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"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...

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pflege einzuführen. Bei der Evaluierung im Jahre 1992 stellte sich heraus, daß die<br />

durchgeführte Gruppenpflege zwar als solche bezeichnet wurde, aber eher einer<br />

Mischform aus Gruppen-, Zimmer- oder Funktionspflege glich. Daraufhin erfolgte<br />

eine Diskussion, um die Unterschiede zwischen den einzelnen Formen zu klären<br />

<strong>und</strong> ein <strong>für</strong> alle Beteiligten stimmiges Verständnis der spezifischen Pflegeform zu<br />

finden.<br />

Weiters wurden Gründe aufgearbeitet, welche immer wieder zu einem Übergang zur<br />

Funktionspflege führten (Trögl, 1993):<br />

- mangelnde Akzeptanz des ärztlichen Personals<br />

- Bei den Teammitgliedern <strong>und</strong> über die Zeit unterschiedliche Erwartungshaltungen<br />

beim Pflegepersonal<br />

- unterschiedliche Pflegephilosophie<br />

- Schulungsmängel<br />

- zu wenig Vertrauen des dipl. Personals zum nicht dipl. Personal, dadurch<br />

- Angst der Verantwortungsübertragung.<br />

Im Bericht der Internationalen Expertenkommission (1989, S. 7) wird die Ansicht<br />

vertreten, daß bei umfangreichen Änderungen der Pflegeorganisation mobile<br />

Schulungsteams am ehesten geeignet sind, in den einzelnen Abteilungen <strong>und</strong><br />

Pflegeeinheiten bewußtseinsbildend zu wirken. Sie sollten auch organisatorische<br />

Verbesserungen der Pflege einleitend <strong>und</strong> begleitend unterstützen.<br />

- Exkurs: Pflegepersonalstand<br />

Wie bereits erwähnt, ist ein Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Durchführung der Funktionspflege der<br />

oftmals geringe Pflegepersonalstand. Nach dem Bericht der internationalen Experten-<br />

kommission (1989) ist die Versorgung der Bevölkerung durch Pflegepersonen in<br />

Österreich sehr gering. In Frankreich kommen auf 100.000 Einwohner 523 Pflegen-<br />

de (1984), in Großbritannien 699 (1987), in Schweden 1.042 (1985), in der Schweiz<br />

735 (1980) <strong>und</strong> in Österreich 448 (1986).<br />

Zur Ermittlung des Pflegepersonalstandes im stationären Bereich sind im deutsch-<br />

sprachigen Raum nachstehende Verfahren in Verwendung (Expertenbericht vom<br />

30. 10. 1989, Österr. Krankenpflegezeitschrift, Sondernummer, März 1990, S. 27):<br />

Berechnungsmethode »Deutsches Krankenhausinstitut (DKI)«<br />

Bei der Berechnung wird von einem durchschnittlichen Pflegeminutenwert pro<br />

Patient ausgegangen, der aufgr<strong>und</strong> arbeitsanalytischer Untersuchungen aus dem<br />

Jahre 1967 festgelegt wurde. Nachfolgende Korrekturen wurden aufgr<strong>und</strong> von<br />

Arbeitszeitverkürzungen vorgenommen. Die Pflegeminutenwerte sind je nach Fach-<br />

bereich (z.B. Normalpflegeeinheit, Frühgeboreneneinheit, Intensivpflegeeinheit usw.)<br />

unterschiedlich, jedoch <strong>für</strong> alle PatientInnen eines bestimmten Fachbereichs gleich.<br />

61<br />

Strukturelle<br />

Darstellung

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