KulturLANDschaffen

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Unabhängige Zeitschrift für nachhaltige regionale entwicklung Mit Schirmherrschaft der Wir sind Viele! Ein Angebot an alle Aktiven. Biosphärenpark: Es heißt »Lebensraum Reserve« ÖSterreichiSche PoSt AG info.MAil entGelt BeZAhlt KulturLANDschaffen Mit der großzügigen Unterstützung von 1.–17. Mai 2009 KulturLANDschaffen 09 – Das Symposion der Nachhaltigkeit April 2009 • KulturLAndschaffen • 10,- € • www.flysch.at REGIONALMANAGEMENT NIEDERÖSTERREICH NEWSLETTER Regionalmanagement-Büro NÖ-Mitte Nr. 1 / März 2009

Unabhängige Zeitschrift für nachhaltige regionale entwicklung<br />

Mit Schirmherrschaft der<br />

Wir sind Viele!<br />

Ein Angebot an alle Aktiven.<br />

Biosphärenpark:<br />

Es heißt »Lebensraum Reserve«<br />

ÖSterreichiSche PoSt AG info.MAil entGelt BeZAhlt <strong>KulturLANDschaffen</strong><br />

Mit der großzügigen Unterstützung von<br />

1.–17. Mai 2009<br />

<strong>KulturLANDschaffen</strong> 09 –<br />

Das Symposion der Nachhaltigkeit<br />

April 2009 • KulturLAndschaffen • 10,- € • www.flysch.at<br />

REGIONALMANAGEMENT NIEDERÖSTERREICH<br />

NEWSLETTER<br />

Regionalmanagement-Büro NÖ-Mitte<br />

Nr. 1 / März 2009


Liebe Leser!<br />

der Verein »Salz der Erde« braucht<br />

Geld – so wie wir alle in dieser Welt<br />

Geld brauchen.<br />

Die Aktivitäten rund um <strong>KulturLANDschaffen</strong>09<br />

und die Internetplattform<br />

www.flysch.at werden bisher<br />

hauptsächlich ehrenamtlich getragen.<br />

Obendrein fallen noch Kosten an wie<br />

Webhosting, Druck, Miete, Versand...<br />

und mittelfristig ist es unser Ziel, möglichst<br />

alle erbrachten Leistungen auch<br />

zu bezahlen, denn Grafik, Fotos, Redaktion<br />

und Organisation verschlingen<br />

Tage und Wochen an Arbeitszeit. Aber<br />

was sag ich,... Sie wissen das genau so<br />

gut wie ich und außerdem – niemand<br />

hat uns gezwungen das hier zu tun.<br />

Wenn Sie aber Sinn darin sehen, wenn<br />

Sie sich wünschen, dass es Flysch.<br />

at und <strong>KulturLANDschaffen</strong> weiterhin<br />

gibt, wenn Sie sich über regelmässige,<br />

unabhängige Information freuen<br />

würden, dann machen Sie JETZT einen<br />

dauerauftrag über € 5,- pro Monat<br />

(oder nach Möglichkeit – mehr oder<br />

weniger) auf unser Konto und senden<br />

Sie Ihre Adressdaten an info@flysch.at<br />

Sie werden damit unterstützendes<br />

Mitglied und helfen mit, eine nachhaltige<br />

Entwicklung hier vor Ort zu<br />

realisieren. Sie erhalten alle unsere<br />

Zusendungen (gegenwärtige wie<br />

zukünftige) sowie ein kleines Portrait<br />

auf www.flysch.at. Ihre Mitgliedschaft<br />

endet ganz einfach dadurch, dass Sie<br />

die Zahlungen einstellen – und aus.<br />

Jürgen Schneider / Obmann<br />

Verein Salz der Erde<br />

Raiffeisenbank Tulln<br />

KTO 700 48 49 • BLZ 32 880<br />

<strong>KulturLANDschaffen</strong>09<br />

Gedanken über Vielfalt, Überforderung<br />

und Verbindung<br />

Vom 1. bis 17. Mai findet in St. Andrä-Wördern das<br />

Symposion der Nachhaltigkeit statt. Mehr als 140 Angebote<br />

in 16 Tagen überall im Ort. Ist das nicht die totale<br />

Überforderung – der totale overkill?<br />

Überall im Ortsgebiet finden Sie offene<br />

Ateliers, werden Wanderungen, Workshops<br />

und Schnupperkurse angeboten,<br />

im Strombauamt, in der Lehnergasse<br />

17, am Ristelweg oder in der Alten<br />

Schule Greifenstein – soviel interessantes<br />

Angebot und man kann – selbst,<br />

wenn man sich vierteilen lässt – höchstens<br />

einen Bruchteil davon genießen.<br />

Aber so ist es eben, wenn die<br />

geballte Vielfalt zuschlägt. Es ist ein<br />

bisschen wie das Tauchen an einem<br />

tropischen Korallenriff, wo ein Heer an<br />

Farben- und Formenpracht das Auge<br />

des Schnorchlers völlig überfordert<br />

und ihm nur eines über bleibt – sich<br />

dieser Vielfalt hinzugeben.<br />

Geben Sie sich also hin, lassen Sie<br />

sich treiben und sehen Sie das so<br />

wie einen Frühlingstag am Naschmarkt<br />

– viel zu viel von allem, um auch<br />

nur einen Teil zu gustieren – aber toll,<br />

was es nicht alles gibt!<br />

Ganz unglaublich ist die Vielfalt,<br />

die St. Andrä-Wördern mit seiner<br />

nächsten Umgebung zu bieten hat<br />

– und unser Programm zeigt erst<br />

einen kleinen Teil davon. Wie kommt<br />

es dazu? Woher diese Vielfalt und was<br />

ist die treibende Kraft dahinter? Ein Aspekt<br />

ist sicherlich der rege Zuzug und<br />

die gelungenen und gelebten Integrationsrezepte,<br />

die hier Früchte tragen.<br />

In St. Andrä-Wördern leben Menschen<br />

aus mehr als 79 Nationen!<br />

– das ist gut die Hälfte aller Nationen<br />

der Welt! Und wenn man den<br />

Menschen von St. Andrä-Wördern ein<br />

wenig auf den Grund geht, sind wahr-<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Verein Salz der Erde, Hauptstr. 28, 3422 Hadersfeld, Redaktion: Jürgen Schneider,<br />

Grafik & Produktion: Grafdwerk, Anna Gruber, Barbara Schneider-Resl, Fotos: Nadja Meister<br />

scheinlich mehr als die Hälfte in den<br />

letzten 20 Jahren, seit 1990 hierher<br />

zugezogen. nicht nur aus exotischen<br />

Destinationen, sondern viele auch aus<br />

Wien, aus dem Burgenland, Tirol, der<br />

Steiermark, Kärnten, Vorarlberg, aus<br />

den Bundesländern und aus anderen<br />

Teilen Niederösterreichs.<br />

Und alle bringen etwas mit. Und was<br />

sie mitbringen, verbindet sich mit dem<br />

Ansässigen, dem Bodenständigen – es<br />

verbindet sich, verwurzelt hier und<br />

bereichert diesen Platz so ungemein.<br />

Es ist aber auch die Nähe zur<br />

Großstadt, die uns die Tore zur Welt<br />

öffnet, der Wienerwald, der uns zur<br />

Ruhe kommen lässt und uns die Vielfalt<br />

eines riesigen Waldes beschert. Es ist<br />

der große Strom, auf dem schon seit<br />

Jahrhunderten die Menschen fahren<br />

und es ist die Grenze, an der wir leben<br />

– zwischen Ebene und Hügelland.<br />

Der Waldrand, das Ufer, der Stadtrand<br />

und der weite Blick in die Ebene – alles<br />

Rand- und Grenzbereiche, Übergänge<br />

2011 wieder wollen werden – ist<br />

Vielfalt spürbar und nutzbar machen.<br />

Wir wollen sie uns bewusst<br />

machen und wir wollen sie fördern, so<br />

gut wir nur können.<br />

Wir sind Viele! Wir sind nicht einige<br />

wenige verzweifelte Selbstausbeuter,<br />

die von dem Gedanken – „wenn ich es<br />

nicht tue, dann macht das keiner“ – getrieben<br />

gar nicht anders können als wie-<br />

»Nicht uns verbünden – gegen das Andere,<br />

sondern uns verbinden – für unsere Anliegen«<br />

und Räume der Wechselwirkung, der<br />

gegenseitigen Befruchtung und Inspiration<br />

– Orte der Vielfalt eben.<br />

Diesen Lebensraum zu pflegen, ihn<br />

liebevoll und mit Hingabe zu seinem<br />

vollen Potential zu verhelfen, ist<br />

eine lohnende Aufgabe. denn kulturelle<br />

Diversität wie auch Biodiversität<br />

machen uns stabil und widerstandsfähig.<br />

Jeder, der einmal einen Parasitenbefall<br />

in einer Kultur mit geringer<br />

Vielfalt erlebt hat, weiß was das bedeutet.<br />

Und jeder, der gesellschaftliche<br />

und industrielle Monokultur von innen<br />

kennt – weiß um ihr schwaches Rückgrat,<br />

um ihre Abhängigkeit von einigen<br />

wenigen Schlüsselfaktoren.<br />

Was wir mit <strong>KulturLANDschaffen</strong><br />

erreichen wollen und was wir auch<br />

der und wieder an den Start zu gehen.<br />

Wir sind Viele und es ist Zeit, uns zu<br />

erkennen, uns zu treffen, miteinander in<br />

Kontakt zu treten und uns zu verbinden.<br />

nicht uns verbünden gegen das andere<br />

– sondern uns verbinden – für unsere<br />

Anliegen, für mehr Lebensqualität, für<br />

mehr Solidarität, für eine nachhaltige,<br />

eine behutsame und respektvolle Entwicklung<br />

unserer Biosphäre – unseres<br />

Lebensraumes.<br />

Wir nutzen also Vielfalt, um daraus<br />

nachhaltige, stabile Systeme mit hoher<br />

Lebensqualität zu entwickeln. Wir sind<br />

unser Angebot und unsere Nachfrage,<br />

unser Bedarf und die Dienstleistung, unser<br />

Publikum und die Bühne. Wir tragen<br />

für uns selber Sorge und wir denken<br />

über unsere Generation hinaus.<br />

Das ist es – das ist <strong>KulturLANDschaffen</strong>:<br />

Auf den folgenden vier Seiten finden<br />

Sie dazu unser Vernetzungs-Angebot.<br />

Wir haben uns bemüht, in der alten<br />

Schule Greifenstein einen wirkungsvollen<br />

Rahmen zu schaffen, um mit<br />

Inspiration, interessanten Beispielen<br />

und professioneller Unterstützung einer<br />

guten Handvoll spannender Projekte<br />

und Intitiativen zum Start zu verhelfen.<br />

Dafür ist es also gut, wenn Kultur-<br />

LANDschaffen übergeht, wenn wir<br />

alle von unserer eigenen Vielfalt völlig<br />

überwältigt und total überfordert<br />

werden.<br />

Außerdem: Das beiliegende<br />

Programm heft enthält ja zum Glück<br />

alle Kontaktdaten und es liegt an jedem<br />

Einzelnen, einfach mal anzurufen und<br />

einen Besuch zu machen – stößt sicher<br />

auf offene Ohren und nachdem wir<br />

konsequent in der Region bleiben, geht<br />

es sogar per Rad oder Pedes.<br />

Das gesamte Programm finden Sie<br />

auch im Internet auf www.flysch.at/<br />

kulturlandschaffen09, im Gemeindeamt<br />

St. Andrä-Wördern oder bei einem<br />

der vielen Teilnehmer.<br />

Jürgen Schneider<br />

2 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • April 2009 April 2009 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • 3


<strong>KulturLANDschaffen</strong> 09<br />

und ein großes Ziel:<br />

»Die Förderung einer<br />

nachhaltigen regionalen<br />

Entwicklung«.<br />

Um diesem Ziel näher zu kommen<br />

haben sich zwei »Unterziele«, zwei<br />

Instrumente herauskristallisiert.<br />

1.) Weckung des Wir-Bewusstseins<br />

2.) Förderung von Vernetzung<br />

ad 1.) Die Weckung des Bewusstseins,<br />

dass es schon eine sehr hohe Zahl von<br />

Aktivitäten, Wünschen und Plänen gibt,<br />

die diese nachhaltigkeit in sich tragen.<br />

das aufmerksam machen – hallo –<br />

du – was du da machst oder machen<br />

möchtest – das ist ein Beitrag zu nachhaltiger<br />

Entwicklung und du bist nicht<br />

alleine. Gleich hier im Ort gibt es eine<br />

ganze Menge von Menschen die im<br />

Prinzip das gleiche tun. Sie filzen, sie<br />

machen Musik, sie schnitzen, gärtnern,<br />

organisieren, schreiben, betreiben<br />

Kindergärten oder stellen Räume zur<br />

Verfügung. Das ist gleichzeitig etwas,<br />

wofür es größere Programme, politischen<br />

Willen, große und kleine Organisationen<br />

gibt. Die UNO, die EU, das<br />

Lebensministerium, das Land Niederösterreich<br />

– auf allen Ebenen steht das<br />

Ziel, unser Land in nachhaltiger Art und<br />

Weise zu entwickeln, sehr weit oben<br />

auf der Liste der wichtigsten Aufgaben.<br />

ad 2.) Formen der Verbindung zu entwickeln<br />

und anzubieten. Diese vorab<br />

genannten Menschen, die da tun, sollen<br />

sich sinnvoll verbinden können. Sie<br />

sollen dabei unterstützt werden sich in<br />

Gruppen, in Initiativen oder Projekten<br />

zu verbinden und sich mit den zuständigen<br />

Institutionen in konstruktiven<br />

Kontakt zu setzen.<br />

Beispiel: Der Fahrradhändler, der<br />

Fahrradverleiher, jene die sich für ein<br />

Radwegenetz einsetzen, der Radlsalon<br />

und sein Projekt Radl-Lastenhänger<br />

tun sich zusammen – holen sich die<br />

Unterstützung der zuständigen Stellen,<br />

enwickeln ein intelligentes Radwegenetz,<br />

beachten dabei den Donauradweg,<br />

die Schulwege, den Biosphären-<br />

eineunbequemewahrheit • Petra Schön • Bunte Welt • Gabriela Domes • Unsere Erde • Petra Schön • We feed the world • Petra Schön • Mal was Anderes • Hanna Scheibenpflug, Veronika Gruber, Annett Roth<br />

• Wienerwald-Weiderind-Wochen bei Bonka, das Wirtshus im Wienerwald • Herbert Bonka • Tage des Mostes • Franz Wieshaider • <strong>KulturLANDschaffen</strong>09 – offizielle Eröffnung • Jürgen Schneider • Kulturlandschaffen<br />

die Diashow • Franz & Nadja Meister • Tanzperformance on The Way • Silvia Both • Point in Line • Sabine Parzer • Ladies & Gentleman • Dr. Ursula Keil • afrika – fest (trommelfest) • gottfried schnuerl<br />

• Nahrhafte Landschaft • DI Dr. Michael Machatschek • Pilates + Entspannung • Edith Franziska Hollenstein • Introduction to the fantastic mysteries of didgeridoo world • Sabine Parzer • Fotografische Arbeiten<br />

Anjeza Cikopano • Anjeza Cikopano • Die Landschaft als Heimat – sinnliches Wahrnehmen des Lebensraumes • Isabella Farkasch • Schnupperreiten am Reitplatz Greifenstein • Lilo Wolf und Anna Pollin • Modellfall<br />

Hostetin • Franz & Nadja Meister, Yvonna Gaillyová, Jan Hollan • Biosphärenpark Wanderung • DI Ulli Kirchweger • Wort – Satz – Text und zurück 1 • Ina Rager • Wanderung – Au in Kritzendorf • Augustine<br />

Mühlehner • Klima-Sonne-Gerechtigkeit • Johann Kandler • Die Welt ist ein Dorf • Tino Blondiau • Grenzenlos Kochen • Anna Gruber • Tesak und Blazek – älteste und neueste Wienerlieder • Christian Tesak<br />

• afrika – fest (trommelfest) • gottfried schnuerl • Geomantie als heilender Impuls für den Landschaftsbereich St. Andrä-Wördern • Rita Mayrhofer • „Ihr Wissen wächst“ – Ländliches Fortbildungsinstitut LFI ,<br />

der Bildungsanbieter im Ländlichen Raum • Dipl.-Päd. Irene Blasge • Ein Forstbetrieb im Biosphärenpark • DI Ulli Kirchweger • Gute Geister für unseren Garten • Jessica Buzzi • Tag der offenen Tür Streichelzoo<br />

Wolf • Fam. L. Wolf • Lieben was ist • Mag. Cristina Maier und Mag. Birgit Lenger • Mal was Anderes • Hanna Scheibenpflug, Veronika Gruber, Annett Roth • afrika – fest (trommelfest) • gottfried schnuerl •<br />

Wir sind Viele !<br />

Greifenstein Contact Improvisations Jam • Sabine Parzer • Curitiba – it‘s possible • Brigitte Drabeck • Shiatsu – eine ganz neue Körpererfahrung • Judith Brocza • Kunst im Land – Zeichen einer Begegnung •<br />

Martini Rieser, Gertrud Birgfellner, Martin Budischowsky, Folgert Duit • Waldklangraum • Folgert Duit / Christian Varkonyi • Deutschkurs des Verein Grenzenlos und der Gemeinde St. Andrä-Wörden • Mag.<br />

Regina Blondiau-Köllner • Heilarbeit am Körper • Tanja Täuber • Familien-Sonnenuntergangsspaziergang vom ROOTS Camp – Für Kinder mit Eltern • Jürgen Schneider • Miteinander Tanzen – Internationale<br />

Folkloretänze • Elfriede Weidinger • Radlballet • Jeder für sich • Familien-Sonnenuntergangsspaziergang vom ROOTS Camp – Für Kinder mit Eltern • Jürgen Schneider • Radreperaturabend • Stefan Novak •<br />

Grenzenlos Singen • Peter Mlczoch • Sanftes bewahren und fördern der Gesundheit • Gertraud Demmer • Filzen mit Kindern • Ingrid Schwarzenberger • Shake It – Kindertanzperformance • Sabine Parzer •<br />

Märchenwanderung • Karin Duit • Montematik • Höß Alexander • Familien-Sonnenuntergangsspaziergang vom ROOTS Camp – Für Kinder mit Eltern • Jürgen Schneider • Räuchern – Einführungsvortrag • Dr.<br />

Barbara Konder • Tag der offenen Tür Streichelzoo Wolf • Fam. L. Wolf • Heilarbeit am Körper • Tanja Täuber • Obstbaumpatenschaften • DI Bernd Kajtna, Folgert Duit • SONGS in APPLE TREE • Stefan Novak /<br />

Beate Leyrer • Einführung in die Feldenkrais Methode • Helmut Gebeshuber • Tag der Offenen Tür , Lehnergasse 17 • Evelyn Pöhl • Atelier Tage • Oskar Kubinecz • Kulturvernetzung Niederösterreich • Mag.<br />

Hannes Mayrhofer • Kanuwandern – Seelenwandern • Klaus Schindler und Tanja Täuber • Rahmentrommelkurs für Frauen • Mag.a. Karin Bindu • Tanz für Körper, Geist und Seele • Sabine Kalenda • Feuergespräche<br />

• Mag. Regina Blondiau-Köllner • Offene Yogastunde- In der Ruhe liegt die Kraft • Annett Roth • Die Medizinwanderung – ein altes indianisches Ritual • Elke Kötting • Tag der offenen Türe • Dr. Ursula<br />

Keil • Dein Herzenswunsch und seine Verwirklichung • Dr. Barbara Konder • Dancing and Beeing in Nature – Workshop • Judit Keri • Keramikausstellung im Garten • Elfi Weidinger • Pilates + Entspannung • Edith<br />

Was wir jetzt noch brauchen, ist die sinnvolle<br />

Franziska Hollenstein • Look & Trends/ Blitzmake up • Dorothea Ronniger • Die Heilkraft der Bienen – Moderne Apitherapie und Traditionelle Chinesische Medizin • Dr. Roland Berger • Yoga- Crash Kurs für<br />

Beginner 1 • Annett Roth • MUSIK (er)LEBEN • Angela Gruber, Michaela Seidl, Birgit Götz • Wanderung „Vielfalt unserer Natur“ • Augustine Mühlehner • Shiatsu • Marianne Prebio • Kajakunion Greifenstein,<br />

Wiedergeburt eines Vereines • Mag. Michael Kugler (Obmann der Kajakunion) • Familien-Keramik -Workshop • Annett Roth • Wort – Satz – Text und zurück 2 • Ina Rager • Grenzenlos Theaterwerkstatt • Guni<br />

Zeppelzauer<br />

Verbindung<br />

• The Sound of Hagenbach • Franz Meister • Sonne<br />

in<br />

und Wind,<br />

Gruppen,<br />

Gedichtelesung • Susanne Kittel-Haböck<br />

Themen,<br />

• Gute Geister für unseren Garten • Jessica<br />

Intiativen.<br />

Buzzi • Partnershiatsu • Marianne Prebio • Ich<br />

bin die Schöpferin/der Schöpfer meiner Welt! • Mag. Regina Blondiau-Köllner • Tanz in der Fabrik III • Barbara Oberndorfer • Polarity Dehnungsübungen nach den 5 Elementen: Äther: Luft, Feuer, Wasser, Erde<br />

• Martina Kainz • Breakdance Workshop • Marco Payer • Biosphärenpark Wanderung • DI Ulli Kirchweger • Yoga- Crash Kurs für Beginner 2 • Annett Roth • Schnupperreiten am Reitplatz Greifenstein • Lilo Wolf<br />

und Anna Pollin • Keramikausstellung im Garten • Elfi Weidinger • Miteinander Tanzen – Internationale Folkloretänze • Elfi Weidinger • „La Terra“ – Tanz-Performance • Judit Keri • Heilarbeit am Körper • Tanja<br />

Täuber • Orientalischer Tanz • Mag.a Doris<br />

Ein<br />

Rehberg • Familien-Sonnenuntergangsspaziergang<br />

Angebot<br />

vom<br />

an<br />

ROOTS Camp<br />

alle<br />

– Für Kinder mit<br />

Aktiven.<br />

Eltern • Jürgen Schneider • Allergien • Dr. Ursula Keil • Auftrittstechnik-Bühnenpräsenz<br />

• Dorothea Ronniger • Landschaftsgestaltung • Beate Leyrer • Ali Baba und die 40 Räuber • Paul Daniel & Karin Duit • Still – u. Säuglingsgruppe • Sabine Wünsche • Still – u. Säuglingsgruppe • Sabine<br />

Wünsche • Wanderung nach Hadersfeld durch den Wald • Augustine Mühlehner • Familien-Sonnenuntergangsspaziergang vom ROOTS Camp – Für Kinder mit Eltern • Jürgen Schneider • Märchenerzählkreis<br />

• Karin Duit • Welcome Service: Workshop „Willkommen in der Gemeinde“ • DI Anette Schawerda • Alpenländischer Volkstanz • Hans Stenger • Energietherapie – Was kann sie harmonisieren? • Gertraud<br />

Demmer • „Stoffel und die Nixe“ Puppentheater • Karin Duit • Marktplatz • Barbara Oberndorfer • The Work von Byron Katie und Dialogische Aufstellungsarbeit – eine Zusammenschau • Mag. Ingrid Sima-Parisot<br />

und Mag. Cristina Maier • Familien-Sonnenuntergangsspaziergang vom ROOTS Camp – Für Kinder mit Eltern • Jürgen Schneider • NÖ Dorf-und Stadterneuerung – Übersicht und Details • DI Andreas Zbiral<br />

• Regionalmanagement Niederösterreich • DI Reinhard M. Weitzer • Eröffnung des Interkulturellen Naturgartens Greifenstein • Marianne Haider • Elfen, Baumgeister und Naturwesen • Mag. Christine Baurecht-<br />

Pranzl • Kuschel-Märchen –eww ein Fest im Nest • Karin Duit • ROCK THE BIOSPHERE – Kunstausstellung • Barbara Vitovec • Räuchern mit Kindern • Dr. Barbara Konder • Tanzperformance • Silvia Both •<br />

Waldfest im Waldschulzimmer • Folgert Duit • Tag der offenen Kellertür • Peter Pscheidt, Weinmacher • Märchen vom Übergang • Karin Duit • Blockaden lösen – Energie tanken – entspannen • Elke Kötting •<br />

ROCK THE BIOSPHERE • Barbara Vitovec • Dancing and Beeing in Nature – Workshop • Judit Keri • Entspannung durch ganzheitliches Tanzen und Bewegen • Sabine Parzer • Biosphärenpark Wanderung • DI Ulli<br />

Kirchweger • Gebet an Mutter Erde • ITA ESTE CLARA • Tag der offenen Kellertür • Peter Pscheidt, Weinmacher • Tanzperformance und Videoloops • Silvia Both • Grenzenlos Singen – Abschlussfest mit allen<br />

Teilnehmern • Peter Mlczoch • Klangimprovisation unter der Leitung Gottfried Schnürl • Grenzenlos Literatur • Franz Meister • KIRCHENFÜHRUNG • Ulrike List • Tag der offenen Tür Streichelzoo Fam. Wolf •<br />

park und denken über unsere jetzige<br />

Generation hinaus. Schließlich setzen<br />

sie das Projekt gemeinam mit der<br />

Gemeindeverwaltung zum Wohle der<br />

Gemeinschaft St. Andrä-Wördern und<br />

der Katastralgemeinden um.<br />

Oder: Künstler und Handwerker,<br />

Seifensieder und Filzer, Kräutersammler,<br />

Bauern und Marmeladenkocher,<br />

Einkaufgemeinschaften und Selbstversoger<br />

finden sich und denken über<br />

Nahversorgung nach. Heraus kommt<br />

vielleicht ein Wochenmarkt oder ein<br />

Internetbestellsystem mit Hauszustellung<br />

– und vielleicht sogar noch<br />

Zustellung zum guten Teil per Fahrrad.<br />

Klar soweit?<br />

Die alte Schule als Vernetzungszentrum.<br />

Wenn das kleine Programmheft uns<br />

unsere Vielfalt bewusst macht, dann<br />

soll »die alte Schule« für Vernetzung<br />

stehen. Wir wollen, dass aus den vielen<br />

Herzensanliegen hier bei uns richtige<br />

Jobs werden. Diese Menschen sollen<br />

nicht weiter von der Ausbeutung ihrer<br />

selbst leben und ihre »Hobbys« mit<br />

Arbeit im Büro, in der Fabrik, in der<br />

Stadt verdienen müssen. Sie sollen<br />

davon leben können, dass sie hier im<br />

Ort und in seiner Umgebung für das,<br />

was sie »von Herzen gerne« tun, in<br />

Kooperativen gehen, Vertriebswege<br />

entwickeln, Kundschaft finden – sprich<br />

sich eine nachhaltige wirtschaftliche<br />

Basis schaffen. Hier im Wienerwald,<br />

im Biosphärenpark, in einer Modellregion<br />

für nachhaltige (wirtschaftliche)<br />

Entwicklung.<br />

Die Institutionen sind da.<br />

Dazu haben wir – so gut es uns möglich<br />

war – die zuständigen Institutionen<br />

eingeladen und die meisten sind unserer<br />

Einladung gefolgt. Regionalentwicklung,<br />

Dorf- und Stadterneuerung,<br />

Ländliches Fortbildungsinstitut, Österreichische<br />

Bundesforste, UNESCO ,<br />

Biosphärenpark Wienerwald, Landesakademie<br />

Niederösterreich, Klimabündnis<br />

Österreich, Kulturver netzung<br />

und Vertreter der Gemeinderessorts<br />

kommen in die alte Schule. Sie werden<br />

sich präsentieren, sie bringen Informationsmaterial<br />

und sie stehen uns<br />

im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur<br />

Verfügung.<br />

Es gibt viel zu Tun!<br />

Ein sehr kompetentes Team von<br />

Prozessbegleitern trägt dafür Sorge,<br />

einerseits die Gruppen- und Projektbildung<br />

zu ermöglichen und zu moderieren<br />

und andererseits die Arbeit in den<br />

Gruppen zu begleiten und darauf zu<br />

achten, dass die Stimmung konstruktiv<br />

und produktiv bleibt.<br />

Dr. Karin Klebert, Dr. Einhard Schrader,<br />

Mag. Ingrid Sima-Parisot, Evelyn Pöhl,<br />

Karin Scholz-Knauer und Mag. Regina<br />

Blondiau-Köllner haben jahrzehntelange<br />

Erfahrung in diesem Metier und<br />

stehen für eine professionelle Herangehensweise<br />

und hohe Qualität bei der<br />

Umsetzung dieser Aufgabe.<br />

Deine Teilnahme ist entscheidend!<br />

Das alles ist Schall und Rauch, wenn<br />

dU nicht hinkommst. Und nicht nur<br />

dass die liebe Müh umsonst war, nein<br />

viel schlimmer noch – jene die es<br />

immer schon gewusst haben, werden<br />

sich melden und ihren Anspruch auf<br />

Wahrheit anmelden. Die „Wahrheit“ die<br />

an Führerprinzipien, Bevormundung,<br />

zentrale Versorgung und Unmündigkeit<br />

des Einzelnen glaubt. Wenn du aber<br />

kommst, dich einbringst und teilnimmst,<br />

dann ist das ein Zeichen, es<br />

ist – wenn wir die Menge an Beiträgen<br />

betrachten – ein MÄCHTIGES Zeichen<br />

– eine Demonstration – ein wichtiger<br />

erster Schritt, der 2011 fortgesetzt<br />

werden will.<br />

Jürgen Schneider<br />

4 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • April 2009 April 2009 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • 5


Programm »Alte Schule Greifenstein«<br />

Das Programm in der Alten Schule in Greifenstein versteht sich als Rahmen für die<br />

moderierten Vernetzungsaktivitäten in St. Andrä-Wördern, die unter dem Titel<br />

»Wir sind Viele!« stattfinden.<br />

SAMSTAG 2.5.2009<br />

11-11.30 Uhr<br />

Biosphärenpark Wienerwald<br />

Eine Präsentation zum Thema: »Der Wienerwald als Modellregion<br />

für nachhaltige Entwicklung«<br />

Mit Christian Diry<br />

12-15 Uhr<br />

Wir sind Viele!<br />

Erstes großes Treffen aller Aktiven und Organisationen im<br />

Sinne einer nachhaltigen Entwicklung unseres Lebensraums!<br />

15-16.30 Uhr<br />

Klimabündnis Österreich,<br />

Klima-Sonne-Gerechtigkeit<br />

Erneuerbare, dezentrale Energiequellen schützen nicht<br />

nur unser Klima, sondern unterstützen auch die indigenen<br />

Völker beim Erhalt des Regenwalds! Erfahren Sie mehr<br />

über diese komplexen Zusammenhänge.<br />

Mit Johann Kandler, träger des alternativen nobelpreises<br />

16.30-18 Uhr<br />

Modellfall Hostetin<br />

Ein Dorf in den Weißen Karpaten lebt nachhaltige Entwicklung.<br />

Projektpräsentation mit Produktverkostung<br />

Mit Yvonna Gaillyová und Jan Hollan<br />

18-19 Uhr<br />

Grenzenlos: Die Welt ist ein Dorf<br />

Vorführung der Filmdoku über »Ein Jahr unterwegs mit<br />

Grenzenlos«.<br />

19-open end<br />

Grenzenlos Kochen<br />

Der Duft der großen, weiten Welt liegt in der Luft, wenn in<br />

St. Andrä-Wördern grenzenlos gekocht wird.<br />

Verein Grenzenlos St. Andrä-Wördern<br />

20.30-22 Uhr<br />

Tesak und Blazek – älteste und neueste Wienerlieder<br />

Musik als Dessert zu grenzenlos kochen? Wie passend:<br />

Die Lieder von Tesak und Blazek entstehen seit jeher in<br />

der Küche.<br />

SONNTAG 3.5.2009<br />

LFI Ländliches Fortbildungsinstitut,<br />

Präsentation des Bildungsanbieters im Ländlichen<br />

Raum<br />

Mit unserem Bildungs-und Beratungsangebot stärken wir<br />

den persönlichen und beruflichen Erfolg der Menschen<br />

im ländlichen Raum.<br />

Mit Dipl.-Päd. Irene Blasge<br />

11.30-12 Uhr<br />

Österreichische Bundesforste AG, forstbetrieb<br />

Ein Forstbetrieb im Biosphärenpark<br />

Neue Aufgaben undHerausforderungen<br />

Mit Di Ulli Kirchweger<br />

12-16 Uhr<br />

Wir sind Viele!<br />

Moderierte Vernetzungstreffen aller Aktiven im Sinne<br />

einer nachhaltigen Entwicklung unseres Lebensraums!<br />

16-19 Uhr<br />

Greifenstein Jam<br />

einführung in contact improvisation – offene tanzveranstaltung<br />

für Menschen jedes Alter, freies tanzen mit live Musik<br />

Mit Sabine Parzer<br />

19-20 Uhr<br />

Sozialkapital – was ist das?<br />

Eine Präsentation über die Kraft die in der Gruppe liegt,<br />

was sie verstärkt, was sie schwächt und wozu sie uns<br />

befähigt.<br />

Mit Prof. DI Ernst Gehmacher<br />

20-22 Uhr<br />

Filmabend:<br />

»Curitiba – it‘s possible!«<br />

Curitiba, die Millionenstadt im südöstlichen Brasilien gilt seit<br />

über 30 Jahren als soziales, ökologisches und ökonomisches<br />

Musterbeispiel in Lateinamerika und darüber hinaus.<br />

Anschließend:<br />

Gespräch mit den Filmemachern<br />

Mit Jörg Pibal und Paul Romauch<br />

FREITAG 8.5.2009<br />

11-12 Uhr<br />

Kulturvernetzung Niederösterreich<br />

das Regionalbüro Mostviertel stellt sich und die Idee der<br />

Kulturvernetzung vor.<br />

Mit Mag. Hannes Mayrhofer<br />

12-17 Uhr<br />

Wir sind Viele!<br />

Moderierte Vernetzungstreffen der Aktiven im Sinne<br />

einer nachhaltigen Entwicklung unseres Lebensraums!<br />

Gruppentreffen nach Vereinbarung<br />

20-21.30 Uhr<br />

Filmabend: »We feed the world«<br />

Der Film führt ein ökonomisches Kalkül vor, das in<br />

höchstem Maße rationell, aber gleichzeitig völlig irrational<br />

ist. Man könnte verrückt werden (FAZ)<br />

SAMSTAG 9.5.2009<br />

12-17 Uhr<br />

Wir sind Viele!<br />

Moderierte Vernetzungstreffen der Aktiven im Sinne<br />

einer nachhaltigen Entwicklung unseres Lebensraums!<br />

Gruppentreffen nach Vereinbarung<br />

SONNTAG 10.5.2009<br />

12-17 Uhr<br />

Wir sind Viele!<br />

Moderierte Vernetzungstreffen der Aktiven im Sinne<br />

einer nachhaltigen Entwicklung unseres Lebensraums!<br />

Gruppentreffen nach Vereinbarung<br />

20-21.30 Uhr<br />

Filmabend: »Unsere Erde«<br />

Die spektakuläre und preisgekrönte Naturdokumentation<br />

über das Wunder des Lebens und die atemberaubende<br />

Schönheit der Erde.<br />

MITTWOCH 13.5.2009<br />

19-21.30 Uhr<br />

NÖ LAK-Workshop<br />

»Willkommen in der Gemeinde«<br />

Erfahrungen und Strategien zur Integration von neuzugezogenen<br />

GemeindebürgerInnen in Zusammenarbeit mit<br />

Grenzenlos St. Andrä-Wördern<br />

Mit Di Anette Schawerda, nÖ landesakademie, fachstelle für<br />

integration<br />

FREITAG 15.5.2009<br />

11-11.30 Uhr<br />

NÖ Dorf-und Stadterneuerung, Übersicht & Details<br />

Aktuelle Angebote und Programme für Gemeinden, Vereine<br />

und Privatpersonen<br />

Mit Di Andreas Zbiral, nÖ Dorf-und Stadterneuerung<br />

11.30-12 Uhr<br />

Regionalmanagement Niederösterreich<br />

Gemeinsam für die Region und ihre Menschen –<br />

eine Präsentation über die Aktivitäten und Inhalte des<br />

Regionalmanagements NÖ<br />

Mit Di reinhard Weitzer,<br />

regionalmanagement-Büro nÖ-Mitte<br />

12-17 Uhr<br />

Wir sind Viele!<br />

Moderierte Vernetzungstreffen der Aktiven im Sinne einer<br />

nachhaltigen Entwicklung unseres Lebensraums!<br />

Gruppentreffen nach Vereinbarung<br />

SAMSTAG 16.5.2009<br />

12-17 Uhr<br />

Wir sind Viele!<br />

Moderierte Vernetzungstreffen der Aktiven im Sinne einer<br />

nachhaltigen Entwicklung unseres Lebensraums!<br />

Gruppentreffen nach Vereinbarung<br />

Das gesamte Programm von <strong>KulturLANDschaffen</strong> 09 finden Sie im beiliegenden Programmheft, im Internet auf<br />

www.flysch.at/kulturlandschaffen09, im Gemeindeamt St. Andrä-Wördern oder bei einem der vielen Teilnehmer.<br />

6 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • April 2009 April 2009 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • 7


Es heißt »Lebensraum Reserve«<br />

1970 rief die UNESCO das Wissenschaftsprogramm »Man and the Biosphere« (MAB)<br />

ins Leben. Die Experten betonten damals, dass die biologische Vielfalt auf lange<br />

Sicht nur dann erhalten werden kann, wenn der Schutz und die Nutzung der natürlichen<br />

Ressourcen Hand in Hand gehen.<br />

das internationale Forschungsprogramm<br />

sollte sich konkret mit dem<br />

Verhältnis Mensch und Natur beschäftigen.<br />

Ökonomen sollten an der Seite<br />

von Ökologen und Sozialwissenschaftlern<br />

arbeiten, um den politischen<br />

Entscheidungsträgern durch das<br />

Zusammenwirken der verschiedenen<br />

Disziplinen tragfähige Handlungsempfehlungen<br />

für eine nachhaltige Entwicklung<br />

vorzulegen.<br />

Österreich beteiligte sich ab 1973 mit<br />

einem interdisziplinären Forschungsprojekt,<br />

in dem der Einfluss des<br />

Tourismusbooms auf den Erholungsort<br />

Obergurgl in den Ötztaler Alpen untersucht<br />

wurde.<br />

Um die ehrgeizigen Ziele des MAB-<br />

Programms zu erreichen, mussten die<br />

wissenschaftlichen Arbeiten auf ausgewählte<br />

Gebiete konzentriert werden.<br />

So genannte Biosphärenreservate<br />

(Biosphere Reserves) sollten die logistischen<br />

Voraussetzungen für reproduzierbare<br />

Forschungsexperimente<br />

schaffen, gleichzeitig aber auch Orte<br />

der Bildung und Ausbildung sein.<br />

1974 legte eine Sonderarbeitsgruppe<br />

des MAB-Programms fest, welche<br />

Anforderungen an ein mit diesem Prädikat<br />

ausgezeichneten Gebiet verbunden<br />

sind. Biosphärenreservate hatten<br />

demnach die Aufgabe, weltweit repräsentative<br />

Lebensräume zu erhalten, als<br />

Basis für die Erforschung von Mensch-<br />

Umwelt-Beziehungen zu dienen und<br />

eine weltweit koordinierte Beobachtung<br />

von Umweltveränderungen zu<br />

ermöglichen. Zwei Jahre später wurde<br />

das Weltnetz der Biosphärenreservate<br />

gegründet. Heute bilden rund 500 Biosphärenreservate<br />

in etwa 100 Staaten<br />

ein umfassendes netz von Brennpunkten<br />

nachhaltiger Entwicklung.<br />

Die UNESCO nennt gleichrangig<br />

vier Haupt funktionen<br />

von Bio sphärenparks:<br />

1. Erhalt der biologischen und kulturellen<br />

Vielfalt; Gebiete mit hoher biologischer<br />

und kultureller Vielfalt sollen<br />

in Zukunft stärker erfasst werden.<br />

2. Einrichtung von Modellregionen<br />

für eine nachhaltige Entwicklung<br />

der Regionen; dabei ist die aktive<br />

Einbeziehung der lokalen Interessensgruppen<br />

in alle Entscheidungsprozesse<br />

sehr wichtig.<br />

3. Nutzung von Biosphärenreservaten<br />

als Forschungs-, Monitoring-,<br />

Bildungs- und Ausbildungsstätten<br />

mit dem Schwerpunkt Umwelt-<br />

Mensch-Beziehungen.<br />

4. Kontinuierlich verbesserte Umsetzung<br />

des anspruchsvollen Konzeptes<br />

durch den Austausch von best<br />

practice Beispielen, die Erstellung von<br />

Managementplänen, die Entwicklung<br />

von neuen Modellen zur Beteiligung<br />

der lokalen Bevölkerung, verstärkte Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Partnerschaften<br />

zwischen einzelnen Gebieten.<br />

Das Biosphärenpark Konzept der<br />

UnESCO stellt somit ein umfassendes<br />

Schutz- und Entwicklungsinstrument<br />

dar. da es Schutz und nutzung verbindet<br />

und den Menschen mit einbezieht,<br />

ist es maßgeschneidert für Kulturlandschaften<br />

mit hohen Naturwerten wie<br />

der Wienerwald eben eine darstellt.<br />

8 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • April 2009 April 2009 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • 9


St. Andrä-Wördern<br />

im Biosphärenpark Wienerwald<br />

Hainfeld<br />

Neulengbach<br />

Neustift-<br />

Innermanzing<br />

Brand-Laaben<br />

Asperhofen<br />

Kaumberg<br />

Maria<br />

Anzbach<br />

Eichgraben<br />

Altlengbach<br />

Sieghartskirchen<br />

Klausen-<br />

Leopoldsdorf<br />

Altenmarkt/Tr.<br />

Judenau<br />

Baumg.<br />

Preßbaum<br />

Alland<br />

Tulln<br />

Weissenbach<br />

Pottenstein<br />

Tulbing<br />

Tullnerbach<br />

Wolfsgraben<br />

Wienerwald<br />

Donau St. Andrä-<br />

Gablitz<br />

Purkersdorf<br />

Laab/W.<br />

Breitenfurt<br />

Kaltenleutgeben<br />

Bad Vöslau<br />

Baden<br />

Klosterneuburg<br />

Penzing<br />

Hietzing<br />

Hinterbrühl<br />

Hernals<br />

Liesing<br />

Mödling<br />

Döbling<br />

Ottakring<br />

Währing<br />

Perchtoldsdorf<br />

Brunn/G.<br />

Gießh. Maria Enzersdorf<br />

Gaaden<br />

Gump.k. Guntr.df.<br />

Heiligenkreuz<br />

Pfastätten<br />

Traiskirchen<br />

Berndorf<br />

Wördern<br />

Zeiselmauer<br />

Königstetten<br />

Mauerbach<br />

Sooß<br />

Hirtenb.<br />

Kottingbrunn<br />

Leobersdorf<br />

St. Andrä-Wördern bildet den nördlichsten Teil des Biosphärenparks Wienerwald. Mit Donau und Tullnerfeld besitzt dieser<br />

Raum landschaftlich eine sehr reizvolle Vielfalt. Die direkte Verbindung mit Klosterneuburg, Wien und Tulln durch die Franz-<br />

Josefs-Bahn erschließt dem Landstrich einerseits ein beträchtliches Einzugsgebiet und sichert den Bewohnern andererseits<br />

ein hohes Maß an öffentlicher Mobilität. Das Wiener Zentrum liegt nur 25 Minuten entfernt.<br />

(Karte: Biosphärenpark Wienerwald, redaktionell überarbeitet)<br />

Um den vielfältigen Funktionen<br />

gerecht zu werden,<br />

werden Biosphärenreservate<br />

in drei Zonen eingeteilt<br />

Kernzonen dienen dem klassischen naturschutz.<br />

Ziel ist der erhalt möglichst<br />

naturnaher lebensräume. Menschliche<br />

eingriffe werden nur in geringem<br />

Umfang zugelassen. Die nutzung von<br />

Kernzonen ist häufig durch strenge,<br />

gesetzlich verankerte Schutzkategorien<br />

wie nationalparks, naturschutzgebiete<br />

oder natura 2000 flächen reglementiert.<br />

forschende können hier die dynamischen<br />

Prozesse innerhalb natürlicher<br />

Ökosysteme verfolgen.<br />

Pufferzonen. In der sich anschließenden<br />

Pufferzone sind ökologisch<br />

nachhaltige Aktivitäten und Nutzungsformen<br />

erlaubt. Dazu zählen unter<br />

anderem Viehzucht, Landwirtschaft,<br />

Holznutzung, Tourismus und Umweltbildung.<br />

Hier liegen die größten<br />

Potentiale für die Erzeugung und<br />

Vermarktung von umweltfreundlichen<br />

Produkten<br />

Entwicklungszonen. Die Entwicklungszone<br />

ist Lebens-, Wirtschafts- und<br />

Erholungsraum der Bevölkerung. Sie<br />

schließt Siedlungsbereiche ausdrücklich<br />

mit ein und dient als Testgelände<br />

für nachhaltige Wirtschaftsformen.<br />

Innovative Pilotprojekte sollen als Vorbilder<br />

auf die gesamte Region ausstrahlen<br />

und den Weg hin zu einer ökologisch<br />

und sozioökonomisch tragfähigen Regionalentwicklung<br />

ebnen. Biosphärenreservate<br />

sind vor allem als Angebot an<br />

Gesellschaft, Politik und Wissenschaft<br />

zu verstehen, neue und dauerhaft<br />

tragfähige Formen des menschlichen<br />

Umgangs mit der Natur zu entwickeln,<br />

die allen Vorteile bringen.<br />

Warum ein Biosphärenpark<br />

im Wienerwald?<br />

Der Wienerwald weist eine in Mitteleuropa<br />

einzigartige Kulturlandschaft auf:<br />

eines der größten Laubwaldgebiete<br />

Mitteleuropas, verzahnt mit einem<br />

strukturreichen »Offenland«.<br />

Die Vielfalt an Klimatypen, Gesteinsformen<br />

(Kalk- und Flysch-Wienerwald)<br />

und die hohe Biodiversität an Tier- und<br />

Pflanzenarten sowie an Lebensräumen<br />

machen den Wienerwald zu einem<br />

Gebiet von besonderer naturschutzfachlicher<br />

Bedeutung.<br />

Nicht weniger bedeutsam ist der<br />

Wiener wald aber auch als tradtionsreicher<br />

Lebens-, Wirtschafts-, Kultur-<br />

und Erholungsraum für uns Menschen.<br />

Das »Offenland« mit seinen Äckern,<br />

Wiesen und Weiden und einer Fülle von<br />

kleinräumigen Landschaftselementen<br />

(Hecken, Raine, Böschungen, Felsen)<br />

sowie Gewässer sind ebenso prägend<br />

für den Wienerwald wie die ausgedehnten<br />

Buchenwälder.<br />

der Erhaltung des Offenlandes kommt<br />

ein besonderer Stellenwert zu. Eine<br />

langfristige, möglichst flächendeckende<br />

Sicherung des Grünlandes<br />

im Wienerwald ist nur durch eine Aufrechterhaltung<br />

der regionalen Landwirtschaft<br />

möglich.<br />

Einbindung und Beteiligung<br />

der Bevölkerung<br />

Biosphärenparks haben auch eine umweltgerechte,<br />

wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Region zum Ziel.<br />

Durch Strategien wie z.B. der Förderung<br />

des ökologischen Landbaus und<br />

der Direktvermarktung, der Erhöhung<br />

regionaler Wertschöpfung, der Verwendung<br />

regenerativer Energien oder der<br />

Biosphärenpark Wienerwald<br />

Entwicklung eines sanften Tourismus,<br />

ist der Biosphärenpark auch ein Instrument<br />

der Regionalentwicklung.<br />

durch die Einbindung und Beteiligung<br />

der Bevölkerung und möglichst vieler<br />

Akteure aus verschiedenen Bereichen<br />

soll eine optimale Ausschöpfung von<br />

Chancen, die ein Biosphärenpark einer<br />

Region eröffnet, gewährleistet werden.<br />

Der Biosphärenpark will die Menschen<br />

im Wienerwald zu aktivem Mitgestalten<br />

der Zukunft ihrer Region motivieren.<br />

Nachhaltige Bewirtschaftung wird<br />

im Biosphärenpark Wienerwald nicht<br />

nur weiterhin eine reich strukturierte<br />

Kulturlandschaft erhalten, sondern<br />

Entwicklungsfeld für vielfach innovative<br />

Partnerschaften sein.<br />

Im Miteinander scheinbar unterschiedlicher<br />

Interessenslagen wie Erholungsnutzung<br />

und Tourismus, Land- und<br />

Forstwirtschaft, Naturschutz und<br />

gewerblichen Aktivitäten eröffnen sich<br />

neue Perspektiven.<br />

Auf Basis solider Rechtsgrundlagen,<br />

der nötigen Mittel und eines Impuls<br />

gebenden Managements braucht der<br />

Biosphärenpark Wienerwald vor allem<br />

eines: Eine breite Basis von engagierten<br />

Menschen, die das Projekt als<br />

Motor für ihre Aktivitäten aufgreifen<br />

und gemeinsam mit Leben erfüllen.<br />

Biosphärenpark Wienerwald<br />

• Fläche: 105.645 Hektar – das sind rund 110.000 Fußballfelder<br />

• Bewohner: in den Biosphärenpark-Gemeinden leben ca. 750.000 Menschen<br />

• Randgemeinden sind nicht zur Gänze im Biosphärenpark.<br />

• Gemeinden: 51 Niederösterreichische Gemeinden und 7 Wiener Gemeindebezirke<br />

bilden den Biosphärenpark<br />

• Gemeindegröße: 60 % der Gemeinden haben unter 5.000 Einwohner; drei<br />

Gemeinden – Baden, Mödling und Klosterneuburg – haben mehr als 20.000<br />

Einwohner<br />

• Klima: Subkontinentale kalte Winter und trocken-heiße Sommer<br />

• Vegetation: Mehr als 20 Waldtypen, dominierend sind Buchen- und Eichen<br />

Hainbuchenwälder, mehr als 17 Wiesentypen<br />

• Flora: Über 650 Pflanzenarten<br />

• Vögel: Ca. 150 Brutvogelarten<br />

Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH<br />

A-3002 Purkersdorf, Deutschwaldstraße 15/b<br />

Telefon: +43 2231 66804<br />

Mail: office@bpww.at Web: http://bpww.at/<br />

10 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • April 2009 April 2009 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • 11


Was ist Nachhaltigkeit?<br />

»Die Menschheit ist zu einer nachhaltigen Entwicklung fähig – sie kann gewährleisten,<br />

dass die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt werden, ohne die Möglichkeiten künftiger<br />

Generationen zu beeinträchtigen.«<br />

Heute sind die Hügel der Mittelmeerländer<br />

weitgehend kahl. Ein Resultat<br />

des Holzeinschlages von der Antike<br />

bis ins 19. Jahrhundert. Holz wurde<br />

gebraucht, für die unzähligen Kriegs-<br />

und Handelsflotten, die in den letzten<br />

2000 Jahren das Mittelmeer befahren<br />

haben. Oder zum Heizen, zum Bau von<br />

Häusern.<br />

Wie kam es dazu? Einmal des Waldes<br />

beraubt und kahlgeschlagen, konnte<br />

der Boden dem Wind, der Sonne und<br />

dem Regen keinen Widerstand mehr<br />

entgegen setzen. Der fruchtbare Waldboden<br />

wurde weggeschwemmt. Fels<br />

blieb übrig, auf dem heute kein Wald<br />

mehr wächst. Mühsam werden die<br />

Waldbestände heute vereinzelt wieder<br />

aufgeforstet.<br />

Ein Prinzip wurde in der<br />

Waldwirtschaft des Mittelmeerraumes<br />

mit Füßen<br />

getreten: Das der Nachhaltigkeit<br />

nämlich.<br />

So gilt auch die Forstwirtschaft als<br />

Wiege der Nachhaltigkeit.<br />

Als Schöpfer des forstlichen Nachhaltigkeitsbegriffs<br />

gilt Hans Carl<br />

von Carlowitz, Oberberghauptmann<br />

am kursächsischen Hof in Freiberg<br />

(Sachsen). Um dauerhaft ausreichende<br />

Holzmengen für den Silberbergbau verfügbar<br />

zu haben, formulierte er 1713<br />

mit seinem Werk »Sylvicultura oeconomica,<br />

oder haußwirthliche Nachricht<br />

und Naturmäßige Anweisung zur wilden<br />

Baum-Zucht« (einsehbar hier beim<br />

Institut für Angewandte Forschung der<br />

Hochschule Pforzheim) als erster das<br />

Prinzip der Nachhaltigkeit. So sollte<br />

immer nur soviel Holz geschlagen werden,<br />

wie durch planmäßige Aufforstung<br />

durch Säen und Pflanzen nachwachsen<br />

konnte.<br />

Die deutsche Forstwissenschaft des<br />

18. und 19. Jahrhunderts übernahm<br />

das Konzept der nachhaltenden bzw.<br />

später der »nachhaltigen« Waldbewirtschaftung<br />

und trug es in die Welt<br />

hinaus. »Sustained yield forestry«<br />

wurde in vielen Ländern der Erde ein<br />

Schlüsselbegriff, – aber nur für die<br />

Forstwirtschaft. Dennoch kann die<br />

nachhaltige Forstwirtschaft durchaus<br />

auch als Basis für die Anfänge des<br />

Naturschutzes gelten, da insbesondere<br />

die Wälder durch zunehmende<br />

Nutzung und Zerstörung betroffen<br />

waren. Der Raubbau an der Natur hatte<br />

mit der Industrialisierung, Urbanisierung<br />

und Kolonisierung im 18. und 19.<br />

Jahrhundert schon größere Ausmaße<br />

angenommen, erreichte aber mit der<br />

wissenschaftlich-technischen Revolution<br />

im 20. Jahrhundert eine globale<br />

dimension.<br />

So, wie es vielen Wäldern<br />

im Mittelmeerraum ging,<br />

so kann es der industrialisierten<br />

Welt ergehen.<br />

Das jedenfalls war – auf einen kurzen<br />

nenner gebracht – der Inhalt der<br />

Studie »Grenzen des Wachstums«,<br />

die heute als eine der Ur-Studien zur<br />

Nachhaltigen Entwicklung gilt. Die<br />

Studie wurde von einem Team damals<br />

junger Wissenschaftler im Auftrag der<br />

deutschen Volkwagen-Stiftung am MIT<br />

(Massachusetts Institute of Technologie<br />

in den U.S.A.) geschrieben. Dieser<br />

erste Bericht an den Club of Rome<br />

sagte einen katastrophalen niedergang<br />

des Lebensstandards und der<br />

Weltbevölkerung voraus. Gründe dafür<br />

waren der ungebremste Raubbau am<br />

Kapital des Planeten und die Steigerung<br />

der Weltbevölkerung.<br />

Das war letztlich die »Geburtsstunde«<br />

der nachhaltigen Entwicklung, auch<br />

wenn sie diesen Namen erst später<br />

mit dem Brundtland-Report erhielt und<br />

hier noch als »dauerhafter Gleichgewichtszustand«<br />

bezeichnet wird:<br />

nachhaltig ist eine Entwicklung,<br />

»wenn sie den<br />

Bedürfnissen der heutigen<br />

Generation entspricht, ohne<br />

die Möglichkeiten künftiger<br />

Generationen zu gefährden,<br />

ihre eigenen Bedürfnisse zu<br />

befriedigen und ihren Lebensstil<br />

zu wählen.«<br />

Der Abschlussbericht der Brundtland-<br />

Kommission »Unsere gemeinsame<br />

Zukunft« ist deswegen so bedeutend<br />

für die internationale debatte über Entwicklungs-<br />

und Umweltpolitik, weil hier<br />

erstmals das Leitbild einer »nachhaltigen<br />

Entwicklung« entwickelt wurde.<br />

Das von der Kommission vorgestellte<br />

Konzept einer nachhaltigen Entwicklung<br />

bildete fortan die Grundlage einer<br />

integrativen globalen Politikstrategie.<br />

So wurden herkömmlich als getrennt<br />

betrachtete Problembereiche wie u.a.<br />

Umweltverschmutzung in Industrieländern,<br />

globale Hochrüstung, Schuldenkrise,<br />

Bevölkerungsentwicklung und<br />

Wüstenausbreitung in der Dritten Welt<br />

in einem Wirkungsgeflecht gesehen,<br />

das durch einzelne Maßnahmen nicht<br />

würde gelöst werden können.<br />

Nach Ansicht der Kommission muss<br />

einerseits die Armut in den Entwicklungsländern<br />

überwunden werden. In<br />

den Industrieländern ist dagegen der<br />

materielle Wohlstand mit der Erhaltung<br />

der natur als Lebensgrundlage in Einklang<br />

zu bringen. Für die Zukunft muss<br />

davon ausgegangen werden, dass sich<br />

die Konsum- und Lebensweisen der<br />

westlichen Industrieländer nicht auf<br />

die gesamte derzeitige und zukünftige<br />

Weltbevölkerung übertragen lassen.<br />

Weiter stellt die Kommission fest,<br />

dass die Weltwirtschaft zwar die<br />

Bedürfnisse und legitimen Wünsche<br />

der Menschen befriedigen müsse. das<br />

Weltwirtschaftswachstum dürfe aber<br />

die ökologischen Grenzen der Erde<br />

nicht sprengen. Auch müssten die<br />

Menschen viele ihrer Tätigkeiten und<br />

Lebensweisen ändern, wenn die Welt<br />

nicht vor unannehmbare menschliche<br />

Leiden und Umweltschäden gestellt<br />

werden solle.<br />

Als Konsequenz forderte die Kommission<br />

»eine neue Ära einer umweltgerechten<br />

wirtschaftlichen Entwicklung«.<br />

Entnommen dem Lexikon der Nachhaltigkeit<br />

/ Aachener Stiftung Kathy Beys<br />

Die sieben Todsünden der<br />

modernen Gesellschaft<br />

hReichtum ohne Arbeit<br />

hGenuss ohne Gewissen<br />

hWissen ohne Charakter<br />

hGeschäft ohne Moral<br />

hWissenschaft ohne Menschlichkeit<br />

hReligion ohne Opfer<br />

hPolitik ohne Prinzipien<br />

Mahatma Gandhi<br />

12 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • April 2009 April 2009 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • 13


Ein Mee(h)r an Vielfalt<br />

Verein »Salz der Erde« und FLYSCH.at im Biosphärenpark Wienerwald<br />

Ein Interview mit Obmann Jürgen Schneider<br />

Ein Verein in St. Andrä-Wördern hat es<br />

sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit<br />

und Artenvielfalt im Biosphärenpark<br />

Wienerwald im wahrsten Sinne des<br />

Wortes zu leben. Ein engagiertes Team<br />

im Verein »Salz der Erde« arbeitet und<br />

lebt nach dem und für dieses Motto.<br />

Erfahren Sie mehr über Ideen und Projekte<br />

– ganz im Zeichen von Lebensbalance<br />

und neuer Arbeit.<br />

Worin lagen Ihre Motive, den Verein<br />

»Salz der Erde« zu gründen?<br />

2004 stieß ich bei einer Internetrecherche<br />

auf eine Machbarkeitsstudie zum<br />

Thema »Schutz des Wienerwalds«. In<br />

der wurde diskutiert, ob der Wienerwald<br />

ein Nationalpark oder ein Biosphärenpark<br />

werden könnte. Nachdem<br />

ich ein Feriencamp ohne Strom und<br />

Handy für 6- bis 12-Jährige betreibe<br />

und wir uns im Zielgebiet befanden,<br />

war ich sofort interessiert. Es war klar,<br />

dass die Anerkennung des Prädikats<br />

Biosphärenpark für unser Tun hier auf<br />

jeden Fall positive Auswirkungen haben<br />

würde. Sobald die Wahrscheinlichkeit<br />

zur Realisierung des Biosphärenparks<br />

gegen 95% ging, wurde ich zu einer Art<br />

»Propheten« des Biosphärenparks.<br />

Wen meinen Sie mit »wir« und »uns«?<br />

Eine Gruppe von Freunden und Bekannten,<br />

die alle mit der Ressource<br />

Wienerwald zu tun hatten und auch<br />

heute noch haben. Waldkindergarten,<br />

Nachtwanderungen, Visionssuche<br />

oder naturfotografie sind nur einige<br />

Aspekte, die verdeutlichen, worum es<br />

hier geht.<br />

Wie ging es dann weiter?<br />

nach einigen Monaten hatte ich genug<br />

Interessierte gefunden, um einen<br />

Verein gründen zu können. Wir nannten<br />

ihn »Salz der Erde« – Verein zur Umsetzung<br />

der Biosphärenpark-Richtlinien<br />

für den nördlichen Wienerwald. Wir<br />

wollen Information zum Thema Biosphärenpark,<br />

seine Kriterien, Ziele und<br />

Chancen unter der ortsansässigen Bevölkerung<br />

rund um St. Andrä-Wördern<br />

verbreiten (siehe Kasten). »Salz der<br />

Erde« ist ein Bottom-up–Projekt, das<br />

von Akteuren an der Basis erdacht und<br />

ganz im Sinne des Biosphärenparks<br />

entwickelt wird. Es soll den rechtlichen,<br />

finanziellen und planerischen<br />

Rahmen ausschöpfen und die Idee mit<br />

Leben erfüllen. Ein Regionalentwicklungsprojekt<br />

ohne Regionalentwick-<br />

lungsagentur und direkt aus Angebot<br />

und nachfrage gespeist.<br />

Welche Aktivitäten hat der Verein bis<br />

dato umgesetzt?<br />

Als allererstes haben wir die Internetplattform‚<br />

FLYSCH.at etabliert. So etwas<br />

ist relativ kostengünstig zu betreiben.<br />

Mit FLYSCH.at sammeln und stellen wir<br />

alle Aktivitäten dar, die mit dem Biosphärenpark<br />

Wienerwald zu tun haben wie<br />

z.B. den Waldkindergarten oder das Feriencamp.<br />

Wir vernetzen und informieren<br />

die Akteure – mit Newsletter, Newsgroup<br />

und dem alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Symposium »KulturLAndschaffen«. Und<br />

dann entwickeln sich natürlich immer<br />

wieder neue Projekte.<br />

Zum Beispiel?<br />

Seit einiger Zeit gibt es in St. Andrä-<br />

Wördern eine Einkaufsgemeinschaft<br />

für Käse, Getreide, Erdäpfel, etc. Zum<br />

überwiegenden Teil handelt es sich um<br />

Bio-Produkte, teilweise in Demeter-<br />

Qualität. Durch den gemeinsamen<br />

Einkauf sollen Kosten und Fahrtwege<br />

eingespart werden. Oder da gibt es<br />

auch noch die Online-Bibliothek borgen.at,<br />

und das Waldschulzimmer.<br />

Was ist das Waldschulzimmer?<br />

Das Waldschulzimmer ermöglicht<br />

Kindern und interessierten Erwachsenen,<br />

den Wald zu erleben, naturkundliches<br />

Wissen vor Ort zu erwerben und<br />

unsere heimatliche Umgebung hautnah<br />

zu erleben. Als Ausgangspunkt und<br />

Basislager für die Streifzüge in die<br />

umliegenden Wald- und Wiesenflächen<br />

dient uns eine 3500 m 2 große Streuobstwiese<br />

mit einer einfachen Hütte.<br />

Dieser Erlebens-Raum steht pädagogischen<br />

Einrichtungen für naturnahen<br />

Unterricht ebenso zur Verfügung wie<br />

erwachsenen Privatpersonen – für<br />

Schulungen und Weiterbildungen in<br />

den Bereichen Natur-Erfahrung, Waldpädagogik,<br />

Sinnesschulung etc.<br />

Und was sind Ihre Visionen für die<br />

Zukunft?<br />

Seit 2005 ist unser Ort Biosphärenparkgemeinde.<br />

Wir möchten das<br />

Bewusstsein stärken, dass wir viele<br />

sind. Viele, die diesen Reichtum<br />

ausmachen, der sich in alle Lebensbereiche<br />

erstreckt und kaum ein Thema<br />

auslässt. Und dann möchten wir, dass<br />

wir uns näher kommen und bestärkt<br />

fortfahren, an unseren Netzwerken zu<br />

bauen, uns gegenseitig zu helfen und<br />

mit unseren Fähigkeiten und unserem<br />

Tun allen von Nutzen sind. Und natürlich<br />

wollen wir neue Projekte initiieren<br />

und umsetzen.<br />

Wie sieht die Gemeinde St. Andrä-<br />

Wördern Ihr Tun?<br />

Aus meiner Sicht positiv. So erhält<br />

beispielsweise das Symposion Kultur-<br />

LANDschaffen wertvolle Unterstützung<br />

durch die Gemeinde und es ist mehr<br />

als erwähnenswert, dass das quer<br />

über Parteien und Ressorts hinweg<br />

geschieht.<br />

Herr Schneider, vielen Dank für das<br />

Gespräch. Mag. Karin Peter<br />

Aus dem Statut<br />

...Der Verein führt den Namen »SALZ DER ERDE« – Verein zur Umsetzung der Biosphärenpark-Richtlinien<br />

für den nördlichen Wienerwald ...Der gemeinnützige Verein, dessen<br />

Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, versteht sich als unabhängige und überparteiliche<br />

Organisation, die nachfolgendes bezweckt.<br />

Projekte im Sinne des UNESCO Programms »Men and Biosphäre« (z.B. aus den Bereichen<br />

Tourismus, Forschung, Bildung, Landwirtschaft, etc.) zu entwickeln und vor Ort<br />

beispielgebend für den gesamten Biosphärenpark umzusetzen.<br />

Hierbei ist wesentlich, dass die Projekte aus Gruppierungen der Praxis kommen (z.B.<br />

Imker der Region, Pädagogen der Region, Energieberater der Region...).<br />

Der Verein sieht seine Aufgabe in der Sammlung, Aufbereitung, der mittelbaren Finanzierung<br />

(Ansuchen um Förderung, Finden von Sponsoren, etc.) sowie der Veröffentlichung<br />

dieser Projekte.<br />

h Information zum Thema Biosphärenpark, seine Kriterien, Ziele und Chancen in geeigneter<br />

Form unter der ortsansässigen Bevölkerung zu verbreiten.<br />

h Möglichst alle relevanten Aktivitäten in der Region zu sammeln, zu vernetzen und der<br />

breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />

h Politische Einflussnahme bei der Entwicklung des Biosphärenparks, sowie Vor-Ort-<br />

Beobachtung hinsichtlich der Einhaltung der von der UNESCO vorgegebenen Kriterien.<br />

h Die aktiv gestaltende Rolle bezieht sich auf die Gemeinden rund um St. Andrä-Wördern.<br />

h Die beobachtende Rolle auf den gesamten Biosphärenpark<br />

h Die informierende und bewerbende auf ganz Österreich und das relevante Ausland.<br />

Kontakt:<br />

Jürgen Schneider, Folgert Duit, Barbara Schneider Resl – Info@flysch.at<br />

Hauptstraße 28, Hadersfeld / St. Andrä-Wördern<br />

T: +43 (0)676 / 73 83 380<br />

Web: www.flysch.at<br />

Raiffeisenbank Tulln<br />

KTO 700 48 49 • BLZ 32 880<br />

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