analytik und die dialektik der substanz

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»Der Begriff der Position oder Setzung ist völlig einfach und mit dem vom
Sein überhaupt einerlei. Nun kann etwas als bloß beziehungsweise gesetzt
oder bloß diese Beziehung (respectus logcius) von etwas als einem
Merkmal zu einem Ding gedacht werden und dann ist das Sein, d.i. die
Position dieser Beziehung [A ist B], nichts als der Verbindungsbegriff in
einem Urteile. Wird nicht bloß diese Beziehung [d.h. wird Sein und >ist<
nicht bloß im Sinne der Kopula, A ist B, gebraucht], sondern die Sache an
und vor sich selbst gesetzt betrachtet, so ist dieses Sein so viel als Dasein
[d.h. Vorhandensein].« 219
Die Kompatibilität des Konzepts des Vorhandenseins mit dem Begriff vom
Dasein wurde aber gar nicht bestritten. Hier wird doch deutlich genug von
einer Sache als an und vor sich selbst gesetzt gesprochen, und diese
Verwendung des Daseins als ein Begriff von Sein näher spezifiziert durch
die vergleichende Relation des »so viel als«. Und schließlich wird erst
dieser bereits spezifizierte Begriff des Daseins mittels Vorhandensein
charakterisiert. Die Sache an sich selbst betrachtet wird als solche
betrachtet, die ich mir allein als vor mich selbst gesetzt habe: daß soll wohl
soviel heißen, daß ich mir die Sache so denke, daß ich von der Affinität
von Subjekt und Objekt (was erst ineinanderbezogen das Dasein
ausmacht) absehe. Das Sein dieser Sache für sich selbst ist aber soviel wie
das Dasein als bloßes Vorhandensein, von welchem aber der Akt der
Wahrnehmung (damit die ganze Konstitutionsleistung) nunmehr
abgezogen worden ist. — Ich kann daraus nicht entnehmen, daß Kant
damit eine Definition des Daseins überhaupt geben wollte, vielmehr halte
ich das für eine Ableitung des Daseins des Objektes an und für sich aus
dem Dasein der Affinität von Subjekt und Objekt. Das aber ist nur eine
andere Interpretation einer Ansicht, die psychologisch auch als die
Notwendigkeit der intentionalen Struktur des Bewußtseins ausgedrückt
werden kann, von wo aus der gleiche Gedankengang mit der
Demonstration des deictischen Charakters der Intentionalität, der mit dem
Ausdruck »Da-sein« des Vorhanden erst erläutert wird, zu verstehen ist.
— Der Vorwurf, der Begriff des Daseins bei Kant sei überwiegend oder
auch nur von vornherein allein am Vorhandensein orientiert, bleibt trotz
des Faktums, daß die »Meldung des Seienden« (Perzeption) über die
Sinnlichkeit (qua Körperlichkeit) erfolgt, von seltsamer Einseitigkeit.
Heideggers Darstellung erfüllt keineswegs den erhobenen Vorwurf: »Sein
ist weder in der Bedeutung der „bloßen Position“ noch in der „absoluten
219 Beweisgrund Gottes, p. 77