Vermessen in der Geometrie
Vermessen in der Geometrie
Vermessen in der Geometrie
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SS2004<br />
<strong>Vermessen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geometrie</strong><br />
wie genau die Uhr funktioniert, wird die ermittelte Position "mehr o<strong>der</strong> weniger falsch"<br />
se<strong>in</strong>. Für die Praxis <strong>der</strong> Navigation mit GPS würde das bedeuten, dass bei den<br />
ungeheurer kle<strong>in</strong>en Signallaufzeiten die ermittelte Position immer viel mehr (als weniger)<br />
falsch wäre und damit völlig unbrauchbar würde. E<strong>in</strong> Uhrenfehler von 1/100 Sekunde,<br />
was die Vorstellungskraft bereits strapaziert, e<strong>in</strong>em jedoch von Auto- und Skirennen<br />
heute dennoch durchaus geläufig ist, macht <strong>in</strong> <strong>der</strong> GPS-Navigation e<strong>in</strong>e<br />
Fehlbestimmung <strong>der</strong> Position um ca. 3000 km aus. Um e<strong>in</strong>e Positionsbestimmung auf<br />
10 m genau zu erreichen muss die Laufzeit bis auf 0,00000003 Sekunden genau se<strong>in</strong>.<br />
Da ke<strong>in</strong>e Atomuhren <strong>in</strong> GPS-Empfängern zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d, lässt sich das Problem an<strong>der</strong>s<br />
auf elegante Weise lösen.<br />
Abb.9.3: 2D Positionsbestimmung mit 3 Satelliten und Korrektur<br />
des Uhrenfehlers<br />
Zieht man nämlich noch e<strong>in</strong>en<br />
dritten Satelliten h<strong>in</strong>zu und<br />
betrachtet zunächst wie<strong>der</strong> den<br />
Fall, dass die Uhr des<br />
Empfängers absolut genau<br />
geht, so erhält man wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>deutige bestimmte Position<br />
(Punkt A).<br />
Betrachtet man den gleichen<br />
Fall aber unter <strong>der</strong><br />
Voraussetzung, dass die<br />
Empfänger-Uhr e<strong>in</strong>e halbe<br />
Sekunde vorgeht, so erhält man<br />
ke<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>deutigen Schnittpunkt<br />
mehr, son<strong>der</strong>n drei<br />
Schnittpunkte B aus je zwei<br />
Kreisen. Der Uhrenfehler fällt<br />
also sofort auf. Verschiebt man nun die Zeit <strong>der</strong> Empfängeruhr solange, bis aus den drei<br />
Schnittpunkten B e<strong>in</strong> Schnittpunkt A wird, so hat man den Uhrenfehler korrigiert und die<br />
Empfängeruhr läuft absolut synchron zu den Atomuhren <strong>der</strong> GPS-Satelliten. Der GPS-<br />
58