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Gepuderte Handschuhe –<br />
Gefahren und Lösungen.<br />
In der Vergangenheit wurde Puder bei der Herstellung<br />
von medizinischen Handschuhen als Hilfsmittel<br />
verwendet, um das Anziehen der Handschuhe zu<br />
erleichtern und ein Verkleben zu verhindern. Derzeit<br />
bestehen die am häufigsten verwendeten Puder aus<br />
Maisstärke und Kalziumkarbonat (CaCO3).<br />
Ein Kontakt mit Stärkepuder, das an Operations-<br />
und Untersuchungshandschuhen haftet, kann<br />
eine Reihe von unerwünschten Reaktionen<br />
auslösen. Die Bandbreite reicht von bekannten<br />
allergischen Symptomen und Irritationen der oberen<br />
Atemwege über Pleuritis und Myocarditis bis hin zu<br />
Störungen <strong>des</strong> zentralen Nervensystems oder sogar<br />
Fehldiagnosen wie Karzinome und Tuberkulose. 1,2<br />
Wussten Sie, dass sich bei Verwendung von gepuderten<br />
Handschuhen in Ihrem OP-Trakt durchschnittlich mehr als<br />
zwei Kilogramm Puder pro Jahr ablagern?<br />
Die Eigenschaft von Stärkepuder in Handschuhen,<br />
sich mit Protein-Antigenen von Naturlatex (NL)<br />
zu verbinden, ist umfassend dokumentiert. Diese<br />
Puderpartikel mit gebundenen Allergenen/Proteinen<br />
können beim An- oder Ausziehen <strong>des</strong> Handschuhs<br />
freigesetzt werden und das Krankenhausumfeld<br />
kontaminieren. Das Einatmen oder Schlucken dieser<br />
Puderpartikel kann zu einer Sensibilisierung und zu<br />
allergischen Reaktionen auf Naturlatex (beispielsweise<br />
Irritationen der oberen Atemwege oder der Augen)<br />
führen.<br />
Durch die Verwendung von gepuderten Handschuhen<br />
lagern sich Schätzungen zufolge jährlich mehr als<br />
zwei Kilogramm an Puder im OP-Trakt ab. Die Menge<br />
dieser schwebenden Allergene kann in Bereichen,<br />
in denen gepuderte Handschuhe getragen werden,<br />
im Vergleich zu Abteilungen, in denen puderfreie<br />
Handschuhe eingesetzt werden, um das Fünf- bis<br />
Zehnfache ansteigen. 2 Handschuhpuder kann aber<br />
nicht nur ein Träger für Latexallergene sein, sondern<br />
auch für opportunistisch-pathogene Mikroorganismen,<br />
die das Gesundheitsrisiko sowohl für medizinisches<br />
Personal als auch für Patienten erhöhen.<br />
Ein weiteres Problem bei der Verwendung von<br />
Handschuhen, die mit Stärkepuder behandelt wurden,<br />
ist die Entwicklung von Adhäsionen (Verwachsen oder<br />
Verkleben von zwei Organen), die wahrscheinlich<br />
am häufigsten bei chirurgischen Eingriffen<br />
auftreten, sowie Granulationsgeschwulsten. 3 Diese<br />
Auswirkungen sind in Bezug auf die Bauchhöhle<br />
umfassend dokumentiert, wurden aber auch in<br />
vielen anderen anatomischen Bereichen benannt, wie<br />
beispielsweise Augen, Mundregion, Schädelhöhle,<br />
Mittelohr, Thorax, Blase oder Skrotum.
Trotz einer Handschuhwäsche kann<br />
Handschuhpuder bei chirurgischen Eingriffen<br />
in den Körper eindringen 4 und dadurch eine<br />
Entzündungsreaktion <strong>des</strong> Immunsystems auslösen,<br />
die zur Bildung von Fascia oder post-operativen<br />
Adhäsionen führen kann. Adhäsionen sind die<br />
häufigste Ursache von Darmobstruktionen nach<br />
operativen Eingriffen (mehr als 40 Prozent<br />
aller Ursachen, dabei ist in 60 bis 70 Prozent<br />
der Dünndarm betroffen). 3 Adhäsionen von<br />
Gebärmutter und Eileiter durch Handschuhpuder<br />
sind ein hoher Risikofaktor für eine Unfruchtbarkeit,<br />
<strong>des</strong>halb raten Klinikanleitungen – selbst für<br />
Routineuntersuchungen der Vagina – zu einer<br />
ausschließlichen Verwendung von puderfreien<br />
Handschuhen. 3 Eine Analyse von Patienten<br />
mit Adhäsionen hat ergeben, dass 69 bis 93<br />
Prozent nachweislich durch fremde Mikrokörper,<br />
einschließlich Stärkepuder, verursacht wurden. 5<br />
Forschungen haben außerdem nachgewiesen,<br />
dass gepuderte Handschuhe auch ein Risikofaktor<br />
für post-operative Wundinfektionen sind. Wie die<br />
meisten Fremdkörper fördert auch Stärkepuder<br />
die Entstehung von Abszessen, in diesem Fall<br />
min<strong>des</strong>tens um den Faktor 10. 6 Darüber hinaus<br />
verzögert Puder die Wundheilung, beeinflusst den<br />
normalen Heilungsprozess und erhöht somit das<br />
Risiko einer Wundentzündung. 5,7<br />
Literaturnachweis:<br />
1. Moriber-Katz, S. et al. Contamination of perfused donor<br />
kidneys by starch from surgical gloves. Am J Clin Pathol.<br />
1998; Jul90(1): 81-84.<br />
2. Edelstam, J. et al. Glove powder in the hospital environment<br />
– consequences for healthcare workers. Int. Arch. Environ.<br />
Health 2002; vol. 75: 267-271.<br />
3. Sjosten, A.C.E. et al. Post-operative consequences of glove<br />
powder used pre-operatively in the vagina in the rabbit<br />
model. Human Reproduction. 2000; vol. 15: 1573-1577.<br />
4. Hunt, T.K. et al. Starch powder contamination of surgical<br />
wounds. Arch. Surg. 1994; vol 129(8): 825-827.<br />
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Handschuhpuder kann weitere unerwünschte<br />
Auswirkungen zeigen, beispielsweise als Störfaktor in<br />
Labortests auftreten und eine Ergebnisverfälschung<br />
(d.h. PCR – Polymerase Chain Reaction/Polymerase<br />
Kettenreaktion, Enzymimmunitätstests oder<br />
einige HIV-Tests) sowie eine Fehldiagnose von<br />
Granulationsgeschwulsten als metastasische<br />
Karzinome bewirken. 8 Vielfach wurde auch über eine<br />
Verunreinigung von Kathetern, Spender-Nieren und<br />
kosmetischen Dentalmaterialien (Kronen, Prothesen)<br />
berichtet. 1<br />
Die aufgeführten Probleme lassen sich einfach<br />
lösen, indem man ein Umfeld, in dem Puder<br />
zum Einsatz kommt, auf ein puderfreies Umfeld<br />
umstellt. Das Ergebnis könnte zusätzlich auch eine<br />
Kosteneinsparung durch weniger Erkrankungen<br />
<strong>des</strong> medizinischen Personals und eine niedrigere<br />
post-operative Komplikationsrate sein. Überdies<br />
sind Berichten zufolge die Kosten für das Waschen<br />
der gepuderten Handschuhe vor ihrer Verwendung<br />
min<strong>des</strong>tens siebenmal höher als die für die<br />
Verwendung von puderfreien Handschuhen 2 , wobei<br />
sich durch die Wäsche das Puder nicht restlos vom<br />
Handschuh entfernen lässt. 9<br />
5. Duron, J.J. et al. Post-operative peritoneal adhesions and<br />
foreign bodies. Eur. J. Surg. Suppl. 1997; vol. 579: 15-16.<br />
6. Emerson, M. Chairman’s conclusions. Eur J Surg. 1997.<br />
7. Odum, B.C. et al. Influence of absorbable dusting powders<br />
on wound infection. J. Emerg. Med. 1998; vol. 16(6): 875-9.<br />
8. Giercksky, K.E. Misdiagnosis of cancer due to multiple<br />
glove powder granulomas. Eur. J. Surg. Suppl. 1997;<br />
vol. 579:11-14.<br />
9. Field, E.A. The use of powdered gloves in dental practice:<br />
a cause for concern? J. Dent. 1997; vol. 25: 209-214.