"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...
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Strukturelle<br />
Darstellung<br />
- Klärung von notwendigen Rahmenbedingungen <strong>für</strong> ein ges<strong>und</strong>heitsförderndes<br />
Dienstzeitmodell<br />
- Entwicklung von konsensfähigen Diensteinteilungen<br />
Maßnahmen<br />
Als provisorische Diensteinteilung zu Beginn der Modellphase wurde in Übereinstim-<br />
mung mit den betroffenen Schwestern eine Form des »Radldienstes« (»10er-Radl«)<br />
gewählt, die es ermöglichte, die Gruppenpflege gut durchzuführen. Dieses Dienstzeit-<br />
modell entsprach vorerst den Bedürfnissen der meisten Schwestern, obwohl es auf<br />
die Arbeitsspitzen im Tagesablauf <strong>und</strong> die Notwendigkeiten der Pflegeplanung keine<br />
Rücksicht nahm. Durch die Erhöhung des Personalstandes auf der Station war es<br />
gleichzeitig möglich, die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von ursprünglich 47<br />
St<strong>und</strong>en auf 43 bzw. 45 Wochenst<strong>und</strong>en zu reduzieren. Eine weitere Reduktion<br />
erschien den meisten Schwestern weder aus ökonomischen Gründen (zu geringer<br />
Gr<strong>und</strong>lohn) noch durch die Arbeitsbelastung der Station möglich. Im Rahmen der<br />
Präsentation des Pflegeprozeßmodells wurde eine erste öffentliche Diskussion über<br />
die Vor- <strong>und</strong> Nachteile des bestehenden Dienstzeitmodells <strong>und</strong> anderer Dienst-<br />
formen (vor allem der »flexiblen Diensteinteilung«) geführt. Es zeigte sich, daß das<br />
praktizierte Modell nicht sehr gut den Anforderungen des Pflegeprozeßmodells<br />
entspricht, aber andererseits andere Dienstformen den Schwestern zu wenig<br />
attraktiv erscheinen.<br />
In der Folge wurden etliche Besprechungen mit dem gesamten Pflegeteam der<br />
Station eigens zu Fragen der Arbeitszeitregelung <strong>und</strong> Dienstzeitmodelle durchge-<br />
führt. Die kontroversiellen Auseinandersetzungen machten deutlich, daß eine<br />
Änderung der Arbeitszeiten angesichts der ungünstigen Rahmenbedingungen <strong>und</strong><br />
Anreizsysteme nur sehr schwer möglich ist. Im Juli 1991 wurde probeweise mit der<br />
Einführung der flexiblen Diensteinteilung, welche von der zuständigen Magistratsab-<br />
teilung vorgeschlagen wurde, begonnen. Nach einer halbjährigen Erprobungsphase<br />
zeigte sich beim Großteil des Pflegepersonals Unzufriedenheit mit der flexiblen<br />
Diensteinteilung. Daher beauftragte das gesamte Pflegeteam der Station eine<br />
Arbeitsgruppe von 3 Schwestern mit der Entwicklung von alternativen Lösungs-<br />
formen.<br />
Die vom Pflegeteam designierte Arbeitsgruppe zur Entwicklung alternativer Dienstzeit-<br />
modelle stellte ihre Ergebnisse im Rahmen einer Schwesternteam-Sitzung im<br />
Jänner 1992 vor. Es wurde deutlich, daß mit den vorhandenen Personalressourcen<br />
<strong>und</strong> der Auflage, weiterhin patientInnenorientierte Gruppenpflege auf der Station<br />
durchzuführen, keines der gängigen Radldienstkonzepte anwendbar ist. Aus die-<br />
sem Gr<strong>und</strong> entschlossen sich die Schwestern der Station zu einer Überarbeitung<br />
des Modells der flexiblen Diensteinteilung, sodaß diese auch möglichst reibungslos