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Verkehrsplanungsrichtlinie - in Graz!

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EINLEItuNG<br />

Im Jahre 1993 wurden vom Geme<strong>in</strong>derat der Stadt <strong>Graz</strong> richtl<strong>in</strong>ien für e<strong>in</strong>e barrierefreie Gestaltung des<br />

öffentlichen raumes beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt war die Entwicklung von Orientierungshilfen für sehgeschädigte<br />

Menschen noch nicht abgeschlossen, sodass für diese Maßnahmen ke<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dlichen Angaben<br />

gemacht werden konnten.<br />

Mit der ÖNOrM V 2102 „technische Hilfen für sehbeh<strong>in</strong>derte und bl<strong>in</strong>de Menschen, taktile boden<strong>in</strong>formationen“,<br />

die im Jahre 1997 herausgegeben wurde, stehen nunmehr verb<strong>in</strong>dliche Planungsrichtl<strong>in</strong>ien zur Verfügung.<br />

Ebenso ist im Handel seit kurzem e<strong>in</strong> kostengünstiges betonpflaster gemäß ÖNOrM V 2102 für taktile boden<strong>in</strong>formationen<br />

erhältlich. An der Entwicklung dieses Pflasters war der Odilien-fördervere<strong>in</strong>, der für die Stadt<br />

<strong>Graz</strong> als Konsulent für Maßnahmen für sehgeschädigte Menschen tätig ist, maßgeblich beteiligt. bis dah<strong>in</strong> mussten<br />

für taktile boden<strong>in</strong>formationen teure Naturste<strong>in</strong>platten verwendet werden, was deren E<strong>in</strong>satz beschränkte.<br />

Mit dem kostengünstigen betonpflaster kann nunmehr e<strong>in</strong>em langjährigen wunsch sehgeschädigter Menschen<br />

entsprochen werden, grundsätzlich bei allen baumaßnahmen Orientierungshilfen vorzusehen. Dies ist notwendig,<br />

da immer mehr sehgeschädigte Menschen durch e<strong>in</strong> gezieltes Mobilitätstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit den Grundsätzen des Straßen-<br />

verkehrs betraut s<strong>in</strong>d und sich selbstständig im öffentlichen raum bewegen.<br />

Durch den generellen E<strong>in</strong>satz von taktilen boden<strong>in</strong>formationen ist es aber auch möglich, e<strong>in</strong>em ebenfalls<br />

langjährigen wunsch von rollstuhlfahrer<strong>in</strong>nen und rollstuhlfahrern zu entsprechen und im bereich der Gehsteigabsenkung<br />

bei Schutzwegen für sie e<strong>in</strong>e rollstuhlrampe mit e<strong>in</strong>er Nullabsenkung vorzusehen. für viele rollstuhlfahrerInnen<br />

stellt das M<strong>in</strong>destmaß von 3 cm, das bl<strong>in</strong>de Menschen für ihre Orientierung benötigen, e<strong>in</strong> bedeutendes,<br />

bei ungünstigen baulichen Verhältnissen auch unüberw<strong>in</strong>dliches, H<strong>in</strong>dernis dar. Am Kaiser-Josef-Platz,<br />

e<strong>in</strong>em zentralen Platz im Innenstadtbereich, wurden erstmals Gehsteigabsenkungen mit e<strong>in</strong>er taktilen boden<strong>in</strong>formation<br />

für bl<strong>in</strong>de Menschen und e<strong>in</strong>er rollstuhlrampe für rollstuhlfahrerInnnen getestet und von den betroffenen<br />

als positiv beurteilt.<br />

Die Stadt <strong>Graz</strong>, die <strong>in</strong>ternational für <strong>in</strong>novative Maßnahmen für sehgeschädigte Menschen bekannt ist, hofft, damit<br />

e<strong>in</strong>en beitrag zur größeren Mobilität von sehgeschädigten und mobilitätsbeh<strong>in</strong>derten Menschen zu leisten.<br />

Seite 3 | richtl<strong>in</strong>ien barrierefreie Gestaltung des öffentlichen raumes<br />

1<br />

2<br />

Taktile<br />

Boden<strong>in</strong>formationen<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6

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