"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...
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Strukturelle<br />
Darstellung<br />
immer sehr unterschiedliches Personal, das die Station <strong>und</strong> ihre PatientInnen nicht<br />
kennt, die ärztliche Arbeit übernimmt. Diese Erschwernisse lassen sich verhindern,<br />
wenn in der Planung der Spitäler immer Abteilungen mit mindestens 2 Stationen<br />
vorgesehen werden.<br />
Die Probleme der ÄrztInnen im einzelnen waren:<br />
- zu lange Wochenarbeitszeit bei Sek<strong>und</strong>arärztInnen <strong>und</strong> OberärztInnen<br />
(durchschnittl. 50 bis 80 Std./Woche; Spitzen bis 120 Std./Woche)<br />
- Überst<strong>und</strong>en kontingentisiert, sodaß manchmal die Überst<strong>und</strong>en nicht bezahlt<br />
werden<br />
- zu wenig Anwesenheit der ÄrztInnen am Krankenbett durch sehr hohen<br />
Administrationsaufwand<br />
- Mitbetreuung der Ambulanz durch die Sek<strong>und</strong>arärztInnen der Station<br />
Ziele<br />
Ziel dieses Teilprojektes war, durch eine Erhöhung des Personalstandes von<br />
Sek<strong>und</strong>arärztInnen <strong>und</strong> durch dadurch mögliche organisatorische Veränderungen<br />
eine kontinuierlichere Präsenz der Sek<strong>und</strong>arärztInnen bei den Visiten <strong>und</strong> im<br />
Stationsalltag zu erreichen. In den bisherigen Dokumenten der Wiener Spitalsreform<br />
wird vor allem auf eine Erhöhung der Präsenz der leitenden ÄrztInnen bzw. auf die<br />
Einführung eines »Stationsärzte«-Modells hingewiesen (Bericht der Internationalen<br />
Expertenkommission, rk-spezial Nr. 15/1989, S.6; Die Ergebnisse der Wiener<br />
Spitalsreformkommission, rk-spezial nr.11/1990, S.3; Wiener <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s- <strong>und</strong><br />
Krankenanstaltenplan 1990, rk-spezial nr.24/1990, S.4). Beides hat auf der Neuro-<br />
logischen Station nicht den vordringlichen Handlungsbedarf dargestellt.<br />
Maßnahmen<br />
Angestrebt wurde die Erhöhung des Personalstandes von zwei auf drei<br />
Sek<strong>und</strong>arärztInnen. Gleichzeitig sollte ein neues Einsatzmodell <strong>für</strong> diese<br />
Sek<strong>und</strong>arärztInnen etabliert werden:<br />
- 1 Arzt/Ärztin ist (über Pieps) <strong>für</strong> die Mitbetreuung der Ambulanz-PatientInnen<br />
zuständig;<br />
- 2 ÄrztInnen teilen sich die Stations-PatientInnen entsprechend der Gruppenein-<br />
teilung der Schwestern auf; dadurch ist eine viel direktere Zusammenarbeit mit den<br />
Schwestern <strong>und</strong> eine persönlichere Betreuung der PatientInnen möglich.<br />
Andere Maßnahmen waren:<br />
- zusätzlicher bzw. alternativer Nachmittagsdienst (Tageswechseldienst, wie von<br />
der Wr. Spitalsreformkommission in § 13 vorgeschlagen),<br />
- der behandelnde Arzt sollte jeden Tag auf der Station sein;<br />
- kein Schichtdienst <strong>für</strong> den/die stationsführende/n Oberarzt/Oberärztin, sondern