Resümee Kreislaufwirtschaftskonzept für den Landkreis Bautzen

7.3 Ökologie und Kreislaufwirtschaft
Bei der Abfallbewirtschaftung geht es nicht mehr nur um das „Wegschaffen“ der
Abfälle wie von den Anfängen der Abfallwirtschaft in der Frühzeit der Mensch-
heit bis zur Einführung geordneter Deponien und der Abfallverbrennung etwa im
18. Jahrhundert.
Das Abfallbeseitigungsgesetz (AbfG) vom 11.06.1972 legte neue Ziele fest,
nämlich dass die Ablagerung von Abfällen das Wohl der Allgemeinheit nicht
beeinträchtigen darf. Mit dem AbfG und den nachfolgenden Novellierungen
wurden ökologische Standards festgelegt, die über den Schutz der menschli-
chen Gesundheit hinaus ging – allerdings nur für die Beseitigung von Abfällen
durch Deponierung. Die Zeit von der Einführung des AbfG bis zum Inkrafttreten
des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) wird auch als „Peri-
ode der Entwicklung zur Abfallwirtschaft“ bezeichnet 27 .
Mit dem KrW-/AbfG und insbesondere mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz wur-
den die ökologischen Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft noch einmal
wesentlich erweitert und damit die Umgestaltung der Abfallwirtschaft zur Kreis-
laufwirtschaft eingeleitet. Die Abfallbewirtschaftung muss zukünftig so erfolgen,
dass die originäre Aufgabe, die direkte Beeinträchtigung von Mensch und
Umwelt durch Abfälle zu verhindern, erfüllt wird. Neu ist das Ziel, durch Maß-
nahmen zur Vermeidung und Verwertung von Abfällen natürliche Ressourcen
zu schonen.
Vergleichende Betrachtungen im Sinne § 6 Abs. 2 KrWG für alternative Maß-
nahmen der Abfallbewirtschaftung über alle Stufen hinweg liegen nicht vor und
sind derzeit mit großem Aufwand verbunden. Hierzu müssen im Rahmen bun-
des- und/oder landesweiter Studie Methoden entwickelt werden, die die erfor-
derlichen Betrachtungen mit vertretbaren Mitteln z. B. im Rahmen der jährlichen
Bilanzierungen erlauben.
27 Werner Schenkel: Zur Geschichte der Abfallwirtschaft in Deutschland, in: Müll und Abfall (2003)12,
S. 620-625
KrWK – LK Bautzen 2012 105