"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...
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Strukturelle<br />
Darstellung<br />
Als problematisch erschienen folgende Punkte:<br />
- Die Zweiteilung erschien noch unzureichend, um die PatientInnen optimal zu<br />
pflegen. Vor allem im Zusammenhang mit der Einführung von Pflegeplanung <strong>und</strong><br />
der damit verb<strong>und</strong>enen Möglichkeit, auf die individuellen Bedürfnisse der PatientInnen<br />
verstärkt einzugehen, wurde eine Dreiteilung als erstrebenswert dargestellt. Für<br />
die dadurch entstehenden organisatorischen <strong>und</strong> technischen Probleme mußten<br />
Lösungen gef<strong>und</strong>en werden.<br />
- Die Rolle der Stationsschwester veränderte sich - einmal aufgr<strong>und</strong> von Gruppen-<br />
pflege <strong>und</strong> einmal aufgr<strong>und</strong> des Vorhandenseins einer Stationssekretärin. Eine<br />
Neudefinition der Berufsrolle schien notwendig.<br />
- Die Koordination des Pflegeteams im Rahmen einer Gruppe erwies sich zum Teil<br />
als unklar. Soll es eine Gruppenleiterin geben, die dann aber leicht wieder in die alte<br />
Rolle eines »Hauptdienstes« kommt, oder sollen die diplomierten Pflegepersonen<br />
gleichermaßen Verantwortung übernehmen <strong>und</strong> sich eher die Verantwortung <strong>für</strong><br />
einzelne PatientInnen teilen?<br />
In den Monaten Februar, März, April 1991 wurde schließlich probeweise die Gruppen-<br />
pflege in 3 Gruppen auf der Station eingerichtet. Trotz anfänglicher Vorbehalte von<br />
Seiten der Schwestern wurde in diesen wenigen Wochen klar, daß Gruppenpflege<br />
in 3 Gruppen eine wesentlich patientInnenorientiertere <strong>und</strong> auch <strong>für</strong> das Personal<br />
befriedigendere Pflege auf der Station ermöglicht. Zum Bedauern aller Schwestern<br />
mußte jedoch während der Urlaubszeit dieses personalintensivere Pflegemodell<br />
vorerst aufgegeben werden, da die notwendigen Dienste nicht zu besetzen waren.<br />
Ab November 1991 wurde die Dreiteilung der Gruppen wiederum erfolgreich aufge-<br />
nommen <strong>und</strong> seither beibehalten. Allerdings ist diese Form der Pflegeorganisation<br />
nur dann aufrechtzuerhalten, wenn der Personalstand beibehalten werden kann.<br />
Ergebnisse<br />
a.) Ergebnisse <strong>für</strong> die PatientInnen der Station 14A:<br />
Seit Einführung der Gruppenpflege läßt sich feststellen, daß das Personal mehr Zeit<br />
<strong>für</strong> einzelne Pflegehandlungen <strong>und</strong> patientInnenorientierte Pflege hat, persönlicher<br />
Kontakt zwischen Pflegepersonal <strong>und</strong> PatientInnen <strong>und</strong> eine bessere psychische<br />
Betreuung der PatientInnen <strong>und</strong> Angehörigen möglich sind. Es gibt nun gleichblei-<br />
bende AnsprechpartnerInnen <strong>für</strong> die PatientInnen, das Pflegepersonal ist direkter<br />
erreichbar, da die Krankenschwestern/pfleger mehr bei den PatientInnen in den<br />
Krankenzimmern sein können, <strong>und</strong> die Wünsche der PatientInnen können durch<br />
gute Übersicht <strong>und</strong> Planung besser <strong>und</strong> rascher berücksichtigt werden.<br />
Durch bessere Beobachtungsmöglichkeit haben die PatientInnen ein Gefühl der<br />
Sicherheit, <strong>und</strong> das Pflegepersonal ist auch sicher, daß keine Pflegehandlungen<br />
vergessen werden. Außerdem sind jetzt ausreichende Gespräche zur Deckung der<br />
Informationsbedürfnisse der PatientInnen möglich. Insgesamt werden die Patient-<br />
Innen besser rehabilitiert.