Galvanotechnik – Galvanisieren - HTL Wien 10
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auf als die Kupferelektrode, weil Kupfer als beständigeres und edleres Metall eine<br />
geringere Lösungstension hat (vgl. die Stellung der Metalle in der Redoxreihe der Metalle).<br />
Somit ist die Zinkelektrode der Ort des höheren Elektronendrucks, die Kupferelektrode der<br />
Ort des niedrigeren Elektronendrucks.<br />
Auf diese Weise bildet sich zwischen den beiden Halbzellen des Daniell-Elements eine<br />
elektrische Spannung. Häufig spricht man dabei auch von einer Potentialdifferenz. Der<br />
Grund dafür ist, dass die Gleichgewichtslage des allgemeinen Gleichgewichts<br />
mit der Höhe des Elektronendrucks (s. o.) auch das elektrochemische Potential eines<br />
Metalls (Me) bestimmt. Je weiter dieses Gleichgewicht auf der rechten Seite liegt, desto<br />
höher ist der Elektronendruck und desto negativer das elektrochemische Potential des<br />
Metalls. Die Größe der elektrochemischen Potentiale von Metallen unter Normbedingungen<br />
ist quantitativ in der Spannungsreihe der Metalle dokumentiert. Je negativer<br />
das Standardelektrodenpotential eines Metalls in der Spannungsreihe der Metalle ist,<br />
desto größer ist also der Elektronendruck, den dieses entsprechende Metall in einer<br />
Halbzelle eines galvanischen Elements entwickelt und desto größer ist (qualitativ<br />
gesehen) sein Reduktionsvermögen. Daher entspricht die Stellung der Metalle in der<br />
Redoxreihe der Metalle auch ihrer Stellung in der Spannungsreihe der Metalle. Kombiniert<br />
man in einem galvanischen Element entsprechend zwei Halbzellen von Metallen mit<br />
unterschiedlichem elektrochemischen Potential, so entsteht eine Potentialdifferenz, die<br />
dem Begriff der elektrischen Spannung entspricht. Diese Potentialdifferenz entspricht<br />
somit der oben beschriebenen Elektronendruckdifferenz zwischen den beiden Halbzellen.<br />
Einflussfaktoren auf die Spannungsgröße zwischen<br />
zwei Halbzellen<br />
Auf die oben beschriebene Weise entwickelt jedes galvanische Element eine elektrische<br />
Spannung. Die Größe der elektrischen Spannung hängt von zwei wesentlichen Faktoren<br />
ab, die aus der Ursache für die Entstehung der Spannung, den unterschiedlichen<br />
Gleichgewichtslagen, resultieren:<br />
1. Die Größe der Spannung hängt vom stofflichen System ab. Das bedeutet, dass die<br />
Spannung von der Halbzellenwahl bestimmt wird. Somit entwickelt das Daniell-Element (d.<br />
h. das galvanische Element aus einer Zink- und einer Kupferhalbzelle) mit U = 1,11 V<br />
(unter Normbedingungen) eine andere Spannung als das galvanische Element aus einer<br />
Magnesium- und einer Silberhalbzelle mit U = 3,06 V (unter Normbedingungen). Die<br />
Ursache dafür ist, dass je nach Halbzellenwahl die Unterschiede in den Lösungstensionen<br />
der Metalle verschieden groß sind.<br />
2. Die Größe der Spannung hängt von der Konzentration der Metallsalzlösungen ab. Somit<br />
kann man selbst in einem galvanischen Element aus zwei gleichen Halbzellen eine<br />
Spannung entwickeln, wenn die Elektrolytlösungen unterschiedliche Konzentrationen<br />
haben. Solche Anordnungen nennt man dann Konzentrationszellen bzw.<br />
Konzentrationsketten. Die Ursache für diesen Faktor ist, dass sich an den Elektroden wie<br />
beschrieben Gleichgewichte einstellen und diese nach dem Prinzip von LeChâtelier (siehe<br />
Chemisches Gleichgewicht) durch Konzentrationsänderungen hinsichtlich ihrer<br />
Gleichgewichtslage gestört werden.<br />
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