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7. Vorlesung ÖRTLICHE RAUMPLANUNG - lamp.tugraz.at

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

INSTRUMENTE der<br />

<strong>ÖRTLICHE</strong>N<br />

RAUMORDUNG<br />

– FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Themen<br />

– Flächenwidmungsplan<br />

• Aufgaben/Inhalte<br />

• Bestandteile<br />

• Verfahren zur Aufstellung eines FPL<br />

• Vorgaben<br />

– Nutzungen nach StROG 2010<br />

– Bebauungsdichteverordnung<br />

• Umsetzung<br />

– Verordnung<br />

– Pläne<br />

– Erläuterungen<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

• Der Flächenwidmungsplan im System der kommunalen<br />

Planung<br />

1. Bestandserhebung/-analyse:<br />

– Lage & Umlandbeziehungen<br />

– N<strong>at</strong>urräumliche Gegebenheiten<br />

– Bevölkerung<br />

– Wirtschaft<br />

– Besiedelung & Bebauung<br />

– Verkehr & techn. Ausst<strong>at</strong>tung<br />

– Gemeinbedarfseinrichtungen<br />

– Gemeindehaushalt (Finanzen)<br />

2. Aufstellung und Beschluss des ÖEK<br />

(Stadtentwicklungskonzeptes)<br />

3. Aufstellung und Beschluss des<br />

Flächenwidmungsplanes<br />

4. Aufstellung und Beschluss von<br />

Bebauungsplänen<br />

Der Flächenwidmungsplan ist ein (10-Jahres-) Schritt der im Rahmen des ÖEK<br />

festgelegten Entwicklungsmaßnahmen<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Aufgabe/Inhalt des Flächenwidmungsplans (§26, StROG 2010)<br />

Der Flächenwidmungsplan h<strong>at</strong> das gesamte Gemeindegebiet<br />

räumlich zu gliedern und die Nutzungsart für alle Flächen<br />

entsprechend der räumlich-funktionellen Erfordernisse festzulegen.<br />

• Weitere Vorgaben:<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

Berücksichtigung von Planungen<br />

– benachbarter Gemeinden,<br />

– anderer öffentlich-rechtlicher Körperschaften (Bund, Land ...) sowie<br />

– anderer Planungsträger und Unternehmer von besonderer Bedeutung<br />

(E-Versorgungsunternehmen, Industrien/Betriebe die in den<br />

Anwendungsbereich der EU-Richtlinien zur Beherrschung der<br />

Gefahren bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen fallen)<br />

Festlegungen sind nur im eigenen Wirkungsbereich der Gemeinde zulässig!<br />

(siehe “Rechtsgrundlagen”)<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Inhalt:<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

1. Festlegungen im „eigenen Wirkungsbereich“ der Gemeinde:<br />

A. Zulässige Flächennutzung:<br />

- Bauland (Flächen zur baulichen Nutzungen nach §28-30, StROG 2010)<br />

- Verkehrsflächen (im Wirkungsbereich der Gemeinde; § 32, StROG 2010)<br />

- Freiland (incl. Freilandsondernutzungen , § 33, StROG 2010)<br />

B. Nutzungsintensität:<br />

- Für Bauland: zulässige Mindest- und Höchstbebauungsdichte<br />

(in Stmk. Bebauungsdichteverordnung geregelt)<br />

C. Ausweisung von Standorte von Tierhaltungsbetrieben (symbolisch;<br />

bei G>20: mit Geruchsschwellenabstand und Belästigungsbereich)<br />

D. Baulandmobilisierungsmaßnahmen (§§ 34 – 37, StROG 2010, siehe VO ÖEK)<br />

E. Festlegung der Bereiche des Bau- und Freilandes (Sondernutzungsbereiche)<br />

die der Pflicht zur Aufstellung eines Bebauungsplanes unterliegen<br />

(Bebauungsplanzonierungsplan)<br />

2. Ersichtlichmachungen im Interesse der Gemeinde<br />

Z. B.: Baugrundgüte, Straßenprojekte, … etc.<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

3. Ersichtlichmachung übergeordneter Planungen und Festlegungen<br />

des Bundes bzw. Landes (im ROKAT erfasst -> VO 4: Plannungsgrundlagen)<br />

- rechtswirksame überörtliche Planungen (Eisenbahnen, Flughäfen, Bundes-/ Landesstraßen,<br />

militärische Anlagen, Ver- und Entsorgungsanlagen überörtlicher Bedeutung, öffentl. Gewässer, .. )<br />

- Flächen und Objekte, für die auf Grund von Landes-/Bundesgesetzen Nutzungsbeschränkungen<br />

bestehen, öffentlich geförderte Melior<strong>at</strong>ions- und Grundzusammenlegungsgebiete<br />

(Objekte im Denkmalschutz, N<strong>at</strong>ur-/ Landschafts-/ Wasserschutzgebiete, .. etc.)<br />

- Gefahrenzonen (BM für Land- und Forstwirtschaft) und Flächen, die durch<br />

Hochwasser, hohen Grundwasserstand, Vermurungen, Steinschlag, Lawinen<br />

gefährdet sind und nicht durch die Gefahrenzonenpläne erfasst sind<br />

- Abstand von Betrieben, die in den Anwendungsbereich der Richtlinie 96/82/EG<br />

fallen (“gefährliche Betriebe”)<br />

- Anlagen und Einrichtungen, die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und<br />

kulturellen Zwecken dienen<br />

- Gebiete mit erhaltenswerten Orts- und Straßenbild<br />

- Altlastengebiete (gem. Bundesrecht)<br />

- Bereiche eines Entwicklungsprogrammes<br />

“Umgebungslärm”/“Fernwärmeanschlussbereiche“<br />

Darstellung geregelt in der Stmk. Planzeichenverordnung 2007 idgF für<br />

Entwicklungs- und Flächenwidmungspläne<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Bestandteile des Flächenwidmungsplanes<br />

– Wortlaut (Verordnung)<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

• Verordnungstext (insb. Festlegungen, die zeichnerisch nicht – oder nicht<br />

eindeutig – darzustellen sind)<br />

– Plandarstellungen samt Planzeichenerklärung (üblicherweise 1: 5.000)<br />

• „Flächenwidmungsplan“ im engeren Sinne<br />

• Bebaungsplanzonierungsplan<br />

– Erläuterungsbericht:<br />

• Relevante Ergebnisse der Bestandserhebung/-Analyse; Bauland-<br />

Flächenbilanz, Berechnungsnachweise<br />

• Erläuterungen zu Festlegungen im eigenen Wirkungsbereich, der<br />

festgelegten Baulandmobilisierungsmaßnahmen und ggf.<br />

Ersichtlichachungen (Quellen)<br />

• Gegebenenfalls Unterlagen zur Umweltprüfung<br />

• Differenzplan (Gegenüberstellung alt/neu)<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Verfahren zur Aufstellung/ Änderung des FWP:<br />

Zu unterscheiden:<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

1. Erlassung eines Flächenwidmungsplanes im Rahmen<br />

einer Revision (alle 10 Jahre gem. § 43 StROG 2010):<br />

o “Voll-Verfahren”<br />

o Genehmigungsvorbehalt durch Landesregierung<br />

2. Änderung des Flächenwidmungsplanes im Rahmen<br />

eines genehmigten Örtlichen Entwicklungskonzeptes:<br />

o vereinfachtes Verfahren<br />

o im Normalfall kein Genehmigungsvorbehalt durch<br />

Landesregierung<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

1. Verfahren zur Aufstellung des FWP (Revision):<br />

Verfahrensschritte:<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

Im Rahmen der Revision sind bereits die Verfahrensschritte zur Aufstellung des Örtlichen<br />

Entwicklungskonzeptes durchlaufen. Der Aufruf zur Bekanntgabe von Planungsabsichten und<br />

die Feststellung des Änderungsbedarfes gelten auch für den Flächenwidmungsplan.<br />

1. Beschluss der Auflage des Flächenwidmungsplanes<br />

2. Kundmachung des Beschlusses:<br />

Auflage mind. 8 Wochen; Bekanntgabe der Einsichts- und Einwendungsmöglichkeit,<br />

Termin der öffentlichen Präsent<strong>at</strong>ion;<br />

Verständigung : Fachabteilungen des Landes,<br />

Interessensvertretungen, betroffene Grundstückseigentümer<br />

3. Beschluss über Endfassung auf Basis des Auflage-Entwurfes und der<br />

zu berücksichtigenden Einwendungen:<br />

Im Falle von Änderungen, die dritte betreffen sind Anhörungen durchzuführen<br />

4. Benachrichtigung der Einwender nach Beschluss (bei Ablehnung<br />

Begründung notwendig)<br />

5. Vorlage der Unterlagen (Flächenwidmungsplan, Erläuterungsbericht,<br />

Verfahrensakt) bei Landesregierung zur Genehmigung (6 Mon<strong>at</strong>e Zeit)<br />

6. Kundmachung des Flächenwidmungsplanes (2 Wochen)<br />

Rechtskraft des Flächenwidmungsplans nach Ablauf der Kundmachungsfrist<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Versagungsgründe<br />

• Wenn durch Änderung Widerspruch zu<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

• landesgesetzlichen Bestimmungen, insbes. Raumordnungsgrundsätzen<br />

• einem Landes- oder Regionalen Entwicklungsprogramm ,<br />

• örtlichem Entwicklungskonzept.<br />

• Wenn der Flächenwidmungsplan die geordnete wirtschaftliche, soziale<br />

und kulturelle Entwicklung anderer Gemeinden oder des Landes<br />

wesentlich beeinträchtigen würde;<br />

• Wenn mit den für die Verwirklichung des Flächenwidmungsplanes<br />

notwendigen Maßnahmen unverhältnismäßig hohe finanzielle<br />

Belastungen der Gemeinde verbunden wären, durch die die Erfüllung der<br />

gesetzlichen oder vertraglichen Verpflichtungen der Gemeinde in Frage<br />

gestellt werden könnte.<br />

• Wenn Widerspruch zur Alpenkonvention gegeben ist<br />

Gemeinden wird ein Zeitrahmen zur Herstellung der Konformität eingeräumt<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

2. Änderung des Flächenwidmungsplanes im Rahmen eines<br />

genehmigten Örtlichen Entwicklungskonzeptes:<br />

Verfahrensschritte:<br />

1. Beschluss der Auflage des Flächenwidmungsplanes<br />

2. Kundmachung des Auflage-Beschlusses:<br />

• Auflage wie bei Revision oder<br />

• bei begrenzter Auswirkung: Anhörung der Betroffenen<br />

3. Beschluss über Endfassung auf Basis des Auflage-Entwurfes und<br />

der zu berücksichtigenden Einwendungen:<br />

Im Falle von Änderungen, die dritte betreffen sind Anhörungen<br />

durchzuführen<br />

4. Benachrichtigung der Einwender nach Beschluss<br />

5. Kundmachung des Flächenwidmungsplanes (2 Wochen)<br />

6. Übermittlung der Kundmachung an Landesregierung<br />

Rechtskraft des Flächenwidmungsplans nach Ablauf der Kundmachungsfrist<br />

Im Rahmen der Auflage bzw. der Anhörung kann die Landesregierung in<br />

begründeten Fällen verlangen, dass die Änderung einem Genehmigungsvorbehalt<br />

unterliegt (z. B. Vorliegen eines Versagungsgrundes)<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Festzulegende Nutzungsk<strong>at</strong>egorien<br />

Bauland<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Bauland<br />

1. Vollwertiges Bauland (§ 29, Abs. 2 StROG 2010), wenn<br />

– generelle Baulandeignung gegeben (entsprechende<br />

Bodenbeschaffenheit; Gefahrenfreiheit; Grundwasserstand,<br />

Geländeneigung für Bebauung geeignet)<br />

– keine abwendbaren Gesundheitsgefährdung gegeben ist<br />

(Immissionsfreiheit)<br />

– Gebiet nicht aus Gründen der Wahrung des Orts- und<br />

Landschaftsbildes von einer Bebauung freizuhalten ist<br />

– Aufschließung gegeben ist (geeignete Zufahrt von öffentlichem Gut,<br />

Kanal, Wasser)<br />

– keine unwirtschaftlichen öffentlichen Aufwendungen zur Erschließung<br />

bzw. zur Abwehr von Gefahren nötig sind<br />

– keine Maßnahmen zur Beseitigung von städtebaulichen oder<br />

hygienischen Mängel notwendig sind<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

2. Aufschließungsgebiete (§29, Abs.3 StROG 2010):<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Bauland<br />

– wenn nicht alle Voraussetzungen für vollwertiges Bauland gegeben sind<br />

– das öffentliche Interesse der Festlegung als Bauland entgegen steht<br />

(wirtschaftliches oder siedlungspolitisches Interesse)<br />

– die Herstellung der Baulandvoraussetzungen über einen Bebauungsplan<br />

gegeben ist (Erschließung, Immissionsschutz, u.ä.)<br />

– eine Grundumlegung oder Grenzänderungen zur Bebau- bzw. Nutzbarkeit<br />

nötig sind<br />

Die Gründe für die Ausweisung als Aufschließungsgebiet bzw. die<br />

Aufschließungserfordernisse sind in der Verordnung anzuführen.<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

3. Sanierungsgebiete (§ 29, Abs. 4 ROG 2010)<br />

– Festzulegende Gebiete, in denen Maßnahmen zur Beseitigung<br />

• städtebaulicher Mängel<br />

• hygienischer Mängel<br />

• der Gefährdung der Sicherheit (Gefahrenzonen, Ausuferungsbereiche, .....<br />

etc.)<br />

• der Beeinträchtigung der Gesundheit (Lärm, ...)<br />

nötig sind.<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Bauland<br />

Mängel sind in Verordnung anzuführen; Sanierungsfrist maximal 15 Jahre,<br />

bei Nichteinhaltung der Frist: Baubewilligungen nur zur Beseitigung der<br />

Mängel zulässig<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

– Baugebiete (§30, StROG 2010)<br />

– Reines Wohngebiet (vorwiegend<br />

Wohnen, Nutzungen für tägl. Bedürfnisse)<br />

– Allgemeines Wohngebiet (Wohnen und<br />

nicht störende Versorgungsbetriebe)<br />

– Kerngebiet (hohe Nutzungsvielfalt und<br />

Bebauungsdichte)<br />

– Einkaufszentren 1 (Betriebe mit Lebensmittel<br />

800m2 Verkaufsfläche; Dienstl.)<br />

– Einkaufszentren 2 (ohne Lebensmittel)<br />

– Gewerbegebiet (Anlagen aller Art , ohne<br />

Beeinträchtigung der Nachbarschaft;<br />

Handel: nur Möbel-, Einrichtungs-, Kfz-,<br />

Maschinen-, Baustoffhandel u. Gartencenter;<br />

können im ÖEK ausgeschlossen<br />

werden)<br />

Ausschluss oder Beschränkung möglich von<br />

EZ in Kerngebieten<br />

EZ-Flächenbeschränkung in EZ-Gebieten<br />

Appartementhäuser /Feriendörfer in Ferienwohngebieten<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Bauland<br />

– Industriegebiet 1 (ohne unzumutbare<br />

Emissionen; Verwaltungs- und<br />

Geschäftgebäude)<br />

– Industriegebiet 2 (besondere<br />

Standortansprüche, angliederungsfeindliche<br />

Betriebe; kein Handel)<br />

– Dorfgebiet (landwirtschaftliche<br />

Betriebe, Wohnen, Versorgung)<br />

– Kurgebiete (Heilvorkommen, .. etc.)<br />

– Erholungsgebiete (Tourismus-<br />

/Beherbergungsbetriebe, .. etc.)<br />

– Ferienwohngebiete (Zweitwohnsitze,<br />

Appartmenthäuser)<br />

Details zu zulässigen Nutzungen in den Baugebieten siehe StROG 2010<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• “Bestandsschutz”:<br />

Problem:<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Bauland<br />

durch Änderung von Nutzungsk<strong>at</strong>egorien oder Rechtsnormen können<br />

Widersprüche entstehen<br />

Bestandsschutz:<br />

• Bei rechtmäßig bestehenden Betrieben in Wohngebieten sind<br />

Baumaßnahmen zulässig, wenn<br />

damit keine Erweiterung oder aber Verringerung von Emissionen<br />

verbunden ist,<br />

es eine Wiedererrichtung bis zum gleichen Ausmaß nach<br />

k<strong>at</strong>astrophalen Ereignisse innerhalb von 5 Jahren ist<br />

• Bei rechtmäßig bestehenden Wohngebäuden sind Zu- und<br />

Umbaumaßnahmen und die Errichtung von kleineren ebenerdigen,<br />

unbewohnbaren Gebäuden bis 40 m2 sowie Wiedererrichtungen wie<br />

oben zulässig.<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Bebauungsdichteverordnung:<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Bauland<br />

In begründeten Fällen Über- bzw. Unterschreitung zulässig; Details<br />

siehe Fassung lt. LGBl. 58/2011<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Sonderbestimmungen für EZ (§ 31 StROG 2010)<br />

– Einkaufszentren:<br />

• Handelsbetriebe über 800m2 Verkaufsfläche, samt erforderlichen<br />

Parkierungsanlagen<br />

• EZ 1: mit Lebensmittel / EZ 2: ohne Lebensmittel<br />

Auslieferungslager, Messen und Märkte, Handelsbetriebe ausschließlich für<br />

Fahrzeuge, Baustoffe, und Gärtnereien sind keine Einkaufszentren.<br />

Dienstleistungsflächen zählen nicht zur Verkaufsfläche.<br />

– Auflagen:<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Bauland<br />

• Bei Neuerrichtung und Zubauten von EZ über 2000 m2 sind die<br />

Mindestanzahl der nach § 71 Abs. 3 des Steiermärkischen Baugesetzes<br />

erforderlichen Abstellplätze in Garagen oder auf der obersten<br />

Geschoßdecke bereitzustellen.<br />

• Die maximal zulässige Größe durch in Abhängigkeit von der<br />

Zentralitätsstufe des Standorts geregelt. Davon abweichende<br />

Sonderstandorte durch Landesregierung festlegbar.<br />

• EZ 1-Gebiete außerhalb des Kerngebietes nur innerhalb von 100 m-<br />

Entfernung (t<strong>at</strong>sächliche Gehlinie) zum Kerngebiet zulässig.<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Zulässige Ausdehnungen<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Bauland<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Maßnahmen zur Baulandmobilisierung (§34 – 36 StROG 2010)<br />

• Jede Gemeinde h<strong>at</strong> im Flächenwidmungsplan zur Verwirklichung der angestrebten<br />

Entwicklungsziele Maßnahmen zur Baulandmobilisierung zu treffen.<br />

• 3 Instrumente:<br />

• Priv<strong>at</strong>wirtschaftliche Maßnahmen („Baulandverträge“)<br />

• Bebauungsfrist<br />

• Vorbehaltsflächen<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Bauland<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Priv<strong>at</strong>wirtschaftliche Maßnahmen („Baulandverträge“ ; §35 ROG)<br />

Vereinbarungen zwischen Gemeinde und Besitzer kann geschlossen werden über<br />

– Angemessene Frist für die widmungskonforme Bebauung des Baulandes<br />

(Rohbaufertigstellung)<br />

– Maßnahmen nach fruchtlosem Verstreichen der Frist:<br />

» Vorkaufsrecht für Gemeinde, Wohnbauträger, ...(indexgesicherter Kaufpreis wird<br />

fixiert);<br />

» Entrichtung einer „Investitionsabgabe“ (empfohlen: 1 €/m 2 und Jahr)<br />

» entschädigungslose Rückführung in Freiland<br />

– Ein eventueller nachweislicher Eigenbedarf ist zu berücksichtigen<br />

(Fristerstreckung)<br />

– Für jedes Flächenausmaß anwendbar<br />

– Sollen im Zuge des Einleitungsverfahren zur Flächenwidmungsplanrevision<br />

abgeschlossen werden<br />

– Müssen im Rahmen zwischenzeitlicher Änderungsverfahren für Grundstücke über<br />

3.000m 2 abgeschlossen werden.<br />

Land kann zusätzlich Festlegungen in Richtlinien verordnen<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Bauland<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Bebauungsfrist (§36 ROG)<br />

• Muss für unbebaute , 3.000 m 2 überschreitende Grundstücke oder Grundstücksverbände<br />

im Bauland im Zuge einer Revision festgelegt werden (auch für<br />

Aufschließungsgebiete! Keine Berücksichtigung von Eigenbedarf)<br />

• Entfällt, wenn „Baulandvertrag“ abgeschlossen wurde<br />

• Frist : 1 Planungsperiode (10 Jahre)<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Bauland<br />

– Bei Aufschließungsgebieten beginnt Frist mit Erfüllung der Aufschließungserfordernisse<br />

durch die Gemeinde (öffentl. Erschließung, Bebauungsplan)<br />

– Erfüllungspflicht durch Grundstückseigentümer h<strong>at</strong> keine aufschiebende Wirkung<br />

• Festlegung der Folgen im Falle des fruchtlosen Verstreichens der Frist:<br />

– Entschädigungslose Rückführung in Freiland, wenn das dem ÖEK nicht widerspricht<br />

– Entrichtung einer Investitionsabgabe (1€ / m 2 und Jahr; Gemeindeabgabe)<br />

• Besitzer können nach fruchtlosem Fristablauf im Falle der Nichtrückwidmung den<br />

Kauf durch Gemeinde verlangen (dann keine Investitionsabgabe)<br />

• Bei Rückwidmung: falls später Beantragung als Bauland -> Rückwirkende<br />

Abgabepflicht (max. 2 Planungsperioden)<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Vorbehaltsflächen (§37 ROG):<br />

• Ausweisung im Flächenwidmungsplan zur Sicherung von Flächen bei<br />

nachweislichem Bedarf für:<br />

– öffentliche Einrichtungen uns Flächen (Sozial-, Bildungs-, Pflege-, Kultur-,<br />

Seelsorgeeinrichtungen, öff. Freiflächen, öff. Infrastruktur....etc.)<br />

– förderbaren Wohnungsbau (nach Stmk. WB-Förderungsgesetz)<br />

– Industrie und Gewerbe<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

• Auf diesen Flächen dürfen nur der Nutzung entsprechende Bauten und Anlagen<br />

errichtet werden<br />

• Eigentümer können nach in Kraft treten des FWP die Grundstücke der Gemeinde<br />

zum Kauf anbieten; diese oder ein interessierter Dritter h<strong>at</strong> innerhalb 1 Jahres über<br />

den Kauf zu entscheiden (Verbücherung innerhalb von 3 Jahren).<br />

• Wird Kauf abgelehnt oder Vorhaben nicht innerhalb 10 Jahre realisiert, ist die<br />

Vorbehaltsfläche aufzuheben und der Kauf rückgängig zu machen.<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

– Verkehrsflächen (§32, ROG 2010)<br />

• Öffentliche Verkehrsflächen<br />

– Gemeindestraßen, -Wege<br />

– Öffentliche Parkierungsflächen<br />

• priv<strong>at</strong>e Verkehrsflächen (mit „Verkehrsbedeutung“)<br />

– Interessentenstraßen, -Wege<br />

– Größere Parkierungsanlagen (z.B. EZ-Parkplätze)<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Verkehrsflächen<br />

Verkehrsflächen, deren Festlegung im Flächenwidmungsplan nicht<br />

möglich oder zweckmäßig ist, sind im Bebauungsplan festzulegen<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

– Freiland (§33, ROG 2010)<br />

• Fischzucht<br />

• Gärtnereien, Kleingartenanlagen<br />

• Öffentliche Grünflächen<br />

• Friedhöfe<br />

• Anlagen für Kur-, Erholungs- und<br />

Sportzwecke<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Freiland<br />

Alle Flächen, die nicht als Bauland oder Verkehrsflächen festgelegt sind,<br />

gehören zum Freiland.<br />

Freihaltezonen:<br />

Flächen, die aus öffentlichem Interesse (Schutz der N<strong>at</strong>ur, des Orts-/<br />

Landschaftsbildes , Gefahrenabwehr ) von Bebauung frei zu halten sind.<br />

Freiland:<br />

• Landwirtschaftsgebiet • Ödland<br />

Freiland-Sondernutzungen:<br />

• Priv<strong>at</strong>e Parkanlagen<br />

• Abbauflächen<br />

• Ablagerungsflächen<br />

• Klär- und Abfallbehandlungsanlagen<br />

• u. a.<br />

Baulichkeiten nur im Zusammenhang mit der festgelegten<br />

Freilandsondernutzung zulässig!! Durch Bebauungsplan lenkbar.<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

– Sonderbestimmungen für Freiland-Sondernutzung<br />

Auffüllungsgebiete (§33, Abs 3, lit. 2 StROG 2010):<br />

Bebauung von Lücken zwischen Gebäuden im Freiland<br />

Voraussetzungen:<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN/Freiland<br />

• Kleinräumige, zusammenhängende Bebauung mit mindestens 3<br />

vor 1. 2. 1995 rechtmäßig errichteten Wohngebäuden<br />

• Lücke maximal 3.000m2 und für Wohnbebauung vorgesehen<br />

• Grundsätzliche Baulandqualität ist gegeben<br />

• Es darf keine Erweiterung nach außen erfolgen<br />

nicht zulässig!!<br />

Beispiele<br />

Im Wortlaut sind Bebauungsgrundlagen festzulegen, die sicherstellen, dass die<br />

Lückenbebauung zusammen mit dem Bestand eine visuelle Gesamteinheit bildet.<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

– Sonderbestimmungen für Freiland-Sondernutzung<br />

Kleingartenanlagen (§33, Abs 3, lit. 5 StROG 2010):<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

Die Ausweisung von Kleingartenanlagen (mehr als 10 Einheiten) ist<br />

nur zulässig, wenn ein Gesamtkonzept (Infrastruktur, Gestaltung)<br />

vorliegt. Es darf keine Dauerbewohnbarkeit geschaffen werden.<br />

Bestand im Freiland<br />

Für ursprünglich rechtmäßig bewilligte Bauten sind Ers<strong>at</strong>zbauten<br />

und eine einmalige Erweiterung auf die doppelte Geschoßfläche<br />

zulässig.<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Umsetzung in das Planwerk:<br />

FWPl<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

Verordnung Erläuterungen<br />

– Formalien<br />

– Nicht<br />

darstellbare<br />

Festlegungen<br />

– Anführen von<br />

Grundstücksnummern<br />

betreffend<br />

Festlegungen<br />

Bebauungsplanzonierungsplan<br />

Baulandflächenbilanzplan<br />

Gemeindeabwasserplan<br />

– Zusammenfassung der<br />

relevanten<br />

Analyseergebnisse<br />

– Differenzplan alt/neu<br />

– Begründung der<br />

Festlegungen<br />

– Bedarfsberechnungen<br />

– Flächenbilanzen<br />

– Planbeilagen<br />

– Liter<strong>at</strong>ur- und<br />

Quellenverzeichnis<br />

Die Übermittlung an die Landesregierung h<strong>at</strong> grundsätzlich in<br />

Papierausfertigung und elektronischer Form (PDF-D<strong>at</strong>ei) zu<br />

erfolgen. Nach Verfahrensabschluss im D<strong>at</strong>eiform<strong>at</strong> “.shp” (Shape).<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Umsetzung in das Planwerk:<br />

Grundlage:<br />

• Örtliches Entwicklungskonzept<br />

– Siedlungsgrenzen, Siedlungsschwerpunkte<br />

– Grobe Verteilung der Nutzungen<br />

– Nutzungsbeschränkungen<br />

• Bedarfsermittlung für Bauland für die Planungsperiode<br />

(nur Ausmaß des Bedarfes für eine Planungsperiode zulässig)<br />

• Bedarf an Verkehrsflächen<br />

• Darstellung: lt. Planzeichenverordnung<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

– Planunterlage: letztgültige digitale K<strong>at</strong>astermappe + Gebäudebestand<br />

– Maßstab: üblicherweise 1:5.000; Ausschnitte auch größer<br />

(Übersichtlichkeit)<br />

Rechtsgültig sind die vom Bürgermeister, dem Planverfasser und<br />

der Landesregierung nach Beschluss gefertigten Papierexemplare<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Planzeichenverordnung<br />

regelt<br />

• Maßstab der Darstellung<br />

• Grundlage des D<strong>at</strong>ens<strong>at</strong>zes<br />

– DKM<br />

– Angabe der Quelle, Erstellungsd<strong>at</strong>um<br />

• Änderungen<br />

– im rechtskräftigen Plan dürfen keine Änderungen vorgenommen werden<br />

– Die Flächenwidmungsplanänderungen sind als eigene Plandokumente –<br />

versehen mit laufender Nummer - zu führen und dem<br />

Flächenwidmungsplan anzuschließen<br />

• D<strong>at</strong>enschnittstelle und Struktur des D<strong>at</strong>ens<strong>at</strong>zes zur Übergabe der<br />

digitalen Flächenwidmungspläne in das GIS-Steiermark (shape)<br />

• Grafische Darstellung der Planzeichen<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Plandarstellungen<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Plandarstellungen<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

Besondere<br />

Festlegungen<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Plandarstellungen<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Plandarstellungen<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Legende<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Legende<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Bauland (+ BBD)<br />

– Wohngebiete<br />

– Kerngebiet<br />

– Gewerbegebiete<br />

– Industriegebiet 1<br />

– EZ 1/EZ 2-Gebiete<br />

– Vorbehaltsfläche<br />

– Aufschließungsgebiete<br />

• Verkehrsflächen<br />

– Straßen, P-Plätze, Wege, Plätze<br />

• Freilandnutzungen<br />

– Parks, Spiel-/Sportplätze, Friedhof<br />

– Landwirtschaftsflächen<br />

• Ersichtlichmachungen<br />

– Übergeordn. Verkehrsnetz<br />

– Öff. Gebäude<br />

– Nutzungseinschränkungen:<br />

Gefahrenzonen<br />

HQ100/30,<br />

N<strong>at</strong>urschutz-/LS-Gebiete<br />

E-Leitungen<br />

Isophonen 50dB/55dB Tag<br />

Tiefflugbereich<br />

– Grenze Bodengüte<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Darstellung - Beispiel<br />

Ersichtlichmachungen:<br />

• Hochbehälter<br />

• Sanierungsgebiet HW<br />

• Denkmäler<br />

• Erhaltenswerter Ortsteil<br />

• Tierhaltungsbetriebe<br />

Festlegungen<br />

• Bebauungsfrist<br />

• Reines Wohngebiet<br />

/Aufschließungsgebiet mit<br />

Index für Aufschließungserfordernisse<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Darstellung - Beispiel<br />

Ersichtlichmachungen:<br />

• Richtfunkstrecke<br />

• Altlastenverdachtsgebiet<br />

• Melioris<strong>at</strong>ionsgebiet<br />

• Landschaftsschutzgebiet<br />

• geschützter Landschaftsteil<br />

Festlegungen<br />

• Abfallsbehandlungs-<br />

Anlage<br />

• Modellflughafen<br />

• Landwirtschaftliche<br />

Begleitwege<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Darstellung - Beispiel<br />

Ersichtlichmachungen:<br />

• E-Leitungen mit<br />

Schutzbereich<br />

• Wald<br />

• Trafo-Standort<br />

• Bauland der angrenzenden<br />

Gemeinde<br />

• Baugrundgüte<br />

• Eisenbahn<br />

• Isophonen<br />

• Öff. Gewässer<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Bebauungsplanzonierung:<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

– Die Gemeinde h<strong>at</strong> jene Teile des Baulandes und jene Sondernutzungen im<br />

Freiland festzulegen, für die Bebauungspläne zu erlassen sind.<br />

– Flächen für Einkaufszentren, für Bebauung im Ausmaß über 3.000 m 2 in<br />

einem Landschaftschutzgebiet und bei Erfordernis einer<br />

Grundstücksumlegung sind jedenfalls in die Zonierung aufzunehmen.<br />

– Die Bebauungsplanzonierung sowie die Festlegungen sind bei einer<br />

Revision oder anderen Flächenwidmungsplanänderung zu überprüfen<br />

– Darstellung im Bebauungsplanzonierungsplan und Festlegung im<br />

Verordnungstext<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Bebauungsplanzonierungsplan (Beispiel)<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

Hintergrund:<br />

- digitaler K<strong>at</strong>aster<br />

- Orientierungselemente aus FP<br />

(Verkehrsflächen, Bahn, Grenzen,<br />

Wald, …etc.)<br />

- Widmungselemente (Bauland,<br />

Verkehrsflächen, FL-Sondernutzungen<br />

aus FP in Grautönen<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Verordnung (Beispiel zur Gliederung) :<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

Die Verordnung ist der nach rechtlichen Kriterien verfasste Textteil des<br />

Flächenwidmungsplanes. Bei Widersprüchen zwischen Text und Plan gilt der Text.<br />

Formalteil:<br />

• § 1 Allgemeines<br />

– (1) Durch den Flächenwidmungsplan 5.00 wird in Durchführung der Aufgaben der örtlichen<br />

Raumordnung gemäß § 25 des Steiermärkischen Raumordnungsgesetzes 2010 in der geltenden<br />

Fassung, das gesamte Gemeindegebiet der Stadt XXXX räumlich gegliedert.<br />

– (2) Der Flächenwidmungsplan 5.00 ersetzt den Flächenwidmungsplan 4.00 samt dessen<br />

Änderungen.<br />

• § 2 Bestandteile des Flächenwidmungsplanes<br />

– (1) Der Flächenwidmungsplan besteht aus den nachstehenden von Architekt XY, verfassten Teilen:<br />

– a) Zeichnerische Darstellung im Maßstab 1 : 5000, auf Grundlage der digitalen K<strong>at</strong>astermappe,<br />

Stand XX.XXXX, bezogen von der Stmk. Landesregierung.<br />

– b) Deckplan - Baulandzonierungsplan (gemäß § 26, Abs. 4 StROG 2010 idgF: Festlegung jener Teile<br />

des Gemeindegebietes, für die Bebauungspläne zu erlassen sind)<br />

– c) Verordnungstext.<br />

– (2) Dem Flächenwidmungsplan ist ein Erläuterungsbericht beigefügt.<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

Inhaltlicher Teil (Gliederung und Beispiele)<br />

• § 3 Grenzen von Nutzungen und Festlegungen<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

(1) Die räumliche Gliederung in Bauland, Verkehrsflächen und Freiland erfolgt bis auf die in § 8<br />

genannten Grundstücke deckungsgleich mit den in der K<strong>at</strong>astermappe ersichtlichen<br />

Grundstücksgrenzen.<br />

(2) Grenzen von Nutzungs- und anderen Festlegungen beziehen sich auf die Grundstücksgrenzen und -<br />

nummern mit dem Stand XX. XXXX. Ihre Lage bleibt durch spätere Grundstücksteilungen bzw.<br />

Zusammenlegungen unberührt.<br />

(3) Nutzungsabgrenzungen innerhalb von Grundstücken zwischen Wald und Freiland, in diesen<br />

K<strong>at</strong>egorien verlaufende Verkehrsflächen, sowie öffentliche Fußwege in untergeordneter Ausdehnung<br />

in den Baugebieten werden nicht angeführt und sind der zeichnerischen Darstellung zu entnehmen.<br />

• § 4 Vorbehaltsflächen<br />

– Als Vorbehaltsflächen gemäß § 26c des Steiermärkischen Raumordnungsgesetzes idgF werden<br />

folgende Grundstücke festgelegt:<br />

– (1) Für die „Freiland-Sondernutzung - Sportzentrum/Ausstellungs-/Veranstaltungsgelände":<br />

– Die Grundstücke Nr. 557/1 und 564, alle KG XXX. .................<br />

• § 5 Aufschließungsgebiete<br />

– Folgende Grundstücke werden als Aufschließungsgebiete mit den angeführten Aufschließungserfordernissen<br />

festgelegt:<br />

– (1) Als Aufschließungsgebiet für "reines Wohngebiet" - L(WR) - gem. § 23 Abs<strong>at</strong>z 3 und Abs<strong>at</strong>z 5, lit. a<br />

Stmk. ROG idgF werden folgende Grundstücke festgelegt:<br />

– K<strong>at</strong>astralgemeinde XXXX:<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

– a) Das Grundstück Nr. 888.<br />

Aufschließungserfordernis: Freistellung von der Gefährdung durch den Grützengraben.<br />

Siedlungspolitische Erfordernisse: Aufstellen von Bebauungsrichtlinien<br />

– b) ------------------------------------------<br />

• § 6 Sanierungsgebiete<br />

– (1) Hygienische Mängel:<br />

– a) Als Sanierungsgebiet werden die Grundstücke Nr. 277 und 279 sowie die östlichen Teilflächen der<br />

Grundstücke Nr. 1416/32 und 275/1 der K<strong>at</strong>astralgemeinde XXXXX (EZ 2 und Industrie- und<br />

Gewerbegebiet 1) dargestellt. Es fehlt eine dem Stand der Technik entsprechende<br />

Abwasserentsorgung (siehe Gemeindeabwasserplan)<br />

– ......................<br />

• § 7 Freiland-Sondernutzungen<br />

(1) Die Grundstücke Nr. 226, 227/1, .......... 593/14 sowie die nördliche Teilfläche des Grundstückes Nr.<br />

443/3 sowie eine ca. 1.200 m² große Teilfläche des Bahngrundstückes Nr. 1457/1 und die Baufläche<br />

Nr. .426, alle KG XXX1, sowie die Grundstücke Nr. 625/3 und 654/2, KG XXX , werden als „Freiland-<br />

Sondernutzung für Kleingartenanlagen“ festgelegt.<br />

– Für die Genehmigung von Kleingärten in den dafür vorgesehenen Kleingartengebieten - mit mehr als<br />

10 Einheiten - ist die Vorlage eines Gestaltungs- und Parzellierungskonzeptes Voraussetzung,<br />

welches insbesondere eine dem ÖEK entsprechende Ausformung des Randes zur Ennsniederung<br />

enthalten muss. Baulichkeiten sind nur in einem in der vom Gemeinder<strong>at</strong> beschlossenen<br />

Kleingartenverordnung festgelegten Ausmaß zulässig.<br />

(2) Die Grundstücke Nr. 1416/18 und 1416/53, alle KG XXX, werden als „Freiland-Sondernutzung<br />

Nassbaggerung und Auffüllung" ausgewiesen. Als Nachfolgenutzung wird eine landwirtschaftliche<br />

Fläche festgelegt.<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• § 8 Von Grundstücksgrenzen abweichende Nutzungsgrenzen<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

– Auf den nachfolgend angeführten Grundstücken weichen die Grenzen zwischen unter-schiedlichen<br />

Nutzungsarten von den Grundstücksgrenzen ab (siehe auch § 3):<br />

(1) K<strong>at</strong>astralgemeinde XXXX:<br />

– a) Die südliche Teilfläche des Grundstückes Nr. 798/4 wird in einer Breite von ca. 8 m ab der<br />

Südgrenze als Verkehrsfläche und in einer Breite von 35 m als „reines Wohngebiet“ festgelegt. Der<br />

Rest ist Freiland.<br />

– ............<br />

• § 9 Bebauungsfrist<br />

– Zur Sicherung einer Bebauung von unbebauten Grundflächen innerhalb des Baulandes wird gemäß §<br />

26b Stmk. ROG idgF für die nachstehend angeführten Grundstücke eine Bebauungsfrist von einer<br />

Planungsperiode - gemäß § 30, Abs<strong>at</strong>z 2 und 4 Stmk. ROG idgF = fünf Jahre - festgelegt. Für<br />

Aufschließungsgebiete, deren Aufschließungserfordernisse durch die Gemeind zu erfüllen sind,<br />

beginnt die Bebauungsfrist mit dem Zeitpunkt der Erfüllung der Erfordernisse.<br />

– Weiters wird festgelegt, welche Grundstücke bei fruchtlosem Fristablauf entschädigungslos in das<br />

Freiland zurückzuführen bzw. für welche Grundstücke bei fruchtlosem Fristablauf die Eigentümer zur<br />

Leistung einer Investitionsabgabe heran zu ziehen sind. Zusammenhängende Grundstücke eines<br />

Eigentümers/einer Eigentümerin sind in Klammer gesetzt.<br />

(1) Grundstücke mit Bebauungsfrist, deren Besitzer nach fruchtlosem Ablauf der Frist zur Leistung des<br />

Investitionsbeitrages heranzuziehen sind, da das zur Zeit rechtskräftige örtliche<br />

Entwicklungskonzept 4.00 die Rückführung in das Freiland nicht zulässt:<br />

– K<strong>at</strong>astralgemeinde XXXX:<br />

– a) Reines Wohngebiet/Aufschließungsgebiet - reines Wohngebiet:<br />

– Die Grundstücke Nr. 888, (1077/17 + 1097/1 + 1098 + 1101/1), (1230/1 + 1232/2 + 1238/1), 1213/1, .........<br />

1221, 1232/1 und die nördliche Teilfläche von Grundstück Nr. 1353/1..................................<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

(2) Grundstücke mit Bebauungsfrist, die nach fruchtlosem Ablauf der Frist in Freiland rückzuwidmen sind:<br />

– K<strong>at</strong>astralgemeinde XXXX:<br />

– a) Allgemeines Wohngebiet/Aufschließungsgebiet - allgemeines Wohngebiet:<br />

– Die Grundstücke Nr. 212/1, 1376/3. ...........................................<br />

(3) Grundstücke, mit deren BesitzerInnen Baulandverträge abgeschlossen wurden:<br />

– Grundstück Nr. XX, KG XXX, Grundstück Nr. XXX, KG. XXXX<br />

• § 10 Bebauungsplanzonierung<br />

(1) Die Gebiete, für welche Bebauungspläne erforderlich sind, sind der Planbeilage "Baulandzonierungs-Plan"<br />

zum Flächenwidmungsplan zu entnehmen.<br />

(2) Bereits bestehende Bebauungspläne bzw. -richtlinien, sind unterschieden nach rechtskräftig bzw.<br />

Anzupassen unterschieden dargestellt.<br />

• § 11 Ersichtlichmachungen der Gemeinde<br />

(1) Baugrundqualität<br />

– a) Die Grenze zwischen Gebieten mit guter bzw. unzuverlässiger Baugrundgüte ist auf Grundlage XXX,<br />

1986 (siehe Anlage 5). dargestellt<br />

– b) Für die Bereiche mit unzuverlässiger Baugrundgüte sind vor Bauverfahren geologische<br />

Begutachtungen einzuholen bzw. zu erbringen.<br />

(2) Freihaltezonen zur Grünraumschaffung:<br />

– Entlang der B320 an der Südgrenze der Grundstücke Nr. 787/1, 817, 732/1, 694, 697, 698, 702, 703, 530, und<br />

529, alle KG XXX, wird innerhalb des Baulandes ein Streifen von ca. 20 m Tiefe (besondere<br />

Anlageverhältnisse können von der Baubehörde im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens berücksichtigt<br />

werden) als Freihaltezone zur Grünraumschaffung festgelegt.<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

(3) Freihaltezonen für Lärmschutzmaßnahmen<br />

– Westlich der geplanten Erschließungsstraße entlang des Maschinenfabriksgeländes wird ein<br />

Geländestreifen für Lärmschutzmaßnahmen festgelegt.<br />

(4) Projektierte Verkehrsflächen<br />

– Zur Ordnung von Struktur- und Flächenwidmung sind Straßenbaumaßnahmen verschiedener<br />

Straßenerhalter erforderlich, die zum Zeitpunkt des Beschlusses über den Flächenwidmungsplan ein<br />

unterschiedlich verbindliches Stadium erreicht haben. Ersichtlich gemacht sind:<br />

– a) Das Projekt der Unterführung der Bundesbahn südlich des Möbelhauses Lutz.<br />

– b) .................<br />

• § 12 Ersichtlichmachungen aufgrund überörtlicher Erforderlichkeiten<br />

(1) Gefahrenzonen gemäß Erlass des BMLF:<br />

– a) Die roten und gelben Gefahrenzonen werden auf Grundlage des Gefahrenzonenplanes des<br />

Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft im Flächenwidmungsplan ersichtlich gemacht. Erfasst<br />

sind in der KG XXX die Bereiche um den Grützengraben, ............., im Bereich der KG XXX ......<br />

– b) Flächen innerhalb der roten Gefahrenzonen sind nicht als Bauland geeignet.<br />

– c) Durch die Verbauung des Grützengrabens haben sich die Gefahrenzonen im Bereich des Grundstücks<br />

888, K<strong>at</strong>astralgemeinde XXXXX, gegenüber der Darstellung, die die verordneten Gefahrenzonen zeigt,<br />

geändert. Siehe dazu die Stellungnahme der Wildbach- und Lawinenverbauung (Anlage 3)<br />

– d) Bei der Durchführung baurechtlicher oder raumplanerischer Verfahren innerhalb der gelben Zone ist<br />

das Einvernehmen mit der entsprechenden Dienststelle herzustellen.<br />

(2) Hochwasserabflussgebiete<br />

– Die Hochwasserabflussgebiete (HQ 30 und HQ 100) wurden, basierend auf der Abflussuntersuchung der<br />

Enns (Verfasser: DonauConsult/Zottl & Erber, vorgestellt am 1<strong>7.</strong> Februar 2005) ersichtlich gemacht.<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

– Bei der Durchführung baurechtlicher oder raumplanerischer Verfahren innerhalb der<br />

Hochwasserabflussgebiete ist das Einvernehmen mit der entsprechenden Dienststelle herzustellen.<br />

(3) N<strong>at</strong>urschutzgebiete:<br />

– a) Ersichtlich gemacht werden die N<strong>at</strong>urschutzgebiete<br />

– - Nr. XVII (Totes Gebirge; LGBl. 39/1991),<br />

– - Nr. 18 c (Gamper Lacke; Verordnung der BH Liezen, 1991)<br />

– b) Aufgrund der geltenden EU-Richtlinien sind N<strong>at</strong>urschutzgebiete als N<strong>at</strong>ura 2000-Gebiete anzusehen,<br />

womit grundsätzlich ein Verschlechterungsverbot gilt.<br />

(4) Landschaftsschutzgebiete:<br />

– a) Ersichtlich gemacht werden die Landschaftsschutzgebiete<br />

– - Nr. 15 (Warscheneck Gruppe; LGBl. 58/1981) .......................etc.<br />

– b) der geschützte Landschaftsteil „Ennsregulierungskonkurrenz“ gemäß Bescheid der<br />

Bezirkshauptmannschaft, GZ: 6.0-E6-86.<br />

– c) Bei der Durchführung baurechtlicher oder raumplanerischer Verfahren innerhalb der<br />

Landschaftsschutzgebiete ist das Einvernehmen mit der entsprechenden Dienststelle herzustellen.<br />

(5) Wasserschongebiete:<br />

– Ersichtlich gemacht wird das Wasserschongebiet Nr. XVII (Schongebiet zum Schutze der<br />

Wasservorkommen im Toten Gebirge; Verordnung des BMfFL, BGBl. 79/1984)<br />

(6) N<strong>at</strong>ürliche Wasserläufe:<br />

– Entlang von n<strong>at</strong>ürlichen Wasserläufen ist ein in der Regel 10 m breiter Streifen frei zu halten. Bei<br />

Unterschreitung ist das Einvernehmen mit dem Bezirksn<strong>at</strong>urschutzbeauftragten herzustellen.<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

(7) Denkmäler:<br />

– a) Als denkmalgeschützte Objekte nach § 2 des Denkmalschutzgesetzes 1923 idgF werden alle jene im<br />

Flächenwidmungsplan ersichtlich gemacht, die sich im Eigentum des Bundes, des Landes oder anderer<br />

öffentlich-rechtlicher Körperschaften, Anstalten, Fonds sowie von gesetzlich anerkannten Kirchen oder<br />

Religionsgemeinschaften befinden.<br />

– b) Neben den angeführten öffentlichen Objekten stehen folgende, sich in Priv<strong>at</strong>besitz befindliche, Objekte<br />

unter Denkmalschutz (gemäß § 3 des Denkmalschutzgesetzes):<br />

– - „Gassner-Mühle“ im Gehöft vulgo Untergeier, Grundstück Nr. 1291 KG XXX<br />

– - „Pesendorfer Kreuz“, Selzthaler Straße, Grundstück Nr. 353/6 KG XXX<br />

(8) Tiefflugbereiche:<br />

– Ersichtlich gemacht werden die Tiefflugstrecken des Bundesheeres<br />

– - A1 (Tiefflugstrecke Aigen 1)<br />

– - A2 (Tiefflugstrecke Aigen 2)<br />

(9) Schürfberechtigungen/Abbaugebiete nach MinROG:<br />

– a) Im Gemeindegebiet der Stadt XXX sind die gemäß der Mitteilung der Berghauptmannschaft Leoben vom<br />

13.11.1996, GZ.: 501.030/3/96, angeführten Schürfberechtigungen und Suchbewilligungen vorgemerkt.<br />

– b) Das Grundstück Nr. 348 und die südlichen Teilflächen der Grundstücke Nr. 347/1 und 347/2 bis zu einer<br />

Breite von 80 m ab der Grenze zur Bundesstraße 146, alle K<strong>at</strong>astralgemeinde XXX, werden als „Gebiet zur<br />

Gewinnung von Mineralstoffen“ ausgewiesen. Als 1. Folgenutzung wird - nach Abschluss der Entnahme -<br />

„Aushubdeponie“, als 2. und endgültige Nachnutzung „Landwirtschaftsfläche“ festgelegt. Die endgültige<br />

Rekultivierung h<strong>at</strong> mit 31. Dezember 2007 zu erfolgen.<br />

(10) Altlastenverdachtsgebiete:<br />

– Gemäß Verdachtsflächenk<strong>at</strong>aster des Umweltbundesamtes werden folgende Grundstücke als<br />

Verdachtsflächen bzw. mögliche Verdachtsflächen ersichtlich gemacht:<br />

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51


<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

– a) K<strong>at</strong>astralgemeinde XXX:<br />

– Die Grundstücke Nr. 314/2, 1416/10, 1416/46, 1416/47, 1416/48, 1416/49 und 1414/61.<br />

– b) K<strong>at</strong>astralgemeinde XXX:<br />

– Die Grundstücke Nr. 727, 741/3, 745/2, 746/2, 817/1, 817/10, 817/11, 888/2, 888/3, 888/4 und 1054/16.<br />

(11) Planungsraum für Bundesstraßen:<br />

– Gemäß der Verordnung des Bundesministers (BGBl. Nr. 63/1983, St. 29) ist der Planungsraum für die<br />

Ennstal Schnellstraße (S 8) ersichtlich gemacht.<br />

• § 13 Rechtswirksamkeit<br />

– Die Rechtswirksamkeit des Flächenwidmungsplanes 4.00 der Stadtgemeinde XXX beginnt nach der<br />

Vorlage beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung und der bescheidmäßigen Genehmigung durch<br />

die Landesregierung an dem auf den Ablauf der Kundmachungsfrist folgenden Tag.<br />

– Für den Gemeinder<strong>at</strong>:<br />

– .....<br />

– der Bürgermeister<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Erläuterungen:<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

– Zusammenfassung der planungsrelevante Ergebnisse der<br />

Bestandserhebung/-Analyse, Änderung der Rechtsgrundlagen<br />

– Tabellen/Pläne/Fotodokument<strong>at</strong>ion<br />

- Veränderungen im Vergleich<br />

– Differenzplan<br />

– Begründung der Änderungen<br />

- Begründungen zu den verordneten Festlegungen im eigenen<br />

Wirkungsbereich<br />

– Nachvollziehbar für Behörde und Bürger<br />

– Ziele und Entscheidungsgrundlagen der Festlegungen<br />

– Bedarfsabschätzungen / Baulandbilanz<br />

– Üblicherweise geordnet nach den Paragraphen der Verordnung<br />

– Anmerkungen zu den Ersichtlichmachungen, soweit notwendig<br />

– Quellen, Anmerkungen<br />

– Anhang und Verzeichnisse<br />

– Verwendete Liter<strong>at</strong>ur, Hinweis auf Grundlagen<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Differenzplan (Beispiel)<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

Hintergrund:<br />

- digitaler K<strong>at</strong>aster, wie FP<br />

- Orientierungselemente aus FP<br />

(Verkehrsflächen, Bahn, Grenzen,<br />

Wald, …etc.)<br />

- Nicht geänderte Bauland-,<br />

Verkehrsflächen und Sondernutzungen<br />

im Freiland aus lt. FP in<br />

der geltenden Fassung (= incl.<br />

Änderungen) in Graustufen<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Baulandflächenbilanz (Beispiel)<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

Hintergrund:<br />

- digitaler K<strong>at</strong>aster, wie FP<br />

- Orientierungselemente aus FP<br />

(Verkehrsflächen, Bahn, Grenzen,<br />

Wald, …etc.)<br />

- Baulandelemente lt. FP, jedoch<br />

farbig generalisiert und ohne Ausweisungstext;<br />

mit Blocknummer je<br />

Polygon (Zuordnung der Flächen in<br />

der Flächenbilanztabelle)<br />

Institut für Städtebau Ass.-Prof. DI. Dr. J. Zancanella<br />

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<strong>7.</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ÖRTLICHE</strong> <strong>RAUMPLANUNG</strong><br />

• Baulandbilanz<br />

Der FLÄCHENWIDMUNGSPLAN<br />

- Ermittlung des Baulandbedarfs nach Nutzungsk<strong>at</strong>egorien (siehe ÖEK)-<br />

- Gegenüberstellung Bedarf /Reserven -> Mehrbedarf an Bauland<br />

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