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Vierecke - Internetbibliothek für Schulmathematik

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<strong>Vierecke</strong><br />

Datei Nr. 11211<br />

Friedrich Buckel<br />

Demo: Mathe-CD<br />

Stand 20. April 2008<br />

INTERNETBIBLIOTHEK FÜR SCHULMATHEMATIK<br />

www.mathe-cd.de<br />

Geometrie<br />

Klassenstufe 8


Inhalt<br />

1 Allgemeines zu <strong>Vierecke</strong>n 1<br />

2 Konstruktion von <strong>Vierecke</strong>n 3<br />

3 Spezielle <strong>Vierecke</strong> 7<br />

3.1 Trapeze 7<br />

3.2 Parallelogramme 13<br />

3.3 Raute, Rechteck, Quadrat 19<br />

3.4 Drachen 21<br />

3.5 Eigenschaften von Viereckarten 25<br />

4 Achsensymmetrie bei <strong>Vierecke</strong>n<br />

(Orthogonalsymmetrie – Schrägsymmetrie<br />

(Seitenhalbierendensymmetrie – Diagonalsymmetrie) 26<br />

4.1 Geradenspiegelungen 26<br />

4.2 Achsensymmetrische <strong>Vierecke</strong> 28<br />

4.3 Schrägspiegelung 30<br />

4.4 Schrägsymmetrische <strong>Vierecke</strong> 32<br />

4.5 Punktsymmetrische <strong>Vierecke</strong> 34<br />

Demo: Mathe-CD<br />

4.6 Symmetrieeigenschaften der Viereckarten 36<br />

5 Wenn-Dann-Sätze 38<br />

5.1 Identifizierung von Parallelogrammen 40<br />

5.2 Identifizierung von Rauten / Rechtecken 42<br />

5.3 Identifizierung von Trapezen 43<br />

5.4 Identifizierung von Drachen 44


11211 <strong>Vierecke</strong> 1<br />

Nebenstehende Abbildung zeigt,<br />

wie man normalerweise die Bezeichnungen<br />

der Seiten (Kleinbuchstaben) und Winkel<br />

an den Eckpunkten ausrichtet.<br />

1. Allgemeines zu <strong>Vierecke</strong>n<br />

Friedrich Buckel www.mathe-cd.de<br />

d<br />

D<br />

δ<br />

f<br />

M<br />

c<br />

ε<br />

ε 2<br />

1<br />

Die beiden Diagonalen e = AC und<br />

f = BD zerteilen das Viereck in jeweils<br />

e<br />

zwei Dreiecke. Das Teildreieck ABD<br />

wurde eingefärbt.<br />

Die Diagonalen schneiden sich in einem A<br />

Punkt M unter vier Winkeln, von denen jeweils<br />

α<br />

a<br />

β<br />

zwei gleich groß sind. Zwei Winkel wurden mit ε 1 und ε 2 („Epsilon“) bezeichnet.<br />

Um Irrtümern vorzubeugen: Normalerweise halbieren sich die Diagonalen der vier<br />

Winkel des Vierecks nicht. Wir werden noch Sonderfälle kennenlernen, in denen<br />

dies der Fall ist.<br />

Es gibt Sonderfälle von Viereckformen:<br />

Hier ist γ ein überstumpfer Winkel, d. h.<br />

sein Winkelmaß ist größer als 180 O .<br />

Bei manchen Konstruktionen ergibt<br />

sich dies als zweite Lösung.<br />

Man muss dann von der Aufgabenstellung<br />

her entscheiden, ob diese Lösung brauchbar<br />

ist oder nicht.<br />

Dieses Viereck ist ein überschlagenes Viereck.<br />

Bei ihm schneiden sich sogar zwei Viereckseiten.<br />

Wir schließen es als „entartetes Viereck“ immer aus.<br />

Eine Besonderheit dieses Vierecks sind<br />

die Winkel. Dazu machen wir eine<br />

Wanderung entlang der Vierecklinien<br />

und zwar im obersten Bild<br />

und hier im 3. Bild !<br />

A<br />

Demo: Mathe-CD<br />

Wir stellen uns in A auf die Linie AB und<br />

gehen auf B zu. Dabei halten wir den linken<br />

Arm ausgestreckt! In B angekommen drehen wir<br />

B<br />

uns um den Winkel β nach rechts, so dass der linke Arm<br />

den zu β gehörenden Bogen (mit Pfeil!) beschreibt.<br />

Nun wandern wir von B nach C und halten wiederum den linken Arm ausgestreckt.<br />

In C angekommen drehen wir uns um γ nach rechts. Das macht in der Abbildung 1<br />

keine Probleme, in der Abbildung 3 dagegen erkennt man, dass jetzt der Winkel γ<br />

außen liegt! Nun gehen wir von C nach D, drehen uns dort entsprechend und<br />

erleben denselben Effekt: Bei unserem überschlagenen Viereck, liegt δ wiederum<br />

außen! Grund genug also, von dieser Abart eines Vierecks die Finger zu lassen.<br />

α<br />

γ<br />

γ<br />

C<br />

β<br />

γ<br />

D<br />

C<br />

b<br />

δ<br />

p


11211 <strong>Vierecke</strong> 2<br />

Dies gibt Anlass, über die Winkel eines Vierecks nachzudenken:<br />

Winkel Eigenschaft aller „normalen“ <strong>Vierecke</strong>:<br />

Die Winkelsumme in einem nicht überschlagenen<br />

Viereck beträgt 360 O .<br />

Dies zu beweisen ist ganz einfach und sollte man mit einer großen Schnur im<br />

Klassenzimmer oder Wohnzimmer einmal nachvollziehen. Dazu benötigt man<br />

vier Personen, welche eine etwa 6 m lange, zu einem Ring zusammengeknotete<br />

Schnur an vier Stellen A, B, C und D halten. Eine fünfte Person (unser<br />

„Winkelmesser“ WM) muss innerhalb dieses Vierecks den ganzen Umfang ablaufen<br />

und dabei trickreich die Winkel „messen“ – ohne einen Winkelmesser zu verwenden:<br />

Die Figur stellt unsere Person<br />

WM dar, die innen entlang<br />

der Seiten um das Viereck<br />

wandert. Der gelbe Kopf gibt nicht<br />

die Gehrichtung an, sondern die<br />

Richtung in der diese Person blickt.<br />

Und das Fähnchen ist die ausgestreckte<br />

linke Hand. (Wir schauen von oben auf<br />

das Geschehen.)<br />

Bei unserem Beweis geht WM von A nach B, Blick nach B. Dort dreht er sich so,<br />

dass der linke Arm den Winkel β beschreibt. Jetzt dreht aber WM dem Punkt C den<br />

Rücken zu, also muss er rückwärts von B nach C wandern. In C dreht er sich<br />

wiederum im Uhrzeigersinn um den Winkel γ . Jetzt schaut er in Richtung D und<br />

geht vorwärts nach D. Dort dreht er sich im Uhrzeigersinn um den Winkel δ , worauf<br />

er A den Rücken zukehrt. Nun marschiert WM rückwärts nach A. Dort dreht er sich<br />

schließlich um α und er hat seine Ausgangsposition erreicht.<br />

Wir halten fest: WM hat sich bei seiner Wanderung insgesamt um 360 O gedreht.<br />

Die Summe der Drehungen hat also 360 O ergeben!<br />

Zusatz: Winkelsumme im Dreieck<br />

Die Wirkung dieses Beweises wird um so<br />

augefälliger, wenn man dies an einem<br />

Dreieck versucht. Nach einer Umkreisung<br />

landet WM dort auf AB in umgekehrter<br />

Position, d.h. er hat sich im Dreieck um 180 O<br />

gedreht!<br />

Man kann mit Schülern eine lange<br />

Schnur verknoten und dann ein Fünfeck oder<br />

Sechseck spannen und auf diese Weise ausmessen lassen !<br />

α<br />

β<br />

A B<br />

β<br />

A B<br />

Friedrich Buckel www.mathe-cd.de<br />

D<br />

Demo: Mathe-CD<br />

α<br />

δ<br />

Ziel<br />

γ<br />

Start<br />

C<br />

γ<br />

C


11211 <strong>Vierecke</strong> 3<br />

2. Konstruktion von <strong>Vierecke</strong>n<br />

Bedenkt man die Tatsache, dass man ein Viereck durch eine Diagonale in zwei<br />

Dreiecke zerlegen kann, und man <strong>für</strong> ein Dreieck in der Regel drei Stücke kennen<br />

muss (um das ganze Dreieck zu konstruieren), dann muss man noch zwei Seiten<br />

zusätzlich kennen um ein komplettes Viereck zu haben:<br />

Ein Viereck konstruiert man also in der Regel aus 5 gegebenen Teilen.<br />

Grundregeln einer Konstruktion<br />

Regel Nr. 1: Erstelle eine Planfigur.<br />

In sie trägt man mit (grüner) Farbe alles ein, was gegeben ist.<br />

Sie hilft beim Finden der Konstruktionsschritte.<br />

Regel Nr. 2: Erstelle die Konstruktionszeichnung.<br />

Regel Nr. 3: Schreibe einen kurzen und doch präzisen Konstruktionstext.<br />

Beispiel 1: Gegeben sind<br />

a = 6 cm, β = 75 O , b = 3,5 cm, c = 3,1 cm und d = 2,7 cm.<br />

Konstruktion:<br />

A<br />

d<br />

D1<br />

d<br />

c<br />

C<br />

D2 β<br />

a<br />

c<br />

b<br />

B<br />

Planfigur:<br />

Demo: Mathe-CD<br />

Konstruktionstext: (Vorschlag)<br />

(1) Zeichne AB = a.<br />

(2) Lege an AB in B den Winkel β an.<br />

β<br />

A<br />

a<br />

B<br />

(3) Trage auf dem freien Schenkel von β BC = b ab.<br />

(4) Der Kreis um C mit Radius c und der Kreis um A<br />

mit Radius d schneiden sich in D1 und D2 .<br />

Ergebnis: Es gibt zwei <strong>Vierecke</strong>, die den Anforderungen<br />

entsprechen, ABCD2 ist überstumpf.<br />

Friedrich Buckel www.mathe-cd.de<br />

d<br />

D<br />

c<br />

C<br />

b


11211 <strong>Vierecke</strong> 4<br />

Beispiel 2: Gegeben sind (jetzt mit 2 Winkeln)<br />

a = 5,4 cm,<br />

O<br />

90<br />

Konstruktion:<br />

D<br />

A<br />

α= , β = 85 O , e = 6,0 cm und c = 5,7 cm.<br />

Beispiel 3: Gegeben sind (jetzt mit 3 Winkeln)<br />

a = 5,4 cm,<br />

O<br />

90<br />

O<br />

γ= 85 und c = 3,3 cm.<br />

Konstruktion:<br />

D<br />

α<br />

A<br />

α<br />

D'<br />

e<br />

c<br />

a<br />

c<br />

a<br />

γ<br />

C<br />

C<br />

β<br />

b<br />

B<br />

β<br />

α= , β = 75 O ,<br />

C'<br />

B<br />

Planfigur:<br />

Konstruktionstext: (Vorschlag)<br />

(1) Zeichne AB = a.<br />

(2) Lege an AB in A den Winkel α und in B<br />

den Winkel β an.<br />

(3) Der Kreis um A mit Radius e schneidet den<br />

freien Schenkel von β in C.<br />

(4) Der Kreis um C mit Radius c schneidet den<br />

freien Schenkel von α in D.<br />

Ergebnis: Es gibt genau ein Viereck, das den<br />

Anforderungen entspricht: ABCD.<br />

Planfigur:<br />

Demo: Mathe-CD<br />

γ<br />

Konstruktionstext: (Vorschlag)<br />

α<br />

β<br />

A<br />

a<br />

B<br />

α<br />

β<br />

A<br />

a<br />

B<br />

(1) Zeichne AB = a.<br />

(2) Lege an AB in A den Winkel α und in B den<br />

Winkel β an.<br />

(3) Lege in einem beliebigen Punkt C’ auf dem freien<br />

Schenkel von β den Winkel γ an und trage<br />

auf dessen freiem Schenkel c = C’D’ ab.<br />

(4) Die Parallele zu BC’ durch D’ schneidet den<br />

freien Schenkel von α in D.<br />

(5) Die Parallele zu C’D’ durch D schneidet die<br />

Halbgerade (BC’) in C.<br />

Ergebnis: Es gibt genau ein Viereck, das den<br />

Anforderungen entspricht: ABCD.<br />

Friedrich Buckel www.mathe-cd.de<br />

d<br />

D<br />

D<br />

c<br />

e<br />

c<br />

γ<br />

C<br />

C


11211 <strong>Vierecke</strong> 5<br />

Zu Beispiel 3:<br />

Hier weiß man zuerst nicht, wo man den Winkel γ anlegen soll, denn es gibt<br />

zunächst keine Möglichkeit, C zu konstruieren: Man kennt weder b noch e, so dass<br />

die beiden Möglichkeiten, die man in Beispiel 1 und 2 hatte, nicht anwendbar sind.<br />

Daher arbeitet man mit der Parallelenmethode:<br />

Man wählt einen beliebigen Punkt C’ auf dem freien Schenkel von β und legt dort<br />

den Winkel γ an, so dass man auf seinem freien Schenkel die vorläufige Strecke c<br />

abtragen kann. Deren Endpunkt nennt man D’. Es kann noch nicht der richtige<br />

Endpunkt D sein, weil dieser auf dem freien Schenkel von α liegen muss.<br />

Daher zeichnet man jetzt eine Parallele zu BC’ durch D’. Diese schneidet den<br />

freien Schenkel von α in D. Dass dies nun D ist, erkennt man daran, dass jetzt<br />

alle Bedingungen erfüllt sind: Der Winkel in C hat die Größe von γ (Stufenwinkel an<br />

Parallelen sind gleich groß), und CD hat die Länge von c.<br />

Beispiel 4: Gegeben sind (jetzt mit 3 Winkeln)<br />

O<br />

O<br />

O<br />

b = 4,0 cm, α = 66 , β = 81 , δ = 100 und f = 5,0 cm.<br />

Überlegung zur Konstruktion:<br />

Wenn man diese Aufgabe Schülern<br />

ohne Hilfe übergibt, finden die meisten keine<br />

Konstruktion.<br />

Man kann zwar mit der Seite BC = b beginnen<br />

und dort β anlegen, doch man kennt nicht die<br />

Länge von a und man kennt vor allem nicht den Winkel γ , der äußerst hilfreich<br />

wäre. Schüler, die γ einsetzen wollen, kommen dann auf die Idee, diesen Winkel<br />

berechnen zu wollen, denn die Winkelsumme im Viereck beträgt 360 o , kennt man<br />

drei Winkel, kann man den vierten also wie hier γ berechnen. Doch es hat sich<br />

eingebürgert, dass man bei Konstruktionen gewisse „Spielregeln“ einhält und dazu<br />

gehört, dass man nichts verwenden soll, was man berechnet hat.<br />

Doch was hier auf algebraische Art verboten ist, nämlich einen Winkel zu berechnen,<br />

lässt sich geometrisch bewerkstelligen. Man kann γ konstruieren, und zwar als<br />

Restwinkel auf 360 O .<br />

KONSTRUKTION EINES FEHLENDEN WINKELS γ IM VIERECK:<br />

(1) Man zeichne den Winkel β .<br />

(2) In einem beliebigen Punkt A’ auf seinem ersten<br />

Schenkel legt man Winkel α an.<br />

(3) Auf seinem freien Schenkel wählt man einen<br />

beliebigen Punkt D’ und legt dort δ an.<br />

(4) Der freie Schenkel von δ schneidet den<br />

freien Schenkel von β in C’.<br />

Dort liegt der Winkel<br />

O<br />

= 360<br />

γ −α−β−δ!!!<br />

Planfigur:<br />

Demo: Mathe-CD<br />

Friedrich Buckel www.mathe-cd.de<br />

A'<br />

α<br />

D'<br />

D<br />

δ<br />

δ<br />

Schwer<br />

C<br />

α<br />

β<br />

A B<br />

f<br />

c<br />

γ<br />

b<br />

γ<br />

β<br />

C'<br />

B


11211 <strong>Vierecke</strong> 6<br />

Diese Winkelkonstruktion verwenden wir; um unser gesuchtes Viereck zu<br />

bestimmen.<br />

Konstruktionstext: (Vorschlag)<br />

Konstruktion:<br />

(1) Zeichne BC = b.<br />

(2) Lege an BC in B den Winkel β an.<br />

(3) Hilfskonstruktion von γ :<br />

Lege in einem beliebigen Punkt A’ auf dem freien<br />

Schenkel von β den Winkel α an und in einem<br />

beliebigen Punkt D’ auf seinem freien Schenkel<br />

den Winkel δ . Sein freier Schenkel schneidet<br />

die Halbgerade (BC) in C’ unter dem Winkel γ !<br />

(4) Wegen DB = f liegt D auf einem Kreis um B mit<br />

Radius f. Die Parallele zu D’C’ durch C schneidet<br />

diese Kreis in D (2. Schnittpunkt unbrauchbar).<br />

(5) Die Parallele zu A’D’ durch D schneidet den<br />

freien Schenkel von α in A.<br />

Ergebnis: Es gibt genau ein Viereck, das den<br />

Anforderungen entspricht: ABCD.<br />

Beispiel 5: Gegeben sind<br />

a = 5,0 cm, b = 4,0 cm, c = 2,5 cm, d = 4 cm und e = 6,0 cm.<br />

Konstruktion:<br />

d<br />

D1<br />

e<br />

d<br />

A a<br />

B<br />

Konstruktionstext:<br />

c<br />

D2<br />

C<br />

b<br />

Planfigur<br />

Demo: Mathe-CD<br />

Friedrich Buckel www.mathe-cd.de<br />

A'<br />

α<br />

D'<br />

A<br />

δ<br />

D<br />

Leicht<br />

(1) Zeichne AB = a.<br />

(2) Die Kreise um A mit Radius e und um B mit Radius b schneiden sich in C (und C’).<br />

(3) Die Kreise um C mit Radius c und um A mit Radius d schneiden sich in D1 und D2.<br />

Ergebnis: Es gibt zwei nicht kongruente Lösungen ABCD1 und ABCD2 .<br />

d<br />

D<br />

γ<br />

C<br />

β<br />

C<br />

C'<br />

A B<br />

a<br />

c<br />

e<br />

B


11211 <strong>Vierecke</strong> 7<br />

3.1 Das Trapez<br />

3. Spezielle <strong>Vierecke</strong><br />

Ein Viereck mit zwei parallelen Gegenseiten heißt Trapez.<br />

Folgende <strong>Vierecke</strong> sind also Trapeze:<br />

1<br />

3<br />

6<br />

Der Unterschied zwischen (1) und (2) liegt darin, dass (1) ein so genanntes symmetrisches Trapez<br />

ist, das wird gleich besprochen. Die Besonderheit bei (3) liegt darin, dass es zwei rechte Winkel<br />

besitzt. (5) ist auch ein Trapez, hier sind eben nicht die obere und untere Seite parallel, sondern die<br />

O<br />

beiden anderen. Das Trapez (6) hat rechts Überhang weil β> 90 ist. (7) ist ein Parallelogramm,<br />

weil hier nicht nur 2 Gegenseiten parallel sind, sondern die anderen beiden auch noch. Dann ist es<br />

ein Trapez und sogar ein Parallelogramm. Auch (8) ist ein Trapez und ein Parallelogramm und sogar<br />

ein Rechteck! (9) ist Trapez, Parallelogramm, Rechteck und Quadrat und (10) ist als Raute<br />

auch ein Parallelogramm und ein Trapez.<br />

Das symmetrische Trapez hat eine Spiegelachse, diese steht<br />

senkrecht auf (besser formuliert: ist orthogonal zu) den beiden<br />

parallelen Seiten und halbiert diese. Spiegelt man die eine Hälfte,<br />

fällt ihr Spiegelbild genau auf die andere Hälfte. Daraus folgt,<br />

dass die Seiten b und d gleich lang und die Winkel α und β<br />

gleich groß sind.<br />

Die Diagonalen e und f sind gleich lang.<br />

Vorsicht: Manche Schüler meinen, dass sie die Winkel<br />

halbieren. Dies stimmt nicht!<br />

Mit h bezeichnet man meist den Abstand der parallelen Seiten<br />

und nennt dies die Höhe des Trapezes. Diese hat keine feste<br />

Lage. In nebenstehender Figur wurde sie von C und von D aus<br />

abwärts eingetragen. Auf diese Weise findet man die Strecke c<br />

nochmals unten als Teil von a.<br />

Kennt man a und c, kann man q berechnen:<br />

Im symmetrischen Trapez gibt es noch einen Zusammenhang mit den Winkeln:<br />

α=β; γ=δ und<br />

2<br />

4<br />

7<br />

a−c 1<br />

q= = ( a−c) 2<br />

2<br />

O O<br />

α+δ= 180 sowie β+γ= 180 .<br />

d<br />

D<br />

δ<br />

c<br />

γ<br />

C<br />

b<br />

A<br />

α<br />

a<br />

β<br />

B<br />

Friedrich Buckel www.mathe-cd.de<br />

9<br />

10<br />

Demo: Mathe-CD<br />

A<br />

d<br />

D<br />

D<br />

c<br />

e f<br />

a<br />

c<br />

5<br />

8<br />

C<br />

C<br />

b<br />

B<br />

d h b<br />

A<br />

q c<br />

a<br />

q<br />

B


11211 <strong>Vierecke</strong> 8<br />

Beispiel 1<br />

Trapezkonstruktionen<br />

Konstruiere ein Trapez aus folgenden Stücken:<br />

O O<br />

α= 62 , β= 45 , a = 7 cm und b = 3,2 cm.<br />

Rest auf CD<br />

Demo: Mathe-CD<br />

Wenn nichts anderes<br />

gesagt wird, gehen<br />

wir immer davon<br />

aus, dass a und c<br />

parallel sind.<br />

Friedrich Buckel www.mathe-cd.de

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