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Kapitel 3 - Mathematik

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Didaktik der Algebra M. Ludwig<br />

III. Variablen und Terme<br />

1. Was sind Variablen und Terme?<br />

Um 800 n. Chr. führte Al-Khwarizmi das Wort „al-dschabr“ ein (bedeutet so viel<br />

wie ’rückversetzen’ oder auch ’gleichstellen’).<br />

Im 14. Jahrhundert wurde es lateinisch übersetzt: ’algebra’ (Aussprache: ’aldschebra’).<br />

Heute heißt „algebrista“ im Spanischen „Wundarzt“ („Knocheneinrenker“)<br />

(also: Knochen in den Ursprung ’rückversetzen’)<br />

„Variablen“ stammen aus dem lateinischen Wort ’variablis’ = veränderlich.<br />

Erstmals verwendete EUKLID Buchstaben für Variablen.<br />

Ca. 1200 verwendet Fibonacci (am Hofe Friedrich des II.) Variablen.<br />

Vietas (1540-1603) Rechenkunst heißt ’algebra nova’ (=neue Algebra). Er<br />

schreibt für die Summe ’A+B’ (er verwendet nur Großbuchstaben für Variablen).<br />

„Term“ stammt auch aus dem Lateinischen: ’Terminus = Ende, Grenzstein.<br />

(Heute heißt ’Terminal’ im Englischen Endstation).<br />

In früheren Konzilsakten steht der Begriff ’Terminus’ für Glieder eines Aggregats/<br />

Rechenausdrucks.<br />

Funktion stammt aus dem Lateinischen: fungi = ausführen, verrichten.<br />

1962 wurde der Begriff von LEIBNIZ in die <strong>Mathematik</strong> eingeführt.<br />

Aspekte des Variablenbegriffs:<br />

a) Einzelzahlaspekt: Variable als eine feste Zahl<br />

Variablen sind Platzhalter für Zahlen: 2+⊂=5 (schon Inhalt der Grundschule)<br />

z.B. Denke dir eine Zahl, addiere 3,…<br />

→ x+3…<br />

b) Bereichsaspekt:<br />

α) Simultanaspekt: z.B. ∀ a , b ∈ R gilt : a + b = b + a<br />

β) Veränderlichenaspekt: y = x + 3 → funktionale Betrachtung<br />

(z.B. bei zeitabhängigen Funktionen: s = v ⋅ t<br />

Terme sind aus Zahlen und Variablen gebildete zulässige Rechenausdrücke oder<br />

Rechenvorschriften.<br />

z.B. x + y<br />

+<br />

keine Terme: x − ⋅5<br />

; x + 5 = y (→Gleichung)<br />

2. Die Schwierigkeiten einer formalen Sprache<br />

Mit der Algebra lernt man eine neue Sprache; eine Formelsprache.<br />

Die Syntax legt fest, welche Rechenausdrücke zulässig sind (z.B. nicht: x+÷2).<br />

1


Didaktik der Algebra M. Ludwig<br />

Die Semantik ist die Bedeutung der einzelnen Ausdrücke.<br />

Nicht nur die Syntax, sondern auch die Semantik muss richtig angewandt werden.<br />

Die kleinste Schreibänderung kann Grundlegendes ändern.<br />

Es werden häufig folgende Fehler gemacht:<br />

falsches Quadrieren von Summen<br />

2<br />

z.B. ( a + b)<br />

= a²<br />

+ b²<br />

falsches Ausmultiplizieren<br />

x − 3 x − 5 = x − 3x<br />

−<br />

z.B. ( ) 5<br />

Verwechseln von 2 x und x ²<br />

Verwechseln von ( ) 2<br />

³<br />

x und x³ ⋅ x²<br />

Dividieren statt radizieren<br />

z.B. aus x ² = 36 folgt x = 18<br />

Falscher Gebrauch des „=“<br />

z.B. 7 x − 4 = 13 = 13 + 4 = 17 (Kettenrechungen<br />

Fehler)<br />

beim Kopfrechen suggerieren diesen<br />

<br />

0<br />

Unsicherheit bei a ,<br />

a<br />

,<br />

0<br />

0<br />

→ Definition, die man lernen muss<br />

a<br />

Warum werden Fehler gemacht?<br />

1. Trennung von Syntax und Semantik → Verlust inhaltlicher Bedeutungen von<br />

Formeln, Schüler sehen Algebra als (sinnloses) Spiel mit Buchstaben.<br />

z.B. Hintergrund der binomischen Formeln<br />

2. Aufgabendrill, Überbetonung formaler Regeln, „Dressur des Unverstandenen“<br />

(WAGENSCHEIN (Didaktiker))<br />

Es werden keine (oder wenig) Begründungen gegeben und von den Schülern<br />

0<br />

verlangt; z.B. Warum ist „minus mal minus = plus“?, Warum ist a = 1?<br />

3. Zu viel stupides Üben – Üben stumpft ab, verfestigt Fehler und gibt keine<br />

Erklärungen.<br />

Und: Es wird zu sehr nach dem Prinzip der Isolation der Schwierigkeiten<br />

unterrichtet.<br />

4. In Zeiten der ’Neuen <strong>Mathematik</strong>’ wurde eine Vielfalt an verschiedener Namen mit<br />

unterschiedlicher Bedeutung verwendet:<br />

‚Allgemeine Zahlen’: a + b = b + a<br />

‚Variablen’: y = x²<br />

‚Unbekannte’: x² = 2 …<br />

→ Die Schüler sind mit den vielen verschiedenen Ausdrücken überfördert.<br />

5. Variablenbindungen werden nicht deutlich:<br />

2


Didaktik der Algebra M. Ludwig<br />

Für alle a,<br />

b gilt : a + b = b + a<br />

Es gibt ein x mit : 2 + x = 4<br />

Für alle x gilt : y = x²<br />

: x → y = x²<br />

(y ist eine gebundene Variable, x eine<br />

ungebundene (für x beliebige Werte, die dann<br />

y bestimmen))<br />

6. Fehlender Umweltbezug (FREUDENTHAL) → siehe PISA-Studie<br />

http://www.mpib-berlin.mpg.de/pisa/<br />

3. Wozu sind Terme da?<br />

a) Beschreibung innermathematischer Prozesse:<br />

z.B. 3 − 27 ⋅ 4 ; 2 ;<br />

3<br />

5 → Darstellung wird ohne Worte verstanden<br />

b) Beschreibung außermathematischer Vorgänge:<br />

z.B.<br />

Benzinpreis: P = p ⋅ l<br />

l = Anzahl der Liter<br />

p = Preis/Liter<br />

Die Entwicklung eines Farbfilms kostet 2€. Jede Vergrößerung kostet 30ct.<br />

Wie viel kosten 5, 6, 7,… Bilder?<br />

P = E + p ⋅ B E = Entwicklungspreis<br />

p = Preis/Bild<br />

B = Anzahl der Bilder<br />

Taxifahrt, Telefongebühren sind auch Beispiele zum Funktionstyp y = m ⋅ x + t<br />

Galileo Galilei: Formel für den freien Fall:<br />

1<br />

s = gt²<br />

2<br />

→ Je länger die Zeitdauer, desto tiefer fällt man.<br />

(z.B.: Man wirft einen Stein in einen Brunnen und stoppt, wie lange es dauert, bis man den<br />

Aufprall hört. Hier der Fehler: Vernachlässigung der Schallgeschwindigkeit)<br />

⇒ Mit Formeln können Vorgänge oder Umweltsituationen allgemein beschrieben<br />

werden.<br />

c) Formeln und Terme geben Einblicke in Situationen<br />

z.B.<br />

<br />

v²<br />

sBrems =<br />

2a<br />

sBrems = Bremsweg v = Geschwindigkeit<br />

a = Bremsbeschleunigung<br />

→ geringe Geschwindigkeitserhöhung verlängert den Bremsweg sehr<br />

4<br />

VKugel =<br />

r³<br />

π<br />

3<br />

3


Didaktik der Algebra M. Ludwig<br />

→ doppelter Radius → 8-faches Volumen<br />

Frage: Wie viel muss man den Radius vergrößern, um den doppelten Preis<br />

verlangen zu können?<br />

3 → 2 ≈ 26%<br />

d) Mit Formeln kann man Probleme lösen<br />

z.B.<br />

Eine Weinflasche kostet mit Korken 2,10€. Die Flasche kostet 2€ mehr als der<br />

Korken. Was kostet der Korken?<br />

Gleichung: F + K = 210<br />

F = K + 200<br />

⇒ ( K + 200)<br />

+ K = 210<br />

K = 5<br />

→ Der Korken kostet 5ct.<br />

e) Mit Formeln kann man Beweise führen<br />

z.B.<br />

Das Quadrat einer natürlichen Zahl n>1 ist um 1 größer als das Produkt der<br />

beiden benachbarten Zahlen von n.<br />

Beispiele: 7 ² > 8 ⋅ 6 ⇒ 49 > 48<br />

10 ² > 9 ⋅11<br />

⇒100<br />

> 99<br />

14 ² > 13⋅15<br />

⇒ 196 > 195<br />

allgemein: n ² > ( n −1)(<br />

n + 1)<br />

= n²<br />

−1<br />

graphisch:<br />

5<br />

3<br />

4•4<br />

1 „bleibt übrig“<br />

Die Differenz zweier aufeinander folgenden Quadratzahlen ist eine gerade<br />

Zahl.<br />

Beispiele: 3 ² − 2²<br />

= 9 − 4 = 5 → ungerade Zahl<br />

7 ² − 6²<br />

= 49 − 36 = 13 → ungerade Zahl<br />

10 ² − 9²<br />

= 100 − 81 = 19 → ungerade Zahl<br />

allgemein: ( n + 1)²<br />

− n²<br />

= ( n²<br />

+ 2n<br />

+ 1)<br />

− n²<br />

= 2n<br />

+ 1 n ∈ IN<br />

3 │ n³ − n ∀n<br />

∈ Ν<br />

Verdeutlichung aller<br />

ungeraden Zahlen<br />

⇒ n ( n²<br />

−1)<br />

= n(<br />

n + 1)(<br />

n −1)<br />

= ( n −1)<br />

n(<br />

n + 1)<br />

→ Produkt 3 aufeinander folgender Zahlen<br />

4


Didaktik der Algebra M. Ludwig<br />

f) Mit Formeln kann über die Landesgrenze hinweg kommuniziert werden<br />

→ Wenn man im Ausland einen <strong>Mathematik</strong>unterricht besucht, versteht man<br />

nicht, was der Lehrer spricht. Aber man weiß, was sie rechnen. (Die Begriffe<br />

werden anders ausgesprochen; wie z.B. in England, China,… Die Variablen a, b,<br />

c,… werden oft englisch ausgesprochen).<br />

4. Der Zugang zu Termen – Aufstellen von Formeln<br />

Wichtig: Variablen und Terme sind in sinnvollen Sachzusammenhängen<br />

einzuführen, um den Sinn von Formeln deutlich werden zu lassen.<br />

Es gibt verschiedene Zugänge zu Termen und Formeln:<br />

a) mit Hilfe des Taschenrechners:<br />

Terme sind zunächst Rechenvorschriften;<br />

2x<br />

z.B. T ( x)<br />

= x ∈{<br />

5;<br />

6;<br />

8;...}<br />

x²<br />

+ 4<br />

12 3<br />

T ( 6)<br />

= = = 0,<br />

3<br />

40 10<br />

→ Schüler lernen richtig einzusetzen und auszurechnen:<br />

Regeln: - Punktrechnung vor Strichrechnung<br />

- Was in der Klammer steht, wird zuerst berechnet<br />

- Nenner muss im TR in Klammer gesetzt werden: 6 ( 6²<br />

4)<br />

2 ⋅ ÷ +<br />

Anschließend muss ein Umweltbezug hergestellt werden (z.B. Berechnung des<br />

Lohns nach 5h, 6h,…)<br />

b) über Zahlenspiele:<br />

„Denke dir eine Zahl,…“<br />

c) über Umweltbeispiele:<br />

z.B. Fahrt mit dem Zug: Pro km kostet es 32ct; der Höchstpreis beträgt<br />

111€. Wie viel kosten x km?<br />

Ab wie viel Kilometer ist der Preis konstant?<br />

→ Term aufstellen!<br />

d) über mathematische Beispiele:<br />

→ Flächenberechnungen, Umfangsberechnung von Vielecken, Oberflächen- und<br />

Volumenberechnung eines Würfels, Quader,…<br />

Die ersten Terme, die die Schüler kennen lernen:<br />

o Oberfläche des Würfels: O = 6a²<br />

o Volumen des Würfels: V = a³<br />

o Volumen des Quaders: V =<br />

a ⋅ b ⋅ c<br />

5


Didaktik der Algebra M. Ludwig<br />

→ Manchmal sind Formeln geschickt, um schneller etwas zu berechnen. Aber es<br />

ist wichtig, dass die Schüler auch ohne Formel (durch Verstehen) auf die Lösung<br />

kommen.<br />

z.B.<br />

Wenn c = 0 :<br />

A Trapez<br />

A Dreieck<br />

( a + c)<br />

⋅ h<br />

=<br />

2<br />

a ⋅ h<br />

=<br />

2<br />

Wenn c = a : = a ⋅ h<br />

AParallelog ramm<br />

1<br />

z.B. ⋅ h(<br />

G + G ⋅ g + g)<br />

VPyramidens tumpf<br />

= 3<br />

1<br />

Wenn g = 0 : VPyramide/ = ⋅ G ⋅ h<br />

Kegel 3<br />

Wenn g = G : = G ⋅ h<br />

VPr isma /<br />

Zylinder<br />

5. Termumformungen<br />

Bericht von einem Dozenten an der Uni in Halle: „Wie viel Termumformungen<br />

braucht der Mensch?“<br />

→ Termumformungen haben einige Vorteile (siehe unten). Aber je mehr<br />

Termumformungen durch den Computer vorgegeben sind, desto höher muss der<br />

Schwierigkeitsgrad sein. Also ist es für viele Schüler keine Erleichterung.<br />

z.B. müssen/können Schüler mit Hilfe vom Computer folgende Aufgabe lösen (was<br />

ohne Computer kaum möglich wäre):<br />

Wie weit taucht eine Holzkugel ein, wenn man sie ins Wasser wirft?<br />

Warum werden Terme umgeformt?<br />

a) Umformungen entlasten das Gedächtnis: man muss nur eine Formel kennen<br />

bzw. in der Formelsammlung nachschauen<br />

6


Didaktik der Algebra M. Ludwig<br />

z.B. Trapez:<br />

( a + c)<br />

⋅ h<br />

A =<br />

2<br />

b) Umformungen vereinfachen Formeln<br />

z.B. Raumdiagonale des Würfels: d = a 3 ;<br />

a<br />

Höhe im gleichseitigen Dreieck: h =<br />

2<br />

3<br />

c) Es können ’Nicht-Abhängigkeiten’ erkannt werden<br />

z.B. Rätsel bei der „langen Mathenacht“: „Das Telefonbuch“: Ein Zuschauer wählt<br />

eine Nummer aus; der Zauberer errät die ausgewählte Nummer. Sie ist natürlich<br />

unabhängig von den ausgeführten Rechenoperationen. Der Zauberer wusste also<br />

die Nummer von Anfang an.<br />

d) Hilfsmittel zum Gleichungslösen<br />

Beispiele für das Einführen von Termumformungen:<br />

Es werden n Bäume im Quadrat gepflanzt. Wie viele Bäume braucht man?<br />

<br />

<br />

n<br />

•<br />

•<br />

n<br />

• • • • •<br />

n<br />

• • • •<br />

•<br />

•<br />

Fragen: - Wie viele Kreuze sind in der 12. Reihe? → 23 Kreuze<br />

- Wie viele Kreuze sind es insgesamt nach der 12. Reihe? → 144 K.<br />

allgemein: Kreuze in der n. Reihe: n ⋅ 2 −1<br />

Kreuze insgesamt nach der n. Reihe: n ²<br />

bzw.<br />

Fragen: - Wie viele Kreuze sind in der 8. Reihe? → 8 Kreuze<br />

- Wie viele Kreuze sind es insgesamt nach der 8. Reihe? → 36 Kreuze<br />

allgemein: Kreuze in der n. Reihe: n<br />

n<br />

Kreuze insgesamt nach der n. Reihe:<br />

6. Zum Lernen des Umgangs mit Termen<br />

o n ² − ( n − 2)²<br />

= 4n − 4<br />

o 2n + 2(<br />

n − 2)<br />

= 4n − 4<br />

o 4( n −1)<br />

= 4n − 4<br />

o 4 + 4(<br />

n − 2)<br />

= 4n − 4<br />

→ Es gibt viele verschiedene Lösungsansätze, di<br />

nach dem Ausmultiplizieren immer zur selben<br />

Lösung führen.<br />

n(<br />

n + 1)<br />

2<br />

1) Syntaktische Regeln müssen immer wieder bewusst thematisiert werden:<br />

7


Didaktik der Algebra M. Ludwig<br />

z.B.<br />

- Warum ist x ⋅ −3<br />

kein Term?<br />

→ Wir verstoßen gegen die Rechenvorschriften und wissen dann nicht, wie wir rechnen sollen<br />

→ Mit Klammersetzung wird es ein Term: x ⋅ (−3)<br />

- Unterschied: x ÷ ( y ⋅ z)<br />

und x ÷ y ⋅ z<br />

→ Wichtig auch für das Rechnen mit Taschenrechner; Fehlerquellen v.a. auch bei Brüchen:<br />

x<br />

y ⋅<br />

z<br />

- Aufgabe: Setze bei folgender Aufgabe a ⋅ b − 2 ⋅ ( a + b)<br />

÷ ( a ⋅ b)<br />

möglichst viele<br />

Klammern, so dass sich der Wert nicht ändert<br />

- Klammereinsparungskonvention muss bewusst gemacht werden<br />

…<br />

2) Prinzip der Variation<br />

z.B.<br />

- statt ( a + b)²<br />

auch andere Variablen verwenden; z.B. ( z + k)²;<br />

[ 2xy<br />

+ ( a + b)]²;<br />

(klim+bim)²=klim² + 2 klim bim + bim²<br />

- Substituieren von Termen<br />

3) Prinzip des Kontrasts<br />

z.B.<br />

- ( x + y)²<br />

≠ ( x ⋅ y)²<br />

- 3⋅ ( a ⋅ b)<br />

≠ 3⋅<br />

( a + b)<br />

x² ≠ x²<br />

→ „Potenzen vor Klammern“ →<br />

- ( ) 3<br />

3<br />

4) Umformungen immer wieder begründen lassen:<br />

a) graphisch → Funktionen<br />

b) rechnerisch: mit Gesetzen (in 2 Richtungen!)<br />

→ Siehe Übung 14 (auf dem Übungsblatt 6)<br />

5) Wichtige Formeln auf verschiedenen Ebenen erklären:<br />

z.B.<br />

- ( a + b)<br />

⋅ ( c + d)<br />

mit Hilfe von Rechtecken<br />

- Binomische Formeln …<br />

(→ auch auf der enaktiven Ebene: basteln,…)<br />

6) Aufgaben variieren – alternative Aufgaben suchen:<br />

z.B.<br />

- Berechne: ( x + 1)(<br />

x −1)<br />

8<br />

x ≠<br />

x<br />

6<br />

8


Didaktik der Algebra M. Ludwig<br />

→ auf den ersten Blick sehen die Schüler anfangs noch nicht die 3. Bi.-Fo. → durch viele<br />

Variationsaufgaben werden sie aufmerksam<br />

Bsp. 9 ⋅ 11 = ( 10 −1)(<br />

10 + 1)<br />

= 100 −1<br />

= 99 (→ bei großen Zahlen: Rechenerleichterung)<br />

- durch Spiele: z.B. „Denke dir eine Zahl,…“; „Gegeben sind drei aufeinander folgende<br />

Zahlen. Quadriere die Mittlere. Multipliziere die anderen beiden. Was fällt dir auf?“<br />

7) Der Einsatz des Computers in der Algebra<br />

Bei der Computerbenutzung bleiben folgende Anforderungen an den Schüler:<br />

- Die Schüler müssen ihre (mathematischen) Gedanken in der Formelsprache<br />

ausdrücken können.<br />

- Sie müssen Vorstellungen über Ziele haben<br />

- Sie müssen Wege zu diesen Zielen wissen, also Termumformungen<br />

auswählen können.<br />

- Sie müssen die Ergebnisse interpretieren können, die entscheidenden<br />

Gedanken ausdrücken können.<br />

…<br />

Geringere Bedeutung: (Aufgaben, die der Computer übernimmt)<br />

- Komplexe Terme umformen können<br />

- Formeln auswendig wissen<br />

- Doppelbruchakrobatik<br />

- Polynomdivision<br />

- Schwierige Bruchgleichungen<br />

Gesteigerte Bedeutung:<br />

- Termsyntax beherrschen<br />

- Syntax des Programms beherrschen<br />

- Terme aufstellen können<br />

- Lösungen überprüfen können (z.B. durch Überschlagsrechnung)<br />

⇒ Schüler müssen nur noch den Ansatz finden; Rechnen tut der Computer<br />

Nachteil: sie können in Klassenarbeiten keine Punkte mehr sammeln für<br />

„einfache“ Umformungen<br />

9

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