"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...

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48 Strukturelle Darstellung Der Dienstbeginn der Stationssekretärin war gekennzeichnet durch einen hohen Anteil an Teamkommunikation (»Schwestern-Übergabe«, interdisziplinäre Morgen- besprechung) und durch die Durchführung von Bestellungen. Die Telefonübernahme und -vermittlung stellte einen kontinuierlichen Anteil der Beschäftigung dar und erreicht vormittags einen Spitzenwert (in Zusammenhang mit der Aufarbeitung der Visite). Die Erledigung der Schreibarbeiten fiel, in Abhängigkeit von den anderen Tätigkeiten, hauptsächlich in die zweite Tageshälfte. Ebenfalls in der zweiten Tageshälfte lag eine Häufung der Aufnahmen und Entlas- sungen die auf folgende Punkte zurückzuführen ist: - die Ambulanzen haben erst dann eingewiesene PatientInnen soweit untersucht, daß sie zur Aufnahme auf die Station kommen - die Arztbriefe werden erst zu Mittag fertig - meist werden erst nach der Visite PatientInnen entlassen. Die dargestellte Verteilung über die Tätigkeitskategorien erschien sowohl den Schwestern als auch den ÄrztInnen entsprechend ihren Beobachtungen als reprä- sentativ. Gleichzeitig entsprach die Verteilung der Tätigkeiten der von der Projekt- gruppe für das Stationssekretariat geplanten Aufgabenzuteilung. Insgesamt war die Stationssekretärin mit 40 Wochenstunden voll ausgelastet. Nach Angaben der Projektgruppe hätte sogar der Bedarf zur Leistung von Überstunden durch die Stationssekretärin bestanden. - Durchführung und Ergebnisse der Erhebung »Telefonübersicht« Zur Erhebung der Telefontätigkeit wurden zwei Erhebungsblätter konzipiert, anhand deren die Stationssekretärin die Aufzeichnungen ihrer Telefonarbeit durchführte. Ein Erhebungsblatt diente zur Erfassung der Gesprächsdauer pro Gespräch, das zweite zur Erhebung der Gesprächspartner. Zusätzlich zu der Art der Gesprächs- partner wurde unterschieden, ob es sich um eine Telefonübernahme oder einen getätigten Anruf handelte und zu welcher Zeit das Gespräch stattfand. Folgende Tabellen zeigen zusammenfassend die Ergebnisse: Tabelle 3: Verteilung der Gesprächsdauer Gesprächsdauer < ½ min. ½-1min. 1-2 min. 2-3min 3-4 min. 4-5 min. > 5 min. Anteil in % 15 % 40 % 25 % 10 % 5 % 4 % 1 %

Tabelle 4: Telefonübersicht nach Gesprächspartner aufgeschlüsselt: Gesprächspartner Übernahme Anruf getätigt Gesamt I innerhalb der Station 1 % 0 % 1 % II Neurol. Ambulanz + Abt.Sekr. + Osr 14 % 8 % 22 % III bettenführende Abt. der Krankenanstalt Rudolfstiftung 19 % 12 % 31 % IV zentrale Einrichtungen der Krankenanstalt Rudolfstiftung 17 % 12 % 29 % V andere Krankenhäuser 1 % 1 % 2 % VI extramurale Einrichtungen 1 % 4 % 5 % VII Angehörige oder PatientInnen 9 % 1 % 10 % 62 % 38 % 100 % Der Mittelwert der Telefonate im Erhebungszeitraum betrug 36 Gespräche pro Arbeitstag. Die Projektgruppe schätzt die tatsächliche Anzahl der Telefonate noch etwas höher ein, da die Erhebung in eine relativ »ruhige« Zeit gefallen ist. Der Mittelwert für die Gesprächsdauer lag bei 1,8 Minuten. Anzahl der Telefongespräche und Gesprächsdauer ergeben eine »Netto-Telefon- tätigkeit« von ungefähr einer Stunde am Tag. Hinzu kommt aber der Umstand, daß viele Telefonkontakte in direkter Folge mit weiterem Arbeitsaufwand verbunden sind (wie aus Tab. 2 ersichtlich ist, 28% der Arbeitszeit, das entspricht täglich 2 Stunden und 15 Minuten). Vor Einführung des Stationssekretariats waren in erster Linie die Stationsschwestern für das Telefon zuständig, sodaß allein durch die Telefon- tätigkeit der Stationssekretärin eine enorme Entlastung für die Stationsschwestern eintrat. Anzumerken ist, daß die Sekretärin nicht alle Telefonate für die Station entgegenneh- men konnte, sodaß die Gesamt-Telefonbelastung der Station noch höher liegt. Die Übersicht nach Gesprächspartnern zeigt, daß der größte Anteil (82%) der Telefonübernahmen und der getätigten Anrufe andere Arbeitsbereiche der Kranken- anstalt Rudolfstiftung betreffen. Überraschend hoch hingegen war für die Projekt- gruppe der relativ hohe Anteil an PatientInnen- und Angehörigenanrufen, die von der Sekretärin übernommen wurden. Die tageszeitliche Verteilung der Telefongespräche stimmte mit den Auswertungen der »Tätigkeitsdokumentation« überein. Bei der Diskussion der Ergebnisse stellte sich heraus, daß zusätzlich sehr viele falsche Anrufe auf der Neurologischen Station landen, die meist für die Neurologi- sche Ambulanz oder für die Neurochirurgische Station bestimmt sind. Zu diesem Punkt wäre eine eigene Projektinitiative interessant, um gezielte Gegenmaßnahmen einleiten zu können. - Zusammenfassung der Ergebnisse Der Einsatz der Stationssekretärin auf der Neurologie kann als sehr erfolgreich bezeichnet werden. Die Entlastung der unterschiedlichen Berufsgruppen auf der Station von administrativ-organisatorischen Arbeiten kann im Detail an den 49 Strukturelle Darstellung

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Strukturelle<br />

Darstellung<br />

Der Dienstbeginn der Stationssekretärin war gekennzeichnet durch einen hohen<br />

Anteil an Teamkommunikation (»Schwestern-Übergabe«, interdisziplinäre Morgen-<br />

besprechung) <strong>und</strong> durch die Durchführung von Bestellungen.<br />

Die Telefonübernahme <strong>und</strong> -vermittlung stellte einen kontinuierlichen Anteil der<br />

Beschäftigung dar <strong>und</strong> erreicht vormittags einen Spitzenwert (in Zusammenhang mit<br />

der Aufarbeitung der Visite). Die Erledigung der Schreibarbeiten fiel, in Abhängigkeit<br />

von den anderen Tätigkeiten, hauptsächlich in die zweite Tageshälfte.<br />

Ebenfalls in der zweiten Tageshälfte lag eine Häufung der Aufnahmen <strong>und</strong> Entlas-<br />

sungen die auf folgende Punkte zurückzuführen ist:<br />

- die Ambulanzen haben erst dann eingewiesene PatientInnen soweit untersucht,<br />

daß sie zur Aufnahme auf die Station kommen<br />

- die Arztbriefe werden erst zu Mittag fertig<br />

- meist werden erst nach der Visite PatientInnen entlassen.<br />

Die dargestellte Verteilung über die Tätigkeitskategorien erschien sowohl den<br />

Schwestern als auch den ÄrztInnen entsprechend ihren Beobachtungen als reprä-<br />

sentativ. Gleichzeitig entsprach die Verteilung der Tätigkeiten der von der Projekt-<br />

gruppe <strong>für</strong> das Stationssekretariat geplanten Aufgabenzuteilung.<br />

Insgesamt war die Stationssekretärin mit 40 Wochenst<strong>und</strong>en voll ausgelastet. Nach<br />

Angaben der Projektgruppe hätte sogar der Bedarf zur Leistung von Überst<strong>und</strong>en<br />

durch die Stationssekretärin bestanden.<br />

- Durchführung <strong>und</strong> Ergebnisse der Erhebung »Telefonübersicht«<br />

Zur Erhebung der Telefontätigkeit wurden zwei Erhebungsblätter konzipiert, anhand<br />

deren die Stationssekretärin die Aufzeichnungen ihrer Telefonarbeit durchführte.<br />

Ein Erhebungsblatt diente zur Erfassung der Gesprächsdauer pro Gespräch, das<br />

zweite zur Erhebung der Gesprächspartner. Zusätzlich zu der Art der Gesprächs-<br />

partner wurde unterschieden, ob es sich um eine Telefonübernahme oder einen<br />

getätigten Anruf handelte <strong>und</strong> zu welcher Zeit das Gespräch stattfand.<br />

Folgende Tabellen zeigen zusammenfassend die Ergebnisse:<br />

Tabelle 3: Verteilung der Gesprächsdauer<br />

Gesprächsdauer < ½ min. ½-1min. 1-2 min. 2-3min 3-4 min. 4-5 min. > 5 min.<br />

Anteil in % 15 % 40 % 25 % 10 % 5 % 4 % 1 %

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