Handreichung Nachteilsausgleich - Landesinstitut für Lehrerbildung ...
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<strong>Handreichung</strong> <strong>Nachteilsausgleich</strong> Durchführung des <strong>Nachteilsausgleich</strong>s<br />
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2.9.6 FSP körperliche und motorische Entwicklung<br />
Aufgrund der individuellen Belastbarkeits- und Lernprofile der Schülerinnen und<br />
Schüler mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung sollen<br />
Unterrichtsplanung und -verlauf so strukturiert werden, dass die jeweilige Bedürfnislage<br />
in der Unterrichtssituation berücksichtigt werden kann.<br />
Schülerinnen und Schüler mit sprech- oder schreibmotorischen Einschränkungen benötigen<br />
differenzierte Lernzielkontrollen. Mündliche und schriftliche Lernerfolgskontrollen<br />
werden um die Beobachtung handlungsgebundener Situationen, das Zeigen<br />
von Auswahlantworten und die Verwendung individueller Hilfen bei der Lösungsdarstellung,<br />
z. B. durch Verwendung eines Computers oder einer elektronischen Kommunikationshilfe,<br />
ergänzt.<br />
Des Weiteren können u.a. folgende Formen des <strong>Nachteilsausgleich</strong>s in Frage kommen:<br />
• verlängerte Bearbeitungszeit <strong>für</strong> mündliche, schriftliche und andere manuelle<br />
Tätigkeiten einschließlich der Klassenarbeiten,<br />
• quantitativ reduzierte oder exemplarische Aufgabenstellungen bei mündlichen,<br />
schriftlichen und anderen manuellen Tätigkeiten einschließlich der Klassenarbeiten,<br />
• Bereitstellung und Benutzung spezieller Arbeitsmittel und Unterrichtshilfen,<br />
• unterrichtsorganisatorische Veränderungen, z. B. Planung des Unterrichts so,<br />
dass <strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler mit diesem FSP mehr Pausen möglich sind,<br />
• individuelles, an die Leistungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler angepasstes<br />
Regelwerk im Sport.<br />
2.9.7 FSP geistige Entwicklung<br />
Für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung<br />
kommt ein <strong>Nachteilsausgleich</strong> regelhaft nicht in Frage, da diese Schülerinnen und<br />
Schüler aufgrund der Schwere ihrer Beeinträchtigungen zumeist nicht oder nur in einzelnen<br />
Fächern oder Lernbereichen gemäß der Vorgaben der Bildungspläne <strong>für</strong> die<br />
Grundschule, die Stadtteilschule oder das Gymnasium unterrichtet werden können.<br />
Werden insofern die in den Bildungsplänen vorgegebenen Leistungsanforderungen<br />
nicht beachtet, ist die zentrale Bedingung <strong>für</strong> den <strong>Nachteilsausgleich</strong> nicht gegeben.<br />
Die Unterrichtung dieser Schülerinnen und Schüler erfolgt i.d.R. nach einem Förderplan<br />
mit individuellen Lern- und Leistungszielen, und auch <strong>für</strong> die Leistungsbewertung<br />
und die Zeugniserstellung gelten gesonderte Vorgaben (siehe § 44 Absatz 4<br />
HmbSG; §§ 21 bis 23 AO-SF).<br />
2.9.8 FSP Autismus<br />
Autismus-Spektrum-Störungen sind in ihren Ausprägungs- und Erscheinungsformen<br />
äußerst vielfältig. Sofern <strong>für</strong> eine Schülerin / einen Schüler diesbezüglich kein sonderpädagogischer<br />
Förderbedarf festgestellt ist, soll die Schule Fachkräfte der Autismusberatung<br />
(insb. Beratungsstelle Autismus im Zentrum <strong>für</strong> Haus- und Krankenhausunterricht)<br />
hinzuziehen. Vor der Anwendung des <strong>Nachteilsausgleich</strong>s ist in jedem Fall<br />
zunächst eine diagnostisch abgesicherte fachliche Stellungnahme einzuholen; ein nur<br />
vermutetes Vorliegen einer Autismus-Spektrum-Störung ist nicht ausreichend.<br />
In den sprachlichen Fächern sollen im Rahmen zentraler Abschlussprüfungen (siehe<br />
unter 2.12) ggf. alternative Aufgabenvorschläge zur Auswahl gestellt werden. Dabei<br />
sind sachbezogene Texte bzw. Aufgabenstellungen <strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler mit