"Gesundheit und Krankenhaus". - Ludwig Boltzmann Institut für ...

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24 Strukturelle Darstellung einen wichtigen Rahmen für die Arbeitsbedingungen. Nach den Untersuchungen von Estryn-Behar (1991, 1993) verbringt das Pflegepersonal 60-80% der Arbeitszeit gehend oder stehend. Im Durchschnitt werden pro Tag 4-7 km zurückgelegt. Stehende Tätigkeiten und solche mit viel Bewegung sind nach Elkeles (1992) überproportional häufig mit Rückenschmerzen verbunden. Ungünstig gestaltete Arbeitsräume - z.B solche, die lange und häufig zu frequentierende Wege zwischen verschiedenen Arbeitsorten erfordern - wirken sich somit negativ auf die Gesundheit des Personals aus. Diensträume sollten stets im Zentrum einer Station liegen. Unbefriedigende Lösungen bedeuten aber nicht bloß eine individuelle Belastung, sondern eine Belastung für die gesamte Organisation. Somit stellt der Raum einen wichtigen Beitrag für die allgemeine Arbeitszufriedenheit dar. Auch finden in einem Krankenhaus aufgrund des medizinisch-technischen Fort- schritts ständig räumliche Veränderungen und Neuerungen statt. Anlässe dazu sind: - die Neuanschaffung von technischen Geräten, - die Einführung neuer therapeutischer und diagnostischer Methoden, - die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Verbindung mit der Einführung neuer Metho- den oder neuer Arbeitsbereiche, - die Einführung von neuen Arbeitsbereichen. 3.1.2. Spezifische Situation der Räumlichkeiten auf der Modellstation Problemdefinition Die Neurologische Station umfaßte zu Beginn des Projekts folgende Räumlichkeiten (vgl. auch Stationsplan im Anhang): - 8 Krankenzimmer (34 Betten systemisiert) - Dienstzimmer - Untersuchungszimmer (Ärztezimmer) - Sozialraum (ursprünglich Garderobe) - PatientInnenaufenthaltsraum - Teeküche - Gymnastikraum - Bad - Ergotherapieraum - 2 Depots, 3 Spülen, 5 WCs (1 Personal-WC) Insgesamt ergab die räumliche Situation der Neurologischen Station ein Bild großer Beengtheit und störender Verflechtungen der verschiedensten Arbeiten und Funktio- nen. Insbesondere gab es zu wenig Raum für bestimmte Funktionen (z.B. Bespre- chungen, Schreibarbeiten, Depot).

Diese Situation wurde verschärft durch eine sehr hohe Auslastung (1989: 97,4 %) und eine damit einhergehende laufende Belastung durch Not- und Gangbetten. Die Notbettenssituation hatte negative Auswirkung sowohl direkt auf die Situation der PatientInnen (fehlende Privatheit, keine Nachtkästchen, große Beengtheit, dauern- de Störungen etc.) als auch indirekt durch eine dauernde Mehrbelastung des Personals insbesondere im Pflegebereich. Probleme einzelner Funktionseinheiten a) Dienstzimmer: Das Dienstzimmer stellte das organisatorische Herzstück der Station dar. Daher fanden hier eine Vielzahl von verschiedensten Arbeiten gleichzeitig statt. Die Multifunktionalität dieses Raumes und die daraus resultierende Anwesenheit vieler Personen führte zu vielfachen gegenseitigen Störungen bei der alltäglichen Arbeit. Die wichtigsten Funktionen waren: - Administration: Aufnahme und Entlassung von PatientInnen (inkl. Befragungen) Archiv div. Schreibarbeiten: Aufnahmeformulare etc. (Schwestern und Ärzte) - Kommunikationszentrale: 2 Telefone (intern, extern) Rohrpost Ruf-Sprechanlage Dienstübergaben - Medikamentendepot u. -anrichte - Infusionen herrichten (am Fensterbrett des Dienstzimmers) - Blut: Abnahmevorbereitung und Abnahme (nur bei der PatientInnen-Aufnahme), Blutkonserven vorbereiten - Müllentsorgung: diverse Container (inkl. Nadelbehälter) - Säuberung: Hände u. Instrumente Als Detailproblem wurde die Reichweite der Sprechanlage erwähnt. Diese Anlage hatte nur in den Krankenzimmern 1-7 Lautsprecher, nicht aber in den Funktions- räumen der Station, sodaß sie kaum für die Kommunikation zwischen den MitarbeiterInnen verwendet werden konnte. Dies führte zu vielen Wegen durch die Station, auf denen sich Mitarbeiter gegenseitig suchen mußten. Eine gewisse Entflechtung dieser Funktionen hebt die Effektivität der Arbeiten und senkt die Streßbelastung des Personals. b) Untersuchungszimmer (Ärztezimmer): Dieser Raum wurde ebenfalls multifunktional genutzt: - Depot 25 Strukturelle Darstellung

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Strukturelle<br />

Darstellung<br />

einen wichtigen Rahmen <strong>für</strong> die Arbeitsbedingungen. Nach den Untersuchungen von<br />

Estryn-Behar (1991, 1993) verbringt das Pflegepersonal 60-80% der Arbeitszeit<br />

gehend oder stehend. Im Durchschnitt werden pro Tag 4-7 km zurückgelegt.<br />

Stehende Tätigkeiten <strong>und</strong> solche mit viel Bewegung sind nach Elkeles (1992)<br />

überproportional häufig mit Rückenschmerzen verb<strong>und</strong>en. Ungünstig gestaltete<br />

Arbeitsräume - z.B solche, die lange <strong>und</strong> häufig zu frequentierende Wege zwischen<br />

verschiedenen Arbeitsorten erfordern - wirken sich somit negativ auf die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />

des Personals aus. Diensträume sollten stets im Zentrum einer Station liegen.<br />

Unbefriedigende Lösungen bedeuten aber nicht bloß eine individuelle Belastung,<br />

sondern eine Belastung <strong>für</strong> die gesamte Organisation. Somit stellt der Raum einen<br />

wichtigen Beitrag <strong>für</strong> die allgemeine Arbeitszufriedenheit dar.<br />

Auch finden in einem Krankenhaus aufgr<strong>und</strong> des medizinisch-technischen Fort-<br />

schritts ständig räumliche Veränderungen <strong>und</strong> Neuerungen statt.<br />

Anlässe dazu sind:<br />

- die Neuanschaffung von technischen Geräten,<br />

- die Einführung neuer therapeutischer <strong>und</strong> diagnostischer Methoden,<br />

- die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Verbindung mit der Einführung neuer Metho-<br />

den oder neuer Arbeitsbereiche,<br />

- die Einführung von neuen Arbeitsbereichen.<br />

3.1.2. Spezifische Situation der Räumlichkeiten auf der Modellstation<br />

Problemdefinition<br />

Die Neurologische Station umfaßte zu Beginn des Projekts folgende Räumlichkeiten<br />

(vgl. auch Stationsplan im Anhang):<br />

- 8 Krankenzimmer (34 Betten systemisiert)<br />

- Dienstzimmer<br />

- Untersuchungszimmer (Ärztezimmer)<br />

- Sozialraum (ursprünglich Garderobe)<br />

- PatientInnenaufenthaltsraum<br />

- Teeküche<br />

- Gymnastikraum<br />

- Bad<br />

- Ergotherapieraum<br />

- 2 Depots, 3 Spülen, 5 WCs (1 Personal-WC)<br />

Insgesamt ergab die räumliche Situation der Neurologischen Station ein Bild großer<br />

Beengtheit <strong>und</strong> störender Verflechtungen der verschiedensten Arbeiten <strong>und</strong> Funktio-<br />

nen. Insbesondere gab es zu wenig Raum <strong>für</strong> bestimmte Funktionen (z.B. Bespre-<br />

chungen, Schreibarbeiten, Depot).

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