Dokumentation (25mb, pdf) - luchterhandt

ERGEBNISSE DES GUTACHTERVERFAHRENS
2. Rang:
architekturbüro brigitte kochta BDA, Berlin
mit Ingenieurbüro Grassl GmbH, München
Brigitte Kochta, Gerhard Grassl
Beurteilung des Auswahlgremiums
Als Idee der Arbeit wurde formuliert: „Die Innenstadt
Hamburgs nach Wilhelmsburg tragen.“
Dieses wird erreicht und ist damit eine
Stärke der vorgestellten Brücken. Die Aufgabe,
eine Brückenfamilie mit ähnlicher Anmutung
zu entwickeln, ist gut gelöst. Bis auf
die kleine Brücke Nr. 4 sind sowohl Materialität
als auch Tragkonstruktion geschwisterlich
ähnlich. Insbesondere besticht die große
Schwester „Gert-Schwämmle-Weg-Brücke“,
die sich trotz des „schweren Klinkers“ grazil
über die Rathauswettern spannt. Gestalterisch
fällt allein die Brücke 4 ab, die fast als
Durchlass (HSE-Bauwerk) empfunden wurde.
Die Brücken weisen einen hohen Wiedererkennungswert
auf, das „gedrückte“ Oval mit
hellem Betonrand lehnt sich in der Materialität
an den Bogen unter der Wilhelmsburger
Reichsstraße an, bleibt aber durch die expressive
Form dennoch eigenständig. Die Brücken
sind funktional durchdacht, offen bleibt die
Materialität des Geländers, eine ausreichende
Geländerhöhe beim Brückentyp 3 und die
Praktikabilität der „Querbrücken“ unterhalb
der Wilhelmsburger Reichsstraße. Die oben
genannte Stärke der Brückenfamilie ist in Be-
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zug auf seine Einbindung in den Masterplan
Wilhelmsburg und die übrigen Vorhaben in
diesen Raum auch seine Schwäche. Die Jury
konnte sich an Fleeten oder Nebengewässern
der Alster die „große Schwester“ (Typ 1) sehr
gut vorstellen. Wegen der notwendigen Einbindung
der Brücken in den Park und die angrenzenden
Gewässer erzielt die Arbeit Abzüge.
Insgesamt überzeugen die Brücken jedoch
durch ein statisch klug gewähltes System und
seiner schönen materiellen Umsetzung.
Rechte Seite:
Brücke über den Gert-Schwämmle-Weg
oben: Ansicht von Süden
Mitte: Perspektive von Südwesten
unten: Lageplan