Download - Landesfeuerwehrverband Hessen
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achtet und ausgewertet sowie hinsichtlich<br />
ihrer möglichen Auswirkungen<br />
auf Naturgefahren analysiert.Danach,<br />
so Dr. Berz, besteht kein Zweifel,<br />
dass sich Katastrophenereignisse<br />
künftig mit »großer Wahrscheinlichkeit«<br />
häufen und damit auch ein<br />
Dauerthema für die Feuerwehren<br />
bleiben werden.<br />
LFV: Lob und kritische<br />
Worte an das Land<br />
Mit Beginn der offiziellen Delegiertenversammlung<br />
konnte LFV-Präsident<br />
Ralf Ackermann neben den 204<br />
erschienenen (von 215 möglichen)<br />
Verbandsdelegierten/-innen zudem<br />
eine Vielzahl von Ehrengästen begrüßen,<br />
darunter auch Innenminister<br />
Volker Bouffier und Gerald Schäuble,<br />
Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes.<br />
In seinem Jahresbericht<br />
lobte Ackermann zunächst das vom<br />
Land <strong>Hessen</strong> auf den Weg gebrachte<br />
neue Katastrophenschutzkonzept,<br />
mahnte aber gleichzeitig auch eine<br />
Verleihung der Ehrenmedallie des <strong>Landesfeuerwehrverband</strong>es <strong>Hessen</strong> an das<br />
scheidente Präsidiumsmitglied Reinhard Ries<br />
»praxisgerechte Umsetzung« an. Bemängelt<br />
wurden die fehlende Ausstattung<br />
der Feuerwehren mit ABC-Erkundungsfahrzeugen<br />
und die vorhandenen<br />
»Defizite« im Bereich neuer<br />
und vor allem zeitgemäßer Einsatzmittel.<br />
Hierzu zählten zudem entsprechende<br />
Kommunikationsmittel<br />
wie z.B. eine moderne digitale Funktechnik,<br />
die allerdings auch den Anforderungen<br />
der Feuerwehren gerecht<br />
werden müsse und nicht hinter<br />
den Leistungsstandard des jetzigen<br />
anlogen Netzes zurückfallen dürfe.<br />
Der LFV biete deshalb »dem Land bei<br />
der Konzeptionierung des Digitalfunks<br />
für die Feuerwehren seine Kooperation<br />
an«.<br />
In seinem weiteren Bericht ging LFV-<br />
Präsident Ackermann schließlich auf<br />
die leicht rückläufige Personalentwicklung<br />
bei den aktiven Einsatzkräften<br />
ein, die jährlich etwa mit landesweit<br />
fünfhundert Helfern/-innen negativ<br />
in der Gesamtbilanz zu Buche<br />
schlägt. Für den LFV <strong>Hessen</strong> eine »sorgenvolle<br />
Entwicklung, die für Politik,<br />
Wirtschaft aber auch für die Kommunen<br />
und alle anderen gesellschaftlichen<br />
Kräfte gleichermaßen eine Verpflichtung<br />
bedeuten müsse, dass ehrenamtliche<br />
Engagement im freiwilligen<br />
Feuerwehrdienst noch nachhaltiger<br />
zu stärken«. Vor allem mit konkreten<br />
Hilfen (z.B.Erleichterungen bei<br />
der Freistellung, soziale Absicherung<br />
und ähnliches) könne man hier dem<br />
Negativ-Trend entgegen wirken.<br />
Aber auch die Feuerwehren selbst,<br />
so Ackerman weiter, seien aufgefordert,<br />
ihre Leistungen gegenüber der<br />
Öffentlichkeit stärker zu profilieren<br />
und über ihre Strukturen selbstkritisch<br />
nachzudenken. Denn zum ehrenamtlichen,<br />
freiwilligen Feuerwehr-<br />
dienst gebe es »keiflne bezahlbare Alternative«.<br />
Die in diesem Jahr gestartete<br />
neue »Imagekampagne Feuerwehr«,die<br />
gemeinsam vom Land und<br />
vom LFV getragen werde,»ist hier eine<br />
hervorragende Chance zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Mitgliederwerbung,<br />
wofür wir der Landesregierung<br />
ausdrücklich danken«.(Anm.: LFV-<br />
Präsident Ackermann und Innenminister<br />
Bouffier hatten vor Veranstaltungsbeginn<br />
gemeinsam das erste<br />
Großflächen-Plakat zur neuen Kampagne<br />
mit dem Motto »Freiwillig,stark<br />
und fair« geklebt. Siehe Foto.)<br />
Zehnminütige Hilfsfrist<br />
muss bleiben<br />
Positiv bewertete der LFV-Präsident<br />
weiter das Vorhaben der neuen Landesregierung,<br />
einmalig einen zusätzlichen<br />
Beitrag von 5 Mio. € für Brandschutzzwecke<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
»Damit komme man auch einer Forderung<br />
des LFV <strong>Hessen</strong> nach,und die<br />
Pauschalierung dieser Förderung<br />
nach dem Gießkannenprinzip ist zudem<br />
vom Tisch«. Dennoch fordere<br />
man weiterhin »einen festen jährlichen<br />
Betrag zur Finanzierung von Einsatzfahrzeugen<br />
und notwendigen Ersatzbeschaffungen,<br />
unabhängig von<br />
Einnahmeschwankungen bei der<br />
Feuerschutzsteuer, im Landeshaushalt<br />
einzustellen«. Ackermann machte<br />
schließlich deutlich,dass man den<br />
Diskussionen im Bereich der kommunalen<br />
Spitzenverbänden über eine<br />
Verlängerung der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
zehnminütigen Hilfsfrist<br />
äußerst kritisch gegenüber stehe<br />
und Veränderungen hier »mit der Zustimmung<br />
des LFV <strong>Hessen</strong> nicht zu machen<br />
sind.« (Anm.: Siehe auch Pressemitteilung<br />
in diesem Info-Dienst.)<br />
Erneut kritisierte Ackermann die<br />
kürzlich in Kraft getretene Hessische<br />
Bauordnung (HBO), die von den<br />
Bauherren eine größere »Eigenverantwortung«<br />
verlange und damit<br />
vielfach zu Unsicherheiten und gegebenenfalls<br />
zu Sicherheitsdefiziten<br />
beim vorbeugenden, baulichen<br />
Brandschutz führe. Die vom Feuerwehrverband<br />
geforderte stärkere<br />
Einbindung der Feuerwehren sei politisch<br />
offenbar hier nicht durchzusetzen<br />
gewesen. Einen zeitgemäßen,<br />
modernen Katastrophenschutz, die<br />
Förderung der Jugendarbeit und die<br />
erforderliche Qualifizierung der Einsatz-<br />
und Führungskräfte (etwa auch<br />
im Bereich der Menschenführung)<br />
nannte der LFV-Präsident abschließend<br />
als zentrale Aufgaben,die<br />
mit einem »zusätzlichen Kraftfakt« bewältigt<br />
werden müssten.<br />
Minister: Kleine Feuerwehren<br />
erhalten<br />
Innenminister Volker Bouffier<br />
machte in seiner Ansprache zunächst<br />
deutlich, das er ganz persönlich<br />
– aber auch das Land – den fachlichen<br />
Rat des LFV <strong>Hessen</strong> schätze.Der<br />
gemeinsame Dialog sei die Basis bei<br />
der Suche nach machbaren Lösungsmodellen<br />
und »Kompromisse<br />
gehören schließlich zum Alltag«.In seinen<br />
weiteren Ausführungen ging der<br />
Minister dann intensiv auf den Katastrophenschutz<br />
bei allgemeinen Gefährdungslagen<br />
und besonders auf<br />
LFV-Infodienst 20 3