Januar 2004 - MDS Möhrle & Partner

MDS MÖHRLE& PARTNER
WIRTSCHAFTSPRÜFER ⋅ STEUERBERATER ⋅ RECHTSANWÄLTE
genüber der auch bisher schon möglichen strafbefreienden Selbstanzeige ergeben sich in aller
Regel erhebliche Vorteile. Nach Ablauf der Nacherklärungsfristen des Amnestiegesetzes ist
mit einer deutlichen Erhöhung der Entdeckungsrisiken durch verschärfte Ermittlungsmöglich-
keiten der Finanzbehörden zu rechnen.
2. Abgabenordnung / Buchführung
Aufbewahrungsfristen für Bücher, Inventare und Geschäftspapiere
- Welche Unterlagen können ab 2004 vernichtet werden?
Die Aufbewahrungsfrist beginnt jeweils mit dem Schluß des Kalenderjahres, in dem die
letzte Eintragung in das Buch erfolgte, das Inventar aufgestellt, die Bilanz festgestellt,
der Handels- oder Geschäftsbrief empfangen oder abgesandt oder der Buchungsbeleg
entstanden ist, ferner die Aufzeichnungen vorgenommen oder die sonstigen Unterlagen
entstanden sind. Es ist also nicht entscheidend, für welches Geschäftsjahr die Unterla-
gen erstellt wurden, sondern in welchem Jahr sie entstanden sind.
Nach den vorstehenden Grundsätzen dürfen, sofern die Steuerfestsetzungsfristen abge-
laufen sind, ab dem 01.01.2004 vernichtet werden:
Unterlagen mit 10-jähriger Aufbewahrungsfrist
a) Bücher, in denen die letzte Eintragung vor dem 01.01.1994 vorgenommen wurde.
Zu den Büchern gehören alle Geschäftsbücher und Konten, die Bestandteil einer
Buchführung sind oder deren Führung für steuerliche Zwecke vorgeschrieben ist
oder die nach den Vorschriften des Handels- oder Wirtschaftsrechts geführt wer-
den.
Die bei einer Offene-Posten-Buchhaltung anfallenden Belege haben Konten-Cha-
rakter und müssen daher ebenfalls 10 Jahre aufbewahrt werden. Dasselbe gilt für
die Sammlung von Bankkontoauszügen, die ein „Bankbuch“ ersetzen.
b) Inventare, die vor dem 01.01.1994 aufgestellt wurden.
Neben den Bestandsaufnahmen des Vorratsvermögens gehören zu den Inventaren
z.B. Lagerbücher, Lagerkarteien sowie Bestandsverzeichnisse für das sonstige
Mandantenrundschreiben 01/04 5
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