Schülerradio-Leitfaden herunterladen - Jugendpresse BW
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IN 5 SCHRITTEN<br />
ZUM EIGENEN<br />
SCHULRADIO<br />
Ein <strong>Leitfaden</strong> der <strong>Jugendpresse</strong> Baden-Württemberg<br />
für junge Radiomacher
VORWORT<br />
In der Landschaft der Schülermedien verändert sich etwas. Früher hatte die Schülerzeitung das<br />
Monopol, wenn es für Schüler darum ging, in ihrer Schule etwas zu Veröffentlichen. Noch immer ist<br />
das Druckwerk an erster Stelle in unseren Schulen. Doch es gibt mittlerweile eine Konkurrenz: das<br />
Schulradio!<br />
Die anfängliche Sparte hat sich mittlerweile zu einer beliebten Form entwickelt. Dies spiegelt sich bei<br />
uns als Verband wieder. Schülerzeitungsredaktionen „senden“ zusätzlich über die Schulanlage, eigene<br />
Schulradiogruppen bilden sich, oder Projekttage in Schulen werden von einem Radioteam begleitet.<br />
Im optimalen Fall stehen die verschiedenen Medien in der Schule nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen<br />
sich. Die Entwicklung des Internets hat seinen Teil dazu beigetragen. Nun kann das Radioprogramm nicht mehr nur<br />
über die Schulanlage gehört werden, sondern über die Internetleitung mit relativ überschaubarem Aufwand auch in der<br />
Stadt, zu den Eltern und dem Bekanntenkreis.<br />
Die Nachfrage nach einer Qualifizierung und Unterstützung der jungen Radiomacher an den Schulen besteht immer<br />
mehr. Daher haben wir im Verband einen „Fachausschuss Radio“ eingerichtet, der die Fragen des Radiomachens aufgreift<br />
und Angebote initiiert. Im Anhang unser <strong>Leitfaden</strong> für Schulradios, der in ehrenamtlicher Arbeit von einem fachkundigen<br />
Team, bestehend aus meinen beiden Kollegen Mirko Drotschmann und Philip Häusser, erstellt wurde.<br />
Ich wünsche euch, dass dieser <strong>Leitfaden</strong> einige<br />
Orientierungspunkte hin zum eigenen Schulradio bietet.<br />
Liebe Radiomacher, wir hören uns!<br />
Kai Mungenast<br />
Vorstandssprecher der <strong>Jugendpresse</strong> Baden-Württemberg
ES GEHT LOS!<br />
Der wichtigste Schritt ist eigentlich schon getan, wenn ihr euch das<br />
hier durchlest: Ihr habt euch dazu entschlossen, an eurer Schule ein<br />
Radioprogramm ein- und aufzuführen. Das bereichert nicht nur den<br />
schulischen Alltag sehr – es macht auch viel Spaß zusammen mit<br />
anderen Leuten in die Welt des Radios einzutauchen.<br />
Auf den folgenden Seiten wollen wir euch einige Tipps an die Hand<br />
geben, mit denen ihr schnell ans Ziel kommt. Natürlich sind viele<br />
Dinge nur an der Oberfläche angegangen, da jede <strong>Schülerradio</strong>-<br />
Gründung ihre eigenen Regeln hat. Bei Fragen, die im Laufe der<br />
Aufbauphase und auch darüber hinaus auftauchen, könnt ihr euch<br />
gerne an die <strong>Jugendpresse</strong> Baden-Württemberg wenden (Kontakt<br />
siehe hinten).<br />
Allgemeine Informationen zu <strong>Schülerradio</strong>s, deren geschichtliche<br />
Einordnung und besondere Formen findet ihr unter<br />
www.schuelerradio.net.<br />
Hier haben euch die Kollegen der Sächsischen Landesanstalt für<br />
privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) einige Basisinformationen<br />
zusammengestellt, die so umfassend sind, dass wir dem nichts mehr<br />
hinzuzufügen haben.<br />
Soweit die einführenden Worte – jetzt geht es zur Sache!
SCHRITT 1:<br />
BILDET EIN<br />
TEAM!<br />
Zuerst braucht ihr logischerweise ein Team, denn ohne helfende<br />
Hände geht gar nichts. Ihr solltet mindestens vier Leute sein, damit<br />
die ganze Arbeit nicht an einem hängen bleibt. Außerdem ist man zu<br />
mehreren meist kreativer. Wenn euch noch Teammitglieder fehlen,<br />
könnt ihr zum Beispiel mit Plakaten auf eure Idee aufmerksam machen,<br />
oder – als kleinen Vorgeschmack auf das, was da kommen wird<br />
– eine Durchsage in der Schule durchführen.<br />
Hilfreich ist es außerdem, sich einen Lehrer zu suchen, der das Ganze<br />
zumindest am Anfang betreut, Türen öffnet und als Fürsprecher für<br />
euch arbeiten kann. Das ist vor allem dann wichtig, wenn noch niemand<br />
von euch volljährig ist, falls Geräte angeschafft und Kaufverträge<br />
unterschrieben werden müssen.<br />
Mitmachen kann jeder – besondere Vorkenntnisse sind zwar hilfreich,<br />
aber nicht erforderlich. Zumindest einer von euch sollte sich mit der<br />
Bedienung von Audio-Technik auskennen, da das Einlernen in Aufnahmegeräte<br />
und Co. sonst etwas schwierig wird.<br />
SCHRITT 2:<br />
ERSTES<br />
TREFFEN<br />
Tauscht am Anfang eure Ideen aus. Wer hat welche Vorstellungen, wie<br />
soll das Schulradio „klingen“, wer hat vielleicht schon welche Vorkenntnisse?<br />
So vermeidet ihr, dass sich am Ende Leute übergangen fühlen<br />
oder vorhandene Kompetenzen nicht genutzt werden. Macht auch<br />
gleich beim ersten Treffen einen Wochentag aus, an dem ihr ab sofort<br />
eure Wochenkonferenz stattfinden lassen wollt.<br />
Notiert eure Ergebnisse und entwerft ein erstes grobes Konzept.<br />
Damit solltet ihr so bald wie möglich zur Schulleitung gehen. Ohne die<br />
Unterstützung der Schule wird das Projekt sehr schwierig, deshalb ist<br />
es gut, wenn ihr von Anfang an einen „guten Draht“ zur Schulleitung<br />
habt – auch hier kann euch ein beratender Lehrer weiterhelfen.<br />
Ihr solltet euch sehr schnell im Klaren darüber sein, wer die redaktionelle<br />
Verantwortung übernehmen will. Ohne Chefredakteur lässt sich<br />
nämlich auch kein <strong>Schülerradio</strong>-Programm durchführen. Eure Schulleitung<br />
sollte einen festen Ansprechpartner haben, der euer Team nach<br />
außen hin vertritt.
SCHRITT 3:<br />
PLANUNG DES<br />
PROGRAMMS<br />
Es gibt viele verschiedene Punkte, die ihr bei der Planung beachten solltet. Diskutiert am besten die einzelnen Punkte oder teilt euch vorher in<br />
kleinere Arbeitsgruppen auf, die sich jeweils über einen anderen Teil des Programms Gedanken machen. Bevor ihr zum ersten Mal auf Sendung<br />
geht, sollten die unten stehenden Punkte aber alle geklärt sein.<br />
» Klingt banal, ist aber zentral: Wo soll man euer Programm hören<br />
können? Möglichkeiten gibt es viele: In den großen Pausen über die<br />
Durchsagen-Anlage, über ein eigenes Beschallungssystem in der<br />
Mittagspause, als reines Webradios, oder auch eine Kombination der<br />
verschiedenen Optionen. Sprecht am besten auch mal mit dem Hausmeister<br />
eurer Schule, er kann euch bestimmt weiterhelfen.<br />
» Beschränkt euch am Anfang am besten auf eine sehr kurze Sen-<br />
»<br />
destrecke, die einmal pro Woche unterhalten soll. Aufstocken kann<br />
man später immer noch!<br />
Dieser Punkt ist sehr wichtig, denn beim Radio ist meistens die<br />
Musik entscheidend dafür, wer euch zuhört und wer nicht. Deshalb<br />
solltet ihr zum Beispiel nicht nur Titel von einem einzigen Künstler<br />
spielen und auch nicht jede Woche exakt die selben Songs. Eine gute<br />
Mischung macht’s. Wenn ihr euch unsicher seid, könnt ihr euch an der<br />
Musikmischung eures Lieblingsradios orientieren.<br />
» Achtung: Bei der Musik gibt es für Schulradios ein großes Problem:<br />
WIE, WIE OFT UND WIE LANG SENDEN WIR? WELCHE MUSIK LÄUFT?<br />
Die meiste Musik ist GEMA-pflichtig. Das heißt, dass ihr Gebühren bei<br />
der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte<br />
dafür zahlen müsst, wenn ihr sie spielen wollt. Wie
viel das kostet und was ihr beachten müsst, könnt ihr hier nachlesen:<br />
www.gema.de. Viele Schulen haben aber auch Jahresverträge mit der<br />
GEMA abgeschlossen. Macht euch im Vorfeld darüber schlau, vielleicht<br />
könnt ihr so eine ganze Menge Geld sparen.<br />
» Es gibt auch GEMA-freie Musik, für die ihr keine Gebühren zahlen<br />
müsst. Oft ist diese sogar komplett kostenlos, ihr müsst sie also nicht<br />
kaufen. Was sich hier vor allem anbietet, ist Musik von Newcomer-<br />
Bands aus eurer Region. Die freuen sich bestimmt, wenn ihr ihre Songs<br />
spielt. Eine gute Übersicht zu kostenloser Musik aus dem Internet<br />
findest du beim SWR-Jugendradio DASDING: www.dasding.de/netzparade.<br />
» Unterscheidet grundsätzlich zwischen Sendung und Vorbereitung.<br />
Ihr könnt gesonderte Schnittplätze einrichten, an denen Beiträge<br />
bearbeitet und produziert werden, und dazu auch noch ein Studio<br />
einrichten, aus dem gesendet wird. Oft reicht es aber, wenn alles aus<br />
der gleichen Kiste kommt – schließlich könnt ihr ja erst produzieren<br />
und dann senden.<br />
» Die Grundausstattung kann schon aus einem Mikrofon und einem<br />
WELCHE TECHNIK HABEN/ BRAUCHEN WIR?<br />
Computer bestehen. So könnt ihr erste Sendungen vorproduzieren<br />
und über den Computer abspielen. Bestimmt gibt es an eurer Schule<br />
einen Musiklehrer, der sich mit so etwas auskennt. Wenn nicht, wendet<br />
euch einfach mal an die Recording-Abteilung des örtlichen Musikladens.<br />
Die Kollegen dort haben eine Menge Ahnung und Erfahrung,<br />
was Studiotechnik angeht und wissen mit Sicherheit, was ihr wofür am<br />
besten verwenden könnt.<br />
» Wenn ihr anspruchsvoller seid und die Sendung live machen wollt,<br />
kommt ihr an einem Mischpult nicht vorbei. Oft reicht ein einfacher<br />
Vierkanal-DJ-Mixer, an dem ihr PC und Mikro(s) anschließen könnt.<br />
Vielleicht hat eure Schule schon eines (z.B. für Veranstaltungen). Fragt<br />
am besten bei der SMV oder beim Hausmeister nach.<br />
» Für den Computer gibt es verschiedene kostenlose Programme,<br />
mit denen ihr eure Beiträge schneiden und die Sendung vorproduzieren<br />
könnt. Ein bewährtes kostenloses Schnittprogramm ist Audacity<br />
(www.audacity.de). Um eine Sendung im Livebetrieb zu fahren, könnt<br />
ihr die kostenlose Software mAirList (www.mairlist.de) benutzen. Die<br />
jeweiligen Handbücher findet ihr auf den entsprechenden Internetseiten.<br />
» Wenn ihr Umfragen oder Interviews macht, braucht ihr Aufnahmegeräte.<br />
Zu empfehlen sind hier mittlerweile volldigitale Geräte, bei<br />
denen ihr außer der Speicherkarte kein weiteres Medium (Kassette,<br />
MiniDisc, o.ä.) mehr braucht. Was ihr euch zulegt, hängt natürlich auch<br />
von den finanziellen Möglichkeiten ab. Gute digitale Geräte gibt es<br />
schon ab ca. 120 Euro, zum Beispiel das WS-311 M von Olympus. Nach<br />
oben sind die Grenzen offen, Profis arbeiten gerne mit dem Edirol<br />
R-09. Beide Geräte könnt ihr ohne zusätzliches Mikrofon benutzen, mit<br />
Mikro klingt es aber doch um einiges besser. Ein mittelmäßiges PA/<br />
Reporter-Mikrofon reicht oft, wie zum Beispiel das AKG CK 80. Für das<br />
Edirol braucht ihr aber ein Mikro mit zusätzlicher Vorverstärkerfunktion.
» Überlegt euch zum Beispiel Rubriken wie „Umfrage der Woche“<br />
oder „Lehrer-Interviews“.<br />
» Ihr könnt auch einen Fragebogen entwerfen, in dem eure Mitschüler<br />
aus der ganzen Schule ankreuzen sollen, was sie gerne hören<br />
möchten oder welche Ideen sie vielleicht noch haben.<br />
» Wenn es an eurer Schule eine Schülerzeitung gibt, fragt doch mal<br />
nach, ob ihr nicht zusammenarbeiten könnt. So ergeben sich für euch<br />
mehr Themen und die Schülerzeitung profitiert von einem weiteren<br />
Verbreitungsweg.<br />
» Grundsätzlich gilt: Denkt daran, dass man selbst auch mal froh ist,<br />
WELCHE INHALTE HABEN WIR?<br />
wenn im Radio nicht nur geredet wird. Weniger ist auch in Sachen<br />
Programm oft mehr, kümmert euch daher vor allem um die Musik!<br />
» Es ist empfehlenswert, feste Aufgaben zu verteilen. Für jeden<br />
Bereich sollte es einen Verantwortlichen geben: Technik, Redaktion,<br />
Musikredaktion, Moderation, Organisation/Koordination (siehe auch<br />
Schritt 4: Trainieren).<br />
» Wenn ihr den Sendebetrieb aufnehmt, bestimmt im Voraus eine<br />
Person, die verantwortlich für die Sendung ist. Sie kümmert sich<br />
darum, dass Themen und Beiträge da sind, die Musik vorbereitet ist<br />
und jeder weiß, was er zu tun hat. Bei heiklen Themen hilft es, den<br />
Beratungslehrer zu fragen. Er weiß im Zweifelsfall, was zu tun ist.<br />
» Macht gerade am Anfang Werbung für euer neues Schulradio!<br />
Sorgt dafür, dass in der Schülerzeitung über euch berichtet wird, bei<br />
Elternabend Informationen ausgehändigt werden und die Lehrer<br />
Bescheid wissen. Vielleicht schafft ihr es sogar, einen Förderverein ins<br />
Leben zu rufen, der euch finanziell hin und wieder unter die Arme<br />
greifen kann.<br />
» Generell ist es sehr wichtig, dass ihr die Finanzen im Blick habt! Ge-<br />
WIE ORGANISIEREN WIR UNS?<br />
rade wenn es um die Anschaffung von Geräten geht, kann es schnell<br />
teuer werden. Klärt mit der Schulleitung ab, ob euch ein Budget zur<br />
Verfügung steht. Ansonsten besteht auch die Möglichkeit lokale<br />
Sponsoren zu finden, für die ihr selbst Werbespots basteln könnt Oder<br />
ihr beantragt zusätzlich eine Förderung, beispielsweise vom Schulförderverein<br />
der örtlichen Bürgerstiftung.
SCHRITT 4:<br />
TRAINIEREN<br />
Bevor ihr den Sendebetrieb aufnehmt, macht mindestens eine<br />
Testsendung unter Livebedingungen. Bereitet richtige Beiträge vor,<br />
schreibt eure Moderationen so, wie ihr es später auch machen würdet,<br />
setzt euch einen vernünftigen Zeitrahmen. So seht ihr, ob alles wirklich<br />
reibungsfrei klappt, und was ihr noch verbessern müsst. Folgendes ist<br />
in den einzelnen Bereichen wichtig:<br />
TECHNIK<br />
Das Technik-Team kümmert sich darum, dass man später überhaupt<br />
etwas hört. Es hilft beim Studioaufbau, weist die Redakteure ein, steht<br />
bei Fragen zur Verfügung und kümmert sich auch um die Beschallung.<br />
Vielleicht hilft euch ein Informatik-Lehrer beim Einrichten der<br />
Programme.<br />
REDAKTION<br />
In der Redaktion wird alles vorbereitet, was später inhaltlich zu hören<br />
ist. Die Redaktion besteht aus allen Mitgliedern eures Teams. Überlegt<br />
gemeinsam, welche Themen ihr in der nächsten Sendung ansprechen<br />
wollt. Wenn das Konzept steht, geht es an die Umsetzung: Interviews<br />
müssen geführt und geschnitten, Beiträge getextet, eingesprochen<br />
und produziert werden. Über die verschiedenen journalistischen<br />
Darstellungsformen im Radio könnt ihr euch entweder bei den schon<br />
genannten Kollegen aus Sachsen (www.schuelerradio.net) oder bei<br />
der Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen informieren<br />
(www.rads.de). Ein kleines „Wörterbuch” mit Fachbegriffen aus dem<br />
Radiobereich findet ihr hier: www.radio.rockt.es/radio-lexikon.<br />
MUSIKREDAKTION<br />
Die Musikredaktion kümmert sich um die Zusammenstellung der<br />
Songs. Achtet hierbei darauf, dass möglichst alle Geschmäcker bedient<br />
werden, ohne dabei zu sehr ins Spezielle abzugleiten. Natürlich ist<br />
„Amerika” von Rammstein ein cooler Song – aber ob er einem Großteil<br />
eurer Hörer gefällt, kann bezweifelt werden. Ihr könnt euch auch<br />
auf eine bestimmte „Musikfarbe” festlegen und zum Beispiel nur<br />
Alternative-Rock und Hiphop spielen. Dann bleibt dieser Linie aber<br />
durchgehend treu und packt nicht plötzlich einen Dance-Klassiker aus.<br />
Macht doch einfach mal eine Umfrage an eurer Schule und fragt nach,<br />
welche Musik die Leute gerne hören würden. Danach könnt ihr euer<br />
Musikprogramm dann ausrichten. Es sollte auf jeden Fall abwechslungsreich<br />
aber nicht zu krass gemixt sein.<br />
MODERATION<br />
Wenn ihr nicht gerade ein Feature (hörspielartiger Beitrag, der sehr<br />
sehr aufwändig produziert wird) sendet, braucht ihr natürlich auch<br />
jemanden, der durch das Programm führt. Dies ist der Job des Moderators.<br />
Er sagt die Beiträge an und moderiert ab, informiert über<br />
die Musik und trägt zur Unterhaltung bei. Moderationen sollten vor<br />
allem prägnant sein und zügig auf den Punkt kommen. Genaue Tipps<br />
kann man hier nur sehr schlecht geben, das Credo lautet: Learning<br />
by doing! Manche schreiben ihre Moderationen vor, andere machen<br />
alles frei – findet heraus, was euch am besten liegt. Wichtig ist, dass
das Gesagte nicht abgelesen klingt und freundlich vorgetragen wird.<br />
Aber nicht zu sehr übertreiben, das nervt die Hörer schnell. Solltet ihr<br />
eure Moderationen vorschreiben, achtet darauf, dass ihr so textet, wie<br />
ihr sprecht. Das sieht vielleicht gelesen etwas komisch aus, hat aber<br />
durchaus seinen Sinn. Verwendet kurze Sätze und vermeidet sperrige<br />
Redewendungen und Zöpfe, also Formulierungen wie „die wackere<br />
Elf”. Das Sprechen vor dem Mikrofon ist erstmal ungewohnt, ihr tut<br />
euch leichter, wenn ihr schon ein paar Mal trainiert habt. Generell gilt<br />
aber: Noch kein Meister ist vom Himmel gefallen! Und die <strong>Jugendpresse</strong><br />
bietet immer wieder Moderations-Seminare an.<br />
ORGANISATION/ KOORDINATION<br />
Einer muss „den Hut aufhaben”. Nicht nur, damit es einen Ansprechpartner<br />
für alle gibt, sondern ganz einfach auch deshalb, damit bei<br />
einem alle Fäden zusammenlaufen können. Nur so funktioniert perfektes<br />
Teamwork. Diesem Bereich könnte man auch noch die Werbung<br />
zuschreiben.<br />
ARBEITSTEILUNG<br />
Auch wenn wir hier verschiedene Bereiche aufgeführt haben, heißt<br />
das natürlich nicht, dass jeder immer nur in seinem Bereich arbeiten<br />
darf. Ein Techniker kann genauso gut moderieren oder ein Moderator<br />
sich um die Musikplanung kümmern. Gerade dann, wenn euer Team<br />
nicht so groß ist, solltet ihr das sogar so lösen. Besprecht auch nach<br />
jeder Sendung, was gut war und wo Nachholbedarf besteht – nur so<br />
ist gewährleistet, dass sich euer Programm ständig verbessert. Wenn<br />
ihr wollt, könnt ihr bei der <strong>Jugendpresse</strong> Baden-Württemberg auch<br />
mal einen Radio-Profi anfordern, der mit euch einige Airchecks, also<br />
Sendungsmitschnitte durchgeht und Feedback gibt.<br />
SCHRITT 5:<br />
GET ON<br />
THE AIR<br />
Am Anfang wird es sicher Leute geben, die über das Projekt meckern<br />
und alles kritisieren. Lasst euch dadurch nicht verrückt machen, aber<br />
nehmt konstruktive Vorschläge auch an. Wichtig ist, dass ihr Routine<br />
bekommt. Nach zehn Sendungen könnt ihr mal einen kleinen<br />
Rückblick machen und beratschlagen, in welche Richtung ihr euch<br />
weiterentwickeln wollt. Gerne helfen wir euch dabei, Medienprofis für<br />
einen Workshop an die Schule zu holen – eine Mail an buero@jpbw.de<br />
genügt.
WEITERE<br />
INFOS…<br />
… FINDET IHR AUF DIESEN INTERNETSEITEN:<br />
» www.jpbw.de: <strong>Jugendpresse</strong> Baden-Württemberg, Verband für<br />
junge Medienmacher.<br />
» www.lkjbw.de: Die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung<br />
Baden-Württemberg bietet regelmäßig Radioseminare an.<br />
» www.bz-bm.de: Das Bildungszentrum Bürgermedien koordiniert<br />
die Ausbildung der Mitarbeiter für die nichtkommerziellen Radiokanäle<br />
in Baden-Württemberg. <strong>Jugendpresse</strong>-Mitglieder können daran<br />
teilnehmen.<br />
» www.medienundbildung.com: Die Lernwerkstatt in Rheinland-<br />
Pfalz beschäftigt sich mit Medienbildung. Im Rahmen dessen entstand<br />
ein Radiokoffer, mit dem Schulen eine volle Ausrüstung für ihr Schulradio<br />
erhalten.<br />
» www.soundnezz.de: <strong>Schülerradio</strong>-Seite, unterstützt von der Landesanstalt<br />
für Kommunikation Baden-Württemberg.<br />
» www.schuelerradio.net: <strong>Schülerradio</strong>-Seite, unterstützt von der<br />
Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien.<br />
» www.rads.de: <strong>Schülerradio</strong>-Seite, unterstützt von der Landesanstalt<br />
für Medien in Nordrhein-Westfalen.<br />
» www.radio.rockt.es.de: Private Seite von jungen RadiomacherInnen.<br />
» www.radioforen.de: Größtes deutschsprachiges Radioforum, in<br />
dem sich auch viele Profis tummeln.<br />
… IN DIESEN BÜCHERN:<br />
» von LaRoche, Walther; Buchholz, Axel: Radio-Journalismus. Ein<br />
Handbuch für Ausbildung und Praxis im Hörfunk. Hamburg, 2004.<br />
» Overbeck, Peter: Radiojournalismus: Ein Handbuch. Berlin, 2009.<br />
» Schneider, Wolf; Raue, Paul-Josef: Das neue Handbuch des Journalismus.<br />
Berlin, 2003.<br />
» Rossié, Michael: Frei sprechen in Radio, Fernsehen und vor Publikum.<br />
Ein Training für Moderatoren und Redner. München, 2006.<br />
… ODER DIREKT BEI UNS:<br />
<strong>Jugendpresse</strong> <strong>BW</strong><br />
Rosenbergstr. 50<br />
70176 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 993389-73<br />
Fax: 0711 993389-74<br />
buero@jpbw.de<br />
www.jpbw.de
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: <strong>Jugendpresse</strong> Baden-Württemberg e.V.<br />
Rosenbergstr. 50, 70176 Stuttgart<br />
Redaktion: Mirko Drotschmann, Philip Häusser, Kai Mungenast<br />
Fotos: Tobias Fischer, Fabian Markus Sommer<br />
Layout: Gabriel Rausch<br />
1. Auflage, Dezember 2009.<br />
Die Herstellung dieser Arbeitshilfe wurde gefördert aus Mitteln des<br />
Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg<br />
(KVJS).
dasding Workshop<br />
bei dir im klassenzimmer!<br />
3 tage lang deine ideen ///<br />
deine themen /// deine intervieWs<br />
so nah dran Warst du noch nie!<br />
Die DASDING-Workshop-Crew produziert zusammen mit<br />
Dir und Deinen Freunden Radio- und TV-Beiträge. Am<br />
dritten Tag gehst Du mit DASDING live auf Sendung<br />
von Deinem Schulhof oder Deinem Jugendzentrum aus.<br />
Bewirb Dich jetzt: workshop@dasding.de<br />
dasding.de