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"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...

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70<br />

Strukturelle<br />

Darstellung<br />

Problemlösung« (Seidl, 1991) exakter ausdifferenziert werden, so kann unter<br />

»Pflegeplanung« das »Aufstellen von Zielen <strong>und</strong> die Suche nach geeigneten<br />

Maßnahmen« (Seidl, 1991) verstanden werden. Unter »Pflegeprozeß« kann ein<br />

systematisches Vorgehen in der Krankenpflege bezeichnet werden, das dazu dient,<br />

die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sbedürfnisse des Patienten/Klienten bzw. einer Gruppe zu erkennen,<br />

die entsprechende Maßnahmen zu planen, durchzuführen <strong>und</strong> die erzielten Resul-<br />

tate anschließend zu beurteilen.<br />

Die gehobenen Anforderungen an die Pflege, die sich in den letzten 30 Jahren<br />

international entwickelten, erfordern einen theoretischen Rahmen <strong>und</strong> ein prakti-<br />

sches Instrumentarium, um Pflegequalität zu einer meßbaren <strong>und</strong> reflektierbaren<br />

Größe zu machen. Bisher war es aufgr<strong>und</strong> des akuten Pflegepersonalmangels <strong>und</strong><br />

der Überforderung durch berufsfremde Tätigkeiten in fast allen Spitälern der<br />

Gemeinde Wien nicht möglich, eine systematische patientInnenbezogene Pflege-<br />

planung als ein Instrument der Pflegequalitätssicherung einzuführen. Insbesondere<br />

die Implementationsphase <strong>für</strong> die Pflegeplanung ist ausgesprochen arbeitsaufwen-<br />

dig <strong>und</strong> daher nur unter günstigen Arbeitsbedingungen zu realisieren. Auch müssen<br />

bestimmte strukturelle Voraussetzungen gegeben sein. So kann sich eine<br />

patientInnenorientierte Pflegeplanung nur dann positiv auf die Pflegequalität auswir-<br />

ken, wenn sie Hand in Hand geht mit patientInnenorientierter Pflege (Seidl, 1991), d.h.<br />

einem patientInnenorientierten Pflegemodell mit all seinen Begleitbedingungen wie<br />

ausreichende Personalbesetzung, entsprechende Dienstplangestaltung usw.. An-<br />

sonsten verkommt Pflegeplanung zur bloßen Schreibtischarbeit.<br />

Im Rudolfinerhaus wurde bereits Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre mit der<br />

Einführung einer systematischen Pflegeplanung begonnen. Arbeitsgruppen mach-<br />

ten sich mit der Pflegeplanung vertraut <strong>und</strong> führten sie auf den Stationen ein. Zur<br />

strukturellen Absicherung wurde eine Mitarbeiterin als Hauptverantwortliche <strong>für</strong> das<br />

Projekt eingesetzt. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß die Pflegeplanung entschei-<br />

dende Auswirkungen auf die Pflegequalität hat. Pflegeplanung ermöglicht Mitbe-<br />

stimmung <strong>und</strong> Zufriedenheit der PatientInnen, eine autonome Handlungsweise der<br />

Pflegenden <strong>und</strong> ein kooperatives Arbeiten im interdisziplinären Team (vgl. Seidl,<br />

1991, Meikl, 1993).<br />

Spezifische Ausgangsbedingung auf der Modellstation<br />

Eine gute Pflegedokumentation war zu Projektbeginn allgemeiner Standard an der<br />

KA Rudolfstiftung, so auch an der Neurologie 14A. Allerdings wurde die Pflege nicht<br />

nach dem Pflegeprozeßmodell geplant. Die Art der Dokumentation erschien den<br />

Pflegepersonen an der Station bislang ausreichend.

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