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Lebensqualität und<br />

Alter(n) Alter(n<br />

© Dipl. Päd. Markus Moosbrugger<br />

Stellvertretender Fachbereichsdirektor<br />

Pflege am AZW<br />

Tagung „Lebensqualität im Alter“, Innsbruck, 19.3.2009<br />

Was ist Lebensqualität (1)<br />

Lebensqualität meint alles, was zum<br />

Wohlbefinden des Menschen beiträgt.<br />

Dazu zählen nach heutigen Ansprüchen<br />

u.a. u.a.<br />

eine gesunde Umwelt, Umwelt,<br />

genügend<br />

Arbeitsplätze und eine hohe<br />

Arbeitsplatzqualität, ein ausreichendes<br />

Angebot an Lebensmitteln, Wohnungen,<br />

Wohnungen,<br />

aber auch Freizeit und eine ausreichende<br />

soziale und kulturelle Infrastruktur.<br />

Infrastruktur.<br />

Lebensqualität ist mehr als<br />

Lebensstandard, mit dem vor allem der<br />

materielle Wohlstand gemeint ist.<br />

Lebensqualität<br />

http://www.quality.de/lexikon/lebensqualitaet.htm<br />

1


Lebensqualität ist nach allge-<br />

meiner wissenschaftlicher<br />

Auffassung ein multidimensiona-<br />

les Konstrukt, Konstrukt,<br />

das nicht direkt<br />

erfasst, sondern nur in seinen<br />

Teilbereichen über Indikatoren<br />

abgebildet werden kann.<br />

WHO – Definition<br />

wikipedia.org<br />

„Lebensqualität Lebensqualität ist die subjektive<br />

Wahrnehmung einer Person<br />

über ihre Stellung im Leben in<br />

Relation zur Kultur und den<br />

Wertsystemen in denen sie lebt<br />

und in Bezug auf ihre Ziele,<br />

Erwartungen, Standards und<br />

Anliegen.“<br />

WHO, 1993<br />

2


"Lebensqualität ist die Differenz<br />

zwischen dem Soll- Soll und dem<br />

Istwert, wobei der Sollwert die<br />

Ansprüche des Menschen<br />

ausdrückt und der Istwert die<br />

Realität.<br />

Ist die Differenz sehr groß, ist<br />

die Lebensqualität schlecht. Ist<br />

die Differenz gering, ist die<br />

Lebensqualität gut"<br />

(nach Prof. Franz Porzolt, Uni Ulm)<br />

Wo liegt hier der Unterschied?<br />

Und was hier?<br />

Was bedeutet<br />

hier Lebens-<br />

Qualität?<br />

3


Was bedeutet nur Altern?<br />

„Alter Alter - das ist kein plötzliches<br />

Ereignis ähnlich einer Tür, die<br />

man durchschreitet. Auf der<br />

einen Seite steht ein Mensch "in<br />

den besten Jahren", auf der<br />

anderen Seite ein alter Mensch.<br />

Der Prozess des Alterns<br />

vollzieht sich allmählich und ist<br />

unwiderruflich.“<br />

Was ist Altern?<br />

www.medizinfo.de<br />

Nach Rennkamp (1976) ist Altern<br />

nicht etwa Kennzeichen eines<br />

bestimmten Lebensalters, sondern ein<br />

komplexer individueller Prozess, der<br />

von verschiedenen Faktoren, z.B.<br />

Erbanlagen, allgemeine<br />

Lebensbedingungen, persönlichen<br />

Lebensschicksalen und<br />

Umweltfaktoren abhängig ist.<br />

Folgende Faktoren sind wirksam:<br />

soziologische, biologische,<br />

psychologische, ökologische und<br />

ökonomische.<br />

4


Alterungsverläufe<br />

Linie 1: Progerie<br />

Linie 2: Risikofaktoren (Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Nikotin)<br />

Linie 3: Rasche Funktionsbeeinträchtigung (Demenz) Auffallend:<br />

lange Phase der Behinderung und Pflegeabhängigkeit<br />

Linie 4: „Normales“ Altern.<br />

Linie 5: Idealtypischer Verlauf des Alterns<br />

(„bei guter Gesundheit in hohem Alter auf der Parkbank<br />

friedlich entschlafen“)<br />

Vorurteile in Bezug auf die<br />

Psyche alter Menschen<br />

Alten Menschen sollen durch<br />

Antriebsmangel<br />

Abnahme der Fühlfähigkeit<br />

Gleichgültigkeit<br />

Lustlosigkeit<br />

Schwierigkeiten bei<br />

Sozialkontakten<br />

gekennzeichnet sein.<br />

Vgl. Steidl, Nigg, 2008<br />

5


Ursprüngliche Annahmen in<br />

Bezug auf das Alter und Psyche<br />

Einbußen und Verlust der<br />

Lernfähigkeit<br />

Einbußen und Verlust der<br />

gesamten Intelligenz<br />

Einbußen und Verlust der geistigen<br />

Flexibilität<br />

Das heißt einen generellen Verlust an<br />

kognitiven Fähigkeiten durch das<br />

Älterwerden.<br />

Vgl. Steidl, Nigg, 2008<br />

Durch physiologische<br />

Veränderungen kommt es zu ...<br />

Abnahme im Bereich des<br />

Arbeitsgedächtnisses<br />

Verlangsamung der<br />

Informationsverarbeitung<br />

Verringerung der<br />

Aufmerksamkeit<br />

Verringerung der Kontrolle des<br />

Lernvorganges<br />

Vgl. Steidl, Nigg, 2008<br />

6


Wie entstehen geistige<br />

Einbussen im Alter?<br />

Durch ein Nachlassen der kognitiven<br />

Aktivität kommt es zu einer Nachlassen<br />

der kognitiven Fähigkeiten<br />

D.h. es kommt zu:<br />

Abbau der Denkfähigkeit<br />

Störungen im Denkverlauf<br />

Herabgesetzte Reaktionsgeschwindigkeit<br />

Nachlassen der Lernfähigkeit<br />

Geringe Anregbarkeit<br />

Vgl. Steidl, Nigg, 2008<br />

...<br />

Wer rastet, der rostet!<br />

Wie kann ich mit Einschränkungen<br />

des Alters umgehen?<br />

Einsatz von Brillen und Hörgeräten bei<br />

beeinträchtigter Seh- Seh und Hörfähigkeit<br />

Vermeidung von Bewegungen in der Nacht<br />

bei schlechter Dunkelanpassung<br />

Bei Konzentrationsschwächen: Pausen<br />

machen<br />

Einsatz von Copingstrategien und<br />

Reattributationsübungen<br />

Einsatz von Stützgeräten (Stock, Gehwagen,<br />

Rollator, Rollator,<br />

…)<br />

Sozialkontakte fördern<br />

Gestalten von Wohnungen bzw.<br />

seniorengerechter Wohnbau (Betreutes<br />

Wohnen, altengerechte Wohnung, Wohnen<br />

Alt - Jung, …)<br />

7


Alterskategorien<br />

kalendarisches Alter, als eine Summe von<br />

Jahren, Monaten und Tagen;<br />

biologisches Alter , ist das Resultat<br />

genetischer Programmierung und<br />

erfahrener äußerer Einflüsse von Geburt<br />

bis zum Tod;<br />

psychisch-intellektuelles Alter , als<br />

komplexes Zusammenspiel von Anlage<br />

und Umwelt;<br />

soziales Alter , ist abhängig von<br />

gesellschaftlichen Normierungen und<br />

Alterseinteilungen, angebotenen und<br />

zugewiesenen Positionen und deren<br />

Bewertung, Verhaltenserwartungen und –<br />

vorschriften;<br />

Relativitäten von Alter(n) Alter(n<br />

Becker, 2006<br />

Eine 20-jährige Frau wirkt jung,<br />

wenn wir sie als Studentin<br />

betrachten und alt als Turnerin im<br />

Leistungssport.<br />

Ein 40-jähriger Mann wirkt jung,<br />

wenn er Profipolitiker ist und alt<br />

wenn er Profifußballer ist.<br />

Ein 70-jähriger Mann wirkt jung, als<br />

Papst und als Unternehmer alt.<br />

8


Go-goes Go goes<br />

Slow-goes Slow goes<br />

9


No-goes No goes<br />

Altern ist Individualisierung<br />

A<br />

l<br />

t<br />

e<br />

r<br />

[<br />

J<br />

a<br />

h<br />

r<br />

e<br />

]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

Creatinin [mg/dl]<br />

2 100<br />

1<br />

200<br />

300<br />

400<br />

Harnstoff [mg/dl]<br />

Alter [Jahre]<br />

=> 90 J.<br />

80-89 J.<br />

70-79 J.<br />

60-69 J.<br />

50-59 J.<br />

40-49 J.<br />

30-39 J.<br />

20-29 J.<br />


Was haben Lebensqualität<br />

und Altern gemeinsam?<br />

Sowohl das Altern, wie auch die<br />

Lebensqualität ist äußerst subjektiv.<br />

Sowohl die Sicht des Alters, wie<br />

auch die Sicht der Lebensqualität ist<br />

von der Kultur und dem<br />

Wertesystem abhängig, in dem wir<br />

leben.<br />

Lebensqualität wird in unserer<br />

Gesellschaft oft mit Jugend<br />

gleichgesetzt.<br />

Abschließend kann gesagt<br />

werden:<br />

Altern ist der größte<br />

Individualisierungsprozess den<br />

Menschen durchlaufen.<br />

Lebensqualität ist ein<br />

individuelles Empfinden.<br />

Damit kann behauptet werden,<br />

dass es DIE Lebensqualität im<br />

Altern nicht gibt!<br />

11


Alter(n) hat viele Gesichter …<br />

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

12

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