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analytik und die dialektik der substanz

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-— 182 —<br />

Die Protention garantiert <strong>der</strong> Retention <strong>die</strong> Identität des Bewußtseins in<br />

<strong>der</strong> sich verän<strong>der</strong>nden Zeit, aber nicht selbst das Bewußtsein <strong>die</strong>ser<br />

Identität. Es ist erst <strong>die</strong> gegenüber dem gegebenen Fluß <strong>der</strong> Erscheinung<br />

(nunmehr ergänzt zum sich erweiternden Erinnerungsfeld in <strong>der</strong> Retention<br />

des vormals aktual Gegebenen <strong>und</strong> von den daraus im Rahmen <strong>der</strong><br />

Protention von <strong>der</strong> produktiven Einbildungskraft gegebene Reihe von<br />

Vorstellungen) willkürliche Hinzusetzung einer Vorstellung zu einer<br />

an<strong>der</strong>en, was das »Ich denke« zu einem Urteil <strong>und</strong> somit zur bewußten<br />

Aneignung im Actus des einfachen Bewußtseins des Zusammennehmens<br />

von Vorstellungen im abstrakten Begriff <strong>der</strong> Verbindung macht. Die<br />

Zeitreihe B alleine aber ist nicht geeignet, <strong>die</strong> Beziehung <strong>der</strong> Vorstellungen<br />

auf objektive Realität als eindeutig zu garantieren. Ob zur Behebung <strong>die</strong>ser<br />

Subjektivität erst <strong>die</strong> Unterscheidung in Irreversibilät <strong>und</strong> Kausalität sich<br />

im Sinne Bieris als entscheidend herausstellt, kann zumindest von Kant<br />

aus bezweifelt werden: Von hier aus betrachtet, hat <strong>die</strong> Irreversibiltät zwar<br />

immer Kausalität zur Vorausetzung gehabt, 174 doch ist es nicht <strong>die</strong><br />

Irreversibilität, welche in <strong>der</strong> Erkenntnis <strong>die</strong> Objektivität einer<br />

Kausalverknüpfung zuerst <strong>und</strong> wesentlich charakterisiert. — Der<br />

Gesetzesbegriff ist selbst keine Ableitung aus dem transzendentalen<br />

Prinzip <strong>der</strong> Kausalität.<br />

voraussetzen muß, um nicht in eine endlose Aufstufung von Schematen <strong>der</strong><br />

reproduktiver Einbildungskraft zu gelangen, welche das Produkt des Einsatzes <strong>der</strong><br />

produktiven Einbildungskraft wie <strong>die</strong> Kennzeichnung des relevanten Zeitpunktes<br />

(<strong>der</strong> von <strong>der</strong> bloßen Aktualität inhaltlich stets verschieden sein muß) jeweils<br />

neuerlich in Stellung zu halten hätte: Das Schema eines Bildes eines Schemas eines<br />

Bildes etc. würde den transzendentalen Schematismus, <strong>der</strong> Ungleichartiges<br />

zusammensetzt, verhin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> nicht analytisch freilegen.<br />

174 So wird zum Beispiel schon in <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> thermodynamischen Gesetze auf<br />

Gase immer allgemein <strong>die</strong> korpuskularmechanische Vorstellung <strong>der</strong> Brownschen<br />

Bewegung <strong>der</strong> Moleküle, <strong>und</strong> damit eine — für uns unzugängliche — Kausalität<br />

zwischen den Molekülen (zumindest im Falle nicht-idealer Gase) vorausgesetzt.

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