Galvanotechnik – Galvanisieren - HTL Wien 10
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Das Elektrolytgleichgewicht wird aufrechterhalten durch die orale Zufuhr und intestinale<br />
Absorption elektrolythaltiger Nahrung und Substanzen und wird reguliert durch Hormone.<br />
Ein Überschuss wird im allgemeinen über die Niere ausgeschieden. Beim Menschen wird<br />
die Homöostase (Selbstregulation) der Salze durch Hormone wie Antidiuretisches Hormon<br />
(ADH), Aldosteron und Parathormon (PTH) gesteuert.<br />
Ursachen für Störungen des Elektrolythaushaltes können Elektrolytverluste (bspw. durch<br />
Durchfall, Erbrechen) oder Störungen endokriner Drüsen sein. Schwerwiegende<br />
Elektrolytstörungen können zu Herzrhythmusstörungen und Nervenschäden führen und<br />
sind meistens medizinische Notfälle.<br />
Gemessen werden die Elektrolyte über Blut- und Urintests. Die Deutung dieser Werte ist<br />
ohne Betrachtung der Anamnese schwierig und ohne die gleichzeitige Untersuchung der<br />
Nierenfunktion oft unmöglich. Die am häufigsten untersuchten Elektrolyte sind Natrium und<br />
Kalium. Der Chloridspiegel wird selten gemessen, da er mit dem Natriumspiegel<br />
zusammenhängt.<br />
Siehe auch: Tyrode<br />
Elektrolythaltige Getränke mit Natrium- und Kaliumsalzen werden benutzt, um Elektrolyte<br />
nach Dehydratation nachzufüllen. Verursacht wird dieser Flüssigkeits- und damit<br />
Elektrolytverlust durch starkes Schwitzen (körperliche Arbeit), Durchfall, Erbrechen,<br />
übermäßigen Alkoholgenuss oder Unterernährung. Reines destilliertes Wasser ist nicht<br />
hilfreich, da es den Körperzellen Salze entzieht und deren chemische Funktionen<br />
beeinträchtigt. Dieses kann zu Hyperhydration führen.<br />
Sportgetränke enthalten neben den Elektrolyten große Mengen Kohlenhydrate (z. B.<br />
Glukose) als Energiespender. Durch den hohen Zuckeranteil sind sie nicht auf Dauer für<br />
Kinder geeignet. Auch erwachsenen Dauernutzern ist Vorbeugung gegen Zahnkaries<br />
empfohlen.<br />
Die frei verkäuflichen Getränke sind gewöhnlich isotonisch, das heißt deren Osmolarität<br />
liegt nahe der des Blutes. Hypotonische (niedrigere Osmolarität) und Hypertonische<br />
(höhere Osmolarität) Getränke sind verfügbar für Leistungssportler, abhängig von deren<br />
besonderen Ernährungsbedürfnissen.<br />
Elektrolyt- und Sportgetränke können auch selbst hergestellt werden durch die richtigen<br />
Anteile an Zucker, Salz und Wasser.<br />
Elektrochemische Anwendungen<br />
Eine wichtige Anwendung von Elektrolyten ist der Gebrauch bei der Elektrolyse<br />
einschließlich der Galvanik. Elektrolyte sind auch notwendige Bestandteile von Batterien,<br />
Akkumulatoren und Elektrolytkondensatoren. Zur Herkunft des von Michael Faraday<br />
geprägten Begriffes Elektrolyt siehe auch „Faradaysche Gesetze“, zur Bedeutung der<br />
Elektrolytkonzentration siehe auch Nernst-Gleichung.<br />
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