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"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...

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Spezifische Ausgangsbedingungen der Besprechungskultur an der Modellstation<br />

Obwohl im speziellen Fall der Neurologischen Station von allen MitarbeiterInnen ein<br />

sehr gutes Teamklima beschrieben wurde, gab es doch Berichte über Konflikte<br />

zwischen den Berufsgruppen <strong>und</strong> ungesicherte Informationsflüsse <strong>und</strong><br />

Entscheidungswege, die eine effiziente Arbeitsorganisation behinderten. Entspre-<br />

chend dieser Diagnose <strong>und</strong> auch den Zielvorstellungen der Wiener <strong>und</strong> Österreichi-<br />

schen Spitalsreform galt es, ein <strong>für</strong> die Station 14A geeignetes Modell zu erarbeiten.<br />

Ziele<br />

Es sollten unterschiedliche Besprechungssettings, die den unterschiedlichen Anfor-<br />

derungen des komplexen Informations- <strong>und</strong> Entscheidungsbedarfes einer Station<br />

entsprechen, etabliert werden. Das Modell umfaßte die Einführung einer täglichen<br />

»Morgenbesprechung« aller diensthabenden ÄrztInnen <strong>und</strong> Schwestern zur tägli-<br />

chen patientInnenbezogenen Koordination <strong>und</strong> Information im Betreuungsteam.<br />

Darüber hinaus sollte eine ca. monatliche »Stationsbesprechung« des gesamten<br />

Betreuungsteams der Station etabliert werden, um Kooperationsprobleme zwischen<br />

den MitarbeiterInnen <strong>und</strong> strukturelle Entscheidungen in der Organisation der<br />

Station zu besprechen.<br />

Maßnahmen<br />

In einer ersten Modellphase wurde im November 1991 die interprofessionelle<br />

Morgenbesprechung eingeführt. Die »Morgenbesprechung« etablierte sich in den<br />

ersten Wochen gut. Die gegenseitige Information über die PatientInnen wurde nach<br />

Berichten der ÄrztInnen <strong>und</strong> Schwestern wesentlich besser, <strong>und</strong> viele kleinere<br />

Koordinationsprobleme konnten besprochen werden. Kleinere Probleme waren:<br />

- die genaue Koordination der ärztlichen <strong>und</strong> der pflegerischen Arbeitsabläufe<br />

(ÄrztInnen kamen zu spät);<br />

- manche Schwestern trauten sich nicht wirklich, mitzureden;<br />

- ärztliche Fachgespräche nahmen zeitweise überhand.<br />

In einer zweiten Modellphase sollte auch eine Stationsbesprechung etabliert wer-<br />

den. Die positive Entwicklung der »Morgenbesprechung« hatte aber den unerwar-<br />

teten Effekt, daß schon dort viele Koordinationsprobleme besprochen werden<br />

konnten <strong>und</strong> folglich das Bedürfnis nach einer »Stationsbesprechung« stark nach-<br />

ließ. Auch wurde klar, daß zur Struktur der »Stationsbesprechung« noch wesentli-<br />

che offene Fragen bestanden. Einige wichtige Fragen waren:<br />

- Wie entsteht die Tagesordnung einer »Stationsbesprechung«?<br />

- Wer lädt zur »Stationsbesprechung« ein?<br />

- Wie verpflichtend ist die Teilnahme?<br />

55<br />

Strukturelle<br />

Darstellung

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