China

19.07.2013 Aufrufe

PAS SAG E N Das Magazin für die schönste Art des Reisens Ausgabe 4.2011 | 4,50 Euro REISE SPEZIAL China Westwärts Englisch-irische Küstenkontraste Fluss aufwärts Unterwegs in den Kerala Backwaters Cityguide Mumbai

PAS SAG E N<br />

Das Magazin für die schönste Art des Reisens Ausgabe 4.2011 | 4,50 Euro<br />

REISE SPEZIAL<br />

<strong>China</strong><br />

Westwärts<br />

Englisch-irische<br />

Küstenkontraste<br />

Fluss aufwärts<br />

Unterwegs in den<br />

Kerala Backwaters<br />

Cityguide<br />

Mumbai


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EDITORIAL<br />

E„DER WEG IST DAS ZIEL.“Das geflügelte Wort, das Konfuzius<br />

zugeschrieben wird, kommt uns Reisenden schnell über die Lippen, wenn es wieder<br />

einmal etwas länger dauert, ehe wir ankommen. Doch wie leicht verkennen wir<br />

damit die wahre Botschaft, die der Philosoph uns vermitteln will. Ein Blick in sein<br />

Heimatland schenkt uns eine Ahnung: Kaum irgendwo ist das Ende einer spannenden<br />

Reise – geografisch wie spirituell – so weit entfernt wie in <strong>China</strong>. Die unglaubliche<br />

Vielseitigkeit des Reichs der Mitte kann man unmöglich in ein paar Wochen erfassen,<br />

seinen Reichtum muss man auf sich wirken lassen – und deshalb ganz bewusst<br />

feste Reisestationen auswählen. Welche, dazu raten Ihnen die Autoren unserer<br />

Titelgeschichte, die einige der schönsten der vielen Wunder des Landes für<br />

Sie entdeckt haben. Wie die magische Karstlandschaft von Guilin, wo chinesische<br />

Märchen Wirklichkeit zu sein scheinen, und ihr Kontrast, die bunt gemischte Fusion-<br />

Küche der jungen Küchenchefs in Hongkong. Deren Antrieb ist auch der des Konfuzius:<br />

nie stillzustehen, sich immer weiter entwickeln, jedem erreichten Ziel ein<br />

neues folgen zu lassen. Denn die Vision ist es, die uns immer weiter treibt, zu<br />

neuen Ufern, neuen Entdeckungen, neuen Erfahrungen. Ankommen wäre das Ende<br />

unseres Traumes, wenn nicht schon ein neues Ziel am Horizont in Aussicht wäre.<br />

Den Genuss des Weges erfuhr auch der Autor unserer zweiten großen Reportage:<br />

In den malerisch überwucherten Wasserstraßen der indischen Provinz Kerala<br />

mit ihrem ländlichen Rhythmus und ihren Ayurveda-Refugien wird der Moment<br />

zur Ewigkeit, und die Gedanken verlieren sich angenehm in den Teppichen aus<br />

Seerosen. Hier ein festes Ziel vor Augen zu haben, wäre viel zu schade!<br />

Eine sehr genaue Vorstellung seiner Destination dürfte allerdings kaum ein Besucher<br />

leugnen, der sich auf die romantischen Hügel des englischen Südwestens<br />

freut. So übermächtig ist das Klischee des vermeintlich rosenübersäten Cornwall,<br />

dass der reizvolle Kontrast der windigen Moorlandschaften überraschende Entdeckungen<br />

verspricht. Ebenso wie auch ein Besuch im äußersten Nordwesten<br />

Irlands, der nicht nur mit steilen Klippen, sondern auch der warmen Herzlichkeit<br />

seiner Bewohner verzaubert. Den Beweis treten wir in dieser Ausgabe an.<br />

Den ersten Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung unseres neuen Ziels haben<br />

wir im September getan: Mit dem Stahlschnitt begann der Bau der EUROPA 2, mit<br />

der wir noch mehr Horizonte mit Ihnen erobern wollen. Ein Schritt, den Sie – wie in<br />

Zukunft auch viele weitere – in unserem neuen Informationsformat PASSAGEN.tv<br />

unter www.hlkf.de/passagentv hautnah mitverfolgen können.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe und eine besinnliche<br />

Vorweihnachtszeit.<br />

Herzlich, Ihr<br />

Sebastian Ahrens<br />

sebastian.ahrens@hlkf.de<br />

Sprecher der Geschäftsführung<br />

Hapag-Lloyd Kreuzfahrten


Foto: Marc Stantien/Stargant GmbH<br />

„Wertvolle Wohnstoffe sind Bühnenbildner,<br />

die das Leben perfekt in Szene setzen.“<br />

Ralph Anstoetz<br />

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INHALT PASSAGEN 4|11<br />

26<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Sebastian Ahrens,<br />

Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH,<br />

Ballindamm 25, 20095 Hamburg,<br />

www.hlkf.de<br />

Objektleitung: Negar Etminan<br />

Objektmanagement: Tina Bünsow<br />

Verlag & Redaktion<br />

Journal International Verlags-<br />

und Werbegesellschaft mbH<br />

Objektverantwortung: Gerd Giesler<br />

38<br />

10<br />

Chefredakteurin: Anja Christina Lohmann<br />

Beratung: Kristina Salaba<br />

Art Direktor: Frank Krüger<br />

Bildredaktion: Asli Sengöz<br />

Produktion: Axel Ringel<br />

Mitarbeiter: Nishant Bangar, Patricia Engelhorn,<br />

Prof. Dietrich Grönemeyer, Françoise Hauser, Heinz<br />

Horrmann, André Liebe, Barbara Marenbach,<br />

Hans Christian Meiser, A. Schmelter de Escobar,<br />

Uta Petersen, Matthias Weigold<br />

Schlussredaktion: Christine Gerstacker,<br />

Norbert Misch-Kunert<br />

Verlagsanschrift<br />

PMI Publishing Verlag<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Hanns-Seidel-Platz 5,<br />

81737 München,<br />

www.pmi-publishing.com<br />

Verlagsleitung:<br />

Stefan Endrös, Gerd Giesler<br />

Redaktionskontakt<br />

passagen@journal-international.de<br />

INHALT<br />

SPEZIAL: CHINAS WUNDER<br />

10 Fantastische Kontraste: Märchenlandschaften und Metropolen,<br />

Tradition und Zukunft, Genuss und Gesundheit – <strong>China</strong> hat unzählige<br />

Facetten. PASSAGEN hat die Erlebenswertesten ausgewählt<br />

14 Art déco in Asien: Ein Kunstspaziergang durch Shanghai<br />

16 Von wegen süß-sauer! Die jungen Wilden der Hongkong-Küche<br />

18 Magische Plätze: Die schönsten Stopps entlang der Seidenstraße<br />

REISE<br />

26 Neuland in Indien: Gedanken verlieren – der entspannte Zauber<br />

der Kerala Backwaters<br />

32 Cityguide Mumbai: Ein Stadtführer durch die Kulturenvielfalt<br />

und die besten Hoteltipps von Heinz Horrmann<br />

38 Vorausgereist nach England und Irland: Kontrastreiche<br />

Küsteneindrücke in Cornwall und Donegal<br />

GUSTO<br />

24 Jörg Sackmann: Bodenständige Sterneküche<br />

25 Sansibar Weintipp: Rheingauer Kunst<br />

KULTUR<br />

22 Legendär: Dom Pérignons prickelndes Erbe<br />

42 Kultur an Bord: Das Ocean Sun Festival erobert Asien<br />

44 Erlesen: Historische Reiselektüre von Tanja Kinkel<br />

RUBRIKEN<br />

6 Strandgut: Funkelnde Festideen<br />

8 Logbuch: Prof. Dietrich Grönemeyer schickt sein Herz auf Reisen<br />

36 Horizonte: Reisen auf den Spuren großer Literatur<br />

45 In bester Gesellschaft: Adventsimpressionen und Silvesterfeier<br />

48 Sieben Meere: Aktuelles & Wissenswertes<br />

50 Der Rede wert: Stiftunglife – neue Partner an Bord<br />

Anzeigenleitung<br />

Regina Bouga<br />

Tel. 00 49/89/64 27 97 57<br />

Anzeigendisposition<br />

Susanne Schmidt<br />

Reprografie<br />

PMI Publishing Verlag, München<br />

Druck<br />

Kunst- und Werbedruck<br />

GmbH & Co KG,<br />

Bad Oeynhausen<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 5<br />

Titelfoto: Gettyimages/Michele Falzone, Yulong Xueshan Gebirge, Lijiang, <strong>China</strong>


STRANDGUT<br />

StrandGut:<br />

Funkelnde Geschenkideen zum Fest<br />

6<br />

PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

GOLDSTÜCK<br />

Schutzengel im doppelten Sinne: 30 Euro kommen<br />

beim Verkauf jedes „Schützling“-Anhängers<br />

von Wempe zu gleichen Teilen „Hamburg Leuchtfeuer“<br />

und „Hamburg Dunkelziffer e.V.“ zugute. Aus 925er<br />

Sterlingsilber, Preis: 55 Euro<br />

An Bord der EUROPA und bei Juwelier Wempe Hamburg<br />

PLATZREIF<br />

Der letzte Schlag verlangt nach einem ganz besonderen Kick:<br />

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feinem Kirschbaumholz in Deutschland handgefertigt und ist dank<br />

zahlloser Wahlmöglichkeiten vom platinbeschichteten Kopf bis zu<br />

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EISWELTEN<br />

Eine neugeborene Ringelrobbe, eine riesige Kolonie Kaiserpinguine, vom<br />

Winde verwehte Eiskristalle, grün-blau flackerndes Polarlicht – der<br />

preisgekrönte Fotograf Thorsten Milse entführt in seinem neuen Bildband<br />

„Polar World“ in die eisige Stille von Arktis und Antarktis. 352 Aufnahmen,<br />

in denen man sich gerne verliert. PASSAGEN und DuMont verlosen<br />

3 Exemplare des großformatigen Bands im Wert von je 80 Euro.<br />

Senden Sie bis 2. Dezember eine E-Mail mit Ihrer Adresse an passagen@<br />

journal-international.de, Stichwort „Bildband. www.dumontreise.de


TRILOGIE<br />

WELLENSPIEL<br />

Kein Wunder, dass die handgeschmiedeten<br />

Armbänder von Kokabe förmlich um den<br />

Arm fließen: Künstler Norbert Muerrle ließ<br />

sich dazu von der Gischt des Meeres inspirieren.<br />

Preis: 432 Euro (24kt Silber) bzw. 1.848<br />

Euro (24kt Gold), www.kokabe.com<br />

STRANDGUT<br />

(Fast) greifbare Erinnerungen: Der Camcorder HDR-TD10E<br />

von Sony nimmt Reiseerlebnisse auch in 3-D auf. Zur Not mit<br />

10-fach-Zoom und dank Flash-Speicher auch stundenlang.<br />

1.499 Euro, www.sony.de<br />

FEDERLEICHT<br />

Flüssiger geht eine Postkarte kaum von der Hand: Die brandneue<br />

Parker Ingenuity schmeichelt der Hand mit einer speziell entwickelten,<br />

flexiblen Minenspitze im Gewand eines Füllfederhalters.<br />

Ab 135 Euro, www.parkerpen.com<br />

GÖTTLICH<br />

Den sagenumwobenen Unsterblichkeitsnektar der griechischen Götter können die<br />

Kreationen der Honigmanufaktur Ambroso zwar nicht versprechen. Eine<br />

außergewöhnliche Sünde sind die Bio-Honige, die die Bienen im Wienerwald aus<br />

einem UNESCO-Reservat und Naturschutzgebiet zusammentragen, allemal. Und<br />

dank violetten Glas optimal gegen Licht geschützt. PASSAGEN und Ambroso<br />

verlosen 5 Probierpakete mit je 3 ausgewählten Sorten (Wert: ca. 57 Euro). Senden<br />

Sie bis 2. Dezember eine E-Mail mit Ihrer Adresse an passagen@journalinternational.de,<br />

Stichwort „Honig“. www.ambroso.at<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 7


Illustration: Birgit Lang<br />

LOGBUCH | DIETRICH GRÖNEMEYER<br />

Herzenssache<br />

Die Landschaft ist atemberaubend, die Erholung<br />

perfekt, aber erst die zufälligen Begegnungen machen<br />

einen Urlaub zum Erlebnis. Dietrich Grönemeyer über<br />

die Sehnsucht und die Suche nach dem wahren Reiseziel<br />

WAS NOCH VOR HUNDERT JAHREN das Privileg weniger<br />

war, ist für uns zur Selbstverständlichkeit geworden: Mit dem<br />

Auto, mit der Bahn, mit dem Flugzeug oder dem Schiff lassen<br />

wir uns da und dort hinbringen, ans Meer, in die Berge, in die<br />

Metropolen. Für ein paar Tage oder für einen ganzen Urlaub<br />

lang entfliehen wir dem Alltag, um einmal richtig auszuspannen,<br />

alle Fünfe gerade sein zu lassen. Kaum ein Ziel, das wir<br />

heute nicht erreichen könnten. Wellness hoch in den Alpen,<br />

Tauchen in der Südsee, Silvester im Iglu, nichts ist unmöglich.<br />

Noch meinen Großeltern wäre dieser Tourismus unbegrenzter<br />

Möglichkeiten schlichtweg paradiesisch vorgekommen, unglaublich<br />

im wahrsten Sinne des Wortes. Und dennoch bleibt<br />

uns auch heute eine Sehnsucht, deren Erfüllung sich nicht so<br />

8<br />

PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

Prof. Dietrich Grönemeyer<br />

ist Inhaber des Lehrstuhls<br />

für Radiologie und Mikrotherapie<br />

an der Universität<br />

Witten/Herdecke und setzt<br />

sich als Arzt und Autor für<br />

ganzheitliche Medizin und<br />

Gesundheitsbildung ein.<br />

Seine Bücher wie „Der<br />

kleine Medicus“ und aktuell<br />

„Dein Herz“ (Fischer<br />

Verlag) sind Bestseller.<br />

ohne Weiteres buchen lässt: das Verlangen nach einer Reise, die mehr ist –<br />

eine Herzensangelegenheit, wie ich sie zuerst als Kind erlebt habe, obwohl wir<br />

damals gar nicht weggefahren waren. Ich saß nur wie fast jeden Sonntag in<br />

der Kirche. Die Gemeinde sang Paul Gerhardts Lied „Geh aus, mein Herz, und<br />

suche Freud“. Und ich? Ich war plötzlich ergriffen, meine Fantasie ging auf eine<br />

Sommerreise, bei lauem Wind über bunte Wiesen. Ohne dass ich es schon<br />

hätte ausdrücken können, spürte ich, dass das Ziel jeder wirklichen Reise in der<br />

Begegnung mit uns selbst, der Natur und anderen Menschen liegt. Und wann<br />

immer ich später unterwegs war, privat wie dienstlich, in Deutschland, in<br />

Europa, in Amerika oder sonst irgendwo, waren es diese unverhofften Zusammentreffen,<br />

denen ich meine schönsten Reiseerlebnisse verdanke.<br />

BEGEGNUNG AM FJORD<br />

Gut erinnere ich mich an einen Urlaub, den wir mit Freunden in Norwegen verbrachten.<br />

An einem entlegenen Fjord hatten wir ein einfaches Haus, eigentlich<br />

nur eine Hütte gemietet. Der Bauer, dem sie gehörte, erzählte uns viel von<br />

seinen Vorfahren, den Wikingern, die von hier aus zu ihren Reisen über den<br />

Atlantik bis zum amerikanischen Kontinent aufgebrochen waren. Ihre Schiffe<br />

hatten sie hier in den Wäldern gebaut. Noch heute, verriet uns der Bauer, gebe<br />

es einen, der sich auf diese Kunst verstünde. Nach einigem Suchen fanden wir<br />

die winzige Werft etwa fünfzig Kilometer landeinwärts. Wie vorzeiten zimmerte<br />

da ein grauhaariger Mann seine Boote. Stück für Stück formte er sie aus<br />

riesigen Baumstämmen, mit leichter<br />

„Stück für Stück<br />

formte er die<br />

Boote aus riesigen<br />

Baumstämmen. “<br />

Hand schwang er die schweren Hämmer,<br />

präzise setzte er Keile und Bohrer. Aus<br />

dem Leuchten seiner Augen sprach der<br />

Stolz auf die Arbeit, in ihr lebte die Tradition.<br />

Ich schätzte das Alter des Mannes,<br />

einer hünenhaften Erscheinung, auf<br />

fünfzig bis sechzig Jahre. Tatsächlich<br />

stand er bereits im 92. Von Kindesbei-<br />

nen an lebte er in den Wäldern. Und noch immer machte ihm die Arbeit<br />

Freude. Diese Freude war das eigentliche Geheimnis seiner Vitalität. Ansteckend,<br />

herzlich berührend wirkte die Begeisterung, mit der er uns von sich<br />

und seinem Handwerk erzählte. Wir waren am Ziel unserer Sommerreise. Unwillkürlich<br />

glaubte ich wieder die alten Verse von Paul Gerhardt zu hören.<br />

„Geh aus, mein Herz, und suche Freud.“ Bis heute zählt die Begegnung mit<br />

dem alten Schiffbauer zu meinen kostbarsten Erlebnissen. Mehr, weiß ich<br />

seither, ist von keiner Reise zu erwarten. Und wann immer ich danach wieder<br />

aufbrach, begleitete mich die Hoffnung, Ähnliches erleben zu dürfen. ❖


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und im Grand Hotel Hof Ragaz kombiniert mit kulinarischen Highlights,<br />

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Das traditionsreiche Louis C. Jacob ist ein Hotel für Menschen, die keine<br />

Hotels mögen, ein Haus, das in jedem Detail die besondere Atmosphäre<br />

eines Hamburger Kaufmannshauses ausstrahlt. Mit privatem Charme,<br />

exzellentem Service und vielfach ausgezeichneter Küche. Als Kreuzfahrthotel<br />

am Elbstrom bietet es einen atemberaubenden Ausblick von der Lindenterasse<br />

– von hier aus können vorbeifahrende Schiffe auf Augenhöhe<br />

begrüßt und verabschiedet werden. Seit 2011 gibt es die Möglichkeit mit<br />

den Jacob Kreuzfahrten auf exklusiven Schiffen den Globus zu erkunden.<br />

Hotel Louis C. Jacob<br />

Elbchaussee 401-403, 22609 Hamburg<br />

Tel. 040/822 55 0<br />

E-Mail: jacob@hotel-jacob.de<br />

www.hotel-jacob.de, www.jacob-kreuzfahrten.de<br />

HOTEL BAYERISCHER HOF<br />

Der Bayerische Hof ist mit seinen 345 Zimmern inklusive 60 Suiten<br />

und 40 Konferenzräumen für bis zu 2.500 Personen eine Institution<br />

unter den Münchner Luxushotels. Neu ist die astor@Cinema Lounge.<br />

Das erste astor-Premiumkino in München ist ausgestattet mit neuester<br />

Technik und wurde von Designer Axel Vervoordt gestaltet, der bereits<br />

die Restaurants Atelier (1 Michelin Stern) und Garden mit seinem Stil<br />

prägte. Besuchen Sie nach dem Film die falk’s Bar und den Night Club<br />

oder genießen Sie einen Cocktail im Blue Spa.<br />

Hotel Bayerischer Hof<br />

Promenadeplatz 2-6, 80333 München<br />

Tel: 0 89/2 12 00<br />

E-Mail: info@bayerischerhof.de<br />

www.bayerischerhof.de


Fotos: Gettyimages (3), Corbis Images (1), Mauritius Images (1), Joshua Tintner (1), laif (1), Interfoto (1)<br />

REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER<br />

MAGISCHE MOMENTE Der Fluss Li bei Guilin scheint geradewegs einem chinesischen Märchenbuch<br />

entsprungen. Die Fischer hier lassen sich bis heute von Kormoranen unterstützen<br />

10 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011


CHINAS WUNDER | REISE SPEZIAL<br />

[Wunder]<br />

<strong>China</strong>s Wunder<br />

Entlegene Dörfer und riesige Metropolen.<br />

Fantastische Gebirge und liebliche Seenplatten.<br />

Tempel und Transrapid. Im Land<br />

der Mitte liegen die sehenswertesten Kontraste<br />

nicht immer nah beieinander. Wer<br />

<strong>China</strong> bereisen will, muss sich entscheiden.<br />

PASSAGEN hat – ganz subjektiv – sieben<br />

der lohnendsten Stippvisiten ausgewählt<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 11


REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER<br />

Highspeed oder Normalzug? Erste oder zweite Klasse?“ Mit einem<br />

Blick auf den Bildschirm rattert die Angestellte am Schalter ihre<br />

Fragen herunter, ein paar Tastendrucke später liegt der Fahrschein<br />

auf dem Tresen. Jede Reise in <strong>China</strong> beginnt mit der Wahl<br />

des Verkehrsmittels. Und weil Busfahren nicht weit führt, fliegt<br />

man entweder von chromblitzendem Provinzflughafen zu chromblitzendem<br />

Provinzflughafen oder steigt in den Zug. Tausende Kilometer Highspeed-<br />

Schienennetz hat <strong>China</strong> in den letzten Jahren geschaffen, auf denen Züge so<br />

schnell fahren, dass sogar die Reise von Shanghai nach Beijing – immerhin<br />

eine Distanz von 1.300 Kilometern – kaum mehr einen Flug wert scheint. Und<br />

wer sich auf die Schiene wagt, bekommt zudem so manche landschaftliche<br />

Schönheit hautnah zu spüren ...<br />

DIE SELTSAMEN HÜGEL VON GUILIN<br />

Still gleitet das Boot über den Fluss. Nur hier und da durchdringt ein leises<br />

Plätschern die Dämmerung, wenn die Kormorane ins Wasser gleiten und nach<br />

ihrer Beute suchen. Viel fangen sie nicht, das gibt Yue Ming freimütig zu. Der<br />

Bauer verdient sich seit rund 40 Jahren ein Zubrot mit der Kormoranfischerei.<br />

Früher, indem er die Fische verkaufte, heute, weil ihm Touristen dabei zuschauen<br />

dürfen. Der Magie des Moments tut dies keinen Abbruch: Vor dem<br />

Hintergrund der steilen Kegelkarstberge, die jäh aus der sattgrünen subtropischen<br />

Landschaft ragen, wirkt Yue wie ein Relikt aus dem alten <strong>China</strong>. Abertausende<br />

dieser schroffen, bis zu 100 Meter hohen Felsen ragen hier aus der<br />

Ebene. Zwischendrin schlängelt sich der Fluss Li, an seinen Ufern locken Bambushaine,<br />

Dörfer, Reisfelder: <strong>China</strong> aus dem Bilderbuch! Kein Wunder, dass<br />

chinesische Paare fast alle von einer Hochzeitsreise nach Guilin träumen –<br />

und zum Erstaunen ausländischer Besucher selbst auf dem entlegensten Gipfel<br />

noch im weißen Brautkleid und Anzug auftauchen: Idyllische Bilder sind<br />

Pflicht im chinesischen Hochzeitsalbum, je außergewöhnlicher, deso besser.<br />

12<br />

PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

NANJING: DIE HAUPTSTADT<br />

FÜR EINGEWEIHTE<br />

Traditionell, aber weitaus städtischer geht es in Nanjing<br />

zu: Zehnmal war die Stadt am Yangzi-Fluss im<br />

Laufe der Geschichte Hauptstadt <strong>China</strong>s, kein Wunder,<br />

dass man im Minutentakt auf Paläste, Grabanlagen,<br />

Statuen und Tempel trifft. Mit „nur“ fünf Millionen<br />

Einwohnern gilt Nanjing dabei nicht einmal als<br />

echte Großstadt – nach chinesischen Maßstäben. Wer<br />

abends durch die Platanengesäumten Alleen der City<br />

schlendert, mag es glauben: Von Shanghaier Hektik ist<br />

hier keine Spur. Bei Einbruch der Dunkelheit jedoch<br />

lockt der Konfuziusmarkt: Er ist nicht nur einer der<br />

größten <strong>China</strong>s, sondern auch eine wunderbare Mischung<br />

aus Großmarkt, Park und duftender Restaurantmeile.<br />

Der Vorsatz, nur mal schnell über das Gelände<br />

zu laufen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt:<br />

Bisher ist hier noch jeder, wirklich jeder der<br />

Schnäppchenjagd erlegen. Und wer sich danach noch<br />

eine Stunde auf einer traditionellen Barke durch die<br />

zahllosen Kanäle des Konfuziusmarkts schippern<br />

lässt, zwischen Mondlicht und flackernden Leuchtreklamen,<br />

ahnt, warum schon die Mandarine der letzten<br />

Dynastie am liebsten hier Entspannung fanden.<br />

en Dynastie am liebsten hier Entspannung fanden.<br />

GESCHICHTSREVOLUTION IN SANXINGDUI<br />

Ungleich ruhiger und gleichwohl staatstragender ist<br />

ein Besuch in Sanxingdui in der Provinz Sichuan. Gar<br />

nicht lange ist es her, da waren sich <strong>China</strong>s Historiker<br />

einig: Die „Wiege der chinesischen Zivilisation“ liegt<br />

am Unterlauf des Gelben Flusses, also gar nicht so<br />

weit weg von Beijing. Doch dann stießen die Arbeiter<br />

einer Ziegelei 1986 nahe Sanxingdui zufällig auf eine<br />

Grube von antiken Jade- und Bronze-Objekten – und<br />

zerstörten mit einem Streich das gesamte Geschichtsbild.<br />

Fernab der Küste, quasi am Fuße des Himalayas,<br />

gruben die Archäologen seitdem einen Sensationsfund<br />

nach dem anderen aus der Erde: skurrile,<br />

glubschäugige Bronzemasken, Goldzepter, Jadetafeln<br />

und Elfenbeingegenstände, die eher an Maya-Kunst<br />

denn an das alte <strong>China</strong> erinnern. Ganz offensichtlich<br />

hatte man die Überreste einer völlig unbekannten Zivilisation<br />

entdeckt! Heute datiert man sie auf die Zeit<br />

zwischen 2800 und 800 vor Chr., zeitgleich mit den frühen<br />

Hochkulturen des Nordens. Wer auch immer die<br />

Schöpfer der Masken waren: Ihrem geradezu aztekischen<br />

Charme kann sich der Besucher im Museum<br />

von Sanxingdui kaum entziehen.<br />

ZEITZEUGEN Bis heute geben die Masken<br />

von Sanxingdui den Archäologen Rätsel auf


MARKTKANÄLE Die Grenzen zwischen<br />

Kitsch und Kultur verschwimmen rund um<br />

den Konfuzius-Tempel am Fluss Qinhuai in<br />

Nanjing geradezu märchenhaft. Besonders<br />

hell strahlt der Nachtmarkt im Frühjahr,<br />

wenn zum traditionellen Laternenfest unzählige<br />

rote Lampions entzündet werden<br />

CHINAS WUNDER | REISE SPEZIAL<br />

[Kultur]<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 13


REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER<br />

14<br />

KUNST<br />

ART DÉCO TRIFFT ASIEN<br />

KUNSTSPAZIERGANG IN SHANGHAI<br />

In den Fassaden der Metropole spiegelt<br />

sich die bewegte Geschichte der Stadt<br />

In Shanghai boomt die Zukunft. Aber zwischen Glastürmen<br />

und Shopping-Malls haben ein paar Handvoll historischer Häuser<br />

überlebt, die einen Blick unbedingt lohnen. Einige der Anwesen<br />

sind öffentlich, so etwa eine imposante Gartenvilla an der Fen Yang<br />

Road, die 1905 im Stil der Renaissance für den Direktor der Industriekammer<br />

im französischen Konzessionsviertel gebaut wurde und<br />

in der sich heute das Shanghai Museum of Arts and Crafts befindet<br />

(79 Fen Yang Road, Foto oben). Oder ein olivgrün gekacheltes,<br />

im sogenannten „international Style“ erbautes Stadthaus an<br />

der Tongren Road. Der ungarische Architekt Lazlo Hudec entwarf<br />

es 1939 für einen reichen chinesischen Geschäftsmann und<br />

kombinierte dabei spätes Art déco mit Bauhaus-Einflüssen. In die<br />

Räume des Da-Gong-Guan-Hauses an der Huai Hai Road ist ein<br />

Restaurant gezogen. Die chinesische Küche im The 7 ist zwar nicht<br />

zu empfehlen, wohl aber eine Besichtigung der perfekt erhaltenen<br />

und sehr chinesisch wirkenden Villa aus den frühen 1920er Jahren<br />

mit ihren eleganten Salonfluchten und original erhaltenen Schiebetüren<br />

(1110 Huai Hai Road). Wer richtig gut essen und sich gleichzeitig<br />

in geschichtsträchtigen Mauern aufhalten möchte, geht ins<br />

M on the Bund (5 The Bund, Eingang Guangdong Road). In der<br />

obersten Etage des 1921 errichteten Prachtbaus sitzt man zwischen<br />

original erhaltenem Parkett und Stuck, auf dem Flachdach<br />

befindet sich die wohl schönste Panoramaterrasse der Stadt. Glamourös<br />

wie ihre Mode ist die Adresse von Han Feng: Grosvenor<br />

House (59 Mao Ming Road). Das Mitte der 1930er-Jahre von Shanghais<br />

Immobilien-Tycoon Sir Victor Sassoon erbaute Backsteingebäude<br />

war schon immer eine der luxuriösesten Residenzen der<br />

Stadt – seit der Eröffnung haben über 300 Staatsoberhäupter hier<br />

genächtigt. Heute werden die Wohnungen von Gästen des Jin-Jiang-<br />

Hotel bewohnt oder von Langzeitmietern wie Han Feng, die hier<br />

ihre theatralischen Seidenroben, Schals und Handtaschen unter drei<br />

Meter hohen Decken vor großen Fensterfronten präsentiert.<br />

Patricia Engelhorn<br />

PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

SPEKTAKULÄRE SCHLANGE: DIE GROSSE MAUER<br />

Da ist es schon weitaus schwieriger, die Souvenirhändler,<br />

Tourguides mit Megaphon, Restaurantbesitzer und Taxifahrer<br />

an der Großen Mauer bei Badaling auszublenden.<br />

Nicht zu vergessen die Abertausenden von Besuchern,<br />

denen dieser akustische Einsatz gilt. Wer die Mauer in<br />

Ruhe und mit Flair erleben will, fährt daher einfach ein<br />

wenig weiter, nach Simatai zum Beispiel: Hier verläuft die<br />

Mauer auf einem Bergkamm und fällt rechts und links zum<br />

Teil gut 800 Meter ab. Richtig ursprünglich wird sie jedoch<br />

in Huanghua: Mit ein bisschen Fantasie lässt sich an der<br />

„wilden Mauer“ noch nachvollziehen, wie rau und gefährlich<br />

das Leben der dort stationierten Wachleute einst gewesen<br />

sein muss: Eng klammert sich hier die verwitterte<br />

Mauer an die zerklüfteten und steilen Felswände. Für dieses<br />

ursprüngliche Mauererlebnis lohnt es sich unbedingt,<br />

einen Mietwagen zu buchen. Samt Fahrer wohlgemerkt,<br />

denn ohne Chinesischkenntnisse und Nerven wie Drahtseile<br />

ist man als Besucher, auf sich allein gestellt, im Straßenverkehr<br />

rettungslos verloren.<br />

APOTHEKENGEHEIMNISSE IN BEIJING<br />

Die Tongrentang riecht. Nach frischen Gewürzen und<br />

Menthol, nach Alkohol und Moxa-Kraut und vor allem<br />

nach Asien. Schon ein tiefer Luftzug genügt, um die chinesische<br />

Kultur sprichwörtlich einzusaugen. Denn: Die<br />

Tongrentang (24 Dashilan West Street, Xicheng, Beijing)<br />

ist eine der ältesten Apotheken <strong>China</strong>s. Hinter der palastartigen<br />

Fassade werden seit 1669 Rezepte der traditionellen<br />

chinesischen Medizin zusammengestellt. Für<br />

westliche Besucher scheinen die mitunter recht exotisch:<br />

Hinter den hölzernen Schubladen schlummern nicht nur<br />

die üblichen Kräuter, sondern auch zerriebene Geweihe,<br />

Reptilien, Tollkirsche, Digitalis und allerhand andere potente<br />

Zutaten. Auch die traditionelle Diagnose, die der<br />

Apotheker oft vor Ort fällt, mutet für Europäer befremdlich<br />

an: Der Patient streckt dem Apotheker sprichwört-<br />

LÖFFELWEISE WEISHEIT Chinesische Apotheker brauchen<br />

keinen Computercheck für die Rezeptur ihrer Arzneitees


CHINAS WUNDER | REISE SPEZIAL<br />

MAUERWEGE Wer einmal selbst auf ihr spaziert ist, dem reichen hundert Meter für einen Einblick in das alte <strong>China</strong>: Die verschiedenen<br />

Abschnitte der Großen Mauer, hier bei Beijing, sind über die Jahrhunderte untrennbar mit der sie umgebenden Landschaft verwachsen<br />

lich die Zunge raus. Ein Blick auf die Iris und eine genaue Pulsanalyse helfen, Energiedefizite<br />

oder -Überschüsse zu finden. Den passenden Tee gibt es vor Ort sofort<br />

dazu. Wirksam sind diese Mixturen allemal – geschmacklich gibt es jedoch kaum<br />

Gründe, ausgerechnet zu einem medizinischen Tee zu greifen.<br />

HUANGSHAN: GIPFELSTURM DER LIEBE WEGEN<br />

Wer <strong>China</strong> unter seine Haut lassen will, muss jedoch nicht gleich zur Arznei greifen.<br />

Magisch lockt die landestypische Ästhetik am Huangshan-Bergmassiv in der Provinz<br />

Anhui, rund 400 Kilometer südwestlich von Shanghai: Nebelschwaden hängen zwischen<br />

den zerklüfteten Schluchten und windgeschundenen Kiefern, immer wieder<br />

ragen dunkle Gipfel aus der Wolkendecke. Der Huangshan gehört nicht umsonst zu<br />

den ganz großen Attraktionen <strong>China</strong>s, ja sogar zum UNESCO-Weltnaturerbe. Und<br />

MAO, METROPOLEN UND MARKTWIRSCHAFT<br />

Nirgends ist der Puls der Zukunft so laut zu hören wie in Asiens Großstädten. Ein<br />

Rhythmus, dem die HANSEATIC auf drei spannenden Reisen und deren außergewöhnlichen Vorprogrammen<br />

in Hongkong, Seoul und Shanghai zwischen Mai und Juni 2012 auf die Spur geht.<br />

Wie hat sich Hongkong seit der Übergabe an <strong>China</strong> verändert? Wie funktioniert nonverbale<br />

Kommunikation im japanischen Geschäftsalltag? Was hat Konfuzius mit dem Aufstieg des modernen<br />

<strong>China</strong>s zu tun? Wohin führt die Regionalisierung Asiens? Diese und weitere Fragen werden<br />

im Rahmen von „Expedition Wissen“ nicht nur in Expertendiskussionen an Bord erörtert.<br />

An Land treffen die Gäste bei den Vorprogrammen der Reisen auch auf Entscheidungsträger, die<br />

die Entwicklung der Region hautnah miterleben und gestalten. Wie zum Beispiel in Shanghai beim<br />

Besuch eines Volkswagen-Werks, in Hongkong bei einem Treffen mit dem deutschen Honorarkonsul<br />

und in Seoul bei einem Empfang in der deutschen Botschaft. Mehr Informationen zu<br />

„Expedition Wissen“-Reisen unter www.hlkf.de<br />

selbst für Besucher, die ihren Lebtag noch keinen<br />

Fuß auf chinesischen Boden gesetzt<br />

haben, ist die Begegnung mit dem Huangshan<br />

ein Wiedersehen: Keine Landschaft wurde<br />

öfter in der chinesischen Landschaftsmalerei<br />

abgebildet. Nicht nur der Idylle wegen gilt sie<br />

als gute Adresse für chinesische Liebespaare:<br />

Sie kommen vor allem, um für eine lange Liebe<br />

STADTOASE Die Ruhe der Villeninsel<br />

vor Xiamen darf kein Motorenlärm stören.<br />

Wer nicht laufen will, nimmt ein Besuchertaxi<br />

– mit Batterieantrieb<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 15


REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER<br />

16<br />

Als erster Gang wird ein Blumentopf serviert.<br />

„Dead Garden“ steht auf der Karte. Der Name passt<br />

und ist nicht wirklich appetitanregend. „Einfach essen“,<br />

sagt Chef Alvin Leung. Misstrauisch zupft man einen<br />

Pilz aus dem Beet. Es ist ein japanischer Enoki, der im<br />

Ofen mit einem Hauch Öl trocken, knusprig und stocksteif<br />

gebacken wurde. An seinem Strunk haftet ein<br />

leuchtend grüner Batzen, der frisch, zitronig und überhaupt<br />

nicht tot schmeckt. Der grüne Schaum, der sich<br />

unter einer Schicht graubrauner Morchelbrösel verbirgt, Alvin Leung<br />

besteht aus pürierten Frühlingszwiebeln und Limone<br />

und hat im Siphon seine luftige Konsistenz erhalten. Und er passt hervorragend zu den<br />

leicht gesalzenen Pilzen und zum perlenden Franciacorta, der dazu gereicht wird. Dem<br />

Guide Michelin ist Alvin Leungs außergewöhnliche kulinarische Leistung zwei Sterne wert,<br />

sein Restaurant Bo Innovation, das er vor gut acht Jahren als privates Speakeasy eröffnete,<br />

und das seitdem zweimal umgezogen ist, gilt heute als eine der spannendsten Gourmetadressen<br />

der Stadt, und er selber als „demon chef“, der seine Gäste mit „x-treme“-Küche<br />

in Atem hält.<br />

Aktualisierte Hausmannskost<br />

Nur ein paar Schritte weiter steht ein knapp hundertjähriges<br />

Häuschen. Das Reich von Xu Yuan, die sich<br />

westlichen Gästen gerne als Margaret vorstellt. Ihr Restaurant<br />

Yin Yang gilt bei Hongkonger „Foodies“ längst<br />

als Institution. Im Erdgeschoss stehen zwei italienische<br />

Tontöpfe, der eine kopfüber auf dem anderen, auf<br />

Xu Yuan<br />

einem Gasofen. Dort hinein wird das „Huhn aus dem<br />

Tontopf“ gehängt und 45 Minuten lang über gehacktem wildem Ingwer gebacken. „So wurde<br />

früher auf dem Land gekocht“, sagt die Köchin, „ich mache es nur ein kleines bisschen<br />

feiner.“ Zum Beispiel bei der „Suppe ohne Wasser“, in der Taubenteile und Pilze vier bis<br />

fünf Stunden lang vor sich hin garen, damit ihr gefilterter Jus den Gästen in einer Glasteekanne<br />

serviert werden kann. „Ich möchte, dass sich meine Gäste wie zu Hause fühlen“, erklärt<br />

Xu Yuan, „hier gibt es chinesische Hausmannskost. Auf meine ganz persönliche Art<br />

zubereitet.“ Ähnlich hält es Jacky Yu im Xi Yan, wo die Gäste zwischen moderner Kunst und<br />

Einmachgläsern Platz finden. „Meine Gerichte sind aktualisierte Varianten von dem, was<br />

meine Großmutter und meine Mutter mir beigebracht haben“, sagt der Chefkoch, der fünf<br />

Kochbücher veröffentlicht hat und eine TV-Sendung mit über neun Millionen Zuschauern<br />

moderiert. Bei ihm mischen sich Sichuan-, Shanghai- und Hongkong-Einflüsse.<br />

Fast immer steht das „Hot & Spicy Chicken“ auf<br />

der Karte: Das gekochte Hühnerfleisch wird mit Chilli, Sesamöl,<br />

Sichuanpfeffer, Ingwer, Knoblauch, Petersilie und Sojasauce serviert,<br />

dazu gibt es Nudeln aus Mungo-Sprossen und eingelegte<br />

Enteneier. Unbedingt probieren!<br />

PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

GOURMET<br />

KÜCHENREVOLUTIONEN<br />

ALLES SÜSS-SAUER? VON WEGEN!<br />

In Hongkong stellen ein paar Küchenchefs chinesische<br />

Klassiker gründlich auf den Kopf<br />

Patricia Engelhorn<br />

BO INNOVATION, 18 Ship Street, Wan Chai, Tel. +852 28 50 83 71<br />

YIN YANG, 18 Ship Street, Wan Chai, Tel. +852 28 66 08 68<br />

XI YAN, 3F, 83 Wanchai Road, Wan Chai, Tel. +852 25 75 69 66<br />

Jacky<br />

Yu<br />

zu bitten: Wer zusammen am Gipfel<br />

des Huangshan ein Schloss befestigt<br />

und den Schlüssel wegwirft,<br />

bleibt für immer vereint.<br />

ZEITREISE AUF GULANGYU<br />

Auch Gulangyu, die Insel vor der<br />

Stadt Xiamen, scheint auf den ersten<br />

Blick bekannt. „Irgendwie europäisch,“<br />

grübelt der Besucher beim<br />

Anblick der verspielten Kolonialvillen<br />

und großzügigen Gartenanlagen<br />

– und liegt absolut richtig! Dass die<br />

feudalen Anwesen mit Drogengeldern<br />

erbaut wurden, sieht man<br />

ihnen heute nicht mehr an: Im Opiumkrieg<br />

unterlag das chinesische<br />

Kaiserreich 1842 den Invasoren und<br />

musste fortan nicht nur den britischen<br />

Opiumimport dulden, sondern<br />

auch eine Reihe von Häfen öffnen.<br />

Vom Festland abgeschottet, erwies<br />

sich Gulangyu als idealer Siedlungsort<br />

für die westlichen Opiumhändler.<br />

Mangels Platz – Gulangyu<br />

misst zwei Quadratkilometer –<br />

waren die Bauherren gezwungen,<br />

eng aufeinanderzurücken. Heute erweist<br />

sich das architektonische Gedränge<br />

zum Vorteil der Bewohner:<br />

Autos haben hier keinen Platz, motorisierte<br />

Verkehrsmittel wurden<br />

kurzerhand verboten. Während im<br />

Hintergrund die Wolkenkratzer von<br />

Xiamen in den Himmel ragen und<br />

riesige Containerschiffe vorbeigleiten,<br />

bleibt Gulangyu fest in der<br />

Vergangenheit verhaftet. Wer hier<br />

lebt, darf abends mit der beruhigenden<br />

Erkenntnis ins Bett gehen,<br />

nicht nur an einem der schönsten,<br />

sondern auch der stillsten Orte<br />

des Landes zu wohnen. Manchmal<br />

liegen die Kontraste in <strong>China</strong> ganz<br />

nah zusammen. ❖<br />

Françoise Hauser war zuletzt im August in<br />

<strong>China</strong>. Was sie in Shanghai immer neu erstaunt:<br />

„Auf dem Bund schauen Europäer nur<br />

auf die Kolonialbauten am Westufer, die Chinesen<br />

auf die Skyline des Pudong-Ufers.“<br />

Chao-Hsiu Chen wurde in Taiwan geboren<br />

und arbeitet als Künstlerin, Komponistin<br />

und Schriftstellerin in Rom. Für PASSAGEN<br />

entwarf sie exklusiv acht Kalligrafien.


MÄRCHENHAFT Fantastischer hätte<br />

sie sich niemand ausdenken können:<br />

Die nebelverhangenen Gipfel und<br />

steilen Schluchten des Huangshan<br />

Gebirges sind die Höhepunkte des<br />

an spektakulären Aussichten kaum<br />

zu überbietenden Wandergebiets<br />

[Gelbe Berge]<br />

CHINAS WUNDER | REISE SPEZIAL<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 17


Fotos: Laif (3), Mauritius-Images (1), Gettyimages (1), Alimdi.net (1), Imago (1)<br />

REISE SPEZIAL | MAGISCHE PLÄTZE<br />

HIMMELSSEE<br />

Der Kontrast könnte nicht größer sein: Eben noch geizte die Gobi mit kläglichen Vegetationsversuchen,<br />

ein paar Kilometer entfernt, auf 2.000 Metern Höhe, liegt ein glasklarer Bergsee<br />

inmitten von dichten Nadelwäldern und grünen Almwiesen. Über den „himmlisch“ in der<br />

Sonne glänzenden See schweift der Blick auf das 5.445 Meter hohe, schneebedeckte<br />

Massiv des Bogda-Feng. Kasachische Nomaden bieten in den Sommermonaten Jurtenübernachtungen<br />

auf den Wiesen rundum an – inklusive kulinarischer Kostprobe. Pikant gegrillte<br />

Fleischspieße und frisches Fladenbrot vor grandioser Bergkulisse – was will man mehr?<br />

MagischePlätze<br />

ENTDECKUNGEN AUF DEN SPUREN DER ALTEN SEIDENSTRASSE – NICHT NUR IN CHINA<br />

MAIJISHAN<br />

Der Name ist pures Understatement: Maijishan – der Heuhaufenberg.<br />

Denn allein die Anfahrt aus der Lössebene heraus ist atemberaubend:<br />

Steil geht es in Serpentinen nach oben, bis dann urplötzlich ein<br />

üppig mit subtropischer Vegetation bewachsener Felsbolide am<br />

Horizont auftaucht. Wie von Buddhahand dorthin gesetzt, ragt er in<br />

den Himmel, flankiert von riesigen, in den Stein gehauenen Buddhafiguren.<br />

Über mehr als ein Jahrtausend haben hier buddhistische Mönche<br />

und Künstler ihrem Glauben in Tausenden Statuen und Gemälden<br />

filigranen Ausdruck gegeben. Ein wahrhaft göttlicher Anblick!<br />

18 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

DUNHUANG<br />

Wartete der Reisende vor 1.000 Jahren in Dunhuang auf seinen Aufbruch<br />

Richtung Taklamakan-Wüste, nutzte er die Zeit für letzte flehende<br />

Gebete um Beistand. Heute setzt er sich bei einem Espresso<br />

in das Dachcafé des Dunhuang Hotels und genießt die Aussicht.<br />

Gerade einmal zwei Kilometer entfernt türmen sich die Wanderdünen<br />

am Horizont auf, Vorboten einer Wüste, die immer noch zu<br />

den gefährlichsten der Welt gehört. Der ideale Platz, um die Reiseberichte<br />

eines Marco Polo oder Sven Hedin zu lesen, während<br />

der Kellner eine Flasche ausgezeichneten Roten aus Turfan serviert,<br />

der wartenden Oase am anderen Ende der Taklamakan.


SAMARKAND<br />

Ein wenig stiefmütterlich werden sie schon behandelt, die Länder Zentralasiens<br />

– völlig zu Unrecht. Denn in Kirgistan, Tadschikistan und<br />

Usbekistan lebt das Erbe der Seidenstraße fort. In Sitten und Gebräuchen,<br />

in den unterschiedlichen Volksgruppen und natürlich in<br />

den grandiosen Bauwerken, die in Buchara und Samarkand die Besucher<br />

begeistern. Vor allem der Registan-Platz in Samarkand, tausendmal<br />

auf Fotos gesehen, ist dennoch ein Erlebnis für sich, wenn man<br />

in der Platzmitte steht und zwischen Ulugh-Beg-, Tilya-Kori- und Sher-<br />

Dor-Medresse optisch in einem Meer aus Mosaiken versinkt.<br />

KASHGAR<br />

Kashgar mag an vielen Ecken einer typischen modernen chinesischen<br />

Stadt gleichen – auf dem sonntäglichen Viehmarkt hat sich<br />

seit der Hochzeit der Seidenstraße nicht viel geändert. Pferdezüchter<br />

stellen ihre Prachtexemplare vor, der Hufschmied schlägt ein<br />

Paar Eisen gegeneinander, um seine Dienste anzupreisen, an vielen<br />

kleinen Garküchen schlagen die Nudelmacher den Teig auf die Tische.<br />

Es wird diskutiert, gefeilscht und gehadert. Am Abend zieht dann<br />

wieder die Moderne in Form von Traktoren und Viehlastern vor den<br />

Toren von Kashgar ein. Bis zum nächsten Sonntag.<br />

MAGISCHE PLÄTZE | REISE SPEZIAL<br />

JIAOHE<br />

Im 7. Jahrhundert kam man an ihr im wahrsten Sinne des Wortes<br />

nicht vorbei: Jiaohe war eine Weltstadt, ein Verkehrsknotenpunkt<br />

dort, wo die Wüste Gobi in die Taklamakan übergeht. Über ein Jahrtausend<br />

gaben sich hier die Karawanen ein Stelldichein. Orientalische<br />

Gewürze, Seide und Ideen wurden in den engen Gassen gehandelt<br />

– bis Jiaohe im 13. Jahrhundert von den Horden Dschingis<br />

Khans zerstört wurde. Wenn die Sonne heute über den schneebedeckten<br />

Gipfeln des Himmelsgebirges untergeht, ist der legendäre<br />

Zauber zwischen den sandigen Ruinen immer noch allgegenwärtig.<br />

HAMI<br />

Nein, damit hätte der Besucher in dieser Wüstenoase nicht gerechnet.<br />

Weder mit einer charmanten Großstadt, deren quirlige Märkte<br />

so manche Entdeckung bereithalten. Noch mit einem architektonischen<br />

Kleinod, dem Grabmal der muslimischen Könige von Hami.<br />

Auf jeden Fall aber nicht mit den saftigsten Honigmelonen, die es<br />

an der Seidenstraße gibt: Die Hami-Melone ist weit über die Grenzen<br />

<strong>China</strong>s bekannt und war zu allen Zeiten ein Exportschlager des<br />

Reichs der Mitte. Herrscher kamen und gingen, die Melone aus<br />

der Oase Hami zwischen Gobi und Taklamakan ist bis heute eine<br />

schmackhafte Konstante an der Seidenstraße.<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 19


REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER<br />

Ansichten Asiens<br />

Kommen Sie an Bord und<br />

bereisen Sie mit Hapag-Lloyd<br />

Kreuzfahrten die Welt der<br />

aufgehenden Sonne<br />

20 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

■ MS EUROPA, 2.2. – 24. 2. 2012, von Nouméa nach Hongkong (EUR 1203)<br />

Nouméa – Port Vila – Luganville – Champagne Beach–Salomoninseln (wetter- und tideabhängige Anlandungen u.a.<br />

auf Nendö, Santa Ana, Pirumeri, Gizo und Mono Island) – Rabaul – Madang – Koror– Cebu – Hongkong<br />

■ MS EUROPA, 23. 2. – 10. 3. 2012, von Hongkong nach Ho-Chi-Minh-Stadt (EUR 1204)<br />

Hongkong – Shanghai –Xiamen – Halong Bucht – Sanya – Chan May – Da Nang–Ho-Chi-Minh-Stadt<br />

■ MS HANSEATIC, 24. 4. – 12. 5. 2012, von Guam nach Hongkong (HAN 1207)<br />

Guam – Nordmarianen (Tinian, Pagan, Kreuzen vor Anatahan und Maug) – Chichishima, Kreuzen vor Hahashima –<br />

Daito-Inseln – Naha – Keelung–Makung – Kaohsiung –Hongkong<br />

■ MS HANSEATIC, 11. 5. – 21. 5. 2012, von Hongkong nach Shanghai (HAN 1208)<br />

Hongkong – Guangzhou– Xiamen– Putuo Shan–Jiangyin – Nanjing – Shanghai<br />

■ MS HANSEATIC, 20. 5. – 31. 5. 2012, von Shanghai nach Inchon (HAN 1209)<br />

Shanghai – Lianyungang – Qingdao– Yantai – Tianjin – Qinhuangdao–Dalian– Inchon<br />

■ MS COLUMBUS, 10. 2. – 1. 3. 2012, von Bali nach Shanghai (COL 1203)<br />

Bali–Semarang–Bintulu–Muara–Kota Kinabalu–Da Nang–Haiphong–Hongkong–Xiamen–Shanghai<br />

■ MS COLUMBUS, 29. 2. – 18. 3. 2012, von Shanghai nach Manila (COL 1204)<br />

Shanghai – Nagasaki – Hiroshima – Kobe–Toba–Yokohama –Shimizu – Naha–Ishigaki –Manila<br />

Karte: Harald Köbele


Wenn Reisen zum<br />

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Fotos: Bestimage (1), F1online (1), 20th Century Fox/Kobal Collection (1)<br />

LEGENDÄR | DOM PÉRIGNON<br />

Jahrgangs<br />

Bester<br />

Heute würde er vermutlich als „Entdeckung<br />

des Jahres“ gefeiert, für seinen Namensgeber<br />

war er einst eine Offenbarung: Dom Pérignon<br />

Champagner setzt seit mehr als 300 Jahren<br />

prickelnde Maßstäbe<br />

von André Liebe<br />

„BRÜDER, KOMMT GESCHWIND. Ich trinke Sterne!“ Es war um das<br />

Jahr 1700, als Dom Pierre Pérignon, Benediktinermönch und Kellermeister<br />

der Abtei Hautvillers in der Champagne, der Legende nach völlig<br />

verzückt vom eigenen Wein war. Was hatte sich ereignet? Dom Pérignon<br />

hatte im Herbst die Gärung seiner stillen Weine nicht zu Ende gebracht.<br />

Im Frühjahr, als es wieder wärmer wurde, setzte die Gärung wieder ein,<br />

in den Flaschen bildeten sich Gase – der Champagner war geboren.<br />

„Wenn Sie es schaffen, einen perfekt gekühlten Dom Pérignon in einem<br />

schönen Glas auf der Terrasse eines Pariser Restaurants mit Blick auf<br />

die Bäume im herbstlichen Sonnenschein zu genießen, werden Sie sich<br />

absolut göttlich fühlen, selbst dann, wenn Sie oft Champagner trinken.“<br />

(Marlene Dietrich)<br />

DIE LAUNE DER NATUR inspirierte Dom Pérignon. Fortan ließ er<br />

seine Weine bewusst gären, damit das Ergebnis auch kräftig<br />

schäume. Die „Méthode champenoise“ war geboren. Der fromme<br />

Mann aus dem Keller der Abtei war aber auch der Erste, der<br />

Weine aus verschiedenen Lagen zu einer Assemblage vereinte<br />

und den Wein aus roten Trauben nur kurz auf der Maische<br />

liegen ließ, damit der Saft schön weiß bleibt.<br />

„Jetzt haben unsere Ferien begonnen.“<br />

(Marilyn Monroe nach einem Plastikbecher Dom Pérignon bei<br />

einem Ausflug mit Drehbuchautor Hans Jorgen Lembourn)<br />

22 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011


DOM PÉRIGNON HATTE 1694 KECK BEHAUPTET, dass er den besten Wein der Welt produziere<br />

– dabei durfte er zwei besondere Köstlichkeiten unter seinem Namen gar nicht<br />

mehr erleben: den Rosé Vintage, der 1949 erstmals abgefüllt wurde, und die Oenothèque, für<br />

die von jedem Jahrgang eine kleine Menge mit dem Hefesatz in der Flasche für weitere 15<br />

bis 20 Jahre reift. Der Jahrgang 1996 gilt als bester Champagner der letzten Dekaden.<br />

„Pures Vergnügen, politisch ein wenig unkorrekt, doch voller Euphorie und Heiterkeit.“<br />

(Karl Lagerfeld, bekennender Diät-Cola-Fan und nach eigener Aussage<br />

sonst eher „visueller Champagnerkonsument“)<br />

DAS GEHEIMNIS beginnt im Weinberg. Nur Trauben der historischen<br />

acht Grands-Crus-Lagen sowie aus der legendären Premier-Cru-Lage<br />

von Hautvillers sind gut genug, eines Tages in der<br />

Tradition des Mönchs zum Schäumen gebracht zu werden. Und:<br />

Dom Pérignon ist immer ein reiner Jahrgangschampagner. Das<br />

bedeutet aber auch: Diesen Champagner gibt es nicht in jedem<br />

Jahr, sondern nur in ganz besonderen.<br />

Andy Warhol gründete mit einigen Freunden den „2.000 Club“:<br />

20 Personen, die sich 2.000 Flaschen Dom Pérignon kauften.<br />

Diese sollten bis zum Jahr 2000 gelagert werden, um damit das<br />

neue Jahrtausend gebührend zu feiern. Der Pop-Art-Künstler erlebte<br />

das Fest zwar nicht mehr, das Haus Dom Pérignon widmete<br />

ihm jedoch vom Jahrgang 2000 eine Sonderedition –<br />

mit knallbunten Etiketten.<br />

NOTEN VON ZITRUS, HONIG UND NÜSSEN,<br />

Röstaromen, aber auch Anklänge von Torf und Meersalz.<br />

Große Komplexität zeichnet Dom Pérignon seit<br />

jeher aus. Verantwortlich dafür ist die Assemblage, für<br />

die nur Chardonnay und Pinot Noir verwendet werden.<br />

Und die Reifezeit: Sieben Jahre in der Flasche, darunter<br />

geht gar nichts. Einzigartig ist auch sein Alterungspotenzial,<br />

das selbst nach Jahrzehnten noch unverfälschten<br />

Genuss garantiert.<br />

„Man trinkt keinen 53er Dom Pérignon, wenn<br />

er eine Temperatur von über acht Grad hat.<br />

Das wäre genauso, als wenn man den Beatles<br />

ohne Ohrenschützer zuhören würde.“<br />

(Sean Connery als James Bond in „Goldfinger“)<br />

SEINE LANGE LAGERFÄHIGKEIT macht Dom Pérignon zu einem Objekt der Begierde für Sammler.<br />

Bei Christie’s in New York kamen 2004 drei Flaschen Dom Pérignon 1921 für 24.675 Dollar unter<br />

den Hammer. Fast ein Klacks im Vergleich zu zwei Auktionen von Acker Merrall & Condit aus dem Jahr<br />

2008: Drei Magnumflaschen Dom Pérignon Oenothèque (1966, 1973 und 1976) wechselten in Hongkong<br />

für 93.260 Dollar den Besitzer, in New York erzielten zwei Flaschen Dom Pérignon Rosé Vintage<br />

1959 (der nie in den Verkauf gelangte) den sensationellen Verkaufspreis von 84.700 Dollar. Auch die<br />

Gäste der EUROPA wissen die prickelnde Kapitalanlage zu schätzen: Bei der traditionellen Charity-<br />

Großflaschenversteigerung bei BIG EUROPA 2011 erzielte die 6-Liter-Flasche Dom Pérignon Vintage<br />

1998 mit 10.000 Euro den höchsten Einzelerlös.<br />

Für die Gäste nur das Beste – das mag sich auch die amerikanische Botschaft in Paris gedacht haben,<br />

als sie 1961 ein Dinner für die Präsidenten John F. Kennedy und Charles de Gaulle ausrichtete und<br />

sich für Dom Pérignon Vintage 1949 entschied. Anno 1961 wurde dafür jener Dom Pérignon abgefüllt,<br />

mit dem 1981 in London die Hochzeitsgesellschaft auf Prinz Charles und Lady Diana anstieß.<br />

DOM PÉRIGNON | LEGENDÄR<br />

CHAMPAGNERSELIG<br />

Durch Zufall entdeckte der genussfreudigeBenediktinermönch<br />

Dom Pérignon um 1700<br />

im französischen Kloster<br />

Hautvillers (M.) den Reiz des<br />

schäumenden Weins, dessen<br />

Prickeln von Stars wie Marilyn<br />

Monroe (l.) und Karl Lagerfeld<br />

gestern wie heute hoch<br />

geschätzt wird<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 23


Fotos: Breuel Bild, Laif (2)<br />

GUSTO | JÖRG SACKMANN<br />

Geschickt getüftelt<br />

Als Jörg Sackmann die elterliche Hotelküche erobert,<br />

trauen die Nachbarn im Schwarzwald ihrem Gaumen kaum.<br />

23 Jahre später kommen die Gourmets aus aller Welt<br />

DU MEINE GÜTE, denkt man und sagt<br />

kein Wort. Was will der denn mit der<br />

Milch, wo nebenan die Languste darauf<br />

wartet, kulinarisch geadelt zu werden?<br />

Jörg Sackmann merkt natürlich sofort,<br />

dass man ihm nicht traut. „Abwarten“,<br />

grinst er. Und sagt: „Die verblüffendsten<br />

Aromen sind dort enthalten, wo man es<br />

am wenigsten vermutet.“Jörg Sackmann<br />

und die Aromen – das ist eine Symbiose,<br />

die man hätte erfinden müssen, gäbe es<br />

dieses wunderbare Zusammenspiel zwischen<br />

Mensch und Lebensmittel nicht<br />

schon seit vielen Jahren mitten im<br />

Schwarzwald. In Baiersbronn, dem magischen<br />

Ort für Gourmets, wo über Harald<br />

Wohlfahrt in der „Schwarzwaldstube“ und<br />

Claus Lumpp im „Bareiss“ mehr Sterne prangen als in so mancher Metropole,<br />

ausgerechnet dort hat Sackmann das beschauliche Ferienhotel<br />

seiner Eltern gründlich aufgemischt. Als er 1988 nach Hause<br />

zurückgekehrt war, übte er sich zunächst noch in Demut vor der Tradition<br />

in der Küche. Doch der damals 28- Jährige hatte in den Jahren<br />

zuvor einfach zu viel gesehen und erlebt, drüben bei Wohlfahrt, bei<br />

Henry Levy in Berlin und schließlich bei Eckart Witzigmann in der legendären<br />

„Aubergine“. Fünf lange Jahre hat Sackmann die Feriengäste<br />

mit Spezialitäten aus dem Schwarzwald bekocht, dann aber<br />

24<br />

PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

hatte die Unterforderung ein<br />

Ausmaß erreicht, das er nicht<br />

länger hinnehmen wollte. „Und<br />

dann habe ich halt das ‚Schlossberg‘<br />

aufgemacht“, sagt er.<br />

NEUE WELTEN<br />

Das Restaurant „Schlossberg“ im<br />

Hotel Sackmann ist inzwischen<br />

ein Pilgerziel für Gourmets aus<br />

allen Himmelsrichtungen. Wer einen<br />

der gerade mal acht Tische<br />

ergattert, kann sich glücklich<br />

schätzen. „Ich mag Gegensätze,<br />

die sich anziehen“, sagt Sackmann.<br />

Und diese Lust zieht sich<br />

durch seine Gerichte wie ein roter<br />

Faden. Die Produkte stammen<br />

dabei meist aus der Region,<br />

wie das Wild, das Geflügel, die<br />

Kräuter und die Früchte. Doch<br />

würde man Sackmann unrecht<br />

tun, seine Küche ausschließlich<br />

als regional zu bezeichnen. Dafür<br />

ist er viel zu sehr Tüftler. „Es<br />

gibt nichts Schöneres, als mit ganz einfachen Zutaten eine völlig neue<br />

Geschmackswelt zu eröffnen“, sagt Sackmann. Ein Paradebeispiel dafür<br />

ist sein Seesaibling, den er mit dem Rauch von Muskatblüten verfeinert.<br />

Oder die „Schwäbischen Austern“, wie man im Ländle die<br />

gute alte Weinbergschnecke nennt, die Sackmann mit Wiesenkräutern<br />

und einem Olivenschaum serviert. Seine Kreationen macht Jörg<br />

Sackmann so hervorragend, dass er mittlerweile nicht nur in Baiersbronn,<br />

sondern oft auch auswärts kocht: beim Ball des Sports, bei der<br />

Verleihung der Goldenen Kamera, beim Bundeskanzlerfest, auf der<br />

EUROPA und nicht zuletzt im Fernsehen, wo er im „ARD-Buffet“ vor<br />

der Kamera und hinterm Herd steht. Und was ist jetzt mit der Milch?<br />

Sackmann hat darauf nur gewartet. Ganz sachte wird sie reduziert, ein<br />

Geduldsspiel. Irgendwann ist es so weit: Sackmann schlägt die Reduktion<br />

zu einem Schaum auf und adelt damit in der Tat die Languste.<br />

Ohne Sahne, ohne Schnickschnack. Einfach so. Perfekt. ❖<br />

André Liebe<br />

BODENSTÄNDIG KREATIV<br />

Jörg Sackmann hat mit<br />

Gegensätzen kein Problem<br />

JÖRG SACKMANN AUF SEE<br />

Aromentüftler an Bord: Reisen Sie mit MS EUROPA und Jörg Sackmann<br />

von Acapulco nach Honolulu (EUR 1201, 3.1. –20.1.2012).<br />

Ungewöhnliche Kombinationen aus bodenständigen Klassiker und<br />

frechen Exotengenüssen garantiert! Mehr Informationen: www.hlkf.de


DER REZEPT-TIPP DES STERNEKOCHS<br />

Aprikosentörtchen mit knusprigem Strudel und karamellisierter Zimt-<br />

Salz-Butter (für 4 Personen)<br />

Für den Aprikosenbelag: 4 Aprikosen, 150 ml trockener Weißwein, 50 ml Zitronensaft,<br />

70 g Zucker, 1 Vanilleschote, 4 cl Aprikosenlikör<br />

Die Aprikosen halbieren und in drei Spalten schneiden. Weißwein mit dem<br />

Zucker, dem Zitronensaft und der Vanilleschote aufkochen. Ziehen lassen,<br />

Aprikosenspalten und -likör zugeben und alles in einem Beutel mit möglichst<br />

wenig Luft verpacken. Im Beutel erkalten lassen.<br />

Für die Marzipanschicht: 125 g Marzipan, 2 Eier, 40 g weiche Butter, 1 Msp.<br />

Orangenschale, fein gerieben, 1 cl Aprikosenlikör<br />

Die Eier mit dem Marzipan mit dem Handrührer gut aufschlagen, dann die<br />

weiche Butter, Orangenschale und Aprikosenlikör zugeben. Gut verrühren<br />

und das Ganze für gut ½ Stunde in den Kühlschrank geben, damit es wieder<br />

etwas fester wird. In einen Spritzbeutel (mittlere Lochtülle) füllen.<br />

Für den Blätterteig ist ein bisschen Schummeln erlaubt: Der Einfachheit halber<br />

in guter Qualität fertig kaufen. Dann alles zusammensetzen mit:<br />

50 g Aprikosenmarmelade, 20 ml Aprikosenlikör<br />

Den Blätterteig ca. 0,3 cm dick ausrollen und mit einem Ausstecher Ringe mit<br />

einem Durchmesser von 6 cm ausstechen. Die Marzipanmasse dünn auf die<br />

Blätterteigscheibe aufdressieren, sodass ein ca. 3 mm breiter Rand frei bleibt.<br />

Die Aprikosen aus dem Fond nehmen, gut abtropfen und die Tartes damit belegen.<br />

20 Minuten ruhen lassen. Dann auf ein gefettetes Backpapier setzen<br />

und im Ofen bei 195 °C ca. 10 Minuten backen. Die Aprikosenmarmelade<br />

mit dem Likör aufkochen und die Törtchen damit bestreichen.<br />

Für die Strudelstreifen: (fertigen) Strudelteig mit Butter bestreichen und Puderzucker<br />

bestreuen, in ca 4 cm lange, schmale Streifen schneiden und auf<br />

eine umgedrehte feuerfeste Form legen. Im auf 200 °C vorgeheizten Ofen ca.<br />

5 bis 7 Minuten backen, bis sie goldbraun und karamellisiert sind. In noch<br />

heißem Zustand von der Form lösen und abkühlen lassen<br />

Für die Zimt-Salz-Butter: 70 g Zucker, 20 g Butter, 50 ml Sahne, Salz, Zimt<br />

Den Zucker zu goldbraunem Karamell schmelzen. Die Butter und nach<br />

und nach die Sahne hinzugeben. Mit einer Prise Zimt und einer kleinen<br />

Prise Salz abschmecken und leicht abkühlen lassen.<br />

Anrichten: 6 bis 7 schmale Strudelstreifen auf den heißen Törtchen stapeln,<br />

die Zimt-Salz-Butter in kleinen Tropfen dazusetzen. Am besten mit<br />

frischen Aprikosenkompott und Eis genießen!<br />

SÜSSE FRÜCHTCHEN: In Jörg Sackmanns Aprikosenvariationen für<br />

Genießer ist die salzige Note der besondere Kick<br />

JÖRG SACKMANN | GUSTO<br />

HERBERT<br />

SECKLER<br />

Sansibar<br />

auf Sylt<br />

Paradiesische Zustände<br />

Für Gunter Künstlers Sauvignon Blanc<br />

wird das Rheingau zum Garten Eden<br />

Eigentlich wollten wir den Sauvignon Blanc von Gunter<br />

Künstler vor Ihnen verstecken. Warum? Weil A),<br />

dieser Wein so knapp ist, B), so überirdisch gut, dass<br />

wir C), den gesamten Lagerbestand aufkaufen mussten<br />

und seitdem D) von einer der sieben Todsünden<br />

befallen sind: GEIZ! Glauben Sie uns – Ihnen würde es<br />

genauso ergehen. Sie würden dieses flüssige Gold<br />

wahrscheinlich sogar in den Safe schließen und erst<br />

nach Einbruch der Dunkelheit hinter zugezogenen<br />

Vorhängen trinken. Wir besitzen wenigstens noch so<br />

viel Anstand und Mitgefühl und teilen diesen fantastischen<br />

Wein mit Ihnen. Wenn auch nur widerwillig,<br />

denn kein Geringerer als der Herrgott höchstpersönlich<br />

muss seine Finger im Spiel gehabt haben, als dieser<br />

Wein gekeltert wurde. Herrlich erfrischend und fruchtig<br />

mit lebendiger Säure und geschmeidiger Tiefe. Ein<br />

harmonischer und doch kantiger Tropfen mit der<br />

Farbe von hellem Gold. Kurz gesagt – ein Meisterwerk.<br />

So was schafft nur der Allmächtige oder ein Künstler.<br />

In diesem Falle eben Gunter Künstler, der sich allerdings<br />

Unterstützung von der magischen Region Rheingau<br />

geholt hat. Dort schützt der 880 Meter<br />

hohe Taunus die Reben vor kalten Nordwinden,<br />

wodurch ein geradezu mediterranes<br />

Klima entsteht, das sogar Zitronen und<br />

Feigen reifen lässt. Na, wenn das kein Beweis<br />

ist, dass dort womöglich der Garten<br />

Eden ist und dieser geniale Sauvignon<br />

Blanc himmlischen Ursprungs. Weil wir<br />

da auch mal hinwollen, lassen wir<br />

Gnade vor Eigenliebe walten und warten<br />

mit Tränen in den Augen auf den<br />

Ausverkauf. Auf Ihr Wohl! ❖<br />

Herbert Seckler<br />

2010er Künstler Sauvignon<br />

Blanc, only sansibar, 0,75 Liter,<br />

27,50 Euro, Bestellung über die<br />

beiliegende Postkarte<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 25


NEULAND | INDIENS ZAUBER<br />

od’s own country“ liegt an Indiens Malabarküste. Ein Labyrinth<br />

aus 29 Lagunen und Seen, 44 Flüssen mit exotischen<br />

Namen wie Thodupuzha, Achankovil, Manimala<br />

und einem Netz aus 1.500 Kilometern Kanälen. „Sie wollen<br />

nach Cochin?“, fragt der Kapitän der „Everest“, die<br />

träge am Steg der Kottayam Boat Jetty auf und ab wiegt.<br />

„Das sind 50 Meilen – 50 Meilen Meditation. Parashurama<br />

hat einen guten Wurf getan, als er Kerala und die Backwaters erschuf.“ Man<br />

will die mystische Entstehungsgeschichte gern glauben: Dem indischen<br />

Kriegsgott Parashurama war es zur Aufgabe gemacht worden, die Westküste<br />

Indiens gegen das unablässig anstürmende Meer zu verteidigen. Von einem<br />

Berg der Western Ghats herab schleuderte er seine Streitaxt in die gefräßigen<br />

Wellen – und das Land Kerala stieg aus den Fluten empor. „Kuttanad“ nennen<br />

die Menschen hier das Gebiet der Backwaters.<br />

LANGSAMES LEBEN<br />

Gut, die Meditation stellt sich nicht sofort ein, als die Fähre über den weiten<br />

Vembanad Lake gleitet. Zu viel will das Auge sehen: Lastkähne mit hochgezogenem<br />

Bug und quadratischen Segeln aus zusammengeflickten Sackleinen<br />

treiben wie aus tiefer Vergangenheit kommend vorbei. Ein Motorboot zieht<br />

eine Kette aus zwei Dutzend Einbäumen über das Wasser. Menschen unter<br />

schwarzen und bunten Sonnenschirmen sitzen darin. Am Ufer eine gleißend<br />

weiße christliche Kapelle, ein seltsamer Fremdkörper vor einer Kulisse aus<br />

Palmen, Cashewbüschen, Jackfruchtbäumen, weiten Reisfeldern. Und natürlich<br />

die Kettuvallams, die großen Hausboote mit ihren mächtig gewölbten<br />

FLECHTWERK Das traditionelle Leben ist entlang der Flussarme überall noch<br />

sehr lebendig – ebenso wie die Handwerkskunst<br />

Fotos: Corbis Images (1), Fotolia.com (2), Laif (1), Huber-Images (1), Gettyimages (4) G<br />

26 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

GIFTIG GRÜN sieht reife Jackfrucht aus


SEITENARME Im Labyrinth der Backwaters<br />

kann man sich nicht nur gedanklich<br />

verlieren. Aber ohne erfahrenen Skipper<br />

würde man die schönsten – und ruhigsten<br />

– Ecken ohnehin nicht finden<br />

INDIENS ZAUBER | NEULAND<br />

DER GOTT<br />

DER VIELEN WASSER<br />

Wahre Ruhe. Immer mehr Rastlose suchen sie in den Ayurveda-<br />

Zentren Keralas – und finden sie schon auf dem Weg dorthin:<br />

Das Flusslabyrinth der Backwaters ist die Lebensader Südindiens<br />

– und das ausdrücklich auch im übertragenen Sinne<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN<br />

27


NEULAND | INDIENS ZAUBER<br />

WASSERPALAST Von<br />

außen wie innen wirken<br />

die Kettuvalams,<br />

die traditionellen<br />

Boote Keralas, heute<br />

wie naturnahe Miniaturlandschlösschen.<br />

Ursprünglich waren sie<br />

vor allem zum Transport<br />

von Reis und Gewürzen<br />

vom Hafen in<br />

Cochin ins Hinterland<br />

im Einsatz<br />

Dächern und Erkern aus geflochtenem Reisstroh,<br />

Palmblattmatten und, bei den modernen Varianten,<br />

Holz. Die Gedanken träumen sich einen Moment hinüber<br />

in den Luxus: Verwöhnt werden von einem Butler<br />

und einem eigenem Koch! Doch die kleine „Everest“<br />

ist näher am Leben. Der Kapitän biegt in einen<br />

schmalen Kanal. Palmen und Hibiskusbäume neigen<br />

sich von den Ufern herüber, die Passage ist sattgrün<br />

überwuchert von Wasserlilien. „Früher hatte ich überall<br />

freie Fahrt“, sagt der Kapitän, „aber das Wasser<br />

wird schlechter. Die Krokodile sind verschwunden<br />

und die Wasserlilien sind gekommen.“ Mühsam pflügt sich das Boot voran.<br />

Auch die Gedanken verlieren an Geschwindigkeit. Das ländliche Indien ist ein<br />

langsames Land unter der heißen Sonne. Ein Händler stakt seinen Kahn voller<br />

Tonkrüge wie in Zeitlupe voran. An einer Treppe ins Wasser stehen Frauen<br />

und waschen Kleider. Mindestens eine Woche lang sollte man sich in den<br />

Flussarmen verlieren, um langsam in ihr Herz vorzustoßen.<br />

DIE WAHRE HEILKUNST<br />

In dieser zeitverlorenen Realität mag man kaum glauben, dass Keralas Backwaters<br />

gerade als absolutes Trendziel unter Indienreisenden gelten. Neben<br />

den Hausbootreisen werden vor allem Ayurveda-Kuren angeboten. Dabei<br />

ist Ayurveda im Himalaya entstanden – und nach Kerala gehört die Heilkunst<br />

des Kalari Payat. Das ist zwar eigentlich eine 5.000 Jahre alte Technik<br />

des Kampfes, eine gefährliche Choreografie aus Sprüngen, Schlägen, Finten<br />

und kontrollierten Stürzen. Doch weil sie für ihre tödlichen Angriffe die<br />

Energiezentren des menschlichen Körpers kannten, waren die alten Meister<br />

des Kalari Payat auch die Heiler ihres Dorfes, verstanden sie es doch<br />

ebenso, diese sogenannten Marmapunkte sanft zu massieren, zu harmonisieren<br />

und zu aktivieren. Ihre tradierten Massagen sind noch ein Geheimtipp<br />

in den Backwaters.<br />

BLÜTENMEER Schönheiten aus der dunklen Tiefe: Seerosen weisen<br />

mittlerweile an so vielen Stellen den Schiffen den Weg, dass sie mancherorts<br />

sogar schon als Plage empfunden werden


EINMALIGE VIELFALT<br />

Eine Fußgängerbrücke aus Holz und Stahlrohr<br />

überspannt den Kanal. Der Mittelteil wird jetzt<br />

an einem Seil hochgezogen, um der „Everest“<br />

die Durchfahrt freizugeben. Ein Kettuvalam<br />

käme hier nicht mehr durch. Die Backwaters<br />

sind kein See, den man queren, kein Fluss, dem<br />

man mit der Strömung folgen kann. Sie sind<br />

eine in sich geschlossene Wasserwelt. Eine<br />

Traumwelt. Die Schriftstellerin Arundhati Roy<br />

hat ihren berühmten Roman „Der Gott der<br />

kleinen Dinge“ über Kerala geschrieben, und<br />

auch „Des Mauren letzter Seufzer“ von Salman<br />

Rushdie spielt zum Teil hier. Roy ist die Tochter<br />

einer keralischen Christin und eines Hindus,<br />

Rushdi stammt aus einer moslemischen<br />

Familie. Zwei Hintergründe, die auch Kerala<br />

bestimmen: Nur 56 Prozent der Bewohner des<br />

Bundesstaates sind Hindus, fast 25 Prozent<br />

sind Muslime und 20 Prozent Christen. Eine<br />

für Indien einmalige Mischung, die auch die<br />

Hafenstadt Cochin bis heute prägt.<br />

Von hier aus trieben schon vor fast 2.000<br />

Jahren jüdische und arabische Kaufleute Gewürzhandel<br />

mit Phönizien, Ägypten, Babylon,<br />

Arabien, <strong>China</strong> und Rom. Das hat Kerala sehr<br />

früh sehr reich gemacht – und begehrt. Es<br />

kamen die Portugiesen und die Holländer, die<br />

Chinesen, indische Herrscher aus dem Inland<br />

und die Engländer. Sie alle hinterließen ihre<br />

Spuren. Es ist gut, aus der Langsamkeit der<br />

Backwaters kommend durch Cochin zu streifen.<br />

Langsamkeit schärft das Auge für die<br />

Spuren, die hinter dem ersten Blick liegen.<br />

GOTTESHAUS In Kerala teilen sich die Weltreligionen<br />

die Gäubigen. St. Francis in Cochin<br />

gilt als die älteste christliche Kirche Indiens<br />

NATUR<br />

INDIENS ZAUBER | NEULAND<br />

SHIR KHANS ERBEN<br />

AUF TIGERSAFARI IN MADHYA PRADESH<br />

Shir Khan in freier Wildbahn zu erleben, gehört zu jenen wenigen<br />

Momenten, für die kein Weg zu weit, keine Mühe zu groß und kein Preis zu hoch<br />

ist. Wenn man ihn erlebt. „Sher Kahan hai?“, lautet die große Frage. Wo ist<br />

der Tiger? Drei der neun Subspezies des Panthera tigris sind bereits ausgerottet,<br />

nur rund 3.200 leben nach Schätzungen von WWF weltweit noch in freier Wildbahn,<br />

die Wildlife Protection Society of India rechnet mit etwa 1.700 Tigern in<br />

den rund 30 Reservaten Indiens. Mogli hat den Spieß umgedreht, unverbesserliche<br />

Wilderer machen auch vor den Grenzen der zentralindischen Reservate in<br />

Madhya Pradesh nicht halt. In Kanha sollen noch 89 Tiger leben, und wir haben<br />

uns in den Kopf gesetzt, einen von ihnen zu sehen. Es ist noch frühmorgens, als<br />

uns Durgesh an Bord seines Jeeps begrüßt. Er ist einer von sieben Guides von<br />

Banjaar Tola an der Grenze zum Reservat. Banjaar Tola ist eine von vier Safari<br />

Lodges der indischen Taj-Hotelgruppe und der Inbegriff einer Dschungellodge.<br />

Eingebettet zwischen immergrünen Salbäumen am Ufer des Banjaar River ragen<br />

die 18 auf Eisenstelzen schwebenden Zelte in die Höhe. Camping de luxe mit<br />

Bambusparkettböden, Bädern im kolonialen Safaristil und einem Bett auf rundem<br />

Podest, das über eine Sechs-Meter-Fensterfront auf die Terrasse blickt.<br />

Auge in Auge<br />

Die Fahrt zum Reservat dauert nur Augenblicke. Dass Durgesh auf eine kleine<br />

Gruppe Zackenhirsche zeigt, registrieren wir nur am Rande – die Nachricht, dass<br />

ein Tiger gesichtet wurde, lässt die anderen Tierarten zu Statisten mutieren.<br />

Durgesh stoppt den Motor, wir steigen aus und klettern auf einen Elefanten. Die<br />

grünen Blätter von Mangobäumen wischen uns den kalten Schweiß von der Stirn,<br />

während unser Mahut zielstrebig an die Stelle reitet, an der ein sechsjähriges<br />

Tigerweibchen gerade ihren Mittagssnack genommen hat. Da liegt sie, perfekt<br />

getarnt zwischen Geäst und trockenem Laub. Die Pranke auf der Beute, mit hellwachen<br />

Augen. Ein kurzes Fauchen soll dem Elefanten Warnung genug sein,<br />

keinen Schritt näher zu kommen, aber das aus Urlauten und Fußtritten artikulierte<br />

Kommando des Mahut lautet: „Näher ran!“ Die Königin des Dschungels erhebt<br />

sich, wiederholt ihre Drohgebärde und reißt nur drei Meter unter uns sein Maul so<br />

weit und unmissverständlich auf, als wolle sie sagen: „Hier regiere ich!“ Vier<br />

Minuten, Auge in Auge mit einem der verbliebenen Tiger Kanhas. Der Weg hierher<br />

war weit, die Mühe nicht unerheblich, das Erlebnis – unbezahlbar.<br />

Taj Safaris deckt vier Tigerreservate in Madhya Pradesh ab, die Lodges<br />

sind kombinierbar, 6–7 Nächte sollte man einplanen, Preis pro Person/Nacht:<br />

ca. 300 –500 Euro (Vollpension). www.tajsafaris.com Thomas Midulla<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 29


NEULAND | INDIENS ZAUBER<br />

St. Francis, die älteste christliche Kirche Indiens. Weiß gekalkte portugiesische<br />

Villen und ein niederländischer Friedhof säumen die Straßen. Am Meer sind<br />

die Cheena Vala in Betrieb, kompliziert gebaute Gerüste mit Fischernetzen,<br />

die vor rund 200 Generationen ein chinesischer Seefahrer hierher gebracht<br />

hat. Die 500 Jahre alte Paradesi-Synagoge mit ihrem gedrungenen Turm ist<br />

vielleicht der beste Ort, innezuhalten. Hier wird nur noch selten gebetet – zu<br />

klein ist die Gemeinde der Cochin-Juden inzwischen. Doch wie einen wispernden<br />

Nachhall kann man das Echo der vielen Tausend Gottesdienste spüren,<br />

die hier abgehalten worden sind. Von der Decke hängen Glaskandelaber<br />

und bunte Öllampen, wie es für hinduistische Tempel typisch ist, und zum<br />

Beten zog man die Schuhe aus, wie es die Moslems tun. Alles ist über Jahrhunderte<br />

miteinander verschmolzen. Nur: Was ist bei dieser Mischung ursprünglich<br />

keralisch? Das Tanztheater des Kathakali! Mit seinen grellbunt geschminkten<br />

und kostümierten Akteuren gehört eine Vorstellung hier zum absoluten<br />

Muss-Programm für Besucher.<br />

NARRENFREIHEIT<br />

Doch wer aus der Zeitlosigkeit der Backwaters kommt,<br />

den treibt das kulturelle Gespür oder der Tipp der Einheimischen<br />

womöglich auch woanders hin – ins Inland,<br />

nach Irinjalakuda etwa. Dort wird Kutiyattam zelebriert,<br />

ein rituelles Tanzdrama zum ohrenbetäuben-<br />

MS EUROPA<br />

21.3. –6.4.2012 (EUR 1206)<br />

Von Rangun nach Dubai<br />

(Bangkok)–Rangun–Port Blair–Havelock Island–Neill<br />

Island–Cochin–Mumbai–Dubai<br />

30<br />

PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

MS COLUMBUS<br />

30.3.–18.4. 2012 (COL 1206)<br />

Von Singapur nach Dubai<br />

Singapur – Phuket–Rangun–Port Blair–Havelock<br />

Island– Cochin–Mumbai–Dubai<br />

THEATRALISCH<br />

Die schwer geschmückten<br />

Tänzer<br />

der Kathakali-<br />

Dramen erzählen von<br />

Legenden aus den<br />

alten indischen Epen<br />

ROUTENPLANER Willkommen an Bord! Reisen Sie mit Hapag-Lloyd Kreuzfahrten entlang Indiens Küste<br />

MS COLUMBUS 2<br />

17.3. – 1.4. 2013 (COX 1306)<br />

Von Singapur nach Dubai<br />

Singapu r–Phuket – Trincomalee–<br />

Galle–Cochin–Mumbai–Khasab–Dubai<br />

SANFTE ÖLUNG Beim Ayurveda<br />

verlieren sich Geist und<br />

Körper in duftenden Massagen<br />

– egal bei welchem Wetter:<br />

Die traditionellen Schriften des<br />

Ayurveda sollen besonders<br />

auch die Monsun-Monate als<br />

ideale Zeit für Kuren empfehlen<br />

den Stakkato halbnackter<br />

Trommler. Früher dauerte eine<br />

Aufführung mehrere Monate,<br />

ein Abend heute reicht gerade<br />

aus, um ein paar Verse aufzuführen.<br />

Wild treibender Rhythmus,<br />

Hitze und Schweiß, dick<br />

geschminkte Kutiyattam-Tänzer<br />

in schweren Kostümen<br />

vollführen fremdartige Bewegungsrituale.<br />

Und dann tritt er<br />

auf: Der Vidushaka, der Narr,<br />

mit einer goldenen Krone, bemaltem<br />

Oberkörper und weißer,<br />

weiter Hose. Er ist an<br />

keine Vorschrift der Inszenierung<br />

gebunden, er darf improvisieren,<br />

das Spiel beobachten, kommentieren. Der<br />

Narr ist Zeuge und Freigeist. Wie der wahre Reisende,<br />

der sich im Labyrinth der Backwaters einfach<br />

treiben lässt. ❖<br />

Matthias Weigold besucht Indien seit 15 Jahren. Ein kulinarisches<br />

Muss für ihn in Kerala: ein Sadya, ein vegetarischer Festschmaus<br />

aus bis zu 28 einzelnen Köstlichkeiten, die auf einem Bananenblatt<br />

serviert und natürlich mit der Hand gegessen werden.<br />

ALBERT BALLIN<br />

20.4. – 8. 5.2012 (HKF 1205)<br />

Von Hamburg nach Hamburg<br />

Hamburg–Turks- und Caicos-Inseln–Utah– Peking – Siem<br />

Reap– Jaipur – Hamburg (Übernachtung nur in Amanresorts!)


Berlin<br />

Juwelier im Hotel Adlon<br />

& Wellendorff-Boutique<br />

Baiersbronn<br />

Juwelier im Hotel<br />

Traube Tonbach<br />

Auf See<br />

Juwelier an Bord MS Hanseatic<br />

Juwelier an Bord MS Deutschland<br />

Dresden<br />

Juwelier im Taschenbergpalais<br />

& Juwelier an der Frauenkirche<br />

Köln<br />

Juwelier auf<br />

Schloss Bensberg<br />

Pforzheim<br />

Juwelier in den<br />

Schmuckwelten<br />

Juwelier an Bord MS Mein Schiff 1<br />

Juwelier an Bord MS Mein Schiff 2<br />

Rottach-Egern<br />

Juwelier im Seehotel Überfahrt<br />

& Juwelier am See<br />

Beim Modell „Diva“ steht<br />

ein außergewöhnlicher<br />

Farbstein im Mittelpunkt<br />

und genießt den Applaus<br />

zahlreicher feinster<br />

Brillanten.<br />

Ein Meisterstück aus dem<br />

Atelier von Juwelier Leicht.<br />

Tel. 07231/12 99 0<br />

info@juwelier-leicht.de<br />

Berlin • Dresden • Köln • Pforzheim • Baiersbronn • Rottach-Egern • MS Deutschland • MS Hanseatic • MS Mein Schiff


Fotos: Corbis Images (1), Laif (1)<br />

CITYGUIDE | MUMBAI<br />

CityGuideMumbai<br />

„Melting Pot“ ist im einstigen Bombay<br />

kein leerer Begriff. Ein Stadtbummel<br />

durch die Kulturen Indiens<br />

von Nishant Bangar und Anja Christina Lohmann<br />

32 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

JIMMY BOY<br />

Wer alle indischen Geschmacksrichtungen<br />

probiert haben will,<br />

kommt an dem kleinen Restaurant<br />

in Fort nicht vorbei: Im<br />

Jimmy Boy kommt authentische,<br />

schnörkellos angerichtete<br />

Parsi-Küche auf den Teller. Bei<br />

viel Fleisch und Ei kommen<br />

Vegetarier zwar weniger auf ihre<br />

Kosten, alle anderen schwören<br />

auf das „Mutton Dhansak“ –<br />

unbedingt mit braunem Reis!<br />

Vikas Building, 11 Bank Street<br />

MYRAH SPA<br />

In diesem Luxus-Refugium in Juhu<br />

ist der Name Programm: „Myrah“<br />

steht für wohlriechenden Duft,<br />

wer eine Massage bucht, wird<br />

konsequenterweise von Schoko-<br />

Mandelcreme umhüllt oder mit<br />

getrockneten Jasminblüten und<br />

Kaviarextrakt gestreichelt. Kein<br />

Wunder, dass jede Anwendung<br />

entweder das Motto „königlich“<br />

oder „göttlich“ im Namen trägt.<br />

11 Palm Spring Society, Juhu<br />

SAKSHI GALLERY<br />

10 Galerien, ein perfekter Überblick:<br />

„Art 4 Sunday“ soll Kunstfreunde<br />

zu bummelfreundlichen<br />

Zeiten (9 bis 17 Uhr an jedem 4.<br />

Sonntag im Monat) in die Ausstellungsräume<br />

zeitgenössischer indischer<br />

Kunst in Colaba und Fort<br />

locken. In der Sakshi Gallery<br />

reicht die lohnende Palette von<br />

Malerei über Fotografie bis zu<br />

Multimedia – natürlich auch an<br />

anderen Tagen. Tanna House,<br />

11-A Nathalal Parekh Marg


MAHESH LUNCH HOME<br />

Noch eine – diesmal südindische<br />

– Küche, die förmlich am Gaumen<br />

explodiert: Die Fisch- und Meeresfrüchtegerichte<br />

nach mangalorischer<br />

Art sind phänomenal. Weil<br />

das allerdings halb Mumbai<br />

weiß, kann es in den nun fünf<br />

Restaurants von Mahesh Lunch<br />

Home sehr voll werden. Wer<br />

keine Angst vor Nachbars Ellenbogen<br />

hat, bestellt am besten<br />

das „Unlimited Seafood Thali“.<br />

8-B, Cawasji Patel Street, Fort<br />

FARAH KHAN ALI<br />

Die großen Bollywood-Stars lassen<br />

sich von der am Gemmologischen<br />

Institut in Kalifornien ausgebildeten<br />

Designerin Farah Khan<br />

regelmäßig ihre Juwelen „auf<br />

den Leib“ schleifen. Die üppig-eleganten<br />

Ringe, Ohrringe, Anhänger<br />

und Colliers, oft Einzelstücke und<br />

Miniserien, werden in Swarowski-<br />

Kristall geschmückten Lederschatullen<br />

überreicht. 127 Pearl Croft,<br />

Turner Road, Bandra West<br />

THE BLUE FROG<br />

Allein der Anblick der wabenförmig<br />

angeordneten, kunstvoll beleuchteten<br />

Sitzecken im The Blue Frog<br />

ist einen Besuch wert. Sechs<br />

Abende die Woche stehen hier indische<br />

und internationale Bands<br />

auf der Bühne – Jazzkünstler genauso<br />

wie Popgruppen, Rocker<br />

und Rhythm’n’Blues-Meister. Die<br />

Speisekarte ist ebenso international<br />

– für alle, denen von mittags<br />

noch der Gaumen brennt.<br />

N.M. Joshi Marg, Lower Parel<br />

HOUSE OF MASABA<br />

Fließende Stoffe, silhouettenumschmeichelnde<br />

Designs und<br />

satte Farben sind das Markenzeichen<br />

von Masaba Gupta. Die<br />

mutigen Akzente in Kanariengelb,<br />

Aubergine oder Tiefgrün kombiniert<br />

die Modeschöpferin, die ihr<br />

Label erst 2009 gründete, meist<br />

mit Weiß oder Schwarz in traditionellen<br />

indischen Schnitten wie<br />

Angrakhas und Dhotis. Märchenhaft<br />

leicht. Bei Aza, 21, Altamount<br />

Road, oder Zoya, 184 D’Monte<br />

Park Road, Bandra West<br />

MUMBAI | CITYGUIDE<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 33


CITYGUIDE | HOTELGUIDE<br />

MumbaisMärchenschlösser<br />

Ein Maharadscha könnte auch nicht fürstlicher nächtigen als<br />

hier, stellte Heinz Horrmann in den besten Luxushotels der<br />

indischen Metropole fest. Warum, verrät er hier<br />

TAJ MAHAL Außergewöhnlich luxuriös<br />

empfängt das geschichtsträchtige Haus<br />

seit August 2010 wieder seine Gäste<br />

34<br />

PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

DIE LEGENDE<br />

Mumbai überzeugt heute geradezu mit einer Hotelpalette anerkannter Weltklasse. Die Taj-<br />

Gruppe ging wie ein strahlender Stern am Himmel der Edelgruppen auf, seit Raymond<br />

Bixon, ein Ziehsohn des deutschen Grandseigneurs und Hoteliers Georg Rafael, als Präsident<br />

antrat und höchste Qualität predigt. In Mumbai ist Taj der Platzhirsch. Das Flaggschiff<br />

Taj Mahal Palace, vor mehr als 100 Jahren erbaut, ist die Legende schlechthin und lebt<br />

zum Glück wieder. Vor drei Jahren durch einen Terroranschlag zerstört, wurde der Hotelpalast<br />

im August 2010 in neuem Glanz wiedereröffnet. Ein Hotel mit dem Hauch der indischen<br />

Geschichte. Wer Indien besucht, muss es gesehen haben. Das Luxusdomizil beherbergt<br />

285 Zimmer und Suiten, davon 19 neue Themensuiten. Die Rajput-Suite spiegelt die<br />

große Zeit der Maharadschas wider, ist wunderbar landestypisch und gleichzeitig höchst<br />

komfortabel. The Taj Mahal Palace and Tower ist auch ein Hort des Genusses: In vier Bars<br />

und sieben (!) Restaurants, darunter die drei preisgekrönten Zodiac Grill, Golden Dragon<br />

und Souk, werden die Gäste mit höchster Aufmerksamkeit verwöhnt. www.tajhotels.com<br />

DIE DESIGN-STARS<br />

Businesshotels bietet Mumbai zuhauf. Da sind die beiden Taj- Häuser Lands End, ein Leading<br />

Hotel of the World, und Taj Wellington Mews Luxury Residences für Langzeitmieter – und das<br />

Oberoi am Nariman Point. Das von der Oberoi-Familie seit Jahrzehnten betriebene Hotel<br />

wurde zu einer luxuriösen Oase mit zeitgenössischer Eleganz umgestaltet, die 214 Zimmer und<br />

73 Suiten erneuert und mit allen Business-Technologien komplettiert. Das<br />

Hotel liegt im wichtigsten Geschäftsviertel der Stadt und bietet einen herrlichen<br />

Blick auf das Arabische Meer. Was mich fasziniert, ist das Restaurant<br />

Ziya, wo auf ganz besondere Weise indisch gekocht wird. Da jonglieren<br />

die Köche förmlich mit Gewürzen und servieren Tellergerichte wie „Goldlackiertes<br />

Huhn“ (mit Blattgold) und riesige Tiger Prawns.<br />

Ausgerechnet Four Seasons, wegen der meist konservativen Ausstattung<br />

seiner Hotels gerne als „Toronto-Barock“-Design verulkt, schuf in<br />

Mumbai ein modernes Haus mit teilweise futuristischen Formen und ungewöhnlichem<br />

Interieur-Design. Klare Linien, edles Holz und sanfte Naturtöne<br />

setzen die Akzente, Beige und Grün dominieren. Das Hotel in<br />

einem Tower mit Zimmern zwischen dem 7. und 32. Stock ist in acht Ausstattungs-<br />

(und Preis-) Kategorien aufgeteilt. Der zweistöckige Spa-Bereich<br />

gehört zu den spektakulärsten in Asien. Geschmunzelt habe ich, dass das<br />

beliebteste Restaurant, das Prato, klassische italienische Küche bietet.<br />

Wer asiatisch speisen möchte, geht ins San Qi. Und zum Absacker natürlich<br />

in die höchste Bar der Metropole, vielleicht des ganzen Landes: in<br />

den 33. Stock mit einem fantastischen Blick über die quirlige Stadt.<br />

www.oberoihotels.com, www.fourseasons.com<br />

P.S. Der Preis-Leistungs-Tipp: Das Four Seasons bietet in den meisten<br />

Monaten eine Aktion, bei der jede dritte Nacht kostenlos ist!<br />

OBEROI liegt ganz<br />

zentral und doch entrückt<br />

– mit fantastischem<br />

Blick auf<br />

das Arabische Meer.<br />

Die 360-Grad-Aussicht<br />

vom Dach des<br />

FOUR SEASONS ist<br />

dennoch unschlagbar<br />

in Mumbai (u.)


B&F · Borken<br />

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Die Gewinner werden telefonisch oder per E-Mail benachrichtigt. Der Übergabeort für das Fahrzeug sind die Ford-Werke GmbH, Köln.


Illustration: Frank Schmolke Auf<br />

HORIZONTE | LITERATURREISEN<br />

den Spuren<br />

der großen Erzähler<br />

Ein Pint im Lieblingspub von Oscar Wilde, ein Blick in die Stube von Fernando Pessoa,<br />

ein Strandspaziergang auf den Spuren Marcel Prousts: MS BREMEN und MS HANSEATIC<br />

enthüllen im Rahmen des Formats „Expedition Wissen“ den neuen Schwerpunkt<br />

Literatur. Der mitreisende Experte Wend Kässens verrät, was hinter dem Konzept steht<br />

36 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011


Wend Kässens ist Redakteur, Publizist und Moderator.<br />

Fast 20 Jahre leitete er die Literaturredaktion von NDR Kultur.<br />

Gemeinsam mit Hapag-Lloyd Kreuzfahrten konzipierte<br />

er den neuen Schwerpunkt Literatur für „Expedition Wissen“<br />

und begleitet die Reisen als Experte.<br />

Herr Kässens, worin liegt der Reiz, hinter die Romanzeilen zu schauen?<br />

In ihrer Literatur verarbeiten Schriftsteller das, was sie beschäftigt, worüber<br />

sie nachdenken, wovon sie träumen. Indem sie es literarisch verarbeiten, rücken<br />

sie es zugleich auf Distanz und von sich weg. In diesem Sinn zehrt jeder Autor<br />

mit dem, was er schreibt, von seiner Biografie, ohne dass ein Roman deshalb<br />

gleich autobiografisch genannt werden darf. Die Fantasie, die sich der autobiografischen<br />

Partikel bedient, ist zugleich in der Lage, daraus neue und andere<br />

Zusammenhänge und Konstellationen herzustellen, die für den Leser<br />

nicht oder kaum mehr mit der Biografie des<br />

Autors zu identifizieren sind. Jeder Autor offenbart<br />

sich also in seinem Werk mal mehr,<br />

mal weniger – und zugleich versteckt er sich<br />

mehr oder weniger hinter seinen Einfällen<br />

und Ideen. Literarische Exkursionen, Autorenlesungen<br />

und Begegnungen mit Autoren<br />

sind Möglichkeiten, Einblicke in ihr Leben<br />

und ihre literarische Werkstatt zu bekommen.<br />

„Die Begegnung<br />

mit dem Schriftsteller<br />

ist ein ganz<br />

besonderer Einstieg<br />

in sein Werk “<br />

Sie haben den Themenschwerpunkt Literatur für „Expedition Wissen“ mitentwickelt.<br />

Wie entsteht ein solches Programm?<br />

Jede Reise hat ein übergreifendes Thema. Daran knüpfe ich an. Das Motto<br />

der Reise von Teneriffa nach Bilbao lautet zum Beispiel „So göttlich klingt<br />

Europa“. Gerade in Portugal und Spanien spielt der Katholizismus eine große<br />

Rolle – und das spiegelt sich auch in der Literatur wider. Das möchte ich in<br />

Vorträgen mit entsprechenden Zitaten erläutern. Die Kollegen aus dem Bereich<br />

Geschichte und Architektur haben es da etwas leichter, sie können auf<br />

historische Gebäude oder Orte verweisen, um ihre Argumente zu illustrieren.<br />

Aber auch die Literatur hat durchaus ihre Erinnerungsstätten wie Geburts-<br />

und alte Caféhäuser. Ergänzend zu den Vorträgen stehen deshalb literarische<br />

Stadtführungen auf dem Programm, etwa ein Spaziergang durch Lissabon<br />

auf den Spuren Fernando Pessoas oder des 2010 verstorbenen Literaturnobelpreisträgers<br />

José Saramago. Auf der anschließenden Reise, die unter<br />

anderem in die Normandie führt, geht es um das übergreifende Thema „Die<br />

schönen Künste auf den Spuren bürgerlicher Emanzipation“. Marcel Proust<br />

hat die Sommer häufig dort verbracht, im Grand Hotel in Cabourg. Nicht<br />

weit entfernt, in Trouville, lebte Marguerite Duras im Hotel des Roches Noires,<br />

wo auch ihr Film „Die Frau vom Ganges“ gedreht wurde. Heute ist es nur<br />

noch ein Appartementhaus am Meer – aber Teil einer spannenden literarischen<br />

Spurensuche.<br />

Sie planen auch Lesungen mit bekannten Autoren während der Reisen. Woher<br />

rührt das große Interesse daran, die Stimme des Autors selbst zu hören?<br />

Schriftsteller genießen gerade in Deutschland immer noch großen Respekt,<br />

sie sind nach wie vor eine moralische Instanz. Da ist es natürlich ein großer<br />

Reiz, sie persönlich kennenzulernen und sie bei einer Lesung ihrer Werke<br />

wahrzunehmen. Wie sie sich geben, wie sie lesen – das verrät viel über einen<br />

Autor. Nicht zuletzt ergänzt jeder Leser ein Buch mit seinen eigenen Erfahrungen,<br />

insofern ist die Resonanz auch für den Schriftsteller sehr wichtig. Je<br />

mehr man als Leser über diese Hintergründe und die Umstände der literari-<br />

LITERATURREISEN | HORIZONTE<br />

schen Arbeit weiß, desto spannender ist die Lektüre.<br />

Auch können solche Kenntnisse dazu beitragen, die<br />

Bücher eines Autors besser zu verstehen.<br />

Manche mögen argumentieren, dass durch zu viel<br />

Hintergrundinformation die eigenen Bilder im Kopf verloren<br />

gehen – sehen Sie diese Gefahr?<br />

Nein. Selbst in einem sehr anschaulichen Vortrag kann<br />

man nur begrenzte Informationen über einen Autor<br />

geben – und die Zuhörer sind auch nur begrenzt aufnahmefähig.<br />

Ich verstehe die literarischen Expeditionen<br />

deshalb in erster Linie als Anregung, sich mit dem<br />

Werk eines Schriftstellers vielleicht danach näher zu<br />

beschäftigen, tiefer einzusteigen. Gerade die unmittelbare<br />

Begegnung mit einem Schriftsteller, wie wir sie<br />

zum Beispiel in Amsterdam mit Margriet de Moor<br />

möglich machen, ist ein ganz besonderer Einstieg und<br />

eine intensive Anregung.<br />

Ist es sinnvoll, sich vor der Reise schon einmal in die<br />

Werke der Autoren einzulesen?<br />

Das kann grundsätzlich nie schaden. Gerade als Vorbereitung<br />

der persönlichen Begegnungen ist es sicher<br />

interessant, sich mit dem ein oder anderen Autor und<br />

seinen Büchern zu beschäftigen. Es müssen ja nicht<br />

gleich die sieben Bände von Prousts „Suche nach der<br />

verlorenen Zeit“ sein. Die kommen dann nach der<br />

Reise dran, wenn die Eindrücke und Anregungen zur<br />

Wirkung kommen.<br />

Auf welche Autoren-Spurensuche freuen Sie sich persönlich<br />

am meisten?<br />

Auf die Spurensuche nach Marcel Proust und Marguerite<br />

Duras in der Normandie. Aber im Grunde sind<br />

alle Literaturreisen Expeditionen in neue und noch<br />

wenig bekannte Welten, die mich auch selbst interessieren.<br />

Insofern bin ich nicht nur „Expeditionsleiter“,<br />

sondern selbst auch Entdecker.<br />

Interview: Anja Christina Lohmann<br />

LITERATURREISEN<br />

MS HANSEATIC Von Hamburg nach Malaga folgt die Reise<br />

vom 16.9 bis 29.9.2012 dem Motto „Kulturelle Glanzlichter<br />

Europas“. Auf dem Programm steht u.a. eine literarische<br />

Pubtour in London auf den Spuren von Autoren wie Charles<br />

Dickens und Oscar Wilde und ein literarischer Spaziergang auf<br />

den Wegen Fernando Pessoas in Lissabon. (HAN1218)<br />

***<br />

MS BREMEN Von Teneriffa nach Bilbao steht die Fahrt<br />

vom 13.5. bis 22.5.2012 unter dem Eindruck „So göttlich<br />

klingt Europa“. Neben einem literarischen Stadtspaziergang<br />

in Lissabon ist ein Abend ganz im Zeichen der portugiesischen<br />

und spanischen Literatur geplant. (BRE1209)<br />

***<br />

MS BREMEN Von Bilbao nach Hamburg folgt die Reise<br />

von 22.5. bis 31.5.2012 unter anderem den Spuren der<br />

Schriftsteller Marcel Proust und Marguerite Duras in Honfleur<br />

und Trouville. Dazu gibt es exklusive Lesungen mit den<br />

Autorinnen Monika van Paemel in Antwerpen und Margriet<br />

de Moor in Amsterdam. (BRE1210)<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN<br />

37


Fotos: Gettyimages (2), Huber Images (1), ddpimages (1), JIA (2)<br />

VORAUSGEREIST | BRITISCH-IRISCHE KÜSTEN<br />

LICHTBLICK<br />

Der Leuchttum von Godrevy weist<br />

bis heute Booten auf dem Weg nach<br />

St. Ives die sichere Passage um ein<br />

gefährliches Unterwasserriff<br />

Westwärts<br />

Wo sich das Land gen Amerika streckt, haben sich Irlands<br />

wilder Norden und Englands sanfter Süden ihren verschrobenen<br />

Charme bewahrt – und dabei mehr Gemeinsamkeiten, als<br />

manches Klischeebild vermuten ließe<br />

38 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011


SAND AN GRÜN<br />

Menschenleere Strände<br />

sind hier kein leeres<br />

Versprechen: In Ballyliffin<br />

(Bild) und am Silver Beach<br />

trifft man beim Strandspaziergang<br />

oft nur Möwen<br />

Irlands Ursprung – hart und herzlich<br />

Von Hans Christian Meiser<br />

Es ist eine Landschaft wie aus einem Roman von J.R.R. Tolkien: Bizarre<br />

Felsformationen, von Atlantikgischt umspült, uralte Friedhöfe<br />

mit gälischen Kreuzen, Steilküsten mit unberührten Sandstränden<br />

und schmale Landstraßen, die gewiss nicht für den modernen<br />

Verkehr gebaut sind. An den verrosteten Wegmarkierungen<br />

stehen immer wieder Schafe hinter den Steinmauern, und die winzigen<br />

Dörfer mit ihren ebenso winzigen Häfen und den kunterbunten<br />

Booten wirken geradezu aus Liliput entsprungen: Die Grafschaft<br />

Donegal, die ein Viertel von Irlands Westküste ausmacht, ist<br />

von der Zivilisation zwar nicht gänzlich vergessen worden, aber<br />

man hat zumindest den Eindruck, in einer Zeit angelangt zu sein, in<br />

der das Leben zwar schwerer, aber irgendwie beschaulicher war.<br />

ZAPFSÄULEN ZÄHLEN<br />

So sprechen die Bewohner dieser rauen Gegend vornehmlich Gälisch,<br />

und auch die Industrialisierung der Grünen Insel hat Donegal<br />

nicht ganz erreicht. Das „ursprüngliche Irland“, hier lebt es noch.<br />

Wer es kennenlernen will, kommt ohne Mietwagen nicht aus (wegen<br />

der schmalen Straßen auf dem Land am besten keinen allzu<br />

großen) – und ohne gutes Kartenmaterial ebenso wenig. Navigationsgeräte<br />

kapitulieren regelmäßig im Straßengewirr. Von Dublin<br />

kommend, kann man spätestens ab Enniskillen erahnen, in<br />

welche Landschaft man nun eintauchen wird. Noch sind<br />

die Heide- und Moorlandschaften nicht ganz so einsam,<br />

aber schon findet man die Tankstellen in den Dörfern<br />

WAHRZEICHEN<br />

Die allgegenwärtigen Schafe grüßen sowohl längs des<br />

Weges als auch des Öfteren mitten auf der Straße<br />

BRITISCH-IRISCHE KÜSTEN | VORAUSGEREIST<br />

mit zwei Zapfsäulen ausgestattet (für Diesel<br />

und Benzin) und die Pubs gegenüber<br />

mit fünf (für die diversen Bierspezialitäten).<br />

Dann taucht plötzlich in der Landschaft<br />

ein Schloss auf, dessen 1474 beginnende<br />

Historie so turbulent war, dass irgendwann<br />

nur noch eine Mauer übrig<br />

blieb: Lough Eske Castle. Mit dem größten<br />

finanziellen Aufwand, den Donegal je erlebte,<br />

wurde das Anwesen wiederaufgebaut<br />

und präsentiert sich heute als elegantes<br />

Landschloß, dass seinesgleichen<br />

sucht. Eben so wie Slieve League, der 600<br />

Meter hohe Klippenbergrücken, der mit<br />

seinen Wanderwegen und Steilküsten zu<br />

den höchsten seiner Art in Europa zählt<br />

und mit einem grandiosen, perfekt geformten<br />

Strand mit gelbgoldenem Sand aufwartet,<br />

der trotzdem Silver Beach heißt.<br />

Die Iren sind eben bescheidende Menschen.<br />

So wie Bartley, der Bruder der welt-


VORAUSGEREIST | BRITISCH-IRISCHE KÜSTEN<br />

IRISCH ELEGANT Das Lough Eske Hotel hat sich seit seiner<br />

Restaurierung zu einer beliebten Hochzeitslocation entwickelt<br />

Englisches Landleben – unverfälscht<br />

Von Uta Petersen<br />

Um es gleich vorwegzunehmen: Die typischen Fernsehfilmrosen<br />

ranken an den wenigsten Landsitzen in<br />

Cornwall. Aus einem ganz einfachen Grund – sie mögen<br />

keinen Wind. Der zerzaust die Haare und reißt gern<br />

die Landkarte mit sich, auf der man sich gerade zurechtfinden<br />

möchte. Denn die Wegweiser durch den<br />

Südwesten bleiben rätselhaft: Entweder sind sie vom<br />

Grün überwuchert, vom Wind in richtungslose Schräglage<br />

gebracht oder weisen gleich gen Himmel. Doch<br />

egal, wo man bei seinen Erkundungen landet, jedes Cottage<br />

oder Castle, jedes Fischerdorf, jede schwindelerregende<br />

Steilküste und jeder Strand befriedigen die tiefe<br />

Sehnsucht nach unverfälschter Natur und malerischem<br />

Country-Life. Gründliches Verirren auf den schmalen<br />

Landstraßen mit den mannshohen Hecken gehört dazu.<br />

WUCHERND GRÜN<br />

Wer ohne Umwege sein Ziel erreichen möchte und lieber<br />

über die Hecken hinwegschaut, nimmt ohnehin die geselligen<br />

kleinen Linienbusse. Die freundlichen Fahrer<br />

wissen zwar meist auch, wo wieder mal ein ZDF-Team<br />

eine neue Pilcher-Folge dreht, aber vor allem, wo gerade ein schöner<br />

Gasthof eröffnet hat und es die besten Galerien gibt. In der Formel<br />

1 wären sie auch gut aufgehoben. Schrecksekunden, wenn sie urplötzlich<br />

heftig für Fahrgäste bremsen, die an irgendwelchen Ecken<br />

zu- oder aussteigen. Zwei Stunden dauert die Fahrt von Newquay in<br />

das Künstlerdorf St. Ives, wo man aus dem Fenster der dortigen<br />

Tate-Gallery-Dependance die Surfer beobachten kann. Nur wenige<br />

Schritte weiter hat die Künstlerin Barbara Hepworth einen bezaubernden<br />

Skulpturengarten geschaffen. Durch die großlöchrigen, Botero-ähnlichen<br />

Bronzefiguren schmeichelt das Windspiel, man<br />

40<br />

PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

berühmten Sängerin Enya und Besitzer einer der beiden Bars im<br />

Ort Meenaleck, der aus nur vier Häusern besteht. Auch wenn die<br />

Wände mit Enyas Goldenen Schallplatten geschmückt sind – freitagabends<br />

gibt es immer noch Livemusik, und die Lebensfreude<br />

der Musiker und Einheimischen ist so ansteckend, dass man alle<br />

Sorgen auch ohne Alkohol vergisst. Ebenso verschrobene wie<br />

herzliche Charaktere kann man hier treffen, wie überhaupt fast<br />

überall in Donegal – und vor seiner Küste: Auf Tory Island, der<br />

nordwestlichsten bewohnten Insel Europas, die man in 45 Fahrtzeit<br />

mit der Fähre von Bunberg aus erreicht, „regiert“ Inselkönig<br />

Patsy Dan, der einzige „Monarch“ Irlands. So wundersam wie Patsy<br />

muss auch der Künstler Derek Hill gewesen sein, der es durch<br />

sein Bohème-Leben zu mehr Berühmtheit brachte als durch seine<br />

Bilder. Sein Wohnhaus und Atelier, eine Art intellektuelle Villa<br />

Kunterbunt, sind auf dem Weg zum Glenveagh National Park zu bestaunen.<br />

Letzterer beherbergt eine neogotische Schlossburg, deren<br />

Bewohner wohl nicht weniger exzentrisch waren. Wie ihre<br />

Heimat eine einzigartige Synthese: sanft und wild, offen und geheimnisvoll,<br />

mystisch und irdisch – irisch eben.<br />

STATT ROSEN Die Blumenkönigin zieht sich an Cornwalls Küste meist vor dem<br />

Wind zurück. Blühende Wiesen (hier bei Church Cove) finden sich trotzdem genug<br />

möchte ewig verweilen – und vergisst bei all dem Grün von Brombeerbüschen<br />

und Ginster, Palmen und Farnen fast, dass Cornwall<br />

lange Zeit Zinn- und Kupferrevier war. Geblieben sind überwucherte<br />

Maschinenhäuser, Fördertürme und geheimnisvolle Pfade wie der<br />

ehemalige Tinners Way von St. Ives nach St. Just. Cornwall erschließt<br />

sich überall fabelhaft zu Fuß. Ein Klippenweg an der Südküste bei<br />

Porthcurno endet am The Minack, einem entzückenden Freilichttheater<br />

am Steilhang, ein anderer zwischen Looe und Seaton führt<br />

vorbei an einem kleinen Labyrinth, wo man beim meditativen Gang<br />

durch die Windungen auch zur eigenen Mitte findet.


BRITISCH-IRISCHE KÜSTEN | VORAUSGEREIST<br />

LEINWANDLEBEN Herrlich altenglisch wirken die Wiesen des Dartmoor. Die höchsten Erhebungen, wie der Rough Tor, messen nur rund<br />

400 Meter. Echte „rolling hills“ eben, aus denen die Wildpferde sich bis heute glücklicherweise nicht vertreiben lassen<br />

TREATS GANZ OHNE TRICKS<br />

Das Tosen der keltischen See an der Nordküste hört man schon<br />

von Weitem. Die Extreme Academy in Watergate Bay von Will und<br />

Henry Ashworth ist internationaler Surfer-Treffpunkt, das angeschlossene<br />

Hotel der Brüder eines der Design-Highlights an der<br />

Küste. Auch der Nachbar hat Star-Appeal: In Jamie Olivers Restaurantableger<br />

Fifteen bringen zwanzig Jungköche direkt über<br />

ROUTENPLANER Willkommen an Bord! Reisen Sie mit Hapag-Lloyd Kreuzfahrten rund um Irland und die Britischen Inseln<br />

MS EUROPA<br />

5. 7. – 19. 7. 2012 (EUR 1215)<br />

Von Kiel nach Hamburg<br />

Kiel –Leith–Invergordon–Portree–Dublin–<br />

Cobh – Milford–Haven–Tresco–Penzance –<br />

Cowes–Dover–Hamburg<br />

MS EUROPA<br />

23. 7. – 12.8.2012 (EUR 1217)<br />

Von Kiel nach Kiel<br />

Kiel – Lerwick–Akureyri–Reykjavik–Passage Prins Christian Sund<br />

(eisabhängig)– Grönland (Wetter- und eisabh. Anlandungen z.B.<br />

Nuuk, Disko-Bucht, Ilulissat, Sisimiut, Paamiut)–Passage Prins<br />

Christian Sund (eisabh.) –Tórshavn–Kirkwall–Kiel<br />

den Schaumkronen der Wellen Erlesenes auf den Teller. Kein Wunder,<br />

die regionale Küche ist reich gesegnet: Fisch- und Muscheln<br />

satt, Wild und Lamm aus den Wäldern und Mooren, alle erdenklichen<br />

Kräuter und Gemüse, Früchte für ausgefallene Chutneys, einzigartige<br />

Käse wie Cornish Yarg oder Keltic Gold, dazu Cider und<br />

Brände aus heimischen Apfelsorten. Für den Nachtisch sorgen die<br />

Treat Trikes, die beschirmten blauen Dreiräder. Aber wo sind sie<br />

denn nun zu finden, die romantischen Rosenbüsche an Haus- und<br />

Felssteinmauern? Am besten in den Dörfern der Nachbargrafschaft<br />

Devon. Am Rande des mysteriösen Dartmoors thront Bovey Castle,<br />

ein familiäres Golfhotel. Wer dort einmal Falkner Martin Whitney<br />

und seine Greifvögel besucht hat und sich am offenen Kaminfeuer<br />

Cream Tea und Scones mit Konfitüre und Clotted Cream servieren<br />

lassen hat, ist mit der romantischen Seite dieses Landstrichs augenblicklich<br />

versöhnt. Aber wenn man schon mal hier ist: Im abgelegenen<br />

Loddiswell betreibt ein ehemaliger IT-Manager eine Chilifarm<br />

– mit scharfen Schoten aus aller Welt. ❖<br />

HAFENHIGHLIGHTS Meist kunterbunt tanzen die Fischerboote<br />

vor den Dörfern auf dem Wasser (hier im Hafen von Mevagissey)<br />

MS BREMEN<br />

31.5. – 16.6.2012 (BRE 1211)<br />

Von Hamburg nach Reykjavik<br />

Hamburg–Southampton–Tresco–Cork–Westirland (Great Skellig, Dingle,<br />

Kreuzen vor den Cliffs of Moher, Aran Islands)–Galway–Kreuzen vor den Klippen<br />

von Slieve League–Tory Island– Stornoway –Färöer (Kreuzen vor Suduroy,<br />

Tórshavn)–Heimaey, Kreuzen vor Surtsey–Reykjavik<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 41


KULTUR AN BORD | OCEAN SUN FESTIVAL<br />

Klassiker<br />

in Asien<br />

Vor Europas Küsten ist es längst eine<br />

Institution: das Ocean Sun Festival.<br />

Jetzt macht der klassische Ozean-<br />

Höhepunkt erstmals Station in Asien<br />

ZWEI WELTEN – EINE REISE. Der Brückenschlag zwischen<br />

Ost und West, zwischen Asien und Europa, ist eine<br />

anziehende Mischung. In den Fusionkreationen der Spitzenköche<br />

ebenso wie in Design, Sport und Kunst. Ein kontrastreiches<br />

Zusammenspiel, das auch musikalisch hervorragend<br />

harmoniert: Erstmals spielt das Ocean Sun Festival<br />

2012 unter dem Motto „Europa trifft auf Asien“ auch vor fernöstlichen<br />

Ufern. Seit 2007 gibt das erste jährlich stattfindende Festival für<br />

klassische Musik auf hoher See regelmäßig renommierten Interpreten<br />

die Möglichkeit, auf einer gemeinsamen Reise zu konzertieren – und<br />

ihren Zuhörern die Gelegenheit, ihre Stars auch jenseits der klassischen<br />

Konzertsäle kennenzulernen: Neben den Matinée- und Soirée-<br />

Auftritten stehen auch Porträtgespräche mit den Künstlern auf dem<br />

Bordprogramm, und die Chancen stehen nicht schlecht, ihnen beim<br />

Deckspaziergang anschließend höchstpersönlich zu begegnen. Vom<br />

23. Februar bis 10. März 2012 geht die Reise 16 Tage lang von Hongkong<br />

nach Ho-Chi-Minh-Stadt auf dem Weg durch das Chinesische Meer.<br />

Hochkarätige Künstler sind dabei, darunter Jan Vogler, einer der bedeutendsten<br />

deutschen Cellisten, der zudem Intendant der Dresdner<br />

Musikfestspiele sowie künstlerischer Leiter des Moritzburg Festivals<br />

ist, in Kombination mit jungen Gesichtern der Klassikszene. Sopran-<br />

Spitzenleistungen verspricht die Georgierin Nino Machaidze, die schlagartig<br />

berühmt wurde, als sie bei den Salzburger Festspielen 2008 als<br />

Gounods Juliette für die schwangere Anna Netrebko einsprang. Seither<br />

folgt eine Paraderolle auf die andere, weil die 28-Jährige nicht nur glas-<br />

42 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

Nino Machaidze<br />

klare Belcanto-Koloraturen beherrscht, sondern ihr Publikum auch mit<br />

natürlicher Anmut und Lebenslust verzaubert. Noch jünger, aber auch<br />

bereits auf dem Sprung auf die besten Bühnen ist Ray Chen. Der 22-jährige,<br />

mehrfach preisgekrönte australisch-taiwanesische Violinist spielt<br />

eine Huggins-Stradivari von 1708 und wurde 2011 für sein Debütalbum<br />

„Virtuoso“ mit dem Echo ausgezeichnet. Manche prophezeien ihm bereits<br />

eine ähnliche Karriere wie Lang Lang. Mit an Bord ist auch das<br />

Shanghai Quartet: 1983 gegründet, zählt es zu den führenden Kammermusik-Ensembles<br />

und pflegt ein Repertoire, das fernöstliche und<br />

westliche Werke, Vergangenheit und Moderne kombiniert – wie das gesamte<br />

Ocean Sun Festival bei dieser außergewöhlichen Premiere.<br />

OCEAN SUN FESTIVAL GOES ASIA<br />

Neue Kulissen: Auf ihrer Reise von Hongkong nach Ho-Chi-Minh-<br />

Stadt (23.2.–10.3.2012, EUR 1204) bringt die EUROPA das Ocean<br />

Sun Festival und seine Stars vor die Küsten Asiens. Weitere Informationen<br />

unter www.hlkf.de<br />

Ray Chen Jan Vogler Shanghai Quartet


Auf der Bühne EUROPAs<br />

KULTUR AN BORD<br />

Ob große Künstler oder Nachwuchstalente, ob Musical oder Oper – das Winterprogramm<br />

an Bord verspricht musikalische Abwechslung bei heißen Temperaturen<br />

Starthilfe<br />

Was haben Christoph Eschenbach, Sabine Meyer und Julia Fischer<br />

gemeinsam? Der Dirigent, die Klarinettistin und die Geigerin<br />

wurden von der Deutschen Stiftung Musikleben gefördert.<br />

Seit 1962 unterstützt die Institution den deutschen Spitzennachwuchs<br />

ebenso langfristig wie individuell, u. a. mit<br />

wertvollen Leihinstrumenten, Stipendien und Hilfe beim Erlangen<br />

von Podiumserfahrung. Von Letzterer profitiert seit<br />

2004 eine Auswahl der besten Stipendiaten als Gäste der<br />

EUROPA: Auf hoher See und bei Landausflügen musizieren<br />

sie das nächste Mal im Frühjahr 2012. Bereits zum 15. Mal<br />

dabei ist Stiftungspräsidentin Irene Schulte-Hillen. „Für die<br />

Stipendiaten sind die Kammermusikfeste an Bord gleichzeitig<br />

Herausforderung und Freude“, sagt sie. „Mit Gleichgesinnten<br />

können sie über einen längeren Zeitraum in angenehmster<br />

Umgebung neue Programme einstudieren und präsentieren.<br />

Und für die Gäste ist es eine schöne Überraschung, den ein<br />

oder anderen Musiker bald darauf in den großen Konzertsälen<br />

daheim wiederzuentdecken.“ Live an Bord von<br />

Ho-Chi-Minh-Stadt nach Rangun (EUR 1205)<br />

Stella Maris<br />

Erfolgsschlager<br />

Das Talent wurde ihr in die Wiege gelegt:<br />

Vicky Leandros ist Tochter eines griechischen<br />

Schlagersängers. Kein Wunder,<br />

dass sie schon mit 13 auf der Bühne stand<br />

und dort seit 46 Jahren Erfolge feiert. Ans<br />

Kürzertreten denkt sie trotzdem nicht.<br />

„Zeitlos“ wie der Titel ihres letzten Albums,<br />

begeistert die Entertainerin auch weiterhin<br />

ihr Publikum mit unvergesslichen Hits wie<br />

„Theo, wir fahr’n nach Lodz“. Live an Bord<br />

von Honolulu nach Nouméa (EUR 1201)<br />

Duett<br />

„Jekyll & Hyde“, „Die Schöne und das Biest“<br />

– bei Leah Delos Santos und Yngve Gasoy<br />

Romdal tauchen nicht nur die zum Teil gleichen<br />

Musicals im künstlerischen Lebenslauf auf, sie<br />

sind auch privat ein Paar. Die Philippinin und<br />

der Norweger, die sich in Deutschland trafen,<br />

bringen ihre gemeinsamen und individuellen<br />

Bühnenerfahrungen aus<br />

Klassikern wie „West<br />

Leah Delos Santos<br />

Side Story“, „Miss Saigon“,<br />

„Jesus Christ Superstar, „Evita“ und „Les Miserables“<br />

über Weihnachten und Silvester vor den<br />

Küsten Mittelamerikas auf die Ozeanbühne. Live<br />

an Bord von La Guaira nach Acapulco (EUR 1205)<br />

Yngve Gasoy Romdal<br />

Wer sich auf der Bühne der EUROPA bewiesen hat, ist reif für die Weltkarriere: Nadine Sierra von der<br />

San Francisco Opera (M.) ist so weit. Die Sopranistin sang sich bei der Stella Maris International Vocal<br />

Competition 2011 erfolgreich in die Herzen des Publikums und nahm dessen Preis aus den Händen<br />

von Juryleiter Michael Schade (r.) und Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten-Geschäftsführer Sebastian Ahrens<br />

(l.) entgegen. Gala El Hadidi von der Semperoper Dresden gewann zwei der begehrten Jurypreise: ein<br />

Testrecording mit der Deutschen Grammophon und ein Gastengagement an der Wiener Staatsoper.<br />

Die Nachfolger der beiden entscheiden sich 2012 auf der Fahrt von Dubai nach Port Louis: Vom 6. bis<br />

25.11. stellen sich die besten Nachwuchsstimmen internationaler Opernhäuser dem EUROPA-Publikum.<br />

Deren richtigen Riecher bestätigen die Anschlusserfolge der Preisträger: Jong Min Park, Stella-<br />

Maris-Gewinner 2009, gewann kürzlich bei der XIV. International Tchaikovsky Competition 2011.<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 43


ERLESEN | DROEMER KNAUR REISELEKTÜRE<br />

Droemer Knaur<br />

44<br />

REISELEKTÜRE<br />

NEUHEITEN FÜR ALLE SIEBEN MEERE<br />

GEFÄHRLICH CLEVER<br />

Ende des 12. Jahrhunderts beginnt ein Junge aus ärmsten<br />

Verhältnissen seinen unaufhaltsamen Aufstieg an die Spitze<br />

der Minnesänger – und das, obwohl Walther von der Vogelweide<br />

mit allen Konventionen bricht. Was keiner seiner Gönner<br />

ahnt, die ihn als „Nachtigall“ preisen: Walther dient<br />

nur einem Herren, und das ist er selbst. Geschickt sammelt<br />

er Informationen und verkauft nicht nur seine Kunst, sondern<br />

auch sein Wissen über die Kronprätendenten für einen<br />

hohen Preis. Dabei kreuzen seine Wege immer wieder die<br />

der jüdischen Ärztin Judith, die auf<br />

ihre Weise kompromisslos ihren<br />

Weg verfolgt. Manchmal als Walthers<br />

Gegnerin, manchmal als<br />

seine Verbündete, und immer entschlossen,<br />

die Welt zu verändern.<br />

Für Walther wird sie die Frau seines<br />

Lebens. Mit gefährlichen Konsequenzen...<br />

Eine spannend geschriebene<br />

Zeitreise mit Liebe zu<br />

Figuren und Detail. Tanja Kinkel,<br />

Das Spiel der Nachtigall, Droemer,<br />

928 Seiten, 24,99 Euro<br />

PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

Heldenlieder<br />

Seit 21 Jahren lässt Tanja Kinkel mit ihren Romanen Persönlichkeiten<br />

der Zeitgeschichte wiederauferstehen. PASSAGEN sprach mit ihr<br />

über ihr neustes Werk und den Authentizitätsanspruch ihres Genres<br />

TANJA KINKEL<br />

veröffentlichte mit<br />

21 Jahren ihren<br />

ersten Bestseller<br />

>> Noch mehr Ideen finden Sie unter www.droemer-knaur.de und www.tanja-kinkel.de<br />

Walther von der Vogelweide lebte um 1200, über sein Leben ist<br />

kaum etwas bekannt. Wie nähert man sich so einer Figur?<br />

Zunächst tatsächlich über die Dichtung. Im Vergleich zu vielen<br />

seiner Zeitgenossen tritt Walthers Persönlichkeit aus<br />

seinen Liedern lebendig hervor: kantig, gleichzeitig engagiert,<br />

geltungsbedürftig und sehr vital. Natürlich ist das nur der<br />

Beginn. Ich brauche für einen Roman im Durchschnitt zwei<br />

Jahre, davon allein eineinhalb Jahre Recherche.<br />

Wie akkurat muss ein historischer Roman, wie fiktiv darf er sein?<br />

Für mich als Autorin – und auch als Leserin – sind zwei Extreme<br />

zu vermeiden: Das eine sind verkleidete Fußnoten. Sachwissen,<br />

das nur zeigt, was zu der Zeit noch passiert ist, aber<br />

für das Verständnis der Geschichte unnötig ist. Keiner meiner<br />

Romane erhebt den Anspruch, ein vollständiges Bild seiner<br />

Epoche zu sein. Er liefert eine bestimmte Geschichte aus dieser<br />

Epoche, und die muss glaubwürdig sein. Dafür nicht gründlich<br />

zu recherchieren, wäre das zweite Extrem, denn dann könnte<br />

der Roman zu jeder Zeit spielen. Wenn ein wichtiger Aspekt erfunden<br />

ist, schreibe ich das im Nachwort. Auch umgekehrt:<br />

wenn etwas unglaublich klingt, aber tatsächlich so passiert ist.<br />

Wie wählen Sie Ihre Themen und Protagonisten aus?<br />

Das ist völlig unterschiedlich. Es kann durch eine Diskussion<br />

der Fall sein, wie bei meinem Gegenwartsroman „Götterdämmerung“,<br />

oder durch den Anblick eines Gebäudes wie der Alhambra,<br />

die mich zu „Mondlaub“ inspirierte. Walther von der<br />

Vogelweide fand ich großartig, seitdem ich im Studium sein<br />

Lied „Ich hân mîn lêhen“ gelesen hatte.<br />

Gibt es historische Personen, die Sie zwar faszinieren, über die<br />

Sie aber garantiert nie schreiben werden?<br />

Es passiert gelegentlich, dass ich mit der Recherche zu einem<br />

Thema anfange und feststelle, dass es schon einen genialen<br />

Roman dazu gibt. Das ist dann sehr deprimierend. Ich habe<br />

auch ein Problem mit Themen, die nah an der Gegenwart<br />

sind. Wenn reale Figuren oder ihre nächsten Angehörigen noch<br />

leben, ist das ein ganz anderes Gefühl als bei einem „Sicherheitsabstand“<br />

von einem Jahrhundert. Ich würde zwar gerne<br />

über Sylvia Plath schreiben, aber Sylvias Tochter ist etwa so<br />

alt wie ich. Technisch gesehen ist es das Gleiche, ob man Tagebücher<br />

von Byron oder Sylvia Plath liest. Aber das Gefühl<br />

des Voyeurismus ist bei letzterer doch entscheidend größer.<br />

Interview: Anja Christina Lohmann


Inbester Gesellschaft<br />

IN BESTER GESELLSCHAFT<br />

Erleben Sie mit dem Hapag-Lloyd Kreuzfahrten Club einen akustisch<br />

und kulinarisch außergewöhnlichen Jahresaus- und -einklang<br />

Adventsromantik<br />

Budapest, 5. 12.2011 bis 8.12.2011<br />

Wer wissen will, warum Budapest auch als „Paris des<br />

Ostens“ bekannt ist, der findet auf dieser Vorweihnachtsreise<br />

Antworten. Vom eleganten Champagnerempfang<br />

im Festetics Palais über die Entdeckungstour im beeindruckenden<br />

Burgviertel, den Besuch der berühmten<br />

Liebfrauenkirche – heute Teil des UNESCO-Welterbes –<br />

bis hin zum Bummel über den prachtvollen Andràssay<br />

Boulevard mit seinen einladenden Geschäften: Die ungarische<br />

Hauptstadt hat sich ihre historische Eleganz bewahrt.<br />

So ist es nur standesgemäß, dass die Clubmitglieder<br />

mit dem Fünf-Sterne-Hotel Boscolo New York Palace<br />

in einen Palast aus dem 19. Jahrhundert logieren. Zu<br />

ebenso stilvollen Weihnachtseinkäufen laden der romantische<br />

Weihnachtsmarkt auf dem Vörösmarty-Platz und<br />

der Ausflug in das kleine Künstlerdorf Szentendre ein, wo<br />

sich mit Sicherheit besonders schöne handgemachte Weihnachtsdekoration für den Baum zu Hause<br />

findet. Musikalischer Höhepunkt der Reise ist der Besuch des Balletts „Der Nussknacker“ im opulenten<br />

Opernhaus Budapests mit anschließendem Dinner im Restaurant auf der Fischerbastei mit fantastischem<br />

Blick auf die Donau und die beleuchtete Bastei mit dem Schlossareal.*<br />

Gourmetfeuerwerk<br />

München, 30.12.2011 bis 2. 1.2012<br />

„Eine gute Küche ist das Fundament allen Glücks“, stellte einmal der französische Meisterkoch Auguste<br />

Escoffier fest. Wie recht der Schöpfer der Grande Cuisine damit hatte, können die Teilnehmer dieser<br />

Reise am eigenen Leib erfahren: Sowohl das Acquarello, eines der hundert besten italienischen Restaurants<br />

der Welt, als auch das im alpenländischen Stil eingerichtete Gourmetrestaurant Alpentraum öffnen<br />

exklusiv für die Clubgäste ihre Türen. Diesem kulinarischen Hochgenuss steht das mehrgängige Candlelight-Dinner<br />

am Silvesterabend im Königssaal<br />

des Bayerischen Hofs in nichts nach: Das 5-<br />

Sterne-Hotel, Mittelpunkt der Clubveranstaltung,<br />

ist seit vielen Jahren das erste Haus<br />

am Platz und hat bis heute viele seiner Traditionen<br />

bewahrt. Nicht minder prachtvoll ist<br />

das Cuvilliés-Theater, eine der schönsten<br />

Spielstätten der Stadt und der passende Rahmen<br />

für das Festkonzert des Münchener<br />

Kammerorchesters. Karten in der besten<br />

Kategorie sind dort ebenso selbstverständlich<br />

wie für die Münchner Philharmonie,<br />

wo die Münchner Symphoniker mit „Beethovens<br />

Neunter“ zum Jahresauftakt einen<br />

Paukenschlag setzen.*<br />

* Programmänderungen vorbehalten<br />

Sie möchten mehr über die Vorzüge des Hapag-Lloyd Kreuzfahrten Clubs erfahren? Eine ausführliche<br />

Informationsbroschüre können Sie direkt mit der Postkarte in der Heftmitte anfordern!<br />

MEILENWEIT<br />

Aktuelle Angebote aus<br />

dem Bonusprogramm:<br />

EUR1206 • Die Seele Indiens •<br />

Von Rangun nach Dubai •<br />

21.3.–6.4 .2012 • 16 Tage<br />

Für 30.000 Bonusmeilen p. P.:<br />

eine Ermäßigung von 3.300 Euro<br />

p. P. auf den Reisepreis<br />

Für 20.000 Bonusmeilen p. P.:<br />

eine Ermäßigung von 2.400<br />

Euro p. P. auf den Reisepreis<br />

Für 10.000 Bonusmeilen p. P.:<br />

eine Ermäßigung von 1.200<br />

Euro p. P. auf den Reisepreis<br />

Die Angebote gelten auch für<br />

Einzelreisende.<br />

HAN1204 • Expedition Südsee<br />

• Von Puerto Montt nach Tahiti<br />

• 3.3.–26.3. 2012 • 23 Tage<br />

Für 3.500 Bonusmeilen p. P.:<br />

Sie erhalten ein Upgrade von<br />

einer Kategorie bei Buchung einer<br />

Kabine der Kat. 2–5.<br />

Das Angebot gilt auch für<br />

Einzelreisende.<br />

BRE1208 • Transatlantik • Von<br />

Belém nach Teneriffa • 2. 5.–<br />

13.5. 2012 • 11 Tage<br />

Für 7.000 Bonusmeilen p. P.:<br />

Bei Buchung einer Garantiekabine<br />

in der Kat. 1–5 erhalten<br />

Sie ein Upgrade in Kat. 6.<br />

COL1204 • Ostasien • Von<br />

Shanghai nach Manila • 29.2. –<br />

18.3.2012 • 18 Tage<br />

Für 12.000 Bonusmeilen p. P.:<br />

eine Ermäßigung von 2.000<br />

Euro p. P. auf den Preis<br />

(in Kat. 2–12)*<br />

Dieses Angebot gilt auch für<br />

Einzelreisende.<br />

––––––––––<br />

Informationen und Buchung<br />

über die kostenlose Club-<br />

Hotline Tel. 08 00/0 00 72 92<br />

(aus Deutsch land),<br />

Tel. 00 49/40/ 30 01 47 00<br />

(aus dem Ausland), per E-Mail:<br />

kreuzfahrtenclub@ hlkf.de,<br />

www.hlkf.de/club<br />

* Reisepreis der Seepassage<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 45<br />

Fotos: Istockphoto (1)


365 Tage shoppen, erleben und genießen!<br />

Ihre 360°-Reisewelt am Hamburg Airport<br />

Reisemarkt, Terminal 1, Ebene 2+3


1911-2011 Hamburg Airport<br />

Jubiläumsaktionen<br />

Jetzt exklusive<br />

Jubiläumsangebote<br />

sichern!


Fotos: Lutz Jäkel (2), Look-Foto (1)<br />

SIEBEN MEERE<br />

48<br />

+++ Zeitloser Spitzenreiter:<br />

Auch 2012 zeichnete der „Complete<br />

Guide to Cruising & Cruise Ships“ von<br />

Berlitz MS EUROPA als einziges<br />

Schiff weltweit mit „5-Sterne-plus“<br />

aus. „Zeit kann der EUROPA nichts anhaben.<br />

Sie fasziniert immer wieder aufs<br />

Neue dank des besonderen Engagements<br />

seitens Crew und Management“,<br />

so Tester Douglas Ward, der das kulinarische<br />

Angebot von Sternekoch Dieter<br />

Müller besonders hervorhob. Auch<br />

der Rest der Flotte konnte punkten: MS<br />

HANSEATIC wurde als einziges Expeditionsschiff<br />

mit fünf Sternen ausgezeichnet,<br />

die kleine „Schwester“ MS<br />

BREMEN erhielt erstmals die Auszeichnung<br />

„4-Sterne-plus“. +++<br />

PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

Die Vision<br />

EUROPA 2<br />

nimmt reale<br />

Gestalt an:<br />

PASSAGEN.tv<br />

begleitete<br />

den Stahlschnitt<br />

in der Werft<br />

PREMIERE<br />

Es war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem großen<br />

Ziel: Am 5. September begann in der Werft STX Europe im<br />

französischen Saint-Nazaire offiziell der Bau der EUROPA 2. Die<br />

Geschäftsführer von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Sebastian Ahrens<br />

(l.) und Dr. Wolfgang Flägel (r.) gaben das Startzeichen für den<br />

ersten Stahlschnitt des neuen Schiffs, das im Frühjahr 2013 auf<br />

seine erste Reise gehen wird. Bis es so weit ist, werden 835<br />

Werftarbeiter rund 2,5 Millionen Arbeitsstunden in die Verwirklichung<br />

des legeren und modernen Schwesternschiffs der<br />

EUROPA investieren, um insgesamt 11 Decks mit 258 luxuriösen<br />

Suiten (Mindestgröße 28 Quadratmeter!) zu gestalten. In<br />

unterschiedlichen Werfthallen werden die einzelnen Schiffsteile<br />

in den nächsten Monaten gefertigt, die Kiellegung ist für das<br />

Frühjahr 2012 geplant. Alle Interessierten können die ersten<br />

Bauschritte aus der Ferne miterleben: Die Filmaufnahmen des<br />

Baubeginns sind gleichzeitig auch die Premiere des neuen Videoblogs<br />

PASSAGEN.tv! Alle vier bis sechs Wochen berichtet<br />

das neue Angebot im Internet neben der Entstehung der<br />

EUROPA 2 – ob Kiellegung, Auswahl der Möbel oder Taufe im<br />

Frühjahr 2013 – auch über Events an Bord der bestehenden<br />

Flotte oder die Indienststellung der COLUMBUS 2 im April 2012.<br />

Wer sich keine Folge entgehen lassen will, kann sich unkompliziert<br />

auf der Website registrieren und wird dann per E-Mail über<br />

neue Beiträge informiert. Reinklicken! www.hlkf.de/passagentv<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

Seit einigen Monaten erst sticht er<br />

in See und ist schon ein kleiner Star<br />

der Reisewelt: Käpt’n Knopf und<br />

das Familienreisekonzept, für das er<br />

steht. In einer Umfrage des Fachblatts<br />

„Travel One“ kürten die Teilnehmer<br />

aus der Touristikbranche<br />

den Ausbau der Familienreisen von<br />

Hapag-Lloyd Kreuzfahrten in Kooperation<br />

mit der Spielzeugmanufaktur<br />

Steiff zur „Produktinnovation<br />

2011“ in der Sparte Kreuzfahrten.


EXPEDITION PUR<br />

Eine Reise um die Tschuktschen-Halbinsel ist selbst für<br />

gestandene Entdecker noch echtes Neuland. Zum ersten<br />

Mal lief die BREMEN im August den Hafen Lorino und die<br />

westliche Küste der Halbinsel an – und wurde prompt mit<br />

außergewöhnlichen Begegnungen mit Walrossen belohnt.<br />

Auch der Braunbär, der den Gästen in der Amalik-Bucht<br />

von Alaska vor die Linse lief, war mit seinem hellen<br />

Fell eine seltene Entdeckung (o.). Ganz im<br />

gewohnten weißen Pelz zeigten sich die Eisbären<br />

nahe der Nordwestpassage (u.). Deren drei mögliche<br />

westliche Eingänge besuchte die BREMEN im<br />

Anschluss als erstes Schiff überhaupt allesamt –<br />

und umrundete damit auch erstmals Banks Island<br />

auf den Spuren von Entdecker Robert McClure.<br />

SUPERLATIVE<br />

Macau mag nur knapp 30 Quadratkilometer groß sein, die<br />

allerdings strotzen nur so vor luxuriösen Attraktionen. Neuster<br />

Stein im Collier der Mega-Resorts ist das Galaxy Macau<br />

auf dem Cotai Strip zwischen den Inseln Taipa und Coloane.<br />

Auf 550.000 Quadratmeter Fläche entstanden insgesamt<br />

drei Hotels, darunter ein elegantes Banyan Tree mit 2.800-<br />

Quadratmeter-Spa und zehn Privatvillen mit eigenem Pool.<br />

Auch sonst glänzt das neue Resort mit Superlativen: Der Privatstrand<br />

säumt den angeblich weltweit größten Wellenpool<br />

(mit über 1,5 Meter hohen Wellen), im Casino erwarten 600<br />

Spieltische den Einsatz der Gäste. Kein Wunder, dass das<br />

Haus bei den <strong>China</strong> Tourism & Meeting Industry Awards den<br />

Preis als „Bestes neues Hotel des Jahres 2011“ abräumte.<br />

SIEBEN MEERE<br />

Hautnah: Der Weg<br />

um die Tschuktschen-<br />

Halbinsel und Richtung<br />

Nordwestpassage<br />

brachte den Gästen<br />

der BREMEN eindrucksvolle<br />

Tierbegegnungen<br />

NEUE ZIELE<br />

Vorfreude ist die schönste Freude – und die dürfte mit der<br />

neuen Vorschau auf die Kreuzflüge 2012/13 nur so sprudeln:<br />

Zum Jahreswechsel 2012/13 steuert der Privatjet<br />

ALBERT BALLIN magische Stätten zwischen Ägypten und Myanmar<br />

an. Im März 2013 folgt die Flugroute den Spuren<br />

östlicher Weltreligionen u. a. in Nepal und Myanmar, im Mai<br />

der alten Seidenstraße bis in die Mongolei. Eine ganz andere<br />

Richtung jenseits der Linienverbindungen schlägt ALBERT<br />

BALLIN im August ein: Von den Niagarafällen bis nach Alaska<br />

geht es in die schönsten Nationalparks der USA und Kanada,<br />

wo die Reisenden zu außergewöhnlichen Ausflügen<br />

auch in Wasserflugzeug und Helikopter umsteigen. Für alle,<br />

die vorher in das Reisen mit dem Privatjet hineinschnuppern<br />

wollen, gibt es 2012 die Gelegenheit bei zwei neuen Kurzkreuzflügen:<br />

Jeweils drei Tage geht die Reise im März nach<br />

Ägypten und im April nach Jerusalem. www.hl-kreuzfluege.de<br />

AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 49


DER REDE WERT<br />

Stiftunglife<br />

... wurde 1989 von Jürgen Gessner gegründet.<br />

20.000 Euro standen in den ersten Jahren auf<br />

der Liste geförderter Projekte – inzwischen wird<br />

dieser Betrag wöchentlich ausgeschüttet. Alle<br />

Gelder gehen direkt und vollständig in die<br />

Förderung. Kosten für Reisen und Verwaltung<br />

werden vom Stiftungsgründer getragen.<br />

Alle Informationen über Partnerschaft und<br />

geförderte Projekte: www.hlkf.de/stiftunglife<br />

50 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />

Konzentriert engagiert<br />

Für Umwelt, Jugend und Helfer: Ab sofort arbeiten Hapag-Lloyd Kreuzfahrten<br />

und Stiftunglife im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft zusammen<br />

BEI STIFTUNGLIFE IST DER NAME PROGRAMM. Ob in entlegenen Dörfern Asiens oder<br />

mitten in Deutschland: Die gemeinnützige Stiftung setzt mit finanzieller und fachlicher Unterstützung<br />

überall dort an, wo die Chance auf eine lebenswerte Zukunft etwas Nachhilfe<br />

braucht. Eine Mission, auf der Stiftungsgründer Jürgen Gessner ab sofort noch stärker gemeinsam<br />

mit Hapag-Lloyd Kreuzfahrten unterwegs ist. Schon seit zwei Jahren<br />

unterstützt der Kreuzfahrtveranstalter Stiftunglife regelmäßig bei Projekten wie<br />

den „Swimming Doctors“ in Myanmar, jetzt wird die Zusammenarbeit ausgeweitet:<br />

Künftig kommen alle Erlöse – ob aus der Versteigerung von Seekarten, Charity-Events<br />

an Bord oder Spenden von Unternehmen und Gästen – komplett den<br />

Projekten der Stiftung zugute. „Stiftunglife engagiert sich direkt und unbürokratisch<br />

dort, wo Hilfe benötigt wird – und die Arbeit ist so transparent wie bei kaum<br />

einer anderen Organisation“, sagt Geschäftsführer Sebastian Ahrens. Da die Verwaltungskosten<br />

privat getragen werden, fließen alle Spenden zu 100 Prozent in die<br />

Projektarbeit. Für den nötigen Überblick sorgt ein „gläsernes Konto“ im Internet,<br />

anhand dessen jeder mitverfolgen kann, wofür seine Spende verwendet wird – mit<br />

Glücksgarantie: Wer nach sechs Monaten nicht damit zufrieden ist, was mit seinem<br />

Geld passiert, bekommt es zurück. „Die Grundprinzipien von Stiftunglife haben<br />

uns überzeugt“, sagt Sebastian Ahrens. „Unser Wunsch war es, unser Sozialund<br />

Umweltengagement noch stärker zu fokussieren, und durch die Konzentration<br />

auf diese Stiftung können wir jetzt noch effektiver helfen.“<br />

EIN GEWINN FÜR ALLE SEITEN<br />

Die Inhalte der geförderten Projekte werden dabei bewusst einen Bezug zu den Reiserouten<br />

von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten haben. „Jede Reise ist mit einem Projekt verbunden, das wir<br />

an Bord vorstellen“, sagt Jürgen Gessner. „Die Gäste und Crewmitglieder können es besuchen,<br />

sich informieren und selbst nachschauen, was mit ihrem Engagement vor Ort passiert.“<br />

Aktuelle Ereignisse wie Naturkatastrophen sind bei der Auswahl ebenso ausschlaggebend,<br />

sodass die Projekte laufend angepasst werden. Die Erlöse werden in drei großen Themenbereiche<br />

eingesetzt: „Umwelt schützen“, „Helfern helfen“ und „Jugend fördern“. Dabei sind<br />

die Grenzen fließend. So verteilt die Stiftung etwa für 1 Dollar Miete monatlich Solarlampen<br />

in entlegenen Dörfern Asiens als Ersatz für die umwelt- und gesundheitsgefährdende Kerosinlampe.<br />

Der Erlös fließt in die Dorfkasse, mit der die Bewohner wiederum gemeinsame Projekte<br />

umsetzen können. Ein Beispiel für den Themenbereich „Helfern helfen“ ist die Unterstützung<br />

der deutschen „Tafeln“ mit speziellen Kühlwagen zum Transport der gespendeten<br />

Lebensmittel. Ein Gewinn für alle Seiten. Ebenso wie die Förderung von Studenten in Myanmar:<br />

Jedes Jahr wählt Stiftunglife die besten Studenten einer Region aus und gibt ihnen ein<br />

zinsloses Ausbildungsdarlehen. Wenn Jürgen Gessner dieses Jahr zur Auswahl der neuen Stipendiaten<br />

anreist, freut er sich auf eins besonders: „Die erste Studentin, die wir vor fünf Jahren<br />

ausgewählt haben, ist jetzt fertig mit ihrem Medizinstudium. Sie kann in ihrem Land arbeiten<br />

und helfen. Es ist ein tolles Gefühl, dass man daran mitgewirkt hat!“ ❖<br />

Barbara Marenbach<br />

VORSCHAU: Leben am Nordpolarkreis Kühle Schönheit: Begegnungen zwischen Norwegen,<br />

Island und Grönland Atlantikansichten Die Nord-Süd-Tangente: Stadtbummel und<br />

Genussreisen von Brest bis Casablanca Winzige Paradiese Vergessene Welten im Südpazifik:<br />

Unterwegs in Papua Neuguineas Dschungellabyrinthen<br />

Die nächste Ausgabe von PASSAGEN erscheint am 16. Februar 2012.


Caviar House & Prunier ist Lieferant und Partner von MS EUROPA,<br />

der Spitzengastronomie und des selektierten Fachhandels.<br />

Gerne beliefern wir auch Sie, den privaten Feinschmecker, mit Spezialitäten<br />

zu jedem Anlass aus unserem Versandkatalog.<br />

Caviar House & Prunier GmbH – Headoffice / Versand<br />

Redcarstr. 2a • 53842 Troisdorf<br />

www.caviarhouse-prunier.de • info@caviarhouse-prunier.de<br />

Das sollten Sie probieren!<br />

Fordern Sie unseren exklusiven Gratis-Versandkatalog an.<br />

Kostenfrei bequem per Telefon:<br />

0800 / 22 25 855<br />

Caviar House & Prunier Seafood Bar im Alsterhaus<br />

Jungfernstieg 16 • 20354 Hamburg<br />

Tel. 040 32509399 • alsterhaus@caviarhouse-prunier.de


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Stilempfi nden mit Pioniergeist zu vereinen, die Synthese von<br />

Komfort und Eleganz zu vollenden und dabei die sorgfältige Liebe zum Detail<br />

nie aus den Augen zu verlieren, das ist das Besondere an der neuen Asymmetric Duo.<br />

Gefertigt aus kostbarem Kaldewei Stahl-Email 3,5 mm.<br />

Mit 30 Jahren Garantie.<br />

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Asymmetric Duo – ergonomisch, stilvoll, extravagant.

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