13_LB178.pdf - Lübeckische Blätter
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NDR: Farbiger, tanzseliger Saisonabschluss mit Strauß (Sohn)<br />
und Brahms<br />
Optisch präsentierte sich der NDR zum<br />
Saisonabschluss wenig streng. Etliche der<br />
Damen erschienen farbig gekleidet, passend<br />
zum Programm. Thomas Hengelbrock hatte<br />
zwei Komponisten vereint, die im Wien<br />
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die<br />
Gesellschaft bewegten, Brahms und Strauß,<br />
der Sohn. Sie schätzten sich beiderseits, der<br />
acht Jahre jüngere, knorrige Norddeutsche<br />
aus Hamburg und der elegante, weltläufige<br />
Wiener, und nicht nur den nahezu gleichen<br />
Vornamen hatten sie gemein. Oft gespielt<br />
und gehört waren ihre Walzer und anderen<br />
Tänze. So lag es für Hengelbrock nahe, in<br />
seiner Vorliebe für besondere Programme<br />
sich nach Österreich zu wenden.<br />
Er begann mit der „Festouvertüre“. Mit<br />
ihr bedankte sich der Doktor Brahms in<br />
Breslau für die akademische Würde. Dieser<br />
Ouvertüre widmeten sich fortan viele gebildete<br />
Dilettanten. Was aber wirklich in dem<br />
Werk steckt, machte Hengelbrock deutlich.<br />
Dynamische und klangliche Finessen,<br />
schlüssige Agogik vom geheimnisvoll huschenden<br />
Anfang bis hin zum jubelnden<br />
Abschluss hoben seine Wiedergabe über<br />
viele andere hinaus.<br />
Walzerseligkeit eröffneten Brahms’<br />
„Liebeslieder“ op. 52, wunderbar dif-<br />
ferenziert vom Derben bis hin zum Verträumten,<br />
gesungen vom NDR-Chor<br />
und ebenso begleitet vom Orchester. Die<br />
Männer des Chores hatten in Strauß’ „An<br />
der schönen blauen Donau“ ihren großen<br />
Auftritt. Joseph Weils zeitbedingter Text<br />
verführte hingegen zu manch deftiger Passage.<br />
Im „Frühlingsstimmen-Walzer“ und<br />
nach der Pause mit „Mein Herr Marquis“<br />
aus der „Fledermaus“ war die in Hamburg<br />
geborene Mojca Erdmann zu erleben. Ihr<br />
Koloratursopran wirkte zunächst mit starkem<br />
Vibrato behäbig, passte sich dann<br />
im Couplet mit behänden Koloraturen<br />
besser an. Strauß’ Orchesterwalzer „Seid<br />
umschlungen Millionen“ und der Csárdás<br />
aus der späten Oper „Ritter Pásmán“<br />
umrahmten vier der „Ungarischen Tänze“<br />
von Brahms.<br />
Die lustvoll und überzeugend gebotene<br />
Kost, leicht zu hören, doch nicht ebenso zu<br />
gestalten, forderte<br />
nach mehr. Und so<br />
wurde das dankbare<br />
Publikum „Unter<br />
Donner und Blitz“ in<br />
die laue, wolkenlose<br />
Sommernacht entlassen.<br />
Arndt Voß<br />
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<strong>Lübeckische</strong> <strong>Blätter</strong> 20<strong>13</strong>/<strong>13</strong> 229<br />
Musik<br />
Was Sie in dieser Ausgabe nicht lesen<br />
können, ist der Text von Prof. Ulf Matthiesen:<br />
„Lunch mit Kompott – Wissenswertes<br />
zum Nachtisch. Salon-Gespräch<br />
über die Kultur des Essens“.<br />
Der Vortrag ging am Mittag, dem 7. Juni<br />
20<strong>13</strong> in der Zeit von <strong>13</strong> bi 14 Uhr über die<br />
Bühne der WissensManege im Garten der<br />
Gemeinnützigen.<br />
Am selben Abend diskutierte die Redaktion<br />
dieser <strong>Blätter</strong> darüber, ob der Vortrag<br />
abgedruckt werden solle. Begeisterte Zustimmung<br />
(anregend!) prallte auf schroffe<br />
Ablehnung (abgehoben, uninteressant).<br />
Allen Interessierten sei deshalb empfohlen,<br />
sich ein eigenes Urteil zu bilden. Der<br />
Text steht ab sofort im Downloadarchiv<br />
der Homepage der Gemeinnützigen zur<br />
Verfügung. Und zwar in doppelter Ausführung:<br />
als längere Originalversion des<br />
Autors und als gekürzter, redaktionell bearbeiteter<br />
Beitrag. (me)<br />
Adresse: www.die-gemeinnuetzige.de<br />
motion<br />
www.e-motionwelt.de<br />
Im Hause Reifen Helm • Ratzeburger Allee 108a • Tel.: 0451/7907414