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"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...

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ständigen Personalwechsel vor allem im ärztlichen Bereich (Turnusärzte) die<br />

vereinbarten Regelungen immer wieder neu besprochen werden mußten.<br />

3.3. Pflegeorganisation<br />

3.3.1. Allgemeine Ausgangsbedingungen auf der Modellstation im Pflegebereich<br />

Die Ausgangsbedingungen im pflegerischen Bereich der Neurologischen Station<br />

14A waren zu Projektbeginn durch eine starke Arbeitsüberlastung des diplomierten<br />

Pflegepersonals gekennzeichnet. Diese entstanden durch<br />

- eine sehr geringe Systemisierung von Pflegepersonen (10 + 2 Stationsschwestern)<br />

- Ausfälle durch Urlaube, Krankenstände <strong>und</strong> Kündigungen<br />

- Belastungen durch berufsfremde Tätigkeiten<br />

- Überforderung der Hauptdienstschwester <strong>und</strong><br />

- eine laufende Überbelegung der Station.<br />

Die Folgen der Arbeitsüberlastung (Symptome) waren vielschichtig:<br />

- Schwestern gingen krank arbeiten, um den Stationsbetrieb nicht zusammenbre-<br />

chen zu lassen bzw. um KollegInnen nicht in einer unzumutbaren Arbeitssituation<br />

alleine zu lassen. (Im März 1990 ist eine Schwester an Grippe gestorben!)<br />

- Undurchführbarkeit von patientInnenorientierten Pflegemodellen (Gruppenpflege<br />

<strong>und</strong> Pflegeplanung)<br />

- Pflegeniveau am Rand der gefährlichen Pflege; insbesondere mobile PatientInnen<br />

kamen zu kurz, da bei diesen weniger Pflege unbedingt erforderlich war<br />

- keine Zeit <strong>für</strong> Praxisanleitung der SchülerInnen<br />

- keine Zeit <strong>für</strong> »Observatio« über das Hilfspersonal<br />

- ÄrztInnen fanden nicht rechtzeitig diplomierte Schwestern als Ansprechpersonen<br />

<strong>für</strong> die aktuelle Koordination der Arbeit.<br />

3.3.2. Teilprojekt »PatientInnenorientierte Gruppenpflege«<br />

Allgemeine Ausgangsbedingungen<br />

Das in Wien noch verbreitete Modell der Funktionspflege führt zu einer Fragmentierung<br />

pflegerischer Handlungen. Im Zentrum der Station steht die Stationsschwester, die<br />

unter Umständen allein über alle wesentlichen Informationen der PatientInnen<br />

verfügt <strong>und</strong> dementsprechend ihre Anweisungen an das Personal verteilt. Die<br />

Funktionspflege ist nicht nur bei quantitativer, sondern auch bei qualitativer Unter-<br />

besetzung durchführbar, zumal die Hauptverantwortung nicht beim einzelnen,<br />

sondern bei der Stationsschwester liegt; außerdem ist der Stationsablauf weniger<br />

störbar (vgl. von Scheidt, von Scheidt & Eikelbeck, 1991). Der Nachteil dieses<br />

Pflegemodells liegt darin, daß sich PatientInnen den funktionellen Abläufen der<br />

Station unterordnen müssen. Es gibt keine fixe Bezugsperson im Pflegeteam,<br />

57<br />

Strukturelle<br />

Darstellung

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