"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...
"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...
"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
80<br />
Strukturelle<br />
Darstellung<br />
- Spätdienst (15.00 - 23.00)<br />
- Nachtdienst (23.00 - 7.00)<br />
- Zwischendienst<br />
Gemäß den Arbeitsanforderungen des Spitalbetriebes ist der Personalstand von<br />
7.00 bis 15.30 am höchsten. Für Spät- <strong>und</strong> Nachtdienste sind Zulagen von 20-40%<br />
vorgesehen. Das Pflegepersonal hatte die Möglichkeit, den Dienst frei zu wählen.<br />
In der Orientierungsphase war die Akzeptanz <strong>für</strong> das neue Dienstzeitmodell unter-<br />
schiedlich. Jüngere Pflegepersonen bevorzugten zunächst noch die Flexibilität,<br />
Pflegepersonen mit längerer Verweildauer <strong>und</strong> mit Familie die festen Arbeitszeiten.<br />
Nach einer etwa halbjährigen Modellphase konnte eine ausgewogene Verteilung der<br />
Arbeitsanforderungen auf die verschiedenen Dienste erreicht werden (Campanini et<br />
al., 1991). Ergebnisse des Modells (Campanini et al., 1991, zitiert nach Pelikan et al.,<br />
1994):<br />
- Feste Arbeitszeiten tragen zu einem regelmäßigeren Lebensrhythmus bei <strong>und</strong><br />
liefern einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Stressoren im Krankenhaus <strong>und</strong> zur<br />
positiven Beeinflussung der Berufszufriedenheit.<br />
- Durch den späteren Dienstbeginn im Hauptdienst kommen die Pflegepersonen<br />
ausgeruhter zur Arbeit.<br />
- Die 5-Tage-Woche hat einen freien Tag mehr zur Folge.<br />
- Der Dienstplan läßt sich leichter gestalten; ein Wechsel zwischen den Diensten ist<br />
problemlos.<br />
- Die Neuordnung des Pflegedienstes auf den Modellstationen war mit einer ausrei-<br />
chenden Personalbesetzung verknüpft; Überst<strong>und</strong>en sind kaum mehr erforderlich.<br />
- Die Freizeit <strong>und</strong> das Familienleben sind besser <strong>und</strong> verläßlicher planbar. Frauen<br />
mit Kindern erleichtert dies erheblich den Verbleib im Beruf bzw. einen Wiederein-<br />
stieg in den Beruf.<br />
- Die Dienste zu ungünstigen Zeiten sind mit Einschränkungen verb<strong>und</strong>en. Diese<br />
werden durch finanzielle Zulagen aufgewogen.<br />
- Die Kooperation zwischen den Diensten wird als gut bezeichnet.<br />
- Reibungspunkte aufgr<strong>und</strong> der beiden unterschiedlichen Pflegeformen - Zimmer-<br />
pflege im Hauptdienst <strong>und</strong> funktionale Pflege im Spät- <strong>und</strong> Nachtdienst - wurden<br />
nicht benannt.<br />
Sowohl im Expertenbericht (1989) als auch in den Ergebnissen der Wiener Spital-<br />
reformkommission (1990) wird auf die Notwendigkeit einer mittelfristigen Dienstplan-<br />
erstellung auf der Gr<strong>und</strong>lage der 40-St<strong>und</strong>en-Woche hingewiesen, um die Verweil-<br />
dauer im Pflegeberuf nicht noch weiter absinken zu lassen. In diesem Zusammen-<br />
hang muß auch eine Reduktion der Tagesarbeitszeiten angestrebt werden.<br />
Auf der II. Med. Abteilung des Kaiserin-Elisabeth-Spitals in Wien, welches seit Mitte<br />
1990 Modellspital <strong>für</strong> die Dezentralisierung im Rahmen der Spitalsreform ist, wurden