CP Ratgeber Kundenmagazine
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Deutsche Post <strong>CP</strong> <strong>Ratgeber</strong><br />
Aber die aus meiner Sicht besseren und damit erfolgreicheren <strong>CP</strong>-Medien sind die, die<br />
viel aus dem Journalismus übernehmen. Dazu gehört auch, wie schon angesprochen,<br />
nicht nur Jubelmeldungen zu verbreiten.<br />
Das mag zunächst Mut erfordern, aber es zahlt sich aus. Gutes <strong>CP</strong> ist glaubwürdig. Und<br />
das führt zu mehr Bindung, mehr Vertrauen und mehr Absatz.<br />
Was kann <strong>CP</strong> noch aus dem Journalismus übernehmen?<br />
Weichler Den Anspruch, verständlich zu kommunizieren. Unternehmen neigen dazu,<br />
Formulierungen aus dem Marketing und der Werbung in ihr Corporate Publishing zu<br />
übernehmen. Und dann stehen in den Lauftexten des Kundenmagazins die Werbesprüche,<br />
die die Kunden gerade noch im Radio gehört haben. Das ist langweilig und kontraproduktiv.<br />
Werbung zielt vorrangig auf Abverkauf, journalistisch aufgebaute <strong>CP</strong>-Texte<br />
sollen eine gute Geschichte erzählen und Vertrauen aufbauen.<br />
Welche Rolle spielt <strong>CP</strong> für die PR?<br />
Weichler Aus meiner Sicht ist <strong>CP</strong> die Zukunftswerkstatt, in der vieles ausprobiert<br />
wird: Auf wie vielen Kanälen kann ich eine Botschaft übermitteln? Welche dieser Kanäle<br />
haben welche Vor- oder Nachteile? Wie kann ich Print-, Online- und Digitalbereich<br />
miteinander verzahnen und integriert kommunizieren? Die Erkenntnisse daraus sind<br />
letztlich für die gesamte Unternehmenskommunikation wichtig.<br />
Aber wenn es um schnelles Reagieren im Krisenfall geht, sind <strong>CP</strong>-Medien nur bedingt<br />
tauglich. Und wenn die Basis nicht stimmt – ein Unternehmen also einen schlechten<br />
Leumund hat – , ist eine Kundenzeitschrift oder eine App kein Allheilmittel.<br />
Was sind die jeweiligen Stärken der Kommunikationskanäle?<br />
Weichler Print kann am besten eine hohe Wertigkeit vermitteln und erklären. Digitale<br />
Medien sind schneller und eignen sich für aktuelle Meldungen. Apps sind ergänzende<br />
Medien, die spitze Zielgruppen erreichen, aber gleichzeitig Innovation und Modernität<br />
des Absenders vermitteln.<br />
Wie sieht Unternehmenskommunikation in fünf Jahren aus?<br />
Weichler Die Verzahnung der Kommunikationskanäle wird weiter zunehmen. Um es<br />
plakativ zu machen: In den 1960er-Jahren reichte es, etwas ins Fernsehen zu lancieren,<br />
und mindestens die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland bekam es mit. Heute kämpfen<br />
Hunderte von Medien um die Aufmerksamkeit der Konsumenten, der durchschnittliche<br />
Medienkonsum liegt bei rund zehn Stunden täglich. Um hier seine Empfänger<br />
erreichen zu können, muss ein Absender mehrere Kanäle bedienen.<br />
Gibt es den perfekten Mix?<br />
Weichler Wir befi nden uns nach wie vor mitten in der Experimentierphase, deswegen<br />
ist das noch nicht abzusehen. Es ist aber auch fraglich, ob es den einen perfekten Mix<br />
überhaupt geben kann, oder ob es – wie so oft – für verschiedene Anforderungen verschiedene<br />
Lösungen geben muss. <br />
64 Interview mit Dr. Kurt Weichler<br />
Wie wirkt <strong>CP</strong>? 65