"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...
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52<br />
Strukturelle<br />
Darstellung<br />
eine Schlüsselstellung ein <strong>und</strong> wurde in ihrer Funktion kaum mehr ersetzbar. Dies<br />
zeigte sich vor allem bei der Auflösung des Stationssekretariats, welche folgende<br />
Auswirkungen hatte:<br />
- Es kam zu Problemen bei der Durchführung der Gruppenpflege, da die Schwestern<br />
wieder viele Aufgaben der Sekretärin, wie u.a. Telefondienste, übernehmen<br />
mußten (siehe auch Teilprojekt »Gruppenpflege«).<br />
- Es kam erneut zu Unklarheiten bei der Kompetenzabgrenzung zwischen den<br />
verschiedenen Berufsgruppen (siehe auch Teilprojekt »Kompetenzabgrenzungen«)<br />
- Die PatientInnenbetreuung verschlechterte sich, weil das medizinische <strong>und</strong> pflege-<br />
rische Personal wieder die administrativen Aufgaben durchzuführen hatte.<br />
Zusammenfassende Einschätzung <strong>und</strong> Transferempfehlungen<br />
Anfängliche Schwierigkeiten bereitete eine genaue Abklärung der Prioritäten von<br />
ärztlich-administrativen <strong>und</strong> pflegerisch-administrativen Tätigkeiten im Verlauf eines<br />
Arbeitstages. Diese Probleme konnten durch die gute Kommunikation zwischen<br />
ÄrztInnen <strong>und</strong> Schwestern gelöst werden. Nach Meinung der Projektgruppe verhin-<br />
derte diese gemeinsame Planung <strong>und</strong> Erarbeitung des Modells die Gefahr einer<br />
einseitigen Okkupation der Stationssekretärin. Weiters bewirkte die intensive Ein-<br />
bindung der Projektgruppe <strong>und</strong> der StationsmitarbeiterInnen bei der Planung eine<br />
hohe Akzeptanz <strong>und</strong> Motivation <strong>für</strong> das Projekt.<br />
Es hat sich gezeigt, daß diese Vorgehensweise einen wesentlichen Faktor <strong>für</strong> die<br />
erfolgreiche Etablierung des Stationssekretariats darstellte <strong>und</strong> <strong>für</strong> ähnliche Projekte<br />
empfehlenswert ist.<br />
Aus den Erfahrungen des Modellversuches »Stationssekretariat« kann klar <strong>für</strong> die<br />
Notwendigkeit dezentraler »Sekretariate« entschieden werden. Die beschriebene<br />
Rolle der Stationssekretärin übersteigt die herkömmliche Rolle einer »Abteilungs-<br />
schreibkraft« <strong>und</strong> ist daher nicht durch einen zentralen Schreibkräftepool ersetzbar.<br />
Der Modellversuch »Stationssekretariat« auf der Neurologischen Station der KA-<br />
Rudolfstiftung ist insgesamt als äußerst erfolgreich zu bewerten. Die Stations-<br />
sekretärin war eine große Entlastung <strong>für</strong> ÄrztInnen, Stationsschwestern <strong>und</strong> Touren-<br />
schwestern. Dies ermöglichte eine erhöhte Präsenz am PatientInnenbett <strong>und</strong> eine<br />
Verbesserung der ärztlichen <strong>und</strong> pflegerischen Versorgung.<br />
Weiters konnten die Arbeitsabläufe auf der Station effizienter gestaltet werden <strong>und</strong><br />
eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> des Stationsklimas beobachtet<br />
werden.<br />
Das Modell »Stationssekretariat« kann daher in allen seinen Elementen als Modell<br />
zur Übernahme in anderen Krankenanstalten empfohlen werden.