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analytik und die dialektik der substanz

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-— 216 —<br />

Kantschen Definitionen <strong>die</strong> Frage nach dem Verhältnis von konstitutiver<br />

<strong>und</strong> dynamischer Kategorie — <strong>die</strong> Kategorien erscheinen damit als Quelle<br />

ausschließlich für <strong>die</strong>jenigen Definitionen <strong>der</strong> Washeiten geeignet, insofern<br />

<strong>die</strong>se als Vorhandenes vorgestellt werden <strong>und</strong> existieren können (als Sache<br />

an sich selbst). Das macht von selbst <strong>die</strong> Beschränktheit auf den logischen<br />

Inhalt <strong>der</strong> modallogischen Erörterung des »Ist«-sagens Heideggers in <strong>der</strong><br />

Frage, was <strong>der</strong> Ausdruck »Wirklichkeit« bei Kant bedeuten könnte,<br />

nochmals deutlich. An<strong>der</strong>s als Heidegger als vorgeblich nicht-katholischer<br />

Philosoph hält sich Kant den Daseinsbegriff zwischen Satzsubjekt <strong>und</strong><br />

Satzgegenstand frei von allen <strong>die</strong> Universalität des Genus<br />

beanspruchenden Definitionen. — So halte ich <strong>die</strong>sbezüglich eher<br />

Heideggers Überlegungen von Setzen, Gesetztsein <strong>und</strong> Gesetztheit des<br />

gesetzten Objektes in Hinblick auf <strong>die</strong> Andeutungen zu Fichtes<br />

Wissenschaftslehre für dunkler als <strong>die</strong> von Kant aus angebotenen<br />

Alternativen. Noch deutlicher wird in § 11a (Ursprung von essentia <strong>und</strong><br />

existentia; hier p. 147) <strong>die</strong> Einseitigkeit <strong>der</strong> Darstellung Heideggers; er<br />

bezieht sich bei Kant nach wie vor nur auf eine verkürzte Auffassung von<br />

»Wahrnehmung«, ohne <strong>die</strong> damit vorausgesetzte Affinität zu bedenken. —<br />

Zwar: Die Darstellung <strong>der</strong> beiden Positionen des Begriffs in <strong>der</strong> Schrift<br />

Kants (»Vom Beweisgr<strong>und</strong> Gottes«) macht auch deutlich, daß <strong>die</strong> Kritik<br />

Leibnizens an <strong>der</strong> Cartesianischen »res extensa«, <strong>die</strong>ser fehle <strong>die</strong> causa<br />

effiziens, nur bedingt richtig ist: so kommt nicht nur <strong>die</strong> Phoronomie in<br />

den M.A.d.N. (Beweglichkeit), son<strong>der</strong>n auch <strong>die</strong> Kategorie <strong>der</strong> Substanz<br />

(Beharrlichkeit) ohne Ursache- <strong>und</strong> Kraftbegriff aus. Kant geht aber nicht<br />

nur hier von <strong>der</strong> Leibnizianischen Vorstellung aus, <strong>die</strong> Prädikatsbeziehung<br />

auf ein existierendes Ding sei <strong>der</strong> zureichende Gr<strong>und</strong> alles weiteren, was<br />

sich im davor diskutierten Zitat aus dem »Beweisgr<strong>und</strong> Gottes«<br />

nie<strong>der</strong>schlägt. Es ist insofern ja auch nicht gerade falsch, Kant <strong>der</strong><br />

Auffassung zu verdächtigen, <strong>die</strong> Wahrnehmung in <strong>der</strong> Prädikatisierung<br />

sei bereits als Verbindung von Verstand <strong>und</strong> Sinnlichkeit zu verstehen. (So<br />

verdächtige ich meinerseits Heidegger, selbst hier noch einen gegenüber<br />

<strong>der</strong> »Intellection« defizienten Begriff von »Wahrgenommenheit« zu<br />

verwenden). Falsch ist es jedoch zu behaupten, <strong>die</strong>se Definition des<br />

zureichenden Gr<strong>und</strong>es als <strong>die</strong> erste ratio <strong>der</strong> objektiv inten<strong>die</strong>rten Realität<br />

sei schlechthin <strong>die</strong> vollständige Definition von Realität als objektiv<br />

mögliche Existenzform (Seinsweise des je Seienden), wenn nach <strong>der</strong><br />

objektiven Realität eigens gefragt wird. Die Objektivität des Begriffes ist<br />

eigens zu rechtfertigen; sei es nun im Rahmen <strong>der</strong> Schematen von Eidos<br />

<strong>und</strong> Genus o<strong>der</strong> im Rahmen des transzendentalen Schematismus zwischen

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