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analytik und die dialektik der substanz

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-— 222 —<br />

Seinsweisen verschieden ist, obgleich doch <strong>der</strong> Begriff vom Gegenstand<br />

ursprünglich aus <strong>der</strong> Dialektik <strong>der</strong> logischen Wesensbestimmung eines<br />

Objektes <strong>der</strong> sinnlichen <strong>und</strong> intellektuellen Wahrnehmung entstammt: <strong>der</strong><br />

Begriff vom logischen Gegenstand hingegen soll nur aus <strong>der</strong> »logischen«<br />

Form <strong>der</strong> Intentionalität des Daseins entspringen, gleich wie sonst noch<br />

das empirische Kriterium <strong>der</strong> Erfülltheit einer bestimmbaren Intention<br />

auch lauten mag. Da haben wir auch gleich das erste Kriterium: <strong>die</strong><br />

Bedingung des logischen Gegenstandes erfüllt jede semantische Differenz,<br />

sofern sie nur zu definieren möglich ist. Daraus folgt unmittelbar, daß<br />

nicht jede Definition von »es gibt« o<strong>der</strong> »es gilt« eine Gegenständlichkeit<br />

im Sinne einer von sinnlich <strong>und</strong> intellektuell charakterisierten<br />

Wahrnehmung bedeuten können muß. Damit ist aber auch noch nicht <strong>die</strong><br />

Behauptung gefallen, daß das Konzept <strong>der</strong> Gegenständlichkeit in<br />

transzendentallogischer Hinsicht nur unter <strong>der</strong> Bedingung <strong>der</strong> Sinnlichkeit<br />

inhaltlich (qualitativ) eine transzendentale Charakteristik besäße.<br />

ad (2) Soll aber das Subjekt <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> des Denkens genannt werden,<br />

indem Kant doch schreibt »Wenn ich mich hier als Subjekt <strong>der</strong> Gedanken,<br />

o<strong>der</strong> auch als Gr<strong>und</strong> des Denkens vorstelle [...]« (B 429), <strong>und</strong> so <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong><br />

des Denkens mit dem Gedanken, <strong>der</strong> zweifellos dem Subjekt angehört, in<br />

Verbindung gebracht wird, so ist <strong>der</strong> Begriff des Daseins eindeutig auf<br />

eine Weise charakterisiert worden, <strong>der</strong> von vorneherein einer Reduzierung<br />

auf bloße Vorhandenheit wi<strong>der</strong>steht. Heidegger hat das Konzept <strong>der</strong><br />

Vorhandenheit im Gebrauch des Metapher <strong>der</strong> »Hergestelltheit« im Sinne<br />

<strong>der</strong> Seele als eines endlichen ens creatum endlos überzogen. Gegenüber<br />

dem ontologischen Gottesbeweis (dessen Interpretation <strong>und</strong> Wi<strong>der</strong>legung<br />

durch Kant Heidegger gründlich mißversteht) bleiben freilich res cogitans<br />

<strong>und</strong> res extensa endliche Seiende, ohne deshalb <strong>die</strong> Differenz von res<br />

cogitans <strong>und</strong> res extensa aufzuheben. Aber an Stelle zu fragen, was denn<br />

das Konzept eines unendlich Seienden (Gott) für eine ontologische<br />

Untersuchung des Verhältnisses von Naturphilosophie, Psychologie,<br />

Anthropologie <strong>und</strong> Politik bedeuten könne, erklärt Heidegger am an<strong>der</strong>en<br />

Ende des Rätsels eines an sich existierenden Geistes <strong>die</strong> res cogitans wegen<br />

ihrer vergleichsweisen Endlichkeit zu einer Weise <strong>der</strong> Vorhandenheit<br />

unter an<strong>der</strong>en. — Nun, ohne Zweifel kann bei Bedarf <strong>der</strong> res cogitans,<br />

nötigenfalls mittelbar, ein Konzept <strong>der</strong> Vorhandenheit intersubjektiv<br />

angemessen werden, doch muß doch jedem auch nur einigermaßen<br />

aufmerksamen Beobachter <strong>der</strong> Streitfrage aufgefallen sein, daß mit dem<br />

Kriterium <strong>der</strong> »Intersubjektivität« eine an<strong>der</strong>e Art des Faktums in <strong>die</strong>

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