21.07.2013 Aufrufe

analytik und die dialektik der substanz

analytik und die dialektik der substanz

analytik und die dialektik der substanz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

-— 226 —<br />

g) Die Personalität des Daseins<br />

Personalitas transcendentalis . Will man Heidegger helfen: Nur insofern,<br />

wenn man das »Ich denke« ausdrücklich selbst als Personalität<br />

ausdrückenden Akt versteht, ergibt sich <strong>die</strong> formale Möglichkeit einer Idee<br />

einer personalitas transzendentalis. Die ist aber keineswegs selbst eine<br />

notwendige Bestimmung des »Ich denke« aus den Wi<strong>der</strong>legungen <strong>der</strong><br />

Paralogismen (B) hergeleitet, wie Heidegger trotz des von ihm wohl<br />

erkannten Unterschied <strong>der</strong> beiden Fassungen <strong>der</strong> Paralogismen (A, B)<br />

andeutet (p. 182). — Es sei denn, ich halte <strong>die</strong> personalitas transcendentalis<br />

ausschließlich für eine völlig allgemeine Voraussetzung, sich <strong>die</strong><br />

Möglichkeit eines mit Wahrheit urteilenden Subjektes vorzustellen. Ich<br />

halte es für wichtig, hier Klarheit zu besitzen: Ist <strong>die</strong> personalitas<br />

transcendentalis nun als prototypon transcendentale des praktischen<br />

Vernunftwesens anzusehen, o<strong>der</strong> muß das transzendentale Subjekt des<br />

urteilenden Bewußtseins (das Wesen, daß ich — nach Kant — nur in reiner<br />

Intellektualität selbst sein kann) schon als zureichend angesehen werden,<br />

um überhaupt <strong>der</strong> personalitas transcendentalis eine Unterlage sein zu<br />

können? Kants Darstellung in <strong>der</strong> ersten <strong>und</strong> in <strong>der</strong> zweiten Fassung des<br />

Paralogismus unterscheidet sich vor Allem darin, daß er im dritten<br />

Paralogismus <strong>die</strong> formale Einheit (Akteinheit) in <strong>der</strong> ersten Fassung als<br />

Personalität, in <strong>der</strong> zweiten Fassung als formale Einheit des »Denkens«<br />

verstanden hat. Derart ist offenbar einer Lösung <strong>der</strong> Frage auf dem Boden<br />

<strong>der</strong> ersten Kritik nicht näher zu kommen. An<strong>der</strong>s im Lichte aller dreier<br />

Kritiken: Von hier aus kann <strong>die</strong> personalitas transcendentalis immer nur<br />

<strong>die</strong>jenige Definition des transzendentalen Subjekts des »Ich denke« sein,<br />

welche <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>legung des dritten Paralogismus <strong>der</strong> ersten Fassung (A)<br />

komplementär ist. — Im Lichte aller dreier Kritiken ist hierin also <strong>der</strong><br />

ersten Fassung <strong>der</strong> Vorzug zu geben? Letztlich hinsichtlich eines<br />

f<strong>und</strong>amentalontologischen Interesses doch: Schon <strong>die</strong> in <strong>der</strong><br />

Methodenlehre <strong>der</strong> reinen Vernunft erkenntliche Ergänzungsbedürftigkeit<br />

bloß theoretischer Vernunft durch eine Ideenlehre <strong>der</strong> praktischen<br />

Vernunft läßt <strong>die</strong>sbezüglich keine Zweifel aufkommen, daß <strong>die</strong><br />

personalitas transcendentalis nicht allein in den formalen<br />

Bestimmungsstücken des »ich denke« f<strong>und</strong>iert sein kann, sofern darunter<br />

nur logische Bestimmungsstücke vorzustellen sind.<br />

In <strong>der</strong> Allgemeinen Anmerkung zum Paralogismus (nur in B) muß nur <strong>die</strong><br />

Anschauung eigens beiseite gesetzt werden, um das »ich denke« rein<br />

intellektuell zu denken (worin ich aber erst allein das rein gedachte Wesen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!