pik - Ludwig Boltzmann Institut für Medizin- und ...
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p a t i e n t e n o r i e n t i e r t e i n t e g r i e r t e k r a n k e n b e t r e u u n g i n w i e n 1 4 . – 1 7 .<br />
PatientInnenbeteiligung<br />
in England <strong>und</strong> Holland<br />
Über den Projektrand geschaut<br />
1 Einführung der PCT beendete die getrennte<br />
Finanzierung von Primary Care, Krankenhäusern<br />
<strong>und</strong> Community Services<br />
Eckdaten des holländischen Ges<strong>und</strong>heitssystems<br />
Sozialversicherungsmodell<br />
1 baut auf dem Prinzip der Sozialversicherung auf<br />
1 eine beitragsfinanzierte Krankenversicherung<br />
<strong>für</strong> die Basisversorgung ist <strong>für</strong> die gesamte<br />
Bevölkerung obligatorisch<br />
1 r<strong>und</strong> 90 Prozent der Versicherten nehmen die<br />
Möglichkeit einer Zusatzversicherung wahr<br />
Finanzierung<br />
Der Anteil der nationalen Ges<strong>und</strong>heitsausgaben<br />
am BIP rangiert mit ca. 8,5 Prozent im europäischen<br />
Durchschnitt<br />
Gate Keeping System<br />
1 selbständig tätige HausärztInnen nehmen<br />
eine zentrale Stellung ein<br />
1 in mehr als 90 Prozent der Fälle werden die<br />
PatientInnen vom Hausarzt behandelt<br />
1 HausärztInnen fungieren als Gatekeeper zur<br />
Facharzt- oder Krankenhausbehandlung<br />
Letzte Reformen<br />
1 seit Ende der 80er Jahre umfassende Ges<strong>und</strong>heitsreform<br />
(so genannter Dekker-Simons-Plan)<br />
1 angestrebt wird ein „regulierter Wettbewerb“<br />
auf der Ebene der Krankenversicherungen<br />
<strong>und</strong> Leistungserbringer<br />
1 Ziele sind Effizienzsteigerung <strong>und</strong> Kostenregulierung<br />
durch Einführung von Markt-<br />
<strong>und</strong> Wettbewerbselementen, ohne die<br />
Versorgungssicherheit <strong>für</strong> die Gesamtbevölkerung<br />
zu gefährden<br />
<strong>pik</strong><br />
newsletter 08<br />
juli 2004<br />
SEITE 31<br />
PatientInnenbeteiligung in England<br />
PatientInnenbeteiligung hat in England eine lange<br />
Tradition. Skandale in psychiatrischen Anstalten<br />
machten in den 1960er Jahren deutlich, zu welchen<br />
Problemen die mangelnde Einbeziehung der Öffentlichkeit<br />
führt.<br />
Als Konsequenz wurden 1974 die Community<br />
Health Councils (CHCs) eingeführt. Diese hatten die<br />
Aufgabe, die Vertretung der Interessen der lokalen<br />
Bevölkerung wahrzunehmen, die Qualität in den<br />
Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen zu kontrollieren <strong>und</strong><br />
unterrepräsentierte Personengruppen zu unterstützen.<br />
1997 übernahm die Labourparty die Regierung.<br />
Der Staatssekretär <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heit nannte in seinem<br />
Reformplan 5 neben dem Problem der zu starken<br />
Zentralisierung des Ges<strong>und</strong>heitswesens nicht<br />
empowerte PatientInnen als eine der zentralen<br />
Herausforderungen <strong>für</strong> kommende Reformen. In<br />
diesem Reformplan wurde PatientInnen stärkeres<br />
Mitspracherecht, mehr Macht <strong>und</strong> Einflussmöglichkeiten<br />
im Ges<strong>und</strong>heitswesen in Aussicht gestellt.<br />
Ein wesentlicher Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die hohe Priorität der<br />
PatientInnenbeteiligung innerhalb der Ges<strong>und</strong>heitsreform<br />
waren Skandale im NHS, welche eine<br />
Welle öffentlicher Diskussionen auslösten. Ausführlich<br />
dokumentiert sind die Vorfälle im Zusammenhang<br />
mit der fehlerhaften Versorgung von<br />
Kindern im Bereich der kardiologischen Chirurgie<br />
5 The NHS Plan: A Plan for Investment. A Plan for Reform.<br />
http://www.nhs.uk/nationalplan/