China
PAS SAG E N Das Magazin für die schönste Art des Reisens Ausgabe 4.2011 | 4,50 Euro REISE SPEZIAL China Westwärts Englisch-irische Küstenkontraste Fluss aufwärts Unterwegs in den Kerala Backwaters Cityguide Mumbai
- Seite 2 und 3: TIMEPIECE Clockwork Jaeger - LeCoul
- Seite 4 und 5: Foto: Marc Stantien/Stargant GmbH
- Seite 6 und 7: STRANDGUT StrandGut: Funkelnde Gesc
- Seite 8 und 9: Illustration: Birgit Lang LOGBUCH |
- Seite 10 und 11: Fotos: Gettyimages (3), Corbis Imag
- Seite 12 und 13: REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER Highs
- Seite 14 und 15: REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER 14 KU
- Seite 16 und 17: REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER 16 Al
- Seite 18 und 19: Fotos: Laif (3), Mauritius-Images (
- Seite 20 und 21: REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER Ansic
- Seite 22 und 23: Fotos: Bestimage (1), F1online (1),
- Seite 24 und 25: Fotos: Breuel Bild, Laif (2) GUSTO
- Seite 26 und 27: NEULAND | INDIENS ZAUBER od’s own
- Seite 28 und 29: NEULAND | INDIENS ZAUBER WASSERPALA
- Seite 30 und 31: NEULAND | INDIENS ZAUBER St. Franci
- Seite 32 und 33: Fotos: Corbis Images (1), Laif (1)
- Seite 34 und 35: CITYGUIDE | HOTELGUIDE MumbaisMärc
- Seite 36 und 37: Illustration: Frank Schmolke Auf HO
- Seite 38 und 39: Fotos: Gettyimages (2), Huber Image
- Seite 40 und 41: VORAUSGEREIST | BRITISCH-IRISCHE K
- Seite 42 und 43: KULTUR AN BORD | OCEAN SUN FESTIVAL
- Seite 44 und 45: ERLESEN | DROEMER KNAUR REISELEKTÜ
- Seite 46 und 47: 365 Tage shoppen, erleben und genie
- Seite 48 und 49: Fotos: Lutz Jäkel (2), Look-Foto (
- Seite 50 und 51: DER REDE WERT Stiftunglife ... wurd
PAS SAG E N<br />
Das Magazin für die schönste Art des Reisens Ausgabe 4.2011 | 4,50 Euro<br />
REISE SPEZIAL<br />
<strong>China</strong><br />
Westwärts<br />
Englisch-irische<br />
Küstenkontraste<br />
Fluss aufwärts<br />
Unterwegs in den<br />
Kerala Backwaters<br />
Cityguide<br />
Mumbai
TIMEPIECE<br />
Clockwork Jaeger - LeCoultre<br />
¼ Repetition 1905<br />
Gehäuse Titan<br />
Handcrafted<br />
Ring 18k Rose Gold - Diamond 2,25ct<br />
STRESEMANNSTRASSE 374 D-22761 HAMBURG<br />
STATE of ART<br />
Luxus pur<br />
Uhrwerke “Alter Meister“<br />
im neuen Gewand<br />
Unique Clockwork specials<br />
Historische Chronometer<br />
Minuten Repetition<br />
Portugieser · Tourbillon<br />
Leser des Passagen Magazins erhalten exklusiv einen Einkaufvorteil<br />
bei Bestellungen in Höhe von € 250,— auf unsere Kollektion.<br />
Phone 0049-40-8993060 WWW.ULIGLASERDESIGN.COM
EDITORIAL<br />
E„DER WEG IST DAS ZIEL.“Das geflügelte Wort, das Konfuzius<br />
zugeschrieben wird, kommt uns Reisenden schnell über die Lippen, wenn es wieder<br />
einmal etwas länger dauert, ehe wir ankommen. Doch wie leicht verkennen wir<br />
damit die wahre Botschaft, die der Philosoph uns vermitteln will. Ein Blick in sein<br />
Heimatland schenkt uns eine Ahnung: Kaum irgendwo ist das Ende einer spannenden<br />
Reise – geografisch wie spirituell – so weit entfernt wie in <strong>China</strong>. Die unglaubliche<br />
Vielseitigkeit des Reichs der Mitte kann man unmöglich in ein paar Wochen erfassen,<br />
seinen Reichtum muss man auf sich wirken lassen – und deshalb ganz bewusst<br />
feste Reisestationen auswählen. Welche, dazu raten Ihnen die Autoren unserer<br />
Titelgeschichte, die einige der schönsten der vielen Wunder des Landes für<br />
Sie entdeckt haben. Wie die magische Karstlandschaft von Guilin, wo chinesische<br />
Märchen Wirklichkeit zu sein scheinen, und ihr Kontrast, die bunt gemischte Fusion-<br />
Küche der jungen Küchenchefs in Hongkong. Deren Antrieb ist auch der des Konfuzius:<br />
nie stillzustehen, sich immer weiter entwickeln, jedem erreichten Ziel ein<br />
neues folgen zu lassen. Denn die Vision ist es, die uns immer weiter treibt, zu<br />
neuen Ufern, neuen Entdeckungen, neuen Erfahrungen. Ankommen wäre das Ende<br />
unseres Traumes, wenn nicht schon ein neues Ziel am Horizont in Aussicht wäre.<br />
Den Genuss des Weges erfuhr auch der Autor unserer zweiten großen Reportage:<br />
In den malerisch überwucherten Wasserstraßen der indischen Provinz Kerala<br />
mit ihrem ländlichen Rhythmus und ihren Ayurveda-Refugien wird der Moment<br />
zur Ewigkeit, und die Gedanken verlieren sich angenehm in den Teppichen aus<br />
Seerosen. Hier ein festes Ziel vor Augen zu haben, wäre viel zu schade!<br />
Eine sehr genaue Vorstellung seiner Destination dürfte allerdings kaum ein Besucher<br />
leugnen, der sich auf die romantischen Hügel des englischen Südwestens<br />
freut. So übermächtig ist das Klischee des vermeintlich rosenübersäten Cornwall,<br />
dass der reizvolle Kontrast der windigen Moorlandschaften überraschende Entdeckungen<br />
verspricht. Ebenso wie auch ein Besuch im äußersten Nordwesten<br />
Irlands, der nicht nur mit steilen Klippen, sondern auch der warmen Herzlichkeit<br />
seiner Bewohner verzaubert. Den Beweis treten wir in dieser Ausgabe an.<br />
Den ersten Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung unseres neuen Ziels haben<br />
wir im September getan: Mit dem Stahlschnitt begann der Bau der EUROPA 2, mit<br />
der wir noch mehr Horizonte mit Ihnen erobern wollen. Ein Schritt, den Sie – wie in<br />
Zukunft auch viele weitere – in unserem neuen Informationsformat PASSAGEN.tv<br />
unter www.hlkf.de/passagentv hautnah mitverfolgen können.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe und eine besinnliche<br />
Vorweihnachtszeit.<br />
Herzlich, Ihr<br />
Sebastian Ahrens<br />
sebastian.ahrens@hlkf.de<br />
Sprecher der Geschäftsführung<br />
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten
Foto: Marc Stantien/Stargant GmbH<br />
„Wertvolle Wohnstoffe sind Bühnenbildner,<br />
die das Leben perfekt in Szene setzen.“<br />
Ralph Anstoetz<br />
WOHNSTOFFE UND TEPPICHE<br />
Showrooms: Bielefeld | Hamburg | Berlin | München | www.jab.de
INHALT PASSAGEN 4|11<br />
26<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Sebastian Ahrens,<br />
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH,<br />
Ballindamm 25, 20095 Hamburg,<br />
www.hlkf.de<br />
Objektleitung: Negar Etminan<br />
Objektmanagement: Tina Bünsow<br />
Verlag & Redaktion<br />
Journal International Verlags-<br />
und Werbegesellschaft mbH<br />
Objektverantwortung: Gerd Giesler<br />
38<br />
10<br />
Chefredakteurin: Anja Christina Lohmann<br />
Beratung: Kristina Salaba<br />
Art Direktor: Frank Krüger<br />
Bildredaktion: Asli Sengöz<br />
Produktion: Axel Ringel<br />
Mitarbeiter: Nishant Bangar, Patricia Engelhorn,<br />
Prof. Dietrich Grönemeyer, Françoise Hauser, Heinz<br />
Horrmann, André Liebe, Barbara Marenbach,<br />
Hans Christian Meiser, A. Schmelter de Escobar,<br />
Uta Petersen, Matthias Weigold<br />
Schlussredaktion: Christine Gerstacker,<br />
Norbert Misch-Kunert<br />
Verlagsanschrift<br />
PMI Publishing Verlag<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Hanns-Seidel-Platz 5,<br />
81737 München,<br />
www.pmi-publishing.com<br />
Verlagsleitung:<br />
Stefan Endrös, Gerd Giesler<br />
Redaktionskontakt<br />
passagen@journal-international.de<br />
INHALT<br />
SPEZIAL: CHINAS WUNDER<br />
10 Fantastische Kontraste: Märchenlandschaften und Metropolen,<br />
Tradition und Zukunft, Genuss und Gesundheit – <strong>China</strong> hat unzählige<br />
Facetten. PASSAGEN hat die Erlebenswertesten ausgewählt<br />
14 Art déco in Asien: Ein Kunstspaziergang durch Shanghai<br />
16 Von wegen süß-sauer! Die jungen Wilden der Hongkong-Küche<br />
18 Magische Plätze: Die schönsten Stopps entlang der Seidenstraße<br />
REISE<br />
26 Neuland in Indien: Gedanken verlieren – der entspannte Zauber<br />
der Kerala Backwaters<br />
32 Cityguide Mumbai: Ein Stadtführer durch die Kulturenvielfalt<br />
und die besten Hoteltipps von Heinz Horrmann<br />
38 Vorausgereist nach England und Irland: Kontrastreiche<br />
Küsteneindrücke in Cornwall und Donegal<br />
GUSTO<br />
24 Jörg Sackmann: Bodenständige Sterneküche<br />
25 Sansibar Weintipp: Rheingauer Kunst<br />
KULTUR<br />
22 Legendär: Dom Pérignons prickelndes Erbe<br />
42 Kultur an Bord: Das Ocean Sun Festival erobert Asien<br />
44 Erlesen: Historische Reiselektüre von Tanja Kinkel<br />
RUBRIKEN<br />
6 Strandgut: Funkelnde Festideen<br />
8 Logbuch: Prof. Dietrich Grönemeyer schickt sein Herz auf Reisen<br />
36 Horizonte: Reisen auf den Spuren großer Literatur<br />
45 In bester Gesellschaft: Adventsimpressionen und Silvesterfeier<br />
48 Sieben Meere: Aktuelles & Wissenswertes<br />
50 Der Rede wert: Stiftunglife – neue Partner an Bord<br />
Anzeigenleitung<br />
Regina Bouga<br />
Tel. 00 49/89/64 27 97 57<br />
Anzeigendisposition<br />
Susanne Schmidt<br />
Reprografie<br />
PMI Publishing Verlag, München<br />
Druck<br />
Kunst- und Werbedruck<br />
GmbH & Co KG,<br />
Bad Oeynhausen<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 5<br />
Titelfoto: Gettyimages/Michele Falzone, Yulong Xueshan Gebirge, Lijiang, <strong>China</strong>
STRANDGUT<br />
StrandGut:<br />
Funkelnde Geschenkideen zum Fest<br />
6<br />
PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
GOLDSTÜCK<br />
Schutzengel im doppelten Sinne: 30 Euro kommen<br />
beim Verkauf jedes „Schützling“-Anhängers<br />
von Wempe zu gleichen Teilen „Hamburg Leuchtfeuer“<br />
und „Hamburg Dunkelziffer e.V.“ zugute. Aus 925er<br />
Sterlingsilber, Preis: 55 Euro<br />
An Bord der EUROPA und bei Juwelier Wempe Hamburg<br />
PLATZREIF<br />
Der letzte Schlag verlangt nach einem ganz besonderen Kick:<br />
Der stets maßgefertigte Golden Putter von Barth & Sons wird aus<br />
feinem Kirschbaumholz in Deutschland handgefertigt und ist dank<br />
zahlloser Wahlmöglichkeiten vom platinbeschichteten Kopf bis zu<br />
Swarowski-Inlays garantiert einzigartig. Ab 2.195 Euro,<br />
www.thegoldenputter.com<br />
EISWELTEN<br />
Eine neugeborene Ringelrobbe, eine riesige Kolonie Kaiserpinguine, vom<br />
Winde verwehte Eiskristalle, grün-blau flackerndes Polarlicht – der<br />
preisgekrönte Fotograf Thorsten Milse entführt in seinem neuen Bildband<br />
„Polar World“ in die eisige Stille von Arktis und Antarktis. 352 Aufnahmen,<br />
in denen man sich gerne verliert. PASSAGEN und DuMont verlosen<br />
3 Exemplare des großformatigen Bands im Wert von je 80 Euro.<br />
Senden Sie bis 2. Dezember eine E-Mail mit Ihrer Adresse an passagen@<br />
journal-international.de, Stichwort „Bildband. www.dumontreise.de
TRILOGIE<br />
WELLENSPIEL<br />
Kein Wunder, dass die handgeschmiedeten<br />
Armbänder von Kokabe förmlich um den<br />
Arm fließen: Künstler Norbert Muerrle ließ<br />
sich dazu von der Gischt des Meeres inspirieren.<br />
Preis: 432 Euro (24kt Silber) bzw. 1.848<br />
Euro (24kt Gold), www.kokabe.com<br />
STRANDGUT<br />
(Fast) greifbare Erinnerungen: Der Camcorder HDR-TD10E<br />
von Sony nimmt Reiseerlebnisse auch in 3-D auf. Zur Not mit<br />
10-fach-Zoom und dank Flash-Speicher auch stundenlang.<br />
1.499 Euro, www.sony.de<br />
FEDERLEICHT<br />
Flüssiger geht eine Postkarte kaum von der Hand: Die brandneue<br />
Parker Ingenuity schmeichelt der Hand mit einer speziell entwickelten,<br />
flexiblen Minenspitze im Gewand eines Füllfederhalters.<br />
Ab 135 Euro, www.parkerpen.com<br />
GÖTTLICH<br />
Den sagenumwobenen Unsterblichkeitsnektar der griechischen Götter können die<br />
Kreationen der Honigmanufaktur Ambroso zwar nicht versprechen. Eine<br />
außergewöhnliche Sünde sind die Bio-Honige, die die Bienen im Wienerwald aus<br />
einem UNESCO-Reservat und Naturschutzgebiet zusammentragen, allemal. Und<br />
dank violetten Glas optimal gegen Licht geschützt. PASSAGEN und Ambroso<br />
verlosen 5 Probierpakete mit je 3 ausgewählten Sorten (Wert: ca. 57 Euro). Senden<br />
Sie bis 2. Dezember eine E-Mail mit Ihrer Adresse an passagen@journalinternational.de,<br />
Stichwort „Honig“. www.ambroso.at<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 7
Illustration: Birgit Lang<br />
LOGBUCH | DIETRICH GRÖNEMEYER<br />
Herzenssache<br />
Die Landschaft ist atemberaubend, die Erholung<br />
perfekt, aber erst die zufälligen Begegnungen machen<br />
einen Urlaub zum Erlebnis. Dietrich Grönemeyer über<br />
die Sehnsucht und die Suche nach dem wahren Reiseziel<br />
WAS NOCH VOR HUNDERT JAHREN das Privileg weniger<br />
war, ist für uns zur Selbstverständlichkeit geworden: Mit dem<br />
Auto, mit der Bahn, mit dem Flugzeug oder dem Schiff lassen<br />
wir uns da und dort hinbringen, ans Meer, in die Berge, in die<br />
Metropolen. Für ein paar Tage oder für einen ganzen Urlaub<br />
lang entfliehen wir dem Alltag, um einmal richtig auszuspannen,<br />
alle Fünfe gerade sein zu lassen. Kaum ein Ziel, das wir<br />
heute nicht erreichen könnten. Wellness hoch in den Alpen,<br />
Tauchen in der Südsee, Silvester im Iglu, nichts ist unmöglich.<br />
Noch meinen Großeltern wäre dieser Tourismus unbegrenzter<br />
Möglichkeiten schlichtweg paradiesisch vorgekommen, unglaublich<br />
im wahrsten Sinne des Wortes. Und dennoch bleibt<br />
uns auch heute eine Sehnsucht, deren Erfüllung sich nicht so<br />
8<br />
PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
Prof. Dietrich Grönemeyer<br />
ist Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Radiologie und Mikrotherapie<br />
an der Universität<br />
Witten/Herdecke und setzt<br />
sich als Arzt und Autor für<br />
ganzheitliche Medizin und<br />
Gesundheitsbildung ein.<br />
Seine Bücher wie „Der<br />
kleine Medicus“ und aktuell<br />
„Dein Herz“ (Fischer<br />
Verlag) sind Bestseller.<br />
ohne Weiteres buchen lässt: das Verlangen nach einer Reise, die mehr ist –<br />
eine Herzensangelegenheit, wie ich sie zuerst als Kind erlebt habe, obwohl wir<br />
damals gar nicht weggefahren waren. Ich saß nur wie fast jeden Sonntag in<br />
der Kirche. Die Gemeinde sang Paul Gerhardts Lied „Geh aus, mein Herz, und<br />
suche Freud“. Und ich? Ich war plötzlich ergriffen, meine Fantasie ging auf eine<br />
Sommerreise, bei lauem Wind über bunte Wiesen. Ohne dass ich es schon<br />
hätte ausdrücken können, spürte ich, dass das Ziel jeder wirklichen Reise in der<br />
Begegnung mit uns selbst, der Natur und anderen Menschen liegt. Und wann<br />
immer ich später unterwegs war, privat wie dienstlich, in Deutschland, in<br />
Europa, in Amerika oder sonst irgendwo, waren es diese unverhofften Zusammentreffen,<br />
denen ich meine schönsten Reiseerlebnisse verdanke.<br />
BEGEGNUNG AM FJORD<br />
Gut erinnere ich mich an einen Urlaub, den wir mit Freunden in Norwegen verbrachten.<br />
An einem entlegenen Fjord hatten wir ein einfaches Haus, eigentlich<br />
nur eine Hütte gemietet. Der Bauer, dem sie gehörte, erzählte uns viel von<br />
seinen Vorfahren, den Wikingern, die von hier aus zu ihren Reisen über den<br />
Atlantik bis zum amerikanischen Kontinent aufgebrochen waren. Ihre Schiffe<br />
hatten sie hier in den Wäldern gebaut. Noch heute, verriet uns der Bauer, gebe<br />
es einen, der sich auf diese Kunst verstünde. Nach einigem Suchen fanden wir<br />
die winzige Werft etwa fünfzig Kilometer landeinwärts. Wie vorzeiten zimmerte<br />
da ein grauhaariger Mann seine Boote. Stück für Stück formte er sie aus<br />
riesigen Baumstämmen, mit leichter<br />
„Stück für Stück<br />
formte er die<br />
Boote aus riesigen<br />
Baumstämmen. “<br />
Hand schwang er die schweren Hämmer,<br />
präzise setzte er Keile und Bohrer. Aus<br />
dem Leuchten seiner Augen sprach der<br />
Stolz auf die Arbeit, in ihr lebte die Tradition.<br />
Ich schätzte das Alter des Mannes,<br />
einer hünenhaften Erscheinung, auf<br />
fünfzig bis sechzig Jahre. Tatsächlich<br />
stand er bereits im 92. Von Kindesbei-<br />
nen an lebte er in den Wäldern. Und noch immer machte ihm die Arbeit<br />
Freude. Diese Freude war das eigentliche Geheimnis seiner Vitalität. Ansteckend,<br />
herzlich berührend wirkte die Begeisterung, mit der er uns von sich<br />
und seinem Handwerk erzählte. Wir waren am Ziel unserer Sommerreise. Unwillkürlich<br />
glaubte ich wieder die alten Verse von Paul Gerhardt zu hören.<br />
„Geh aus, mein Herz, und suche Freud.“ Bis heute zählt die Begegnung mit<br />
dem alten Schiffbauer zu meinen kostbarsten Erlebnissen. Mehr, weiß ich<br />
seither, ist von keiner Reise zu erwarten. Und wann immer ich danach wieder<br />
aufbrach, begleitete mich die Hoffnung, Ähnliches erleben zu dürfen. ❖
ANZEIGE<br />
TREND<br />
ZIELE<br />
HERBST<br />
2011<br />
GRAND RESORT BAD RAGAZ<br />
Das 36,5° C warme Thermalwasser aus der Taminaschlucht bildet die<br />
Basis für die einzigartige Verbindung aus Luxushotellerie, Wellbeing und<br />
Gesundheit: 5-Sterne-Hotellerie im Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites<br />
und im Grand Hotel Hof Ragaz kombiniert mit kulinarischen Highlights,<br />
zwei Golfplätzen, Casino, Thermalheilbaden, Entspannung im To B. Wellbeing<br />
& Spa und beste Betreuung im Medizinischen Zentrum. Ob<br />
Vorsorge, Regeneration oder Rehabilitation, hier kümmern sich Gastgeber,<br />
Ärzte und Therapeuten um Ihre ganz individuelle Behandlung.<br />
Grand Resort Bad Ragaz<br />
7310 Bad Ragaz, Schweiz<br />
Tel. 00800/80 12 11 10<br />
E-Mail: reservation@resortragaz.ch<br />
www.resortragaz.ch<br />
HOTEL LOUIS C. JACOB<br />
TRENDZIELE<br />
Das traditionsreiche Louis C. Jacob ist ein Hotel für Menschen, die keine<br />
Hotels mögen, ein Haus, das in jedem Detail die besondere Atmosphäre<br />
eines Hamburger Kaufmannshauses ausstrahlt. Mit privatem Charme,<br />
exzellentem Service und vielfach ausgezeichneter Küche. Als Kreuzfahrthotel<br />
am Elbstrom bietet es einen atemberaubenden Ausblick von der Lindenterasse<br />
– von hier aus können vorbeifahrende Schiffe auf Augenhöhe<br />
begrüßt und verabschiedet werden. Seit 2011 gibt es die Möglichkeit mit<br />
den Jacob Kreuzfahrten auf exklusiven Schiffen den Globus zu erkunden.<br />
Hotel Louis C. Jacob<br />
Elbchaussee 401-403, 22609 Hamburg<br />
Tel. 040/822 55 0<br />
E-Mail: jacob@hotel-jacob.de<br />
www.hotel-jacob.de, www.jacob-kreuzfahrten.de<br />
HOTEL BAYERISCHER HOF<br />
Der Bayerische Hof ist mit seinen 345 Zimmern inklusive 60 Suiten<br />
und 40 Konferenzräumen für bis zu 2.500 Personen eine Institution<br />
unter den Münchner Luxushotels. Neu ist die astor@Cinema Lounge.<br />
Das erste astor-Premiumkino in München ist ausgestattet mit neuester<br />
Technik und wurde von Designer Axel Vervoordt gestaltet, der bereits<br />
die Restaurants Atelier (1 Michelin Stern) und Garden mit seinem Stil<br />
prägte. Besuchen Sie nach dem Film die falk’s Bar und den Night Club<br />
oder genießen Sie einen Cocktail im Blue Spa.<br />
Hotel Bayerischer Hof<br />
Promenadeplatz 2-6, 80333 München<br />
Tel: 0 89/2 12 00<br />
E-Mail: info@bayerischerhof.de<br />
www.bayerischerhof.de
Fotos: Gettyimages (3), Corbis Images (1), Mauritius Images (1), Joshua Tintner (1), laif (1), Interfoto (1)<br />
REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER<br />
MAGISCHE MOMENTE Der Fluss Li bei Guilin scheint geradewegs einem chinesischen Märchenbuch<br />
entsprungen. Die Fischer hier lassen sich bis heute von Kormoranen unterstützen<br />
10 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011
CHINAS WUNDER | REISE SPEZIAL<br />
[Wunder]<br />
<strong>China</strong>s Wunder<br />
Entlegene Dörfer und riesige Metropolen.<br />
Fantastische Gebirge und liebliche Seenplatten.<br />
Tempel und Transrapid. Im Land<br />
der Mitte liegen die sehenswertesten Kontraste<br />
nicht immer nah beieinander. Wer<br />
<strong>China</strong> bereisen will, muss sich entscheiden.<br />
PASSAGEN hat – ganz subjektiv – sieben<br />
der lohnendsten Stippvisiten ausgewählt<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 11
REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER<br />
Highspeed oder Normalzug? Erste oder zweite Klasse?“ Mit einem<br />
Blick auf den Bildschirm rattert die Angestellte am Schalter ihre<br />
Fragen herunter, ein paar Tastendrucke später liegt der Fahrschein<br />
auf dem Tresen. Jede Reise in <strong>China</strong> beginnt mit der Wahl<br />
des Verkehrsmittels. Und weil Busfahren nicht weit führt, fliegt<br />
man entweder von chromblitzendem Provinzflughafen zu chromblitzendem<br />
Provinzflughafen oder steigt in den Zug. Tausende Kilometer Highspeed-<br />
Schienennetz hat <strong>China</strong> in den letzten Jahren geschaffen, auf denen Züge so<br />
schnell fahren, dass sogar die Reise von Shanghai nach Beijing – immerhin<br />
eine Distanz von 1.300 Kilometern – kaum mehr einen Flug wert scheint. Und<br />
wer sich auf die Schiene wagt, bekommt zudem so manche landschaftliche<br />
Schönheit hautnah zu spüren ...<br />
DIE SELTSAMEN HÜGEL VON GUILIN<br />
Still gleitet das Boot über den Fluss. Nur hier und da durchdringt ein leises<br />
Plätschern die Dämmerung, wenn die Kormorane ins Wasser gleiten und nach<br />
ihrer Beute suchen. Viel fangen sie nicht, das gibt Yue Ming freimütig zu. Der<br />
Bauer verdient sich seit rund 40 Jahren ein Zubrot mit der Kormoranfischerei.<br />
Früher, indem er die Fische verkaufte, heute, weil ihm Touristen dabei zuschauen<br />
dürfen. Der Magie des Moments tut dies keinen Abbruch: Vor dem<br />
Hintergrund der steilen Kegelkarstberge, die jäh aus der sattgrünen subtropischen<br />
Landschaft ragen, wirkt Yue wie ein Relikt aus dem alten <strong>China</strong>. Abertausende<br />
dieser schroffen, bis zu 100 Meter hohen Felsen ragen hier aus der<br />
Ebene. Zwischendrin schlängelt sich der Fluss Li, an seinen Ufern locken Bambushaine,<br />
Dörfer, Reisfelder: <strong>China</strong> aus dem Bilderbuch! Kein Wunder, dass<br />
chinesische Paare fast alle von einer Hochzeitsreise nach Guilin träumen –<br />
und zum Erstaunen ausländischer Besucher selbst auf dem entlegensten Gipfel<br />
noch im weißen Brautkleid und Anzug auftauchen: Idyllische Bilder sind<br />
Pflicht im chinesischen Hochzeitsalbum, je außergewöhnlicher, deso besser.<br />
12<br />
PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
NANJING: DIE HAUPTSTADT<br />
FÜR EINGEWEIHTE<br />
Traditionell, aber weitaus städtischer geht es in Nanjing<br />
zu: Zehnmal war die Stadt am Yangzi-Fluss im<br />
Laufe der Geschichte Hauptstadt <strong>China</strong>s, kein Wunder,<br />
dass man im Minutentakt auf Paläste, Grabanlagen,<br />
Statuen und Tempel trifft. Mit „nur“ fünf Millionen<br />
Einwohnern gilt Nanjing dabei nicht einmal als<br />
echte Großstadt – nach chinesischen Maßstäben. Wer<br />
abends durch die Platanengesäumten Alleen der City<br />
schlendert, mag es glauben: Von Shanghaier Hektik ist<br />
hier keine Spur. Bei Einbruch der Dunkelheit jedoch<br />
lockt der Konfuziusmarkt: Er ist nicht nur einer der<br />
größten <strong>China</strong>s, sondern auch eine wunderbare Mischung<br />
aus Großmarkt, Park und duftender Restaurantmeile.<br />
Der Vorsatz, nur mal schnell über das Gelände<br />
zu laufen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt:<br />
Bisher ist hier noch jeder, wirklich jeder der<br />
Schnäppchenjagd erlegen. Und wer sich danach noch<br />
eine Stunde auf einer traditionellen Barke durch die<br />
zahllosen Kanäle des Konfuziusmarkts schippern<br />
lässt, zwischen Mondlicht und flackernden Leuchtreklamen,<br />
ahnt, warum schon die Mandarine der letzten<br />
Dynastie am liebsten hier Entspannung fanden.<br />
en Dynastie am liebsten hier Entspannung fanden.<br />
GESCHICHTSREVOLUTION IN SANXINGDUI<br />
Ungleich ruhiger und gleichwohl staatstragender ist<br />
ein Besuch in Sanxingdui in der Provinz Sichuan. Gar<br />
nicht lange ist es her, da waren sich <strong>China</strong>s Historiker<br />
einig: Die „Wiege der chinesischen Zivilisation“ liegt<br />
am Unterlauf des Gelben Flusses, also gar nicht so<br />
weit weg von Beijing. Doch dann stießen die Arbeiter<br />
einer Ziegelei 1986 nahe Sanxingdui zufällig auf eine<br />
Grube von antiken Jade- und Bronze-Objekten – und<br />
zerstörten mit einem Streich das gesamte Geschichtsbild.<br />
Fernab der Küste, quasi am Fuße des Himalayas,<br />
gruben die Archäologen seitdem einen Sensationsfund<br />
nach dem anderen aus der Erde: skurrile,<br />
glubschäugige Bronzemasken, Goldzepter, Jadetafeln<br />
und Elfenbeingegenstände, die eher an Maya-Kunst<br />
denn an das alte <strong>China</strong> erinnern. Ganz offensichtlich<br />
hatte man die Überreste einer völlig unbekannten Zivilisation<br />
entdeckt! Heute datiert man sie auf die Zeit<br />
zwischen 2800 und 800 vor Chr., zeitgleich mit den frühen<br />
Hochkulturen des Nordens. Wer auch immer die<br />
Schöpfer der Masken waren: Ihrem geradezu aztekischen<br />
Charme kann sich der Besucher im Museum<br />
von Sanxingdui kaum entziehen.<br />
ZEITZEUGEN Bis heute geben die Masken<br />
von Sanxingdui den Archäologen Rätsel auf
MARKTKANÄLE Die Grenzen zwischen<br />
Kitsch und Kultur verschwimmen rund um<br />
den Konfuzius-Tempel am Fluss Qinhuai in<br />
Nanjing geradezu märchenhaft. Besonders<br />
hell strahlt der Nachtmarkt im Frühjahr,<br />
wenn zum traditionellen Laternenfest unzählige<br />
rote Lampions entzündet werden<br />
CHINAS WUNDER | REISE SPEZIAL<br />
[Kultur]<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 13
REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER<br />
14<br />
KUNST<br />
ART DÉCO TRIFFT ASIEN<br />
KUNSTSPAZIERGANG IN SHANGHAI<br />
In den Fassaden der Metropole spiegelt<br />
sich die bewegte Geschichte der Stadt<br />
In Shanghai boomt die Zukunft. Aber zwischen Glastürmen<br />
und Shopping-Malls haben ein paar Handvoll historischer Häuser<br />
überlebt, die einen Blick unbedingt lohnen. Einige der Anwesen<br />
sind öffentlich, so etwa eine imposante Gartenvilla an der Fen Yang<br />
Road, die 1905 im Stil der Renaissance für den Direktor der Industriekammer<br />
im französischen Konzessionsviertel gebaut wurde und<br />
in der sich heute das Shanghai Museum of Arts and Crafts befindet<br />
(79 Fen Yang Road, Foto oben). Oder ein olivgrün gekacheltes,<br />
im sogenannten „international Style“ erbautes Stadthaus an<br />
der Tongren Road. Der ungarische Architekt Lazlo Hudec entwarf<br />
es 1939 für einen reichen chinesischen Geschäftsmann und<br />
kombinierte dabei spätes Art déco mit Bauhaus-Einflüssen. In die<br />
Räume des Da-Gong-Guan-Hauses an der Huai Hai Road ist ein<br />
Restaurant gezogen. Die chinesische Küche im The 7 ist zwar nicht<br />
zu empfehlen, wohl aber eine Besichtigung der perfekt erhaltenen<br />
und sehr chinesisch wirkenden Villa aus den frühen 1920er Jahren<br />
mit ihren eleganten Salonfluchten und original erhaltenen Schiebetüren<br />
(1110 Huai Hai Road). Wer richtig gut essen und sich gleichzeitig<br />
in geschichtsträchtigen Mauern aufhalten möchte, geht ins<br />
M on the Bund (5 The Bund, Eingang Guangdong Road). In der<br />
obersten Etage des 1921 errichteten Prachtbaus sitzt man zwischen<br />
original erhaltenem Parkett und Stuck, auf dem Flachdach<br />
befindet sich die wohl schönste Panoramaterrasse der Stadt. Glamourös<br />
wie ihre Mode ist die Adresse von Han Feng: Grosvenor<br />
House (59 Mao Ming Road). Das Mitte der 1930er-Jahre von Shanghais<br />
Immobilien-Tycoon Sir Victor Sassoon erbaute Backsteingebäude<br />
war schon immer eine der luxuriösesten Residenzen der<br />
Stadt – seit der Eröffnung haben über 300 Staatsoberhäupter hier<br />
genächtigt. Heute werden die Wohnungen von Gästen des Jin-Jiang-<br />
Hotel bewohnt oder von Langzeitmietern wie Han Feng, die hier<br />
ihre theatralischen Seidenroben, Schals und Handtaschen unter drei<br />
Meter hohen Decken vor großen Fensterfronten präsentiert.<br />
Patricia Engelhorn<br />
PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
SPEKTAKULÄRE SCHLANGE: DIE GROSSE MAUER<br />
Da ist es schon weitaus schwieriger, die Souvenirhändler,<br />
Tourguides mit Megaphon, Restaurantbesitzer und Taxifahrer<br />
an der Großen Mauer bei Badaling auszublenden.<br />
Nicht zu vergessen die Abertausenden von Besuchern,<br />
denen dieser akustische Einsatz gilt. Wer die Mauer in<br />
Ruhe und mit Flair erleben will, fährt daher einfach ein<br />
wenig weiter, nach Simatai zum Beispiel: Hier verläuft die<br />
Mauer auf einem Bergkamm und fällt rechts und links zum<br />
Teil gut 800 Meter ab. Richtig ursprünglich wird sie jedoch<br />
in Huanghua: Mit ein bisschen Fantasie lässt sich an der<br />
„wilden Mauer“ noch nachvollziehen, wie rau und gefährlich<br />
das Leben der dort stationierten Wachleute einst gewesen<br />
sein muss: Eng klammert sich hier die verwitterte<br />
Mauer an die zerklüfteten und steilen Felswände. Für dieses<br />
ursprüngliche Mauererlebnis lohnt es sich unbedingt,<br />
einen Mietwagen zu buchen. Samt Fahrer wohlgemerkt,<br />
denn ohne Chinesischkenntnisse und Nerven wie Drahtseile<br />
ist man als Besucher, auf sich allein gestellt, im Straßenverkehr<br />
rettungslos verloren.<br />
APOTHEKENGEHEIMNISSE IN BEIJING<br />
Die Tongrentang riecht. Nach frischen Gewürzen und<br />
Menthol, nach Alkohol und Moxa-Kraut und vor allem<br />
nach Asien. Schon ein tiefer Luftzug genügt, um die chinesische<br />
Kultur sprichwörtlich einzusaugen. Denn: Die<br />
Tongrentang (24 Dashilan West Street, Xicheng, Beijing)<br />
ist eine der ältesten Apotheken <strong>China</strong>s. Hinter der palastartigen<br />
Fassade werden seit 1669 Rezepte der traditionellen<br />
chinesischen Medizin zusammengestellt. Für<br />
westliche Besucher scheinen die mitunter recht exotisch:<br />
Hinter den hölzernen Schubladen schlummern nicht nur<br />
die üblichen Kräuter, sondern auch zerriebene Geweihe,<br />
Reptilien, Tollkirsche, Digitalis und allerhand andere potente<br />
Zutaten. Auch die traditionelle Diagnose, die der<br />
Apotheker oft vor Ort fällt, mutet für Europäer befremdlich<br />
an: Der Patient streckt dem Apotheker sprichwört-<br />
LÖFFELWEISE WEISHEIT Chinesische Apotheker brauchen<br />
keinen Computercheck für die Rezeptur ihrer Arzneitees
CHINAS WUNDER | REISE SPEZIAL<br />
MAUERWEGE Wer einmal selbst auf ihr spaziert ist, dem reichen hundert Meter für einen Einblick in das alte <strong>China</strong>: Die verschiedenen<br />
Abschnitte der Großen Mauer, hier bei Beijing, sind über die Jahrhunderte untrennbar mit der sie umgebenden Landschaft verwachsen<br />
lich die Zunge raus. Ein Blick auf die Iris und eine genaue Pulsanalyse helfen, Energiedefizite<br />
oder -Überschüsse zu finden. Den passenden Tee gibt es vor Ort sofort<br />
dazu. Wirksam sind diese Mixturen allemal – geschmacklich gibt es jedoch kaum<br />
Gründe, ausgerechnet zu einem medizinischen Tee zu greifen.<br />
HUANGSHAN: GIPFELSTURM DER LIEBE WEGEN<br />
Wer <strong>China</strong> unter seine Haut lassen will, muss jedoch nicht gleich zur Arznei greifen.<br />
Magisch lockt die landestypische Ästhetik am Huangshan-Bergmassiv in der Provinz<br />
Anhui, rund 400 Kilometer südwestlich von Shanghai: Nebelschwaden hängen zwischen<br />
den zerklüfteten Schluchten und windgeschundenen Kiefern, immer wieder<br />
ragen dunkle Gipfel aus der Wolkendecke. Der Huangshan gehört nicht umsonst zu<br />
den ganz großen Attraktionen <strong>China</strong>s, ja sogar zum UNESCO-Weltnaturerbe. Und<br />
MAO, METROPOLEN UND MARKTWIRSCHAFT<br />
Nirgends ist der Puls der Zukunft so laut zu hören wie in Asiens Großstädten. Ein<br />
Rhythmus, dem die HANSEATIC auf drei spannenden Reisen und deren außergewöhnlichen Vorprogrammen<br />
in Hongkong, Seoul und Shanghai zwischen Mai und Juni 2012 auf die Spur geht.<br />
Wie hat sich Hongkong seit der Übergabe an <strong>China</strong> verändert? Wie funktioniert nonverbale<br />
Kommunikation im japanischen Geschäftsalltag? Was hat Konfuzius mit dem Aufstieg des modernen<br />
<strong>China</strong>s zu tun? Wohin führt die Regionalisierung Asiens? Diese und weitere Fragen werden<br />
im Rahmen von „Expedition Wissen“ nicht nur in Expertendiskussionen an Bord erörtert.<br />
An Land treffen die Gäste bei den Vorprogrammen der Reisen auch auf Entscheidungsträger, die<br />
die Entwicklung der Region hautnah miterleben und gestalten. Wie zum Beispiel in Shanghai beim<br />
Besuch eines Volkswagen-Werks, in Hongkong bei einem Treffen mit dem deutschen Honorarkonsul<br />
und in Seoul bei einem Empfang in der deutschen Botschaft. Mehr Informationen zu<br />
„Expedition Wissen“-Reisen unter www.hlkf.de<br />
selbst für Besucher, die ihren Lebtag noch keinen<br />
Fuß auf chinesischen Boden gesetzt<br />
haben, ist die Begegnung mit dem Huangshan<br />
ein Wiedersehen: Keine Landschaft wurde<br />
öfter in der chinesischen Landschaftsmalerei<br />
abgebildet. Nicht nur der Idylle wegen gilt sie<br />
als gute Adresse für chinesische Liebespaare:<br />
Sie kommen vor allem, um für eine lange Liebe<br />
STADTOASE Die Ruhe der Villeninsel<br />
vor Xiamen darf kein Motorenlärm stören.<br />
Wer nicht laufen will, nimmt ein Besuchertaxi<br />
– mit Batterieantrieb<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 15
REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER<br />
16<br />
Als erster Gang wird ein Blumentopf serviert.<br />
„Dead Garden“ steht auf der Karte. Der Name passt<br />
und ist nicht wirklich appetitanregend. „Einfach essen“,<br />
sagt Chef Alvin Leung. Misstrauisch zupft man einen<br />
Pilz aus dem Beet. Es ist ein japanischer Enoki, der im<br />
Ofen mit einem Hauch Öl trocken, knusprig und stocksteif<br />
gebacken wurde. An seinem Strunk haftet ein<br />
leuchtend grüner Batzen, der frisch, zitronig und überhaupt<br />
nicht tot schmeckt. Der grüne Schaum, der sich<br />
unter einer Schicht graubrauner Morchelbrösel verbirgt, Alvin Leung<br />
besteht aus pürierten Frühlingszwiebeln und Limone<br />
und hat im Siphon seine luftige Konsistenz erhalten. Und er passt hervorragend zu den<br />
leicht gesalzenen Pilzen und zum perlenden Franciacorta, der dazu gereicht wird. Dem<br />
Guide Michelin ist Alvin Leungs außergewöhnliche kulinarische Leistung zwei Sterne wert,<br />
sein Restaurant Bo Innovation, das er vor gut acht Jahren als privates Speakeasy eröffnete,<br />
und das seitdem zweimal umgezogen ist, gilt heute als eine der spannendsten Gourmetadressen<br />
der Stadt, und er selber als „demon chef“, der seine Gäste mit „x-treme“-Küche<br />
in Atem hält.<br />
Aktualisierte Hausmannskost<br />
Nur ein paar Schritte weiter steht ein knapp hundertjähriges<br />
Häuschen. Das Reich von Xu Yuan, die sich<br />
westlichen Gästen gerne als Margaret vorstellt. Ihr Restaurant<br />
Yin Yang gilt bei Hongkonger „Foodies“ längst<br />
als Institution. Im Erdgeschoss stehen zwei italienische<br />
Tontöpfe, der eine kopfüber auf dem anderen, auf<br />
Xu Yuan<br />
einem Gasofen. Dort hinein wird das „Huhn aus dem<br />
Tontopf“ gehängt und 45 Minuten lang über gehacktem wildem Ingwer gebacken. „So wurde<br />
früher auf dem Land gekocht“, sagt die Köchin, „ich mache es nur ein kleines bisschen<br />
feiner.“ Zum Beispiel bei der „Suppe ohne Wasser“, in der Taubenteile und Pilze vier bis<br />
fünf Stunden lang vor sich hin garen, damit ihr gefilterter Jus den Gästen in einer Glasteekanne<br />
serviert werden kann. „Ich möchte, dass sich meine Gäste wie zu Hause fühlen“, erklärt<br />
Xu Yuan, „hier gibt es chinesische Hausmannskost. Auf meine ganz persönliche Art<br />
zubereitet.“ Ähnlich hält es Jacky Yu im Xi Yan, wo die Gäste zwischen moderner Kunst und<br />
Einmachgläsern Platz finden. „Meine Gerichte sind aktualisierte Varianten von dem, was<br />
meine Großmutter und meine Mutter mir beigebracht haben“, sagt der Chefkoch, der fünf<br />
Kochbücher veröffentlicht hat und eine TV-Sendung mit über neun Millionen Zuschauern<br />
moderiert. Bei ihm mischen sich Sichuan-, Shanghai- und Hongkong-Einflüsse.<br />
Fast immer steht das „Hot & Spicy Chicken“ auf<br />
der Karte: Das gekochte Hühnerfleisch wird mit Chilli, Sesamöl,<br />
Sichuanpfeffer, Ingwer, Knoblauch, Petersilie und Sojasauce serviert,<br />
dazu gibt es Nudeln aus Mungo-Sprossen und eingelegte<br />
Enteneier. Unbedingt probieren!<br />
PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
GOURMET<br />
KÜCHENREVOLUTIONEN<br />
ALLES SÜSS-SAUER? VON WEGEN!<br />
In Hongkong stellen ein paar Küchenchefs chinesische<br />
Klassiker gründlich auf den Kopf<br />
Patricia Engelhorn<br />
BO INNOVATION, 18 Ship Street, Wan Chai, Tel. +852 28 50 83 71<br />
YIN YANG, 18 Ship Street, Wan Chai, Tel. +852 28 66 08 68<br />
XI YAN, 3F, 83 Wanchai Road, Wan Chai, Tel. +852 25 75 69 66<br />
Jacky<br />
Yu<br />
zu bitten: Wer zusammen am Gipfel<br />
des Huangshan ein Schloss befestigt<br />
und den Schlüssel wegwirft,<br />
bleibt für immer vereint.<br />
ZEITREISE AUF GULANGYU<br />
Auch Gulangyu, die Insel vor der<br />
Stadt Xiamen, scheint auf den ersten<br />
Blick bekannt. „Irgendwie europäisch,“<br />
grübelt der Besucher beim<br />
Anblick der verspielten Kolonialvillen<br />
und großzügigen Gartenanlagen<br />
– und liegt absolut richtig! Dass die<br />
feudalen Anwesen mit Drogengeldern<br />
erbaut wurden, sieht man<br />
ihnen heute nicht mehr an: Im Opiumkrieg<br />
unterlag das chinesische<br />
Kaiserreich 1842 den Invasoren und<br />
musste fortan nicht nur den britischen<br />
Opiumimport dulden, sondern<br />
auch eine Reihe von Häfen öffnen.<br />
Vom Festland abgeschottet, erwies<br />
sich Gulangyu als idealer Siedlungsort<br />
für die westlichen Opiumhändler.<br />
Mangels Platz – Gulangyu<br />
misst zwei Quadratkilometer –<br />
waren die Bauherren gezwungen,<br />
eng aufeinanderzurücken. Heute erweist<br />
sich das architektonische Gedränge<br />
zum Vorteil der Bewohner:<br />
Autos haben hier keinen Platz, motorisierte<br />
Verkehrsmittel wurden<br />
kurzerhand verboten. Während im<br />
Hintergrund die Wolkenkratzer von<br />
Xiamen in den Himmel ragen und<br />
riesige Containerschiffe vorbeigleiten,<br />
bleibt Gulangyu fest in der<br />
Vergangenheit verhaftet. Wer hier<br />
lebt, darf abends mit der beruhigenden<br />
Erkenntnis ins Bett gehen,<br />
nicht nur an einem der schönsten,<br />
sondern auch der stillsten Orte<br />
des Landes zu wohnen. Manchmal<br />
liegen die Kontraste in <strong>China</strong> ganz<br />
nah zusammen. ❖<br />
Françoise Hauser war zuletzt im August in<br />
<strong>China</strong>. Was sie in Shanghai immer neu erstaunt:<br />
„Auf dem Bund schauen Europäer nur<br />
auf die Kolonialbauten am Westufer, die Chinesen<br />
auf die Skyline des Pudong-Ufers.“<br />
Chao-Hsiu Chen wurde in Taiwan geboren<br />
und arbeitet als Künstlerin, Komponistin<br />
und Schriftstellerin in Rom. Für PASSAGEN<br />
entwarf sie exklusiv acht Kalligrafien.
MÄRCHENHAFT Fantastischer hätte<br />
sie sich niemand ausdenken können:<br />
Die nebelverhangenen Gipfel und<br />
steilen Schluchten des Huangshan<br />
Gebirges sind die Höhepunkte des<br />
an spektakulären Aussichten kaum<br />
zu überbietenden Wandergebiets<br />
[Gelbe Berge]<br />
CHINAS WUNDER | REISE SPEZIAL<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 17
Fotos: Laif (3), Mauritius-Images (1), Gettyimages (1), Alimdi.net (1), Imago (1)<br />
REISE SPEZIAL | MAGISCHE PLÄTZE<br />
HIMMELSSEE<br />
Der Kontrast könnte nicht größer sein: Eben noch geizte die Gobi mit kläglichen Vegetationsversuchen,<br />
ein paar Kilometer entfernt, auf 2.000 Metern Höhe, liegt ein glasklarer Bergsee<br />
inmitten von dichten Nadelwäldern und grünen Almwiesen. Über den „himmlisch“ in der<br />
Sonne glänzenden See schweift der Blick auf das 5.445 Meter hohe, schneebedeckte<br />
Massiv des Bogda-Feng. Kasachische Nomaden bieten in den Sommermonaten Jurtenübernachtungen<br />
auf den Wiesen rundum an – inklusive kulinarischer Kostprobe. Pikant gegrillte<br />
Fleischspieße und frisches Fladenbrot vor grandioser Bergkulisse – was will man mehr?<br />
MagischePlätze<br />
ENTDECKUNGEN AUF DEN SPUREN DER ALTEN SEIDENSTRASSE – NICHT NUR IN CHINA<br />
MAIJISHAN<br />
Der Name ist pures Understatement: Maijishan – der Heuhaufenberg.<br />
Denn allein die Anfahrt aus der Lössebene heraus ist atemberaubend:<br />
Steil geht es in Serpentinen nach oben, bis dann urplötzlich ein<br />
üppig mit subtropischer Vegetation bewachsener Felsbolide am<br />
Horizont auftaucht. Wie von Buddhahand dorthin gesetzt, ragt er in<br />
den Himmel, flankiert von riesigen, in den Stein gehauenen Buddhafiguren.<br />
Über mehr als ein Jahrtausend haben hier buddhistische Mönche<br />
und Künstler ihrem Glauben in Tausenden Statuen und Gemälden<br />
filigranen Ausdruck gegeben. Ein wahrhaft göttlicher Anblick!<br />
18 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
DUNHUANG<br />
Wartete der Reisende vor 1.000 Jahren in Dunhuang auf seinen Aufbruch<br />
Richtung Taklamakan-Wüste, nutzte er die Zeit für letzte flehende<br />
Gebete um Beistand. Heute setzt er sich bei einem Espresso<br />
in das Dachcafé des Dunhuang Hotels und genießt die Aussicht.<br />
Gerade einmal zwei Kilometer entfernt türmen sich die Wanderdünen<br />
am Horizont auf, Vorboten einer Wüste, die immer noch zu<br />
den gefährlichsten der Welt gehört. Der ideale Platz, um die Reiseberichte<br />
eines Marco Polo oder Sven Hedin zu lesen, während<br />
der Kellner eine Flasche ausgezeichneten Roten aus Turfan serviert,<br />
der wartenden Oase am anderen Ende der Taklamakan.
SAMARKAND<br />
Ein wenig stiefmütterlich werden sie schon behandelt, die Länder Zentralasiens<br />
– völlig zu Unrecht. Denn in Kirgistan, Tadschikistan und<br />
Usbekistan lebt das Erbe der Seidenstraße fort. In Sitten und Gebräuchen,<br />
in den unterschiedlichen Volksgruppen und natürlich in<br />
den grandiosen Bauwerken, die in Buchara und Samarkand die Besucher<br />
begeistern. Vor allem der Registan-Platz in Samarkand, tausendmal<br />
auf Fotos gesehen, ist dennoch ein Erlebnis für sich, wenn man<br />
in der Platzmitte steht und zwischen Ulugh-Beg-, Tilya-Kori- und Sher-<br />
Dor-Medresse optisch in einem Meer aus Mosaiken versinkt.<br />
KASHGAR<br />
Kashgar mag an vielen Ecken einer typischen modernen chinesischen<br />
Stadt gleichen – auf dem sonntäglichen Viehmarkt hat sich<br />
seit der Hochzeit der Seidenstraße nicht viel geändert. Pferdezüchter<br />
stellen ihre Prachtexemplare vor, der Hufschmied schlägt ein<br />
Paar Eisen gegeneinander, um seine Dienste anzupreisen, an vielen<br />
kleinen Garküchen schlagen die Nudelmacher den Teig auf die Tische.<br />
Es wird diskutiert, gefeilscht und gehadert. Am Abend zieht dann<br />
wieder die Moderne in Form von Traktoren und Viehlastern vor den<br />
Toren von Kashgar ein. Bis zum nächsten Sonntag.<br />
MAGISCHE PLÄTZE | REISE SPEZIAL<br />
JIAOHE<br />
Im 7. Jahrhundert kam man an ihr im wahrsten Sinne des Wortes<br />
nicht vorbei: Jiaohe war eine Weltstadt, ein Verkehrsknotenpunkt<br />
dort, wo die Wüste Gobi in die Taklamakan übergeht. Über ein Jahrtausend<br />
gaben sich hier die Karawanen ein Stelldichein. Orientalische<br />
Gewürze, Seide und Ideen wurden in den engen Gassen gehandelt<br />
– bis Jiaohe im 13. Jahrhundert von den Horden Dschingis<br />
Khans zerstört wurde. Wenn die Sonne heute über den schneebedeckten<br />
Gipfeln des Himmelsgebirges untergeht, ist der legendäre<br />
Zauber zwischen den sandigen Ruinen immer noch allgegenwärtig.<br />
HAMI<br />
Nein, damit hätte der Besucher in dieser Wüstenoase nicht gerechnet.<br />
Weder mit einer charmanten Großstadt, deren quirlige Märkte<br />
so manche Entdeckung bereithalten. Noch mit einem architektonischen<br />
Kleinod, dem Grabmal der muslimischen Könige von Hami.<br />
Auf jeden Fall aber nicht mit den saftigsten Honigmelonen, die es<br />
an der Seidenstraße gibt: Die Hami-Melone ist weit über die Grenzen<br />
<strong>China</strong>s bekannt und war zu allen Zeiten ein Exportschlager des<br />
Reichs der Mitte. Herrscher kamen und gingen, die Melone aus<br />
der Oase Hami zwischen Gobi und Taklamakan ist bis heute eine<br />
schmackhafte Konstante an der Seidenstraße.<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 19
REISE SPEZIAL | CHINAS WUNDER<br />
Ansichten Asiens<br />
Kommen Sie an Bord und<br />
bereisen Sie mit Hapag-Lloyd<br />
Kreuzfahrten die Welt der<br />
aufgehenden Sonne<br />
20 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
■ MS EUROPA, 2.2. – 24. 2. 2012, von Nouméa nach Hongkong (EUR 1203)<br />
Nouméa – Port Vila – Luganville – Champagne Beach–Salomoninseln (wetter- und tideabhängige Anlandungen u.a.<br />
auf Nendö, Santa Ana, Pirumeri, Gizo und Mono Island) – Rabaul – Madang – Koror– Cebu – Hongkong<br />
■ MS EUROPA, 23. 2. – 10. 3. 2012, von Hongkong nach Ho-Chi-Minh-Stadt (EUR 1204)<br />
Hongkong – Shanghai –Xiamen – Halong Bucht – Sanya – Chan May – Da Nang–Ho-Chi-Minh-Stadt<br />
■ MS HANSEATIC, 24. 4. – 12. 5. 2012, von Guam nach Hongkong (HAN 1207)<br />
Guam – Nordmarianen (Tinian, Pagan, Kreuzen vor Anatahan und Maug) – Chichishima, Kreuzen vor Hahashima –<br />
Daito-Inseln – Naha – Keelung–Makung – Kaohsiung –Hongkong<br />
■ MS HANSEATIC, 11. 5. – 21. 5. 2012, von Hongkong nach Shanghai (HAN 1208)<br />
Hongkong – Guangzhou– Xiamen– Putuo Shan–Jiangyin – Nanjing – Shanghai<br />
■ MS HANSEATIC, 20. 5. – 31. 5. 2012, von Shanghai nach Inchon (HAN 1209)<br />
Shanghai – Lianyungang – Qingdao– Yantai – Tianjin – Qinhuangdao–Dalian– Inchon<br />
■ MS COLUMBUS, 10. 2. – 1. 3. 2012, von Bali nach Shanghai (COL 1203)<br />
Bali–Semarang–Bintulu–Muara–Kota Kinabalu–Da Nang–Haiphong–Hongkong–Xiamen–Shanghai<br />
■ MS COLUMBUS, 29. 2. – 18. 3. 2012, von Shanghai nach Manila (COL 1204)<br />
Shanghai – Nagasaki – Hiroshima – Kobe–Toba–Yokohama –Shimizu – Naha–Ishigaki –Manila<br />
Karte: Harald Köbele
Wenn Reisen zum<br />
außergewöhnlichen Erlebnis wird:<br />
The Oberoi Mauritius.<br />
Perfect Moments ...<br />
Telefon: +49 (0) 2043 / 7 84 51 00<br />
E-Mail: info@radermacherreisen.de<br />
Internet: www.radermacherreisen.de<br />
Fordern Sie gleich unseren neuen Katalog an.<br />
Das Passagen-Exklusiv-Angebot<br />
gültig für Reisen bis 23.12.2011<br />
und vom 08.01. – 14.04.2012:<br />
6 Nächte bleiben, 3 Nächte zahlen!<br />
(analog 8 = 4, 10 = 5, 12 = 6, 14 = 7)<br />
z.B. 10 Nächte in einem Luxury Pavilion ab 2.620<br />
Euro p.P. inkl. Frühstück und Flug mit Condor<br />
Weihnachts- und Silvesterspecial:<br />
gültig vom 24.12.2011 – 07.01.2012:<br />
30 % Rabatt auf die Logis!<br />
Sprechen Sie uns an!
Fotos: Bestimage (1), F1online (1), 20th Century Fox/Kobal Collection (1)<br />
LEGENDÄR | DOM PÉRIGNON<br />
Jahrgangs<br />
Bester<br />
Heute würde er vermutlich als „Entdeckung<br />
des Jahres“ gefeiert, für seinen Namensgeber<br />
war er einst eine Offenbarung: Dom Pérignon<br />
Champagner setzt seit mehr als 300 Jahren<br />
prickelnde Maßstäbe<br />
von André Liebe<br />
„BRÜDER, KOMMT GESCHWIND. Ich trinke Sterne!“ Es war um das<br />
Jahr 1700, als Dom Pierre Pérignon, Benediktinermönch und Kellermeister<br />
der Abtei Hautvillers in der Champagne, der Legende nach völlig<br />
verzückt vom eigenen Wein war. Was hatte sich ereignet? Dom Pérignon<br />
hatte im Herbst die Gärung seiner stillen Weine nicht zu Ende gebracht.<br />
Im Frühjahr, als es wieder wärmer wurde, setzte die Gärung wieder ein,<br />
in den Flaschen bildeten sich Gase – der Champagner war geboren.<br />
„Wenn Sie es schaffen, einen perfekt gekühlten Dom Pérignon in einem<br />
schönen Glas auf der Terrasse eines Pariser Restaurants mit Blick auf<br />
die Bäume im herbstlichen Sonnenschein zu genießen, werden Sie sich<br />
absolut göttlich fühlen, selbst dann, wenn Sie oft Champagner trinken.“<br />
(Marlene Dietrich)<br />
DIE LAUNE DER NATUR inspirierte Dom Pérignon. Fortan ließ er<br />
seine Weine bewusst gären, damit das Ergebnis auch kräftig<br />
schäume. Die „Méthode champenoise“ war geboren. Der fromme<br />
Mann aus dem Keller der Abtei war aber auch der Erste, der<br />
Weine aus verschiedenen Lagen zu einer Assemblage vereinte<br />
und den Wein aus roten Trauben nur kurz auf der Maische<br />
liegen ließ, damit der Saft schön weiß bleibt.<br />
„Jetzt haben unsere Ferien begonnen.“<br />
(Marilyn Monroe nach einem Plastikbecher Dom Pérignon bei<br />
einem Ausflug mit Drehbuchautor Hans Jorgen Lembourn)<br />
22 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011
DOM PÉRIGNON HATTE 1694 KECK BEHAUPTET, dass er den besten Wein der Welt produziere<br />
– dabei durfte er zwei besondere Köstlichkeiten unter seinem Namen gar nicht<br />
mehr erleben: den Rosé Vintage, der 1949 erstmals abgefüllt wurde, und die Oenothèque, für<br />
die von jedem Jahrgang eine kleine Menge mit dem Hefesatz in der Flasche für weitere 15<br />
bis 20 Jahre reift. Der Jahrgang 1996 gilt als bester Champagner der letzten Dekaden.<br />
„Pures Vergnügen, politisch ein wenig unkorrekt, doch voller Euphorie und Heiterkeit.“<br />
(Karl Lagerfeld, bekennender Diät-Cola-Fan und nach eigener Aussage<br />
sonst eher „visueller Champagnerkonsument“)<br />
DAS GEHEIMNIS beginnt im Weinberg. Nur Trauben der historischen<br />
acht Grands-Crus-Lagen sowie aus der legendären Premier-Cru-Lage<br />
von Hautvillers sind gut genug, eines Tages in der<br />
Tradition des Mönchs zum Schäumen gebracht zu werden. Und:<br />
Dom Pérignon ist immer ein reiner Jahrgangschampagner. Das<br />
bedeutet aber auch: Diesen Champagner gibt es nicht in jedem<br />
Jahr, sondern nur in ganz besonderen.<br />
Andy Warhol gründete mit einigen Freunden den „2.000 Club“:<br />
20 Personen, die sich 2.000 Flaschen Dom Pérignon kauften.<br />
Diese sollten bis zum Jahr 2000 gelagert werden, um damit das<br />
neue Jahrtausend gebührend zu feiern. Der Pop-Art-Künstler erlebte<br />
das Fest zwar nicht mehr, das Haus Dom Pérignon widmete<br />
ihm jedoch vom Jahrgang 2000 eine Sonderedition –<br />
mit knallbunten Etiketten.<br />
NOTEN VON ZITRUS, HONIG UND NÜSSEN,<br />
Röstaromen, aber auch Anklänge von Torf und Meersalz.<br />
Große Komplexität zeichnet Dom Pérignon seit<br />
jeher aus. Verantwortlich dafür ist die Assemblage, für<br />
die nur Chardonnay und Pinot Noir verwendet werden.<br />
Und die Reifezeit: Sieben Jahre in der Flasche, darunter<br />
geht gar nichts. Einzigartig ist auch sein Alterungspotenzial,<br />
das selbst nach Jahrzehnten noch unverfälschten<br />
Genuss garantiert.<br />
„Man trinkt keinen 53er Dom Pérignon, wenn<br />
er eine Temperatur von über acht Grad hat.<br />
Das wäre genauso, als wenn man den Beatles<br />
ohne Ohrenschützer zuhören würde.“<br />
(Sean Connery als James Bond in „Goldfinger“)<br />
SEINE LANGE LAGERFÄHIGKEIT macht Dom Pérignon zu einem Objekt der Begierde für Sammler.<br />
Bei Christie’s in New York kamen 2004 drei Flaschen Dom Pérignon 1921 für 24.675 Dollar unter<br />
den Hammer. Fast ein Klacks im Vergleich zu zwei Auktionen von Acker Merrall & Condit aus dem Jahr<br />
2008: Drei Magnumflaschen Dom Pérignon Oenothèque (1966, 1973 und 1976) wechselten in Hongkong<br />
für 93.260 Dollar den Besitzer, in New York erzielten zwei Flaschen Dom Pérignon Rosé Vintage<br />
1959 (der nie in den Verkauf gelangte) den sensationellen Verkaufspreis von 84.700 Dollar. Auch die<br />
Gäste der EUROPA wissen die prickelnde Kapitalanlage zu schätzen: Bei der traditionellen Charity-<br />
Großflaschenversteigerung bei BIG EUROPA 2011 erzielte die 6-Liter-Flasche Dom Pérignon Vintage<br />
1998 mit 10.000 Euro den höchsten Einzelerlös.<br />
Für die Gäste nur das Beste – das mag sich auch die amerikanische Botschaft in Paris gedacht haben,<br />
als sie 1961 ein Dinner für die Präsidenten John F. Kennedy und Charles de Gaulle ausrichtete und<br />
sich für Dom Pérignon Vintage 1949 entschied. Anno 1961 wurde dafür jener Dom Pérignon abgefüllt,<br />
mit dem 1981 in London die Hochzeitsgesellschaft auf Prinz Charles und Lady Diana anstieß.<br />
DOM PÉRIGNON | LEGENDÄR<br />
CHAMPAGNERSELIG<br />
Durch Zufall entdeckte der genussfreudigeBenediktinermönch<br />
Dom Pérignon um 1700<br />
im französischen Kloster<br />
Hautvillers (M.) den Reiz des<br />
schäumenden Weins, dessen<br />
Prickeln von Stars wie Marilyn<br />
Monroe (l.) und Karl Lagerfeld<br />
gestern wie heute hoch<br />
geschätzt wird<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 23
Fotos: Breuel Bild, Laif (2)<br />
GUSTO | JÖRG SACKMANN<br />
Geschickt getüftelt<br />
Als Jörg Sackmann die elterliche Hotelküche erobert,<br />
trauen die Nachbarn im Schwarzwald ihrem Gaumen kaum.<br />
23 Jahre später kommen die Gourmets aus aller Welt<br />
DU MEINE GÜTE, denkt man und sagt<br />
kein Wort. Was will der denn mit der<br />
Milch, wo nebenan die Languste darauf<br />
wartet, kulinarisch geadelt zu werden?<br />
Jörg Sackmann merkt natürlich sofort,<br />
dass man ihm nicht traut. „Abwarten“,<br />
grinst er. Und sagt: „Die verblüffendsten<br />
Aromen sind dort enthalten, wo man es<br />
am wenigsten vermutet.“Jörg Sackmann<br />
und die Aromen – das ist eine Symbiose,<br />
die man hätte erfinden müssen, gäbe es<br />
dieses wunderbare Zusammenspiel zwischen<br />
Mensch und Lebensmittel nicht<br />
schon seit vielen Jahren mitten im<br />
Schwarzwald. In Baiersbronn, dem magischen<br />
Ort für Gourmets, wo über Harald<br />
Wohlfahrt in der „Schwarzwaldstube“ und<br />
Claus Lumpp im „Bareiss“ mehr Sterne prangen als in so mancher Metropole,<br />
ausgerechnet dort hat Sackmann das beschauliche Ferienhotel<br />
seiner Eltern gründlich aufgemischt. Als er 1988 nach Hause<br />
zurückgekehrt war, übte er sich zunächst noch in Demut vor der Tradition<br />
in der Küche. Doch der damals 28- Jährige hatte in den Jahren<br />
zuvor einfach zu viel gesehen und erlebt, drüben bei Wohlfahrt, bei<br />
Henry Levy in Berlin und schließlich bei Eckart Witzigmann in der legendären<br />
„Aubergine“. Fünf lange Jahre hat Sackmann die Feriengäste<br />
mit Spezialitäten aus dem Schwarzwald bekocht, dann aber<br />
24<br />
PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
hatte die Unterforderung ein<br />
Ausmaß erreicht, das er nicht<br />
länger hinnehmen wollte. „Und<br />
dann habe ich halt das ‚Schlossberg‘<br />
aufgemacht“, sagt er.<br />
NEUE WELTEN<br />
Das Restaurant „Schlossberg“ im<br />
Hotel Sackmann ist inzwischen<br />
ein Pilgerziel für Gourmets aus<br />
allen Himmelsrichtungen. Wer einen<br />
der gerade mal acht Tische<br />
ergattert, kann sich glücklich<br />
schätzen. „Ich mag Gegensätze,<br />
die sich anziehen“, sagt Sackmann.<br />
Und diese Lust zieht sich<br />
durch seine Gerichte wie ein roter<br />
Faden. Die Produkte stammen<br />
dabei meist aus der Region,<br />
wie das Wild, das Geflügel, die<br />
Kräuter und die Früchte. Doch<br />
würde man Sackmann unrecht<br />
tun, seine Küche ausschließlich<br />
als regional zu bezeichnen. Dafür<br />
ist er viel zu sehr Tüftler. „Es<br />
gibt nichts Schöneres, als mit ganz einfachen Zutaten eine völlig neue<br />
Geschmackswelt zu eröffnen“, sagt Sackmann. Ein Paradebeispiel dafür<br />
ist sein Seesaibling, den er mit dem Rauch von Muskatblüten verfeinert.<br />
Oder die „Schwäbischen Austern“, wie man im Ländle die<br />
gute alte Weinbergschnecke nennt, die Sackmann mit Wiesenkräutern<br />
und einem Olivenschaum serviert. Seine Kreationen macht Jörg<br />
Sackmann so hervorragend, dass er mittlerweile nicht nur in Baiersbronn,<br />
sondern oft auch auswärts kocht: beim Ball des Sports, bei der<br />
Verleihung der Goldenen Kamera, beim Bundeskanzlerfest, auf der<br />
EUROPA und nicht zuletzt im Fernsehen, wo er im „ARD-Buffet“ vor<br />
der Kamera und hinterm Herd steht. Und was ist jetzt mit der Milch?<br />
Sackmann hat darauf nur gewartet. Ganz sachte wird sie reduziert, ein<br />
Geduldsspiel. Irgendwann ist es so weit: Sackmann schlägt die Reduktion<br />
zu einem Schaum auf und adelt damit in der Tat die Languste.<br />
Ohne Sahne, ohne Schnickschnack. Einfach so. Perfekt. ❖<br />
André Liebe<br />
BODENSTÄNDIG KREATIV<br />
Jörg Sackmann hat mit<br />
Gegensätzen kein Problem<br />
JÖRG SACKMANN AUF SEE<br />
Aromentüftler an Bord: Reisen Sie mit MS EUROPA und Jörg Sackmann<br />
von Acapulco nach Honolulu (EUR 1201, 3.1. –20.1.2012).<br />
Ungewöhnliche Kombinationen aus bodenständigen Klassiker und<br />
frechen Exotengenüssen garantiert! Mehr Informationen: www.hlkf.de
DER REZEPT-TIPP DES STERNEKOCHS<br />
Aprikosentörtchen mit knusprigem Strudel und karamellisierter Zimt-<br />
Salz-Butter (für 4 Personen)<br />
Für den Aprikosenbelag: 4 Aprikosen, 150 ml trockener Weißwein, 50 ml Zitronensaft,<br />
70 g Zucker, 1 Vanilleschote, 4 cl Aprikosenlikör<br />
Die Aprikosen halbieren und in drei Spalten schneiden. Weißwein mit dem<br />
Zucker, dem Zitronensaft und der Vanilleschote aufkochen. Ziehen lassen,<br />
Aprikosenspalten und -likör zugeben und alles in einem Beutel mit möglichst<br />
wenig Luft verpacken. Im Beutel erkalten lassen.<br />
Für die Marzipanschicht: 125 g Marzipan, 2 Eier, 40 g weiche Butter, 1 Msp.<br />
Orangenschale, fein gerieben, 1 cl Aprikosenlikör<br />
Die Eier mit dem Marzipan mit dem Handrührer gut aufschlagen, dann die<br />
weiche Butter, Orangenschale und Aprikosenlikör zugeben. Gut verrühren<br />
und das Ganze für gut ½ Stunde in den Kühlschrank geben, damit es wieder<br />
etwas fester wird. In einen Spritzbeutel (mittlere Lochtülle) füllen.<br />
Für den Blätterteig ist ein bisschen Schummeln erlaubt: Der Einfachheit halber<br />
in guter Qualität fertig kaufen. Dann alles zusammensetzen mit:<br />
50 g Aprikosenmarmelade, 20 ml Aprikosenlikör<br />
Den Blätterteig ca. 0,3 cm dick ausrollen und mit einem Ausstecher Ringe mit<br />
einem Durchmesser von 6 cm ausstechen. Die Marzipanmasse dünn auf die<br />
Blätterteigscheibe aufdressieren, sodass ein ca. 3 mm breiter Rand frei bleibt.<br />
Die Aprikosen aus dem Fond nehmen, gut abtropfen und die Tartes damit belegen.<br />
20 Minuten ruhen lassen. Dann auf ein gefettetes Backpapier setzen<br />
und im Ofen bei 195 °C ca. 10 Minuten backen. Die Aprikosenmarmelade<br />
mit dem Likör aufkochen und die Törtchen damit bestreichen.<br />
Für die Strudelstreifen: (fertigen) Strudelteig mit Butter bestreichen und Puderzucker<br />
bestreuen, in ca 4 cm lange, schmale Streifen schneiden und auf<br />
eine umgedrehte feuerfeste Form legen. Im auf 200 °C vorgeheizten Ofen ca.<br />
5 bis 7 Minuten backen, bis sie goldbraun und karamellisiert sind. In noch<br />
heißem Zustand von der Form lösen und abkühlen lassen<br />
Für die Zimt-Salz-Butter: 70 g Zucker, 20 g Butter, 50 ml Sahne, Salz, Zimt<br />
Den Zucker zu goldbraunem Karamell schmelzen. Die Butter und nach<br />
und nach die Sahne hinzugeben. Mit einer Prise Zimt und einer kleinen<br />
Prise Salz abschmecken und leicht abkühlen lassen.<br />
Anrichten: 6 bis 7 schmale Strudelstreifen auf den heißen Törtchen stapeln,<br />
die Zimt-Salz-Butter in kleinen Tropfen dazusetzen. Am besten mit<br />
frischen Aprikosenkompott und Eis genießen!<br />
SÜSSE FRÜCHTCHEN: In Jörg Sackmanns Aprikosenvariationen für<br />
Genießer ist die salzige Note der besondere Kick<br />
JÖRG SACKMANN | GUSTO<br />
HERBERT<br />
SECKLER<br />
Sansibar<br />
auf Sylt<br />
Paradiesische Zustände<br />
Für Gunter Künstlers Sauvignon Blanc<br />
wird das Rheingau zum Garten Eden<br />
Eigentlich wollten wir den Sauvignon Blanc von Gunter<br />
Künstler vor Ihnen verstecken. Warum? Weil A),<br />
dieser Wein so knapp ist, B), so überirdisch gut, dass<br />
wir C), den gesamten Lagerbestand aufkaufen mussten<br />
und seitdem D) von einer der sieben Todsünden<br />
befallen sind: GEIZ! Glauben Sie uns – Ihnen würde es<br />
genauso ergehen. Sie würden dieses flüssige Gold<br />
wahrscheinlich sogar in den Safe schließen und erst<br />
nach Einbruch der Dunkelheit hinter zugezogenen<br />
Vorhängen trinken. Wir besitzen wenigstens noch so<br />
viel Anstand und Mitgefühl und teilen diesen fantastischen<br />
Wein mit Ihnen. Wenn auch nur widerwillig,<br />
denn kein Geringerer als der Herrgott höchstpersönlich<br />
muss seine Finger im Spiel gehabt haben, als dieser<br />
Wein gekeltert wurde. Herrlich erfrischend und fruchtig<br />
mit lebendiger Säure und geschmeidiger Tiefe. Ein<br />
harmonischer und doch kantiger Tropfen mit der<br />
Farbe von hellem Gold. Kurz gesagt – ein Meisterwerk.<br />
So was schafft nur der Allmächtige oder ein Künstler.<br />
In diesem Falle eben Gunter Künstler, der sich allerdings<br />
Unterstützung von der magischen Region Rheingau<br />
geholt hat. Dort schützt der 880 Meter<br />
hohe Taunus die Reben vor kalten Nordwinden,<br />
wodurch ein geradezu mediterranes<br />
Klima entsteht, das sogar Zitronen und<br />
Feigen reifen lässt. Na, wenn das kein Beweis<br />
ist, dass dort womöglich der Garten<br />
Eden ist und dieser geniale Sauvignon<br />
Blanc himmlischen Ursprungs. Weil wir<br />
da auch mal hinwollen, lassen wir<br />
Gnade vor Eigenliebe walten und warten<br />
mit Tränen in den Augen auf den<br />
Ausverkauf. Auf Ihr Wohl! ❖<br />
Herbert Seckler<br />
2010er Künstler Sauvignon<br />
Blanc, only sansibar, 0,75 Liter,<br />
27,50 Euro, Bestellung über die<br />
beiliegende Postkarte<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 25
NEULAND | INDIENS ZAUBER<br />
od’s own country“ liegt an Indiens Malabarküste. Ein Labyrinth<br />
aus 29 Lagunen und Seen, 44 Flüssen mit exotischen<br />
Namen wie Thodupuzha, Achankovil, Manimala<br />
und einem Netz aus 1.500 Kilometern Kanälen. „Sie wollen<br />
nach Cochin?“, fragt der Kapitän der „Everest“, die<br />
träge am Steg der Kottayam Boat Jetty auf und ab wiegt.<br />
„Das sind 50 Meilen – 50 Meilen Meditation. Parashurama<br />
hat einen guten Wurf getan, als er Kerala und die Backwaters erschuf.“ Man<br />
will die mystische Entstehungsgeschichte gern glauben: Dem indischen<br />
Kriegsgott Parashurama war es zur Aufgabe gemacht worden, die Westküste<br />
Indiens gegen das unablässig anstürmende Meer zu verteidigen. Von einem<br />
Berg der Western Ghats herab schleuderte er seine Streitaxt in die gefräßigen<br />
Wellen – und das Land Kerala stieg aus den Fluten empor. „Kuttanad“ nennen<br />
die Menschen hier das Gebiet der Backwaters.<br />
LANGSAMES LEBEN<br />
Gut, die Meditation stellt sich nicht sofort ein, als die Fähre über den weiten<br />
Vembanad Lake gleitet. Zu viel will das Auge sehen: Lastkähne mit hochgezogenem<br />
Bug und quadratischen Segeln aus zusammengeflickten Sackleinen<br />
treiben wie aus tiefer Vergangenheit kommend vorbei. Ein Motorboot zieht<br />
eine Kette aus zwei Dutzend Einbäumen über das Wasser. Menschen unter<br />
schwarzen und bunten Sonnenschirmen sitzen darin. Am Ufer eine gleißend<br />
weiße christliche Kapelle, ein seltsamer Fremdkörper vor einer Kulisse aus<br />
Palmen, Cashewbüschen, Jackfruchtbäumen, weiten Reisfeldern. Und natürlich<br />
die Kettuvallams, die großen Hausboote mit ihren mächtig gewölbten<br />
FLECHTWERK Das traditionelle Leben ist entlang der Flussarme überall noch<br />
sehr lebendig – ebenso wie die Handwerkskunst<br />
Fotos: Corbis Images (1), Fotolia.com (2), Laif (1), Huber-Images (1), Gettyimages (4) G<br />
26 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
GIFTIG GRÜN sieht reife Jackfrucht aus
SEITENARME Im Labyrinth der Backwaters<br />
kann man sich nicht nur gedanklich<br />
verlieren. Aber ohne erfahrenen Skipper<br />
würde man die schönsten – und ruhigsten<br />
– Ecken ohnehin nicht finden<br />
INDIENS ZAUBER | NEULAND<br />
DER GOTT<br />
DER VIELEN WASSER<br />
Wahre Ruhe. Immer mehr Rastlose suchen sie in den Ayurveda-<br />
Zentren Keralas – und finden sie schon auf dem Weg dorthin:<br />
Das Flusslabyrinth der Backwaters ist die Lebensader Südindiens<br />
– und das ausdrücklich auch im übertragenen Sinne<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN<br />
27
NEULAND | INDIENS ZAUBER<br />
WASSERPALAST Von<br />
außen wie innen wirken<br />
die Kettuvalams,<br />
die traditionellen<br />
Boote Keralas, heute<br />
wie naturnahe Miniaturlandschlösschen.<br />
Ursprünglich waren sie<br />
vor allem zum Transport<br />
von Reis und Gewürzen<br />
vom Hafen in<br />
Cochin ins Hinterland<br />
im Einsatz<br />
Dächern und Erkern aus geflochtenem Reisstroh,<br />
Palmblattmatten und, bei den modernen Varianten,<br />
Holz. Die Gedanken träumen sich einen Moment hinüber<br />
in den Luxus: Verwöhnt werden von einem Butler<br />
und einem eigenem Koch! Doch die kleine „Everest“<br />
ist näher am Leben. Der Kapitän biegt in einen<br />
schmalen Kanal. Palmen und Hibiskusbäume neigen<br />
sich von den Ufern herüber, die Passage ist sattgrün<br />
überwuchert von Wasserlilien. „Früher hatte ich überall<br />
freie Fahrt“, sagt der Kapitän, „aber das Wasser<br />
wird schlechter. Die Krokodile sind verschwunden<br />
und die Wasserlilien sind gekommen.“ Mühsam pflügt sich das Boot voran.<br />
Auch die Gedanken verlieren an Geschwindigkeit. Das ländliche Indien ist ein<br />
langsames Land unter der heißen Sonne. Ein Händler stakt seinen Kahn voller<br />
Tonkrüge wie in Zeitlupe voran. An einer Treppe ins Wasser stehen Frauen<br />
und waschen Kleider. Mindestens eine Woche lang sollte man sich in den<br />
Flussarmen verlieren, um langsam in ihr Herz vorzustoßen.<br />
DIE WAHRE HEILKUNST<br />
In dieser zeitverlorenen Realität mag man kaum glauben, dass Keralas Backwaters<br />
gerade als absolutes Trendziel unter Indienreisenden gelten. Neben<br />
den Hausbootreisen werden vor allem Ayurveda-Kuren angeboten. Dabei<br />
ist Ayurveda im Himalaya entstanden – und nach Kerala gehört die Heilkunst<br />
des Kalari Payat. Das ist zwar eigentlich eine 5.000 Jahre alte Technik<br />
des Kampfes, eine gefährliche Choreografie aus Sprüngen, Schlägen, Finten<br />
und kontrollierten Stürzen. Doch weil sie für ihre tödlichen Angriffe die<br />
Energiezentren des menschlichen Körpers kannten, waren die alten Meister<br />
des Kalari Payat auch die Heiler ihres Dorfes, verstanden sie es doch<br />
ebenso, diese sogenannten Marmapunkte sanft zu massieren, zu harmonisieren<br />
und zu aktivieren. Ihre tradierten Massagen sind noch ein Geheimtipp<br />
in den Backwaters.<br />
BLÜTENMEER Schönheiten aus der dunklen Tiefe: Seerosen weisen<br />
mittlerweile an so vielen Stellen den Schiffen den Weg, dass sie mancherorts<br />
sogar schon als Plage empfunden werden
EINMALIGE VIELFALT<br />
Eine Fußgängerbrücke aus Holz und Stahlrohr<br />
überspannt den Kanal. Der Mittelteil wird jetzt<br />
an einem Seil hochgezogen, um der „Everest“<br />
die Durchfahrt freizugeben. Ein Kettuvalam<br />
käme hier nicht mehr durch. Die Backwaters<br />
sind kein See, den man queren, kein Fluss, dem<br />
man mit der Strömung folgen kann. Sie sind<br />
eine in sich geschlossene Wasserwelt. Eine<br />
Traumwelt. Die Schriftstellerin Arundhati Roy<br />
hat ihren berühmten Roman „Der Gott der<br />
kleinen Dinge“ über Kerala geschrieben, und<br />
auch „Des Mauren letzter Seufzer“ von Salman<br />
Rushdie spielt zum Teil hier. Roy ist die Tochter<br />
einer keralischen Christin und eines Hindus,<br />
Rushdi stammt aus einer moslemischen<br />
Familie. Zwei Hintergründe, die auch Kerala<br />
bestimmen: Nur 56 Prozent der Bewohner des<br />
Bundesstaates sind Hindus, fast 25 Prozent<br />
sind Muslime und 20 Prozent Christen. Eine<br />
für Indien einmalige Mischung, die auch die<br />
Hafenstadt Cochin bis heute prägt.<br />
Von hier aus trieben schon vor fast 2.000<br />
Jahren jüdische und arabische Kaufleute Gewürzhandel<br />
mit Phönizien, Ägypten, Babylon,<br />
Arabien, <strong>China</strong> und Rom. Das hat Kerala sehr<br />
früh sehr reich gemacht – und begehrt. Es<br />
kamen die Portugiesen und die Holländer, die<br />
Chinesen, indische Herrscher aus dem Inland<br />
und die Engländer. Sie alle hinterließen ihre<br />
Spuren. Es ist gut, aus der Langsamkeit der<br />
Backwaters kommend durch Cochin zu streifen.<br />
Langsamkeit schärft das Auge für die<br />
Spuren, die hinter dem ersten Blick liegen.<br />
GOTTESHAUS In Kerala teilen sich die Weltreligionen<br />
die Gäubigen. St. Francis in Cochin<br />
gilt als die älteste christliche Kirche Indiens<br />
NATUR<br />
INDIENS ZAUBER | NEULAND<br />
SHIR KHANS ERBEN<br />
AUF TIGERSAFARI IN MADHYA PRADESH<br />
Shir Khan in freier Wildbahn zu erleben, gehört zu jenen wenigen<br />
Momenten, für die kein Weg zu weit, keine Mühe zu groß und kein Preis zu hoch<br />
ist. Wenn man ihn erlebt. „Sher Kahan hai?“, lautet die große Frage. Wo ist<br />
der Tiger? Drei der neun Subspezies des Panthera tigris sind bereits ausgerottet,<br />
nur rund 3.200 leben nach Schätzungen von WWF weltweit noch in freier Wildbahn,<br />
die Wildlife Protection Society of India rechnet mit etwa 1.700 Tigern in<br />
den rund 30 Reservaten Indiens. Mogli hat den Spieß umgedreht, unverbesserliche<br />
Wilderer machen auch vor den Grenzen der zentralindischen Reservate in<br />
Madhya Pradesh nicht halt. In Kanha sollen noch 89 Tiger leben, und wir haben<br />
uns in den Kopf gesetzt, einen von ihnen zu sehen. Es ist noch frühmorgens, als<br />
uns Durgesh an Bord seines Jeeps begrüßt. Er ist einer von sieben Guides von<br />
Banjaar Tola an der Grenze zum Reservat. Banjaar Tola ist eine von vier Safari<br />
Lodges der indischen Taj-Hotelgruppe und der Inbegriff einer Dschungellodge.<br />
Eingebettet zwischen immergrünen Salbäumen am Ufer des Banjaar River ragen<br />
die 18 auf Eisenstelzen schwebenden Zelte in die Höhe. Camping de luxe mit<br />
Bambusparkettböden, Bädern im kolonialen Safaristil und einem Bett auf rundem<br />
Podest, das über eine Sechs-Meter-Fensterfront auf die Terrasse blickt.<br />
Auge in Auge<br />
Die Fahrt zum Reservat dauert nur Augenblicke. Dass Durgesh auf eine kleine<br />
Gruppe Zackenhirsche zeigt, registrieren wir nur am Rande – die Nachricht, dass<br />
ein Tiger gesichtet wurde, lässt die anderen Tierarten zu Statisten mutieren.<br />
Durgesh stoppt den Motor, wir steigen aus und klettern auf einen Elefanten. Die<br />
grünen Blätter von Mangobäumen wischen uns den kalten Schweiß von der Stirn,<br />
während unser Mahut zielstrebig an die Stelle reitet, an der ein sechsjähriges<br />
Tigerweibchen gerade ihren Mittagssnack genommen hat. Da liegt sie, perfekt<br />
getarnt zwischen Geäst und trockenem Laub. Die Pranke auf der Beute, mit hellwachen<br />
Augen. Ein kurzes Fauchen soll dem Elefanten Warnung genug sein,<br />
keinen Schritt näher zu kommen, aber das aus Urlauten und Fußtritten artikulierte<br />
Kommando des Mahut lautet: „Näher ran!“ Die Königin des Dschungels erhebt<br />
sich, wiederholt ihre Drohgebärde und reißt nur drei Meter unter uns sein Maul so<br />
weit und unmissverständlich auf, als wolle sie sagen: „Hier regiere ich!“ Vier<br />
Minuten, Auge in Auge mit einem der verbliebenen Tiger Kanhas. Der Weg hierher<br />
war weit, die Mühe nicht unerheblich, das Erlebnis – unbezahlbar.<br />
Taj Safaris deckt vier Tigerreservate in Madhya Pradesh ab, die Lodges<br />
sind kombinierbar, 6–7 Nächte sollte man einplanen, Preis pro Person/Nacht:<br />
ca. 300 –500 Euro (Vollpension). www.tajsafaris.com Thomas Midulla<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 29
NEULAND | INDIENS ZAUBER<br />
St. Francis, die älteste christliche Kirche Indiens. Weiß gekalkte portugiesische<br />
Villen und ein niederländischer Friedhof säumen die Straßen. Am Meer sind<br />
die Cheena Vala in Betrieb, kompliziert gebaute Gerüste mit Fischernetzen,<br />
die vor rund 200 Generationen ein chinesischer Seefahrer hierher gebracht<br />
hat. Die 500 Jahre alte Paradesi-Synagoge mit ihrem gedrungenen Turm ist<br />
vielleicht der beste Ort, innezuhalten. Hier wird nur noch selten gebetet – zu<br />
klein ist die Gemeinde der Cochin-Juden inzwischen. Doch wie einen wispernden<br />
Nachhall kann man das Echo der vielen Tausend Gottesdienste spüren,<br />
die hier abgehalten worden sind. Von der Decke hängen Glaskandelaber<br />
und bunte Öllampen, wie es für hinduistische Tempel typisch ist, und zum<br />
Beten zog man die Schuhe aus, wie es die Moslems tun. Alles ist über Jahrhunderte<br />
miteinander verschmolzen. Nur: Was ist bei dieser Mischung ursprünglich<br />
keralisch? Das Tanztheater des Kathakali! Mit seinen grellbunt geschminkten<br />
und kostümierten Akteuren gehört eine Vorstellung hier zum absoluten<br />
Muss-Programm für Besucher.<br />
NARRENFREIHEIT<br />
Doch wer aus der Zeitlosigkeit der Backwaters kommt,<br />
den treibt das kulturelle Gespür oder der Tipp der Einheimischen<br />
womöglich auch woanders hin – ins Inland,<br />
nach Irinjalakuda etwa. Dort wird Kutiyattam zelebriert,<br />
ein rituelles Tanzdrama zum ohrenbetäuben-<br />
MS EUROPA<br />
21.3. –6.4.2012 (EUR 1206)<br />
Von Rangun nach Dubai<br />
(Bangkok)–Rangun–Port Blair–Havelock Island–Neill<br />
Island–Cochin–Mumbai–Dubai<br />
30<br />
PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
MS COLUMBUS<br />
30.3.–18.4. 2012 (COL 1206)<br />
Von Singapur nach Dubai<br />
Singapur – Phuket–Rangun–Port Blair–Havelock<br />
Island– Cochin–Mumbai–Dubai<br />
THEATRALISCH<br />
Die schwer geschmückten<br />
Tänzer<br />
der Kathakali-<br />
Dramen erzählen von<br />
Legenden aus den<br />
alten indischen Epen<br />
ROUTENPLANER Willkommen an Bord! Reisen Sie mit Hapag-Lloyd Kreuzfahrten entlang Indiens Küste<br />
MS COLUMBUS 2<br />
17.3. – 1.4. 2013 (COX 1306)<br />
Von Singapur nach Dubai<br />
Singapu r–Phuket – Trincomalee–<br />
Galle–Cochin–Mumbai–Khasab–Dubai<br />
SANFTE ÖLUNG Beim Ayurveda<br />
verlieren sich Geist und<br />
Körper in duftenden Massagen<br />
– egal bei welchem Wetter:<br />
Die traditionellen Schriften des<br />
Ayurveda sollen besonders<br />
auch die Monsun-Monate als<br />
ideale Zeit für Kuren empfehlen<br />
den Stakkato halbnackter<br />
Trommler. Früher dauerte eine<br />
Aufführung mehrere Monate,<br />
ein Abend heute reicht gerade<br />
aus, um ein paar Verse aufzuführen.<br />
Wild treibender Rhythmus,<br />
Hitze und Schweiß, dick<br />
geschminkte Kutiyattam-Tänzer<br />
in schweren Kostümen<br />
vollführen fremdartige Bewegungsrituale.<br />
Und dann tritt er<br />
auf: Der Vidushaka, der Narr,<br />
mit einer goldenen Krone, bemaltem<br />
Oberkörper und weißer,<br />
weiter Hose. Er ist an<br />
keine Vorschrift der Inszenierung<br />
gebunden, er darf improvisieren,<br />
das Spiel beobachten, kommentieren. Der<br />
Narr ist Zeuge und Freigeist. Wie der wahre Reisende,<br />
der sich im Labyrinth der Backwaters einfach<br />
treiben lässt. ❖<br />
Matthias Weigold besucht Indien seit 15 Jahren. Ein kulinarisches<br />
Muss für ihn in Kerala: ein Sadya, ein vegetarischer Festschmaus<br />
aus bis zu 28 einzelnen Köstlichkeiten, die auf einem Bananenblatt<br />
serviert und natürlich mit der Hand gegessen werden.<br />
ALBERT BALLIN<br />
20.4. – 8. 5.2012 (HKF 1205)<br />
Von Hamburg nach Hamburg<br />
Hamburg–Turks- und Caicos-Inseln–Utah– Peking – Siem<br />
Reap– Jaipur – Hamburg (Übernachtung nur in Amanresorts!)
Berlin<br />
Juwelier im Hotel Adlon<br />
& Wellendorff-Boutique<br />
Baiersbronn<br />
Juwelier im Hotel<br />
Traube Tonbach<br />
Auf See<br />
Juwelier an Bord MS Hanseatic<br />
Juwelier an Bord MS Deutschland<br />
Dresden<br />
Juwelier im Taschenbergpalais<br />
& Juwelier an der Frauenkirche<br />
Köln<br />
Juwelier auf<br />
Schloss Bensberg<br />
Pforzheim<br />
Juwelier in den<br />
Schmuckwelten<br />
Juwelier an Bord MS Mein Schiff 1<br />
Juwelier an Bord MS Mein Schiff 2<br />
Rottach-Egern<br />
Juwelier im Seehotel Überfahrt<br />
& Juwelier am See<br />
Beim Modell „Diva“ steht<br />
ein außergewöhnlicher<br />
Farbstein im Mittelpunkt<br />
und genießt den Applaus<br />
zahlreicher feinster<br />
Brillanten.<br />
Ein Meisterstück aus dem<br />
Atelier von Juwelier Leicht.<br />
Tel. 07231/12 99 0<br />
info@juwelier-leicht.de<br />
Berlin • Dresden • Köln • Pforzheim • Baiersbronn • Rottach-Egern • MS Deutschland • MS Hanseatic • MS Mein Schiff
Fotos: Corbis Images (1), Laif (1)<br />
CITYGUIDE | MUMBAI<br />
CityGuideMumbai<br />
„Melting Pot“ ist im einstigen Bombay<br />
kein leerer Begriff. Ein Stadtbummel<br />
durch die Kulturen Indiens<br />
von Nishant Bangar und Anja Christina Lohmann<br />
32 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
JIMMY BOY<br />
Wer alle indischen Geschmacksrichtungen<br />
probiert haben will,<br />
kommt an dem kleinen Restaurant<br />
in Fort nicht vorbei: Im<br />
Jimmy Boy kommt authentische,<br />
schnörkellos angerichtete<br />
Parsi-Küche auf den Teller. Bei<br />
viel Fleisch und Ei kommen<br />
Vegetarier zwar weniger auf ihre<br />
Kosten, alle anderen schwören<br />
auf das „Mutton Dhansak“ –<br />
unbedingt mit braunem Reis!<br />
Vikas Building, 11 Bank Street<br />
MYRAH SPA<br />
In diesem Luxus-Refugium in Juhu<br />
ist der Name Programm: „Myrah“<br />
steht für wohlriechenden Duft,<br />
wer eine Massage bucht, wird<br />
konsequenterweise von Schoko-<br />
Mandelcreme umhüllt oder mit<br />
getrockneten Jasminblüten und<br />
Kaviarextrakt gestreichelt. Kein<br />
Wunder, dass jede Anwendung<br />
entweder das Motto „königlich“<br />
oder „göttlich“ im Namen trägt.<br />
11 Palm Spring Society, Juhu<br />
SAKSHI GALLERY<br />
10 Galerien, ein perfekter Überblick:<br />
„Art 4 Sunday“ soll Kunstfreunde<br />
zu bummelfreundlichen<br />
Zeiten (9 bis 17 Uhr an jedem 4.<br />
Sonntag im Monat) in die Ausstellungsräume<br />
zeitgenössischer indischer<br />
Kunst in Colaba und Fort<br />
locken. In der Sakshi Gallery<br />
reicht die lohnende Palette von<br />
Malerei über Fotografie bis zu<br />
Multimedia – natürlich auch an<br />
anderen Tagen. Tanna House,<br />
11-A Nathalal Parekh Marg
MAHESH LUNCH HOME<br />
Noch eine – diesmal südindische<br />
– Küche, die förmlich am Gaumen<br />
explodiert: Die Fisch- und Meeresfrüchtegerichte<br />
nach mangalorischer<br />
Art sind phänomenal. Weil<br />
das allerdings halb Mumbai<br />
weiß, kann es in den nun fünf<br />
Restaurants von Mahesh Lunch<br />
Home sehr voll werden. Wer<br />
keine Angst vor Nachbars Ellenbogen<br />
hat, bestellt am besten<br />
das „Unlimited Seafood Thali“.<br />
8-B, Cawasji Patel Street, Fort<br />
FARAH KHAN ALI<br />
Die großen Bollywood-Stars lassen<br />
sich von der am Gemmologischen<br />
Institut in Kalifornien ausgebildeten<br />
Designerin Farah Khan<br />
regelmäßig ihre Juwelen „auf<br />
den Leib“ schleifen. Die üppig-eleganten<br />
Ringe, Ohrringe, Anhänger<br />
und Colliers, oft Einzelstücke und<br />
Miniserien, werden in Swarowski-<br />
Kristall geschmückten Lederschatullen<br />
überreicht. 127 Pearl Croft,<br />
Turner Road, Bandra West<br />
THE BLUE FROG<br />
Allein der Anblick der wabenförmig<br />
angeordneten, kunstvoll beleuchteten<br />
Sitzecken im The Blue Frog<br />
ist einen Besuch wert. Sechs<br />
Abende die Woche stehen hier indische<br />
und internationale Bands<br />
auf der Bühne – Jazzkünstler genauso<br />
wie Popgruppen, Rocker<br />
und Rhythm’n’Blues-Meister. Die<br />
Speisekarte ist ebenso international<br />
– für alle, denen von mittags<br />
noch der Gaumen brennt.<br />
N.M. Joshi Marg, Lower Parel<br />
HOUSE OF MASABA<br />
Fließende Stoffe, silhouettenumschmeichelnde<br />
Designs und<br />
satte Farben sind das Markenzeichen<br />
von Masaba Gupta. Die<br />
mutigen Akzente in Kanariengelb,<br />
Aubergine oder Tiefgrün kombiniert<br />
die Modeschöpferin, die ihr<br />
Label erst 2009 gründete, meist<br />
mit Weiß oder Schwarz in traditionellen<br />
indischen Schnitten wie<br />
Angrakhas und Dhotis. Märchenhaft<br />
leicht. Bei Aza, 21, Altamount<br />
Road, oder Zoya, 184 D’Monte<br />
Park Road, Bandra West<br />
MUMBAI | CITYGUIDE<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 33
CITYGUIDE | HOTELGUIDE<br />
MumbaisMärchenschlösser<br />
Ein Maharadscha könnte auch nicht fürstlicher nächtigen als<br />
hier, stellte Heinz Horrmann in den besten Luxushotels der<br />
indischen Metropole fest. Warum, verrät er hier<br />
TAJ MAHAL Außergewöhnlich luxuriös<br />
empfängt das geschichtsträchtige Haus<br />
seit August 2010 wieder seine Gäste<br />
34<br />
PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
DIE LEGENDE<br />
Mumbai überzeugt heute geradezu mit einer Hotelpalette anerkannter Weltklasse. Die Taj-<br />
Gruppe ging wie ein strahlender Stern am Himmel der Edelgruppen auf, seit Raymond<br />
Bixon, ein Ziehsohn des deutschen Grandseigneurs und Hoteliers Georg Rafael, als Präsident<br />
antrat und höchste Qualität predigt. In Mumbai ist Taj der Platzhirsch. Das Flaggschiff<br />
Taj Mahal Palace, vor mehr als 100 Jahren erbaut, ist die Legende schlechthin und lebt<br />
zum Glück wieder. Vor drei Jahren durch einen Terroranschlag zerstört, wurde der Hotelpalast<br />
im August 2010 in neuem Glanz wiedereröffnet. Ein Hotel mit dem Hauch der indischen<br />
Geschichte. Wer Indien besucht, muss es gesehen haben. Das Luxusdomizil beherbergt<br />
285 Zimmer und Suiten, davon 19 neue Themensuiten. Die Rajput-Suite spiegelt die<br />
große Zeit der Maharadschas wider, ist wunderbar landestypisch und gleichzeitig höchst<br />
komfortabel. The Taj Mahal Palace and Tower ist auch ein Hort des Genusses: In vier Bars<br />
und sieben (!) Restaurants, darunter die drei preisgekrönten Zodiac Grill, Golden Dragon<br />
und Souk, werden die Gäste mit höchster Aufmerksamkeit verwöhnt. www.tajhotels.com<br />
DIE DESIGN-STARS<br />
Businesshotels bietet Mumbai zuhauf. Da sind die beiden Taj- Häuser Lands End, ein Leading<br />
Hotel of the World, und Taj Wellington Mews Luxury Residences für Langzeitmieter – und das<br />
Oberoi am Nariman Point. Das von der Oberoi-Familie seit Jahrzehnten betriebene Hotel<br />
wurde zu einer luxuriösen Oase mit zeitgenössischer Eleganz umgestaltet, die 214 Zimmer und<br />
73 Suiten erneuert und mit allen Business-Technologien komplettiert. Das<br />
Hotel liegt im wichtigsten Geschäftsviertel der Stadt und bietet einen herrlichen<br />
Blick auf das Arabische Meer. Was mich fasziniert, ist das Restaurant<br />
Ziya, wo auf ganz besondere Weise indisch gekocht wird. Da jonglieren<br />
die Köche förmlich mit Gewürzen und servieren Tellergerichte wie „Goldlackiertes<br />
Huhn“ (mit Blattgold) und riesige Tiger Prawns.<br />
Ausgerechnet Four Seasons, wegen der meist konservativen Ausstattung<br />
seiner Hotels gerne als „Toronto-Barock“-Design verulkt, schuf in<br />
Mumbai ein modernes Haus mit teilweise futuristischen Formen und ungewöhnlichem<br />
Interieur-Design. Klare Linien, edles Holz und sanfte Naturtöne<br />
setzen die Akzente, Beige und Grün dominieren. Das Hotel in<br />
einem Tower mit Zimmern zwischen dem 7. und 32. Stock ist in acht Ausstattungs-<br />
(und Preis-) Kategorien aufgeteilt. Der zweistöckige Spa-Bereich<br />
gehört zu den spektakulärsten in Asien. Geschmunzelt habe ich, dass das<br />
beliebteste Restaurant, das Prato, klassische italienische Küche bietet.<br />
Wer asiatisch speisen möchte, geht ins San Qi. Und zum Absacker natürlich<br />
in die höchste Bar der Metropole, vielleicht des ganzen Landes: in<br />
den 33. Stock mit einem fantastischen Blick über die quirlige Stadt.<br />
www.oberoihotels.com, www.fourseasons.com<br />
P.S. Der Preis-Leistungs-Tipp: Das Four Seasons bietet in den meisten<br />
Monaten eine Aktion, bei der jede dritte Nacht kostenlos ist!<br />
OBEROI liegt ganz<br />
zentral und doch entrückt<br />
– mit fantastischem<br />
Blick auf<br />
das Arabische Meer.<br />
Die 360-Grad-Aussicht<br />
vom Dach des<br />
FOUR SEASONS ist<br />
dennoch unschlagbar<br />
in Mumbai (u.)
B&F · Borken<br />
JETZT JUBILÄUMSPAKET SICHERN:<br />
3 Ausgaben mit 35 % Ersparnis + 1 Wunsch- und 1 Zusatzgeschenk!<br />
Reisetaschen-Set<br />
Bestehend aus Trolley, Reise-/Sporttasche<br />
und Rucksack. Material: Nylon.<br />
3 x manager magazin<br />
inkl. Jubiläumsausgabe<br />
+ Gratis-DVD<br />
++ 40 Jahre manager magazin ++ 40 Jahre manager magazin ++ 40 Jahre manager magazin<br />
u<br />
3<br />
U<br />
I<br />
✗<br />
!<br />
Ja, ich möchte mein manager-magazin-Jubiläumspaket:<br />
Coupon senden an:<br />
manager magazin, Kunden-Service,<br />
20637 Hamburg<br />
Faxen: 040/30 07-85 70 85<br />
Anrufen: 018 02/99 44 22*<br />
Online bestellen unter:<br />
www.manager-magazin.de/jubi-paket11<br />
Ja, ich nehme am Jubiläumsgewinnspiel teil und habe<br />
so die Chance auf einen von 40 exklusiven Preisen!<br />
Ja, ich möchte auch von weiteren Vorteilen profi tieren.<br />
Deshalb bin ich damit einverstanden, dass mich der<br />
SPIEGEL-Verlag oder die manager magazin Verlagsgesellschaft<br />
künftig per Telefon und/oder E-Mail über<br />
weitere interessante Medienangebote informiert.<br />
manager magazin erscheint in der manager magazin Verlagsgesellschaft<br />
mbH, Ericusspitze 1, 20457 Hamburg. Geschäftsführer:<br />
Ove Saffe. Sitz und Registergericht Hamburg HRB 16123<br />
GRATIS<br />
zur Wahl!<br />
NUR FÜR KURZE ZEIT MIT<br />
JUBILÄUMSGESCHENK:<br />
Sie erhalten die Madison-<br />
Armbanduhr zusätzlich!<br />
Mit japanischem Qualitätsquarzwerk,<br />
Mineralglas und schwarzem<br />
PU-Lederarmband. Zifferblatt mit<br />
fluoreszierenden Zeigern.<br />
Ja, ich möchte manager magazin 3 Monate lang für nur € 15,60 unverbindlich kennenlernen. Ich spare 35 % und erhalte ein Geschenk meiner<br />
Wahl sowie die Madison-Uhr als Jubiläumsgeschenk. Wenn mich das Angebot überzeugt, beziehe ich manager magazin danach monatlich frei Haus zum Vorzugspreis von<br />
zurzeit € 7,80 statt € 8,– im Einzelkauf (inkl. MwSt.). Andernfalls melde ich mich innerhalb von zehn Tagen nach Erhalt der dritten Ausgabe. Der Bezug ist jederzeit zur übernächsten Ausgabe<br />
kündbar. Mein Geschenk erhalte ich nach Eingang der Zahlung. Das Angebot gilt nur in Deutschland und solange der Vorrat reicht.<br />
Als Geschenk wähle ich:<br />
Frau<br />
Reisetaschen-Set, 3-tlg. (2253)<br />
Autorennbahn MikanixX Racer V1<br />
Mit Looping und einer Streckenlänge von 6,90 m.<br />
Maßstab: 1:43. Inklusive zweier Rennwagen.<br />
Autorennbahn (3767)<br />
DAS<br />
JUBILÄUMS-<br />
GEWINN-<br />
SPIEL!<br />
Fahrzeugabbildung: Stand 11/2010<br />
1. Preis: Ford Mondeo<br />
2. Preis: Luxus-Segelkreuzfahrt<br />
3-25. Preis: iHome iP1<br />
26-40. Preis: 2-g-Goldbarren<br />
Zusätzlich erhalte ich die Madison-<br />
Armbanduhr als Jubiläumsgeschenk.<br />
Herr<br />
€/Min.<br />
Name, Vorname<br />
0,42 max.<br />
c/o Firma<br />
Straße, Hausnummer<br />
Mobilfunk<br />
PLZ Ort<br />
Festnetz;<br />
Telefon (bitte für eventuelle Rückfragen angeben)<br />
E-Mail (bitte für eventuelle Rückfragen angeben)<br />
Ich zahle bequem per Bankeinzug.<br />
deutschen dem aus<br />
BLZ Konto-Nr.<br />
Geldinstitut, Ort<br />
MM11-062 6<br />
✗ Ct./Anruf *<br />
Datum, Unterschrift<br />
Teilnahmebedingungen: Es handelt sich um ein Gewinnspiel der SPIEGEL-Gruppe. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist unabhängig von einer<br />
Bestellung. Teilnahmeschluss ist der 31.12.2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich.<br />
Die Gewinner werden telefonisch oder per E-Mail benachrichtigt. Der Übergabeort für das Fahrzeug sind die Ford-Werke GmbH, Köln.
Illustration: Frank Schmolke Auf<br />
HORIZONTE | LITERATURREISEN<br />
den Spuren<br />
der großen Erzähler<br />
Ein Pint im Lieblingspub von Oscar Wilde, ein Blick in die Stube von Fernando Pessoa,<br />
ein Strandspaziergang auf den Spuren Marcel Prousts: MS BREMEN und MS HANSEATIC<br />
enthüllen im Rahmen des Formats „Expedition Wissen“ den neuen Schwerpunkt<br />
Literatur. Der mitreisende Experte Wend Kässens verrät, was hinter dem Konzept steht<br />
36 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011
Wend Kässens ist Redakteur, Publizist und Moderator.<br />
Fast 20 Jahre leitete er die Literaturredaktion von NDR Kultur.<br />
Gemeinsam mit Hapag-Lloyd Kreuzfahrten konzipierte<br />
er den neuen Schwerpunkt Literatur für „Expedition Wissen“<br />
und begleitet die Reisen als Experte.<br />
Herr Kässens, worin liegt der Reiz, hinter die Romanzeilen zu schauen?<br />
In ihrer Literatur verarbeiten Schriftsteller das, was sie beschäftigt, worüber<br />
sie nachdenken, wovon sie träumen. Indem sie es literarisch verarbeiten, rücken<br />
sie es zugleich auf Distanz und von sich weg. In diesem Sinn zehrt jeder Autor<br />
mit dem, was er schreibt, von seiner Biografie, ohne dass ein Roman deshalb<br />
gleich autobiografisch genannt werden darf. Die Fantasie, die sich der autobiografischen<br />
Partikel bedient, ist zugleich in der Lage, daraus neue und andere<br />
Zusammenhänge und Konstellationen herzustellen, die für den Leser<br />
nicht oder kaum mehr mit der Biografie des<br />
Autors zu identifizieren sind. Jeder Autor offenbart<br />
sich also in seinem Werk mal mehr,<br />
mal weniger – und zugleich versteckt er sich<br />
mehr oder weniger hinter seinen Einfällen<br />
und Ideen. Literarische Exkursionen, Autorenlesungen<br />
und Begegnungen mit Autoren<br />
sind Möglichkeiten, Einblicke in ihr Leben<br />
und ihre literarische Werkstatt zu bekommen.<br />
„Die Begegnung<br />
mit dem Schriftsteller<br />
ist ein ganz<br />
besonderer Einstieg<br />
in sein Werk “<br />
Sie haben den Themenschwerpunkt Literatur für „Expedition Wissen“ mitentwickelt.<br />
Wie entsteht ein solches Programm?<br />
Jede Reise hat ein übergreifendes Thema. Daran knüpfe ich an. Das Motto<br />
der Reise von Teneriffa nach Bilbao lautet zum Beispiel „So göttlich klingt<br />
Europa“. Gerade in Portugal und Spanien spielt der Katholizismus eine große<br />
Rolle – und das spiegelt sich auch in der Literatur wider. Das möchte ich in<br />
Vorträgen mit entsprechenden Zitaten erläutern. Die Kollegen aus dem Bereich<br />
Geschichte und Architektur haben es da etwas leichter, sie können auf<br />
historische Gebäude oder Orte verweisen, um ihre Argumente zu illustrieren.<br />
Aber auch die Literatur hat durchaus ihre Erinnerungsstätten wie Geburts-<br />
und alte Caféhäuser. Ergänzend zu den Vorträgen stehen deshalb literarische<br />
Stadtführungen auf dem Programm, etwa ein Spaziergang durch Lissabon<br />
auf den Spuren Fernando Pessoas oder des 2010 verstorbenen Literaturnobelpreisträgers<br />
José Saramago. Auf der anschließenden Reise, die unter<br />
anderem in die Normandie führt, geht es um das übergreifende Thema „Die<br />
schönen Künste auf den Spuren bürgerlicher Emanzipation“. Marcel Proust<br />
hat die Sommer häufig dort verbracht, im Grand Hotel in Cabourg. Nicht<br />
weit entfernt, in Trouville, lebte Marguerite Duras im Hotel des Roches Noires,<br />
wo auch ihr Film „Die Frau vom Ganges“ gedreht wurde. Heute ist es nur<br />
noch ein Appartementhaus am Meer – aber Teil einer spannenden literarischen<br />
Spurensuche.<br />
Sie planen auch Lesungen mit bekannten Autoren während der Reisen. Woher<br />
rührt das große Interesse daran, die Stimme des Autors selbst zu hören?<br />
Schriftsteller genießen gerade in Deutschland immer noch großen Respekt,<br />
sie sind nach wie vor eine moralische Instanz. Da ist es natürlich ein großer<br />
Reiz, sie persönlich kennenzulernen und sie bei einer Lesung ihrer Werke<br />
wahrzunehmen. Wie sie sich geben, wie sie lesen – das verrät viel über einen<br />
Autor. Nicht zuletzt ergänzt jeder Leser ein Buch mit seinen eigenen Erfahrungen,<br />
insofern ist die Resonanz auch für den Schriftsteller sehr wichtig. Je<br />
mehr man als Leser über diese Hintergründe und die Umstände der literari-<br />
LITERATURREISEN | HORIZONTE<br />
schen Arbeit weiß, desto spannender ist die Lektüre.<br />
Auch können solche Kenntnisse dazu beitragen, die<br />
Bücher eines Autors besser zu verstehen.<br />
Manche mögen argumentieren, dass durch zu viel<br />
Hintergrundinformation die eigenen Bilder im Kopf verloren<br />
gehen – sehen Sie diese Gefahr?<br />
Nein. Selbst in einem sehr anschaulichen Vortrag kann<br />
man nur begrenzte Informationen über einen Autor<br />
geben – und die Zuhörer sind auch nur begrenzt aufnahmefähig.<br />
Ich verstehe die literarischen Expeditionen<br />
deshalb in erster Linie als Anregung, sich mit dem<br />
Werk eines Schriftstellers vielleicht danach näher zu<br />
beschäftigen, tiefer einzusteigen. Gerade die unmittelbare<br />
Begegnung mit einem Schriftsteller, wie wir sie<br />
zum Beispiel in Amsterdam mit Margriet de Moor<br />
möglich machen, ist ein ganz besonderer Einstieg und<br />
eine intensive Anregung.<br />
Ist es sinnvoll, sich vor der Reise schon einmal in die<br />
Werke der Autoren einzulesen?<br />
Das kann grundsätzlich nie schaden. Gerade als Vorbereitung<br />
der persönlichen Begegnungen ist es sicher<br />
interessant, sich mit dem ein oder anderen Autor und<br />
seinen Büchern zu beschäftigen. Es müssen ja nicht<br />
gleich die sieben Bände von Prousts „Suche nach der<br />
verlorenen Zeit“ sein. Die kommen dann nach der<br />
Reise dran, wenn die Eindrücke und Anregungen zur<br />
Wirkung kommen.<br />
Auf welche Autoren-Spurensuche freuen Sie sich persönlich<br />
am meisten?<br />
Auf die Spurensuche nach Marcel Proust und Marguerite<br />
Duras in der Normandie. Aber im Grunde sind<br />
alle Literaturreisen Expeditionen in neue und noch<br />
wenig bekannte Welten, die mich auch selbst interessieren.<br />
Insofern bin ich nicht nur „Expeditionsleiter“,<br />
sondern selbst auch Entdecker.<br />
Interview: Anja Christina Lohmann<br />
LITERATURREISEN<br />
MS HANSEATIC Von Hamburg nach Malaga folgt die Reise<br />
vom 16.9 bis 29.9.2012 dem Motto „Kulturelle Glanzlichter<br />
Europas“. Auf dem Programm steht u.a. eine literarische<br />
Pubtour in London auf den Spuren von Autoren wie Charles<br />
Dickens und Oscar Wilde und ein literarischer Spaziergang auf<br />
den Wegen Fernando Pessoas in Lissabon. (HAN1218)<br />
***<br />
MS BREMEN Von Teneriffa nach Bilbao steht die Fahrt<br />
vom 13.5. bis 22.5.2012 unter dem Eindruck „So göttlich<br />
klingt Europa“. Neben einem literarischen Stadtspaziergang<br />
in Lissabon ist ein Abend ganz im Zeichen der portugiesischen<br />
und spanischen Literatur geplant. (BRE1209)<br />
***<br />
MS BREMEN Von Bilbao nach Hamburg folgt die Reise<br />
von 22.5. bis 31.5.2012 unter anderem den Spuren der<br />
Schriftsteller Marcel Proust und Marguerite Duras in Honfleur<br />
und Trouville. Dazu gibt es exklusive Lesungen mit den<br />
Autorinnen Monika van Paemel in Antwerpen und Margriet<br />
de Moor in Amsterdam. (BRE1210)<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN<br />
37
Fotos: Gettyimages (2), Huber Images (1), ddpimages (1), JIA (2)<br />
VORAUSGEREIST | BRITISCH-IRISCHE KÜSTEN<br />
LICHTBLICK<br />
Der Leuchttum von Godrevy weist<br />
bis heute Booten auf dem Weg nach<br />
St. Ives die sichere Passage um ein<br />
gefährliches Unterwasserriff<br />
Westwärts<br />
Wo sich das Land gen Amerika streckt, haben sich Irlands<br />
wilder Norden und Englands sanfter Süden ihren verschrobenen<br />
Charme bewahrt – und dabei mehr Gemeinsamkeiten, als<br />
manches Klischeebild vermuten ließe<br />
38 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011
SAND AN GRÜN<br />
Menschenleere Strände<br />
sind hier kein leeres<br />
Versprechen: In Ballyliffin<br />
(Bild) und am Silver Beach<br />
trifft man beim Strandspaziergang<br />
oft nur Möwen<br />
Irlands Ursprung – hart und herzlich<br />
Von Hans Christian Meiser<br />
Es ist eine Landschaft wie aus einem Roman von J.R.R. Tolkien: Bizarre<br />
Felsformationen, von Atlantikgischt umspült, uralte Friedhöfe<br />
mit gälischen Kreuzen, Steilküsten mit unberührten Sandstränden<br />
und schmale Landstraßen, die gewiss nicht für den modernen<br />
Verkehr gebaut sind. An den verrosteten Wegmarkierungen<br />
stehen immer wieder Schafe hinter den Steinmauern, und die winzigen<br />
Dörfer mit ihren ebenso winzigen Häfen und den kunterbunten<br />
Booten wirken geradezu aus Liliput entsprungen: Die Grafschaft<br />
Donegal, die ein Viertel von Irlands Westküste ausmacht, ist<br />
von der Zivilisation zwar nicht gänzlich vergessen worden, aber<br />
man hat zumindest den Eindruck, in einer Zeit angelangt zu sein, in<br />
der das Leben zwar schwerer, aber irgendwie beschaulicher war.<br />
ZAPFSÄULEN ZÄHLEN<br />
So sprechen die Bewohner dieser rauen Gegend vornehmlich Gälisch,<br />
und auch die Industrialisierung der Grünen Insel hat Donegal<br />
nicht ganz erreicht. Das „ursprüngliche Irland“, hier lebt es noch.<br />
Wer es kennenlernen will, kommt ohne Mietwagen nicht aus (wegen<br />
der schmalen Straßen auf dem Land am besten keinen allzu<br />
großen) – und ohne gutes Kartenmaterial ebenso wenig. Navigationsgeräte<br />
kapitulieren regelmäßig im Straßengewirr. Von Dublin<br />
kommend, kann man spätestens ab Enniskillen erahnen, in<br />
welche Landschaft man nun eintauchen wird. Noch sind<br />
die Heide- und Moorlandschaften nicht ganz so einsam,<br />
aber schon findet man die Tankstellen in den Dörfern<br />
WAHRZEICHEN<br />
Die allgegenwärtigen Schafe grüßen sowohl längs des<br />
Weges als auch des Öfteren mitten auf der Straße<br />
BRITISCH-IRISCHE KÜSTEN | VORAUSGEREIST<br />
mit zwei Zapfsäulen ausgestattet (für Diesel<br />
und Benzin) und die Pubs gegenüber<br />
mit fünf (für die diversen Bierspezialitäten).<br />
Dann taucht plötzlich in der Landschaft<br />
ein Schloss auf, dessen 1474 beginnende<br />
Historie so turbulent war, dass irgendwann<br />
nur noch eine Mauer übrig<br />
blieb: Lough Eske Castle. Mit dem größten<br />
finanziellen Aufwand, den Donegal je erlebte,<br />
wurde das Anwesen wiederaufgebaut<br />
und präsentiert sich heute als elegantes<br />
Landschloß, dass seinesgleichen<br />
sucht. Eben so wie Slieve League, der 600<br />
Meter hohe Klippenbergrücken, der mit<br />
seinen Wanderwegen und Steilküsten zu<br />
den höchsten seiner Art in Europa zählt<br />
und mit einem grandiosen, perfekt geformten<br />
Strand mit gelbgoldenem Sand aufwartet,<br />
der trotzdem Silver Beach heißt.<br />
Die Iren sind eben bescheidende Menschen.<br />
So wie Bartley, der Bruder der welt-
VORAUSGEREIST | BRITISCH-IRISCHE KÜSTEN<br />
IRISCH ELEGANT Das Lough Eske Hotel hat sich seit seiner<br />
Restaurierung zu einer beliebten Hochzeitslocation entwickelt<br />
Englisches Landleben – unverfälscht<br />
Von Uta Petersen<br />
Um es gleich vorwegzunehmen: Die typischen Fernsehfilmrosen<br />
ranken an den wenigsten Landsitzen in<br />
Cornwall. Aus einem ganz einfachen Grund – sie mögen<br />
keinen Wind. Der zerzaust die Haare und reißt gern<br />
die Landkarte mit sich, auf der man sich gerade zurechtfinden<br />
möchte. Denn die Wegweiser durch den<br />
Südwesten bleiben rätselhaft: Entweder sind sie vom<br />
Grün überwuchert, vom Wind in richtungslose Schräglage<br />
gebracht oder weisen gleich gen Himmel. Doch<br />
egal, wo man bei seinen Erkundungen landet, jedes Cottage<br />
oder Castle, jedes Fischerdorf, jede schwindelerregende<br />
Steilküste und jeder Strand befriedigen die tiefe<br />
Sehnsucht nach unverfälschter Natur und malerischem<br />
Country-Life. Gründliches Verirren auf den schmalen<br />
Landstraßen mit den mannshohen Hecken gehört dazu.<br />
WUCHERND GRÜN<br />
Wer ohne Umwege sein Ziel erreichen möchte und lieber<br />
über die Hecken hinwegschaut, nimmt ohnehin die geselligen<br />
kleinen Linienbusse. Die freundlichen Fahrer<br />
wissen zwar meist auch, wo wieder mal ein ZDF-Team<br />
eine neue Pilcher-Folge dreht, aber vor allem, wo gerade ein schöner<br />
Gasthof eröffnet hat und es die besten Galerien gibt. In der Formel<br />
1 wären sie auch gut aufgehoben. Schrecksekunden, wenn sie urplötzlich<br />
heftig für Fahrgäste bremsen, die an irgendwelchen Ecken<br />
zu- oder aussteigen. Zwei Stunden dauert die Fahrt von Newquay in<br />
das Künstlerdorf St. Ives, wo man aus dem Fenster der dortigen<br />
Tate-Gallery-Dependance die Surfer beobachten kann. Nur wenige<br />
Schritte weiter hat die Künstlerin Barbara Hepworth einen bezaubernden<br />
Skulpturengarten geschaffen. Durch die großlöchrigen, Botero-ähnlichen<br />
Bronzefiguren schmeichelt das Windspiel, man<br />
40<br />
PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
berühmten Sängerin Enya und Besitzer einer der beiden Bars im<br />
Ort Meenaleck, der aus nur vier Häusern besteht. Auch wenn die<br />
Wände mit Enyas Goldenen Schallplatten geschmückt sind – freitagabends<br />
gibt es immer noch Livemusik, und die Lebensfreude<br />
der Musiker und Einheimischen ist so ansteckend, dass man alle<br />
Sorgen auch ohne Alkohol vergisst. Ebenso verschrobene wie<br />
herzliche Charaktere kann man hier treffen, wie überhaupt fast<br />
überall in Donegal – und vor seiner Küste: Auf Tory Island, der<br />
nordwestlichsten bewohnten Insel Europas, die man in 45 Fahrtzeit<br />
mit der Fähre von Bunberg aus erreicht, „regiert“ Inselkönig<br />
Patsy Dan, der einzige „Monarch“ Irlands. So wundersam wie Patsy<br />
muss auch der Künstler Derek Hill gewesen sein, der es durch<br />
sein Bohème-Leben zu mehr Berühmtheit brachte als durch seine<br />
Bilder. Sein Wohnhaus und Atelier, eine Art intellektuelle Villa<br />
Kunterbunt, sind auf dem Weg zum Glenveagh National Park zu bestaunen.<br />
Letzterer beherbergt eine neogotische Schlossburg, deren<br />
Bewohner wohl nicht weniger exzentrisch waren. Wie ihre<br />
Heimat eine einzigartige Synthese: sanft und wild, offen und geheimnisvoll,<br />
mystisch und irdisch – irisch eben.<br />
STATT ROSEN Die Blumenkönigin zieht sich an Cornwalls Küste meist vor dem<br />
Wind zurück. Blühende Wiesen (hier bei Church Cove) finden sich trotzdem genug<br />
möchte ewig verweilen – und vergisst bei all dem Grün von Brombeerbüschen<br />
und Ginster, Palmen und Farnen fast, dass Cornwall<br />
lange Zeit Zinn- und Kupferrevier war. Geblieben sind überwucherte<br />
Maschinenhäuser, Fördertürme und geheimnisvolle Pfade wie der<br />
ehemalige Tinners Way von St. Ives nach St. Just. Cornwall erschließt<br />
sich überall fabelhaft zu Fuß. Ein Klippenweg an der Südküste bei<br />
Porthcurno endet am The Minack, einem entzückenden Freilichttheater<br />
am Steilhang, ein anderer zwischen Looe und Seaton führt<br />
vorbei an einem kleinen Labyrinth, wo man beim meditativen Gang<br />
durch die Windungen auch zur eigenen Mitte findet.
BRITISCH-IRISCHE KÜSTEN | VORAUSGEREIST<br />
LEINWANDLEBEN Herrlich altenglisch wirken die Wiesen des Dartmoor. Die höchsten Erhebungen, wie der Rough Tor, messen nur rund<br />
400 Meter. Echte „rolling hills“ eben, aus denen die Wildpferde sich bis heute glücklicherweise nicht vertreiben lassen<br />
TREATS GANZ OHNE TRICKS<br />
Das Tosen der keltischen See an der Nordküste hört man schon<br />
von Weitem. Die Extreme Academy in Watergate Bay von Will und<br />
Henry Ashworth ist internationaler Surfer-Treffpunkt, das angeschlossene<br />
Hotel der Brüder eines der Design-Highlights an der<br />
Küste. Auch der Nachbar hat Star-Appeal: In Jamie Olivers Restaurantableger<br />
Fifteen bringen zwanzig Jungköche direkt über<br />
ROUTENPLANER Willkommen an Bord! Reisen Sie mit Hapag-Lloyd Kreuzfahrten rund um Irland und die Britischen Inseln<br />
MS EUROPA<br />
5. 7. – 19. 7. 2012 (EUR 1215)<br />
Von Kiel nach Hamburg<br />
Kiel –Leith–Invergordon–Portree–Dublin–<br />
Cobh – Milford–Haven–Tresco–Penzance –<br />
Cowes–Dover–Hamburg<br />
MS EUROPA<br />
23. 7. – 12.8.2012 (EUR 1217)<br />
Von Kiel nach Kiel<br />
Kiel – Lerwick–Akureyri–Reykjavik–Passage Prins Christian Sund<br />
(eisabhängig)– Grönland (Wetter- und eisabh. Anlandungen z.B.<br />
Nuuk, Disko-Bucht, Ilulissat, Sisimiut, Paamiut)–Passage Prins<br />
Christian Sund (eisabh.) –Tórshavn–Kirkwall–Kiel<br />
den Schaumkronen der Wellen Erlesenes auf den Teller. Kein Wunder,<br />
die regionale Küche ist reich gesegnet: Fisch- und Muscheln<br />
satt, Wild und Lamm aus den Wäldern und Mooren, alle erdenklichen<br />
Kräuter und Gemüse, Früchte für ausgefallene Chutneys, einzigartige<br />
Käse wie Cornish Yarg oder Keltic Gold, dazu Cider und<br />
Brände aus heimischen Apfelsorten. Für den Nachtisch sorgen die<br />
Treat Trikes, die beschirmten blauen Dreiräder. Aber wo sind sie<br />
denn nun zu finden, die romantischen Rosenbüsche an Haus- und<br />
Felssteinmauern? Am besten in den Dörfern der Nachbargrafschaft<br />
Devon. Am Rande des mysteriösen Dartmoors thront Bovey Castle,<br />
ein familiäres Golfhotel. Wer dort einmal Falkner Martin Whitney<br />
und seine Greifvögel besucht hat und sich am offenen Kaminfeuer<br />
Cream Tea und Scones mit Konfitüre und Clotted Cream servieren<br />
lassen hat, ist mit der romantischen Seite dieses Landstrichs augenblicklich<br />
versöhnt. Aber wenn man schon mal hier ist: Im abgelegenen<br />
Loddiswell betreibt ein ehemaliger IT-Manager eine Chilifarm<br />
– mit scharfen Schoten aus aller Welt. ❖<br />
HAFENHIGHLIGHTS Meist kunterbunt tanzen die Fischerboote<br />
vor den Dörfern auf dem Wasser (hier im Hafen von Mevagissey)<br />
MS BREMEN<br />
31.5. – 16.6.2012 (BRE 1211)<br />
Von Hamburg nach Reykjavik<br />
Hamburg–Southampton–Tresco–Cork–Westirland (Great Skellig, Dingle,<br />
Kreuzen vor den Cliffs of Moher, Aran Islands)–Galway–Kreuzen vor den Klippen<br />
von Slieve League–Tory Island– Stornoway –Färöer (Kreuzen vor Suduroy,<br />
Tórshavn)–Heimaey, Kreuzen vor Surtsey–Reykjavik<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 41
KULTUR AN BORD | OCEAN SUN FESTIVAL<br />
Klassiker<br />
in Asien<br />
Vor Europas Küsten ist es längst eine<br />
Institution: das Ocean Sun Festival.<br />
Jetzt macht der klassische Ozean-<br />
Höhepunkt erstmals Station in Asien<br />
ZWEI WELTEN – EINE REISE. Der Brückenschlag zwischen<br />
Ost und West, zwischen Asien und Europa, ist eine<br />
anziehende Mischung. In den Fusionkreationen der Spitzenköche<br />
ebenso wie in Design, Sport und Kunst. Ein kontrastreiches<br />
Zusammenspiel, das auch musikalisch hervorragend<br />
harmoniert: Erstmals spielt das Ocean Sun Festival<br />
2012 unter dem Motto „Europa trifft auf Asien“ auch vor fernöstlichen<br />
Ufern. Seit 2007 gibt das erste jährlich stattfindende Festival für<br />
klassische Musik auf hoher See regelmäßig renommierten Interpreten<br />
die Möglichkeit, auf einer gemeinsamen Reise zu konzertieren – und<br />
ihren Zuhörern die Gelegenheit, ihre Stars auch jenseits der klassischen<br />
Konzertsäle kennenzulernen: Neben den Matinée- und Soirée-<br />
Auftritten stehen auch Porträtgespräche mit den Künstlern auf dem<br />
Bordprogramm, und die Chancen stehen nicht schlecht, ihnen beim<br />
Deckspaziergang anschließend höchstpersönlich zu begegnen. Vom<br />
23. Februar bis 10. März 2012 geht die Reise 16 Tage lang von Hongkong<br />
nach Ho-Chi-Minh-Stadt auf dem Weg durch das Chinesische Meer.<br />
Hochkarätige Künstler sind dabei, darunter Jan Vogler, einer der bedeutendsten<br />
deutschen Cellisten, der zudem Intendant der Dresdner<br />
Musikfestspiele sowie künstlerischer Leiter des Moritzburg Festivals<br />
ist, in Kombination mit jungen Gesichtern der Klassikszene. Sopran-<br />
Spitzenleistungen verspricht die Georgierin Nino Machaidze, die schlagartig<br />
berühmt wurde, als sie bei den Salzburger Festspielen 2008 als<br />
Gounods Juliette für die schwangere Anna Netrebko einsprang. Seither<br />
folgt eine Paraderolle auf die andere, weil die 28-Jährige nicht nur glas-<br />
42 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
Nino Machaidze<br />
klare Belcanto-Koloraturen beherrscht, sondern ihr Publikum auch mit<br />
natürlicher Anmut und Lebenslust verzaubert. Noch jünger, aber auch<br />
bereits auf dem Sprung auf die besten Bühnen ist Ray Chen. Der 22-jährige,<br />
mehrfach preisgekrönte australisch-taiwanesische Violinist spielt<br />
eine Huggins-Stradivari von 1708 und wurde 2011 für sein Debütalbum<br />
„Virtuoso“ mit dem Echo ausgezeichnet. Manche prophezeien ihm bereits<br />
eine ähnliche Karriere wie Lang Lang. Mit an Bord ist auch das<br />
Shanghai Quartet: 1983 gegründet, zählt es zu den führenden Kammermusik-Ensembles<br />
und pflegt ein Repertoire, das fernöstliche und<br />
westliche Werke, Vergangenheit und Moderne kombiniert – wie das gesamte<br />
Ocean Sun Festival bei dieser außergewöhlichen Premiere.<br />
OCEAN SUN FESTIVAL GOES ASIA<br />
Neue Kulissen: Auf ihrer Reise von Hongkong nach Ho-Chi-Minh-<br />
Stadt (23.2.–10.3.2012, EUR 1204) bringt die EUROPA das Ocean<br />
Sun Festival und seine Stars vor die Küsten Asiens. Weitere Informationen<br />
unter www.hlkf.de<br />
Ray Chen Jan Vogler Shanghai Quartet
Auf der Bühne EUROPAs<br />
KULTUR AN BORD<br />
Ob große Künstler oder Nachwuchstalente, ob Musical oder Oper – das Winterprogramm<br />
an Bord verspricht musikalische Abwechslung bei heißen Temperaturen<br />
Starthilfe<br />
Was haben Christoph Eschenbach, Sabine Meyer und Julia Fischer<br />
gemeinsam? Der Dirigent, die Klarinettistin und die Geigerin<br />
wurden von der Deutschen Stiftung Musikleben gefördert.<br />
Seit 1962 unterstützt die Institution den deutschen Spitzennachwuchs<br />
ebenso langfristig wie individuell, u. a. mit<br />
wertvollen Leihinstrumenten, Stipendien und Hilfe beim Erlangen<br />
von Podiumserfahrung. Von Letzterer profitiert seit<br />
2004 eine Auswahl der besten Stipendiaten als Gäste der<br />
EUROPA: Auf hoher See und bei Landausflügen musizieren<br />
sie das nächste Mal im Frühjahr 2012. Bereits zum 15. Mal<br />
dabei ist Stiftungspräsidentin Irene Schulte-Hillen. „Für die<br />
Stipendiaten sind die Kammermusikfeste an Bord gleichzeitig<br />
Herausforderung und Freude“, sagt sie. „Mit Gleichgesinnten<br />
können sie über einen längeren Zeitraum in angenehmster<br />
Umgebung neue Programme einstudieren und präsentieren.<br />
Und für die Gäste ist es eine schöne Überraschung, den ein<br />
oder anderen Musiker bald darauf in den großen Konzertsälen<br />
daheim wiederzuentdecken.“ Live an Bord von<br />
Ho-Chi-Minh-Stadt nach Rangun (EUR 1205)<br />
Stella Maris<br />
Erfolgsschlager<br />
Das Talent wurde ihr in die Wiege gelegt:<br />
Vicky Leandros ist Tochter eines griechischen<br />
Schlagersängers. Kein Wunder,<br />
dass sie schon mit 13 auf der Bühne stand<br />
und dort seit 46 Jahren Erfolge feiert. Ans<br />
Kürzertreten denkt sie trotzdem nicht.<br />
„Zeitlos“ wie der Titel ihres letzten Albums,<br />
begeistert die Entertainerin auch weiterhin<br />
ihr Publikum mit unvergesslichen Hits wie<br />
„Theo, wir fahr’n nach Lodz“. Live an Bord<br />
von Honolulu nach Nouméa (EUR 1201)<br />
Duett<br />
„Jekyll & Hyde“, „Die Schöne und das Biest“<br />
– bei Leah Delos Santos und Yngve Gasoy<br />
Romdal tauchen nicht nur die zum Teil gleichen<br />
Musicals im künstlerischen Lebenslauf auf, sie<br />
sind auch privat ein Paar. Die Philippinin und<br />
der Norweger, die sich in Deutschland trafen,<br />
bringen ihre gemeinsamen und individuellen<br />
Bühnenerfahrungen aus<br />
Klassikern wie „West<br />
Leah Delos Santos<br />
Side Story“, „Miss Saigon“,<br />
„Jesus Christ Superstar, „Evita“ und „Les Miserables“<br />
über Weihnachten und Silvester vor den<br />
Küsten Mittelamerikas auf die Ozeanbühne. Live<br />
an Bord von La Guaira nach Acapulco (EUR 1205)<br />
Yngve Gasoy Romdal<br />
Wer sich auf der Bühne der EUROPA bewiesen hat, ist reif für die Weltkarriere: Nadine Sierra von der<br />
San Francisco Opera (M.) ist so weit. Die Sopranistin sang sich bei der Stella Maris International Vocal<br />
Competition 2011 erfolgreich in die Herzen des Publikums und nahm dessen Preis aus den Händen<br />
von Juryleiter Michael Schade (r.) und Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten-Geschäftsführer Sebastian Ahrens<br />
(l.) entgegen. Gala El Hadidi von der Semperoper Dresden gewann zwei der begehrten Jurypreise: ein<br />
Testrecording mit der Deutschen Grammophon und ein Gastengagement an der Wiener Staatsoper.<br />
Die Nachfolger der beiden entscheiden sich 2012 auf der Fahrt von Dubai nach Port Louis: Vom 6. bis<br />
25.11. stellen sich die besten Nachwuchsstimmen internationaler Opernhäuser dem EUROPA-Publikum.<br />
Deren richtigen Riecher bestätigen die Anschlusserfolge der Preisträger: Jong Min Park, Stella-<br />
Maris-Gewinner 2009, gewann kürzlich bei der XIV. International Tchaikovsky Competition 2011.<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 43
ERLESEN | DROEMER KNAUR REISELEKTÜRE<br />
Droemer Knaur<br />
44<br />
REISELEKTÜRE<br />
NEUHEITEN FÜR ALLE SIEBEN MEERE<br />
GEFÄHRLICH CLEVER<br />
Ende des 12. Jahrhunderts beginnt ein Junge aus ärmsten<br />
Verhältnissen seinen unaufhaltsamen Aufstieg an die Spitze<br />
der Minnesänger – und das, obwohl Walther von der Vogelweide<br />
mit allen Konventionen bricht. Was keiner seiner Gönner<br />
ahnt, die ihn als „Nachtigall“ preisen: Walther dient<br />
nur einem Herren, und das ist er selbst. Geschickt sammelt<br />
er Informationen und verkauft nicht nur seine Kunst, sondern<br />
auch sein Wissen über die Kronprätendenten für einen<br />
hohen Preis. Dabei kreuzen seine Wege immer wieder die<br />
der jüdischen Ärztin Judith, die auf<br />
ihre Weise kompromisslos ihren<br />
Weg verfolgt. Manchmal als Walthers<br />
Gegnerin, manchmal als<br />
seine Verbündete, und immer entschlossen,<br />
die Welt zu verändern.<br />
Für Walther wird sie die Frau seines<br />
Lebens. Mit gefährlichen Konsequenzen...<br />
Eine spannend geschriebene<br />
Zeitreise mit Liebe zu<br />
Figuren und Detail. Tanja Kinkel,<br />
Das Spiel der Nachtigall, Droemer,<br />
928 Seiten, 24,99 Euro<br />
PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
Heldenlieder<br />
Seit 21 Jahren lässt Tanja Kinkel mit ihren Romanen Persönlichkeiten<br />
der Zeitgeschichte wiederauferstehen. PASSAGEN sprach mit ihr<br />
über ihr neustes Werk und den Authentizitätsanspruch ihres Genres<br />
TANJA KINKEL<br />
veröffentlichte mit<br />
21 Jahren ihren<br />
ersten Bestseller<br />
>> Noch mehr Ideen finden Sie unter www.droemer-knaur.de und www.tanja-kinkel.de<br />
Walther von der Vogelweide lebte um 1200, über sein Leben ist<br />
kaum etwas bekannt. Wie nähert man sich so einer Figur?<br />
Zunächst tatsächlich über die Dichtung. Im Vergleich zu vielen<br />
seiner Zeitgenossen tritt Walthers Persönlichkeit aus<br />
seinen Liedern lebendig hervor: kantig, gleichzeitig engagiert,<br />
geltungsbedürftig und sehr vital. Natürlich ist das nur der<br />
Beginn. Ich brauche für einen Roman im Durchschnitt zwei<br />
Jahre, davon allein eineinhalb Jahre Recherche.<br />
Wie akkurat muss ein historischer Roman, wie fiktiv darf er sein?<br />
Für mich als Autorin – und auch als Leserin – sind zwei Extreme<br />
zu vermeiden: Das eine sind verkleidete Fußnoten. Sachwissen,<br />
das nur zeigt, was zu der Zeit noch passiert ist, aber<br />
für das Verständnis der Geschichte unnötig ist. Keiner meiner<br />
Romane erhebt den Anspruch, ein vollständiges Bild seiner<br />
Epoche zu sein. Er liefert eine bestimmte Geschichte aus dieser<br />
Epoche, und die muss glaubwürdig sein. Dafür nicht gründlich<br />
zu recherchieren, wäre das zweite Extrem, denn dann könnte<br />
der Roman zu jeder Zeit spielen. Wenn ein wichtiger Aspekt erfunden<br />
ist, schreibe ich das im Nachwort. Auch umgekehrt:<br />
wenn etwas unglaublich klingt, aber tatsächlich so passiert ist.<br />
Wie wählen Sie Ihre Themen und Protagonisten aus?<br />
Das ist völlig unterschiedlich. Es kann durch eine Diskussion<br />
der Fall sein, wie bei meinem Gegenwartsroman „Götterdämmerung“,<br />
oder durch den Anblick eines Gebäudes wie der Alhambra,<br />
die mich zu „Mondlaub“ inspirierte. Walther von der<br />
Vogelweide fand ich großartig, seitdem ich im Studium sein<br />
Lied „Ich hân mîn lêhen“ gelesen hatte.<br />
Gibt es historische Personen, die Sie zwar faszinieren, über die<br />
Sie aber garantiert nie schreiben werden?<br />
Es passiert gelegentlich, dass ich mit der Recherche zu einem<br />
Thema anfange und feststelle, dass es schon einen genialen<br />
Roman dazu gibt. Das ist dann sehr deprimierend. Ich habe<br />
auch ein Problem mit Themen, die nah an der Gegenwart<br />
sind. Wenn reale Figuren oder ihre nächsten Angehörigen noch<br />
leben, ist das ein ganz anderes Gefühl als bei einem „Sicherheitsabstand“<br />
von einem Jahrhundert. Ich würde zwar gerne<br />
über Sylvia Plath schreiben, aber Sylvias Tochter ist etwa so<br />
alt wie ich. Technisch gesehen ist es das Gleiche, ob man Tagebücher<br />
von Byron oder Sylvia Plath liest. Aber das Gefühl<br />
des Voyeurismus ist bei letzterer doch entscheidend größer.<br />
Interview: Anja Christina Lohmann
Inbester Gesellschaft<br />
IN BESTER GESELLSCHAFT<br />
Erleben Sie mit dem Hapag-Lloyd Kreuzfahrten Club einen akustisch<br />
und kulinarisch außergewöhnlichen Jahresaus- und -einklang<br />
Adventsromantik<br />
Budapest, 5. 12.2011 bis 8.12.2011<br />
Wer wissen will, warum Budapest auch als „Paris des<br />
Ostens“ bekannt ist, der findet auf dieser Vorweihnachtsreise<br />
Antworten. Vom eleganten Champagnerempfang<br />
im Festetics Palais über die Entdeckungstour im beeindruckenden<br />
Burgviertel, den Besuch der berühmten<br />
Liebfrauenkirche – heute Teil des UNESCO-Welterbes –<br />
bis hin zum Bummel über den prachtvollen Andràssay<br />
Boulevard mit seinen einladenden Geschäften: Die ungarische<br />
Hauptstadt hat sich ihre historische Eleganz bewahrt.<br />
So ist es nur standesgemäß, dass die Clubmitglieder<br />
mit dem Fünf-Sterne-Hotel Boscolo New York Palace<br />
in einen Palast aus dem 19. Jahrhundert logieren. Zu<br />
ebenso stilvollen Weihnachtseinkäufen laden der romantische<br />
Weihnachtsmarkt auf dem Vörösmarty-Platz und<br />
der Ausflug in das kleine Künstlerdorf Szentendre ein, wo<br />
sich mit Sicherheit besonders schöne handgemachte Weihnachtsdekoration für den Baum zu Hause<br />
findet. Musikalischer Höhepunkt der Reise ist der Besuch des Balletts „Der Nussknacker“ im opulenten<br />
Opernhaus Budapests mit anschließendem Dinner im Restaurant auf der Fischerbastei mit fantastischem<br />
Blick auf die Donau und die beleuchtete Bastei mit dem Schlossareal.*<br />
Gourmetfeuerwerk<br />
München, 30.12.2011 bis 2. 1.2012<br />
„Eine gute Küche ist das Fundament allen Glücks“, stellte einmal der französische Meisterkoch Auguste<br />
Escoffier fest. Wie recht der Schöpfer der Grande Cuisine damit hatte, können die Teilnehmer dieser<br />
Reise am eigenen Leib erfahren: Sowohl das Acquarello, eines der hundert besten italienischen Restaurants<br />
der Welt, als auch das im alpenländischen Stil eingerichtete Gourmetrestaurant Alpentraum öffnen<br />
exklusiv für die Clubgäste ihre Türen. Diesem kulinarischen Hochgenuss steht das mehrgängige Candlelight-Dinner<br />
am Silvesterabend im Königssaal<br />
des Bayerischen Hofs in nichts nach: Das 5-<br />
Sterne-Hotel, Mittelpunkt der Clubveranstaltung,<br />
ist seit vielen Jahren das erste Haus<br />
am Platz und hat bis heute viele seiner Traditionen<br />
bewahrt. Nicht minder prachtvoll ist<br />
das Cuvilliés-Theater, eine der schönsten<br />
Spielstätten der Stadt und der passende Rahmen<br />
für das Festkonzert des Münchener<br />
Kammerorchesters. Karten in der besten<br />
Kategorie sind dort ebenso selbstverständlich<br />
wie für die Münchner Philharmonie,<br />
wo die Münchner Symphoniker mit „Beethovens<br />
Neunter“ zum Jahresauftakt einen<br />
Paukenschlag setzen.*<br />
* Programmänderungen vorbehalten<br />
Sie möchten mehr über die Vorzüge des Hapag-Lloyd Kreuzfahrten Clubs erfahren? Eine ausführliche<br />
Informationsbroschüre können Sie direkt mit der Postkarte in der Heftmitte anfordern!<br />
MEILENWEIT<br />
Aktuelle Angebote aus<br />
dem Bonusprogramm:<br />
EUR1206 • Die Seele Indiens •<br />
Von Rangun nach Dubai •<br />
21.3.–6.4 .2012 • 16 Tage<br />
Für 30.000 Bonusmeilen p. P.:<br />
eine Ermäßigung von 3.300 Euro<br />
p. P. auf den Reisepreis<br />
Für 20.000 Bonusmeilen p. P.:<br />
eine Ermäßigung von 2.400<br />
Euro p. P. auf den Reisepreis<br />
Für 10.000 Bonusmeilen p. P.:<br />
eine Ermäßigung von 1.200<br />
Euro p. P. auf den Reisepreis<br />
Die Angebote gelten auch für<br />
Einzelreisende.<br />
HAN1204 • Expedition Südsee<br />
• Von Puerto Montt nach Tahiti<br />
• 3.3.–26.3. 2012 • 23 Tage<br />
Für 3.500 Bonusmeilen p. P.:<br />
Sie erhalten ein Upgrade von<br />
einer Kategorie bei Buchung einer<br />
Kabine der Kat. 2–5.<br />
Das Angebot gilt auch für<br />
Einzelreisende.<br />
BRE1208 • Transatlantik • Von<br />
Belém nach Teneriffa • 2. 5.–<br />
13.5. 2012 • 11 Tage<br />
Für 7.000 Bonusmeilen p. P.:<br />
Bei Buchung einer Garantiekabine<br />
in der Kat. 1–5 erhalten<br />
Sie ein Upgrade in Kat. 6.<br />
COL1204 • Ostasien • Von<br />
Shanghai nach Manila • 29.2. –<br />
18.3.2012 • 18 Tage<br />
Für 12.000 Bonusmeilen p. P.:<br />
eine Ermäßigung von 2.000<br />
Euro p. P. auf den Preis<br />
(in Kat. 2–12)*<br />
Dieses Angebot gilt auch für<br />
Einzelreisende.<br />
––––––––––<br />
Informationen und Buchung<br />
über die kostenlose Club-<br />
Hotline Tel. 08 00/0 00 72 92<br />
(aus Deutsch land),<br />
Tel. 00 49/40/ 30 01 47 00<br />
(aus dem Ausland), per E-Mail:<br />
kreuzfahrtenclub@ hlkf.de,<br />
www.hlkf.de/club<br />
* Reisepreis der Seepassage<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 45<br />
Fotos: Istockphoto (1)
365 Tage shoppen, erleben und genießen!<br />
Ihre 360°-Reisewelt am Hamburg Airport<br />
Reisemarkt, Terminal 1, Ebene 2+3
1911-2011 Hamburg Airport<br />
Jubiläumsaktionen<br />
Jetzt exklusive<br />
Jubiläumsangebote<br />
sichern!
Fotos: Lutz Jäkel (2), Look-Foto (1)<br />
SIEBEN MEERE<br />
48<br />
+++ Zeitloser Spitzenreiter:<br />
Auch 2012 zeichnete der „Complete<br />
Guide to Cruising & Cruise Ships“ von<br />
Berlitz MS EUROPA als einziges<br />
Schiff weltweit mit „5-Sterne-plus“<br />
aus. „Zeit kann der EUROPA nichts anhaben.<br />
Sie fasziniert immer wieder aufs<br />
Neue dank des besonderen Engagements<br />
seitens Crew und Management“,<br />
so Tester Douglas Ward, der das kulinarische<br />
Angebot von Sternekoch Dieter<br />
Müller besonders hervorhob. Auch<br />
der Rest der Flotte konnte punkten: MS<br />
HANSEATIC wurde als einziges Expeditionsschiff<br />
mit fünf Sternen ausgezeichnet,<br />
die kleine „Schwester“ MS<br />
BREMEN erhielt erstmals die Auszeichnung<br />
„4-Sterne-plus“. +++<br />
PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
Die Vision<br />
EUROPA 2<br />
nimmt reale<br />
Gestalt an:<br />
PASSAGEN.tv<br />
begleitete<br />
den Stahlschnitt<br />
in der Werft<br />
PREMIERE<br />
Es war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem großen<br />
Ziel: Am 5. September begann in der Werft STX Europe im<br />
französischen Saint-Nazaire offiziell der Bau der EUROPA 2. Die<br />
Geschäftsführer von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Sebastian Ahrens<br />
(l.) und Dr. Wolfgang Flägel (r.) gaben das Startzeichen für den<br />
ersten Stahlschnitt des neuen Schiffs, das im Frühjahr 2013 auf<br />
seine erste Reise gehen wird. Bis es so weit ist, werden 835<br />
Werftarbeiter rund 2,5 Millionen Arbeitsstunden in die Verwirklichung<br />
des legeren und modernen Schwesternschiffs der<br />
EUROPA investieren, um insgesamt 11 Decks mit 258 luxuriösen<br />
Suiten (Mindestgröße 28 Quadratmeter!) zu gestalten. In<br />
unterschiedlichen Werfthallen werden die einzelnen Schiffsteile<br />
in den nächsten Monaten gefertigt, die Kiellegung ist für das<br />
Frühjahr 2012 geplant. Alle Interessierten können die ersten<br />
Bauschritte aus der Ferne miterleben: Die Filmaufnahmen des<br />
Baubeginns sind gleichzeitig auch die Premiere des neuen Videoblogs<br />
PASSAGEN.tv! Alle vier bis sechs Wochen berichtet<br />
das neue Angebot im Internet neben der Entstehung der<br />
EUROPA 2 – ob Kiellegung, Auswahl der Möbel oder Taufe im<br />
Frühjahr 2013 – auch über Events an Bord der bestehenden<br />
Flotte oder die Indienststellung der COLUMBUS 2 im April 2012.<br />
Wer sich keine Folge entgehen lassen will, kann sich unkompliziert<br />
auf der Website registrieren und wird dann per E-Mail über<br />
neue Beiträge informiert. Reinklicken! www.hlkf.de/passagentv<br />
AUSGEZEICHNET!<br />
Seit einigen Monaten erst sticht er<br />
in See und ist schon ein kleiner Star<br />
der Reisewelt: Käpt’n Knopf und<br />
das Familienreisekonzept, für das er<br />
steht. In einer Umfrage des Fachblatts<br />
„Travel One“ kürten die Teilnehmer<br />
aus der Touristikbranche<br />
den Ausbau der Familienreisen von<br />
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten in Kooperation<br />
mit der Spielzeugmanufaktur<br />
Steiff zur „Produktinnovation<br />
2011“ in der Sparte Kreuzfahrten.
EXPEDITION PUR<br />
Eine Reise um die Tschuktschen-Halbinsel ist selbst für<br />
gestandene Entdecker noch echtes Neuland. Zum ersten<br />
Mal lief die BREMEN im August den Hafen Lorino und die<br />
westliche Küste der Halbinsel an – und wurde prompt mit<br />
außergewöhnlichen Begegnungen mit Walrossen belohnt.<br />
Auch der Braunbär, der den Gästen in der Amalik-Bucht<br />
von Alaska vor die Linse lief, war mit seinem hellen<br />
Fell eine seltene Entdeckung (o.). Ganz im<br />
gewohnten weißen Pelz zeigten sich die Eisbären<br />
nahe der Nordwestpassage (u.). Deren drei mögliche<br />
westliche Eingänge besuchte die BREMEN im<br />
Anschluss als erstes Schiff überhaupt allesamt –<br />
und umrundete damit auch erstmals Banks Island<br />
auf den Spuren von Entdecker Robert McClure.<br />
SUPERLATIVE<br />
Macau mag nur knapp 30 Quadratkilometer groß sein, die<br />
allerdings strotzen nur so vor luxuriösen Attraktionen. Neuster<br />
Stein im Collier der Mega-Resorts ist das Galaxy Macau<br />
auf dem Cotai Strip zwischen den Inseln Taipa und Coloane.<br />
Auf 550.000 Quadratmeter Fläche entstanden insgesamt<br />
drei Hotels, darunter ein elegantes Banyan Tree mit 2.800-<br />
Quadratmeter-Spa und zehn Privatvillen mit eigenem Pool.<br />
Auch sonst glänzt das neue Resort mit Superlativen: Der Privatstrand<br />
säumt den angeblich weltweit größten Wellenpool<br />
(mit über 1,5 Meter hohen Wellen), im Casino erwarten 600<br />
Spieltische den Einsatz der Gäste. Kein Wunder, dass das<br />
Haus bei den <strong>China</strong> Tourism & Meeting Industry Awards den<br />
Preis als „Bestes neues Hotel des Jahres 2011“ abräumte.<br />
SIEBEN MEERE<br />
Hautnah: Der Weg<br />
um die Tschuktschen-<br />
Halbinsel und Richtung<br />
Nordwestpassage<br />
brachte den Gästen<br />
der BREMEN eindrucksvolle<br />
Tierbegegnungen<br />
NEUE ZIELE<br />
Vorfreude ist die schönste Freude – und die dürfte mit der<br />
neuen Vorschau auf die Kreuzflüge 2012/13 nur so sprudeln:<br />
Zum Jahreswechsel 2012/13 steuert der Privatjet<br />
ALBERT BALLIN magische Stätten zwischen Ägypten und Myanmar<br />
an. Im März 2013 folgt die Flugroute den Spuren<br />
östlicher Weltreligionen u. a. in Nepal und Myanmar, im Mai<br />
der alten Seidenstraße bis in die Mongolei. Eine ganz andere<br />
Richtung jenseits der Linienverbindungen schlägt ALBERT<br />
BALLIN im August ein: Von den Niagarafällen bis nach Alaska<br />
geht es in die schönsten Nationalparks der USA und Kanada,<br />
wo die Reisenden zu außergewöhnlichen Ausflügen<br />
auch in Wasserflugzeug und Helikopter umsteigen. Für alle,<br />
die vorher in das Reisen mit dem Privatjet hineinschnuppern<br />
wollen, gibt es 2012 die Gelegenheit bei zwei neuen Kurzkreuzflügen:<br />
Jeweils drei Tage geht die Reise im März nach<br />
Ägypten und im April nach Jerusalem. www.hl-kreuzfluege.de<br />
AUSGABE 4.2011 | PASSAGEN 49
DER REDE WERT<br />
Stiftunglife<br />
... wurde 1989 von Jürgen Gessner gegründet.<br />
20.000 Euro standen in den ersten Jahren auf<br />
der Liste geförderter Projekte – inzwischen wird<br />
dieser Betrag wöchentlich ausgeschüttet. Alle<br />
Gelder gehen direkt und vollständig in die<br />
Förderung. Kosten für Reisen und Verwaltung<br />
werden vom Stiftungsgründer getragen.<br />
Alle Informationen über Partnerschaft und<br />
geförderte Projekte: www.hlkf.de/stiftunglife<br />
50 PASSAGEN | AUSGABE 4.2011<br />
Konzentriert engagiert<br />
Für Umwelt, Jugend und Helfer: Ab sofort arbeiten Hapag-Lloyd Kreuzfahrten<br />
und Stiftunglife im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft zusammen<br />
BEI STIFTUNGLIFE IST DER NAME PROGRAMM. Ob in entlegenen Dörfern Asiens oder<br />
mitten in Deutschland: Die gemeinnützige Stiftung setzt mit finanzieller und fachlicher Unterstützung<br />
überall dort an, wo die Chance auf eine lebenswerte Zukunft etwas Nachhilfe<br />
braucht. Eine Mission, auf der Stiftungsgründer Jürgen Gessner ab sofort noch stärker gemeinsam<br />
mit Hapag-Lloyd Kreuzfahrten unterwegs ist. Schon seit zwei Jahren<br />
unterstützt der Kreuzfahrtveranstalter Stiftunglife regelmäßig bei Projekten wie<br />
den „Swimming Doctors“ in Myanmar, jetzt wird die Zusammenarbeit ausgeweitet:<br />
Künftig kommen alle Erlöse – ob aus der Versteigerung von Seekarten, Charity-Events<br />
an Bord oder Spenden von Unternehmen und Gästen – komplett den<br />
Projekten der Stiftung zugute. „Stiftunglife engagiert sich direkt und unbürokratisch<br />
dort, wo Hilfe benötigt wird – und die Arbeit ist so transparent wie bei kaum<br />
einer anderen Organisation“, sagt Geschäftsführer Sebastian Ahrens. Da die Verwaltungskosten<br />
privat getragen werden, fließen alle Spenden zu 100 Prozent in die<br />
Projektarbeit. Für den nötigen Überblick sorgt ein „gläsernes Konto“ im Internet,<br />
anhand dessen jeder mitverfolgen kann, wofür seine Spende verwendet wird – mit<br />
Glücksgarantie: Wer nach sechs Monaten nicht damit zufrieden ist, was mit seinem<br />
Geld passiert, bekommt es zurück. „Die Grundprinzipien von Stiftunglife haben<br />
uns überzeugt“, sagt Sebastian Ahrens. „Unser Wunsch war es, unser Sozialund<br />
Umweltengagement noch stärker zu fokussieren, und durch die Konzentration<br />
auf diese Stiftung können wir jetzt noch effektiver helfen.“<br />
EIN GEWINN FÜR ALLE SEITEN<br />
Die Inhalte der geförderten Projekte werden dabei bewusst einen Bezug zu den Reiserouten<br />
von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten haben. „Jede Reise ist mit einem Projekt verbunden, das wir<br />
an Bord vorstellen“, sagt Jürgen Gessner. „Die Gäste und Crewmitglieder können es besuchen,<br />
sich informieren und selbst nachschauen, was mit ihrem Engagement vor Ort passiert.“<br />
Aktuelle Ereignisse wie Naturkatastrophen sind bei der Auswahl ebenso ausschlaggebend,<br />
sodass die Projekte laufend angepasst werden. Die Erlöse werden in drei großen Themenbereiche<br />
eingesetzt: „Umwelt schützen“, „Helfern helfen“ und „Jugend fördern“. Dabei sind<br />
die Grenzen fließend. So verteilt die Stiftung etwa für 1 Dollar Miete monatlich Solarlampen<br />
in entlegenen Dörfern Asiens als Ersatz für die umwelt- und gesundheitsgefährdende Kerosinlampe.<br />
Der Erlös fließt in die Dorfkasse, mit der die Bewohner wiederum gemeinsame Projekte<br />
umsetzen können. Ein Beispiel für den Themenbereich „Helfern helfen“ ist die Unterstützung<br />
der deutschen „Tafeln“ mit speziellen Kühlwagen zum Transport der gespendeten<br />
Lebensmittel. Ein Gewinn für alle Seiten. Ebenso wie die Förderung von Studenten in Myanmar:<br />
Jedes Jahr wählt Stiftunglife die besten Studenten einer Region aus und gibt ihnen ein<br />
zinsloses Ausbildungsdarlehen. Wenn Jürgen Gessner dieses Jahr zur Auswahl der neuen Stipendiaten<br />
anreist, freut er sich auf eins besonders: „Die erste Studentin, die wir vor fünf Jahren<br />
ausgewählt haben, ist jetzt fertig mit ihrem Medizinstudium. Sie kann in ihrem Land arbeiten<br />
und helfen. Es ist ein tolles Gefühl, dass man daran mitgewirkt hat!“ ❖<br />
Barbara Marenbach<br />
VORSCHAU: Leben am Nordpolarkreis Kühle Schönheit: Begegnungen zwischen Norwegen,<br />
Island und Grönland Atlantikansichten Die Nord-Süd-Tangente: Stadtbummel und<br />
Genussreisen von Brest bis Casablanca Winzige Paradiese Vergessene Welten im Südpazifik:<br />
Unterwegs in Papua Neuguineas Dschungellabyrinthen<br />
Die nächste Ausgabe von PASSAGEN erscheint am 16. Februar 2012.
Caviar House & Prunier ist Lieferant und Partner von MS EUROPA,<br />
der Spitzengastronomie und des selektierten Fachhandels.<br />
Gerne beliefern wir auch Sie, den privaten Feinschmecker, mit Spezialitäten<br />
zu jedem Anlass aus unserem Versandkatalog.<br />
Caviar House & Prunier GmbH – Headoffice / Versand<br />
Redcarstr. 2a • 53842 Troisdorf<br />
www.caviarhouse-prunier.de • info@caviarhouse-prunier.de<br />
Das sollten Sie probieren!<br />
Fordern Sie unseren exklusiven Gratis-Versandkatalog an.<br />
Kostenfrei bequem per Telefon:<br />
0800 / 22 25 855<br />
Caviar House & Prunier Seafood Bar im Alsterhaus<br />
Jungfernstieg 16 • 20354 Hamburg<br />
Tel. 040 32509399 • alsterhaus@caviarhouse-prunier.de
vwww.kaldewei.com<br />
Stilempfi nden mit Pioniergeist zu vereinen, die Synthese von<br />
Komfort und Eleganz zu vollenden und dabei die sorgfältige Liebe zum Detail<br />
nie aus den Augen zu verlieren, das ist das Besondere an der neuen Asymmetric Duo.<br />
Gefertigt aus kostbarem Kaldewei Stahl-Email 3,5 mm.<br />
Mit 30 Jahren Garantie.<br />
ÄSTHETIK DER ASYMMETRIE<br />
Asymmetric Duo – ergonomisch, stilvoll, extravagant.