19.07.2013 Aufrufe

"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...

"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...

"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

36<br />

Strukturelle<br />

Darstellung<br />

3.2. Interprofessionelle Zusammenarbeit<br />

3.2.1. Teilprojekt »Stationssekretariat«<br />

Allgemeine Problematik der Administration der Stationsarbeit<br />

Die administrativen Tätigkeiten im Stationsalltag führen vor allem Pflegepersonal <strong>und</strong><br />

ärztliches Personal weg von PatientInnen <strong>und</strong> behindern insbesondere die Stations-<br />

schwestern in der Ausübung ihrer leitenden <strong>und</strong> koordinierenden Aufgaben. Diese<br />

Tatsache beeinträchtigt nicht nur die Betreuung der PatientInnen, sondern bringt<br />

auch zusätzliche Belastung <strong>für</strong> das Personal mit sich.<br />

Da rein administrative Tätigkeiten weder ärztliche noch pflegerische Aufgabe sind,<br />

führt die Frage nach der Zuständigkeit <strong>für</strong> administrative Belange immer wieder zu<br />

Spannungen zwischen den beiden Berufsgruppen (z.B. Wer hebt das Telefon ab?<br />

Wer ist verantwortlich, daß die Arztbriefe abgeschickt werden?).<br />

Die Diskrepanz zwischen administrativer <strong>und</strong> pflegerischer bzw. ärztlicher Tätigkeit<br />

tritt auch während der Aufnahme <strong>und</strong> Entlassung von PatientInnen zum Vorschein.<br />

Hier sind Schwestern <strong>und</strong> ÄrztInnen so sehr von den administrativen Erfordernissen<br />

eingenommen, daß das direkte Gespräch mit den PatientInnen oftmals in den<br />

Hintergr<strong>und</strong> gedrängt wird.<br />

Möglichkeiten der Bearbeitung der Problematik<br />

Hier sei in erster Linie auf einen Modellversuch im Landeskrankenhaus Knittelfeld<br />

verwiesen, der 1990 im Auftrag der Steiermärkischen Krankenanstalten Gesell-<br />

schaft durchgeführt wurde.<br />

Die Idee zu diesem Modellversuch stammt von der Pflegedienstdirektorin des<br />

Landeskrankenhauses Knittelfeld, Frau Monika Hoffberger, die auch <strong>für</strong> die Modell-<br />

durchführung <strong>und</strong> schriftliche Dokumentation verantwortlich zeichnet (Hoffberger<br />

1990). Im folgenden soll dieser Modellversuch »Stationssekretärin« skizziert<br />

werden, da er einerseits hilfreiche Hinweise <strong>für</strong> die Entwicklung <strong>und</strong> Durchführung<br />

unseres Modellprojekts lieferte <strong>und</strong> andererseits bezüglich Problemdefinition <strong>und</strong><br />

Lösungsstrategien exemplarischen Charakter <strong>für</strong> die Situation des österreichischen<br />

Spitalswesens besitzt.<br />

Ausgangsproblematik am Landeskrankenhaus war eine eklatante personelle Unter-<br />

besetzung im Bereich Pflegedienst. Gleichzeitig wurde erkannt, daß die Arbeits-<br />

praxis einer diplomierten Schwester viele Tätigkeiten umfaßt, die nicht primär ihrer<br />

Ausbildung <strong>und</strong> ihrem eigentlichen Berufsfeld entsprechen, sondern allgemein der<br />

Stations- bzw. Spitalsorganisation dienen.<br />

Als Maßnahme gegen die Überlastung des Pflegepersonals <strong>und</strong> den damit verbun-<br />

den Qualitätsverlust bei der Pflege sollten genau jene Tätigkeiten, die nicht unbedingt<br />

an eine diplomierte Pflegekraft geb<strong>und</strong>en sind, herausgefiltert werden, um <strong>für</strong> den

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!