Galvanotechnik – Galvanisieren - HTL Wien 10
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einer Kupferhalbzelle pro gebildetem zweifach positiven Kupferion auch zwei Elektronen<br />
frei, so dass sich negative und positive Ladungen stets ausgleichen.<br />
Innerhalb der elektrischen Doppelschicht stellt sich nach kurzer Zeit in jeder Halbzelle ein<br />
dynamisches Gleichgewicht zwischen den entsprechenden Redoxpaaren Metallatome/Metallionen<br />
ein. So stellt sich in der Zinkhalbzelle des Daniell-Elements nach kurzer<br />
Zeit an der Metalloberfläche das Gleichgewicht<br />
ein. In der Kupferhalbzelle des Daniell-Elements spielt sich ein analoger Vorgang ab. Auch<br />
hier oxidieren infolge der Lösungstension des Kupfers Kupferatome zu Kupferionen, so<br />
dass sich nach kurzer Zeit an der Metalloberfläche das Gleichgewicht<br />
einstellt. Auf diese Weise laden sich die Metallelektroden in den beiden Halbzellen negativ<br />
auf.<br />
Bildung einer elektrischen Spannung zwischen zwei<br />
Halbzellen<br />
Das Entscheidende bezüglich der negativen Aufladung aber ist, dass die oben genannten<br />
Gleichgewichte im Gleichgewichtszustand eine unterschiedliche Gleichgewichtslage<br />
besitzen. Diese Gleichgewichtslage hängt von der Größe der Lösungstension des<br />
entsprechenden Metalls ab, die je nach Metall ganz unterschiedlich groß ist. Dies<br />
wiederum hängt mit der Stellung der Metalle in der Redoxreihe der Metalle zusammen.<br />
Der Grund dafür ist, dass die Lösungstension eines Metalls dem Bestreben der<br />
Metallatome, als Reduktionsmittel zu wirken, entspricht. Denn die Lösungstension<br />
entspricht der Oxidation der Metallatome, d. h. der Elektronenabgabe, die somit frei<br />
werden und andere Teilchen reduzieren (siehe Reduktion) können. Dieses<br />
Reduktionsvermögen von Metallen ist in der Redoxreihe der Metalle dokumentiert.<br />
Das Metall Zink zum Beispiel ist unbeständiger und daher unedler. Es hat eine größere<br />
Tendenz, in Redoxreaktionen als Reduktionsmittel zu wirken (d. h. selbst zu oxidieren).<br />
Seine Lösungstension in wässriger Lösung ist daher größer als die edlerer Metalle wie<br />
Zinn, Kupfer oder Silber. Daher liegt das Gleichgewicht in der Zinkhalbzelle<br />
weiter rechts als das Gleichgewicht in der Kupferhalbzelle des Daniell-Elements:<br />
Betrachtet man die Gleichgewichte genauer, so erkennt man, dass sich entsprechend der<br />
Gleichgewichtslage auch unterschiedliche Mengen an Elektronen (Elektronenvorräte,<br />
Elektronendrücke) in den Metallelektroden bilden. Die beiden Halbzellen unterschieden<br />
sich somit nun als Orte eines höheren und eines niedrigeren Elektronendrucks. Da das<br />
entsprechende oben genannte Gleichgewicht an der Zinkelektrode infolge der höheren<br />
Lösungstension des Zinks weiter rechts liegt, lädt sich die Zinkelektrode stärker negativ<br />
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