Vermessen in der Geometrie
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SS2004<br />
<strong>Vermessen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geometrie</strong><br />
Bereich <strong>in</strong>nerhalb dessen das GPS-System <strong>in</strong> unserem Beispiel genutzt werden kann.<br />
Dieser Bereich ist jedoch sehr groß, da die Satelliten weit von <strong>der</strong> Erdoberfläche weg<br />
s<strong>in</strong>d, so dass sich auch hoch fliegende Flugzeuge <strong>in</strong>nerhalb dieses Bereichs bef<strong>in</strong>den.<br />
Damit bleibt also nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Punkt übrig, an dem wir uns bef<strong>in</strong>den können und <strong>der</strong><br />
unsere Position genau bestimmt.<br />
Und für drei Dimensionen brauchen wir jetzt lediglich noch e<strong>in</strong>en dritten Satelliten?<br />
Im Pr<strong>in</strong>zip ja, jedoch gibt es wie immer e<strong>in</strong> Aber. Das Problem ist, die tatsächliche und<br />
exakte Laufzeit <strong>der</strong> Signale zu kennen. Die Satelliten übermitteln wie gesagt mit je<strong>der</strong><br />
Nachricht e<strong>in</strong>e Art Zeitstempel, wann die Nachricht abgesandt wurde. Außerdem wissen<br />
wir, dass die Uhren aller Satelliten absolut genau und synchron gehen, schließlich s<strong>in</strong>d<br />
Atomuhren an Bord. Das Problem ist jedoch die Uhr unseres GPS Empfängers. Ke<strong>in</strong><br />
GPS-Empfänger hat e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gebaute Atomuhr, was ihn ungeheuer teuer machen würde.<br />
Unsere GPS-Empfänger haben "nur" Quarzuhren und die gegen im Vergleich zu<br />
Atomuhren wirklich nicht sehr genau. Aber wie wirkt sich das nun <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis aus?<br />
Abb.9.2: 2D Positionsbestimmung mit 2 Satelliten und<br />
angenommenem Uhrenfehler<br />
Bleiben wir bei unserem Beispiel<br />
und nehmen an, die Uhr <strong>in</strong><br />
unserem GPS Empfänger geht<br />
gegenüber den Uhren <strong>der</strong><br />
Satelliten e<strong>in</strong>e halbe Sekunde<br />
vor. Damit ersche<strong>in</strong>t uns die<br />
Laufzeit <strong>der</strong> Signale von den<br />
Satelliten um 0,5 Sekunden<br />
länger. Das wie<strong>der</strong>um führt dann<br />
dazu, dass wir glauben am<br />
Punkt B anstatt am Punkt A zu<br />
se<strong>in</strong>. Die Kreise die sich <strong>in</strong><br />
Punkt B schneiden werden im GPS-Wortschatz auch Pseudoranges<br />
(Pseudoentfernungen) genannt. Diese werden so lange mit "Pseudo" bezeichnet, bis die<br />
Korrektur <strong>der</strong> Synchronisationsfehler (Bias) <strong>der</strong> Uhren durchgeführt wurde. Je nachdem,<br />
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