Gemeinnützige Körperschaften - MDS Möhrle & Partner
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der Wettbewerbssituation vorliegen. Der<br />
Zweckbetrieb stellt mithin eine Mischung<br />
aus Verfolgung gemeinnütziger Zwecke und<br />
wirtschaftlichem Geschäftsbetrieb dar. Dem<br />
Grunde nach handelt es sich um einen wirtschaftlichen<br />
Geschäftsbetrieb; dieser ist<br />
jedoch steuerbegünstigt, da er Tätigkeiten<br />
wahrnimmt, die den ideellen Bereich fördern.<br />
Zu beachten ist, dass gemeinnützige <strong>Körperschaften</strong><br />
ihre Einnahmen und Ausga-<br />
Einnahmen Ausgaben<br />
ideeller Bereich Spenden, Mitgliedsbeiträge,<br />
Zuschüsse, Erbschaften<br />
Vermögensverwaltung Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden),<br />
Miet- und Pachteinnahmen,<br />
Einnahmen aus „passivem“<br />
Sponsoring, Beteiligungen<br />
ben vollständig und getrennt nach den<br />
jeweiligen Tätigkeitsbereichen aufzeichnen<br />
sollten. Die Buchführung sollte eindeutig<br />
erkennen lassen, welche Einnahmen und<br />
Ausgaben den steuerpflichtigen wirtschaftlichen<br />
Geschäftsbetrieb betreffen, da anderenfalls<br />
die Gefahr einer Vermögensvermischung<br />
besteht. Ist keine klare Trennung<br />
nach den einzelnen steuerlichen Sphären<br />
möglich, droht die Aberkennung der<br />
Gemeinnützigkeit.<br />
Personalausgaben, Sachausgaben,<br />
Sonstige Ausgaben<br />
Ausgaben im Zusammenhang mit<br />
Kapitalerträgen, Miet- und Pachteinnahmen,<br />
Sonstige Ausgaben<br />
Zweckbetrieb Betriebseinnahmen Personalausgaben, Sachausgaben,<br />
Sonstige Ausgaben<br />
Wirtschaftlicher<br />
Geschäftsbetrieb<br />
(steuerpflichtig)<br />
Ertragsteuerliche Beurteilung<br />
Betriebseinnahmen, Einnahmen<br />
aus „aktivem“ Sponsoring<br />
Im Ertragsteuerrecht (Körperschaftsteu er<br />
und Gewerbesteuer) besteht für gemeinnützige<br />
<strong>Körperschaften</strong> grundsätzlich<br />
Steu erfreiheit. Eine Ausnahme stellen die<br />
steuerpflichtigen wirtschaftlichen Ge -<br />
Personalausgaben, Sachausgaben,<br />
Sonstige Ausgaben<br />
schäfts be triebe dar. Wenn allerdings die<br />
jähr lichen Bruttoeinnahmen (einschließlich<br />
Umsatzsteuer) aus sämtlichen steuerpflichtigen<br />
wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben<br />
nicht höher als 35.000 e sind, fällt auf den<br />
Gewinn keine Körperschaft- oder Gewerbesteuer<br />
an.<br />
ideeller Bereich Vermögensverwaltung Zweckbetrieb Wirtschaftlicher<br />
Geschäftsbetrieb<br />
Einnahmen steuerfrei Einnahmen steuerfrei Einnahmen steuerfrei Einnahmen<br />
steuerpflichtig<br />
Ausgaben nicht<br />
abziehbar<br />
Ausgaben nicht<br />
abziehbar<br />
Ausgaben nicht<br />
abziehbar<br />
Ausgaben abziehbar<br />
Ertragsteuerlich nicht relevanter Bereich Körperschaft- und<br />
Gewerbesteuerpflicht<br />
13<br />
Probleme für die Gemeinnützigkeit können<br />
sich erfahrungsgemäß insbesondere dann<br />
ergeben, wenn im Rahmen der steuerpflichtigen<br />
wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe<br />
oder auch der Vermögensverwaltung ein<br />
Verlust entsteht. Dieser darf grundsätzlich<br />
nicht durch aus den anderen Bereichen<br />
stammende Mittel ausgeglichen werden.<br />
Ausnahmen bestehen regelmäßig nur für<br />
Anfangsverluste.<br />
Umsatzsteuerliche Beurteilung<br />
Nach den allgemeinen Grundsätzen des<br />
Umsatzsteuerrechts unterliegen der Um -<br />
satzsteuer die Lieferungen oder sonstigen<br />
Leistungen, die ein Unternehmer im Inland<br />
gegen Entgelt erbringt. Die umsatzsteuerliche<br />
Besonderheit besteht bei gemeinnützigen<br />
<strong>Körperschaften</strong> darin, dass diese<br />
sowohl über einen unternehmerischen<br />
als auch einen nicht-unternehmerischen<br />
Bereich verfügen. Das Unternehmen, also<br />
der unternehmerische Bereich der gemeinnützigen<br />
<strong>Körperschaften</strong> (Vermögensverwaltung,<br />
Zweckbetrieb und wirtschaftlicher<br />
Geschäftsbetrieb), umfasst regelmäßig nur<br />
einen Teil der insgesamt erzielten Einnahmen.<br />
Nicht selten entfallen wesentliche Teile<br />
der Gesamteinnahmen auf den nicht-unternehmerischen<br />
Bereich (= ideeller Bereich)<br />
und sind daher nicht steuerbar. Zu denken<br />
ist hier an Spenden, (echte) Zuschüsse und<br />
(echte) Mitgliedsbeiträge. Allerdings entfällt<br />
insoweit auch die Vorsteuerabzugsberechtigung.<br />
Einen zusammenfassenden Überblick vermittelt<br />
das nachfolgende Schaubild: