"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...
"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ... "Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...
84 Strukturelle Darstellung Maßnahmen Das Teilprojekt »Praxisanleitung« wurde Ende 1991/ Anfang 1992 in das Modell- projekt »Stationsorganisation« aufgenommen. Durch die Durchführung eines dislozierten »Fortbildungskurses für fachpraktische SchülerInnenanleitung« an der Kranken- anstalt Rudolfstiftung im Rahmen des Modellprojekts »Pflege«, Teilprojekt »Praxis- und MitarbeiterInnenanleitung« bot sich die Möglichkeit der Weiterbildung für die diplomierten Krankenschwestern der Station 14A. Von den zwei BewerberInnen wurde eine diplomierte Krankenschwester für den Kurs akzeptiert. Von Beginn an bezog die nun in Ausbildung stehende Praxisanleiterin auch die anderen Schwestern der Station in ihre neuen Erfahrungen mit ein und erarbeitete mit ihnen gemeinsam stationsspezifische Unterlagen für SchülerInnen und andere auszubildende Personen. Die Erfahrung zeigt, daß die Einführung dieser neuen Berufsrolle an der Station große qualitative Verbesserungen mit sich bringt, da einerseits die SchülerInnen und neuen MitarbeiterInnen wesentlich genauer auf ihre tatsächlichen Aufgaben vorbereitet werden und andererseits durch das Erstellen entsprechender Materialien die Qualitätsstandards der Station genauer definiert werden. Im Verlauf des Jahres zeigte sich eine entsprechende Resonanz bei den SchülerInnen, sodaß ab Herbst 1992 immer wieder BewerberInnen für die Neurolo- gische Station abgelehnt werden mußten. Die Bedingungen für den Aufbau von Praxisanleitung an der Neurologie 14A wurden von der dort tätigen Praxisanleiterin als äußerst hilfreich beschrieben: - Bereitschaft des gesamten Pflegeteams, sich an der Anleitungstätigkeit zu betei- ligen - Konstruktives Gesprächsklima - Offenheit der KollegInnen für die Weitergabe von Wissen, welches im Rahmen des Kurses angeeignet wurde - Unterstützung von der Stationsführung - Problemlose Einigung bei der Festlegung von Rahmenbedingungen für die Praxisanleiterinnentätigkeit - Ausreichend Zeit für eine intensive Beschäftigung mit SchülerInnen Darüber hinaus stellt die Gruppenpflege ein ideales Lernfeld für SchülerInnen dar. Die Anzahl der PatientInnen ist beschränkt und somit für die/den SchülerIn über- schaubar, sämtliche Pflegehandlungen werden bei einem/r Patienten/in von einer Pflegeperson durchgeführt, die Bezugsschwester ist rasch erreichbar. Gewichtig ist der Lerneffekt durch das Vorhandensein dieses in der Krankenanstalt Rudolfstiftung einzigartigen Pflegeorganisationsmodells, das SchülerInnen vorher nur in der Theorie kennengelernt haben.
Ergebnisse Die Einführung von Praxisanleitung trug - neben den anderen Verbesserungen - zu einer weiteren Qualitätssteigerung in der Pflege bei. SchülerInnen werden über Ausbildungsziele und Lernmöglichkeiten an der Station gezielt informiert, bekom- men Hilfestellungen bei der Integration ins Team und in den Arbeitsprozeß, erhalten Materialien, die den Lernprozeß unterstützen sollen, werden bei der Aneignung pflegerischer Kompetenzen systematisch begleitet und bekommen im Rahmen von Reflexionsgesprächen die Möglichkeit, sich über ihre eigenen Fähigkeiten und Lernfortschritte Klarheit zu verschaffen. Bei der SchülerInnenbefragung stellte sich heraus, daß SchülerInnen an Stationen mit Praxisanleitung mit vielen Aspekten ihres Lernens zufriedener sind als SchülerInnen an Stationen ohne Praxisanleitung. Dies sind v.a. die Aspekte Praktikumsstundeneinteilung, Gesprächsführung, Erstel- len von Protokollen, Zufriedenheit mit der Praktikumsorganisation, den Inhalten des Praktikums und dem Gefühl, im Lernen unterstützt zu werden (vgl. Endbericht Teilprojekt »Pflege«). 3.4. Weiterentwicklung der Organisation des ärztlichen Dienstes 3.4.1. Teilprojekt »Neue Arbeitsorganisation für Sekundarärzte« Allgemeine Ausgangsproblematik der ärztlichen Präsenz Die fehlende ärztliche Präsenz am Krankenbett ist ein immer wieder - vor allem auch von den betroffenen ÄrztInnen beklagter Umstand im Stationsbetrieb. Die Folgen dieses Mangels sind vielschichtig. Ungenügende Kommunikation mit den PatientInnen, mangelnde Koordination im Stationsteam, zu wenig fachliches Ge- spräch zwischen den ÄrztInnen und ungenügende Ausbildungssituation für JungärztInnen sind nur die wichtigsten davon. Spezifische Ausgangsbedingungen auf der Modellstation Durch Belastung der StationsärztInnen mit Ambulanztätigkeit und Schreibarbeiten wurde auf der Station 14A immer wieder eine ungenügende ärztliche Präsenz auf der Station beklagt. Ein besonderes strukturelles Problem der Station ist, daß in Abteilungen, die nur eine Station haben, die ärztlichen Nacht- und Wochenenddienste sehr schwer zu besetzen sind. Für einen 24-Stunden-Betrieb im ärztlichen Bereich werden 12 Ärzte/ Ärztinnen benötigt. Die Ärzte der Neurologischen Station mit weniger ärztlichem Personal müssen in andere Abteilungen »betteln« gehen, damit externe ÄrztInnen die sonst nicht besetzbaren Dienste übernehmen. Neben diesen belastenden und arbeitsaufwendigen Suchgängen durch das ganze Haus hat dies zur Folge, daß 85 Strukturelle Darstellung
- Seite 31 und 32: weitergehende funktionelle Differen
- Seite 33 und 34: den PatientInnenbetten, automatisch
- Seite 35 und 36: Pflegebereich »mehr Zeit zu gewinn
- Seite 37 und 38: in Bezug auf die medizinische Fachs
- Seite 39 und 40: Dez. 91 Evaluationsgespräche mit d
- Seite 41 und 42: - Erledigung der allgemeinen Statio
- Seite 43 und 44: - Die Koordination und die Anwesenh
- Seite 45 und 46: Letzter Schritt der Evaluation war
- Seite 47 und 48: Tabelle 4: Telefonübersicht nach G
- Seite 49 und 50: und auch den Schwestern wichtige In
- Seite 51 und 52: Notwendig bzw. günstig sind folgen
- Seite 53 und 54: Spezifische Ausgangsbedingungen der
- Seite 55 und 56: ständigen Personalwechsel vor alle
- Seite 57 und 58: Tabelle 5: Vergleich: Funktionspfle
- Seite 59 und 60: pflege einzuführen. Bei der Evalui
- Seite 61 und 62: ände der Krankenkassen überprüft
- Seite 63 und 64: Station diskutiert. Als wesentliche
- Seite 65 und 66: Die Beurteilung der Pflege auf der
- Seite 67 und 68: Aufwandes zu kurz. - Kompetenzabgre
- Seite 69 und 70: Ziele Die Inhalte einer systematisc
- Seite 71 und 72: gegriffen werden kann. - Entwicklun
- Seite 73 und 74: nicht aus, daß im Rahmen der Ansta
- Seite 75 und 76: Ergebnisse Die Etablierung der neue
- Seite 77 und 78: hoch. Später steigt es nur langsam
- Seite 79 und 80: auf einer Modellstation u.a. die Wo
- Seite 81: durchgeführt werden kann. Diese Zu
- Seite 85 und 86: tägliche Anwesenheit, um die Konti
- Seite 87 und 88: a) »Aufgaben und Kompetenzabgrenzu
- Seite 89 und 90: Bis zum Beginn des Projektes war nu
- Seite 91 und 92: Die Erfolge bei den Projektergebnis
- Seite 93 und 94: Seidl, E. (1993) Pflege im Wandel.
- Seite 95 und 96: gk/14 WHO-Modellprojekt »Gesundhei
- Seite 97 und 98: 5.5. Stab der ProjektmitarbeiterInn
- Seite 99 und 100: 5.4 Beilagen - Personalbedarf und P
- Seite 101 und 102: Personalbedarf 1. Personalbedarfsbe
- Seite 103 und 104: PflegeDienstübergabe, in der die/d
- Seite 105 und 106: 111
Ergebnisse<br />
Die Einführung von Praxisanleitung trug - neben den anderen Verbesserungen - zu<br />
einer weiteren Qualitätssteigerung in der Pflege bei. SchülerInnen werden über<br />
Ausbildungsziele <strong>und</strong> Lernmöglichkeiten an der Station gezielt informiert, bekom-<br />
men Hilfestellungen bei der Integration ins Team <strong>und</strong> in den Arbeitsprozeß, erhalten<br />
Materialien, die den Lernprozeß unterstützen sollen, werden bei der Aneignung<br />
pflegerischer Kompetenzen systematisch begleitet <strong>und</strong> bekommen im Rahmen von<br />
Reflexionsgesprächen die Möglichkeit, sich über ihre eigenen Fähigkeiten <strong>und</strong><br />
Lernfortschritte Klarheit zu verschaffen. Bei der SchülerInnenbefragung stellte sich<br />
heraus, daß SchülerInnen an Stationen mit Praxisanleitung mit vielen Aspekten<br />
ihres Lernens zufriedener sind als SchülerInnen an Stationen ohne Praxisanleitung.<br />
Dies sind v.a. die Aspekte Praktikumsst<strong>und</strong>eneinteilung, Gesprächsführung, Erstel-<br />
len von Protokollen, Zufriedenheit mit der Praktikumsorganisation, den Inhalten des<br />
Praktikums <strong>und</strong> dem Gefühl, im Lernen unterstützt zu werden (vgl. Endbericht<br />
Teilprojekt »Pflege«).<br />
3.4. Weiterentwicklung der Organisation des ärztlichen Dienstes<br />
3.4.1. Teilprojekt »Neue Arbeitsorganisation <strong>für</strong> Sek<strong>und</strong>arärzte«<br />
Allgemeine Ausgangsproblematik der ärztlichen Präsenz<br />
Die fehlende ärztliche Präsenz am Krankenbett ist ein immer wieder - vor allem auch<br />
von den betroffenen ÄrztInnen beklagter Umstand im Stationsbetrieb. Die Folgen<br />
dieses Mangels sind vielschichtig. Ungenügende Kommunikation mit den<br />
PatientInnen, mangelnde Koordination im Stationsteam, zu wenig fachliches Ge-<br />
spräch zwischen den ÄrztInnen <strong>und</strong> ungenügende Ausbildungssituation <strong>für</strong><br />
JungärztInnen sind nur die wichtigsten davon.<br />
Spezifische Ausgangsbedingungen auf der Modellstation<br />
Durch Belastung der StationsärztInnen mit Ambulanztätigkeit <strong>und</strong> Schreibarbeiten<br />
wurde auf der Station 14A immer wieder eine ungenügende ärztliche Präsenz auf der<br />
Station beklagt.<br />
Ein besonderes strukturelles Problem der Station ist, daß in Abteilungen, die nur eine<br />
Station haben, die ärztlichen Nacht- <strong>und</strong> Wochenenddienste sehr schwer zu<br />
besetzen sind. Für einen 24-St<strong>und</strong>en-Betrieb im ärztlichen Bereich werden 12 Ärzte/<br />
Ärztinnen benötigt. Die Ärzte der Neurologischen Station mit weniger ärztlichem<br />
Personal müssen in andere Abteilungen »betteln« gehen, damit externe ÄrztInnen<br />
die sonst nicht besetzbaren Dienste übernehmen. Neben diesen belastenden <strong>und</strong><br />
arbeitsaufwendigen Suchgängen durch das ganze Haus hat dies zur Folge, daß<br />
85<br />
Strukturelle<br />
Darstellung