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Demo: Mathe-CD - Internetbibliothek für Schulmathematik

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Gebrochen rationale Funktionen<br />

Aufgabensammlung<br />

Teilweise Abituraufgaben<br />

Wird fortgesetzt …<br />

Die Lösungen stammen alle vom Autor dieses Heftes-<br />

Datei 43200<br />

Stand: 16. März 2009<br />

Friedrich Buckel<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

INTERNETBIBLIOTHEK FÜR SCHULMATHEMATIK<br />

www.mathe-cd.de<br />

Anwendungsaufgaben<br />

Analysis


43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 2<br />

Aufgabe 801: f( x)<br />

Aufgabe 802: f( x)<br />

Aufgabe 803: f( x)<br />

2<br />

x − 36<br />

2<br />

=<br />

x + 16<br />

Inhalt<br />

Kanalquerschnitt, Lichtschwächung.<br />

Auch CAS-Lösung. 4<br />

427x + 15<br />

0,08 x<br />

=<br />

und g( x) 214 214 e<br />

2x + 15<br />

−<br />

= − ⋅<br />

Zahnpasta-Verkauf in 2 Supermärkten.<br />

Schwierige Integralproblematik, auch CAS-Lösung 14<br />

30x + 800<br />

=<br />

Verkauf eines Rheumamittels<br />

x+ 5<br />

Absenkung des Wirkstoffgehalts im Blut nach Injektion.<br />

Viele Zusatzaufgaben:<br />

Zu rekursiv definierter Folge die explizierte Vorschrift ermitteln,<br />

Zerfallsfunktion nach aufeinander folgenden Injektionen<br />

Injektionsrhythmus bei Beachtung einer maximal verträglichen<br />

Wirkstoffmenge Auch CAS-Lösung 21<br />

Aufgabe 810: Testfahrt mit Versuchsfahrzeug.<br />

1600 ⋅ t<br />

v() t =<br />

10 t + 1<br />

als Geschwindigkeits-Funktion<br />

1000<br />

k( x)<br />

=<br />

250 − x<br />

Kraftstoffverbrauch.<br />

Schwierige Denkaufgaben – Auch CAS-Lösung. 38<br />

Weitere Aufgaben folgen ab jetzt monatlich<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

Es handelt sich um Abituraufgaben, die durch Zusatzfragen ergänzt worden sind. Ausführliche<br />

Behandlung verschiedener Lösungswege, stets auch mit CAS-Einsatz.<br />

Beachten Sie den Umfang des Lösungsteils. Es wird ausführlich auf alles eingegangen!<br />

Friedrich Buckel www.mathe-cd.de


43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 21<br />

Aufgabe 803<br />

(Abitur 2007 – BW – ergänzt durch viele Zusatzaufgaben – ideale Projektaufgabe)<br />

Die Herstellungskosten eines neuen Rheumamittels werden durch eine Funktion f mit<br />

ax + b<br />

+<br />

f( x)<br />

= , x ∈R 0 .<br />

x+ 5<br />

modellhaft kalkuliert.<br />

Hierbei gibt f(x) die Kosten in 10.000 € <strong>für</strong> die x-te Produktionseinheit am, wobei die Einheiten<br />

nacheinander produziert werden.<br />

Die fünfte Produktionseinheit kostet in der Herstellung 950.000 €, die zwanzigste nur noch 560.000 €.<br />

a) Bestimmen Sie a und b. Skizzieren Sie das Schaubild von f.<br />

Weisen Sie nach, dass die Herstellungskosten <strong>für</strong> eine Produktionseinheit im Laufe der Zeit<br />

sinken. Ab der wievielten Produktionseinheit sind die Herstellungskosten <strong>für</strong> eine<br />

Produktionseinheit geringer als 400.000 €?<br />

Mit welchen Herstellungskosten <strong>für</strong> eine Produktionseinheit muss man langfristig rechnen?<br />

(Teilergebnis:<br />

30x + 800<br />

f( x)<br />

= ).<br />

x+ 5<br />

(7 VP)<br />

b) Ab der wievielten Produktionseinheit unterscheiden sich die Herstellungskosten von zwei<br />

aufeinanderfolgenden Produktionseinheiten um weniger als 10.000 €?<br />

Jede Produktionseinheit besteht aus 10.000 Packungen. Wie hoch muss der Verkaufspreis<br />

<strong>für</strong> eine Packung sein, damit die Einnahmen aus den ersten 100 verkauften Produktionseinheiten<br />

ihren Herstellungskosten entsprechen? (5 VP)<br />

Bei klinischen Studien wird dieses Rheumamittel Patienten, die den Wirkstoff bisher nicht im Blut<br />

harren, zugeführt und die Menge des Wirkstoffs im Blut gemessen.<br />

c) Ein Patient erhält alle 6 Stunden eine Spritze mit 50 mg Wirkstoff. Bis zur nächsten Spritze<br />

hat der Körper 18% des im Blut vorhandenen Wirkstoffs abgebaut.<br />

Beschreiben Sie mittels einer rekursiv definierten Folge, wie viel Wirkstoff sich jeweils direkt<br />

nach Verabreichung einer Spritze im Blut befindet.<br />

Welche Wirkstoffmenge befindet sich direkt nach der fünften Spritze im Blut?<br />

In welchem Bereich schwankt die Wirkstoffmenge im Blut langfristig?<br />

Skizzieren Sie den zeitlichen Verlauf der im Blut vorhandenen Wirkstoffmenge <strong>für</strong> die erste<br />

24 Stunden.<br />

Zusatzaufgaben:<br />

(1) Welche Exponentialfunktionen beschreiben die fallenden Teilkurven?<br />

(2) Stellen Sie eine explizite Bildungsvorschrift <strong>für</strong> die Folge an auf, welche die Wirkstoffmaxima<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

n 1<br />

im Blut beschreibt. Ergebnis: an 277,78 ( 1 0,82 ) +<br />

= ⋅ −<br />

t 1<br />

(3) Zeigen Sie dass die Funktion h() t 277,78( 1 0,82 ) +<br />

= − die Differenzialgleichung <strong>für</strong><br />

(4)<br />

beschränktes Wachstum erfüllt. Was besagt diese Differenzialgleichung?<br />

Berechne die ersten 20 Glieder der Folge an mit einem CAS-Rechner.<br />

Erstelle daraus mittels Regression den Funktionsterm <strong>für</strong> h(t) aus (3).<br />

(5) Ein Patient soll von diesem Wirkstoff maximal 200 mg im Blut haben. Nach der wievielten<br />

Injektion ist diese Grenze überschritten? Der behandelnde Arzt möchte daher zu diesem<br />

Zeitpunkt die folgende Injektion so lange hinauszögern, bis gesichert ist, dass die Folgeinjektion<br />

einen neuen Wirkstoffgehalt von 200 mg ergibt. Berechne den Zeitpunkt der neuen Injektion.<br />

In welchem Rhythmus darf der Arzt spritzen, wenn er jedes Mal 200 mg erreichen will?<br />

Welchen gleichförmigen Injektionsrhythmus können Sie vorschlagen, der diese Obergrenze<br />

respektiert?<br />

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43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 22<br />

Lösung 803<br />

a) Gesucht ist die Funktion f( x)<br />

f( 5) = 95 eingesetzt:<br />

f( 20) = 56 eingesetzt:<br />

ax + b<br />

= , wobei 2 Wertepaare („Zustandspunkte“) gegeben sind:<br />

x+ 5<br />

5a + b<br />

= 95<br />

10<br />

⇔ 5a + b = 950 (1)<br />

20a + b<br />

= 56<br />

25<br />

⇔ 20a + b = 1400 (2).<br />

Elimination von b durch: (2) – (1): 15a = 450 | :15<br />

a = 30<br />

Eingesetzt in (1): 5 ⋅ 30 + b = 950 ⇒ b = 950 − 150 = 800 .<br />

Ergebnis: f( x)<br />

30x + 800<br />

= .<br />

x+ 5<br />

x ist die Nummer der Produktionseinheit,<br />

y hat die Einheit 10.000 €.<br />

Die Abnahme bedeutet streng monoton abnehmend.<br />

Dazu muss man zeigen, dass f'( x) < 0 ist<br />

<strong>für</strong> x ≥ 0.<br />

Ableitungsfunktion:<br />

30 ⋅ ( x + 5) −1⋅ ( 30x + 800) 30x + 150 −30x −800 −650<br />

f'( x)<br />

= = = .<br />

2 2 2<br />

( x+ 5) ( x+ 5) ( x+ 5)<br />

Weil der Nenner stets positiv ist und der Zähler konstant negativ, hat f'( x ) stets negative Werte.<br />

Also fällt f streng monoton, die Produktionskosten nehmen also ab.<br />

Ab wann sind die Herstellungskosten geringer als 400.000 €?<br />

f( x) < 40 ⇔<br />

30x + 800<br />

< 40<br />

x+ 5<br />

30x + 800 < 40 ⋅ ( x + 5)<br />

30x + 800 < 40x + 200<br />

30x + 800 < 40x + 200<br />

600 < 10x<br />

60 < x bzw. x > 60 .<br />

Ergebnis: Ab der 61. Produktionseinheit liegen die Herstellungskosten unter 400.000 €.<br />

Die langfristige Entwicklung berechnet man durch diesen Grenzwert:<br />

30x + 800 30 + 30<br />

lim f ( x) = lim = lim = = 30<br />

x+ 5 1+ 1<br />

x→∞ x→∞ x→∞<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

Ergebnis: Langfristig muss man mit 300.000 ,3 Herstellungskosten rechnen.<br />

800<br />

x<br />

5<br />

x<br />

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43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 23<br />

b) Die Differenz zweier aufeinander folgenden Produktionseinheiten wird so berechnet:<br />

( )<br />

( )<br />

30x + 800 30 x + 1 + 800 30x + 800 30x + 830<br />

f( x) − f( x+ 1)<br />

= − = −<br />

x+ 5 x+ 1 + 5 x+ 5 x+ 6<br />

( ) ( )<br />

f x − f x+ 1 =<br />

( ) ( )<br />

f x − f x+ 1 =<br />

( ) ( )<br />

f x − f x+ 1 =<br />

( ) ( )<br />

f x − f x+ 1 =<br />

( 30x + 800) ⋅ ( x + 6) − ( 30x + 830)( x + 5)<br />

( x+ 5)( x+ 6)<br />

+ + + − ⎡<br />

⎣ + + + ⎤<br />

⎦<br />

2 2<br />

30x 180x 800x 4800 30x 150x 830x 4150<br />

2<br />

30x<br />

Bedingung: ( ) ( )<br />

( x+ 5)( x+ 6)<br />

2<br />

+ 180x + 800x + 4800 − 30x<br />

x+ 5 x+ 6<br />

650<br />

( x+ 5)( x+ 6)<br />

650<br />

( x+ 5)( x+ 6)<br />

( )( )<br />

−150x −830x −4150<br />

2 2<br />

f x − f x + 1 < 1 ⇔ < 1 ⇔ 650 < x + 11x + 30 ⇔ x + 11x − 620 > 0<br />

Zur Lösung der quadratischen Ungleichung untersucht man z. B. die Hilfsparabel:<br />

2<br />

h(x) = x + 11x − 620<br />

Sie ist nach oben geöffnet und hat diese beiden Nullstellen:<br />

x<br />

1,2<br />

− 11± 121+ 4 ⋅620 − 11± 2601 − 11± 51 ⎧10<br />

= = = = ⎨<br />

2 2 2 ⎩−31<br />

Daher hat sie zwischen ihren Nullstellen negative Werte<br />

und im Außenbereich positive Werte. Weil hier x ≥ 0 gilt<br />

folgt: h( x) > 0 <strong>für</strong> x > 20.<br />

Und weil x im Grunde natürliche Zahlen sind, lautet das<br />

Ergebnis: Ab x = 21 ist der Kosten-Unterschied zwischen zwei aufeinander folgenden<br />

Produktionseinheiten kleiner als 10.000 €.<br />

Eine Lösung mit einem Grafikrechner oder einem CAS-Rechner ist selbstverständlich auch<br />

möglich.<br />

Berechnung der Herstellungskosten <strong>für</strong> die ersten 100 Produktionseinheiten.<br />

100,5<br />

( ) ( )<br />

K 100 = ∫ f x dx ≈ 4920,08 (Siehe Folgeseite!<br />

0,5<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

Also belaufen sich diese Herstellungskosten auf 4920 ⋅ 10.000 = 49.200.000 € .<br />

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43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 24<br />

Manuelle Berechnung dieses Integrals:<br />

100,5<br />

30x + 800<br />

K100 ( ) = ∫<br />

dx<br />

x+ 5<br />

0,5<br />

Vereinfachung durch Substitution: u = x + 5 ⇒ du = 1⋅ dx = dx<br />

Ersetzung des Zählers: x = u− 5<br />

Umrechnung der Grenzen: x = 0,5 ⇒ u = 5,5 und x = 100,5 ⇒ u = 105,5<br />

30( u − 5) + 800<br />

∫ ∫ ∫ ∫<br />

100,5 105,5 105,5 105,5<br />

30x + 800 30u + 650 ⎛ 650 ⎞<br />

K ( 100) = dx = du = du = 30 + du<br />

x+ 5 u u<br />

⎜<br />

u<br />

⎟<br />

⎝ ⎠<br />

0,5 5,5 5,5 5,5<br />

105,5<br />

( ) = ⎡ + ⋅ ⎤ = ⋅[ − ] + ⋅[ − ]<br />

K 100 ⎣30u 650 ln u ⎦ 30 105,5 5,5 650 ln105,5 ln5,5<br />

105,5<br />

K ( 100) = 30 ⋅ 100 + 650 ⋅ln ≈ 40920,07589...<br />

5,5<br />

Begründung <strong>für</strong> den Ansatz dieses Integrals:<br />

Die Funktion f ist eine stetige Funktion, die modellhaft<br />

die Produktionskosten angibt.<br />

Da es aber nur <strong>für</strong> ganzzahlige x Produktionskosten<br />

gibt, liegt in Wirklichkeit eine Punktfolge vor.<br />

5,5<br />

Die Produktionskosten <strong>für</strong> jedes x kann man dann durch<br />

ein Rechteck der Breite 1 und der Höhe f(x) darstellen.<br />

So entsteht die in der nächsten Abbildung dargestellte<br />

Rechtecksfläche. Sie stimmt grob mit der Fläche zwischen<br />

dem Schaubild von und der x-Achse überein.<br />

Diese aber hat (hier) ihren linken Rand bei 0,5 und den<br />

rechten bei 5,5. In der Aufgabe ist der rechte Rand daher<br />

bei 100,5. Die linken und rechten Grenzen ragen somit<br />

um 0,5 nach links und rechts über das Intervall [ 1; 100 ]<br />

hinaus.<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

Man kann die Güte dieser Integralberechnung mit<br />

einem CAS-Rechner vergleichen. Mit ihm kann man<br />

alle 100 Rechtecke aufsummieren lassen und das<br />

Ergebnis mit dem Integrationsergebnis vergleichen:<br />

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43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 25<br />

Wenn die Herstellungskosten <strong>für</strong> die ersten 100 Produktionseinheiten 4920 ⋅ 10.000 = 49.200.000 €<br />

sind, und jede Einheit aus 10.000 Packungen besteht, dann entfallen in dieser Serie auf eine<br />

Packung durchschnittlich<br />

4920 ⋅10.000<br />

k = = 49,20 €<br />

100 ⋅10.000<br />

(Denn in dieser Serie wurden ja 100 ⋅ 10.000 Packungen produziert.<br />

So groß muss also der Verkaufspreis mindestens sein, damit die Firma Gewinn erzielt.<br />

c) Die Injektion des Rheumamittels hat eine exponentielle Abnahme des Wirkstoffes zur Folge.<br />

eine Abnahme um 18% in der Zeitspanne Δ t = 6 (h) führt zu einem Abnahmefaktor von<br />

q = 1 – p = 1 – 0,18 = 0 82. Es gibt nun 2 Zahlenfolgen: an gibt den Wirkstoffgehalt im<br />

6-Stundenraster jeweils direkt nach der Injektion an, bn gibt den Wirkstoffgehalt im<br />

6-Stundenraster jeweils direkt vor der nächsten Injektion an.<br />

Wertetabelle der Folge bn Wertetabelle der Folge an.<br />

b00 = Zuerst war kein Wirkstoff im Blut. aO= 50 Anfangswert nach der 1. Spritze.<br />

b150 0,82 41<br />

= ⋅ = Nach 6 h 18% weniger. a1= 50⋅ 0,82 + 50 = 91 Neue Injektion ergibt +50.<br />

b291 0,82 74,62<br />

= ⋅ = a291 0,82 50<br />

12 4, 62<br />

+<br />

= ⋅ =<br />

b3 124,62 0,82 102,1884<br />

= ⋅ = a3 124,62 0,82 5 0 152, 1884<br />

+<br />

= ⋅ =<br />

b4 152,1884 0,82 124,79<br />

= ⋅ ≈ a4 = 152,1889 ⋅0, 82 50 ≈174,79<br />

+<br />

Man erkennt sehr schön die Berechnungsabfolge <strong>für</strong> an:<br />

Friedrich Buckel www.mathe-cd.de<br />

( )<br />

Dies ist der gesuchte Wert nach der<br />

5. Spritze: Also etwa 175 mg.<br />

a ⎯⎯⎯→ b ⎯⎯⎯→ a ⎯⎯⎯→ b ⎯⎯⎯→ a ⎯⎯⎯→ b ⎯⎯⎯→ a ⎯⎯⎯→ b ⎯⎯⎯→ a<br />

+ 50 + 50 + 50 + 50<br />

0 ⋅0,82 1 1 ⋅0,82 2<br />

2 ⋅0,82 3 3 ⋅0,824<br />

4<br />

bzw. mit Zahlen:<br />

50 ⎯⎯⎯→ b ⎯⎯⎯→ 91 ⎯⎯⎯→b ⎯⎯⎯→ 124,62 ⎯⎯⎯→b ⎯⎯⎯→ 152,19 ⎯⎯⎯→b ⎯⎯⎯→ 174,79<br />

+ 50 + 50 + 50 + 50<br />

⋅0,82 1 ⋅0,82 2 ⋅0,82 3 ⋅0,<br />

82 4<br />

Rekursive Bildungsvorschrift der Folge an:<br />

a 50<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

0 = zusammen mit n n−1 a = a ⋅ 0,82+ 50<br />

Hinweis: Man liest ab und zu die Formulierung: „Rekursive Folge“. Dies ist natürlich Unsinn.<br />

Eine Folge kann nicht rekursiv sein, denn wenn man nur die Werte der Folge anschaut,<br />

dann erkennt man ja nicht, ob diese rekursiv (also jeweils aus dem Vorgänger) berechnet<br />

worden sind oder explizit, also aus einem Funktionsterm. Lediglich die Bildungsvorschrift<br />

kann rekursiv sein!


43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 26<br />

Die Frage nach der langfristigen Entwicklung ist im Grunde die Frage nach dem Grenzwert dieser<br />

Folge an. Man kann diesen hier durch eine sachliche Überlegung finden:<br />

Der Wirkstoffgehalt hat sein Maximum erreicht, wenn in den 6 Folgestunden gerade diese<br />

Menge abgebaut wird, die dann wieder durch die Injektion zugeführt wird, also 50 mg.<br />

Bezeichnen wir den Maximalwert des Wirkstoffgehalts als a*, dann bedeutet dies, dass<br />

die nach 6 Stunden noch vorhandene Menge a* ⋅ 0,82 durch die Injektion um 50 mg<br />

erhöht wird, aber dadurch wieder a* entsteht. Dies heißt:<br />

a* = a * ⋅ 0,82 + 50<br />

a* − a* ⋅ 0,82= 50<br />

| - a* ⋅ 0,82<br />

( )<br />

a* 1− 0,82= 50<br />

a* ⋅ 0,18= 50<br />

(*)<br />

50<br />

a* = ≈ 277,78<br />

0,18<br />

Man hätte auch den Ansatz so machen können:<br />

Hinweis:<br />

Der Grenzwert a* ist dann „erreicht“, wenn die Wirkstoffabnahme, und das ist a* ⋅ 0,18,<br />

genau so groß ist wie die Wirkstoffzufuhr 50 (mg). Dies entspricht der Gleichung (*).<br />

Ich habe das Wort „erreicht“ in Anführungszeichen gesetzt, weil streng mathematisch<br />

eine Folge niemals ihren Grenzwert erreicht sondern sich ihm asymptotisch nähert.<br />

Rundet man jedoch (was in der medizinischen Praxis natürlich der Fall ist, weil man nicht<br />

beliebig feine Messungen durchführen kann, dann wird dieser Grenzwert sehr wohl „erreicht“.<br />

Die langfristige Schwankung im Blut bewegt sich dann zwischen diesem Maximalwert von<br />

gerundeten 278 mg und 278 mg ⋅0,82 ≈ 228 mg vor der nächsten Injektion.<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

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43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 27<br />

Zusätze:<br />

(1) Welche Exponentialfunktionen beschreiben die fallenden Teilkurven?<br />

k t<br />

f x =C ⋅e (Basis e)<br />

1. Methode: Verwendung der Abnahmefunktion ( ) ⋅<br />

1 1<br />

kt<br />

Die 1. Teilfunktion ist eine exponentielle Abnahmefunktion mit der Gleichung f1() t C1 e ⋅<br />

= ⋅ .<br />

Zur Bestimmung der beiden Konstanten benötigt man zwei Punkte:<br />

P1( 0|50 ) : 1 ( )<br />

P ( 6|50⋅ 0,82)<br />

( )<br />

2<br />

f 0 50<br />

1<br />

= ergibt: 1<br />

f 6 = 50 ⋅ 0,82 ergibt:<br />

−0,033 ⋅t<br />

Ergebnis: f () t = 50⋅ e mit 0 ≤ t < 6<br />

1<br />

C = 50 (Startwert!)<br />

6k<br />

50 ⋅ e = 50 ⋅ 0,82<br />

6k<br />

e = 0,82<br />

6k = ln0,82<br />

ln0,82<br />

k = ≈ − 0,033<br />

6<br />

t<br />

2. Methode: Verwendung der Abnahmefunktion f1( x ) =C1⋅b .<br />

t<br />

Die 1. Teilfunktion ist eine exponentielle Abnahmefunktion mit der Gleichung f1() t = C1⋅ b .<br />

Zur Bestimmung der beiden Konstanten benötigt man zwei Punkte:<br />

P1( 0|50 ) : 1 ( )<br />

P ( 6|50⋅ 0,82)<br />

( )<br />

2<br />

f 0 50<br />

1<br />

= ergibt: 1<br />

f 6 = 50 ⋅ 0,82 ergibt:<br />

t<br />

Ergebnis: f () t = 50 ⋅ 0,967 mit 0 ≤ t < 6<br />

1<br />

Umrechnung dieser Abnahmefunktionen ineinander:<br />

Oder:<br />

1<br />

−0,033 ⋅t<br />

() = ⋅ soll übergehen in die Form ( )<br />

f t 50 e<br />

Dann muss gelten:<br />

Also ist<br />

1<br />

()<br />

b = e<br />

t −0,033 ⋅t<br />

( ) t<br />

t<br />

b<br />

0,033<br />

e −<br />

=<br />

−0,033<br />

b = e ≈ 0,967...<br />

t<br />

= ⋅ soll übergehen in die Form 1 ()<br />

f t 50 0,967<br />

Dann muss gelten:<br />

k ⋅ t t<br />

e = 0,967<br />

( ) t<br />

k<br />

e<br />

t<br />

= 0,967 bzw.<br />

Also ist k = ln0,967 ≈ − 0,0335...<br />

C = 50 (Startwert!)<br />

t<br />

50 ⋅ b = 50 ⋅ 0,82<br />

6<br />

b = 0,82<br />

6 b = 0,82 ≈ 0,967465....<br />

f t = 50⋅ b<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

Friedrich Buckel www.mathe-cd.de<br />

1<br />

t<br />

kt<br />

f t 50 e ⋅<br />

= ⋅<br />

k<br />

e = 0,967.


43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 28<br />

Bestimmung der 2. Teilfunktion (nach der 2. Injektion):<br />

Die 2. Teilfunktion ist ebenfalls eine fallende Exponentialfunktion. Man kann <strong>für</strong> sie auch den<br />

rt<br />

Ansatz f2() t = C2 ⋅ e machen. Jetzt aber ist C2 kein Wert der Folge an, denn C2 stellt ja den<br />

Wert dieser Funktion <strong>für</strong> t = 0 dar, auch wenn diese Funktion nur <strong>für</strong> 6 ≤ t < 12 gebraucht wird.<br />

1. Methode: Bestimmung der beiden Konstanten mit zwei Zustandspunkten:<br />

(Ich bleibe bei der Basis e).<br />

Q1( 6|91 ) : ( )<br />

Q ( 12|91⋅ 0,82)<br />

( )<br />

2<br />

f2 6<br />

6r<br />

C2 e ⋅<br />

= ⋅ ergibt<br />

6r<br />

91 = C2 ⋅ e<br />

(1)<br />

f 12 C<br />

12 r<br />

e ⋅<br />

= ⋅ ergibt<br />

12r<br />

91⋅ 0,82 = C2 ⋅ e (2)<br />

2 2<br />

Elimination von C2 durch Division (2)<br />

(1) :<br />

12r<br />

91⋅ 0,82 C2⋅e = 6r<br />

91 C2⋅e 6r<br />

0,82 = e<br />

(3)<br />

Das ergibt wie oben r ≈ − 0,033 .<br />

Dies sollte nicht verwundern, denn wir haben ja dieselbe prozentuale Abnahme!<br />

Berechnung von C2 durch Einsetzen von (3) in (1): 91 = C2 ⋅ 0,82<br />

91<br />

C2 = = 110,9756<br />

0,82<br />

−0,033 ⋅ t<br />

Ergebnis: f () t = 110,9756 ⋅ e mit 0 ≤ t < 6<br />

2<br />

2. Methode: Erzeugung dieser Funktion durch eine Zeitverschiebung.<br />

Wir denken uns die Uhr erst ab der 2. Spritze laufen. Dann können wir die 1. Funktion mit<br />

angepasster Startmenge verwenden und verschieben dann die Kurve um 6 nach rechts (t-6) statt t.<br />

−0,033⋅⋅t −0,033⋅⋅t 2() = 1⋅<br />

= ⋅<br />

f t a e 91 e<br />

Diese Funktion verwendet eine Zeitmessung, deren Nullpunkt der Moment der 2. Injektion ist.<br />

Da dieser Zeitpunkt jedoch (idealisiert) 6 Stunden nach der 1. Spritze liegt, muss man <strong>für</strong> eine<br />

einheitliche Zeitachse die „Kurve“ um 6 nach rechts verschieben: (Weiter rechts bedeutet „später“):<br />

Bestimmung der weiteren Teilfunktionen:<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

−0,033 ⋅(t−6) −0,033 ⋅(t−6) 2() 1<br />

f t = a ⋅ e = 91⋅ e .<br />

−0,033 ⋅(t−12) −0,033 ⋅(t−12) Die 3. Funktion wird dann f3() t = a2 ⋅ e = 124,62 ⋅ e<br />

−0,033 ⋅(t−18) −0,033 ⋅(t−18) 4. Funktionsterm: f4() t = a3 ⋅ e = 152,2 ⋅ e<br />

−0,033 ⋅(t−24) −0,033 ⋅(t−24) 5. Funktionsterm: f5() t = a4 ⋅ e = 174,79 ⋅ e<br />

−0,033 ⋅(t−30) −0,033 ⋅(t−30) 6. Funktionsterm: f6() t = a5 ⋅ e = 193,33⋅ e<br />

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43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 29<br />

Hier diese 4 Schaubilder <strong>für</strong> x ≥ 0:<br />

Und dann die Funktionen abschnittsweise:<br />

Jeder Hochpunkt beschreibt den Wirkstoffgehalt nach einer neuen Injektion.<br />

(2) Aufstellen einer expliziten Bildungsvorschrift <strong>für</strong> die Folge an.<br />

Aus der Lösung der Aufgabe kennen wir bereits die rekursive Vorschrift:<br />

a 50<br />

0 = zusammen mit n n−1 Mit ihrer Hilfe bilden wir die ersten Werte ganz ausführlich:<br />

a050 =<br />

a1 = aO ⋅ 0,82+ aO<br />

( ) 2<br />

a = a ⋅ 0,82+ a ⋅ 0,82+ a = a ⋅ 0,82 + a ⋅ 0,82+ a<br />

<br />

2 O O O O O O<br />

a1<br />

( )<br />

a = a ⋅ 0,82+ 50<br />

a = a ⋅ 0,82 + a ⋅ 0,82 + a ⋅ 0,82 + a = a ⋅ 0,82 + a ⋅ 0,82 + a ⋅ 0,82 + a<br />

2 3 2<br />

3 O O O<br />

<br />

a2<br />

O O O O O<br />

Man folgert intuitiv:<br />

a = a ⋅ 0,82 + a ⋅ 0,82 + ... + a ⋅ 0,82 + a ⋅ 0,82 + a (S1)<br />

n n−1 2<br />

n O O O O O<br />

Dies ist eine geometrische Reihe, <strong>für</strong> die es eine Berechnungsformel gibt:<br />

Grundwissen zur geometrischen Reihe<br />

Unter einer geometrischen Reihe versteht man eine Summe dieser Bauart:<br />

s a a q a q a q ... a q −<br />

= + ⋅ + ⋅ + ⋅ + + ⋅ .<br />

2 3 n 1<br />

n 1 1 1 1 1<br />

O<br />

Das sind insgesamt n Summanden (der erste lautet eigentlich a ⋅ q ).<br />

Die Summenformel da<strong>für</strong> lautet.<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

n<br />

n<br />

1−<br />

q q −1<br />

= a1<br />

⋅ = a1<br />

⋅<br />

1 − q q−<br />

1<br />

Die erste Formel ist günstig <strong>für</strong> 0


43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 30<br />

Unsere Summe (S1) ist erstens anders angeordnet, zweitens verwendet sie aO statt a1 und<br />

drittens besteht sie aus (n+1) Summanden, was man an den Exponenten 0 bis n sieht (das<br />

sind n+1 Zahlen).<br />

Daher muss man die Summenformel so anpassen:<br />

Dabei ist q = 0,82 und aO = 50. Damit folgt:<br />

1−q sn+ 1= aO⋅<br />

1−q n+ 1<br />

n n−1 2<br />

1−0,82 sn+ 1= aO⋅ 0,82 + aO⋅ 0,82 + ... + aO⋅ 0,82 + aO⋅ 0,82+ aO= aO⋅ = a n !!<br />

1−0,82 Umformen:<br />

1−0,82 an= 50⋅<br />

0,18<br />

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n+ 1<br />

50<br />

an= ⋅ 1− 0,82<br />

0,18<br />

n+ 1 ( )<br />

an n 1<br />

277,78 ( 1 0,82 ) +<br />

= ⋅ −<br />

Wir testen diese Formel: 1 = ⋅( −<br />

2 ) =<br />

2 = ⋅( −<br />

3 ) =<br />

Anwendung:<br />

a 277,78 1 0,82 91<br />

a 277,78 1 0,82 124,62<br />

usw.<br />

Dies ist die Folge der Hochpunkte in unserer Funktion f,<br />

welche den Wirkstoffgehalt des Rheumamittels im Blut beschreibt,<br />

wenn nach jeweils 6 Stunden eine neue Injektion erfolgt.<br />

Verbinden wir diese Punkte zu einer stetigen Kurve, dann lautet deren<br />

t<br />

Funktionsgleichung 6 ()<br />

1<br />

h t 277,78 1 0,82 + ⎛ ⎞<br />

= ⋅⎜ − ⎟,<br />

denn wegen der<br />

⎝ ⎠<br />

Schrittweite Δ t = 6 müssen wir t stets durch 6 dividieren um auf<br />

Δ t = 1 zu kommen, was <strong>für</strong> die Funktion erforderlich ist.<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

Rechts sehen wir das Schaubild von h zusätzlich eingezeichnet.<br />

Und dies ist eine andere Darstellung des Schaubildes von h<br />

mit ihrer waagerechten Asymptote y = 277,78.<br />

n+ 1<br />

Die Aufstellung des Funktions-<br />

terms von h mittels CAS und<br />

exponentieller Regression folgt<br />

weiter hinten.


43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 31<br />

(3) Zeigen Sie, dass die Funktion h(t) die Differentialgleichung des beschränkten<br />

Wachstums erfüllt.<br />

Diese lautet (Siehe Datei 49402): f'( t) = r⋅ S−f( t)<br />

⎡⎣ ⎤⎦<br />

Diese DGL. besagt, dass die momentane Wachstumsrate, welche durch die Ableitung<br />

der Wachstumsfunktion definiert wird, proportional zur Differenz zum Grenzwert ist.<br />

t<br />

6 1<br />

h() t 277,78 1 0,82 + ⎛ ⎞<br />

= ⋅⎜ − ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

t<br />

6 1<br />

() 6<br />

1 ⎛ ⎞<br />

= ⋅ − ⋅<br />

h' t 277,78 0,82 +<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎟<br />

⎠<br />

Die Konstante S ist der Grenzwert S = 277,78<br />

Dann ist<br />

⎛<br />

S − h() t = 277,78 −277,78 ⋅⎜1− 0,82<br />

⎝<br />

⎞<br />

⎟ = 277,78 ⋅0,82<br />

⎠<br />

Setzt man links und rechts in die Differentialgleichung ein, folgt:<br />

t t<br />

6 1<br />

6<br />

6<br />

1<br />

1<br />

277,78 0,82 r 277,78 0,82 +<br />

+ ⎛ ⎞ ⎡ ⎤<br />

⋅⎜− ⎟⋅ = ⋅⎢ ⋅ ⎥<br />

⎝ ⎠ ⎣ ⎦<br />

1<br />

Man erkennt: Für r =− ist die DGL erfüllt.<br />

6<br />

t+ 1 t+<br />

1<br />

6 6<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

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43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 32<br />

(4) Untersuchung der Folgen an und bn mit dem CAS-Rechner TI Nspire.<br />

Es gibt 2 Möglichkeiten, diese Zahlenfolgen mit einem CAS-Rechner<br />

darzustellen:<br />

1. Methode:<br />

Man benötigt drei Spalten. In die Spalte A trägt man x bzw. t ein.<br />

In den Spaltenkopf sollte man nicht d oder t eintragen sondern<br />

z.B. lt (zur Erinnerung an Liste t), dann die Spalte B <strong>für</strong> die Folge bn<br />

(Spaltenkopf lb) und C <strong>für</strong> an (Spaltenkopf la).<br />

Dann füllt man die erste Zeile aus und setzt den Cursor auf das<br />

Feld a1. Mit dem Menü b33 wird die Umrandung<br />

gestrichelt, und mit der Cursortaste zieht man sie so weit nach<br />

unten, wie man das<br />

haben möchte.<br />

Dann berechnet man b2 durch die Eingabe = c1⋅ 0,82 und das<br />

Feld c2 durch = b2 + 50 . Jetzt markiert man b2 und c2 mit und<br />

zieht mit b33 die Markierung nach unten.<br />

So erhält man die dargestellten Werte der beiden Folgen.<br />

Diese Folgen kann man graphisch darstellen.<br />

Man öffnet ein Grafikfenster und ruft Streu-Plot auf.<br />

In die beiden Rahmen<br />

am unteren Bildrand<br />

trägt lt und la<br />

(<strong>für</strong> die zweite Folge<br />

lt und lb) ein.<br />

Dazu drückt man auf<br />

die Zeigertaste in der Mitte des Cursors, wählt das<br />

Passende aus und schließt mit · .<br />

Auf diese Weise entstehen dann die beiden Folgen.<br />

Man muss jedoch die Fensterparameter günstig wählen<br />

(b41 ), sonst sieht man zunächst gar nichts.<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

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43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 33<br />

2. Methode:<br />

Eingabe der rekursiven Vorschrift.<br />

Nebenstehend erkennt man, wie man die<br />

Formel eingibt. Wir wissen:<br />

a0= 50 mit an = an−1⋅ 0,82+ 50.<br />

Das Ergebnis steht rechts im Screenshot.<br />

Ermittlung der expliziten Vorschrift <strong>für</strong> die Folge an durch exponentielle Regression.<br />

WISSEN: Da mit dieser Regressionsmethode nur Funktionen vom Typ<br />

x<br />

f(x) = a⋅ b berechnet<br />

x<br />

können, hier aber der Typ h( x) = S−a⋅ b vorliegt, muss man zuerst die Hilfsfunktion<br />

x<br />

f( x) = S− h(x) = a⋅ g bestimmen. Man benötigt also zuerst eine noch zu erstellende<br />

Wertetabelle <strong>für</strong> S – h(x), wobei h(x) hier durch die Folge an repräsentiert wird.<br />

Folglich ergänzt man die oben erstellte Tabelle durch eine<br />

neue Spalte lw. In d1 trägt man ein: = 277,78 − c1.<br />

Dieses Feld wird dann nach unten so weit verlängert,<br />

bis man die gewünschten Daten hat.<br />

Dann erst folgt die eigentliche Regression.<br />

Man setzt den Cursor in den Kopf der Spalte E.<br />

Über das Menü b41 ruft man diese Methode auf.<br />

Dazu will Nspire einiges wissen:<br />

Nach „OK“ erhält man die Ergebnisse:<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

x x<br />

Die Werte der Spalte D gehören also zu dieser Funktion: f ( x) = a ⋅ b = 227,743 ⋅ 0,82<br />

x<br />

Daraus gewinnen wir die gesuchte Funktion h(t) so: h( x) = S−a⋅ b<br />

x 227,743 x<br />

( ) = − ⋅ = ( − ⋅ )<br />

h x 277,78 227,743 0,82 277,78 1<br />

277,78<br />

0,82<br />

h x<br />

x<br />

= 277,78 1−0,82⋅ 0,82<br />

( ) ( )<br />

Ergebnis:<br />

x 1<br />

h( x) 277,78( 1 0,82 ) +<br />

= − .<br />

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la


43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 34<br />

(5) Erweiterung der Aufgabe durch diese Teilaufgabe:<br />

Lösung:<br />

Ein Patient soll von diesem Wirkstoff maximal 200 mg im Blut haben. Nach der wievielten<br />

Injektion ist diese Grenze überschritten?<br />

Der behandelnde Arzt möchte daher zu diesem Zeitpunkt die folgende Injektion so lange<br />

hinauszögern, bis gesichert ist, dass die Folgeinjektion einen neuen Wirkstoffgehalt von 200 mg<br />

ergibt. Berechne den Zeitpunkt der neuen Injektion. Wie geht das mit den Folgeinjektionen<br />

weiter?<br />

1. Schritt: Ermittlung des Zeitpunkts, wann der Wirkstoffgehalt<br />

200 mg übersteigen würde.<br />

Man benötigt hierzu entweder die Wertetafel, die oben mit dem<br />

CAS-Rechner erstellt worden ist und die man auch mit jedem<br />

anderen Rechner aufstellen kann. Daraus ersieht man, dass<br />

schon die 7. Injektion (a6 = 205,5) zu einer Überschreitung<br />

des Grenzwerts führt.<br />

Oder man verwendet den expliziten Berechnungsterm <strong>für</strong> die Folge an:<br />

Daraus folgt diese Ungleichung: an200 ><br />

n<br />

n 1 ( )<br />

a 277,78 1 0,82 +<br />

= ⋅ −<br />

( n+ 1)<br />

( 1<br />

n+ 1<br />

0,82 )<br />

200<br />

277,78 ⋅ 1− 0,82 > 200<br />

− > | -1<br />

277,78<br />

n+ 1 200 −77,78<br />

− 0,82 > − 1 =<br />

277,78 277,78<br />

0,82<br />

n+ 1<br />

><br />

n 1<br />

Logarithmieren ergibt: ( )<br />

77,78<br />

277,78<br />

+ 77,78<br />

log 0,82 > log<br />

277,78<br />

Logarithmengesetze anwenden ( n + 1) ⋅ log( 0,82) > log77,78 − log 277,78<br />

Also ist a5 < 200 und a6 > 200 mg.<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

log77,78 − log 277,78<br />

n+ 1><br />

log 0,82<br />

log77,78 − log 277,78<br />

n > −1≈ 5,4<br />

log 0,82<br />

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43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 35<br />

Zweiter Schritt: Die zu n = 5 gehörende 6. Injektion führt zu einem Wirkstoffgehalt von<br />

a = 193,331 (mg). Die nächste Injektion darf erste verabreicht werden, wenn<br />

5<br />

der Wirkstoffgehalt im Blut auf 150 mg abgesungen ist. Dann nämlich erreicht<br />

durch die folgende Verabreichung der Wirkstoffgehalt die 200 mg-Grenze.<br />

Wir stellen die Uhr bei Verabreichung der 6. Injektion auf 0 und gehen von dem Wert aus,<br />

dass in 6 Stunden der Wirkstoffanteil um 18% auf 82% abnimmt:<br />

5<br />

t<br />

( ) = ⋅<br />

f x 193,331 0,82<br />

Wann ist der Wert 150 erreicht?<br />

t<br />

193,331⋅ 0,82 = 150<br />

t 150<br />

0,82 =<br />

193,331<br />

t 150<br />

log 0,82 = log<br />

193,331<br />

t ⋅ log 0,82 = log 150 − log193,331<br />

log 150 − log193,331<br />

t = ≈ 1,23<br />

log 0,82<br />

Die Einheit <strong>für</strong> t ist hierbei 6 Stunden. Also entspricht der Wert t = 1,23 etwa 7,4 Stunden<br />

also 7 Stunden und 23 Minuten.<br />

−0,033 ⋅(t−30) −0,033 ⋅(t−30) Verwendet man die oben errechnete Teilfunktion f ( t) a e 193,33 e<br />

6 = 5 ⋅ = ⋅ ,<br />

welche die zeitliche Abnahme nach 30 h beschreibt (also nach der 6. Injektion),<br />

dann kann man hier die auch die Gleichung f6( t) = 150 lösen lassen.<br />

Mit TI Nspire CAS erhält als Lösung t = 37,7 Stunden (nach Behandlungsbeginn).<br />

Das sind 7 h und 42 Minuten nach der letzten Injektion.<br />

Wenn der Arzt dann seine 50 mg verabreicht, steigt der Wirkstoffgehalt auf den Maximalwert<br />

von 200 mg an. Jetzt muss er nur noch den Zeitpunkt kennen, in dem der Gehalt wieder auf 150 mg<br />

gesunken ist.<br />

Die angegebene Abnahme um 18% pro 6 Stunden (als Zeiteinheit) führt auf diese<br />

gt = 2000,82 ⋅ (t ab dem Zeitpunkt der Injektion).<br />

Abnahmefunktion: () t<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

t<br />

Bedingung: g() t = 150 ⇔ 200 ⋅ 0,82 = 150<br />

150<br />

200<br />

t ⋅ log 0,82 = log 0,75<br />

log0,75<br />

t = ≈ 1,45<br />

log0,82<br />

t<br />

0,82 = = 0,75<br />

Das sind 1, 45 ⋅ 6 = 8, 7 Stunden, also 8 Stunden und 42 Minuten.<br />

In diesem Zeitabstand sind also die Injektionen zu verabreichen, damit der Wirkstoffgehalt nach<br />

jeder Injektion wieder 200 mg beträgt.<br />

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43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 36<br />

Die letzte Frage gibt dem Schüler Spielraum <strong>für</strong> eigene Ideen.<br />

Wir haben diesen Sachverhalt: Der Arzt injiziert alle 6 Stunden 50 mg eines Rheumamittels.<br />

In dieser Zeitspanne 6 Stunden nimmt der Wirkstoffanteil im Blut exponentiell (prozentual) ab.<br />

Im Laufe der Zeit schaukelt sich dies aber so auf, dass das Maximum der Wirkstoffgehaltes sich dem<br />

Grenzwert 277,78 mg nähert. Der Patient soll aber die Obergrenze von 200 mg nicht überschreiten.<br />

In der letzten Teilaufgabe wurde dies so erreicht, dass nach der 6 Injektion die Zeitspanne bis zur<br />

Verabreichung der Folgeinjektion so vergrößert worden ist, dass sie den Wirkstoffanteil auf gerade<br />

200 mg erhöht. Dann wurde gewartet, bis dieser Wert wieder auf 150 mg abgesunken ist.<br />

Es sind Injektionsmodelle denkbar, die mit einem konstanten Injektionsrhythmus einher gehen.<br />

1. Modell: Der Arzt behält den 6-Stunden-Rhythmus bei, spritzt aber weniger als 50 mg.<br />

Welche Dosis muss er verabreichen, damit der Grenzwert genau 200 mg ist?<br />

2. Modell: Der Arzt injiziert regelmäßig 50 mg, vergrößert jedoch die Zeitspanne zwischen den<br />

Injektionen.<br />

<strong>Mathe</strong>matische Untersuchung des 1. Modells:<br />

Die Injektion des Rheumamittels hat eine exponentielle Abnahme des Wirkstoffes um 18% in der<br />

Zeitspanne Δ t = 6 h zur Folge. Dies führt zu einem Abnahmefaktor von q = 1 – p = 1 – 0,18 = 0 82.<br />

Die Zahlenfolge an gibt den Wirkstoffgehalt im 6-Stundenraster jeweils direkt nach der Injektion an.<br />

Die noch zu bestimmende Dosis der Injektion wird zunächst mit d bezeichnet:<br />

Wertetabelle der Folge an.<br />

a d =<br />

Anfangswert nach der 1. Spritze. O<br />

Nach 6 h 18% weniger., dann neue Injektion (+d); a1 = a0 ⋅ 0,82 + d<br />

Nach 6 h 18% weniger., dann neue Injektion (+d); a2 = a1⋅ 0,82 + d<br />

a = a ⋅ 0,82 + d<br />

usw.<br />

Rekursive Bildungsvorschrift der Folge an:<br />

a d<br />

Berechnung des Grenzwertes a*:<br />

Wegen lim an = d und n−1 n→∞ n→∞ a* a * 0,82 d<br />

3 2<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

0 = zusammen mit n n−1 = ⋅ + bzw. ( )<br />

a = a ⋅ 0,82+ d<br />

(G)<br />

lim a = d folgt aus der Gleichung (G) <strong>für</strong> n →∞:<br />

d = a * − a * ⋅ 0,82 = a * 1− 0,82 = a * 0,18<br />

Für den gewünschten Grenzwert a* = 200 folgt somit eine Injektionsdosis<br />

d = 200 ⋅ 0,18 = 36 ( mg)<br />

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43200 gebr. rat. Funktionen Anwendungen 37<br />

<strong>Mathe</strong>matische Untersuchung des 2. Modells:<br />

Im Zusatz (1) dieser Aufgabe wurde die Abnahmefunktion ermittelt, die den Wirkstoffgehalt im Blut<br />

beschreibt. Das Ergebnis war<br />

−0,033 ⋅ t<br />

f () t = 50⋅ e<br />

1<br />

Wir müssen jetzt die Zeitspanne herausfinden, die benötigt wird, damit dieser so weit absinkt, dass<br />

langfristig ein Grenzwert von 200 mg herauskommt.<br />

Wertetabelle der Folge an.<br />

Anfangswert nach der 1. Spritze. O<br />

a 50 =<br />

Die gesuchte prozentuale Abnahme sei p%, wir schreiben dies als Dezimalzahl-Faktor q<br />

Dann ist der Restbestand nach der Zeit t noch 50 ⋅ ( 1− q)<br />

. Damit folgt:<br />

Nach t h p% weniger., dann neue Injektion (+50); 1 0<br />

a = a ⋅(1− q)<br />

+ 50<br />

a2 = a1⋅ 1− q + 50<br />

a = a ⋅(1− q)<br />

+ 50<br />

Nach t h p% weniger., dann neue Injektion (+50); ( )<br />

usw.<br />

Rekursive Bildungsvorschrift der Folge an:<br />

a 50<br />

Der Grenzwertes soll a* = 200 sein.<br />

3 2<br />

0 = zusammen mit n n−1 Wegen lim an = 200 und n−1 n→∞ n→∞ a = a ⋅(1− q) + 50<br />

(G)<br />

lim a = 200 folgt aus der Gleichung (G) <strong>für</strong> n →∞:<br />

200 = 200 ⋅(1− q) + 50 bzw.<br />

200 −200 ⋅ 1− q = 50 ⇔ 200 1− 1− q = 50 ⇔ 200 ⋅ q = 50 ⇔ q = 0,25<br />

( ) ( ( ) )<br />

Das heißt: In unserer zu bestimmenden Zeitspanne muss der Wirkstoffgehalt um 25%<br />

abnehmen.<br />

Nach der Zeit t muss also der neue Wert 50 ⋅ 0,75 sein: f ( t) = 50 ⋅ 0,75<br />

−0,033 ⋅ t<br />

Aus f () t = 50⋅ e folgt somit<br />

1<br />

Daraus erhält man<br />

<strong>Demo</strong>: <strong>Mathe</strong>-<strong>CD</strong><br />

−0,033 ⋅t<br />

50 ⋅ e = 50 ⋅ 0,75<br />

−0,033 ⋅ t<br />

e = 0,75<br />

Logarithmieren ergibt: −0,033 ⋅ t = ln 0,75<br />

ln0,75<br />

t = ≈ 8,7176<br />

−0,033<br />

Dies entspricht etwa 8 Stunden und 43 Minuten.<br />

Ergebnis: Im 1. Modell hat man die günstige Zeitspanne von 6 Stunden und die Dosis 36 mg.<br />

Im 2. Modell wird die leicht zu messende Dosis von 50 mg injiziert, aber in der<br />

nicht so leicht zu planenden Zeitspanne von 43Stunden, 43 Minuten.<br />

Der Arzt muss selbst entscheiden, was <strong>für</strong> den Patienten und ihn günstiger ist.<br />

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