"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...
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Pflegebereich »mehr Zeit zu gewinnen«. Mit der neuen Gliederung des Arbeitsfelds<br />
<strong>und</strong> der Auslagerung »berufsfremder« Tätigkeiten aus der Arbeitspraxis<br />
diplomierter Krankenschwestern entsteht die Notwendigkeit zur Einrichtung eines<br />
Stationssekretariates, welches jene Tätigkeiten ausführt.<br />
Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Realisierung der neuen Dienststelle einer Stationssekreträrin war<br />
die Erstellung eines Aktivitätsplanes, der eine Schritt-<strong>für</strong>-Schritt-Anleitung <strong>für</strong> die<br />
praktische Umsetzung darstellte.<br />
Daraus sollen nur einige Punkte angeführt werden um zu zeigen, daß die Etablierung<br />
eines Stationssekretariats nicht bloß die Einstellung einer Schreibkraft bedeutet,<br />
sondern eine komplexe Umstrukturierung darstellt.<br />
Der erste Entwicklungschritt war die Erhebung <strong>und</strong> genaue Aufschlüsselung der<br />
bestehenden Stationsorganisation. Als weitere Schritte mußten spezifische Punkte,<br />
wie das Auswählen einer geeigneten Person <strong>für</strong> die ausgeschriebene Stelle, ihre<br />
räumliche Unterbringung, Gehaltseinstufung, das vorläufige Beschäftigungsaus-<br />
maß, entsprechende Dienstkleidung oder die Auswahl einer »Teststation«, geklärt<br />
werden. Diese <strong>und</strong> einige andere Fragen werden im einzelnen nicht näher bespro-<br />
chen, da ihre Lösung vom spezifischen Kontext des Modells abhängig ist.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> den gezielten Einsatz der Stationssekretärin war die vollständige<br />
Erfassung aller schriftlichen Arbeiten, welche zu diesem Zeitpunkt vom Pflegeper-<br />
sonal ausgeführt wurden. Dabei sei erwähnt, daß diese Überblicksliste ca. 40 Seiten<br />
an administrativen oder organisatorischen Tätigkeiten auflistete, welche bisher vom<br />
Pflegepersonal oder den ÄrztInnen erledigt wurden. Aus dieser Gesamtliste wurden,<br />
gemeinsam mit den betroffenen MitarbeiterInnen, jene Aufgaben zu einem Tätigkeits-<br />
katalog zusammengefaßt (ca. 80% der Gesamtliste), welche an eine Stations-<br />
sekretärin delegiert werden konnten.<br />
Ein Tagesablauf <strong>für</strong> die Stationssekretärin konnte erst nach Sammlung erster<br />
Erfahrungen, vier Wochen nach ihrem Dienstantritt, erstellt werden. Später wurde<br />
auf dieser Basis eine detaillierte Stellenbeschreibung erarbeitet (vgl. M. Hoffberger,<br />
90). Bei der Ausarbeitung der Stellenbeschreibung wurde klar, daß die einzelnen<br />
Tätigkeiten hausspezifisch zu formulieren sind <strong>und</strong> somit von anderen Stationen<br />
oder Krankenhäusern nicht direkt übernommen werden können.<br />
Rückblickend kann festgestellt werden, daß trotz sorgfältiger Planung eine rasche<br />
Einarbeitung <strong>und</strong> Etablierung der Stationssekretärin nicht gelungen ist. Dies liegt<br />
einerseits an den komplexen Arbeitsabläufen einer Krankenhausstation, anderer-<br />
seits an der Notwendigkeit, bestehende Arbeitsstrukturen völlig neu zu gestalten.<br />
Der Bericht von Frau M. Hoffberger endet mit dem vorläufigen Zwischenresümee,<br />
daß im pflegerischen Bereich mehr Zeit <strong>für</strong> die Betreuung der PatientInnen zur<br />
Verfügung stand <strong>und</strong> vom Personal eine allgemeine »Druckentlastung« bzw. eine<br />
Steigerung der »Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsqualität« konstatiert wurde.<br />
Allgemein läßt sich aus diesem Projekt schließen, daß folgende Punkte <strong>für</strong> die<br />
erfolgreiche Installierung eines Stationssekretariats zu berücksichtigen sind:<br />
- Ein genaues Tätigkeitsprofil <strong>für</strong> die Stationssekretärin ist hausspezifisch zu erar-<br />
beiten<br />
37<br />
Strukturelle<br />
Darstellung