"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...
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hoch. Später steigt es nur langsam an. Die Schemata sind allerdings so aufgebaut,<br />
daß das Gr<strong>und</strong>gehalt niedrig ist <strong>und</strong> die Pflegepersonen erst durch Zulagen<br />
(Nachtdienstzulage, Sonn- <strong>und</strong> Feiertagszulage, Erschwerniszulage usw.) <strong>und</strong><br />
Überst<strong>und</strong>enpauschale auf ihr angestrebtes Gehalt kommen. Dies hat zur Folge,<br />
daß - wie schon oben erwähnt -, neue ges<strong>und</strong>heitsfördernde Dienst- <strong>und</strong> Arbeitszeit-<br />
formen <strong>für</strong> das Pflegepersonal wenig attraktiv sind. Weiters wird die Einführung von<br />
neuen Berufsrollen erschwert, wenn diese vorzugsweise an eine regelmäßige<br />
Dienstzeit geb<strong>und</strong>en sind. Entscheidet sich beispielsweise eine Praxisanleiterin <strong>für</strong><br />
einen regelmäßigen Tagdienst, um möglichst häufig mit Auszubildenden zusam-<br />
menarbeiten zu können, muß sie Gehaltseinbußen bis zu S 5.000.- im Monat in Kauf<br />
nehmen.<br />
Ein weiteres Merkmal einer ungünstigen Regelung in bezug auf die Entlohnung<br />
betrifft den geringen Gehaltsunterschied zwischen PflegehelferInnen <strong>und</strong> diplomier-<br />
tem Pflegepersonal, der der unterschiedlichen Ausbildung <strong>und</strong> Verantwortung nicht<br />
entsprechend Rechnung trägt. Im Bericht der Internationalen Expertenkommission<br />
(1989) wird kritisch angemerkt, daß PflegehelferInnen durch verschiedene Zulagen<br />
oft mehr verdienen als leitende Pflegepersonen mit Fortbildung.<br />
Die Entlohnung von lehrenden <strong>und</strong> leitenden Pflegepersonen, auch von Schul- <strong>und</strong><br />
PflegedirektorInnen, entspricht oft nicht ihren Leistungen <strong>und</strong> Positionen. So werden<br />
Pflegedirektorinnen nach dem Gehaltsschema der Gemeinde Wien stets in C<br />
eingestuft, selbst MaturantInnen oder AkademikerInnen werden im Pflegebereich in<br />
C entlohnt (Bericht der Internationalen Expertenkommission, 1989). Erfahrungen im<br />
Ausland oder in Privatkrankenanstalten werden nach dem Gemeinde-<br />
bedienstetengesetz bei der Gehaltseinstufung nur zu einem Teil berücksichtigt.<br />
Prinzipielle Möglichkeiten zur Veränderung von Arbeitszeiten beim Pflegepersonal<br />
Einer Veränderung der Arbeits- <strong>und</strong> Dienstformen kommt im Sinne der <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s-<br />
förderung <strong>und</strong> Verbesserung der Lebensqualität am Arbeitsplatz größte Bedeutung<br />
zu. In der Literatur werden vorrangig flexible Arbeitszeiten <strong>und</strong> die Möglichkeit von<br />
Teilzeitbeschäftigung diskutiert (Pelikan et al., 1994).<br />
Diese Maßnahmen würden eine bessere Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie<br />
ermöglichen <strong>und</strong> könnten dadurch <strong>für</strong> AussteigerInnen attraktiv sein.<br />
Ein mittlerweile recht populäres Modell zur Veränderung von Arbeitszeiten ist das<br />
Frankfurt-Höchster-Dienstzeitmodell. In diesem Krankenhaus wurde der Schicht-<br />
dienst durch feste Dienste ersetzt. Alle Dienste basieren auf der 5-Tage-Woche mit<br />
38,5 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> einer täglichen Arbeitszeit von 8 St<strong>und</strong>en (einschließlich 30<br />
Minuten Pause). Folgende Dienste wurden eingeführt:<br />
- Hauptdienst (7.30 - 15.30)<br />
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Strukturelle<br />
Darstellung