Otto Linne Preis 2013 - Auslobung - luchterhandt
Otto Linne Preis 2013 - Auslobung - luchterhandt Otto Linne Preis 2013 - Auslobung - luchterhandt
3.1 Historische Entwicklung Der Heerweg, die heutige Horner Landstraße, der am Hang zwischen Geest und Marschland entlang führte, war für Jahrhunderte die wichtigste Verbindung zwischen Hamburg und den östlichen Teilen Deutschlands sowie dem Süden. Im Bereich des Bauerbergs entwickelte sich das kleine Dorf Horn. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts entdeckten wohlhabende Hamburger Kaufleute die Gegend aufgrund ihrer guten Luft und schönen Landschaften. Um den Heerweg errichteten sie Landhäuser mit parkähnlichen Außenbereichen als ihre Sommerresidenzen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde Horn mehr und mehr von den Hamburger Stadtbewohnern als Ausflugsziel und „Vergnügungsviertel“ entdeckt. Sommergärten und „Vergnügungs-Etablissements“ wurden errichtet. 1855 entstand auf der Gemeindeweide die „Horner Renncoppel“ (Horner Rennbahn), auf der seit 1869 jährlich das Deutsche Galopp-Derby stattfindet. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde Horn zum Hamburger Stadtteil und in den folgenden Jahren als neues Siedlungsgebiet für die zunehmend wachsende Stadtbevölkerung ausgebaut. Charakteristisch für die Bebauung Horns in den 1920er und 1930er Jahren war eine überwiegend geschlossene vierstöckige Blockrandbebauung mit großzügigen grünen Innenhöfen. Im 2. Weltkrieg wurde das Gebiet fast vollständig zerstört. 8 Nach dem Krieg wurde Horn als „gegliederte und aufgelockerte Stadt“ langsam wieder aufgebaut. Das Gebiet steht beispielhaft für viele andere Quartiere aus der Nachkriegszeit. Charakteristisch für die in dieser Zeit entstandenen Siedlungen ist eine homogene, offene Zeilenbebauung, Backsteinarchitektur in hanseatischer Tradition, gemeinschaftlich nutzbares „Abstandsgrün“ mit den charakteristischen Wäschestangen zwischen den Gebäuden und großzügig bemessene Straßenräume mit viel Platz für parkende Autos prägen ein Leitbild, das heute mitunter von einem eingewachsenen Baumbestand kaschiert wird. Im Rahmen des Wiederaufbaus wurde Horn zu einem Förderschwerpunkt des sozialen Wohnungsbaus mit langfristigen Mietpreis- und Belegungsbindungen. Horn hat sich zu einem klassischen Arbeiterviertel entwickelt. Heute leben in Horn 37.635 Menschen auf 5,8 qkm.
9 Lageplan aus dem Jahre 1752 9
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3.1 Historische Entwicklung<br />
Der Heerweg, die heutige Horner Landstraße, der<br />
am Hang zwischen Geest und Marschland entlang<br />
führte, war für Jahrhunderte die wichtigste<br />
Verbindung zwischen Hamburg und den östlichen<br />
Teilen Deutschlands sowie dem Süden.<br />
Im Bereich des Bauerbergs entwickelte sich das<br />
kleine Dorf Horn. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts<br />
entdeckten wohlhabende Hamburger Kaufleute<br />
die Gegend aufgrund ihrer guten Luft und schönen<br />
Landschaften. Um den Heerweg errichteten<br />
sie Landhäuser mit parkähnlichen Außenbereichen<br />
als ihre Sommerresidenzen. Im Laufe des<br />
19. Jahrhunderts wurde Horn mehr und mehr von<br />
den Hamburger Stadtbewohnern als Ausflugsziel<br />
und „Vergnügungsviertel“ entdeckt. Sommergärten<br />
und „Vergnügungs-Etablissements“ wurden<br />
errichtet. 1855 entstand auf der Gemeindeweide<br />
die „Horner Renncoppel“ (Horner Rennbahn), auf<br />
der seit 1869 jährlich das Deutsche Galopp-Derby<br />
stattfindet. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde<br />
Horn zum Hamburger Stadtteil und in den folgenden<br />
Jahren als neues Siedlungsgebiet für die<br />
zunehmend wachsende Stadtbevölkerung ausgebaut.<br />
Charakteristisch für die Bebauung Horns in<br />
den 1920er und 1930er Jahren war eine überwiegend<br />
geschlossene vierstöckige Blockrandbebauung<br />
mit großzügigen grünen Innenhöfen. Im 2.<br />
Weltkrieg wurde das Gebiet fast vollständig zerstört.<br />
8<br />
Nach dem Krieg wurde Horn als „gegliederte und<br />
aufgelockerte Stadt“ langsam wieder aufgebaut.<br />
Das Gebiet steht beispielhaft für viele andere<br />
Quartiere aus der Nachkriegszeit. Charakteristisch<br />
für die in dieser Zeit entstandenen Siedlungen<br />
ist eine homogene, offene Zeilenbebauung,<br />
Backsteinarchitektur in hanseatischer Tradition,<br />
gemeinschaftlich nutzbares „Abstandsgrün“ mit<br />
den charakteristischen Wäschestangen zwischen<br />
den Gebäuden und großzügig bemessene Straßenräume<br />
mit viel Platz für parkende Autos prägen<br />
ein Leitbild, das heute mitunter von einem<br />
eingewachsenen Baumbestand kaschiert wird. Im<br />
Rahmen des Wiederaufbaus wurde Horn zu einem<br />
Förderschwerpunkt des sozialen Wohnungsbaus<br />
mit langfristigen Mietpreis- und Belegungsbindungen.<br />
Horn hat sich zu einem klassischen<br />
Arbeiterviertel entwickelt. Heute leben in Horn<br />
37.635 Menschen auf 5,8 qkm.