Auswertung der im Rahmen der HBSC-Studie erhobenen Daten zur ...

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Tabelle 3: Ausmaß der Lehrverpflichtung, dargestellt nach der Dauer der Berufsausübung (Angaben in %; n = 2.462) Lehrverpflichtung Lehrverpflichtung Lehrverpflichtung Dauer der Berufsausübung bis 10 11 bis 20 21 bis 30 31 bis 40 gesamt gesamt < 100% 16,1 19,9 7,7 4,3 12,2 100% 78,9 79,0 90,3 94,7 85,5 < 100% 5,0 1,0 2,0 1,0 2,3 gesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 männlich < 100% 5,3 5,3 2,8 0,9 3,7 100% 87,0 93,4 93,1 99,1 92,5 < 100% 7,7 1,3 4,1 3,7 gesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 weiblich < 100% 22,2 29,2 11,1 6,9 17,6 100% 74,4 69,9 88,4 91,5 81,0 < 100% 3,4 0,8 0,5 1,6 1,4 gesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Für die Erklärung dieses Zusammenhangs lassen sich zumindest zwei Interpretationsmuster anbieten: Zum einen könnte dieser Zusammenhang der Beleg für ein allgemein- gesellschaftliches Problem sein, das vor allem in hoch industrialisierten Gesellschaften Gültigkeit beansprucht und unter dem Begriff der „Work-life Balance“ (Vereinbarkeit von Berufs-, Privat- und Familienleben) in die wissenschaftliche Literatur aber auch in die politischen Debatten Eingang gefunden hat. Im Kern geht es dabei - und dies gilt vor allem für die Frauen - um eine immer noch bestehende Unvereinbarkeit von Beruf und Familie (z.B. Betreuung / Erziehung von Kindern, Pflege von Angehörigen, etc.). Zum anderen könnte dieser Zusammenhang ein weiterer Beleg dafür sein, dass es am Arbeitsmarkt - immer noch - zu einer systematischen Benachteiligung von weiblichen Arbeitnehmerinnen kommt, derart, dass männliche Lehrkräfte bei der Vergabe von 100- prozentigen Lehrstellen bevorzugt behandelt werden. Hinter der Interpretation der „Work-life Balance“ steckt vor allem das Lebensalter der weiblichen Lehrpersonen. Es wundert deshalb nicht, dass vor allem die 31- bis 40-jährigen Lehrerinnen im Vergleich zu den anderen Altersgruppen eine deutlich geringere Lehrverpflichtung aufweisen (vgl. Abb.5). 12

Abbildung 5: Ausmaß der Lehrverpflichtung (Mittelwerte), dargestellt nach Altersgruppen und für die Geschlechter (n = 2.462) Mittelwert 110,0 100,0 90,0 80,0 70,0 97,0 94,0 100,7 89,7 99,3 94,5 99,8 98,4 21 bis 30 31 bis 40 41 bis 50 51 bis 60 Altersgruppen (in Jahren) männlich weiblich Neben dem Geschlecht und der Dauer der Berufsausübung spielt aber auch der Schultyp, an denen die befragten Lehrpersonen unterrichten, eine bedeutsame Rolle. LehrerInnen, die an einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule beschäftigt sind, weisen demnach ein höheres Verpflichtungsniveau auf (ß = 0,097, p = 0,000) als dies für ihre KollegInnen gilt. 3.4 Wochenarbeitszeit Die befragten LehrerInnen sind durchschnittlich 43 Stunden pro Woche mit der Erfüllung ihrer beruflichen Aufgaben beschäftigt. Die Spannweite reicht dabei von 10 Stunden pro Woche bis hin zu 112 Wochenstunden. Zusammengefasst zeigt sich, dass die Mehrheit der befragten Lehrpersonen (78,5 Prozent) zwischen „31 und 40“ (40,2 Prozent) und „41 bis 50“ Stunden pro Woche (38,3 Prozent) ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Rund jede zehnte Lehrperson (11,7 Prozent) engagiert sich hingegen mehr als 50 Stunden pro Woche in ihrem Beruf (vgl. Abb.6). 13

Tabelle 3: Ausmaß <strong>der</strong> Lehrverpflichtung, dargestellt nach <strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> Berufsausübung<br />

(Angaben in %; n = 2.462)<br />

Lehrverpflichtung <br />

Lehrverpflichtung <br />

Lehrverpflichtung<br />

Dauer <strong>der</strong> Berufsausübung<br />

bis 10 11 bis 20 21 bis 30 31 bis 40 gesamt<br />

gesamt<br />

< 100% 16,1 19,9 7,7 4,3 12,2<br />

100% 78,9 79,0 90,3 94,7 85,5<br />

< 100% 5,0 1,0 2,0 1,0 2,3<br />

gesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />

männlich<br />

< 100% 5,3 5,3 2,8 0,9 3,7<br />

100% 87,0 93,4 93,1 99,1 92,5<br />

< 100% 7,7 1,3 4,1 3,7<br />

gesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />

weiblich<br />

< 100% 22,2 29,2 11,1 6,9 17,6<br />

100% 74,4 69,9 88,4 91,5 81,0<br />

< 100% 3,4 0,8 0,5 1,6 1,4<br />

gesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />

Für die Erklärung dieses Zusammenhangs lassen sich zumindest zwei Interpretationsmuster<br />

anbieten: Zum einen könnte dieser Zusammenhang <strong>der</strong> Beleg für ein allgemein-<br />

gesellschaftliches Problem sein, das vor allem in hoch industrialisierten Gesellschaften<br />

Gültigkeit beansprucht und unter dem Begriff <strong>der</strong> „Work-life Balance“ (Vereinbarkeit von<br />

Berufs-, Privat- und Familienleben) in die wissenschaftliche Literatur aber auch in die<br />

politischen Debatten Eingang gefunden hat. Im Kern geht es dabei - und dies gilt vor allem<br />

für die Frauen - um eine <strong>im</strong>mer noch bestehende Unvereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

(z.B. Betreuung / Erziehung von Kin<strong>der</strong>n, Pflege von Angehörigen, etc.).<br />

Zum an<strong>der</strong>en könnte dieser Zusammenhang ein weiterer Beleg dafür sein, dass es am<br />

Arbeitsmarkt - <strong>im</strong>mer noch - zu einer systematischen Benachteiligung von weiblichen<br />

Arbeitnehmerinnen kommt, <strong>der</strong>art, dass männliche Lehrkräfte bei <strong>der</strong> Vergabe von 100-<br />

prozentigen Lehrstellen bevorzugt behandelt werden.<br />

Hinter <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> „Work-life Balance“ steckt vor allem das Lebensalter <strong>der</strong><br />

weiblichen Lehrpersonen. Es wun<strong>der</strong>t deshalb nicht, dass vor allem die 31- bis 40-jährigen<br />

Lehrerinnen <strong>im</strong> Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Altersgruppen eine deutlich geringere<br />

Lehrverpflichtung aufweisen (vgl. Abb.5).<br />

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