Auswertung der im Rahmen der HBSC-Studie erhobenen Daten zur ...
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1 Einleitung<br />
Internationale Untersuchungen haben gezeigt, dass die Bildungsberufe zu jenen Berufen<br />
gehören, die mit einem überdurchschnittlich hohen Ausmaß an physischen und psychischen<br />
Beanspruchungen verbunden sind (European Agency for Safety and Health at Work OSHA,<br />
2002:9). Wenig erstaunlich ist daher, dass Lehrkräfte <strong>im</strong> Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />
Berufsgruppen sowie <strong>im</strong> Vergleich <strong>zur</strong> Allgemeinbevölkerung über eine schlechtere<br />
Gesundheit berichten, mehr Krankenstände aufweisen und häufiger frühzeitig in den<br />
Ruhestand eintreten (vgl. Hillert & Schmitz 2004, Kramis-Aebischer 1995, Sebinger & Gerich<br />
2007). Für letzteres sind - in den meisten Fällen - vor allem mentale Probleme (z.B. Burnout)<br />
als Ursache zu nennen.<br />
Obwohl diese Dinge bekannt sind und obwohl klar ist, dass die Ursachen dafür zum<br />
überwiegenden Teil in den Bedingungen des Arbeitsplatzes und <strong>der</strong> Auslegung <strong>der</strong><br />
Berufsrolle zu suchen sind, ist bis dato noch zu wenig geschehen, um Abhilfe zu schaffen.<br />
Ein Grund dafür könnte sein, dass <strong>im</strong> allgemeinen Bewusstsein - bei LehrerInnen selber, in<br />
<strong>der</strong> Schulverwaltung, bei Eltern und SchülerInnen - noch <strong>im</strong>mer zu wenig Verständnis dafür<br />
vorhanden ist, warum und wodurch gerade dieser Beruf so beson<strong>der</strong>s anstrengend sein<br />
sollte. Einer IMAS-Umfrage zufolge werden die LehrerInnen in <strong>der</strong> landläufigen Meinung von<br />
vielen für selbstherrlich, eigennützig, weltfremd und faul gehalten (vgl. Die Presse vom<br />
14.11.2005). Eine große Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung glaubt, dass die LehrerInnen tatsächlich<br />
wesentlich weniger arbeiten als die meisten an<strong>der</strong>en Berufsgruppen. Die LehrerInnen<br />
kämpfen insofern mit massiven Vorurteilen und haben ein Imageproblem (vgl. Der Standard,<br />
20.8.2006), das <strong>der</strong> Korrektur bedarf.<br />
Aus diesem Grund ist es notwendig, auch in Österreich - wie in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n, etwa auch<br />
in <strong>der</strong> Schweiz und in Deutschland - die <strong>Daten</strong>bestände <strong>zur</strong> LehrerInnengesundheit<br />
auszubauen und zu zeigen, durch welche konkreten Bedingungen <strong>der</strong> Berufsausübung die<br />
hohen Belastungen auftreten. Insofern geplant ist, <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> Etablierung von<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Schule auch die LehrerInnen als ArbeitsplatzinhaberInnen in<br />
<strong>der</strong> Maßnahmenplanung zu berücksichtigen, wird zusätzlich wichtig, ein regelmäßiges und<br />
systematisches Monitoring durchzuführen, das dabei helfen kann, geeignete Maßnahmen zu<br />
definieren, zu evaluieren und zielgerichtet einzusetzen.<br />
Für diesen Zweck wird ein getestetes Beobachtungsinstrument benötigt. Erste Ansätze dazu<br />
sind bereits <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>der</strong> internationalen <strong>HBSC</strong>-<strong>Studie</strong> innerhalb <strong>der</strong> „School Focus<br />
Group“ entwickelt worden.<br />
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