Down-Syndrom - Medandmore.de
Down-Syndrom - Medandmore.de
Down-Syndrom - Medandmore.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ein Leitfa<strong>de</strong>n<br />
<strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />
Ist mein Kind unter-<br />
o<strong>de</strong>r überfor<strong>de</strong>rt?<br />
aktuell & ausführlich<br />
Informationen für<br />
Selbsthilfegruppen<br />
von <strong>de</strong>r<br />
MEDICA 2009<br />
Düsseldorf<br />
Verleihung<br />
<strong>de</strong>s MEDICA-<br />
B . R . A . H . M . S<br />
För<strong>de</strong>rpreis für<br />
Selbsthilfegruppen
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 4<br />
<strong>Syndrom</strong>spezifische schulische För<strong>de</strong>rung 6<br />
Berufsperspektiven für Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> 9<br />
Sinnvolle und lebenswerte Freizeitgestaltung 12<br />
Älterwer<strong>de</strong>n mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> 15<br />
Diskussion 18<br />
Verleihung <strong>de</strong>s MEDICA-B . R . A . H . M . S-För<strong>de</strong>rpreises 20<br />
IMPRESSUM:<br />
Herausgeber:<br />
B·R·A·H·M·S Aktiengesellschaft, Hennigsdorf<br />
Redaktion:<br />
medandmore communication GmbH<br />
Friedberger Straße 2 · 61350 Bad Homburg<br />
Tel.: 0 61 72 - 96 61-0 · Fax 0 61 72 - 96 61-11<br />
E-Mail: agentur@medandmore.<strong>de</strong><br />
3
Editorial<br />
Dr. Bernd Wegener,<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
B·R·A·H·M·S AG<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
„<strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> – Ist mein Kind unter-<br />
o<strong>de</strong>r überfor<strong>de</strong>rt?“ Das war das Thema<br />
<strong>de</strong>s diesjährigen InformationsForum für<br />
Selbsthilfegruppen, Betroffene und Interessierte,<br />
das die B . R . A . H . M . S Aktiengesellschaft<br />
bereits zum 17. Mal anlässlich<br />
<strong>de</strong>r MEDICA in Düsseldorf veranstaltete.<br />
Das Interesse an mehr Informationen zu<br />
diesem Themenkomplex war enorm, <strong>de</strong>r<br />
Veranstaltungsraum im CongressCenter<br />
Düsseldorf innerhalb kürzester Zeit so gut<br />
besucht, dass Stühle nachgerückt wer<strong>de</strong>n<br />
mussten. Ich freue mich daher ganz beson<strong>de</strong>rs,<br />
all jenen Menschen, die am 21.<br />
November 2009 nicht an <strong>de</strong>r Veranstaltung teilnehmen konnten,<br />
die wichtigsten Vortrags- und Diskussionsergebnisse mit dieser<br />
Broschüre zur Verfügung stellen zu können.<br />
Auch in diesem Jahr konnten wir wie<strong>de</strong>r hochkarätige Referenten<br />
gewinnen, die Eltern und Angehörigen von Menschen mit <strong>Down</strong>-<br />
<strong>Syndrom</strong> Tipps für die richtige För<strong>de</strong>rung von <strong>de</strong>r Schulzeit bis ins<br />
Alter gaben. Professor Dr. Etta Wilken vom Institut für Son<strong>de</strong>rpädagogik<br />
an <strong>de</strong>r Universität Hannover sprach über die schulische För<strong>de</strong>rung.<br />
Ihr Ehemann Professor Dr. Udo Wilken von <strong>de</strong>r Fakultät Soziale<br />
Arbeit und Gesundheit <strong>de</strong>r Hochschule Hil<strong>de</strong>sheim knüpfte an<br />
die Schulzeit an und eröffnete interessante berufliche Perspektiven.<br />
Cora Hal<strong>de</strong>r vom Deutschen <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> Info-Center in Lauf<br />
widmete sich <strong>de</strong>r nicht min<strong>de</strong>r wichtigen Freizeitgestaltung und<br />
zeigte Beispiele auf, zu was diese Menschen in <strong>de</strong>r Lage sind,<br />
wenn sie <strong>de</strong>nn gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Da Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />
aufgrund medizinischer Fortschritte heute sehr viel älter<br />
wer<strong>de</strong>n als noch vor wenigen Jahrzehnten, griff Professor Dr.<br />
Mein<strong>de</strong>rt Haveman <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>s Älterwer<strong>de</strong>ns auf.<br />
Im Anschluss an die Vorträge wur<strong>de</strong>n vier Selbsthilfegruppen<br />
aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> für ihre gute Öffentlichkeitsarbeit<br />
mit Geldpreisen ausgezeichnet. Dieser MEDICA-B . R . A . H . M . S<br />
För<strong>de</strong>rpreis für Selbsthilfegruppen, <strong>de</strong>n wir in diesem Jahr zum<br />
vierten Mal verliehen haben, ist uns <strong>de</strong>shalb so wichtig, weil wir<br />
damit die wertvolle Arbeit <strong>de</strong>r Selbsthilfegruppen für das Gesundheitswesen<br />
honorieren und för<strong>de</strong>rn wollen. 24 Gruppen aus <strong>de</strong>m<br />
gesamten Bun<strong>de</strong>sgebiet hatten sich beworben. Die Sieger stellen<br />
wir auf Seite 20 vor.<br />
Die B . R . A . H . M . S Aktiengesellschaft ist das zweitgrößte <strong>de</strong>utsche<br />
Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in <strong>de</strong>r Nähe von Berlin.<br />
Bereits seit 16 Jahren veranstalten wir Foren mit wechseln<strong>de</strong>n<br />
inhaltlichen Schwerpunkten. Es liegt mir am Herzen zu betonen,<br />
dass die B . R . A . H . M . S AG mit diesen Veranstaltungen keinerlei<br />
wirtschaftliche Interessen verfolgt.<br />
Dr. Bernd Wegener<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
B . R . A . H . M . S Aktiengesellschaft<br />
Teilnehmer <strong>de</strong>s Informations Forums:<br />
Prof. Dr. Etta Wilken<br />
Institut für Son<strong>de</strong>rpädagogik Universität Hannover<br />
Prof. Dr. Udo Wilken<br />
Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit HAWK-Hochschule Hil<strong>de</strong>sheim<br />
Cora Hal<strong>de</strong>r<br />
Deutsches <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> Info-Center, Lauf a. d. Pegnitz<br />
Prof. Dr. Mein<strong>de</strong>rt Haveman<br />
Fakultät Rehabilitationswissenschaften TU Dortmund<br />
Dr. Bernd Wegener<br />
B·R·A·H·M·S Aktiengesellschaft, Hennigsdorf<br />
4 5
Son<strong>de</strong>rpädagogisches<br />
Gutachten vor<br />
<strong>de</strong>r Schulwahl<br />
<strong>Syndrom</strong>spezifische schulische För<strong>de</strong>rung<br />
Prof. Dr. Etta Wilken, Institut<br />
für Son<strong>de</strong>rpädagogik,<br />
Universität Hannover.<br />
Kin<strong>de</strong>r mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> haben sehr<br />
unterschiedliche Kompetenzen. Etwa ein<br />
Drittel zeigt zu Beginn <strong>de</strong>r Schulzeit eine<br />
sehr günstige Entwicklung und weist nur<br />
leichte kognitive Beeinträchtigungen auf<br />
und kann <strong>de</strong>n Grenzbereich zur durchschnittlichen<br />
Begabung erreichen. Die<br />
meisten Kin<strong>de</strong>r haben leichte und mäßige<br />
kognitive Beeinträchtigungen. Nur einige<br />
weisen schwere und sehr schwere Behin<strong>de</strong>rungen<br />
auf. Es ist <strong>de</strong>shalb zu Beginn<br />
<strong>de</strong>r Schulzeit notwendig, <strong>de</strong>n individuellen<br />
För<strong>de</strong>rbedarf zu ermitteln und nicht<br />
primär eine syndrombezogene Entscheidung<br />
zu treffen.<br />
Auch wenn Kin<strong>de</strong>r mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />
überwiegend im För<strong>de</strong>rschwerpunkt geistige Entwicklung unterrichtet<br />
wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n unterschiedliche Schulformen besucht.<br />
So ergab eine eigene Befragung, dass etwa 51 Prozent För<strong>de</strong>rschulen<br />
mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ besuchen,<br />
20 Prozent lernen in Integrations- o<strong>de</strong>r Kooperationsklassen, acht<br />
Prozent in Schulen mit <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rschwerpunkt „Lernen“. Die<br />
an<strong>de</strong>ren besuchen Schulen mit beson<strong>de</strong>ren pädagogischen Konzepten<br />
wie Waldorf- o<strong>de</strong>r Montessori-Schulen.<br />
Auf <strong>de</strong>r Grundlage eines son<strong>de</strong>rpädagogischen Gutachtens wird<br />
eine Entscheidung über die geeignete Schulform getroffen. Nicht<br />
ausschlaggebend für eine Beschulung in einer För<strong>de</strong>rschule o<strong>de</strong>r<br />
in Integrations- bzw. Kooperationsklassen ist <strong>de</strong>r Leistungsstand<br />
<strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s. Das erstellte Gutachten gilt nicht dauerhaft. Es muss<br />
während <strong>de</strong>r Schulzeit immer wie<strong>de</strong>r aktualisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Für <strong>de</strong>n Unterricht ist es wichtig, sowohl die individuellen als<br />
auch die syndromspezifischen Beson<strong>de</strong>rheiten zu berücksichtigen.<br />
So fällt <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Aufmerksamkeit schwer und sie sind<br />
<strong>de</strong>shalb leicht ablenkbar. Oft ist die Motivation gering, aber wie<br />
bei uns allen auch abhängig von Interessen und Kompetenzen.<br />
Entsprechen die Lernangebote nicht <strong>de</strong>n Fähigkeiten <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r,<br />
reagieren sie oft mit Verweigerung.<br />
Viele Kin<strong>de</strong>r nehmen sich bei Aufgaben „ihre“ Zeit, sie lassen sich<br />
nicht „beschleunigen“. Wenn sie unter Zeitdruck geraten, nimmt<br />
die Qualität ihrer Leistung <strong>de</strong>utlich ab. Gern bleiben sie unterhalb<br />
ihrer eigentlichen Leistung, um sich nicht anstrengen zu müssen.<br />
Ausgeprägt sind die syndromspezifischen sprachlichen Schwierigkeiten.<br />
Dabei besteht ein großer Unterschied zwischen Sprachverständnis<br />
und Sprechen. Man sollte sich nicht nur an <strong>de</strong>r<br />
Sprechfähigkeit orientieren.<br />
Auch in <strong>de</strong>r Motorik gibt es Auffälligkeiten, die sich in schnellerer<br />
Ermüdbarkeit, aber auch in Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Selbstversorgung<br />
zeigen können. Durch angemessene Angebote und Training<br />
können motorische Fähigkeiten systematisch geübt wer<strong>de</strong>n.<br />
Viele Kin<strong>de</strong>r mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> haben ein gutes Sozialverhalten,<br />
das sich kontinuierlich weiterentwickelt – und zwar nicht nur in<br />
Abhängigkeit von <strong>de</strong>n jeweils erreichten kognitiven Fähigkeiten.<br />
Im För<strong>de</strong>rschwerpunkt geistige Entwicklung – egal in welcher<br />
Schulform – muss es darum gehen, Schüler zur größtmöglichen<br />
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu befähigen.<br />
Das erreicht man durch folgen<strong>de</strong> Unterrichtsprinzipien:<br />
• Orientierung an individuellen<br />
Kompetenzen und an <strong>de</strong>r<br />
Alltagsbe<strong>de</strong>utung<br />
• Alters- und entwicklungsgemäße<br />
Angebote<br />
• Ganzheitlichkeit<br />
• Selbstständigkeit<br />
• Hilfe zur Selbsthilfe<br />
• Differenziertes Lernen<br />
Der Unterricht für Kin<strong>de</strong>r mit<br />
<strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> sollte alters- und<br />
entwicklungsgemäß sein. Es ist<br />
ein Unterschied, ob wir einem<br />
sechsjährigen Schüler das Lesen<br />
6 7<br />
Man strengt<br />
sich nicht<br />
gerne an<br />
Motorische<br />
Fähigkeiten<br />
systematisch<br />
üben
Lesen fällt<br />
leichter als<br />
Schreiben<br />
vermitteln möchten o<strong>de</strong>r einem 15-jährigen. Die Texte müssen<br />
<strong>de</strong>n Interessen entsprechen – aber auch <strong>de</strong>n erreichten Fähigkeiten.<br />
Eine beson<strong>de</strong>re Schwierigkeit von Jugendlichen mit <strong>Down</strong>-<br />
<strong>Syndrom</strong> betrifft die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r eigenen Behin<strong>de</strong>rung.<br />
Es ist <strong>de</strong>shalb wichtig, sie zu unterstützen, dass sie ein<br />
positives Selbstbild mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> entwickeln.<br />
Literatur: Etta Wilken: Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> in Familie,<br />
Schule und Gesellschaft. Lebenshilfe-Verlag Marburg. 2009<br />
Tipps zu <strong>de</strong>n sogenannten Kulturtechniken:<br />
LESEN<br />
Wichtig ist die Berücksichtigung syndromspezifischer Aspekte<br />
wie visuelle Stärken und auditive Schwächen. Wichtiger ist<br />
jedoch, dass <strong>de</strong>r Unterricht angemessen, systematisch und<br />
regelmäßig erfolgen muss (nicht einmal in <strong>de</strong>r Woche ein halbstündiger<br />
Kurs).<br />
SCHREIBEN<br />
Beim Schreiben sollte man aufgrund <strong>de</strong>r oftmals gegebenen<br />
feinmotorischen Schwierigkeiten nicht unbedingt eine zu enge<br />
Koppelung an das Lesen vornehmen. Viele Kin<strong>de</strong>r bevorzugen<br />
Druckschrift, aber nicht alle.<br />
RECHNEN<br />
Das ist häufig eine Schwäche <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>.<br />
Die Rechenaufgaben sollten handlungsbezogen und anschaulich<br />
sein. Es ist zu reflektieren, welche Zahlen und Mengenbegriffe<br />
lebensbezogene Be<strong>de</strong>utung haben und wie dies konkret<br />
zu vermitteln ist.<br />
Berufsperspektiven<br />
für Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />
Mit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schulzeit stellt sich in<br />
<strong>de</strong>n meisten Familien die Frage, wo <strong>de</strong>r<br />
Sohn o<strong>de</strong>r die Tochter tätig wer<strong>de</strong>n kann<br />
o<strong>de</strong>r wo es bei schwerster o<strong>de</strong>r mehrfacher<br />
Behin<strong>de</strong>rung zumin<strong>de</strong>st in einem<br />
‚zweiten Milieu’ ein för<strong>de</strong>rliches Angebot<br />
gibt, das <strong>de</strong>n Tag strukturiert.<br />
Wo immer <strong>de</strong>r junge Mensch einer sinnvollen<br />
beruflichen Tätigkeit o<strong>de</strong>r Beschäftigung<br />
nachgeht - sei es in einer Werkstatt<br />
für behin<strong>de</strong>rte Menschen, in einem Berufsbildungswerk<br />
o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt –, <strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>r Berufstätigkeit<br />
bietet eine große Chance für<br />
Prof. Dr. Udo Wilken<br />
Fakultät Soziale Arbeit und<br />
Gesundheit HAWK-Hochschule<br />
Hil<strong>de</strong>sheim<br />
die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Persönlichkeit. Geför<strong>de</strong>rt wird sie nicht<br />
zuletzt durch <strong>de</strong>n Stolz auf die eigene Arbeit und darauf etwas<br />
geleistet zu haben.<br />
Eltern sollten schon während <strong>de</strong>r Schulzeit – mit Blick auf die<br />
nachschulische Lebensphase – ihrem Kind altersangemessene<br />
Aufgaben zutrauen. Bereits im Kindheits- und Jugendalter führen<br />
nützliche Tätigkeiten zur Selbstbestätigung. Sie wecken Vertrauen<br />
in das eigene Können und in die eigene Leistungsfähigkeit.<br />
Wichtig für die berufliche Integration sind immer auch die Persönlichkeitskriterien.<br />
Das sind oft wichtige Schlüsselqualifikationen,<br />
um die Anfor<strong>de</strong>rungen im Beruf zu bewältigen. Dazu zählen zum<br />
Beispiel Leistungsbereitschaft und soziale Umgänglichkeit, Konzentration,<br />
Sorgfalt und Pünktlichkeit sowie Ausdauer und Kritisierbarkeit.<br />
Der Eintritt in die Berufstätigkeit fällt nicht immer leicht. Denn das<br />
vertraute schulische Umfeld muss zurückgelassen wer<strong>de</strong>n, damit<br />
<strong>de</strong>r ‚Ernst <strong>de</strong>s Lebens’ beginnen kann. Auch sind die Berufswünsche<br />
- nicht nur <strong>de</strong>r Jugendlichen selbst, son<strong>de</strong>rn mitunter auch<br />
<strong>de</strong>r Familien - oft irreal. Familie und Freun<strong>de</strong> sollten nur realistische<br />
8 9<br />
Stolz auf die<br />
eigene Arbeit<br />
sein<br />
Wichtig sind<br />
auch Ausdauer<br />
und Sorgfalt
Ausbildung<br />
auf <strong>de</strong>m<br />
allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt<br />
Keine monotonenTätigkeiten<br />
Berufsvorstellungen unterstützen. Praktika und Arbeitserprobungen<br />
in unterschiedlichen Berufen sowie Beratungen durch die Arbeitsagentur<br />
und <strong>de</strong>n Integrationsfachdienst sind dabei hilfreich.<br />
Auch <strong>de</strong>r allgemeine Arbeitsmarkt kann für Schulabsolventen mit<br />
son<strong>de</strong>rpädagogischem För<strong>de</strong>rbedarf durchaus sinnvoll sein. Die<br />
berufliche Integration muss nicht zwangsläufig über die Werkstatt<br />
für behin<strong>de</strong>rte Menschen laufen. Das heißt aber nicht, dass das<br />
bewährte Angebot <strong>de</strong>r Werkstätten auf Grund eines missverstan<strong>de</strong>nen<br />
Normalisierungs<strong>de</strong>nkens schlecht gere<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n darf. Um<br />
zu realistischen Berufsvorstellungen zu gelangen, sind als Entscheidungshilfe<br />
auch Exkursionen zu empfehlen, die Elterngruppen<br />
zusammen mit ihren Söhnen und Töchtern in Werkstätten<br />
für behin<strong>de</strong>rte Menschen o<strong>de</strong>r zu Projekten <strong>de</strong>r Unterstützten Beschäftigung<br />
unternehmen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Arbeitsplatzes ist darauf zu achten, dass dieser<br />
die Fähigkeiten <strong>de</strong>s jungen Menschen för<strong>de</strong>rt. Positive Lehr-<br />
und Lernerlebnisse führen zu Freu<strong>de</strong>, Stolz und Zufrie<strong>de</strong>nheit.<br />
Dies wie<strong>de</strong>rum stärkt die Arbeitsbereitschaft.<br />
Deshalb sollte die Beschäftigung nicht primär aus sich ständig<br />
wie<strong>de</strong>rholen<strong>de</strong>n Arbeitsschritten bestehen. Gera<strong>de</strong> bei relativ einfachen<br />
Tätigkeiten ist darauf zu achten, dass Job-Rotation erfolgt<br />
und nicht über Monate o<strong>de</strong>r gar Jahre hin nur die gleichen monotonen<br />
Tätigkeiten vollzogen wer<strong>de</strong>n. Vielen Eltern hilft die Bildung<br />
eines so genannten Unterstützerkreises. Hierzu sollten auch vertraute<br />
schulfrem<strong>de</strong> Mitglie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m näheren sozialen Umfeld<br />
gehören, die bereit sind, <strong>de</strong>n jungen Menschen beim Übergang in<br />
die Erwachsenenwelt zu beraten und zu begleiten. Gemeinsam<br />
können dann Perspektiven für die berufliche Zukunftsplanung und<br />
<strong>de</strong>r notwendige Bedarf an Unterstützung besprochen wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Arbeitsplatz hat eine hohe sozial-integrative Be<strong>de</strong>utung für<br />
<strong>de</strong>n behin<strong>de</strong>rten Menschen. Bei einer Befragung von Beschäftigten<br />
einer Werkstatt für behin<strong>de</strong>rte Menschen antworteten auf<br />
die Frage „Was ist Ihnen am Arbeitsplatz beson<strong>de</strong>rs wichtig?“ die<br />
meisten: „Freun<strong>de</strong> haben“. Erst an vierter Stelle rangierte die Antwort:<br />
„Geld haben/ausgeben“.<br />
Bei einer Befragung von behin<strong>de</strong>rten Beschäftigten auf <strong>de</strong>m ersten<br />
Arbeitsmarkt stand an erster Stelle die Sicherheit <strong>de</strong>s Arbeitsplatzes.<br />
Wichtig war danach, von <strong>de</strong>n Mitarbeitern ernst<br />
genommen und akzeptiert zu wer<strong>de</strong>n. Das zeigt, wie wichtig die<br />
sozial-rehabilitative Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Arbeit ist.<br />
Auch <strong>de</strong>shalb sollte <strong>de</strong>r Kontakt zu Personen, die ähnliche Fähigkeiten<br />
und Interessen besitzen wie die behin<strong>de</strong>rte Person, zumin<strong>de</strong>st<br />
nach Feierabend und in <strong>de</strong>r Freizeit, nicht zu kurz kommen.<br />
Denn nicht nur Einordnung, Anpassung und Unterordnung dürfen<br />
<strong>de</strong>n Tagesablauf bestimmen. Gemeinsames Tun auf gleichem Niveau<br />
muss weiterhin möglich sein.<br />
Ebenso wichtig ist es, bei <strong>de</strong>r Berufsfindung darauf zu achten, dass<br />
auch tatsächlich eine berufliche Bildung erfolgt – mit <strong>de</strong>m Bildungsangebot<br />
<strong>de</strong>r Berufsschule. Dies gilt auch, wenn die allgemeine<br />
Schulpflicht erfüllt ist. Denn das Bildungsangebot <strong>de</strong>r Berufsschule<br />
enthält im Rahmen <strong>de</strong>r üblichen dualen Ausbildung in Betrieb<br />
und Berufsschule auch allgemeinbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Unterrichtsstoff. Dieser<br />
regt zur Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>m neuen Lebensabschnitt an,<br />
befähigt dazu, Interessen für die arbeitsfreie Zeit zu fin<strong>de</strong>n und<br />
sich sozial zu integrieren. So be<strong>de</strong>utsam sozial-integrative Kontakte<br />
auch sind, integrativer Anpassungsdruck sollte vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n. Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> sollen auch Gleiche unter<br />
Gleichen sein dürfen.<br />
Literatur: Wilken, Udo: Perspektiven einer zukunftsorientierten<br />
Erziehung und Bildung bei Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung.<br />
In: Heilpädagogik online 03/2009, 27-58.<br />
10 11<br />
Unterstützerkreis<br />
hilft<br />
bei Entscheidungen<br />
Integrativen<br />
Anpassungsdruckvermei<strong>de</strong>n
Echte Freun<strong>de</strong><br />
sind lei<strong>de</strong>r<br />
selten<br />
Von Anfang<br />
an Freizeitkultur<br />
aufbauen<br />
Sinnvolle und lebenswerte<br />
Freizeitgestaltung<br />
Cora Hal<strong>de</strong>r, Deutsches<br />
<strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> Info-<br />
Center, Lauf a. d. Pegnitz<br />
Über Freizeit hat man sich noch nicht so<br />
viele Gedanken gemacht. Denn viele meinen,<br />
das regle sich von selbst und sei nicht<br />
so wichtig. Dabei be<strong>de</strong>utet Freizeitgestaltung<br />
eine ganz große Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />
Was machen Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung<br />
in ihrer Freizeit? Dazu gibt es<br />
eine Studie. An erster Stelle stehen Musik<br />
hören, Nichtstun o<strong>de</strong>r Schlafen, Faulenzen<br />
und Fernsehen. Und das sehr häufig<br />
allein. Viele Erwachsene mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />
ziehen sich zurück in ihr Zimmer,<br />
machen die Tür zu und sind dann beschäftigt<br />
- ohne Freun<strong>de</strong>, ohne Bekannte.<br />
Welche Kontakte haben diese Menschen?<br />
Meist nur ihre Verwandten und bezahlten Helfer. Aber das sind<br />
keine Freun<strong>de</strong>. Auf <strong>de</strong>r einen Seite steht viel Freizeit, auf <strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren Seite gibt es nur wenig Freun<strong>de</strong> und Bekannte. Viele<br />
Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> ziehen sich <strong>de</strong>shalb zurück, haben<br />
keine Lust mehr. Ihre mühsam erworbenen Fähigkeiten gehen so<br />
langsam wie<strong>de</strong>r zurück. Das führt gera<strong>de</strong> bei Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen zu Depressionen. Grund ist die nicht ausgefüllte<br />
Freizeit, das viele Alleinsein im Zimmer.<br />
Wie kann man das verhin<strong>de</strong>rn?<br />
• Man muss von Anfang an eine Freizeitkultur aufbauen. Schon<br />
kleine Kin<strong>de</strong>r sollten lernen, dass es normal ist einmal in <strong>de</strong>r<br />
Woche Sport o<strong>de</strong>r etwas Kulturelles zu machen. O<strong>de</strong>r sich ehrenamtlich<br />
zu betätigen. Das muss die Familie aber auch vorleben.<br />
• Die Eigeninitiative dieser Menschen muss unterstützt, ihre<br />
I<strong>de</strong>en müssen aufgegriffen wer<strong>de</strong>n. Da sind wir gefor<strong>de</strong>rt Starthilfe<br />
zu geben, aber auch weiter zu begleiten.<br />
• Vorhan<strong>de</strong>ne Interessen müssen wir nutzen und zu Hobbys ausbauen.<br />
Zum Beispiel das beliebte Malen. Tagein tagaus wer<strong>de</strong>n<br />
Mandalas ausgemalt, immer dieselben Texte abgeschrieben.<br />
Bestehen<strong>de</strong> Interessen müssen wir nutzen und ausbauen, passive<br />
Aktivitäten umwan<strong>de</strong>ln - zum Beispiel Aquarellkurse anbieten.<br />
Meine Tochter hat immer nur Texte aus <strong>de</strong>r BRAVO über<br />
Liebe und Eifersucht abgeschrieben. Das haben wir umgepolt<br />
auf Oper. Auch darin geht es um Liebe und Eifersucht. Jetzt<br />
besuchen wir Opern, sie schreibt Operntexte ab. Sie wird neu<br />
gefor<strong>de</strong>rt.<br />
• Ein echtes Problem ist die Motivation. „Ich will nicht, ich mag<br />
nicht“ lautet die Antwort meist. Klar, alles Neue ist anstrengend.<br />
Da müssen wir nachhelfen. Wir sollten nicht hinnehmen,<br />
dass die Person keine Lust hat.<br />
• Wir können neue Hobbys einführen: Zum Beispiel Münzen, Bildchen<br />
o<strong>de</strong>r Briefmarken sammeln. Haustiere können ein schönes<br />
Hobby sein. Man kann Ausstellungen <strong>de</strong>r Kleintiervereine besuchen,<br />
selbst mit seinen Tieren teilnehmen. Eltern o<strong>de</strong>r Begleiter<br />
müssen kreativ sein. Man kann auch in <strong>de</strong>r Kirche aktiv<br />
wer<strong>de</strong>n, in Seniorenheimen vorlesen. Man kann bei Greenpeace<br />
12 13<br />
Alles Neue ist<br />
anstrengend<br />
und wird erst<br />
einmal abgelehnt
Unterstützung<br />
durch Freizeit-Coach<br />
„Mach mal!“<br />
funktioniert<br />
nicht<br />
o<strong>de</strong>r Amnesty International aktiv wer<strong>de</strong>n, Handzettel verteilen.<br />
Das ist alles möglich. Nur allein schaffen die Menschen mit<br />
<strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> das nicht. Man muss ihnen zumin<strong>de</strong>st <strong>de</strong>n Einstieg<br />
ermöglichen.<br />
Unterstützung können oft Freizeit-Coaches bringen – vielleicht Stu<strong>de</strong>nten.<br />
Wichtig ist auch ein strukturiertes Programm. Sobald es Regeln<br />
und feste Zeiten für Freizeitaktivitäten gibt, ist das einfacher.<br />
Was funktioniert nicht:<br />
• Integrative Angebote. Eine Zeitlang haben wir gedacht: Toll,<br />
wir organisieren einen integrativen Kochkurs o<strong>de</strong>r Tanzkurs.<br />
Das funktioniert nur so lange, wie <strong>de</strong>r Initiator dabei ist. Besser<br />
sind bestehen<strong>de</strong> Angebote wie sie Kirchengemein<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
Sportvereine anbieten.<br />
• Mach mal! Ich stelle dir einen Hometrainer ins Zimmer o<strong>de</strong>r<br />
ein Klavier – und jetzt machst du mal. Da passiert gar nichts.<br />
Die Person soll in ein Fitness-Studio gehen. Da trifft sie an<strong>de</strong>re<br />
Menschen. Im stillen Zimmerchen passiert nichts. Das alles<br />
macht nur mit an<strong>de</strong>ren Menschen zusammen Spaß.<br />
Kleine Freundschaften sind sehr wichtig,<br />
Bekannte aus <strong>de</strong>m Freizeitbereich.<br />
Ein Schwätzchen hier, ein Schwätzchen<br />
da, eine Fahrt mit <strong>de</strong>m Bus. Da ist <strong>de</strong>r<br />
Tag oft schon gerettet. Diese kleinen<br />
Freundschaften kann man durch sinnvolle<br />
Freizeitgestaltung fin<strong>de</strong>n. Dadurch<br />
ist man auch Teil eines sozialen<br />
Netzes. Wenn die Eltern nicht mehr da<br />
sind, dann kennt die Person mit <strong>Down</strong>-<br />
<strong>Syndrom</strong> hoffentlich viele in seiner Gemein<strong>de</strong>,<br />
in <strong>de</strong>r Nachbarschaft, die ein<br />
Auge auf sie haben.<br />
Aktive Freizeit ist mehr als nur Beschäftigung.<br />
Sie be<strong>de</strong>utet soziale Kontakte. Sie ist positiv für die<br />
psychische und physische Gesundheit.<br />
Älterwer<strong>de</strong>n mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />
Ich möchte heute das Thema medizinische<br />
Probleme und Gesundheit bei Menschen<br />
mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> im Alter aufgreifen.<br />
Warum ist das wichtig? Ich sehe, dass hier<br />
sehr viele Eltern sind. Sie sind und fühlen<br />
sich verantwortlich für die Gesundheit <strong>de</strong>s<br />
Kin<strong>de</strong>s. Sie wollen wirklich alles für das<br />
Kind tun, wenn es krank wird. Wenn das<br />
Kind aber alt wird und Sie, liebe Eltern,<br />
auch alt wer<strong>de</strong>n, dann fin<strong>de</strong>t ein Wechsel<br />
statt. Dann sind Sie nicht mehr verantwortlich,<br />
dann müssen an<strong>de</strong>re verantwortlich<br />
wer<strong>de</strong>n. Oft sind das die Geschwister<br />
– sie spielen hierbei eine ganz große Rolle.<br />
Aber auch Mitarbeiter in <strong>de</strong>n Wohn- und<br />
Arbeitsbereichen müssen dann Verantwortung<br />
übernehmen. Das gleiche gilt für die<br />
Ärzte. Man muss rechtzeitig einen Arzt <strong>de</strong>s<br />
Vertrauens fin<strong>de</strong>n.<br />
Prof. Dr. Mein<strong>de</strong>rt Haveman,<br />
Fakultät Rehabilitationswissenschaften<br />
TU<br />
Dortmund.<br />
Die Lebenserwartung <strong>de</strong>r Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> ist sehr<br />
stark angestiegen. Das be<strong>de</strong>utet, dass wir viel mehr Menschen mit<br />
<strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> haben. In England ist in einem Zeitraum von 35<br />
Jahren die Anzahl <strong>de</strong>r Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung um 50<br />
Prozent gestiegen – und das bei stagnieren<strong>de</strong>n beziehungsweise<br />
leicht rückläufigen Geburtszahlen. Altern ist ein unheimlich wichtiges<br />
Thema. 1949 lag bei <strong>de</strong>r Geburt eines Kin<strong>de</strong>s mit <strong>Down</strong>-<br />
<strong>Syndrom</strong> seine Lebenserwartung bei neun Jahren. Heute liegt<br />
sie bei knapp 60 Jahren. Auch die heute 40-Jährigen haben noch<br />
sehr lange zu leben.<br />
Krankheiten<br />
Die meisten Erkrankungen bei Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />
unterschei<strong>de</strong>n sich nicht wesentlich vom Krankheitsverlauf bei<br />
<strong>de</strong>r allgemeinen Bevölkerung. Viele Krankheiten wer<strong>de</strong>n jedoch<br />
schneller chronisch und führen zu Komplikationen, wenn man<br />
nicht aufpasst.<br />
14 15<br />
Lebenserwartung<br />
steigt<br />
weiter an
Krankheiten<br />
wer<strong>de</strong>n oft<br />
nicht erkannt<br />
Eine richtige<br />
Diagnose ist<br />
oft schwer<br />
Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung<br />
n Steigt durch bessere<br />
Gesundheitsversorgung,<br />
Ernährung und Bewegung<br />
To<strong>de</strong>sursachen<br />
Früher: Atemweg- und an<strong>de</strong>re<br />
Infektionen, angeborene Herzfehler,<br />
akute Leukämie<br />
9 Jahre<br />
18 Jahre<br />
55 Jahre<br />
58-59<br />
Jahre<br />
Heute: Infektionen, Demenzerkrankung,<br />
Gehirnblutung 1949 1963 1990 2008<br />
Es gibt aber auch Krankheiten und Funktionsverluste, die gera<strong>de</strong><br />
bei Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> öfter vorkommen. Die Risikofaktoren<br />
sind die gleichen, nämlich genetische Veranlagung,<br />
Umwelt- und Umgebungsfaktoren, aber auch <strong>de</strong>r Lebensstil.<br />
Gesun<strong>de</strong> Ernährung, Bewegung und sinnvolle Freizeitgestaltung<br />
sind ganz wichtig für einen gesun<strong>de</strong>n Lebensstil.<br />
Seh- und Hörprobleme wer<strong>de</strong>n zum Beispiel bei älteren Menschen<br />
mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> nur selten diagnostiziert und entsprechend<br />
selten behan<strong>de</strong>lt. Auch Alzheimer ist oft ein großes<br />
Problem bei Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>, das viel zu selten<br />
erkannt wird.<br />
Warum ist die Diagnose so schwierig? Das größte Problem ist,<br />
dass erste Anzeichen einer Erkrankung nicht von <strong>de</strong>r Person<br />
selbst erkannt wer<strong>de</strong>n. Das zweite Problem ist, dass Gesundheitserziehung<br />
und -för<strong>de</strong>rung kaum auf Menschen mit geistiger<br />
Behin<strong>de</strong>rung ausgerichtet sund. Es gibt kaum Angebote für geistig<br />
behin<strong>de</strong>rte Menschen. Ein weiteres Problem ist, dass sich<br />
Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> nicht auf <strong>de</strong>n Arztbesuch vorbereiten<br />
können. Sie müssen hierbei unterstützt wer<strong>de</strong>n. Sie sind<br />
abhängig von Eltern, Geschwistern o<strong>de</strong>r Betreuern.<br />
Auch Kommunikationsprobleme zwischen <strong>de</strong>m geistig behin<strong>de</strong>rten<br />
Patienten und <strong>de</strong>m Arzt machen eine Diagnose oft schwer.<br />
Die Krankengeschichte kann oft nur unvollständig nachvollzogen<br />
wer<strong>de</strong>n. Auch das führt zu schlechter Behandlung.<br />
Oft sind diagnostische Instrumente ungeeignet für Menschen<br />
mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>. Auch wissen Ärzte nicht immer genug über<br />
Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung und <strong>de</strong>n damit verbun<strong>de</strong>nen<br />
Gesundheitsrisiken.<br />
Bestimmte Krankheiten treten bei diesen Menschen allerdings<br />
auch öfters auf. Zum Beispiel Epilepsie bei <strong>de</strong>n über 40-Jährigen.<br />
O<strong>de</strong>r Herzkreislaufprobleme, bedingt durch die häufig angeborenen<br />
Herzfehler. Es gibt bestimmte Phänomene, die syndromspezifisch<br />
sind. Das Immunsystem ist zum Beispiel ein großes Problem.<br />
Leukämie tritt daher gehäuft auf, aber auch Hypothyreose<br />
(Unterfunktion <strong>de</strong>r Schilddrüse) und Hepatitis B. Letzteres kann<br />
durch Impfungen reduziert wer<strong>de</strong>n. Zu wenig bekannt ist die<br />
Schlaf-Apnoe. Ich vermute, dass Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />
eine Risikogruppe hierfür sind. Osteoporose ist ein Risiko sowohl<br />
für Männer als auch für Frauen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>. Ab 50 Jahren<br />
sollte die Knochendichte regelmäßig überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
Weitere Informationen fin<strong>de</strong>n Sie unter www.iassid.com<br />
Diskussion<br />
Zuhörerin: Mein Kind besucht zurzeit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgarten und soll<br />
nächstes Jahr die Schule besuchen. Wo schicke ich es hin? In<br />
eine integrative Schule o<strong>de</strong>r in eine För<strong>de</strong>rschule? Ich möchte<br />
nicht, dass es irgendwo als Versuchsobjekt lan<strong>de</strong>t.<br />
Etta Wilken: Das hängt von <strong>de</strong>n regionalen Angeboten ab, die<br />
sehr unterschiedlich sein können. Sie müssen für sich und Ihr<br />
Kind entschei<strong>de</strong>n, was für Sie vor Ort eine mögliche und günstige<br />
Lösung ist. Da kann man keine allgemein gültige Antwort geben.<br />
Es gibt integrative Schulen, da wird gemeinsamer Unterricht gut<br />
strukturiert angeboten. Aber es gibt auch Klassen, in <strong>de</strong>nen gemeinsame<br />
Lernsituationen mit zunehmen<strong>de</strong>m Alter immer geringer<br />
wer<strong>de</strong>n. Wenn <strong>de</strong>r Unterricht dann nur noch im Nebenraum<br />
stattfin<strong>de</strong>t, kann man nicht mehr von Integration sprechen. Aber<br />
auch För<strong>de</strong>rschulen müssen Sie kritisch prüfen, ob <strong>de</strong>m individuellen<br />
För<strong>de</strong>rbedarf tatsächlich entsprochen wird.<br />
Zuhörerin: Mein Kind besucht die dritte Klasse einer Schule für<br />
Geistigbehin<strong>de</strong>rte. Die Alltagskompetenzen wer<strong>de</strong>n dort aus-<br />
16 17<br />
Es fehlt an<br />
Gesundheitserziehung
Fragen Sie<br />
nach <strong>de</strong>m<br />
Lehrplan und<br />
<strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rplan<br />
für Ihr<br />
Kind!<br />
reichend geför<strong>de</strong>rt. Lesen und<br />
Schreiben lernt mein Kind aber<br />
privat bei einer Logopädin, nicht<br />
in <strong>de</strong>r Schule. Da herrschen sehr<br />
eingefahrene Strukturen vor. Welche<br />
Möglichkeiten habe ich, Neuerungen<br />
einzubringen?<br />
Etta Wilken: Scheuen Sie sich<br />
nicht, nachzufragen, welcher individuelle<br />
För<strong>de</strong>rplan besteht und<br />
nach welchem Lehrplan unterrichtet<br />
wird. Im Lehrplan auch <strong>de</strong>r<br />
Schule Ihres Kin<strong>de</strong>s ist aufgeführt,<br />
wie Lesen, Schreiben und Rechnen<br />
in dieser Schulform angeboten wer<strong>de</strong>n sollte. Die Lehrpläne gibt<br />
es beim Kultusministerium <strong>de</strong>s jeweiligen Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s.<br />
Mein<strong>de</strong>rt Haveman: Die Kulturfächer Lesen, Schreiben und<br />
Rechnen sollten zum Angebot gehören. Für je<strong>de</strong> Person wer<strong>de</strong>n<br />
darüber hinaus individuelle För<strong>de</strong>rpläne gefor<strong>de</strong>rt, um tatsächlich<br />
zu sehen, welche Möglichkeiten das Kind hat und was umgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Viele Schulen arbeiten mit niveaugleichen Gruppen,<br />
um entsprechend zu för<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn gerecht zu<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Zuhörerin: Wir suchen zurzeit einen Praktikumsplatz für unseren<br />
Sohn. Die Bereitschaft, einen 16-Jährigen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
einzustellen, wird zunehmend schwieriger. Er hat seine eigenen<br />
I<strong>de</strong>en, manchmal seinen eigenen Kopf. Die Betriebe sind nicht<br />
mehr so ohne weiteres bereit, darauf einzugehen.<br />
Zuhörerin: Wir sind mit unserer privaten Initiative an einen<br />
großen Träger herangetreten, nämlich an eine kirchliche Klinik<br />
vor Ort. Sie bietet jetzt Praktikumsplätze und auch Arbeitsplätze<br />
auf <strong>de</strong>m ersten Arbeitsmarkt an. Allein ist so etwas kaum zu<br />
schaffen.<br />
Udo Wilken: Es gibt hier auch Institutionen <strong>de</strong>r Berufsberatung,<br />
zum Beispiel die Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Integrati-<br />
onsfachdienst. Von <strong>de</strong>n Werkstätten für Behin<strong>de</strong>rte gibt es auch<br />
Informationen über ausgelagerte Arbeitsplätze. Hier kann man<br />
erfahren, mit welchen Betrieben zusammen gearbeitet wird.<br />
Bernd Wegener: Wir als großes Unternehmen brauchen rund<br />
sechs bis neun Monate, um einen Praktikumsplatz zuzuweisen.<br />
Da spielt es keine Rolle, ob jemand behin<strong>de</strong>rt ist o<strong>de</strong>r nicht. Der<br />
Zeitfaktor ist oft ganz entschei<strong>de</strong>nd. Sprechen Sie die Personalabteilungen<br />
an. Mit etwas Zeit geht das in <strong>de</strong>r Regel. Kurzfristig<br />
ist das nicht möglich.<br />
Zuhörerin: In <strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rtenwerkstätten gibt es oft nicht genug<br />
Arbeitsplätze, da die Aufträge wegbrechen. Was können wir<br />
da machen?<br />
Cora Hal<strong>de</strong>r: Heute können durch die Unterstützung von Job-<br />
Coaches zusammen mit <strong>de</strong>n Integrationsfachdiensten Menschen<br />
mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> im ersten Arbeitsmarkt untergebracht wer<strong>de</strong>n.<br />
Das funktioniert prima. Insgesamt hat <strong>de</strong>r Fachdienst 120<br />
Leute integriert, darunter 20 mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>. Das baut sich<br />
allmählich auf.<br />
Zuhörerin: Wir haben Schwierigkeiten für unseren Sohn einen<br />
Arzt zu fin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sich auch mit seinen Hörproblemen entsprechend<br />
auseinan<strong>de</strong>rsetzt. Er gilt als austherapiert. Zwischendurch<br />
mache ich immer wie<strong>de</strong>r einen Anlauf bei an<strong>de</strong>ren Ärzten. Ich habe<br />
keinen Ansprechpartner. Wo kann ich <strong>de</strong>n richtigen Arzt fin<strong>de</strong>n?<br />
Mein<strong>de</strong>rt Haveman: Es gibt <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschsprachigen Verein <strong>de</strong>r<br />
Ärzte für Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung. Sie geben auch<br />
eine Quartalszeitschrift heraus. Hier sind viele Ärzte organisiert,<br />
die auch Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung betreuen. Auch<br />
über <strong>de</strong>n Verein Lebenshilfe können Sie Adressen erfahren.<br />
Etta Wilken: Es gibt eine ganze Reihe von <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>-<br />
Ambulanzen. Die Adressen fin<strong>de</strong>n Sie im Internet, wenn Sie<br />
<strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>-Ambulanzen googlen. Aber Sie brauchen Ärzte,<br />
die kompetent sind für <strong>de</strong>n Gesamtbereich geistige Behin<strong>de</strong>rung.<br />
Ich halte es für sinnvoll, nicht nur syndromspezifisch nach <strong>Down</strong>-<br />
<strong>Syndrom</strong>-Ambulanzen zu suchen.<br />
18 19<br />
Qualität <strong>de</strong>r<br />
Schulen ist<br />
ortsabhängig<br />
Praktikumsplätze<br />
sind<br />
oft schwer zu<br />
bekommen
Verleihung <strong>de</strong>s MEDICA-B.R.A.H.M.S-<br />
För<strong>de</strong>rpreises für Selbsthilfegruppen<br />
Aufmerksamkeit, Kreativität, Engagement – beherzte Öffentlichkeitsarbeit<br />
von Selbsthilfegruppen soll belohnt wer<strong>de</strong>n. Deshalb<br />
wur<strong>de</strong> im Rahmen <strong>de</strong>r Veranstaltung zum vierten Mal <strong>de</strong>r mit<br />
insgesamt 4.000 Euro dotierte MEDICA-B·R·A·H·M·S-För<strong>de</strong>rpreis<br />
verliehen. Prämiert wur<strong>de</strong>n die besten I<strong>de</strong>en und Projekte für<br />
Öffentlichkeitsarbeit zum Thema <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>. 24 Selbsthilfegruppen<br />
aus <strong>de</strong>m gesamten Bun<strong>de</strong>sgebiet hatten sich um <strong>de</strong>n<br />
För<strong>de</strong>rpreis beworben. Es wur<strong>de</strong>n zwei erste, ein dritter und ein<br />
Son<strong>de</strong>rpreis vergeben.<br />
Die Auswahlkriterien waren:<br />
• Kreative I<strong>de</strong>en<br />
• Originelle Aktivitäten<br />
• Interessante Materialien<br />
• Umsetzung und Ergebnisse <strong>de</strong>r Maßnahmen<br />
Das sind die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r unabhängigen Jury:<br />
• Gerd Fischer (Viziepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft<br />
für Präventivmedizin und Präventionsmanagement e.V. – DGPP)<br />
• Cora Hal<strong>de</strong>r (Deutsches <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> Info-Center,<br />
Lauf a.d. Pegnitz)<br />
• Dr. med. Helge Riegel (Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r MEDICA e.V.)<br />
• Gerd Thomas (Geschäftsführer medandmore GmbH)<br />
• Dr. Bernd Wegener (Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r B·R·A·H·M·S-<br />
Aktiengesellschaft)<br />
Und das sind die Gewinner:<br />
1. Preis 1.500 €<br />
Die Initiative <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> Kreis Unna e.V. wur<strong>de</strong> für<br />
folgen<strong>de</strong> Projekte ausgezeichnet:<br />
• Gottesdienste<br />
• Autorenlesungen<br />
• Plakataktion in Bussen<br />
• Film-Workshop<br />
• Ge<strong>de</strong>nksteineinweihung - Höhepunkt im Jubiläumsjahr<br />
• Unterrichtsbesuche in Klassen <strong>de</strong>r weiterführen<strong>de</strong>n Schulen in<br />
Fächern wie Biologie, Sozialwissenschaften, Ethik<br />
1. Preis 1.500 €<br />
Der Laufclub <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> Marathonstaffel e.V.,<br />
Fürth/Bayern erhielt für diese Aktivitäten ebenfalls<br />
einen ersten Preis:<br />
• Regionale und bun<strong>de</strong>sweite Vereins- und Marathonläufe<br />
• Motivation für Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>, sich sportlich<br />
zu engagieren und dadurch auch das Thema Bewegung und<br />
Gesundheit anzunehmen.<br />
• Unterstützung durch prominente Sportler<br />
• Erstellung eines Dokumentarfilms „Der Weg zum Ziel“<br />
• In hohem Maße Hinweise auf die Individualität und Leistungsfähigkeit<br />
im sportlichen Bereich<br />
• Ein Sportprojekt zur Nachahmung mit zün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Effekt.<br />
20 21<br />
Das sind die Gewinner<br />
<strong>de</strong>s MEDICA-<br />
B·R·A·H·M·S-<br />
För<strong>de</strong>rpreises 2009
Gabriele Greskamp<br />
nimmt von Dr.<br />
Bernd Wegener<br />
<strong>de</strong>n 3. Preis für <strong>de</strong>n<br />
Elterntreff „Kin<strong>de</strong>r<br />
mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>“<br />
Meppen entgegen.<br />
3. Preis 500 €<br />
Der Elterntreff „Kin<strong>de</strong>r mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>“ Meppen<br />
wur<strong>de</strong> für diese Aktivitäten ausgezeichnet:<br />
• Erstellung einer sehr interessanten Informationsbroschüre<br />
• Fotoausstellung „AUSSERGEWÖHNLICH“: Großformatige Bil<strong>de</strong>r<br />
in 21 Geschäften in <strong>de</strong>r Innenstadt von Meppen ausgestellt<br />
• Außergewöhnliche Porträts – Starke Bil<strong>de</strong>r starker Menschen<br />
• 6 Wan<strong>de</strong>rausstellungen im Jahr 2009 – beson<strong>de</strong>re Präsenz in<br />
<strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />
• TV- und Radioberichterstattungen<br />
Son<strong>de</strong>rpreis 500 €<br />
Der Verein <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> Hannover e.V. erhielt für<br />
folgen<strong>de</strong> Aktivitäten einen Son<strong>de</strong>rpreis:<br />
• Hannoversches Integratives Soundfestival (HIS).<br />
Behin<strong>de</strong>rtenbands zusammen mit Profibands auf <strong>de</strong>r Bühne<br />
• Infoveranstaltungen und Seminarvorträge<br />
• Familienfreizeit<br />
• Musikalische Fortbildungsangebote<br />
• Wohnprojekt: Gründung einer WG<br />
22