KVV Geschäftsbericht 2007 - rundum Zahlen - KVG

KVV Geschäftsbericht 2007 - rundum Zahlen - KVG KVV Geschäftsbericht 2007 - rundum Zahlen - KVG

18.07.2013 Aufrufe

undum zahlen 2007 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH Mio. EUR Konzernumsatz 396,3 Investitionen im Konzern 80,7 Konzernbilanzsumme 678,5 Städtische Werke Aktiengesellschaft Umsatzerlöse 332,5 Investitionen 31,9 Bilanzsumme 382,4 Kasseler Fernwärme GmbH Umsatzerlöse 53,9 Investitionen 2,0 Bilanzsumme 91,5 Müllheizkraftwerk Kassel GmbH Umsatzerlöse 34,3 Investitionen 7,3 Bilanzsumme 98,6 Geschäftsbericht 2007 Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft Mio. EUR Umsatzerlöse 85,8 Investitionen 39,5 Bilanzsumme 177,7 KVV Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH Umsatzerlöse 2,51 Bilanzsumme 0,31 KVV Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH Umsatzerlöse 34,5 Bilanzsumme 0,92

undum zahlen <strong>2007</strong><br />

Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Mio. EUR<br />

Konzernumsatz 396,3<br />

Investitionen im Konzern 80,7<br />

Konzernbilanzsumme 678,5<br />

Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Umsatzerlöse 332,5<br />

Investitionen 31,9<br />

Bilanzsumme 382,4<br />

Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Umsatzerlöse 53,9<br />

Investitionen 2,0<br />

Bilanzsumme 91,5<br />

Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

Umsatzerlöse 34,3<br />

Investitionen 7,3<br />

Bilanzsumme 98,6<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />

Mio. EUR<br />

Umsatzerlöse 85,8<br />

Investitionen 39,5<br />

Bilanzsumme 177,7<br />

<strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH<br />

Umsatzerlöse 2,51<br />

Bilanzsumme 0,31<br />

<strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH<br />

Umsatzerlöse 34,5<br />

Bilanzsumme 0,92


undum zahlen <strong>2007</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Konzern<br />

6 Konzernlagebericht<br />

18 Konzernbilanz<br />

20 Konzerngewinn- und Verlustrechnung<br />

22 Konzernanhang<br />

28 Anlage 1: Entwicklung<br />

des Konzernanlagevermögens <strong>2007</strong><br />

30 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals <strong>2007</strong><br />

32 Kapitalflussrechnung<br />

34 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

35 Bestätigungsvermerk<br />

36 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

38 Lagebericht<br />

50 Bilanz<br />

52 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

53 Anhang<br />

56 Anlage 1: Entwicklung<br />

des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

58 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

59 Bestätigungsvermerk<br />

60 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

62 Lagebericht<br />

74 Bilanz<br />

76 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

78 Anhang<br />

84 Anlage 1: Entwicklung<br />

des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

86 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

87 Bestätigungsvermerk<br />

88 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Kasseler Fernwärme GmbH<br />

90 Lagebericht<br />

96 Bilanz<br />

98 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

99 Anhang<br />

102 Anlage 1: Entwicklung<br />

des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

104 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

105 Bestätigungsvermerk<br />

106 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

108 Lagebericht<br />

112 Bilanz<br />

113 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

114 Anhang<br />

118 Anlage 1: Entwicklung<br />

des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

120 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

121 Bestätigungsvermerk<br />

122 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

124 Lagebericht<br />

132 Bilanz<br />

134 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

135 Anhang<br />

140 Anlage 1: Entwicklung<br />

des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

142 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

143 Bestätigungsvermerk<br />

144 Bericht des Aufsichtsrates<br />

<strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH<br />

146 Lagebericht<br />

150 Bilanz<br />

151 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

152 Anhang<br />

154 Anlage 1: Entwicklung<br />

des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

156 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

157 Bestätigungsvermerk<br />

158 Bericht des Aufsichtsrates<br />

<strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH<br />

160 Lagebericht<br />

164 Bilanz<br />

165 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

166 Anhang<br />

168 Bestätigungsvermerk


Die Unternehmen<br />

Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />

<strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH<br />

<strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Oberbürgermeister Bertram Hilgen<br />

Geschäftsführung<br />

Dipl.-Kfm. Andreas Helbig (Vorsitzender)<br />

Dipl.-Ing. Martin Kiok<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Oberbürgermeister Bertram Hilgen<br />

Vorstand<br />

Dipl.-Kfm. Andreas Helbig (Vorsitzender)<br />

Dipl.-Ing. Martin Kiok<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Oberbürgermeister Bertram Hilgen<br />

Geschäftsführung<br />

Dipl.-Kfm. Andreas Helbig (Vorsitzender)<br />

Dipl.-Ing. Martin Kiok<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Bürgermeister Thomas-Erik Junge<br />

Geschäftsführung<br />

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Schreyer<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Oberbürgermeister Bertram Hilgen<br />

Vorstand<br />

Dipl.-Kfm. Andreas Helbig (Vorsitzender)<br />

Dipl.-Ing. Martin Kiok<br />

Rainer Meyfahrt<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Oberbürgermeister Bertram Hilgen<br />

Geschäftsführung<br />

Rainer Meyfahrt<br />

Bruno Jerlitschka<br />

Geschäftsführung<br />

Dipl.-Ing. Klaus-Joachim Maurer<br />

Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sven Möller (seit 01.01.2008)<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Konzern


Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Konzernjahresabschluss<br />

6 Konzernlagebericht<br />

18 Konzernbilanz<br />

20 Konzerngewinn- und Verlustrechnung<br />

22 Konzernanhang<br />

28 Anlage 1: Entwicklung des Konzernanlagevermögens <strong>2007</strong><br />

30 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals <strong>2007</strong><br />

32 Kapitalflussrechnung<br />

34 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

35 Bestätigungsvermerk<br />

36 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Konzernlagebericht<br />

Im Konzernabschluss des Geschäftsjahres <strong>2007</strong> sind neben der Holding Kasseler Verkehrs- und Ver-<br />

sorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>) die Jahresabschlüsse der Städtische Werke AG (STW), der Kasseler Fernwärme<br />

GmbH (KFW), der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (<strong>KVG</strong>), der Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

(MHKW), der <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH (KVC) und der <strong>KVV</strong> Verkehrsgesell-<br />

schaft Nordhessen GmbH (KVN) als verbundene Unternehmen konsolidiert. Als assoziierte Unterneh-<br />

men sind die Kraftwerk Kassel Verwaltungs-GmbH (KWK) und die Regionalbahn Kassel GmbH (RBK)<br />

in den Konzernabschluss einbezogen.<br />

1. Marktentwicklung und Rahmenbedingungen<br />

1.1 Gesamtwirtschaftliche und rechtliche Bedingungen<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2007</strong> wurde durch vielfältige Verände-<br />

rungen auf dem Verkehrs- und Versorgungsmarkt<br />

bestimmt. Im Verkehrssektor hat der Rat der Europäischen<br />

Union (EU) am 18.09.<strong>2007</strong> dem Vorschlag zur Verordnung<br />

über öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene<br />

und Straße – Nachfolgeregelung der EU-Verordnung<br />

VO 1191/69 – zugestimmt. Die Verordnung tritt zwei<br />

Jahre nach ihrer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft<br />

(Ende 2009). Diese neue Verordnung regelt die Vergabe<br />

von Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV)-Leistungen<br />

und bietet unter bestimmten Bedingungen die Möglichkeit<br />

einer Direktvergabe oder Eigenerstellung. Eine wesentliche<br />

Voraussetzung ist, dass das konzessionierte Verkehrsunter-<br />

nehmen nur innerhalb des betroffenen Verkehrsgebietes<br />

tätig ist. Außerdem muss der Vergabepreis von einem<br />

Marktvergleichspreis abgeleitet sein. Die Verordnung gilt<br />

grundsätzlich unmittelbar, auch ohne eine Umsetzung in<br />

nationales Recht. Der deutsche Gesetzgeber prüft derzeit,<br />

inwieweit eine Anpassung des Personenbeförderungsge-<br />

setzes (PBefG) notwendig ist, um Widersprüche zur neuen<br />

Verordnung zu vermeiden. Parallel dazu hat das Hessische<br />

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung<br />

(HMWVL) mit Schreiben vom 27.07.<strong>2007</strong> dargelegt, wel-<br />

che Rahmenbedingungen aus seiner Sicht zukünftig für die<br />

Genehmigungs- und Vergabepraxis von ÖPNV-Leistungen<br />

in Hessen gelten sollen.<br />

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden neuen EU-Ver-<br />

ordnung ist geprüft worden, inwieweit Änderungsbedarf<br />

für die bereits durchgeführte Vergabe der Stadtbus-<br />

leistungen oder für die bis 2012 vergebenen Straßen-<br />

bahnkonzessionen insbesondere aus verkehrs-, steuer-,<br />

vergabe- oder beihilferechtlicher Sicht besteht. Derzeit sind<br />

keine gravierenden Veränderungen oder Risiken aus der<br />

EU-Verordnung sowie aus anderen rechtlichen Entwicklungen<br />

zu erkennen, da die Vergabepraxis für Straßenbahn<br />

und Bus bereits weitgehend an den neuen Rechtsrahmen<br />

angelehnt war.<br />

Seitens der Regionalverkehr Kurhessen GmbH (RKH)<br />

wurde Ende Januar <strong>2007</strong> Klage gegen die Entscheidung<br />

des Regierungspräsidiums (RP) Kassel im Hinblick auf den<br />

Genehmigungsbescheid an die NB Nordhessenbus GmbH<br />

(NB) erhoben. Die Klage wurde inzwischen zurückgezogen<br />

und die Konzession bis 2014 erteilt.<br />

Auch die Energiemärkte in Deutschland werden durch die<br />

Debatte um die Verstärkung des Wettbewerbs geprägt.<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> war durch die Anpassung an die aus dem<br />

Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) resultierenden Anforderungen<br />

gekennzeichnet. Wesentliche Punkte hierbei waren<br />

die Senkung von Netzentgelten und die Vereinfachung des<br />

Netzzugangs für alle Lieferanten. Ein weiteres wesentliches<br />

Ziel des EnWG ist die Stärkung der Verbraucherrechte.<br />

Dies wurde in der Umstellung von den Allgemeinen<br />

Versorgungsbedingungen (AVB) auf die neuen Grundversorgungsverordnungen<br />

(StromGVV und GasGVV) geregelt.<br />

In diesen werden den Kunden mehr Rechte im Umgang<br />

mit ihrem Energielieferanten eingeräumt. Hierzu gehören<br />

unter anderem Informationsrechte (z. B. Erläuterung von<br />

Preisänderungen), neue Haftungsregelungen und verkürzte<br />

Kündigungsfristen.<br />

Eine Besonderheit ist zudem, dass die rechtlichen Grundlagen<br />

kontinuierlich weiterentwickelt werden. Dies erfolgt<br />

zum einen durch weitere Verordnungen und zum anderen<br />

durch Festlegungen der Regulierungsbehörden zur Umsetzung<br />

der gesetzlichen Vorgaben. Aktuell bedeutsam<br />

sind die Verordnung zur Anreizregulierung (ARegV) und<br />

die Festlegungen zur Abwicklung der Kundenwechsel-<br />

prozesse. Die ARegV ist am 06.11.<strong>2007</strong> in Kraft getreten<br />

und wird ab 01.01.2009 das bislang bestehende Modell<br />

der Kostenkontrolle ablösen. Für die Kalkulation der<br />

Netzerlöse wird dann nicht mehr die eigene Kostensituation,<br />

sondern die Kosten effizienter Netzbetreiber<br />

(Benchmarkunternehmen) ausschlaggebend sein. Zusätzlich<br />

müssen alle Netzbetreiber – auch die Benchmarkunternehmen<br />

– eine allgemeine Effizienzsteigerung realisieren.<br />

Der Abbau der ermittelten Ineffizienzen wird innerhalb<br />

von zwei Regulierungsperioden geschehen. Bei Strom<br />

verlaufen die Perioden jeweils über fünf Jahre, bei Gas ist<br />

die 1. Periode auf vier und die 2. Periode auf fünf Jahre<br />

festgelegt. Dabei gilt die Festlegung eines netzwirtschaftlichen<br />

Produktivitätsfortschritts von 1,25 % bzw. 1,50 %<br />

in den beiden Regulierungsperioden für alle Netzbetreiber.<br />

Daraus resultierend besteht die Herausforderung darin,<br />

Kostensenkungen zu realisieren, die sich mindestens an<br />

dem durch die Regulierungsbehörde vorgegebenen Pfad<br />

orientieren.<br />

6 7


Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Das Verfahren zur Genehmigung der beantragten STW-<br />

Netzentgelte Strom 2006 wurde im Mai <strong>2007</strong> abge-<br />

schlossen. Die Netzentgelte waren zum 01.05.<strong>2007</strong><br />

entsprechend anzupassen. Die Genehmigung ist bis zum<br />

31.12.<strong>2007</strong> befristet. Der Netzentgeltantrag für 2008 war<br />

bereits zum 30.06.<strong>2007</strong> abzugeben. Die Landesregulie-<br />

rungsbehörde hat zwischenzeitlich darauf hingewiesen,<br />

dass sie davon ausgeht, dass bei der STW die 100.000-<br />

Kundengrenze überschritten und somit die Bundesnetzagentur<br />

(BNetzA) zuständig sei. Gegen die Weitergabe des<br />

Antrags an die BNetzA hat die STW Widerspruch eingelegt<br />

und die Landesregulierungsbehörde aufgefordert, hierzu<br />

einen förmlichen Beschluss zu fassen, gegen den die STW<br />

Rechtsmittel einlegen könnte. Derzeit liegt keine Antwort<br />

der Landesregulierungsbehörde auf diesen Widerspruch<br />

vor.<br />

Daneben wurde auch das Verfahren zur Genehmigung der<br />

beantragten Gas-Netzentgelte 2006 mit der zuständigen<br />

Landesregulierungsbehörde Hessen abgeschlossen. Die<br />

Netzentgelte wurden ab 01.10.<strong>2007</strong> angepasst. Die<br />

Genehmigung ist bis zum 31.12.2008 befristet und<br />

erstreckt sich somit auch auf das Jahr 2008, sodass kein<br />

neuer Netzentgeltantrag zum 30.09.<strong>2007</strong> mehr abgegeben<br />

werden musste.<br />

Da die STW nach eigener Auffassung sowohl im Strom- als<br />

auch im Gasbereich weniger als 100.000 Kunden habe,<br />

erfolgt kein gesellschaftsrechtliches Unbundling zwischen<br />

Netz und Energievertrieb. Über die Ermittlung der Kundenzahl<br />

konnte mit der BNetzA allerdings noch keine Einigung<br />

erzielt werden. Die BNetzA hat hierzu ein formelles<br />

Verfahren eingeleitet. Ein Beschluss liegt allerdings noch<br />

nicht vor. Gegebenenfalls muss der Klageweg beschritten<br />

werden.<br />

Die EU-Wettbewerbskommission hat am 27.09.<strong>2007</strong><br />

weitere Pläne zur Zukunft der Energiewirtschaft vorgestellt.<br />

Darin enthalten ist auch das sogenannte „Ownership<br />

Unbundling“. Danach sollen im Wesentlichen die Energieversorger<br />

ihre Gesellschaften für den Betrieb der<br />

Stromnetze verkaufen oder die Netze einem unabhängigen<br />

Systembetreiber überlassen. Davon betroffen wären die<br />

Eigentümer überregionaler Hochspannungsleitungen. Eine<br />

Übertragung dieses Konzepts auch auf Verteilnetzbetreiber<br />

ist zwar nicht ausgeschlossen, gilt derzeit aber als unwahrscheinlich.<br />

Eine ebenfalls weitreichende Entscheidung der BNetzA<br />

betrifft die Organisation von Gastransporten. Neue<br />

Verträge dürfen nur noch auf der Basis des sogenannten<br />

„Zweivertragsmodells“ abgeschlossen werden, da das<br />

Einzelvertragsmodell als missbräuchlich eingestuft wurde.<br />

Das Einzelbuchungsmodell sah vor, Gastransporte aufgrund<br />

einer Kette von Einzelverträgen mit allen beteiligten<br />

Netzbetreibern zu realisieren. Demgegenüber führt das<br />

„Zweivertragsmodell“ nur noch zum Abschluss eines<br />

Einspeise- und eines Ausspeisevertrages. Bestehende integrierte<br />

Verträge (Gaslieferung inkl. Netznutzung) sind auf<br />

ihren Anpassungsbedarf hin zu überprüfen.<br />

Neben den aufgeführten Veränderungen im Strom- und<br />

Gasbereich ergeben sich auch im Wasserbereich neue<br />

Herausforderungen durch die Aktivitäten der Landeskartellbehörden<br />

bei der Kontrolle der Wasserpreise. Die Landeskartellbehörden<br />

haben bereits in mehreren Bundesländern<br />

angekündigt, die Wasserpreise kartellrechtlich zu überprüfen<br />

und Wasserversorgungsunternehmen gegebenenfalls<br />

zu Preissenkungen zu zwingen. In Hessen hat das<br />

Kartellamt Anfang <strong>2007</strong> eine kartellrechtliche Prüfung<br />

gegen acht Wasserversorger eingeleitet. Zum Teil wurden<br />

Missbrauchsverfügungen ausgesprochen oder Preissenkungen<br />

im Verhandlungswege vereinbart. Von der STW<br />

wurden Anfang des Jahres Daten zur Wasserversorgung<br />

seitens des Kartellamts abgefragt. Die Abfrage wurde<br />

seitens der Landeskartellbehörde im Oktober <strong>2007</strong> ergänzt.<br />

Zwischenzeitlich wurden die geforderten Daten im Feb-<br />

ruar 2008 an die Behörde gesandt. Derzeit liegt keine<br />

Antwort der Behörde vor.<br />

In der Zukunft wird vor allem aufgrund des international<br />

steigenden Energiebedarfs und des steigenden Anteils<br />

regenerativer Energien bei allen Energieträgern von<br />

anziehenden Preisen ausgegangen. Einen wesentlichen<br />

Einfluss auf die Erzeugungspreise der KFW wird neben der<br />

Preisentwicklung auch die Weiterentwicklung des Kraftwerksparks<br />

haben. Neben der Frage hinsichtlich der Laufzeiten<br />

von Atomkraftwerken entstehen zunehmend auch<br />

öffentliche Diskussionen über den geplanten Bau weiterer<br />

Kohlekraftwerke. Daneben spielt die Weiterentwicklung des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), des Kraft-Wärme-<br />

Kopplungs-Gesetzes (KWKG) und des Treibhausgas-<br />

Emissionshandelsgesetz (TEHG) eine entscheidende Rolle<br />

für die Preisentwicklung. Für das EEG und das KWKG<br />

werden zurzeit Novellierungen vorbereitet. Gefördert<br />

werden sollen nach Regierungsplänen der Bau von hocheffizienten<br />

Neuanlagen und Modernisierungen, die bis<br />

Ende 2014 ihren Dauerbetrieb aufgenommen haben sowie<br />

neue oder ausgebaute Wärmenetze, die bis Ende 2020 mit<br />

dem Dauerbetrieb begonnen haben. KWK-Anlagen mit<br />

mehr als 50 kW sollen sechs Jahre lang gefördert werden,<br />

el<br />

wobei die Förderung begrenzt wird. KWK-Anlagen mit bis<br />

zu 50 kW erhalten acht Jahre lang einen nach dem Jahr<br />

el<br />

der Inbetriebnahme gestaffelten, konstanten Zuschlag.<br />

Derzeit wird das Kombi-Heizkraftwerk (HKW) auf Basis des<br />

KWKG gefördert.<br />

Der Markt für Entsorgungsleistungen bleibt weiterhin<br />

volatil. Nachdem mit dem Verbot zur Deponierung von<br />

nicht vorbehandelten Abfällen Mitte 2005 Kapazitätsengpässe<br />

entstanden waren, entwickelte sich der Markt <strong>2007</strong><br />

erstmals wieder in die entgegengesetzte Richtung. Die<br />

Inbetriebnahme neuer Anlagen zur thermischen Behandlung,<br />

der Ertüchtigung von Anlagen zur Trennung von<br />

Wertstoffen sowie zur Aufbereitung von Ersatzbrennstoffen<br />

beziehungsweise zur mechanischen Behandlung von<br />

Abfällen haben dazu geführt, dass die Abfallbehandlungskapazitäten<br />

in Summe angewachsen sind. Hinzu kommt,<br />

dass durch die Erweiterung der EU die Exportmöglichkeiten<br />

nach Osteuropa deutlich verbessert worden sind.<br />

Große Entsorger verfügen inzwischen über eigene Töchter<br />

– z. B. in Polen – und schaffen damit zulässige zusätzliche<br />

Entsorgungswege.<br />

1.2 Optimierungsprojekte und interne Steuerung<br />

1.2.1 Maßnahmen im Bereich Verkehr<br />

Die <strong>KVG</strong> hat das von der hessischen Landesregierung verfolgte<br />

Besteller-Ersteller-Prinzip in den letzten zwei Jahren<br />

konsequent umgesetzt. Die Verkehrslandschaft im Konzern<br />

besteht aus den Unternehmen <strong>KVG</strong>, KVN sowie der Beteiligung<br />

der <strong>KVG</strong> an der Regionalbahn Kassel GmbH (RBK).<br />

Der Verkehrsverbund und Fördergesellschaft Nordhessen<br />

mbH (NVV) als regionale Aufgabenträgergesellschaft ist<br />

Besteller des regionalen Bus- und Schienenverkehrs. Die<br />

<strong>KVG</strong> ist die lokale Aufgabenträgergesellschaft in Kassel<br />

und nimmt die Bestellerfunktion wahr. Das beinhaltet das<br />

Angebots- und das Erlösmanagement sowie Marketing<br />

und Vertrieb. Die <strong>KVG</strong> erhält sämtliche Fahrgeldeinnahmen<br />

und bestellt gegen Entgelt die Busverkehrsleistungen für<br />

den Stadtverkehr Kassel bei der NB (zu den im Rahmen der<br />

Direktvergabe vorgegebenen Preisen) sowie die Straßenbahnverkehrsleistungen<br />

bei der KVN.<br />

Gleichzeitig stellt die <strong>KVG</strong> den „Ersteller-Unternehmen“ NB<br />

und KVN die bei ihr angestellten Fahrer, Fahrzeuge, Trassen<br />

sowie diverse Dienstleistungen zu marktfähigen Preisen zur<br />

Verfügung. Da KVN und NB die Betriebsführung für ihre<br />

Konzessionen auf die <strong>KVG</strong> übertragen haben, ist die <strong>KVG</strong><br />

den Kunden gegenüber für den Betrieb verantwortlich.<br />

Der Rollenwechsel der <strong>KVG</strong> vom Verkehrsunternehmen<br />

(Ersteller) zum Aufgabenträger (Besteller) hatte auch in<br />

Bezug auf die Marktbearbeitung erhebliche Konsequenzen.<br />

Es gilt, die bekannte und positiv besetzte Marke <strong>KVG</strong> zu<br />

erhalten und auszubauen. Obwohl formal der NVV für<br />

den regionalen Verkehr und die <strong>KVG</strong> für die Stadt Kassel<br />

zuständig sind, haben <strong>KVG</strong> und NVV im Rahmen einer<br />

Kooperation eine gemeinsame Marktbearbeitung für das<br />

„KasselPlus-Gebiet“ verabschiedet. Dabei ist das Ziel,<br />

einerseits die finanziellen Mittel zu bündeln und andererseits<br />

die Marketingschwerpunkte gemeinsam aufeinander<br />

abzustimmen, um gegenüber den Kunden größtmögliche<br />

Aufmerksamkeit zu erzielen.<br />

Bei der Planung des Verkehrsangebotes hat sich die Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>KVG</strong> und NVV weiterhin bewährt.<br />

Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf gemeinsame<br />

Marktbearbeitung im „KasselPlus-Bereich“ sowie die<br />

Abwicklung von Marketing- und Vertriebsleistungen. Die<br />

Aufteilung der Einnahmen der Verkehrsunternehmen wird<br />

weiterhin von der <strong>KVG</strong> im Auftrag des NVV durchgeführt.<br />

Die Abwicklung der Tarifausgleichszahlungen wurde vom<br />

NVV übernommen.<br />

Darüber hinaus verfolgt die <strong>KVG</strong> mit internen Optimierungs-<br />

und Modernisierungsmaßnahmen die Zielsetzung,<br />

das Unternehmen als wirtschaftlich erfolgreiches und führendes<br />

regionales ÖPNV-Unternehmen weiterzuentwickeln<br />

und die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter zu sichern.<br />

„<strong>KVG</strong>-WiN“ (Wettbewerb im Nahverkehr) ist dabei seit<br />

Ende 2003 das zentrale Restrukturierungs- und Optimierungsprojekt,<br />

das alle Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung<br />

bündelt, bewertet und steuert.<br />

Die <strong>KVG</strong> hat im Jahr <strong>2007</strong> den wichtigsten Teil der Baumaßnahmen<br />

zur Realisierung des RegioTram (RT)-Projektes<br />

fertiggestellt. Die Inbetriebnahme der neuen Haltestelle<br />

und die Durchfahrt am Hauptbahnhof am 19.08.<strong>2007</strong><br />

starteten den Beginn des RT-Zeitalters für Kassel und die<br />

Region. Damit wurde das zentrale Ziel des RT-Konzepts<br />

erreicht: Die Stadt Kassel und die Region werden über ein<br />

durchgängiges Schienenverkehrssystem eng miteinander<br />

verknüpft. Nachdem 2006 die Beschaffung und Inbetriebnahme<br />

der Fahrzeuge erfolgreich abgeschlossen werden<br />

konnten, wurde <strong>2007</strong> mit der Haltestelle am Hauptbahnhof<br />

das Kernstück der Infrastruktur beendet. Daneben<br />

wurden auch die innerstädtische RT-Infrastruktur mit dem<br />

Wendegleis am Auestadion und einzelne Anpassungsmaßnahmen<br />

bei weiteren Haltestellen vollendet. Die <strong>KVG</strong> hat<br />

8 9


Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

damit die vertraglich übernommenen Aufgaben der<br />

Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur für die RT<br />

erfüllt.<br />

Neben den technischen Grundlagen wurden 2006 und<br />

<strong>2007</strong> die betrieblichen und kaufmännischen Voraussetzungen<br />

geschaffen. Auf der betrieblichen Seite waren<br />

vor allem die Fahrpläne abzustimmen, die Fahrer zu<br />

schulen und die Fahrzeugwartung und -bereitstellung zu<br />

organisieren. Auf der kaufmännischen Seite wurden die<br />

Leistungsbeziehungen zwischen den beteiligten Unternehmen<br />

entwickelt, die Vielzahl notwendiger Einzelverträge<br />

verhandelt und die Integration in die Buchhaltungs- und<br />

Controllingsysteme der <strong>KVG</strong> realisiert.<br />

Zuständig für die Verkehrsleistung und Vertragspartner des<br />

NVV ist seit 19.08.<strong>2007</strong> die neu gegründete RegioTram<br />

Betriebsgesellschaft mbH (RTB) mit Sitz in Kassel. Anteilseigner<br />

des neuen Unternehmens sind zu 51 % die<br />

Deutsche Bahn (DB) Regio AG und zu 49 % die RBK. Auf<br />

Seiten der RBK werden die Aufgaben in Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>KVG</strong> und Hessischer Landesbahn (HLB) Basis AG<br />

wahrgenommen. Die Vergabe der Verkehre erfolgte durch<br />

den NVV bis Ende 2012. Grundlage ist ein Verkehrsvertrag.<br />

Die vom NVV bei der RTB beauftragte jährliche Verkehrsleistung<br />

liegt insgesamt bei rd. 2,2 Mio. Zugkilometern.<br />

Die RT-Fahrzeuge werden von der RTB bei der RBK angemietet.<br />

Für die Bereitstellung und Wartung der Fahrzeuge<br />

ist die RBK verantwortlich, wobei sie wiederum die <strong>KVG</strong><br />

mit der Wartung beauftragt hat. Die <strong>KVG</strong> bezieht dafür<br />

Teilleistungen von der HLB Basis AG und DB Regio AG.<br />

Hierzu wurden bei der <strong>KVG</strong> eine neue Werkstatt und eine<br />

neue Abstellhalle am Standort Sandershäuser Straße gebaut,<br />

die im Jahr <strong>2007</strong> fertiggestellt wurden.<br />

Die Hauptaktivitäten der KVC lagen <strong>2007</strong> in Planungs-,<br />

Projektsteuerungs- und Beratungsleistungen für die ÖPNV-<br />

Bereiche Eisenbahnwesen, Verkehrsplanung, Stadtplanung<br />

und Architektur. Von zentraler Bedeutung waren zum<br />

einen Projektsteuerungsarbeiten der Haltestelle im Kasseler<br />

Hauptbahnhof, zum anderen die Planung des Wendegleises<br />

am Auestadion im Zuge des RT-Projektes. Am Ende<br />

des Geschäftsjahres <strong>2007</strong> konnte das Planfeststellungsverfahren<br />

zum Projekt Straßenbahnverlängerung nach<br />

Vellmar-Nord, welches auch den Umbau der Wendeschleife<br />

in der Holländischen Straße vorsieht, erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Die Verlängerung dieser Straßenbahnstrecke<br />

verfolgt das Ziel, ein schnelles und klar erkennbares<br />

Verkehrssystem zusätzlich zu den Einzugsbereichen der<br />

DB-Strecken und deren Haltestationen zu bauen. Die notwendigen<br />

Zustimmungen seitens der städtischen Gremien<br />

und die Bewilligung von Zuwendungen des Landes Hessen<br />

liegen vor, sodass mit der Ausführungsplanung zum Umbau<br />

der Wendeschleife begonnen werden konnte.<br />

Die Konzessionen für die Straßenbahnverkehre in Kassel<br />

und Baunatal werden von der KVN gehalten. Darüber<br />

hinaus führt die KVN im Auftrag der RBK die Straßenbahnverkehre<br />

im Lossetal durch.<br />

1.2.2 Maßnahmen im Bereich Ver- und Entsorgung<br />

Mit einer umfangreichen Wachstumsstrategie stellt sich die<br />

STW den zukünftigen Herausforderungen des Marktes. Im<br />

Fokus dieser Strategie steht die Expansion außerhalb des<br />

angestammten Liefergebietes. Durch externen Stromvertrieb<br />

an Sondervertrags- und Energiedienstleistungskunden,<br />

die Erschließung von Potenzialen bei Bündelkunden<br />

und die deutschlandweite Belieferung von Privatkunden<br />

– auch über neue Vertriebswege wie z. B. das Internet –<br />

erwartet die STW deutliche Umsatz- und Ergebniszuwächse.<br />

In diesem Zusammenhang spielen auch Kooperationen mit<br />

anderen Energieversorgern eine besondere Rolle. Mit der<br />

Beteiligung an der Vertriebsplattform der Trianel Energie<br />

GmbH (TSG) hat sich die STW bereits in Richtung des bundesweiten<br />

Energievertriebs geöffnet. Seit September <strong>2007</strong><br />

werden in enger Zusammenarbeit mit der TSG bundesweit<br />

verschiedene Stromprodukte angeboten, die ausschließlich<br />

über das Internet vertrieben werden. Zurzeit wird geprüft,<br />

ob es sinnvoll ist, unter eigenem Namen eine bundesweite<br />

Belieferung von Privatkunden anzubieten.<br />

Eine weitere Säule für das künftige Wachstum wird das<br />

Geschäftsfeld der Energiedienstleistungen inklusive Lösungen<br />

rund um das Thema Erneuerbare Energien sein.<br />

Neben dem Geschäftsfeld Contracting, für das die STW<br />

schon länger sehr gut aufgestellt ist, werden auch die<br />

Themen Biomasse und Biogas sowie Areal- und Objektnetze<br />

in Zukunft eine Rolle spielen. Für die zukünftige<br />

Markterschließung werden die guten Referenzen in diesen<br />

Bereichen wertschöpfend wirken. Trotz alledem wird sich<br />

das geplante Wachstum nicht ohne finanzielle, personelle<br />

und informationstechnologische Weichenstellungen erreichen<br />

lassen. Auch Kooperationen mit anderen Stadtwerken<br />

oder Anlagenbauern werden in Betracht gezogen. Das<br />

Wachstumsprojekt ist auf mehrere Jahre angelegt und eine<br />

strategische Richtungsentscheidung für die zukünftigen<br />

Aufgaben des Unternehmens.<br />

Die Klimaschutzdiskussion hat dazu geführt, dass Ökostromangebote<br />

wieder verstärkt vom Kunden nachgefragt<br />

werden. Aufgrund der hohen Preise solcher Ökotarife<br />

haben sich bislang nur wenige Kunden für ein solches<br />

Produkt entschieden. Dass Ökologie und Wirtschaftlichkeit<br />

miteinander zu vereinbaren sind, beweist die STW seit<br />

November <strong>2007</strong>. Durch die Umstellung aller Privatkunden<br />

in Kassel, ohne Aufpreis, auf sauberen Naturstrom, nehmen<br />

die STW eine Vorreiterfunktion für umweltgerechte Stromerzeugung<br />

in Deutschland ein. Der Naturstrom kommt zu<br />

100 % aus regenerativer Erzeugung.<br />

Ziel des Projektes GPKE (Einheitliche Geschäftsprozesse zur<br />

Kundenbelieferung mit Elektrizität) ist es, die Umsetzung<br />

der nach der Beschlussfassung BK6-06-009 der BNetzA<br />

festgelegten einheitlichen Geschäftsprozesse und Datenformate<br />

zur elektronischen Abwicklung der Belieferung von<br />

Kunden mit Elektrizität durchzuführen. Eine Teilproduktivsetzung<br />

betreffend der Prozesse des Lieferantenwechsels<br />

ist seitens der STW am 27.08.<strong>2007</strong> erfolgt. Die BNetzA<br />

hat im August <strong>2007</strong> die Beschlussfassung BK7-06-67<br />

„Geschäftsprozesse Lieferantenwechsel Gas“ in Kraft gesetzt.<br />

Demnach ist der elektronische Datenaustausch auch<br />

für die Sparte Gas analog zu den Prozessen der GPKE ab<br />

dem 01.08.2008 umzusetzen.<br />

Im Rahmen der Beschaffungsstrategie der STW wird die<br />

Differenz aus der Endkundenabsatzprognose und der<br />

Eigenerzeugung der KFW und der MHKW am Markt<br />

beschafft. Diese Menge wird unter Berücksichtigung der<br />

Abnahmeverpflichtung aus dem EEG über Standardhan-<br />

delsprodukte am Großhandelsmarkt eingekauft. Dabei<br />

wird sichergestellt, dass das Spotpreis- und Ausgleichsenergierisiko<br />

der STW auch ohne eigenen Bilanzkreis<br />

minimiert wird. Wie im Vorjahr lieferte das „Energiemanagementsystem“<br />

die Erzeugungsfahrpläne für die<br />

Anlagen der KFW.<br />

Im Vordergrund der Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung<br />

standen bei der KFW weiterhin Aktivitäten zur<br />

weiteren Optimierung des Kraftwerksparks, des Brennstoffeinsatzes<br />

und eine gezielte Erschließung weiterer<br />

Absatzpotenziale. Am Standort Fernwärmekraftwerk Kassel<br />

(FKK) hat sich der Brennstoffmix der vorhergehenden Jahre<br />

aus Rohbraunkohle, Braunkohlebriketts und tschechischer<br />

Hartbraunkohle bewährt. Im Hinblick auf eine geplante<br />

alternative Mitverbrennung von Klärschlamm oder Ersatzbrennstoffen<br />

ist der erforderliche gemeinsame Genehmigungsantrag<br />

gestellt. Von Seiten der zuständigen Genehmigungsbehörde<br />

Regierungspräsidium (RP) Kassel gab es<br />

allerdings erhöhte Auflagen bezüglich der Emissionsgrenzwerte<br />

bei der Tiermehlverbrennung. Zusätzlich wurde die<br />

Anforderung gestellt, die Emissionsmesstechnik um eine<br />

Gesamt-Kohlenstoff-Messung zu erweitern, wobei die<br />

wiederkehrenden Emissionsmessungen statt alle drei Jahre<br />

jährlich durchgeführt werden müssten. Unter diesen Bedingungen<br />

ist die Wirtschaftlichkeit eines Tiermehleinsatzes<br />

nicht mehr gegeben. Somit wurde die Mitverbrennung<br />

von Tier- und Knochenmehl eingestellt.<br />

Die Gesamtanlage am Standort Kombi-HKW wird entsprechend<br />

den Vorgaben der Kraftwerkseinsatzplanung<br />

betrieben. Dabei sind im Jahr <strong>2007</strong> die allgemeinen<br />

Revisionsarbeiten an der Gasturbine 1 (Kombi-HKW 1)<br />

planmäßig ohne besonderen Befund durchgeführt worden.<br />

Die Anpassungsarbeiten an der Gasturbine 2 (GT2), um die<br />

verfahrens- sowie leittechnischen Schnittstellen in einen<br />

technisch einwandfreien Zustand zu versetzen, sind noch<br />

nicht abgeschlossen und werden auch noch über <strong>2007</strong><br />

hinaus fortgeführt. Besonders im Bereich der Forderungen<br />

der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen (VAwS) sind noch Anpassungen an<br />

der Anlage notwendig. Aufgrund der derzeitigen Lage in<br />

der Auseinandersetzung mit dem Generalunternehmer sind<br />

hier weitere Verzögerungen zu erwarten, da die vorhandenen<br />

Mängel rechtssicher festgestellt sein müssen.<br />

Am Standort HKW-Mittelfeld haben sich die Umstellung<br />

auf wärmegeführten Betrieb und der Einsatz von preisgünstigerer<br />

Kohle weiter durchgesetzt. Während der<br />

Jahresrevision <strong>2007</strong> wurden Optimierungsmaßnahmen am<br />

Umlaufsystem des Kohlekessels vorgenommen. Ziel dieser<br />

Maßnahmen ist eine Intensivierung des Ascheumlaufs<br />

und damit eine Verbesserung der Wärmeübertragung.<br />

Zudem wird dadurch die Belastung der Nachschaltheizflächen<br />

reduziert und somit die Verfügbarkeit des Kessels<br />

verbessert.<br />

Die KFW betreibt darüber hinaus mehrere emissionshandelspflichtige<br />

Anlagen. Für diese Feuerungsanlagen<br />

wurden CO -Emissionszertifikate bei der Deutschen<br />

2<br />

Emissionshandelsstelle (DEHSt) beantragt und für die<br />

erste Zuteilungsperiode seitens der DEHSt erteilt. Dabei<br />

schloss die erste Zuteilungsperiode (2005 – <strong>2007</strong>) für<br />

die von der KFW betriebenen Heiz- und Heizkraftwerke<br />

aus heutiger Sicht positiv ab. Die KFW wurde in den<br />

Jahren 2005 – <strong>2007</strong> mit einer ausreichenden Menge an<br />

kostenlosen Emissionsrechten ausgestattet, sodass der<br />

Erfüllung der Abgabepflichten ohne den Zukauf weiterer<br />

Emissionsberechtigungen nachgekommen werden konnte.<br />

10 11


Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Durch die Inbetriebnahme der GT2 im Jahr 2006 und die<br />

entsprechende Benchmark-Zuteilung von CO 2 -Emissions-<br />

zertifikaten wurden Unterdeckungen von Feuerungsan-<br />

lagen der KFW ausgeglichen. Eine Übertragung von CO 2 -<br />

Zertifikaten von der ersten in die zweite Handelsperiode<br />

ist ausgeschlossen. Auf Basis von Emissionsberichten sowie<br />

der daraus abgeleiteten Emissionsberechnung (CO 2 -Moni-<br />

toring) ist die KFW mit ausreichend Emissionszertifikaten<br />

ausgestattet.<br />

Die Volatilität des Marktes für Entsorgungsleistungen und<br />

der davon ausgehende Preisdruck erfordern intensive<br />

Anstrengungen zur Steigerung der Produktivität. Dabei<br />

stehen auf dem Entsorgungsmarkt in der Summe wieder<br />

mehr Kapazitäten zur Verfügung, um alle Ansprüche im<br />

Entsorgungsbereich zu bedienen. Insbesondere bei den<br />

Abfällen gewerblicher Herkunft ist dies dafür verantwort-<br />

lich, dass die Preise rückläufig sind. Dagegen sind Abfälle<br />

aus dem kommunalen Bereich – infolge langfristiger<br />

vertraglicher Bindungen – deutlich weniger volatil, sodass<br />

die MHKW durch die langfristigen Verträge mit den kom-<br />

munalen Kunden von den gegenwärtigen Rückgängen nur<br />

teilweise betroffen ist. Dabei wurden seitens der MHKW<br />

sowohl mit der Stadt Kassel als auch mit den Landkreisen<br />

Marburg-Biedenkopf und Schwalm-Eder diesbezügliche<br />

Vereinbarungen getroffen. Die MHKW realisiert inzwischen<br />

den größten Anteil ihres Entsorgungsgeschäftes aus diesen<br />

langfristigen Verträgen. Daneben strebt die MHKW an,<br />

durch eine verstärkte Separierung von Wertstoffen zusätz-<br />

liche Ertragschancen zu erzielen.<br />

1.2.3 Interne Steuerung<br />

Die vielfältigen Änderungen im Verkehrs- und Energiesektor<br />

erhöhen die Anforderungen an die Controllingsysteme.<br />

Die bereits im Vorjahr eingeleiteten Anpassungen<br />

innerhalb der Controllingsysteme werden kontinuierlich<br />

verfeinert und aufeinander abgestimmt. In allen Unternehmen<br />

findet eine unterjährige Überwachung der<br />

Erlös- und Kostensituation im Rahmen eines monatlichen<br />

Berichtswesens statt. Darüber hinaus besteht eine Profit-<br />

Center-Rechnung, mit der gezielt Optimierungsbedarf<br />

ermittelt werden kann. Diese Controlling- und Risikomanagementsysteme<br />

ermöglichen frühzeitige Analysen des<br />

Geschäftsverlaufes.<br />

Dabei haben sich insbesondere für die STW im Rahmen<br />

der Genehmigungsverfahren zu den Netzentgelten neue<br />

Anforderungen an die Controllingsysteme ergeben. Neben<br />

der Erarbeitung der Netzentgeltkalkulationen stellen<br />

insbesondere die Dokumentation der Kalkulationsgrundlagen<br />

und die Risikoanalyse potenzieller Netzentgeltsenkungen<br />

besondere Anforderungen. Hierzu wurden<br />

sowohl die betriebswirtschaftlichen als auch die DV-technischen<br />

Grundlagen wesentlich verbessert. Zudem waren<br />

geeignete Analyseverfahren hinsichtlich potenzieller<br />

Auswirkungen der zukünftigen Anreizregulierung zu entwickeln.<br />

Ähnliche Anforderungen ergeben sich durch das rechnerische<br />

Unbundling. Dieses wird aus den gleichen<br />

Profit-Center-Strukturen abgeleitet, die auch Basis für<br />

die Netzentgeltkalkulationen sind. Dies wiederum<br />

macht eine intensive Abstimmung beider Prozesse notwendig.<br />

Auf der Kostenseite wird neben den kontinuierlichen<br />

Optimierungsmaßnahmen auch mit der Notwendigkeit<br />

eines weiteren unternehmensweiten Restrukturierungsprojektes<br />

gerechnet. Dieses würde an die umfassenden<br />

Optimierungsprojekte aus der Vergangenheit anknüpfen.<br />

Die Vorgaben zur Kostensenkung können jedoch erst<br />

entwickelt werden, wenn die Auswirkungen der Anreiz-<br />

regulierung genauer einzuschätzen sind. Die entsprechen-<br />

den Berechnungen werden zurzeit erstellt.<br />

Die STW optimiert kontinuierlich ihre technischen Anlagen,<br />

um den sich verändernden technischen Anforderungen<br />

Rechnung zu tragen beziehungsweise den Kundenwünschen<br />

gerecht zu werden. Nach dem erfolgreichen<br />

Betrieb des Laufwasserkraftwerks Neue Mühle wird gegenwärtig<br />

untersucht, inwieweit eine Erweiterung der Anlage<br />

technisch und wirtschaftlich sinnvoll sein kann. Dabei wird<br />

ebenfalls auf das EEG und die dort fixierten attraktiven<br />

Einspeisevergütungen zurückgegriffen.<br />

Zudem verfolgt die STW Optimierungen in der Trinkwasserversorgung<br />

durch die Erarbeitung langfristiger Investitionsund<br />

Instandhaltungsstrategien. An dem übergeordneten<br />

Ziel, ein Konzept zu erarbeiten, das unter Beibehaltung der<br />

derzeitig hohen Versorgungsqualität und Sicherheit eine<br />

Senkung der Bau-, Instandhaltungs- und Betriebskosten<br />

mit sich bringt (Netzkonzept Wasser), wird gearbeitet.<br />

Für die Wassergewinnung und -verteilung werden zurzeit<br />

Planungen zur mittelfristigen Optimierung des Anlagenbestandes<br />

und der Betriebskosten angestellt. Ziel ist es,<br />

notwendige Investitionen zukunftsorientiert für eine langfristig<br />

leistungsfähige Wasserversorgung einzusetzen und<br />

dabei die Versorgungssicherheit bei optimierten Kosten<br />

langfristig sicherzustellen. Ein besonderer Schwerpunkt<br />

dabei ist die langfristige Anpassung des Anlagenbestands<br />

an die Bedarfsänderungen, die sich aus der zu erwartenden<br />

Bevölkerungsentwicklung ergeben können.<br />

Wie bereits beim Stromnetz, soll auf diesem Wege auch<br />

im Wasserbereich ein langfristiges Investitions- und<br />

Instandhaltungskonzept entwickelt werden, das den<br />

aktuellen Zustand sukzessive in einen als optimal erkannten<br />

Zielzustand überführen soll. Neben wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten spielen die Versorgungssicherheit und<br />

die Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung eine besondere<br />

Rolle.<br />

Bei der <strong>KVG</strong> werden innerhalb des zentralen Restrukturierungs-<br />

und Optimierungsprojektes „<strong>KVG</strong>-WiN“ alle<br />

Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung gebündelt,<br />

bewertet und gesteuert. Es ist in vier Teilprojekte untergliedert,<br />

davon zwei mit strategischem Fokus: „Dezentrale<br />

Bereichssteuerung mit Kennzahlen“ und „Szenarien<br />

und Strategien zur Wettbewerbsfähigkeit“ sowie zwei<br />

mit operativem Schwerpunkt: „Aktiv verkaufen – Erlöse<br />

steigern“ zur Erzielung von Mehrerlösen und „Prozesse<br />

optimieren – Ressourcen nutzen“ zur Kostensenkung. Auch<br />

<strong>2007</strong> wurden die Anstrengungen zur Ergebnisverbesserung<br />

fortgesetzt. Der Schwerpunkt hierfür lag insbesondere im<br />

Bereich Lokaler Aufgabenträger; mittels einer umfassenden<br />

Aufgabenanalyse wurde Optimierung der internen Arbeitsabläufe<br />

– insbesondere in der Abrechnung – erreicht. Im<br />

Fahrdienstbereich wurden durch Umsetzung verschiedener<br />

Maßnahmen zur Dienstplanoptimierung und durch Anpassungen<br />

im Dienstplanturnus Bus und Straßenbahn weitere<br />

Verbesserungen erzielt. Nach den erfolgreich realisierten<br />

Optimierungsmaßnahmen werden sich die Maßnahmen<br />

künftig mehr auf die Entwicklung von langfristigen Investitions-<br />

und Instandhaltungskonzepten im Bereich Fahrzeuge,<br />

Werkstätten und Infrastruktur konzentrieren. Ziel<br />

dabei ist, die Verbesserung der Planbarkeit von Instandhaltungsmaßnahmen<br />

und somit eine bessere Kapazitätsauslastung<br />

des Personals sowie eine konsequente Optimierung<br />

des Anlagen- und Fahrzeugbestandes zu erreichen.<br />

2. Analyse des Geschäftsverlaufes<br />

2.1 Ertragslage<br />

Die Umsatzerlöse betrugen im Berichtsjahr 396,3 Mio. EUR<br />

(Vorjahr 410,7 Mio. EUR). Der Rückgang resultiert im<br />

Wesentlichen aus dem Mengen- und Preiseffekt in der<br />

Sparte Gas bei der STW.<br />

Trotz einer verstärkten Investitionsaktivität sind die<br />

aktivierten Eigenleistungen gegenüber dem Vorjahr um<br />

1,7 Mio. EUR auf 7,1 Mio. EUR zurückgegangen.<br />

Der Materialaufwand betrug 247,8 Mio. EUR und lag da-<br />

mit deutlich unter dem Vorjahreswert von 270,6 Mio. EUR.<br />

Der Rückgang ist neben einem Mengeneffekt insbeson-<br />

dere durch den günstigen Gas- und Kohleeinkauf bei<br />

der STW bedingt. Dagegen sind die sonstigen betrieb-<br />

lichen Aufwendungen gegenüber dem Vorjahreswert<br />

von 42,6 Mio. EUR auf 53,2 Mio. EUR gestiegen. In den<br />

sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind 12,4 Mio. EUR<br />

Konzessionsabgabe enthalten (Vorjahr 12,9 Mio. EUR). Die<br />

Abschreibungen in Höhe von 43,8 Mio. EUR lagen über<br />

dem Vorjahr (Vorjahr 43,2 Mio. EUR). Der Personalaufwand<br />

betrug 89,1 Mio. EUR (Vorjahr 93,1 Mio. EUR). Sowohl<br />

die sinkende Mitarbeiterzahl bei der <strong>KVG</strong> als auch die<br />

Auswirkungen in der Vergangenheit geschlossener Altersteilzeitvereinbarungen<br />

bei der <strong>KVG</strong> und STW führten im<br />

Berichtsjahr zu diesem deutlichen Rückgang des Personalaufwandes.<br />

Im Konzern waren im Jahr <strong>2007</strong> durchschnittlich<br />

1.695 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr 1.685).<br />

2.2 Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme betrug im Berichtsjahr 678,5 Mio. EUR<br />

(Vorjahr 663,2 Mio. EUR). Die Steigerung resultiert im<br />

Wesentlichen aus der Stärkung der Kapitalrücklage des<br />

Gesellschafters Stadt Kassel – aus den Verpflichtungen des<br />

Konsolidierungsvertrages – in Höhe von 13,0 Mio. EUR<br />

(Vorjahr 14,8 Mio. EUR).<br />

Rückstellungen wurden im ausreichenden Maße in<br />

Höhe von 125,4 Mio. EUR (Vorjahr 118,5 Mio. EUR)<br />

gebildet.<br />

Die Bilanz des Konzerns ist weiterhin von der üblichen ho-<br />

hen Anlagenintensität für die Verkehrs- und Versorgungs-<br />

unternehmen bestimmt. Der Anteil des Anlagevermögens<br />

am Gesamtvermögen in Höhe von 84,3 % spiegelt eine<br />

hohe Anlagenintensität wider. Das Anlagevermögen betrug<br />

572,3 Mio. EUR (Vorjahr 554,5 Mio. EUR).<br />

Die Bruttoinvestitionen des Konzerns betrugen<br />

80,7 Mio. EUR (Vorjahr 77,2 Mio. EUR). Die Investitionen<br />

und der Kapitaldienst wurden überwiegend durch<br />

Abschreibungen, Investitions- und Baukostenzuschüsse<br />

sowie mit Mitteln der Eigenfinanzierung, unter anderem<br />

aus der Erhöhung der Kapitalrücklage, im Jahr <strong>2007</strong><br />

finanziert.<br />

Im Verkehrsbereich wurden insgesamt 39,5 Mio. EUR<br />

(Vorjahr 35,2 Mio. EUR) investiert. Davon entfielen im<br />

Berichtsjahr 8,0 Mio. EUR in die Erneuerung des Gelenkbusbestandes,<br />

wodurch der Bestand an die gegenwärtigen<br />

12 13


14<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Marktbedingungen angepasst wurde. Im Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> war der Ausbau für die RT am Hauptbahnhof mit<br />

einer Investitionshöhe von 11,1 Mio. EUR das beherrschende<br />

Bauprojekt. Im Rahmen dieser Baumaßnahme<br />

wurde unter anderem eine Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes<br />

Bus in Höhe von 1,4 Mio. EUR umgesetzt. Da<br />

mit der Platzgestaltung auch der Busverkehr teilweise<br />

neu organisiert werden musste, wurden die Bushaltestellen<br />

geografisch angepasst und barrierefrei neu errichtet.<br />

Darüber hinaus wurden im Rahmen des Ausbaus des<br />

RT-Netzes 1,5 Mio. EUR für das Wendegleis am Auestadion<br />

investiert.<br />

Ein weiteres wichtiges Bauprojekt war der Um- und<br />

Ausbau des Streckenbereiches Fuldatalstraße in Höhe<br />

von 1,5 Mio. EUR. Diese Gesamtbaumaßnahme konnte<br />

im Jahr <strong>2007</strong> fertiggestellt werden. Dabei wurde nicht<br />

nur die teilweise eingleisige Streckenführung zweigleisig<br />

niederflurgerecht ausgebaut, sondern alle Haltestellen<br />

im Baufeld barrierefrei gestaltet. Hierbei konnten die<br />

Straßenquerungen erstmalig in Kassel konsequent auch<br />

als geteilte Querung ausgeführt werden, d.h., dass neben<br />

vollständigen Nullabsenkungen für Rollstühle auch Querungsbereiche<br />

für blinde und sehbehinderte Menschen mit<br />

ausreichender Bordhöhe geschaffen wurden.<br />

Eine weitere Investitionsmaßnahme im Berichtsjahr war<br />

der Ausbau des Betriebshofes Sandershäuser Straße in<br />

Höhe von 2,0 Mio. EUR. Hierbei konnten zum einen eine<br />

Abstellanlage und zum anderen eine neue Hauptwerkstatt<br />

mit vier Arbeitsständen für die RT-Fahrzeuge fertiggestellt<br />

werden.<br />

Im Vordergrund der Investitionstätigkeiten im Energiebereich<br />

standen, wie auch in den Vorjahren, Optimierungs-<br />

und Erneuerungsmaßnahmen im Strom-, Gas- und<br />

Wassernetz in Höhe von 22,9 Mio. EUR. Dabei bildete die<br />

weitere Umsetzung des langfristigen Netzkonzeptes Strom<br />

den Schwerpunkt der Investitionsmaßnahmen. Dieses sieht<br />

unter anderem eine Umstellung des 60 kV-Netzes auf ein<br />

110 kV-Netz vor. Im Rahmen von gemeinsamen Baumaßnahmen<br />

mit dem Kasseler Entwässerungsbetrieb (KEB) und<br />

der Stadt Kassel wurden in der Frankfurter Straße und der<br />

Sandershäuser Straße Erneuerungen an den Versorgungsleitungen<br />

von Strom, Gas und Wasser durchgeführt. Hierfür<br />

hat die STW <strong>2007</strong> insgesamt 2,0 Mio. EUR investiert. In<br />

beiden Fällen wurde die Herstellung der 110 kV-Kabeltrasse<br />

weiter fortgesetzt.<br />

Im Berichtsjahr investierte die STW 1,0 Mio. EUR in eigene<br />

Photovoltaik-Anlagen an den Standorten „Betriebshof<br />

Ost“ und „Königstor“ mit einer Gesamtspitzenleistung von<br />

140 kW. Damit betreibt die STW nunmehr insgesamt zehn<br />

eigene Photovoltaik-Anlagen. Darüber hinaus forciert die<br />

STW einen systematischen Ausbau öffentlicher Dachflächen<br />

von Photovoltaik-Anlagen in Kassel.<br />

Im Berichtsjahr wurden 2,7 Mio. EUR in EDL-Projekte investiert.<br />

Dabei entfielen im Bereich der Energiedienstleistung<br />

auf den Bau eines Blockheizkraftwerkes für die „Kurhessen<br />

Therme“ 0,4 Mio. EUR. Daneben wurden 0,5 Mio. EUR in<br />

eine Erneuerung der Heizungsanlage für Liegenschaften<br />

der GWH in Fritzlar investiert.<br />

Für die IT-Ausstattung, insbesondere für einen Releasewechsel<br />

von SAP R/3 auf dessen Nachfolger SAP ERP 6.0,<br />

wurden <strong>2007</strong> insgesamt 0,7 Mio. EUR investiert. Diese<br />

Umstellung bietet eine Plattform für die anstehenden<br />

Projekte in den Bereichen Unbundling Strom und<br />

Gas, Kopplung der grafischen Informationssysteme,<br />

Einsatz eines Data-Warehouse, Energiebilanzierung und<br />

Kundenservice im Internet. Darüber hinaus wurden<br />

notwendige Voraussetzungen für den Bau eines neuen<br />

Rechenzentrums, so z. B. die Planung und Verlegung der<br />

Trassen für Strom- und Datenkabel, geschaffen und mit der<br />

Errichtung und Ausstattung der Gebäude begonnen. Der<br />

Umzug in die neuen Rechenzentren ist für 2008<br />

vorgesehen.<br />

Bei der KFW wurden Bruttoinvestitionen von 2,0 Mio. EUR<br />

(Vorjahr 5,6 Mio. EUR) getätigt. Hierbei bildete der<br />

Ausbau des Netzes mit 1,2 Mio. EUR den Investitionsschwerpunkt.<br />

Im Geschäftsjahr hat die MHKW insgesamt 7,3 Mio. EUR<br />

in Sachanlagen investiert (Vorjahr 4,7 Mio. EUR). Die<br />

Hauptinvestition im Berichtsjahr <strong>2007</strong> war die Erneuerung<br />

der Rauchgasreinigungsanlage mit 6,0 Mio. EUR. Ziel der<br />

Investitionsmaßnahme ist unter anderem die Erhöhung des<br />

thermodynamischen Wirkungsgrades der Verbrennungsanlage.<br />

Im Rahmen dieser Investition wurde im April <strong>2007</strong><br />

die erste Rauchgasreinigungslinie 3 in Betrieb genommen.<br />

Die Fundamentarbeiten für die neue Rauchgasreinigungslinie<br />

4 begannen im August <strong>2007</strong>. Die ersten Lieferungen<br />

der Rauchgaskanäle erfolgten im Dezember <strong>2007</strong>. Darüber<br />

hinaus wurden im Berichtsjahr 0,6 Mio. EUR in einen<br />

Grundstückskauf in der Ellenbacher Straße investiert.<br />

Investitionen in Mio. Euro (brutto)<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

31,9<br />

31,7<br />

2,0<br />

5,6<br />

7,3<br />

4,7<br />

39,5<br />

35,2<br />

STW KFW MHKW <strong>KVG</strong><br />

Die Investitionen verteilen sich auf die einzelnen Gesellschaften<br />

wie folgt:<br />

Gesellschaft <strong>2007</strong> Vorjahr<br />

Mio. EUR % Mio. EUR %<br />

STW 31,9 40 31,7 41<br />

KFW 2,0 2 5,6 7<br />

MHKW 7,3 9 4,7 6<br />

<strong>KVG</strong> 39,5 49 35,2 46<br />

Gesamt 80,7 100 77,2 100<br />

2.3 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf<br />

Das Betriebsergebnis hat sich im Berichtsjahr um<br />

4,5 Mio. EUR auf 15,9 Mio. EUR (Vorjahr 11,4 Mio. EUR)<br />

verbessert.<br />

Das Finanzergebnis im Konzern lag bei –11,3 Mio. EUR<br />

(Vorjahr –12,5 Mio. EUR). Die Verbesserung resultiert aus<br />

niedrigeren Abschreibungen auf Finanzanlagen für aktive<br />

Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung.<br />

Die im Rahmen des Konsolidierungsvertrages mit der Stadt<br />

Kassel vereinbarten Ergebnisziele der einzelnen Unternehmen<br />

sind im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> erreicht worden.<br />

3. Risikobericht<br />

Die Risken und Chancen der <strong>KVV</strong> sind auch im Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> vorrangig durch das wirtschaftliche Handeln der<br />

Töchter bedingt.<br />

Im Verkehrsbereich ergeben sich Risiken im Wesentlichen<br />

aus den Rückgängen der Regionalisierungsmittel, Erstattungen<br />

und Tarifausgleichzahlungen. Im Hinblick auf die Klage<br />

der RKH bezüglich der Direktvergabe der Stadtbusverkehre<br />

Kassel wurde das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht<br />

Kassel eingestellt. Dadurch ist die Genehmigungserteilung<br />

des RP Kassel vom 21.12.2006 an die NB unanfechtbar geworden.<br />

Damit wären auch die Kapazitäten im Busbereich<br />

der <strong>KVG</strong> bis 2014 ausgelastet.<br />

Im Versorgungsbereich ergeben sich Risiken im Wesentlichen<br />

aus den potenziellen Netzentgeltsenkungen im<br />

Strombereich, der bevorstehenden Anreizregulierung, den<br />

volatilen Beschaffungspreisen und deren Weitergabe in den<br />

Verkaufspreisen sowie der zunehmenden Wettbewerbsintensität<br />

für die STW. Weitere preistreibende Faktoren sind<br />

der Ausbau der Stromerzeugung in EEG-Anlagen und die<br />

Berichtsjahr (<strong>2007</strong>)<br />

Vorjahr (2006)<br />

Folgen des CO -Handels. Hinsichtlich des EEG wie auch des<br />

2<br />

KWKG gilt es, die Chancen, die die zugrunde liegenden<br />

gesetzlichen Regelungen bieten, konsequent zu nutzen.<br />

Den Risiken aus der Volatilität der Beschaffungspreise im<br />

Strombereich wird mit einer speziellen Risikostrategie<br />

begegnet.<br />

Welche Auswirkungen sich bei der KFW aus der Umsetzung<br />

des Nationalen Allokationsplans 2008 – 2012 bzw. des<br />

zu erwartenden Zuteilungsgesetzes 2012 bezüglich der<br />

CO -Zertifikate ergeben werden, ist noch nicht endgültig<br />

2<br />

absehbar. Im Gegensatz zur ersten Zuteilungsperiode<br />

(2005 – <strong>2007</strong>) werden nicht alle Emissionsrechte kostenlos<br />

zugeteilt, vielmehr ist eine Teilversteigerung vorgesehen.<br />

Zudem ist die Gesamtmenge der zuteilbaren Berechtigungen<br />

reduziert worden. Für die KFW bedeutet dies, dass<br />

nicht länger von einer ausreichenden Ausstattung mit<br />

Emissionsrechten ausgegangen werden kann, sondern dass<br />

Zukäufe von Emissionsrechten erfolgen müssen.<br />

Im Entsorgungsbereich sind bei der MHKW zurzeit ausschließlich<br />

allgemeine Preisrisiken für Entsorgungsleistungen<br />

zu benennen.<br />

Aber selbst auf Basis der derzeitigen Unsicherheiten<br />

besteht kein bestandsgefährdendes Risiko der <strong>KVV</strong>. Zudem<br />

ermöglichen die frühzeitigen Analysen des Geschäftsverlaufes<br />

die rechtzeitige Entwicklung von gegensteuernden<br />

Maßnahmen.<br />

4. Prognosebericht<br />

Für das Geschäftsjahr 2008 und in den Folgejahren werden<br />

die umfassenden gesetzlichen Änderungen sowohl im<br />

Verkehrs- als auch im Versorgungsbereich weitere Auswirkungen<br />

auf den <strong>KVV</strong>-Konzern haben.<br />

Bei der <strong>KVG</strong> wird das Projekt <strong>KVG</strong>-WiN auch 2008<br />

fortgeführt. Trotz der Erfolge der Vorjahre werden auch<br />

2008 und in den Folgejahren Anstrengungen notwendig<br />

werden, um die Verpflichtungen aus dem Konsolidierungsvertrag<br />

und die zusätzliche Ergebnisverbesserung aufgrund<br />

der Direktvergabe Stadtbusverkehr weiterhin zu erfüllen.<br />

Künftige Optimierungsmaßnahmen werden sich nach den<br />

realisierten umfangreichen Personalreduzierungen auf die<br />

Weiterentwicklung und Verbesserung des bestehenden<br />

Verkehrsangebotes und Liniennetzes und die Entwicklung<br />

von langfristigen Investitions- und Instandhaltungskonzepten<br />

im Bereich Fahrzeuge, Werkstätten und<br />

Infrastruktur fokussieren.<br />

Die <strong>KVG</strong> geht für die Jahre 2010 und folgende, aufgrund<br />

der erfolgten Zustimmung der Stadtverordneten der Stadt<br />

15


16<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Vellmar zum Bau der Straßenbahnverlängerung nach<br />

Vellmar, von einem Fahrgastzuwachs mit einhergehenden<br />

Linienumsatzerlössteigerungen aus.<br />

Auch für die KVC wird für das Jahr 2008 und die Folgejahre<br />

von einer positiven Geschäftsentwicklung ausgegangen.<br />

Der Ausbau der Straßenbahn nach Vellmar-Nord und<br />

weitere anstehende Baumaßnahmen innerhalb des Netzes<br />

der <strong>KVG</strong> werden voraussichtlich bis Mitte 2010 zu einer<br />

Auslastung der KVC führen. Der Baubeginn der Wendeschleife<br />

Holländische Straße ist im Frühjahr 2008 vorgesehen.<br />

Im Anschluss an die vorbereitenden Umbauarbeiten<br />

folgt der Neubau der Straßenbahnstrecke bis Vellmar-<br />

Nord.<br />

Aus dieser Streckenerweiterung lassen sich auch Chancen<br />

zum Ausbau des Geschäftsfeldes der KVN ab Mitte 2010<br />

ableiten. Aufgrund der bereits bestehenden Konzessionen<br />

und Verträge werden sich die von der KVN zu erstellenden<br />

Verkehrsleistungen auch zukünftig mindestens auf dem<br />

Niveau des Jahres <strong>2007</strong> bewegen.<br />

Im Energiebereich werden die Entscheidungen zu dem<br />

Netzentgeltantrag Strom 2008 im ersten Quartal 2008<br />

erwartet. Da die grundsätzlichen Rechtsfragen noch<br />

vollständig ungeklärt sind, ist es derzeit nicht möglich,<br />

eine hinreichend genaue Aussage über die zu erwartenden<br />

Netzentgelte tätigen zu können.<br />

Auch für die Folgejahre muss davon ausgegangen werden,<br />

dass weiterhin massive politische Eingriffe in die Preisgestaltung<br />

erfolgen werden. Nach der Abschaffung der Preiskontrolle<br />

über die Bundestarifordnung Elektrizität (BTOElt)<br />

zum 30.06.<strong>2007</strong> könnte eine verschärfte kartellrechtliche<br />

Missbrauchskontrolle durchgeführt werden.<br />

Aufgrund des Drucks auf Netzentgelte und Vertriebsmargen<br />

bedarf es besonderer Anstrengungen, um die<br />

gegebenenfalls reduzierten Erlöse durch zusätzliche<br />

Vertriebsprojekte – insbesondere in überregionalen<br />

Kooperationen – und Kostensenkungen kompensieren zu<br />

können.<br />

Vor dem Hintergrund der Anreizregulierung und der<br />

Diskussion über die weitere Senkung von Netzentgelten<br />

im Strombereich und Wasserpreisen kommt der kontinuierlichen<br />

internen Optimierung auch 2008 eine besondere<br />

Bedeutung zu. Die STW optimiert ihre technischen<br />

Anlagen, um den sich verändernden technischen Anforderungen<br />

Rechnung zu tragen bzw. den Kundenwünschen<br />

gerecht zu werden. Insgesamt wird für 2008 davon ausgegangen,<br />

dass – trotz der steigenden Einflüsse des Wettbewerbs<br />

und der hohen regulatorischen Anforderungen –<br />

Ergebnisse in ähnlicher Größenordnung wie in den Vorjahren<br />

zu realisieren sind. Welche Auswirkungen sich insgesamt<br />

auf die Wettbewerbsintensität und die Strukturen<br />

der Energiemärkte ergeben, ist noch nicht hinreichend<br />

abschätzbar. Insbesondere in der näheren Zukunft wird der<br />

Wettbewerb weiter zunehmen.<br />

Bei der KFW wird für die Folgejahre von einer positiven<br />

Entwicklung ausgegangen. Dabei stellt das EEG in<br />

Verbindung mit der Biomasse-Verordnung eine wichtige<br />

Grundlage für einen möglichen Bau eines Biomasse-HKW<br />

von 5 MW dar. el<br />

Der Neuanschluss von Fernwärmekunden wird in den<br />

Folgejahren zielgerichtet dort weitergeführt, wo angemessene<br />

Ergebnisbeiträge zu erwarten sind. Dabei wird<br />

in den Jahren 2008 und 2009 der Fernwärmeausbau im<br />

Netz durch den Anschluss der bestehenden Kunden im<br />

Bereich Mittelfeld an das Heißwassernetz geprägt sein. Mit<br />

diesem Ausbau soll einerseits die Versorgung sichergestellt<br />

und andererseits zukünftige Fernwärmeabsatzsteigerungen<br />

erzielt werden.<br />

Im Entsorgungsbereich wird mit einem weiterhin positiven<br />

Geschäftsverlauf der MHKW in den folgenden Jahren<br />

gerechnet. Durch die bestehenden langfristigen Verträge<br />

mit den kommunalen Entsorgern kann von einer hohen<br />

Auslastung ausgegangen werden. Die MHKW strebt jedoch<br />

an, durch eine verstärkte Separierung von Wertstoffen<br />

zusätzliche Ertragschancen zu nutzen. Angesichts der<br />

voll ausgelasteten, ohne Investitionen nicht ausbaubaren<br />

Verbrennungskapazitäten intensiviert die MHKW die Vorbehandlung<br />

der Abfälle. Durch die Verstärkung der stofflichen<br />

Verwertung einzelner, dafür geeigneter Fraktionen wird<br />

eine Reduzierung der Kosten angestrebt. Dadurch soll erreicht<br />

werden, dass auch künftig wettbewerbsfähige Preise<br />

am Markt platziert werden können. Perspektivisch verfügt<br />

die MHKW mit ihrer Vorbehandlungsanlage über die Ressourcen,<br />

um sich auch bei einem verstärkten Wettbewerb<br />

erfolgreich entwickeln zu können.<br />

Wesentliches Ziel für die Zukunft des <strong>KVV</strong>-Konzerns ist,<br />

die sehr gute Wettbewerbsposition weiter auszubauen<br />

und dieses auch zukünftig weitestgehend nicht auf Kosten<br />

des Personalbestandes, sondern durch den Ausbau der<br />

Geschäftsfelder zu erreichen.<br />

Die Verhandlungen für die Modifizierung des Konsolidierungsvertrages<br />

zwischen der <strong>KVV</strong> und der Stadt Kassel<br />

laufen derzeit. Welche Finanzbeziehungen und sonstigen<br />

Vereinbarungen zwischen <strong>KVV</strong> und Stadt Kassel zukünftig<br />

gelten werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht<br />

abgeschätzt werden. Aufgrund der noch in Verhandlung<br />

befindlichen Verlängerung des Konsolidierungsvertrages<br />

werden sich ab 2008 voraussichtlich die ergebniswirksamen<br />

Leistungen der Stadt Kassel an die <strong>KVG</strong> verringern.<br />

Darüber hinaus wird im Rahmen der laufenden Gespräche<br />

die Zahlung des Substanzerhaltungsbeitrages der Stadt<br />

Kassel an die <strong>KVV</strong> verhandelt.<br />

Insgesamt wird für den <strong>KVV</strong>-Konzern im Jahr 2008 ein<br />

Ergebnis auf ähnlichem Niveau wie <strong>2007</strong> erwartet.<br />

Kassel, den 20. März 2008<br />

Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Andreas Helbig Martin Kiok


18<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Konzernbilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Aktiva Anhang<br />

A. Anlagevermögen (4)<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 3.210.683,71 3.673<br />

II. Sachanlagen 557.108.698,48 538.867<br />

III. Finanzanlagen (5)<br />

1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 2.547.019,92 2.496<br />

2. Sonstige Beteiligungen 8.924.009,98 8.855<br />

3. Sonstige Ausleihungen 516.752,33 561<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

11.987.782,23<br />

572.307.164,42 554.452<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 11.700.404,35 10.299<br />

2. Unfertige Leistungen 18.074.499,70 12.208<br />

3. Waren 20.957,12 21<br />

4. Erhaltene Anzahlungen auf<br />

unfertige Leistungen –18.619.409,84 –15.844<br />

5. Unentgeltlich ausgegebene<br />

Schadstoffemissionsrechte 8.840,84 2.742<br />

II. Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

11.185.292,17 9.426<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (6) 64.994.726,44 56.505<br />

2. Forderungen gegen Unternehmen, mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 9.383.700,86 12.836<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände (7) 18.552.635,88 27.974<br />

92.931.063,18 97.315<br />

III. Kassenbestand, Guthaben<br />

bei Kreditinstituten und Schecks 1.181.365,22 684<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten (8) 886.295,48 1.311<br />

678.491.180,47 663.188<br />

Passiva Anhang<br />

EUR<br />

A. Eigenkapital (9)<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Gezeichnetes Kapital 68.151.000,00 68.151<br />

II. Kapitalrücklage 115.146.618,82 102.187<br />

III. Andere Gewinnrücklagen 4.256.691,64 4.556<br />

IV. Verlustvortrag –25.287.389,48 –22.720<br />

V. Konzernbilanzgewinn / -verlust 1.335.740,70 –2.568<br />

VI. Ausgleichsposten für Anteile Fremder Gesellschafter 39.353.676,86 37.204<br />

VII. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 4.731.372,32 4.708<br />

B. Sonderposten (10)<br />

207.687.710,86 191.518<br />

1. Empfangene Ertragszuschüsse 18.696.047,00 21.292<br />

2. Schadstoffemissionsrechte 1.744,44 504<br />

C. Rückstellungen<br />

18.697.791,44 21.796<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und<br />

ähnliche Verpflichtungen (11) 58.269.731,00 57.155<br />

2. Steuerrückstellungen 1.119.611,65 1.443<br />

3. Sonstige Rückstellungen (12) 65.969.432,12 59.887<br />

D. Verbindlichkeiten (13)<br />

125.358.774,77 118.485<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 192.037.876,28 202.746<br />

2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 4.274.168,27 3.110<br />

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 47.186.020,45 33.241<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.757.330,80 3.276<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten (14) 14.154.953,53 24.079<br />

261.410.349,33 266.452<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten (15) 65.336.554,07 64.937<br />

678.491.180,47 663.188


20<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die<br />

Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong><br />

Anhang<br />

EUR<br />

<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

2006<br />

Tsd. EUR<br />

1. Umsatzerlöse (16) 421.961.722,87 422.407<br />

abgeführte Stromsteuer –25.650.121,25 –11.716<br />

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an<br />

396.311.601,62 410.691<br />

unfertigen Leistungen 5.866.671,11 2.073<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 7.065.158,40 8.844<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge (17) 37.884.990,90 36.482<br />

5. Erträge aus der Auflösung<br />

empfangener Ertragszuschüsse 2.595.799,00 2.698<br />

6. Materialaufwand<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

449.724.221,03 460.788<br />

und für bezogene Waren –207.973.933,27 –192.384<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen –39.789.495,80 –78.175<br />

7. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter –63.546.538,37 –67.647<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und Unterstützung –25.537.207,94 –25.430<br />

8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegen-<br />

stände des Anlagevermögens und Sachanlagen –43.790.737,02 –43.168<br />

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen (18) –53.162.358,12 –42.557<br />

–433.800.270,52 –449.361<br />

Betriebsergebnis 15.923.950,51 11.427<br />

10. Erträge aus assoziierten Unternehmen 50.957,07 175<br />

11. Erträge aus sonstigen Beteiligungen 1.011.397,60 1.159<br />

12. Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />

Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 25.081,03 28<br />

13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 750.088,64 643<br />

14. Abschreibungen auf Finanzanlagen –332.454,23 –1.142<br />

15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –12.760.696,81 –13.336<br />

Finanzergebnis –11.255.626,70 –12.473<br />

16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4.668.323,81 –1.046<br />

17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –3.160.420,77 –1.774<br />

18. Sonstige Steuern 3.033.835,64 3.525<br />

19. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 4.541.738,68 705<br />

20. Ausgleichszahlung für außenstehende<br />

Gesellschafter –3.505.215,75 –3.273<br />

21. Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 1.614.730,08 0<br />

22. Einstellung in andere Gewinnrücklagen –1.315.512,31 0<br />

23. Konzernbilanzgewinn / -verlust 1.335.740,70 –2.568


22<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Konzernanhang<br />

I. Allgemeines<br />

(1) Gliederung<br />

Die Darstellung der Sachanlagen wurde im Anlagenspiegel<br />

im Posten „Technische Anlagen und Maschinen“ nach den<br />

Kriterien der Versorgungs- und Verkehrswirtschaft gemäß<br />

§ 265 (4) HGB erweitert.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnungen wurden nach dem<br />

Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Aufwandspositionen<br />

sind mit einem Minuszeichen versehen.<br />

Position 5 wurde aus Gründen der Klarheit aus Position 4<br />

ausgegliedert.<br />

Aus Gründen eines verbesserten Einblicks in die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wurde die Position Energiesteuer<br />

von der Position Umsatzerlöse offen abgesetzt.<br />

Des Weiteren sind die Erstattungen aus dem Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz aus der Position Umsatzerlöse in die<br />

Position Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

umgegliedert worden. Zur Verbesserung der Klarheit der<br />

Darstellung in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

sind Davon-Vermerke im Anhang ausgewiesen.<br />

(2) Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze<br />

In den Konzernabschluss sind die Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>), die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft<br />

Aktiengesellschaft (<strong>KVG</strong>), die Städtische Werke<br />

Aktiengesellschaft (STW), die Kasseler Fernwärme GmbH<br />

(KFW), die Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW),<br />

die <strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH (KVN)<br />

sowie die <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH<br />

(KVC) als verbundene Unternehmen nach der Buchwertmethode<br />

einbezogen. Als assoziierte Unternehmen sind<br />

die Kraftwerk Kassel Verwaltungs-GmbH (KWK) und die<br />

Regionalbahn Kassel GmbH (RBK) nach der Equity-Methode<br />

einbezogen.<br />

Die Netcom Kassel Gesellschaft für Telekommunika-<br />

tion mbH (NCK), die Kasseler Entsorgungsgesellschaft mbH<br />

(KEG), die Stadtwerke Sangerhausen GmbH und die Ver-<br />

kehrsmanagement- und Service GmbH Nordhessen (VSN)<br />

wurden gemäß § 311 (2) HGB nicht mit einbezogen.<br />

Die Kapitalanteile gliedern sich wie folgt:<br />

Eigenkapital<br />

Tsd. EUR<br />

Jahresergebnis<br />

<strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

Anteil<br />

<strong>KVG</strong> 113.016 –12.416 93,5<br />

STW 126.502 14.290* 75,1<br />

KFW<br />

(davon indirekt)<br />

%<br />

22.582 2.017 100,0<br />

(94,9)<br />

MHKW 20.452 5.200 97,5<br />

KVC 26 76 100,0<br />

RBK 1.722 102 50,0<br />

KWK 4.216 0 40,0<br />

KVN 25 18 100,0<br />

KEG 45 1 50,0<br />

*Nach Ergebnisabführung KFW und Ausgleichszahlung VEH<br />

Die Beteiligungen an der Gas-Union GmbH, Frankfurt und<br />

den Stadtwerken Sangerhausen gehören nicht dem Konso-<br />

lidierungskreis an.<br />

Die Kapitalkonsolidierung wurde auf den Erwerbszeitpunkt<br />

der Beteiligungen vorgenommen.<br />

(3) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sach-<br />

anlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

bewertet, die aktivierten Eigenleistungen enthalten neben<br />

den Einzelkosten angemessene Gemeinkosten. Investitionszuschüsse<br />

werden zum Zeitpunkt der Fertigstellung der<br />

begünstigten Vermögensgegenstände aktivisch von den<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Zu-<br />

schüsse für Anlagen im Bau werden aktivisch von den An-<br />

schaffungs- bzw. Herstellungskosten gekürzt.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der<br />

betrieblichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände<br />

entsprechend den handels- und steuerrechtlichen Vor-<br />

schriften linear vorgenommen.<br />

Die ab 2003 empfangenen Ertragszuschüsse werden<br />

direkt aktivisch von den Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

abgesetzt.<br />

Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Zu-<br />

gangsjahr in voller Höhe abgeschrieben.<br />

Unter den Finanzanlagen werden die Beteiligungen und<br />

Wertpapiere des Anlagevermögens mit den Anschaffungs-<br />

kosten, verzinsliche Ausleihungen mit dem Nennwert,<br />

unverzinsliche und niedrig verzinsliche Ausleihungen mit<br />

dem Barwert ausgewiesen.<br />

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu fortgeschriebenen,<br />

durchschnittlichen Anschaffungskosten angesetzt.<br />

Die unfertigen Leistungen werden wie aktivierte Eigenleistungen<br />

bewertet. Von dem Wahlrecht gemäß § 268<br />

Abs. 5 HGB, die erhaltenen Anzahlungen auf unfertige<br />

Leistungen offen von der Position Vorräte abzusetzen,<br />

wurde Gebrauch gemacht.<br />

Die unentgeltlich erworbenen CO -Emissionsrechte wur-<br />

2<br />

den gemäß der IDW-Stellungnahme IDW RS HFA15 in den<br />

Vorräten sowie einem Sonderposten bzw. den sonstigen<br />

Rückstellungen bilanziert. Die Bewertung erfolgte zum<br />

Stichtagskurs der EEX-Börse am 31.12.<strong>2007</strong>.<br />

Alle übrigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich<br />

mit den Nennbeträgen erfasst.<br />

Bei Forderungen werden erkennbare Risiken durch Wertberichtigungen<br />

berücksichtigt.<br />

Der Ansatz der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />

Verpflichtungen erfolgt auf Basis der nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen berechneten Teilwerte,<br />

denen ein Rechnungszinsfuß von 6 % zugrunde liegt.<br />

Die Teilwerte wurden unter Anwendung der Richttafeln<br />

2005 G ermittelt. Bei den sonstigen Rückstellungen sind<br />

alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag passiviert.<br />

II. Konzernbilanz<br />

(4) Konzernanlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Konzernanlagevermögens einschließlich<br />

der Abschreibungen des Geschäftsjahres wird in der<br />

Anlage 1 gezeigt.<br />

Im Geschäftsjahr wurden von den Zugängen Investitionszuschüsse<br />

in Höhe von 11.060 Tsd. EUR aktivisch abgesetzt.<br />

Der Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung setzt<br />

sich wie folgt zusammen:<br />

Tsd. EUR<br />

STW –2.079<br />

<strong>KVG</strong> –2.264<br />

MHKW –389<br />

–4.731<br />

Die passiven (5.809 Tsd. EUR) und aktiven (1.078 Tsd. EUR)<br />

Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung wurden<br />

gegeneinander aufgerechnet. Die Abschreibungen der<br />

aktiven Unterschiedsbeträge (330 Tsd. EUR) sind unter der<br />

Position Abschreibungen auf Finanzanlagen ausgewiesen.


24<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

(5) Finanzanlagen<br />

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Beteiligungen<br />

gliedern sich wie folgt:<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Eigenkapital<br />

Tsd. EUR<br />

letztes<br />

Jahresergebnis<br />

Tsd. EUR<br />

Gas-Union GmbH, Frankfurt (2006) 86.995 14.594 10,1<br />

Kraftwerk Kassel Verwaltungs-GmbH, Kassel (<strong>2007</strong>) 4.216 0 40,0<br />

Stadtwerke Sangerhausen GmbH, Sangerhausen (2006) 11.170 0 25,1<br />

Netcom Kassel GmbH, Kassel (<strong>2007</strong>) 4.173 1.302 25,2<br />

Kommunale Arbeitsförderung Kassel gemeinnützige GmbH, Kassel (2006) 26 0 20,0<br />

Regionalbahn Kassel GmbH, Kassel (<strong>2007</strong>) 1.722 102 50,0<br />

(6) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auch<br />

der abgegrenzte Verbrauch zwischen Ablese- und Bilanz-<br />

stichtag, gekürzt um erhaltene Abschlagszahlungen von<br />

Kunden, enthalten.<br />

(7) Sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten<br />

Erstattungsansprüche gegenüber der Gesellschafterin<br />

(5.303 Tsd. EUR), aus Steuererstattungsansprüchen<br />

(2.196 Tsd. EUR) und gegenüber Dritten aus Zuschüssen<br />

(1.049 Tsd. EUR) der Tochtergesellschaften. Enthalten sind<br />

sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit<br />

von mehr als 1 Jahr in Höhe von 1.287 Tsd. EUR (Vorjahr<br />

2.785 Tsd. EUR).<br />

(8) Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ist ein Disagio<br />

von 216 Tsd. EUR enthalten.<br />

(9) Eigenkapital<br />

Das gezeichnete Kapital ist im Alleinbesitz der Stadt Kassel.<br />

Zahlungen in die Kapitalrücklage haben in Höhe von<br />

12.960 Tsd. EUR stattgefunden.<br />

(10) Empfangene Ertragszuschüsse<br />

Die bis 2002 empfangenen Ertragszuschüsse stellen<br />

Baukostenzuschüsse von Kunden dar, die jährlich zu 5 %<br />

erfolgswirksam aufgelöst werden.<br />

Anteil<br />

(11) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen sind zum<br />

vollen Teilwert bilanziert.<br />

(12) Sonstige Rückstellungen<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind Verpflichtungen für<br />

eine Rückbauverpflichtung Block 1 KWK (2.780 Tsd. EUR),<br />

für unterlassene Instandhaltungen (14.664 Tsd. EUR),<br />

für vorgezogenen Ruhestand (8.757 Tsd. EUR), Verpflichtungen<br />

für Urlaubsansprüche von Mitarbeitern<br />

(5.219 Tsd. EUR) und die Abrechnung von Bezugsverpflichtungen<br />

(4.800 Tsd. EUR) enthalten.<br />

%<br />

(13) Verbindlichkeiten<br />

Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />

Gesamt<br />

Tsd. EUR<br />

bis<br />

1 Jahr<br />

Tsd. EUR<br />

1–5<br />

Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

über<br />

5 Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

Gesamt<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

gegenüber Kreditinstituten 192.038 64.211 70.848 56.979 202.746<br />

erhaltene Anzahlungen 4.274 4.274 — — 3.111<br />

aus Lieferungen und Leistungen 47.186 47.186 — — 33.241<br />

gegenüber Unternehmen mit<br />

Beteilungsverhältnis 3.757 3.757 — — 3.275<br />

sonstige Verbindlichkeiten 14.155 14.155 — — 24.079<br />

Gesamt 261.410 133.583 70.848 56.979 266.452<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von<br />

9.790 Tsd. EUR sind mit Bürgschaften der Stadt Kassel<br />

besichert.<br />

(14) Sonstige Verbindlichkeiten<br />

<strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

aus Steuern 3.812 1.342<br />

im Rahmen der sozialen Sicherheit 20 22<br />

(15) Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet mit<br />

62.747 Tsd. EUR den Barwert der forfaitierten und abge-<br />

zinsten Forderungen der MHKW an die Stadtreiniger Kassel<br />

aus dem Entsorgungsvertrag vom 12.09.1995.<br />

III. Konzerngewinn- und Verlustrechnung<br />

(16) Umsatzerlöse<br />

Die konsolidierten Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt auf:<br />

<strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

Strom 99.372 91.185<br />

Gas 146.683 176.191<br />

Wasser 22.313 22.617<br />

Bäder 568 689<br />

STW, Versorgung 268.936 290.682<br />

Verkehr 30.769 29.721<br />

Bereitstellung 7.534 8.402<br />

Fahrleistung 5.307 5.520<br />

<strong>KVG</strong>, Verkehr 43.610 43.643<br />

KFW, Fernwärme 24.312 23.602<br />

Verkehr und Versorgung 336.858 357.927<br />

MHKW, Entsorgung 29.518 28.885<br />

KVC, Planung 282 336<br />

Sonstiges 29.654 23.543<br />

59.454 52.764<br />

Konzernumsatz 396.312 410.691<br />

25


26<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

(17) Sonstige betriebliche Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesent-<br />

lichen Leistungen der Stadt Kassel an die STW für Verluste<br />

der städtischen Bäder (2.932 Tsd. EUR), Erträge der<br />

<strong>KVG</strong> aus Gemeinde- und Kooperationsbeteiligungen<br />

(9.017 Tsd. EUR) sowie die Auflösung von Rückstellungen<br />

(16.394 Tsd. EUR).<br />

(18) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind u. a.<br />

die Konzessionsabgaben an die Stadt Kassel sowie Umlandgemeinden<br />

(12.410 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(–) Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen beschränken<br />

sich auf das Bestellobligo in Höhe von 53.863 Tsd. EUR<br />

sowie einen noch nicht ausgereichten Betrag von<br />

4.665 Tsd. EUR aus der Darlehenszusage an die RBK.<br />

IV. Sonstige Angaben<br />

Allgemein<br />

Die Zusammensetzung der Organe der Muttergesellschaft<br />

ist in der Anlage 2 genannt.<br />

Im Durchschnitt des Berichtsjahres betrug der Personalstand<br />

ohne Auszubildende bei den Konzernunternehmen:<br />

Mitarbeiter <strong>2007</strong> Vorjahr<br />

Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG 695 719<br />

Städtische Werke AG 921 928<br />

<strong>KVV</strong> Bau- und<br />

Verkehrs-Consulting Kassel GmbH 13 12<br />

<strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft<br />

Nordhessen GmbH 66<br />

insgesamt 1.695 1.685<br />

Im Berichtsjahr wandte der Konzern für Bezüge der<br />

Aufsichtsräte 32 Tsd. EUR und der Vorstände bzw.<br />

Geschäftsführer 661 Tsd. EUR nach Verrechnung im<br />

Konzern auf.<br />

Für 2 Mitglieder der Aufsichtsräte bestanden am Stichtag<br />

Darlehensforderungen in Höhe von 3 Tsd. EUR (Tilgung<br />

5 %, Zinsen 1 %). Die Tilgung im Geschäftsjahr lag unter<br />

1 Tsd. EUR.<br />

26<br />

An frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene<br />

wurden 257 Tsd. EUR gezahlt. Für Pensionsverpflichtungen<br />

gegenüber früheren Mitgliedern des<br />

Vorstandes und deren Hinterbliebene sind 2.556 Tsd. EUR<br />

zurückgestellt.<br />

Derivate Finanzinstrumente<br />

Bei den derivaten Finanzinstrumenten der Gesellschaft<br />

handelt es sich um Zinsderivate sowie um Stromhandelsoptionen.<br />

Sie stellen sich wie folgt dar:<br />

Zinsderivate<br />

Nominalwert<br />

Tsd. EUR<br />

Marktwert zum<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

SWAP 8.328 +188<br />

CAP 30.339 +329<br />

Stromhandelsoptionen<br />

Kaufoptionen 2009 –1.285 +647<br />

Verkaufsoptionen 2009 1.297 +1.297<br />

Die SWAPs stehen im Rahmen der Zinssicherung in einem<br />

direkten Zusammenhang zu bestehenden Darlehensverbindlichkeiten.<br />

Die Berechnung des Marktwertes basiert<br />

auf einer Zeitwertermittlung des SWAP-Gebers/Optionspartners<br />

zum Bilanzstichtag.<br />

Zusatzversorgung<br />

Die folgenden Angaben dienen dazu, Art und Umfang<br />

der aus der Zusatzversorgung resultierenden mittelbaren<br />

Verpflichtung der Gesellschaft zu erläutern.<br />

Den Arbeitnehmern/-innen des Unternehmens steht ein<br />

tarifvertraglich oder einzelarbeitsvertraglich begründeter<br />

Anspruch auf Verschaffung einer zusätzlichen Alters-,<br />

Invaliditäts- und Hinterbliebenenversorgung nach Maßgabe<br />

des Tarifvertrages über die Versorgung der Arbeitnehmer<br />

kommunaler Verwaltungen und Betriebe (VersTV-G) in<br />

seiner jeweils gültigen Fassung zu. Das Unternehmen erfüllt<br />

diesen Anspruch durch den Erwerb der Mitgliedschaft<br />

bei der regional zuständigen kommunalen Zusatzversorgungskasse<br />

und Anmeldung des/der Arbeitnehmers/-in<br />

zur Pflichtversicherung. Der/die Arbeitnehmer/-in hat nach<br />

Eintritt des Versicherungsfalles als Bezugsberechtigte/r<br />

Mitarbeiter (ohne Auszubildende)<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

695<br />

719<br />

<strong>KVG</strong><br />

einen Anspruch auf die satzungsgemäßen tariflichen Ver-<br />

sorgungsleistungen gegen die Zusatzversorgungskasse.<br />

Das Unternehmen ist Mitglied der Zusatzversorgungskasse<br />

der Gemeinden und Gemeindeverbände des Regierungs-<br />

bezirks Kassel in Kassel.<br />

Der Umlagesatz der Zusatzversorgungskasse beträgt seit<br />

dem 01.01.<strong>2007</strong> 6,5 v. H. der zusatzversorgungspflichtigen<br />

Entgelte (i. d. R. der steuerpflichtige Arbeitslohn).<br />

Die Summe der umlagepflichtigen Gehälter des Unternehmens<br />

beläuft sich, vorbehaltlich der noch ausstehenden<br />

Umlageabrechnung, auf voraussichtlich 43,1 Mio. EUR<br />

(STW 35,4 Mio. EUR, <strong>KVG</strong> 7,7 Mio. EUR).<br />

Die Zahl der Bezieher von Versorgungs- und Versicherungsrenten<br />

belief sich zum 31.12.<strong>2007</strong> auf 858 (STW 816,<br />

<strong>KVG</strong> 42). Eine Aufteilung der zukünftigen Versorgungsverpflichtungen<br />

der Zusatzversorgungskasse, die sich aus den<br />

Anwartschaften der angemeldeten Pflichtversicherten und<br />

der Rentenberechtigten des Unternehmens ergeben, ist<br />

nicht mit vertretbarem Zeitaufwand ermittelbar.<br />

Kassel, den 2. April 2008<br />

Die Geschäftsführung<br />

921<br />

928<br />

STW<br />

13<br />

12<br />

KVC<br />

Andreas Helbig Martin Kiok<br />

66<br />

26<br />

KVN<br />

Berichtsjahr (<strong>2007</strong>)<br />

Vorjahr (2006)


Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Anlage 1: Entwicklung des<br />

Konzernanlagevermögens <strong>2007</strong><br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Stand<br />

01.01.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Zugänge<br />

EUR<br />

Abgänge<br />

EUR<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellkosten Buchwerte<br />

Umbuchungen<br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Abschreibungen<br />

Stand 31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.2006<br />

EUR<br />

Abschreibungen<br />

des Geschäftsjahres<br />

EUR<br />

1. Firmenwert aus der Vollkonsolidierung * 24.369.495,36 306.797,22 0,00 0,00 24.676.292,58 23.598.575,66 1.077.716,92 1.100.866,15 329.946,45<br />

2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte<br />

und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 15.618.870,99 876.644,76 957.703,43 0,00 15.537.812,32 12.646.095,81 2.891.716,51 3.672.692,51 1.655.984,76<br />

3. geleistete Anzahlungen 0,00 318.967,20 0,00 0,00 318.967,20 0,00 318.967,20 0,00 0,00<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände gesamt 39.988.366,35 1.502.409,18 957.703,43 0,00 40.533.072,10 36.244.671,47 4.288.400,63 4.773.558,66 1.985.931,21<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grund 182.658.398,10 –1.211.626,24 75.210,19 3.304.220,22 184.675.781,89 101.233.357,30 83.442.424,59 85.925.333,71 4.559.791,23<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen<br />

a) Erzeugung-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen 111.707.970,12 1.408.833,97 18.080,05 945.232,72 114.043.956,76 73.670.042,76 40.373.914,00 43.008.791,00 4.957.959,53<br />

b) Fortleitungsanlagen 613.909.122,74 20.531.091,75 1.557.937,70 –1.010.357,93 631.871.918,86 354.127.199,86 277.744.719,00 274.584.456,98 17.587.283,96<br />

c) Messanlagen 21.945.299,84 744.756,03 1.839.378,91 0,00 20.850.676,96 18.946.419,96 1.904.257,00 2.148.679,00 866.784,14<br />

d) Bäderanlagen 2.016.569,36 3.563,28 16.145,58 –4.345,98 1.999.641,08 1.831.271,08 168.370,00 196.214,00 31.304,28<br />

e) Gleisanlagen, Streckenausrüstung 73.511.667,96 11.669.945,38 632.774,73 –5.211.775,19 79.337.063,42 40.334.243,76 39.002.819,66 35.915.478,00 2.813.080,73<br />

f) Fahrzeuge für Personenverkehr 75.996.539,84 7.995.844,48 3.283.806,38 0,00 80.708.577,94 44.130.601,94 36.577.976,00 32.028.526,00 3.358.040,48<br />

g) Sonstige Anlagen 106.236.320,69 2.419.000,27 422.453,90 1.045.964,77 109.278.831,83 64.264.712,83 45.014.119,00 46.352.612,00 4.803.458,04<br />

Technische Anlagen und Maschinen gesamt 1.005.323.490,55 44.773.035,16 7.770.577,25 –4.235.281,61 1.038.090.666,85 597.304.492,19 440.786.174,66 434.234.756,98 34.417.911,16<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 44.953.615,65 3.408.411,78 1.886.657,42 1.383.545,06 47.858.915,07 37.370.492,07 10.488.423,00 10.118.694,00 3.157.049,87<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 8.588.300,71 14.591.849,29 335.990,10 –452.483,67 22.391.676,23 0,00 22.391.676,23 8.588.300,71 0,00<br />

Sachanlagen gesamt 1.241.523.805,01 61.561.669,99 10.068.434,96 0,00 1.293.017.040,04 735.908.341,56 557.108.698,48 538.867.085,40 42.134.752,26<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 2.496.062,85 50.957,07 0,00 0,00 2.547.019,92 0,00 2.547.019,92 2.496.061,85 0,00<br />

3. Beteiligungen 8.854.940,64 100.000,00 30.930,66 0,00 8.924.009,98 0,00 8.924.009,98 8.854.940,64 0,00<br />

4. sonstige Ausleihungen 690.840,15 10.220,00 69.485,16 0,00 631.574,99 114.822,66 516.752,33 560.754,61 2.507,78<br />

Finanzanlagen gesamt 12.041.843,64 161.177,07 100.415,82 0,00 12.102.604,89 114.822,66 11.987.782,23 11.911.757,10 2.507,78<br />

Konzernanlagevermögen gesamt 1.293.554.015,00 63.225.256,24 11.126.554,21 0,00 1.345.652.717,03 772.267.835,69 573.384.881,34 555.552.401,16 44.123.191,25<br />

* Der Firmenwert aus der Vollkonsolidierung wird mit dem passiven Unterschiedsbetrag aus der Vollkonsolidierung saldiert ausgewiesen.<br />

28 29


30<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Entwicklung des Konzern-<br />

Eigenkapitals <strong>2007</strong> und des Vorjahres<br />

Stammkapital<br />

Tsd. EUR<br />

Kapitalrücklage<br />

Tsd. EUR<br />

Erwirtschaftetes<br />

Eigenkapital<br />

Tsd. EUR<br />

Unterschiedsbetrag<br />

Kapitalkonsolidierung<br />

Tsd. EUR<br />

Mutterunternehmen Minderheitsgesellschafter<br />

Eigenkapital<br />

Tsd. EUR<br />

Minderheiten-<br />

kapital<br />

Tsd. EUR<br />

Konzernergebnis<br />

Stand 01.01.2006 68.151 87.411 –18.164 4.444 141.842 34.929 0 34.929 176.771<br />

Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Umgliederung passivischer Unterschiedsbetrag 0 0 0 264 264 0 0 0 264<br />

Zahlung in die Kapitalrücklage 0 14.776 0 0 14.776 2.275 0 2.275 17.051<br />

Tsd. EUR<br />

Eigenkapital<br />

Tsd. EUR<br />

Konzern-<br />

eigenkapital<br />

Tsd. EUR<br />

68.151 102.187 –18.164 4.708 156.882 37.204 0 37.204 194.086<br />

Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag 0 0 –2.568 0 –2.568 0 0 0 –2.568<br />

Konzerngesamtergebnis 0 0 –2.568 0 –2.568 0 0 0 –2.568<br />

Stand am 31.12.2006 68.151 102.187 –20.732 4.708 154.314 37.204 0 37.204 191.518<br />

Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Umgliederung passivischer Unterschiedsbetrag 0 0 0 23 23 0 0 0 23<br />

Zahlung in die Kapitalrücklage 0 12.960 0 0 12.960 2.150 0 2.150 15.110<br />

Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 0 0 –1.615 0 –1.615 0 0 0 –1.615<br />

Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0 0 1.316 0 1.316 0 0 0 1.316<br />

68.151 115.147 –21.031 4.731 166.998 39.354 0 39.354 206.352<br />

Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag 0 0 1.336 0 1.336 0 0 0 1.336<br />

Konzerngesamtergebnis 0 0 1.336 0 1.336 0 0 0 1.336<br />

Stand am 31.12.<strong>2007</strong> 68.151 115.147 –19.695 4.731 168.334 39.354 0 39.354 207.688


32<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Kapitalflussrechnung<br />

1. Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern)<br />

<strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

2006<br />

Tsd. EUR<br />

vor außerordentlichen Posten 4.542 705<br />

Zunahme der Anteile Fremder 2.150 2.275<br />

Zunahme des Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung 23 264<br />

2. +/– Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 43.791 43.182<br />

3. +/– Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 6.874 11.279<br />

4. +/– Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge –3.098 –13.428<br />

5. –/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens –31 202<br />

6. –/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie<br />

anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 493 –7.270<br />

7. +/– Veränderung des Saldos gegen verbundene Unternehmen und Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.933 –7.550<br />

8. +/– Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer<br />

Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind –2.397 –3.660<br />

9. = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 56.280 25.999<br />

10. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 1.585 909<br />

11. – Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen –61.562 –50.646<br />

12. – Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen –1.502 –869<br />

13. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 100 77<br />

14. – Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen –161 –439<br />

15. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit –61.540 –50.968<br />

16. Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 12.960 14.776<br />

17. – Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter 3.505 –3.273<br />

18. + Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von Krediten 19.500 26.470<br />

19. – Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten –30.208 –20.690<br />

20. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 5.757 17.283<br />

21. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 497 –7.686<br />

22. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 684 8.370<br />

23. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode 1.181 684<br />

Der Finanzmittelfonds besteht ausschließlich aus kurzfristigen Guthaben bei Kreditinstituten.


34<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Anlage 2: Organe der Gesellschaft Bestätigungsvermerk<br />

Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Bezirksverwaltung Nordhessen<br />

Diplom-Sozialpädagoge<br />

Manfred Eckhardt, Schwalmstadt<br />

(stellvertretender Vorsitzender)<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Dr. Rabani Alekuzei, Kassel<br />

Stadtkämmerer<br />

Diplom-Volkswirt<br />

Dr. Jürgen Barthel, Kassel<br />

Maler- und Lackierermeister<br />

Bernd-Peter Doose, Kassel<br />

Bezirksgeschäftsführer ver.di Nordhessen<br />

Harald Fennel, Borken<br />

Starkstrom-Elektriker<br />

Rolf-Dieter Förster, Ahnatal<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Landesbezirk Hessen<br />

Frank Haindl, Flörsheim<br />

Lehrerin<br />

Bärbel Hengst, Kassel<br />

Betriebsratsvorsitzender Städtische Werke AG<br />

Klaus Horn, Söhrewald<br />

Verwaltungsangestellte<br />

Karin Müller, Kassel<br />

Elektro-Installateurmeister<br />

Volker Reitze, Kassel<br />

Industriekaufmann<br />

Ralf Salzmann, Baunatal<br />

Betriebsratsvorsitzender Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Reiner Simon, Fuldabrück<br />

Gas- und Wasserinstallateur<br />

Ludwig Vogt, Kassel<br />

Rechtsanwalt<br />

Dr. Fritz Westhelle, Kassel<br />

Stadtbaurat<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Norbert Witte, Kassel<br />

Polizeibeamter<br />

Volker Zeidler, Kassel<br />

Geschäftsführung<br />

Diplom-Kaufmann<br />

Andreas Helbig, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Martin Kiok, Kassel<br />

Wir haben den von der Kasseler Verkehrs- und Versor-<br />

gungs-GmbH, Kassel, aufgestellten Konzernabschluss –<br />

bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel<br />

und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong> geprüft. Die Aufstellung<br />

von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach<br />

den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den<br />

ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegt<br />

in der Verantwortung der Geschäftsführer der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />

durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss<br />

und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach<br />

§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />

Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,<br />

dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />

des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den<br />

Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />

der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über<br />

die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und<br />

rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen<br />

über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der<br />

Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für<br />

die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die<br />

Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der<br />

in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der<br />

Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten<br />

Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der<br />

wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführer sowie die<br />

Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />

und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass<br />

unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für<br />

unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden<br />

Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages und vermit-<br />

telt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des<br />

Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit<br />

dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />

Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen<br />

und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Kassel, den 23. Mai 2008<br />

WIBERA Wirtschaftsberatung AG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Holger Plaum Jens Dippel<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

35


36<br />

Konzernjahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat ist von der Geschäftsführung während<br />

des Geschäftsjahres <strong>2007</strong> über die Geschäftsentwicklung<br />

und über Besonderheiten durch schriftliche und mündliche<br />

Berichte umfassend unterrichtet worden und hat daraufhin<br />

die im Rahmen der satzungsmäßigen Zuständigkeit oblie-<br />

genden Entscheidungen getroffen.<br />

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2007</strong> wurden von der gemäß Beschluss der<br />

Alleingesellschafterin vom 28.11.<strong>2007</strong> zum Abschluss-<br />

prüfer bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WIBERA<br />

Wirtschaftsberatung Aktiengesellschaft, Niederlassung<br />

Kassel, geprüft und der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk<br />

erteilt.<br />

Dem Aufsichtsrat lagen der Prüfungsbericht, der Konzernabschluss<br />

sowie der Konzernlagebericht der Geschäftsführung<br />

vor.<br />

Der Aufsichtsrat nimmt den Konzernabschluss in der von der<br />

Geschäftsführung vorgelegten Form zur Kenntnis.<br />

Der Geschäftsführung, den Betriebsräten und allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern spricht der Aufsichtsrat<br />

seinen Dank aus.<br />

Kassel, den 19. Juni 2008<br />

Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen<br />

Vorsitzender<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH


38<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong><br />

38 Lagebericht<br />

50 Bilanz<br />

52 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

53 Anhang<br />

56 Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

58 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

59 Bestätigungsvermerk<br />

60 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Lagebericht<br />

Die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>) ist die Muttergesellschaft des Konzerns mit<br />

den Tochterunternehmen Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (<strong>KVG</strong>), Städtische Werke AG (STW),<br />

Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW), Kasseler Fernwärme GmbH (KFW), <strong>KVV</strong> Bau- und<br />

Verkehrs-Consulting Kassel GmbH (KVC) und <strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH (KVN).<br />

Das wirtschaftliche Ergebnis der <strong>KVV</strong> wird überwiegend von den Ergebnisübernahmen der Töchter<br />

bestimmt.<br />

1. Marktentwicklung und Rahmenbedingungen<br />

1.1 Gesamtwirtschaftliche und rechtliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2007</strong> wurde durch vielfältige Veränderungen<br />

auf dem Verkehrs- und Versorgungsmarkt<br />

bestimmt. Im Verkehrssektor hat der Rat der Europäischen<br />

Union (EU) am 18.09.<strong>2007</strong> dem Vorschlag zur Verordnung<br />

über öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene<br />

und Straße – Nachfolgeregelung der EU-Verordnung<br />

VO 1191/69 – zugestimmt. Die Verordnung tritt zwei<br />

Jahre nach ihrer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft<br />

(Ende 2009). Diese neue Verordnung regelt die Vergabe<br />

von Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV)-Leistungen<br />

und bietet unter bestimmten Bedingungen die Möglichkeit<br />

einer Direktvergabe oder Eigenerstellung. Eine wesentliche<br />

Voraussetzung ist, dass das konzessionierte Verkehrsunternehmen<br />

nur innerhalb des betroffenen Verkehrsgebietes<br />

tätig ist. Außerdem muss der Vergabepreis von einem<br />

Marktvergleichspreis abgeleitet sein. Die Verordnung gilt<br />

grundsätzlich unmittelbar, auch ohne eine Umsetzung in<br />

nationales Recht. Der deutsche Gesetzgeber prüft derzeit,<br />

inwieweit eine Anpassung des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) notwendig ist, um Widersprüche zur<br />

neuen Verordnung zu vermeiden. Parallel dazu hat das<br />

Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung<br />

(HMWVL) mit Schreiben vom 27.07.<strong>2007</strong><br />

dargelegt, welche Rahmenbedingungen aus seiner Sicht<br />

zukünftig für die Genehmigungs- und Vergabepraxis von<br />

ÖPNV-Leistungen in Hessen gelten sollen.<br />

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden neuen EU-Verordnung<br />

ist geprüft worden, inwieweit Änderungsbedarf<br />

für die bereits durchgeführte Vergabe der Stadtbusleistungen<br />

oder für die bis 2012 vergebenen Straßenbahnkonzessionen<br />

insbesondere aus verkehrs-, steuer-,<br />

vergabe- oder beihilferechtlicher Sicht besteht. Derzeit sind<br />

keine gravierenden Veränderungen oder Risiken aus der<br />

EU-Verordnung sowie aus anderen rechtlichen Entwicklungen<br />

zu erkennen, da die Vergabepraxis für Straßenbahn<br />

und Bus bereits weitgehend an den neuen Rechtsrahmen<br />

angelehnt war.<br />

Seitens der Regionalverkehr Kurhessen GmbH (RKH)<br />

wurde Ende Januar <strong>2007</strong> Klage gegen die Entscheidung<br />

des Regierungspräsidiums (RP) Kassel im Hinblick auf den<br />

Genehmigungsbescheid an die NB Nordhessenbus GmbH<br />

(NB) erhoben. Die Klage wurde inzwischen zurückgezogen<br />

und die Konzession bis 2014 erteilt.<br />

Auch die Energiemärkte in Deutschland werden durch die<br />

Debatte um die Verstärkung des Wettbewerbs geprägt.<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> war durch die Anpassung an die aus dem<br />

Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) resultierenden Anforderungen<br />

gekennzeichnet. Wesentliche Punkte hierbei waren<br />

die Senkung von Netzentgelten und die Vereinfachung des<br />

Netzzugangs für alle Lieferanten. Ein weiteres wesentliches<br />

Ziel des EnWG ist die Stärkung der Verbraucherrechte.<br />

Dies wurde in der Umstellung von den Allgemeinen<br />

Versorgungsbedingungen (AVB) auf die neuen Grundversorgungsverordnungen<br />

(StromGVV und GasGVV) geregelt.<br />

In diesen werden den Kunden mehr Rechte im Umgang<br />

mit ihrem Energielieferanten eingeräumt. Hierzu gehören<br />

unter anderem Informationsrechte (z. B. Erläuterung von<br />

Preisänderungen), neue Haftungsregelungen und verkürzte<br />

Kündigungsfristen.<br />

Eine Besonderheit ist zudem, dass die rechtlichen Grundlagen<br />

kontinuierlich weiterentwickelt werden. Dies erfolgt<br />

zum einen durch weitere Verordnungen und zum anderen<br />

durch Festlegungen der Regulierungsbehörden zur Umsetzung<br />

der gesetzlichen Vorgaben. Aktuell bedeutsam sind<br />

die Verordnung zur Anreizregulierung (ARegV) und die<br />

Festlegungen zur Abwicklung der Kundenwechselprozesse.<br />

Die ARegV ist am 06.11.<strong>2007</strong> in Kraft getreten und wird ab<br />

01.01.2009 das bislang bestehende Modell der Kostenkontrolle<br />

ablösen. Für die Kalkulation der Netzerlöse wird<br />

dann nicht mehr die eigene Kostensituation, sondern die<br />

Kosten effizienter Netzbetreiber (Benchmarkunternehmen)<br />

ausschlaggebend sein. Zusätzlich müssen alle Netzbetreiber<br />

– auch die Benchmarkunternehmen – eine allgemeine<br />

Effizienzsteigerung realisieren. Der Abbau der ermittelten<br />

Ineffizienzen wird innerhalb von zwei Regulierungsperioden<br />

geschehen. Bei Strom verlaufen die Perioden jeweils<br />

über fünf Jahre, bei Gas ist die 1. Periode auf vier und die<br />

2. Periode auf fünf Jahre festgelegt. Dabei gilt die Festlegung<br />

eines netzwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritts<br />

von 1,25 % bzw. 1,50 % in den beiden Regulierungsperioden<br />

für alle Netzbetreiber. Daraus resultierend besteht die<br />

Herausforderung darin, Kostensenkungen zu realisieren,<br />

die sich mindestens an dem durch die Regulierungsbehörde<br />

vorgegebenen Pfad orientieren.<br />

Das Verfahren zur Genehmigung der beantragten STW-<br />

Netzentgelte Strom 2006 wurde im Mai <strong>2007</strong> abgeschlossen.<br />

Die Netzentgelte waren zum 01.05.<strong>2007</strong><br />

entsprechend anzupassen. Die Genehmigung ist bis zum<br />

31.12.<strong>2007</strong> befristet. Der Netzentgeltantrag für 2008 war<br />

39


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

bereits zum 30.06.<strong>2007</strong> abzugeben. Die Landesregulie-<br />

rungsbehörde hat zwischenzeitlich darauf hingewiesen,<br />

dass sie davon ausgeht, dass bei der STW die 100.000-<br />

Kundengrenze überschritten und somit die Bundesnetzagentur<br />

(BNetzA) zuständig sei. Gegen die Weitergabe des<br />

Antrags an die BNetzA hat die STW Widerspruch eingelegt<br />

und die Landesregulierungsbehörde aufgefordert, hierzu<br />

einen förmlichen Beschluss zu fassen, gegen den die STW<br />

Rechtsmittel einlegen könnte. Derzeit liegt keine Antwort<br />

der Landesregulierungsbehörde auf diesen Widerspruch<br />

vor.<br />

Daneben wurde auch das Verfahren zur Genehmigung der<br />

beantragten Gas-Netzentgelte 2006 mit der zuständigen<br />

Landesregulierungsbehörde Hessen abgeschlossen. Die<br />

Netzentgelte wurden ab 01.10.<strong>2007</strong> angepasst. Die Genehmigung<br />

ist bis zum 31.12.2008 befristet und erstreckt<br />

sich somit auch auf das Jahr 2008, sodass kein neuer Netzentgeltantrag<br />

zum 30.09.<strong>2007</strong> mehr abgegeben werden<br />

musste.<br />

Da die STW nach eigener Auffassung sowohl im Strom- als<br />

auch im Gasbereich weniger als 100.000 Kunden habe,<br />

erfolgt kein gesellschaftsrechtliches Unbundling zwischen<br />

Netz und Energievertrieb. Über die Ermittlung der Kundenzahl<br />

konnte mit der BNetzA allerdings noch keine Einigung<br />

erzielt werden. Die BNetzA hat hierzu ein formelles<br />

Verfahren eingeleitet. Ein Beschluss liegt allerdings noch<br />

nicht vor. Gegebenenfalls muss der Klageweg beschritten<br />

werden.<br />

Die EU-Wettbewerbskommission hat am 27.09.<strong>2007</strong><br />

weitere Pläne zur Zukunft der Energiewirtschaft vorgestellt.<br />

Darin enthalten ist auch das sogenannte „Ownership<br />

Unbundling“. Danach sollen im Wesentlichen die Energieversorger<br />

ihre Gesellschaften für den Betrieb der Stromnetze<br />

verkaufen oder die Netze einem unabhängigen<br />

Systembetreiber überlassen. Davon betroffen wären die<br />

Eigentümer überregionaler Hochspannungsleitungen. Eine<br />

Übertragung dieses Konzepts auch auf Verteilnetzbetreiber<br />

ist zwar nicht ausgeschlossen, gilt derzeit aber als unwahrscheinlich.<br />

Eine ebenfalls weitreichende Entscheidung der BNetzA<br />

betrifft die Organisation von Gastransporten. Neue<br />

Verträge dürfen nur noch auf der Basis des sogenannten<br />

„Zweivertragsmodells“ abgeschlossen werden, da das<br />

Einzelvertragsmodell als missbräuchlich eingestuft wurde.<br />

Das Einzelbuchungsmodell sah vor, Gastransporte aufgrund<br />

einer Kette von Einzelverträgen mit allen beteiligten<br />

Netzbetreibern zu realisieren. Demgegenüber führt das<br />

„Zweivertragsmodell“ nur noch zum Abschluss eines<br />

Einspeise- und eines Ausspeisevertrages. Bestehende integrierte<br />

Verträge (Gaslieferung inkl. Netznutzung) sind auf<br />

ihren Anpassungsbedarf hin zu überprüfen.<br />

Neben den aufgeführten Veränderungen im Strom- und<br />

Gasbereich ergeben sich auch im Wasserbereich neue<br />

Herausforderungen durch die Aktivitäten der Landeskartellbehörden<br />

bei der Kontrolle der Wasserpreise.<br />

Die Landeskartellbehörden haben bereits in mehreren<br />

Bundesländern angekündigt, die Wasserpreise kartellrechtlich<br />

zu überprüfen und Wasserversorgungsunternehmen<br />

gegebenenfalls zu Preissenkungen zu zwingen. In Hessen<br />

hat das Kartellamt Anfang <strong>2007</strong> eine kartellrechtliche<br />

Prüfung gegen acht Wasserversorger eingeleitet. Zum Teil<br />

wurden Missbrauchsverfügungen ausgesprochen oder<br />

Preissenkungen im Verhandlungswege vereinbart. Von der<br />

STW wurden Anfang des Jahres Daten zur Wasserversorgung<br />

seitens des Kartellamts abgefragt. Die Abfrage wurde<br />

seitens der Landeskartellbehörde im Oktober <strong>2007</strong> ergänzt.<br />

Zwischenzeitlich wurden die geforderten Daten im Februar<br />

2008 an die Behörde gesandt. Derzeit liegt keine Antwort<br />

der Behörde vor.<br />

In der Zukunft wird vor allem aufgrund des international<br />

steigenden Energiebedarfs und des steigenden Anteils<br />

regenerativer Energien bei allen Energieträgern von<br />

anziehenden Preisen ausgegangen. Einen wesentlichen<br />

Einfluss auf die Erzeugungspreise der KFW wird neben der<br />

Preisentwicklung auch die Weiterentwicklung des Kraftwerksparks<br />

haben. Neben der Frage hinsichtlich der Laufzeiten<br />

von Atomkraftwerken entstehen zunehmend auch<br />

öffentliche Diskussionen über den geplanten Bau weiterer<br />

Kohlekraftwerke. Daneben spielt die Weiterentwicklung des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), des Kraft-Wärme-<br />

Kopplungs-Gesetzes (KWKG) und des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz<br />

(TEHG) eine entscheidende Rolle für<br />

die Preisentwicklung. Für das EEG und das KWKG werden<br />

zurzeit Novellierungen vorbereitet. Gefördert werden<br />

sollen nach Regierungsplänen der Bau von hocheffizienten<br />

Neuanlagen und Modernisierungen, die bis Ende 2014<br />

ihren Dauerbetrieb aufgenommen haben sowie neue oder<br />

ausgebaute Wärmenetze, die bis Ende 2020 mit dem<br />

Dauerbetrieb begonnen haben. KWK-Anlagen mit mehr als<br />

50 kW sollen sechs Jahre lang gefördert werden, wobei die<br />

el<br />

Förderung begrenzt wird. KWK-Anlagen mit bis zu 50 kWel erhalten acht Jahre lang einen nach dem Jahr der Inbetriebnahme<br />

gestaffelten, konstanten Zuschlag. Derzeit wird das<br />

Kombi-Heizkraftwerk (HKW) auf Basis des KWKG gefördert.<br />

Der Markt für Entsorgungsleistungen bleibt weiterhin<br />

volatil. Nachdem mit dem Verbot zur Deponierung von<br />

nicht vorbehandelten Abfällen Mitte 2005 Kapazitätsengpässe<br />

entstanden waren, entwickelte sich der Markt<br />

<strong>2007</strong> erstmals wieder in die entgegengesetzte Richtung.<br />

Die Inbetriebnahme neuer Anlagen zur thermischen<br />

Behandlung, der Ertüchtigung von Anlagen zur Trennung<br />

von Wertstoffen sowie zur Aufbereitung von Ersatzbrennstoffen<br />

beziehungsweise zur mechanischen Behandlung<br />

von Abfällen haben dazu geführt, dass die Abfallbehandlungskapazitäten<br />

in Summe angewachsen sind. Hinzu<br />

kommt, dass durch die Erweiterung der EU die Exportmöglichkeiten<br />

nach Osteuropa deutlich verbessert worden sind.<br />

Große Entsorger verfügen inzwischen über eigene Töchter<br />

– z. B. in Polen – und schaffen damit zulässige zusätzliche<br />

Entsorgungswege.<br />

1.2 Optimierungsprojekte und interne Steuerung<br />

1.2.1 Maßnahmen im Bereich Verkehr<br />

Die <strong>KVG</strong> hat das von der hessischen Landesregierung verfolgte<br />

Besteller-Ersteller-Prinzip in den letzten zwei Jahren<br />

konsequent umgesetzt. Die Verkehrslandschaft im Konzern<br />

besteht aus den Unternehmen <strong>KVG</strong>, KVN sowie der Beteiligung<br />

der <strong>KVG</strong> an der Regionalbahn Kassel GmbH (RBK).<br />

Der Verkehrsverbund und Fördergesellschaft Nordhessen<br />

mbH (NVV) als regionale Aufgabenträgergesellschaft ist<br />

Besteller des regionalen Bus- und Schienenverkehrs. Die<br />

<strong>KVG</strong> ist die lokale Aufgabenträgergesellschaft in Kassel<br />

und nimmt die Bestellerfunktion wahr. Das beinhaltet das<br />

Angebots- und das Erlösmanagement sowie Marketing<br />

und Vertrieb. Die <strong>KVG</strong> erhält sämtliche Fahrgeldeinnahmen<br />

und bestellt gegen Entgelt die Busverkehrsleistungen für<br />

den Stadtverkehr Kassel bei der NB (zu den im Rahmen der<br />

Direktvergabe vorgegebenen Preisen) sowie die Straßenbahnverkehrsleistungen<br />

bei der KVN.<br />

Gleichzeitig stellt die <strong>KVG</strong> den „Ersteller-Unternehmen“ NB<br />

und KVN die bei ihr angestellten Fahrer, Fahrzeuge, Trassen<br />

sowie diverse Dienstleistungen zu marktfähigen Preisen zur<br />

Verfügung. Da KVN und NB die Betriebsführung für ihre<br />

Konzessionen auf die <strong>KVG</strong> übertragen haben, ist die <strong>KVG</strong><br />

den Kunden gegenüber für den Betrieb verantwortlich.<br />

Der Rollenwechsel der <strong>KVG</strong> vom Verkehrsunternehmen<br />

(Ersteller) zum Aufgabenträger (Besteller) hatte auch in<br />

Bezug auf die Marktbearbeitung erhebliche Konsequenzen.<br />

Es gilt, die bekannte und positiv besetzte Marke <strong>KVG</strong> zu<br />

erhalten und auszubauen. Obwohl formal der NVV für<br />

den regionalen Verkehr und die <strong>KVG</strong> für die Stadt Kassel<br />

zuständig sind, haben <strong>KVG</strong> und NVV im Rahmen einer<br />

Kooperation eine gemeinsame Marktbearbeitung für das<br />

„KasselPlus-Gebiet“ verabschiedet. Dabei ist das Ziel,<br />

einerseits die finanziellen Mittel zu bündeln und andererseits<br />

die Marketingschwerpunkte gemeinsam aufeinander<br />

abzustimmen, um gegenüber den Kunden größtmögliche<br />

Aufmerksamkeit zu erzielen.<br />

Bei der Planung des Verkehrsangebotes hat sich die Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>KVG</strong> und NVV weiterhin bewährt.<br />

Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf gemeinsame<br />

Marktbearbeitung im „KasselPlus-Bereich“ sowie die<br />

Abwicklung von Marketing- und Vertriebsleistungen. Die<br />

Aufteilung der Einnahmen der Verkehrsunternehmen wird<br />

weiterhin von der <strong>KVG</strong> im Auftrag des NVV durchgeführt.<br />

Die Abwicklung der Tarifausgleichszahlungen wurde vom<br />

NVV übernommen.<br />

Darüber hinaus verfolgt die <strong>KVG</strong> mit internen Optimierungs-<br />

und Modernisierungsmaßnahmen die Zielsetzung,<br />

das Unternehmen als wirtschaftlich erfolgreiches und<br />

führendes regionales ÖPNV-Unternehmen weiterzuentwickeln<br />

und die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter zu sichern.<br />

„<strong>KVG</strong>-WiN“ (Wettbewerb im Nahverkehr) ist dabei seit<br />

Ende 2003 das zentrale Restrukturierungs- und Optimierungsprojekt,<br />

das alle Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung<br />

bündelt, bewertet und steuert.<br />

Die <strong>KVG</strong> hat im Jahr <strong>2007</strong> den wichtigsten Teil der Baumaßnahmen<br />

zur Realisierung des RegioTram (RT)-Projektes<br />

fertiggestellt. Die Inbetriebnahme der neuen Haltestelle<br />

und die Durchfahrt am Hauptbahnhof am 19.08.<strong>2007</strong><br />

starteten den Beginn des RT-Zeitalters für Kassel und die<br />

Region. Damit wurde das zentrale Ziel des RT-Konzepts<br />

erreicht: Die Stadt Kassel und die Region werden über ein<br />

durchgängiges Schienenverkehrssystem eng miteinander<br />

verknüpft. Nachdem 2006 die Beschaffung und Inbetriebnahme<br />

der Fahrzeuge erfolgreich abgeschlossen werden<br />

konnten, wurde <strong>2007</strong> mit der Haltestelle am Hauptbahnhof<br />

das Kernstück der Infrastruktur beendet. Daneben<br />

wurden auch die innerstädtische RT-Infrastruktur mit dem<br />

Wendegleis am Auestadion und einzelne Anpassungsmaßnahmen<br />

bei weiteren Haltestellen vollendet. Die <strong>KVG</strong><br />

hat damit die vertraglich übernommenen Aufgaben der<br />

Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur für die RT<br />

erfüllt.<br />

Neben den technischen Grundlagen wurden 2006 und<br />

<strong>2007</strong> die betrieblichen und kaufmännischen Voraussetzungen<br />

geschaffen. Auf der betrieblichen Seite waren<br />

40 41


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

vor allem die Fahrpläne abzustimmen, die Fahrer zu<br />

schulen und die Fahrzeugwartung und -bereitstellung zu<br />

organisieren. Auf der kaufmännischen Seite wurden die<br />

Leistungsbeziehungen zwischen den beteiligten Unternehmen<br />

entwickelt, die Vielzahl notwendiger Einzelverträge<br />

verhandelt und die Integration in die Buchhaltungsund<br />

Controllingsysteme der <strong>KVG</strong> realisiert.<br />

Zuständig für die Verkehrsleistung und Vertragspartner des<br />

NVV ist seit 19.08.<strong>2007</strong> die neu gegründete RegioTram<br />

Betriebsgesellschaft mbH (RTB) mit Sitz in Kassel. Anteilseigner<br />

des neuen Unternehmens sind zu 51 % die<br />

Deutsche Bahn (DB) Regio AG und zu 49 % die RBK. Auf<br />

Seiten der RBK werden die Aufgaben in Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>KVG</strong> und Hessischer Landesbahn (HLB) Basis AG<br />

wahrgenommen. Die Vergabe der Verkehre erfolgte<br />

durch den NVV bis Ende 2012. Grundlage ist ein Verkehrsvertrag.<br />

Die vom NVV bei der RTB beauftragte jährliche<br />

Verkehrsleistung liegt insgesamt bei rd. 2,2 Mio. Zugkilometern.<br />

Die RT-Fahrzeuge werden von der RTB bei der RBK angemietet.<br />

Für die Bereitstellung und Wartung der Fahrzeuge<br />

ist die RBK verantwortlich, wobei sie wiederum die<br />

<strong>KVG</strong> mit der Wartung beauftragt hat. Die <strong>KVG</strong> bezieht dafür<br />

Teilleistungen von der HLB Basis AG und DB Regio AG.<br />

Hierzu wurden bei der <strong>KVG</strong> eine neue Werkstatt und eine<br />

neue Abstellhalle am Standort Sandershäuser Straße gebaut,<br />

die im Jahr <strong>2007</strong> fertiggestellt wurden.<br />

Die Hauptaktivitäten der KVC lagen <strong>2007</strong> in Planungs-,<br />

Projektsteuerungs- und Beratungsleistungen für die ÖPNV-<br />

Bereiche Eisenbahnwesen, Verkehrsplanung, Stadtplanung<br />

und Architektur. Von zentraler Bedeutung waren zum<br />

einen Projektsteuerungsarbeiten der Haltestelle im Kasseler<br />

Hauptbahnhof, zum anderen die Planung des Wendegleises<br />

am Auestadion im Zuge des RT-Projektes. Am Ende<br />

des Geschäftsjahres <strong>2007</strong> konnte das Planfeststellungsverfahren<br />

zum Projekt Straßenbahnverlängerung nach<br />

Vellmar-Nord, welches auch den Umbau der Wendeschleife<br />

in der Holländischen Straße vorsieht, erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Die Verlängerung dieser Straßenbahnstrecke<br />

verfolgt das Ziel, ein schnelles und klar erkennbares<br />

Verkehrssystem zusätzlich zu den Einzugsbereichen der<br />

DB-Strecken und deren Haltestationen zu bauen. Die<br />

notwendigen Zustimmungen seitens der städtischen<br />

Gremien und die Bewilligung von Zuwendungen des<br />

Landes Hessen liegen vor, sodass mit der Ausführungsplanung<br />

zum Umbau der Wendeschleife begonnen werden<br />

konnte.<br />

Die Konzessionen für die Straßenbahnverkehre in Kassel<br />

und Baunatal werden von der KVN gehalten. Darüber<br />

hinaus führt die KVN im Auftrag der RBK die Straßenbahnverkehre<br />

im Lossetal durch.<br />

1.2.2 Maßnahmen im Bereich Ver- und Entsorgung<br />

Mit einer umfangreichen Wachstumsstrategie stellt sich<br />

die STW den zukünftigen Herausforderungen des Marktes.<br />

Im Fokus dieser Strategie steht die Expansion außerhalb<br />

des angestammten Liefergebietes. Durch externen Strom-<br />

vertrieb an Sondervertrags- und Energiedienstleistungs-<br />

kunden, die Erschließung von Potenzialen bei Bündel-<br />

kunden und die deutschlandweite Belieferung von<br />

Privatkunden – auch über neue Vertriebswege wie z. B.<br />

das Internet – erwartet die STW deutliche Umsatz- und<br />

Ergebniszuwächse.<br />

In diesem Zusammenhang spielen auch Kooperationen<br />

mit anderen Energieversorgern eine besondere Rolle.<br />

Mit der Beteiligung an der Vertriebsplattform der Trianel<br />

Energie GmbH (TSG) hat sich die STW bereits in Richtung<br />

des bundesweiten Energievertriebs geöffnet. Seit September<br />

<strong>2007</strong> werden in enger Zusammenarbeit mit der TSG<br />

bundesweit verschiedene Stromprodukte angeboten, die<br />

ausschließlich über das Internet vertrieben werden. Zurzeit<br />

wird geprüft, ob es sinnvoll ist, unter eigenem Namen<br />

eine bundesweite Belieferung von Privatkunden anzubieten.<br />

Eine weitere Säule für das künftige Wachstum wird das<br />

Geschäftsfeld der Energiedienstleistungen inklusive<br />

Lösungen rund um das Thema Erneuerbare Energien sein.<br />

Neben dem Geschäftsfeld Contracting, für das die STW<br />

schon länger sehr gut aufgestellt ist, werden auch die<br />

Themen Biomasse und Biogas sowie Areal- und Objektnetze<br />

in Zukunft eine Rolle spielen. Für die zukünftige<br />

Markterschließung werden die guten Referenzen in diesen<br />

Bereichen wertschöpfend wirken. Trotz alledem wird sich<br />

das geplante Wachstum nicht ohne finanzielle, personelle<br />

und informationstechnologische Weichenstellungen<br />

erreichen lassen. Auch Kooperationen mit anderen Stadtwerken<br />

oder Anlagenbauern werden in Betracht gezogen.<br />

Das Wachstumsprojekt ist auf mehrere Jahre angelegt und<br />

eine strategische Richtungsentscheidung für die zukünftigen<br />

Aufgaben des Unternehmens.<br />

Die Klimaschutzdiskussion hat dazu geführt, dass Ökostromangebote<br />

wieder verstärkt vom Kunden nachgefragt<br />

werden. Aufgrund der hohen Preise solcher Ökotarife<br />

haben sich bislang nur wenige Kunden für ein solches<br />

Produkt entschieden. Dass Ökologie und Wirtschaftlichkeit<br />

miteinander zu vereinbaren sind, beweist die STW seit<br />

November <strong>2007</strong>. Durch die Umstellung aller Privatkunden<br />

in Kassel, ohne Aufpreis, auf sauberen Naturstrom, nehmen<br />

die STW eine Vorreiterfunktion für umweltgerechte Stromerzeugung<br />

in Deutschland ein. Der Naturstrom kommt zu<br />

100 % aus regenerativer Erzeugung.<br />

Ziel des Projektes GPKE (Einheitliche Geschäftsprozesse zur<br />

Kundenbelieferung mit Elektrizität) ist es, die Umsetzung<br />

der nach der Beschlussfassung BK6-06-009 der BNetzA<br />

festgelegten einheitlichen Geschäftsprozesse und Datenformate<br />

zur elektronischen Abwicklung der Belieferung von<br />

Kunden mit Elektrizität durchzuführen. Eine Teilproduktivsetzung<br />

betreffend der Prozesse des Lieferantenwechsels<br />

ist seitens der STW am 27.08.<strong>2007</strong> erfolgt. Die BNetzA<br />

hat im August <strong>2007</strong> die Beschlussfassung BK7-06-67<br />

„Geschäftsprozesse Lieferantenwechsel Gas“ in Kraft gesetzt.<br />

Demnach ist der elektronische Datenaustausch auch<br />

für die Sparte Gas analog zu den Prozessen der GPKE ab<br />

dem 01.08.2008 umzusetzen.<br />

Im Rahmen der Beschaffungsstrategie der STW wird die<br />

Differenz aus der Endkundenabsatzprognose und der<br />

Eigenerzeugung der KFW und der MHKW am Markt<br />

beschafft. Diese Menge wird unter Berücksichtigung<br />

der Abnahmeverpflichtung aus dem EEG über Standardhandelsprodukte<br />

am Großhandelsmarkt eingekauft. Dabei<br />

wird sichergestellt, dass das Spotpreis- und Ausgleichsenergierisiko<br />

der STW auch ohne eigenen Bilanzkreis<br />

minimiert wird. Wie im Vorjahr lieferte das „Energiemanagementsystem“<br />

die Erzeugungsfahrpläne für die<br />

Anlagen der KFW.<br />

Im Vordergrund der Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung<br />

standen bei der KFW weiterhin Aktivitäten zur<br />

weiteren Optimierung des Kraftwerksparks, des Brennstoffeinsatzes<br />

und eine gezielte Erschließung weiterer<br />

Absatzpotenziale. Am Standort Fernwärmekraftwerk Kassel<br />

(FKK) hat sich der Brennstoffmix der vorhergehenden<br />

Jahre aus Rohbraunkohle, Braunkohlebriketts und tschechischer<br />

Hartbraunkohle bewährt. Im Hinblick auf eine<br />

geplante alternative Mitverbrennung von Klärschlamm<br />

oder Ersatzbrennstoffen ist der erforderliche gemeinsame<br />

Genehmigungsantrag gestellt. Von Seiten der zuständigen<br />

Genehmigungsbehörde Regierungspräsidium (RP) Kassel<br />

gab es allerdings erhöhte Auflagen bezüglich der Emissionsgrenzwerte<br />

bei der Tiermehlverbrennung. Zusätzlich<br />

wurde die Anforderung gestellt, die Emissionsmesstechnik<br />

um eine Gesamt-Kohlenstoff-Messung zu erweitern, wobei<br />

die wiederkehrenden Emissionsmessungen statt alle drei<br />

Jahre jährlich durchgeführt werden müssten. Unter diesen<br />

Bedingungen ist die Wirtschaftlichkeit eines Tiermehleinsatzes<br />

nicht mehr gegeben. Somit wurde die Mitverbrennung<br />

von Tier- und Knochenmehl eingestellt.<br />

Die Gesamtanlage am Standort Kombi-HKW wird entsprechend<br />

den Vorgaben der Kraftwerkseinsatzplanung<br />

betrieben. Dabei sind im Jahr <strong>2007</strong> die allgemeinen<br />

Revisionsarbeiten an der Gasturbine 1 (Kombi-HKW 1)<br />

planmäßig ohne besonderen Befund durchgeführt worden.<br />

Die Anpassungsarbeiten an der Gasturbine 2 (GT2), um die<br />

verfahrens- sowie leittechnischen Schnittstellen in einen<br />

technisch einwandfreien Zustand zu versetzen, sind noch<br />

nicht abgeschlossen und werden auch noch über <strong>2007</strong><br />

hinaus fortgeführt. Besonders im Bereich der Forderungen<br />

der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen (VAwS) sind noch Anpassungen an<br />

der Anlage notwendig. Aufgrund der derzeitigen Lage in der<br />

Auseinandersetzung mit dem Generalunternehmer sind hier<br />

weitere Verzögerungen zu erwarten, da die vorhandenen<br />

Mängel rechtssicher festgestellt sein müssen.<br />

Am Standort HKW-Mittelfeld haben sich die Umstellung auf<br />

wärmegeführten Betrieb und der Einsatz von preisgünstigerer<br />

Kohle weiter durchgesetzt. Während der Jahresrevision<br />

<strong>2007</strong> wurden Optimierungsmaßnahmen am Umlaufsystem<br />

des Kohlekessels vorgenommen. Ziel dieser Maßnahmen<br />

ist eine Intensivierung des Ascheumlaufs und damit eine<br />

Verbesserung der Wärmeübertragung. Zudem wird dadurch<br />

die Belastung der Nachschaltheizflächen reduziert und somit<br />

die Verfügbarkeit des Kessels verbessert.<br />

Die KFW betreibt darüber hinaus mehrere emissionshandelspflichtige<br />

Anlagen. Für diese Feuerungsanlagen<br />

wurden CO -Emissionszertifikate bei der Deutschen<br />

2<br />

Emissionshandelsstelle (DEHSt) beantragt und für die<br />

erste Zuteilungsperiode seitens der DEHSt erteilt. Dabei<br />

schloss die erste Zuteilungsperiode (2005 – <strong>2007</strong>) für<br />

die von der KFW betriebenen Heiz- und Heizkraftwerke<br />

aus heutiger Sicht positiv ab. Die KFW wurde in den<br />

Jahren 2005 – <strong>2007</strong> mit einer ausreichenden Menge an<br />

kostenlosen Emissionsrechten ausgestattet, sodass der<br />

Erfüllung der Abgabepflichten ohne den Zukauf weiterer<br />

Emissionsberechtigungen nachgekommen werden konnte.<br />

Durch die Inbetriebnahme der GT2 im Jahr 2006 und die<br />

entsprechende Benchmark-Zuteilung von CO -Emissions-<br />

2<br />

zertifikaten wurden Unterdeckungen von Feuerungsanlagen<br />

der KFW ausgeglichen. Eine Übertragung von CO - 2<br />

Zertifikaten von der ersten in die zweite Handelsperiode<br />

42 43


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

ist ausgeschlossen. Auf Basis von Emissionsberichten sowie<br />

der daraus abgeleiteten Emissionsberechnung (CO 2 -Moni-<br />

toring) ist die KFW mit ausreichend Emissionszertifikaten<br />

ausgestattet.<br />

Die Volatilität des Marktes für Entsorgungsleistungen und<br />

der davon ausgehende Preisdruck erfordern intensive<br />

Anstrengungen zur Steigerung der Produktivität. Dabei<br />

stehen auf dem Entsorgungsmarkt in der Summe wieder<br />

mehr Kapazitäten zur Verfügung, um alle Ansprüche im<br />

Entsorgungsbereich zu bedienen. Insbesondere bei den<br />

Abfällen gewerblicher Herkunft ist dies dafür verantwort-<br />

lich, dass die Preise rückläufig sind. Dagegen sind Abfälle<br />

aus dem kommunalen Bereich – infolge langfristiger<br />

vertraglicher Bindungen – deutlich weniger volatil, sodass<br />

die MHKW durch die langfristigen Verträge mit den kom-<br />

munalen Kunden von den gegenwärtigen Rückgängen nur<br />

teilweise betroffen ist. Dabei wurden seitens der MHKW<br />

sowohl mit der Stadt Kassel als auch mit den Landkreisen<br />

Marburg-Biedenkopf und Schwalm-Eder diesbezügliche<br />

Vereinbarungen getroffen. Die MHKW realisiert inzwischen<br />

den größten Anteil ihres Entsorgungsgeschäftes aus diesen<br />

langfristigen Verträgen. Daneben strebt die MHKW an,<br />

durch eine verstärkte Separierung von Wertstoffen zusätz-<br />

liche Ertragschancen zu erzielen.<br />

1.2.3 Interne Steuerung<br />

Die vielfältigen Änderungen im Verkehrs- und Energiesektor<br />

erhöhen die Anforderungen an die Controllingsysteme. Die<br />

bereits im Vorjahr eingeleiteten Anpassungen innerhalb der<br />

Controllingsysteme werden kontinuierlich verfeinert und<br />

aufeinander abgestimmt. In allen Unternehmen findet eine<br />

unterjährige Überwachung der Erlös- und Kostensituation<br />

im Rahmen eines monatlichen Berichtswesens statt. Darüber<br />

hinaus besteht eine Profit-Center-Rechnung, mit der gezielt<br />

Optimierungsbedarf ermittelt werden kann. Diese Control-<br />

ling- und Risikomanagementsysteme ermöglichen frühzei-<br />

tige Analysen des Geschäftsverlaufes.<br />

Dabei haben sich insbesondere für die STW im Rahmen der<br />

Genehmigungsverfahren zu den Netzentgelten neue Anforderungen<br />

an die Controllingsysteme ergeben. Neben der Erarbeitung<br />

der Netzentgeltkalkulationen stellen insbesondere<br />

die Dokumentation der Kalkulationsgrundlagen und die<br />

Risikoanalyse potenzieller Netzentgeltsenkungen besondere<br />

Anforderungen. Hierzu wurden sowohl die betriebswirtschaftlichen<br />

als auch die DV-technischen Grundlagen wesentlich<br />

verbessert. Zudem waren geeignete Analyseverfahren<br />

hinsichtlich potenzieller Auswirkungen der zukünftigen<br />

Anreizregulierung zu entwickeln.<br />

Ähnliche Anforderungen ergeben sich durch das rechnerische<br />

Unbundling. Dieses wird aus den gleichen Profit-<br />

Center-Strukturen abgeleitet, die auch Basis für die Netzentgeltkalkulationen<br />

sind. Dies wiederum macht eine<br />

intensive Abstimmung beider Prozesse notwendig.<br />

Auf der Kostenseite wird neben den kontinuierlichen<br />

Optimierungsmaßnahmen auch mit der Notwendigkeit<br />

eines weiteren unternehmensweiten Restrukturierungsprojektes<br />

gerechnet. Dieses würde an die umfassenden<br />

Optimierungsprojekte aus der Vergangenheit anknüpfen.<br />

Die Vorgaben zur Kostensenkung können jedoch erst ent-<br />

wickelt werden, wenn die Auswirkungen der Anreizregu-<br />

lierung genauer einzuschätzen sind. Die entsprechenden<br />

Berechnungen werden zurzeit erstellt.<br />

Die STW optimiert kontinuierlich ihre technischen Anlagen,<br />

um den sich verändernden technischen Anforderungen<br />

Rechnung zu tragen beziehungsweise den Kundenwün-<br />

schen gerecht zu werden. Nach dem erfolgreichen Betrieb<br />

des Laufwasserkraftwerks Neue Mühle wird gegenwärtig<br />

untersucht, inwieweit eine Erweiterung der Anlage technisch<br />

und wirtschaftlich sinnvoll sein kann. Dabei wird<br />

ebenfalls auf das EEG und die dort fixierten attraktiven<br />

Einspeisevergütungen zurückgegriffen.<br />

Zudem verfolgt die STW Optimierungen in der Trinkwasserversorgung<br />

durch die Erarbeitung langfristiger<br />

Investitions- und Instandhaltungsstrategien. An dem<br />

übergeordneten Ziel, ein Konzept zu erarbeiten, das unter<br />

Beibehaltung der derzeitig hohen Versorgungsqualität und<br />

Sicherheit eine Senkung der Bau-, Instandhaltungs- und<br />

Betriebskosten mit sich bringt (Netzkonzept Wasser), wird<br />

gearbeitet. Für die Wassergewinnung und -verteilung werden<br />

zurzeit Planungen zur mittelfristigen Optimierung des<br />

Anlagenbestandes und der Betriebskosten angestellt. Ziel<br />

ist es, notwendige Investitionen zukunftsorientiert für eine<br />

langfristig leistungsfähige Wasserversorgung einzusetzen<br />

und dabei die Versorgungssicherheit bei optimierten Kosten<br />

langfristig sicherzustellen. Ein besonderer Schwerpunkt<br />

dabei ist die langfristige Anpassung des Anlagenbestands<br />

an die Bedarfsänderungen, die sich aus der zu erwartenden<br />

Bevölkerungsentwicklung ergeben können.<br />

Wie bereits beim Stromnetz, soll auf diesem Wege auch im<br />

Wasserbereich ein langfristiges Investitions- und Instand-<br />

haltungskonzept entwickelt werden, das den aktuellen Zu-<br />

stand sukzessive in einen als optimal erkannten Zielzustand<br />

überführen soll. Neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

spielen die Versorgungssicherheit und die Nachhaltigkeit<br />

der Bewirtschaftung eine besondere Rolle.<br />

Bei der <strong>KVG</strong> werden innerhalb des zentralen Restruktu-<br />

rierungs- und Optimierungsprojektes „<strong>KVG</strong>-WiN“ alle<br />

Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung gebündelt,<br />

bewertet und gesteuert. Es ist in vier Teilprojekte unter-<br />

gliedert, davon zwei mit strategischem Fokus: „Dezen-<br />

trale Bereichssteuerung mit Kennzahlen“ und „Szenarien<br />

und Strategien zur Wettbewerbsfähigkeit“ sowie zwei<br />

mit operativem Schwerpunkt: „Aktiv verkaufen – Erlöse<br />

steigern“ zur Erzielung von Mehrerlösen und „Prozesse<br />

optimieren – Ressourcen nutzen“ zur Kostensenkung. Auch<br />

<strong>2007</strong> wurden die Anstrengungen zur Ergebnisverbesserung<br />

fortgesetzt. Der Schwerpunkt hierfür lag insbesondere im<br />

Bereich Lokaler Aufgabenträger; mittels einer umfassenden<br />

Aufgabenanalyse wurde Optimierung der internen Arbeits-<br />

abläufe – insbesondere in der Abrechnung – erreicht. Im<br />

Fahrdienstbereich wurden durch Umsetzung verschiedener<br />

Maßnahmen zur Dienstplanoptimierung und durch Anpas-<br />

sungen im Dienstplanturnus Bus und Straßenbahn weitere<br />

Verbesserungen erzielt. Nach den erfolgreich realisierten<br />

Optimierungsmaßnahmen werden sich die Maßnahmen<br />

künftig mehr auf die Entwicklung von langfristigen Investi-<br />

tions- und Instandhaltungskonzepten im Bereich Fahr-<br />

zeuge, Werkstätten und Infrastruktur konzentrieren. Ziel<br />

dabei ist, die Verbesserung der Planbarkeit von Instandhal-<br />

tungsmaßnahmen und somit eine bessere Kapazitätsaus-<br />

lastung des Personals sowie eine konsequente Optimierung<br />

des Anlagen- und Fahrzeugbestandes zu erreichen.<br />

2. Analyse des Geschäftsverlaufes<br />

2.1 Konzernbeteiligung<br />

Zum Ende des Geschäftsjahres <strong>2007</strong> hält die <strong>KVV</strong> folgende<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen bzw. Beteiligungen:<br />

2.2 Vermögens- und Finanzlage<br />

Das gezeichnete Kapital der <strong>KVV</strong> ist zu 100 % im Besitz der<br />

Stadt Kassel. Das Anlagevermögen der <strong>KVV</strong> wird wesent-<br />

lich von den Finanzanlagen mit 243,3 Mio. EUR geprägt<br />

(Vorjahr 233,0 Mio. EUR). Seit dem 23.12.2002 besteht<br />

im internen Verhältnis von <strong>KVV</strong> und <strong>KVG</strong> eine Freistellungs-<br />

vereinbarung, durch die sich die <strong>KVV</strong> verpflichtet hat, die<br />

<strong>KVG</strong>-Pensionsrückstellungen zu übernehmen und damit<br />

die <strong>KVG</strong> von laufenden Pensionszahlungen freizustellen.<br />

Das Umlaufvermögen besteht mit 39,6 Mio. EUR (Vorjahr<br />

37,0 Mio. EUR) im Wesentlichen aus Forderungen gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen.<br />

44 45<br />

Kapitalanteile<br />

%<br />

Kapitalanteile<br />

Tsd. EUR *)<br />

Städtische Werke AG (STW) 75,1 % 112.421,7<br />

Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (<strong>KVG</strong>) 93,5 % 108.199,4<br />

Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW) 97,5 % 19.940,7<br />

<strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH (KVC) 100,0 % 26,0<br />

<strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH (KVN) 100,0 % 25,0<br />

Kasseler Entsorgungsgesellschaft mbH (KEG) 50,0 % 12,5<br />

Netcom Kassel Gesellschaft für Telekommunikation mbH (NCK) 25,2 % 1.465,7<br />

Kasseler Fernwärme GmbH (KFW) 5,1 % 1.152,5<br />

Kommunale Arbeitsförderung Kassel<br />

gemeinnützige GmbH (KAF) 20,0 % 5,1<br />

*) Beteiligungsbuchwert


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

2.3 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf<br />

Das wirtschaftliche Ergebnis der <strong>KVV</strong> wird primär von den<br />

Ergebnisübernahmen der Töchter bestimmt. So wurden im<br />

Geschäftsjahr <strong>2007</strong> folgende Ergebnisse erreicht:<br />

<strong>2007</strong><br />

Mio.<br />

EUR<br />

Vorjahr<br />

Mio.<br />

EUR<br />

Eigenergebnis <strong>KVV</strong> GmbH –5,9 –6,2<br />

Erträge aus Gewinnabführung 19,6 19,1<br />

Verlustübernahmen –12,4 –14,5<br />

Das Ergebnis in Höhe von<br />

wird nach Saldierung mit dem Vorjah-<br />

resverlust den Rücklagen zugeführt.<br />

+1,3 –1,6<br />

Mit der <strong>KVG</strong>, MHKW, KVC und KVN bestehen Beherr-<br />

schungs- und Ergebnisabführungsverträge. Mit der STW<br />

besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der Besonder-<br />

heit, dass vor der Ergebnisabführung der Mitgesellschafter<br />

Vattenfall Europe Hamburg AG (VEH) eine Ausgleichszahlung<br />

erhält. Seit 2000 hat die STW wiederum mit der<br />

KFW einen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag<br />

geschlossen.<br />

Das Eigenergebnis der <strong>KVV</strong> hat sich im Berichtsjahr um<br />

0,3 Mio. EUR auf –5,9 Mio. EUR verbessert. Diese resultiert<br />

insbesondere aus einem Anstieg der sonstigen betrieblichen<br />

Erträge.<br />

Die Verlustübernahme der <strong>KVG</strong> lag mit –12,4 Mio. EUR<br />

deutlich unter dem Vorjahreswert von –14,5 Mio. EUR.<br />

Daneben lagen die Erträge aus der Gewinnabführung über<br />

dem Vorjahr. Der mit 14,3 Mio. EUR um 1,0 Mio. EUR<br />

höheren Ergebnisabführung der STW stand eine geringere<br />

Ergebnisabführung der MHKW von 5,2 Mio. EUR (Vorjahr<br />

5,7 Mio. EUR) gegenüber.<br />

Die konzernweit sehr guten Unternehmensergebnisse<br />

führten dazu, dass sich trotz bestehender Verlustvorträge<br />

erstmals eine Körperschaftsteuerbelastung im Konzern<br />

ergab, die zusammen mit der Gewerbesteuer zu einer<br />

Ertragsteuerbelastung für <strong>2007</strong> von rd. 2 Mio. EUR führte.<br />

Für die kommenden Jahre dürfte diese Belastung, nicht<br />

zuletzt aufgrund der durch die Unternehmensteuerreform<br />

ab 2008 gesenkten Steuersätze, geringer ausfallen. Auch<br />

die weitgehend abgeschlossene Betriebsprüfung für die<br />

Jahre 2001 bis 2005 wird nicht zu nennenswerten Steuernachforderungen<br />

im Jahr 2008 führen. Der steuerliche<br />

Querverbund, der durch aktuelle, ungünstige Urteile im<br />

Jahr <strong>2007</strong> akut gefährdet war, ist durch ein Schreiben des<br />

Bundesfinanzministeriums vom 07.12.<strong>2007</strong> zumindest mittelfristig<br />

gesichert und soll durch eine gesetzliche Neuregelung<br />

verankert werden.<br />

Zwischen der Stadt Kassel als alleinige Gesellschafterin<br />

und der <strong>KVV</strong> besteht ein Konsolidierungsvertrag, der die<br />

Finanzbeziehungen zwischen der Gesellschafterin und der<br />

<strong>KVV</strong> mit ihren Tochterunternehmen regelt sowie Ergebnisziele<br />

vorgibt. Der Konsolidierungsvertrag zwischen der<br />

Stadt Kassel und der <strong>KVV</strong> wurde bis 31.12.<strong>2007</strong> verlängert.<br />

Im Verlauf des Jahres <strong>2007</strong> erfolgten Verhandlungen über<br />

die weitere Fortführung des Vertrages. Die Verhandlungen<br />

über eine Fortführung des Konsolidierungsvertrages über<br />

<strong>2007</strong> hinaus laufen derzeit.<br />

Nach Ende des Geschäftsjahres sind keine besonderen<br />

Vorgänge angefallen.<br />

3. Risikobericht<br />

Die Risken und Chancen der <strong>KVV</strong> sind auch im Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> vorrangig durch das wirtschaftliche Handeln der<br />

Töchter bedingt.<br />

Im Verkehrsbereich ergeben sich Risiken im Wesentlichen<br />

aus den Rückgängen der Regionalisierungsmittel, Erstattungen<br />

und Tarifausgleichzahlungen. Im Hinblick auf die Klage<br />

der RKH bezüglich der Direktvergabe der Stadtbusverkehre<br />

Kassel wurde das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht<br />

Kassel eingestellt. Dadurch ist die Genehmigungserteilung<br />

des RP Kassel vom 21.12.2006 an die NB unanfechtbar geworden.<br />

Damit wären auch die Kapazitäten im Busbereich<br />

der <strong>KVG</strong> bis 2014 ausgelastet.<br />

Im Versorgungsbereich ergeben sich Risiken im Wesentlichen<br />

aus den potenziellen Netzentgeltsenkungen im<br />

Strombereich, der bevorstehenden Anreizregulierung, den<br />

volatilen Beschaffungspreisen und deren Weitergabe in<br />

den Verkaufspreisen sowie der zunehmenden Wettbewerbsintensität<br />

für die STW. Weitere preistreibende Faktoren sind<br />

der Ausbau der Stromerzeugung in EEG-Anlagen und die<br />

Folgen des CO -Handels. Hinsichtlich des EEG wie auch des<br />

2<br />

KWKG gilt es, die Chancen, die die zugrunde liegenden<br />

gesetzlichen Regelungen bieten, konsequent zu nutzen.<br />

Den Risiken aus der Volatilität der Beschaffungspreise im<br />

Strombereich wird mit einer speziellen Risikostrategie<br />

begegnet.<br />

Welche Auswirkungen sich bei der KFW aus der Umsetzung<br />

des Nationalen Allokationsplans 2008 – 2012 bzw. des<br />

zu erwartenden Zuteilungsgesetzes 2012 bezüglich der<br />

CO -Zertifikate ergeben werden, ist noch nicht endgültig<br />

2<br />

absehbar. Im Gegensatz zur ersten Zuteilungsperiode<br />

(2005 – <strong>2007</strong>) werden nicht alle Emissionsrechte kostenlos<br />

zugeteilt, vielmehr ist eine Teilversteigerung vorgesehen. Zudem<br />

ist die Gesamtmenge der zuteilbaren Berechtigungen<br />

reduziert worden. Für die KFW bedeutet dies, dass nicht<br />

länger von einer ausreichenden Ausstattung mit Emissionsrechten<br />

ausgegangen werden kann, sondern dass Zukäufe<br />

von Emissionsrechten erfolgen müssen.<br />

Im Entsorgungsbereich sind bei der MHKW zurzeit<br />

ausschließlich allgemeine Preisrisiken für Entsorgungsleistungen<br />

zu benennen.<br />

Aber selbst auf Basis der derzeitigen Unsicherheiten besteht<br />

kein bestandsgefährdendes Risiko der <strong>KVV</strong>. Zudem ermöglichen<br />

die frühzeitigen Analysen des Geschäftsverlaufes die<br />

rechtzeitige Entwicklung von gegensteuernden Maßnahmen.<br />

4. Prognosebericht<br />

Für das Geschäftsjahr 2008 und in den Folgejahren werden<br />

die umfassenden gesetzlichen Änderungen sowohl im<br />

Verkehrs- als auch im Versorgungsbereich weitere Auswirkungen<br />

auf den <strong>KVV</strong>-Konzern haben.<br />

Bei der <strong>KVG</strong> wird das Projekt <strong>KVG</strong>-WiN auch 2008<br />

fortgeführt. Trotz der Erfolge der Vorjahre werden auch<br />

2008 und in den Folgejahren Anstrengungen notwendig<br />

werden, um die Verpflichtungen aus dem Konsolidierungsvertrag<br />

und die zusätzliche Ergebnisverbesserung aufgrund<br />

der Direktvergabe Stadtbusverkehr weiterhin zu erfüllen.<br />

Künftige Optimierungsmaßnahmen werden sich nach den<br />

realisierten umfangreichen Personalreduzierungen auf die<br />

Weiterentwicklung und Verbesserung des bestehenden Verkehrsangebotes<br />

und Liniennetzes und die Entwicklung von<br />

langfristigen Investitions- und Instandhaltungskonzepten<br />

im Bereich Fahrzeuge, Werkstätten und Infrastruktur<br />

fokussieren.<br />

Die <strong>KVG</strong> geht für die Jahre 2010 und folgende, aufgrund<br />

der erfolgten Zustimmung der Stadtverordneten der Stadt<br />

Vellmar zum Bau der Straßenbahnverlängerung nach<br />

Vellmar, von einem Fahrgastzuwachs mit einhergehenden<br />

Linienumsatzerlössteigerungen aus.<br />

Auch für die KVC wird für das Jahr 2008 und die Folgejahre<br />

von einer positiven Geschäftsentwicklung ausgegangen.<br />

Der Ausbau der Straßenbahn nach Vellmar-Nord und<br />

weitere anstehende Baumaßnahmen innerhalb des Netzes<br />

der <strong>KVG</strong> werden voraussichtlich bis Mitte 2010 zu einer<br />

Auslastung der KVC führen. Der Baubeginn der Wendeschleife<br />

Holländische Straße ist im Frühjahr 2008 vorgesehen.<br />

Im Anschluss an die vorbereitenden Umbauarbeiten<br />

folgt der Neubau der Straßenbahnstrecke bis Vellmar-<br />

Nord.<br />

Aus dieser Streckenerweiterung lassen sich auch Chancen<br />

zum Ausbau des Geschäftsfeldes der KVN ab Mitte 2010<br />

ableiten. Aufgrund der bereits bestehenden Konzessionen<br />

und Verträge werden sich die von der KVN zu erstellenden<br />

Verkehrsleistungen auch zukünftig mindestens auf dem<br />

Niveau des Jahres <strong>2007</strong> bewegen.<br />

Im Energiebereich werden die Entscheidungen zu dem<br />

Netzentgeltantrag Strom 2008 im ersten Quartal 2008<br />

erwartet. Da die grundsätzlichen Rechtsfragen noch<br />

vollständig ungeklärt sind, ist es derzeit nicht möglich,<br />

eine hinreichend genaue Aussage über die zu erwartenden<br />

Netzentgelte tätigen zu können.<br />

Auch für die Folgejahre muss davon ausgegangen werden,<br />

dass weiterhin massive politische Eingriffe in die Preisgestaltung<br />

erfolgen werden. Nach der Abschaffung der Preiskontrolle<br />

über die Bundestarifordnung Elektrizität (BTOElt)<br />

zum 30.06.<strong>2007</strong> könnte eine verschärfte kartellrechtliche<br />

Missbrauchskontrolle durchgeführt werden.<br />

Aufgrund des Drucks auf Netzentgelte und Vertriebsmargen<br />

bedarf es besonderer Anstrengungen, um die<br />

gegebenenfalls reduzierten Erlöse durch zusätzliche<br />

Vertriebsprojekte – insbesondere in überregionalen<br />

Kooperationen – und Kostensenkungen kompensieren zu<br />

können.<br />

Vor dem Hintergrund der Anreizregulierung und der<br />

Diskussion über die weitere Senkung von Netzentgelten<br />

im Strombereich und Wasserpreisen kommt der kontinuierlichen<br />

internen Optimierung auch 2008 eine besondere<br />

Bedeutung zu. Die STW optimiert ihre technischen<br />

Anlagen, um den sich verändernden technischen Anforderungen<br />

Rechnung zu tragen bzw. den Kundenwünschen<br />

gerecht zu werden. Insgesamt wird für 2008 davon ausgegangen,<br />

dass – trotz der steigenden Einflüsse des Wettbewerbs<br />

und der hohen regulatorischen Anforderungen<br />

– Ergebnisse in ähnlicher Größenordnung wie in den<br />

Vorjahren zu realisieren sind. Welche Auswirkungen sich<br />

insgesamt auf die Wettbewerbsintensität und die Strukturen<br />

der Energiemärkte ergeben, ist noch nicht hinreichend<br />

abschätzbar. Insbesondere in der näheren Zukunft wird der<br />

Wettbewerb weiter zunehmen.<br />

46 47


48<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Bei der KFW wird für die Folgejahre von einer positiven<br />

Entwicklung ausgegangen. Dabei stellt das EEG in<br />

Verbindung mit der Biomasse-Verordnung eine wichtige<br />

Grundlage für einen möglichen Bau eines Biomasse-HKW<br />

von 5 MW dar. el<br />

Der Neuanschluss von Fernwärmekunden wird in den<br />

Folgejahren zielgerichtet dort weitergeführt, wo angemessene<br />

Ergebnisbeiträge zu erwarten sind. Dabei wird<br />

in den Jahren 2008 und 2009 der Fernwärmeausbau im<br />

Netz durch den Anschluss der bestehenden Kunden im<br />

Bereich Mittelfeld an das Heißwassernetz geprägt sein. Mit<br />

diesem Ausbau soll einerseits die Versorgung sichergestellt<br />

und andererseits zukünftige Fernwärmeabsatzsteigerungen<br />

erzielt werden.<br />

Im Entsorgungsbereich wird mit einem weiterhin positiven<br />

Geschäftsverlauf der MHKW in den folgenden Jahren<br />

gerechnet. Durch die bestehenden langfristigen Verträge<br />

mit den kommunalen Entsorgern kann von einer hohen<br />

Auslastung ausgegangen werden. Die MHKW strebt jedoch<br />

an, durch eine verstärkte Separierung von Wertstoffen<br />

zusätzliche Ertragschancen zu nutzen. Angesichts der<br />

voll ausgelasteten, ohne Investitionen nicht ausbaubaren<br />

Verbrennungskapazitäten intensiviert die MHKW die Vorbehandlung<br />

der Abfälle. Durch die Verstärkung der stofflichen<br />

Verwertung einzelner, dafür geeigneter Fraktionen wird<br />

eine Reduzierung der Kosten angestrebt. Dadurch soll<br />

erreicht werden, dass auch künftig wettbewerbsfähige<br />

Preise am Markt platziert werden können. Perspektivisch<br />

verfügt die MHKW mit ihrer Vorbehandlungsanlage über<br />

die Ressourcen, um sich auch bei einem verstärkten Wettbewerb<br />

erfolgreich entwickeln zu können.<br />

Wesentliches Ziel für die Zukunft des <strong>KVV</strong>-Konzerns ist,<br />

die sehr gute Wettbewerbsposition weiter auszubauen<br />

und dieses auch zukünftig weitestgehend nicht auf Kosten<br />

des Personalbestandes, sondern durch den Ausbau der<br />

Geschäftsfelder zu erreichen.<br />

Die Verhandlungen für die Modifizierung des Konsolidierungsvertrages<br />

zwischen der <strong>KVV</strong> und der Stadt Kassel<br />

laufen derzeit. Welche Finanzbeziehungen und sonstigen<br />

Vereinbarungen zwischen <strong>KVV</strong> und Stadt Kassel zukünftig<br />

gelten werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht<br />

abgeschätzt werden. Aufgrund der noch in Verhandlung<br />

befindlichen Verlängerung des Konsolidierungsvertrages<br />

werden sich ab 2008 voraussichtlich die ergebniswirksamen<br />

Leistungen der Stadt Kassel an die <strong>KVG</strong> verringern.<br />

Darüber hinaus wird im Rahmen der laufenden Gespräche<br />

die Zahlung des Substanzerhaltungsbeitrages der Stadt<br />

Kassel an die <strong>KVV</strong> verhandelt.<br />

Insgesamt wird für den <strong>KVV</strong>-Konzern im Jahr 2008 ein<br />

Ergebnis auf ähnlichem Niveau wie <strong>2007</strong> erwartet.<br />

Kassel, den 20. März 2008<br />

Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Andreas Helbig Martin Kiok


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Bilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Aktiva Anhang<br />

A. Anlagevermögen (3)<br />

I. Finanzanlagen<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 241.765.330,76 231.485<br />

2. Beteiligungen 1.483.327,35 1.497<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen<br />

243.248.658,11 232.982<br />

und Leistungen 4.256,28 7<br />

2. Forderungen gegen verbundene<br />

Unternehmen (4) 34.750.469,98 35.664<br />

3. Forderungen gegen Unternehmen, mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 590.123,17 618<br />

4. Sonstige Vermögensgegenstände (5) 4.279.360,09 734<br />

39.624.209,52 37.023<br />

II. Guthaben bei Kreditinstituten 721,17 1<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 1<br />

282.873.588,80 270.007<br />

Passiva Anhang<br />

A. Eigenkapital<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Gezeichnetes Kapital (6) 68.151.000,00 68.151<br />

II. Kapitalrücklage 115.146.618,82 102.187<br />

III. Andere Gewinnrücklagen 4.256.691,64 4.556<br />

IV. Verlustvortrag –1.614.730,08 0<br />

V. Jahresfehlbetrag 0,00 –1.615<br />

VI. Bilanzgewinn 1.614.730,08 0<br />

B. Rückstellungen<br />

187.554.310,46 173.279<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und<br />

ähnliche Verpflichtungen (7) 55.194.476,00 54.143<br />

2. Steuerrückstellungen 993.218,13 1.368<br />

3. Sonstige Rückstellungen (8) 2.905.384,00 3.198<br />

C. Verbindlichkeiten (9)<br />

59.093.078,13 58.709<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.400.744,85 8.388<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen 18.753,16 15<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen 27.631.742,46 27.498<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 64.626,45 2<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten 1.110.333,29 2.116<br />

36.226.200,21 38.019<br />

282.873.588,80 270.007<br />

51


52<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong><br />

Anhang<br />

EUR<br />

<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

2006<br />

Tsd. EUR<br />

1. Sonstige betriebliche Erträge (10) 26.942.668,73 25.109<br />

2. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter –163.431,12 –164<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung –3.444,44 –3<br />

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen (11) –30.401.980,96 –30.085<br />

Betriebsergebnis –3.626.187,79 –5.143<br />

4. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen (12) 19.613.445,32 19.067<br />

5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (13) 1.973.242,05 2.427<br />

6. Aufwendungen aus Verlustübernahme (14) –12.416.028,13 –14.514<br />

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (15) –2.300.783,65 –2.829<br />

Finanzergebnis 6.869.875,59 4.151<br />

8. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 3.243.687,80 –992<br />

9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –1.928.175,49 –623<br />

10. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag (16) 1.315.512,31 –1.615<br />

11. Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 1.614.730,08 0<br />

12. Einstellung in andere Gewinnrücklagen –1.315.512,31 0<br />

13. Bilanzgewinn / Bilanzverlust 1.614.730,08 –1.615<br />

Anhang<br />

I. Allgemeines<br />

(1) Gliederung<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Ge-<br />

samtkostenverfahren aufgestellt. Aufwandspositionen sind<br />

mit einem Minuszeichen versehen. Zur Verbesserung der<br />

Klarheit der Darstellung in der Bilanz und in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung sind Davon-Vermerke im Anhang<br />

ausgewiesen.<br />

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die <strong>KVV</strong> ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des<br />

§ 267 Abs. 1 und 4 HGB. Sie stellt den Jahresabschluss<br />

gemäß Gesellschaftsvertrag nach den Vorschriften für<br />

große Kapitalgesellschaften auf.<br />

Von den Finanzanlagen werden Anteile an verbundene<br />

Unternehmen mit den Anschaffungskosten ausgewiesen.<br />

Alle übrigen Vermögensgegenstände sind mit deren Nenn-<br />

werten angesetzt.<br />

Die Zahlung des Gesellschafters in das Eigenkapital wird<br />

direkt der Kapitalrücklage zugeführt.<br />

Der Ansatz der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />

Verpflichtungen erfolgt auf Basis der nach versicherungs-<br />

mathematischen Grundsätzen berechneten Teilwerte,<br />

denen ein Rechnungszinsfuß von 6 % zugrunde liegt.<br />

Die Teilwerte wurden unter Anwendung der Richttafeln<br />

2005 G ermittelt. Bei den sonstigen Rückstellungen sind<br />

alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Rückzahlungsbetrag<br />

passiviert.<br />

II. Bilanz<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen Eigenkapital<br />

(3) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens wird in der<br />

Anlage 1 gezeigt.<br />

Die Finanzanlagen gliedern sich wie folgt:<br />

Tsd. EUR<br />

letztes<br />

Jahresergebnis<br />

Tsd. EUR<br />

Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft (<strong>KVG</strong>), Kassel 113.016 0 93,5<br />

Städtische Werke Aktiengesellschaft (STW), Kassel 126.502 0 75,1<br />

Kasseler Fernwärme GmbH (KFW), Kassel 22.582 0 5,1<br />

Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW), Kassel 20.452 0 97,5<br />

<strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH (KVC), Kassel 26 0 100,0<br />

<strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH (KVN), Kassel 25 0 100,0<br />

Beteiligungen (direkt) Eigenkapital<br />

Tsd. EUR<br />

letztes<br />

Jahresergebnis<br />

Tsd. EUR<br />

Netcom Kassel Gesellschaft für Telekommunikation mbH<br />

(NCK), Kassel 4.173 1.302 25,2<br />

Kommunale Arbeitsförderung Kassel GmbH (KAF), Kassel 26 0 20,0<br />

Kasseler Entsorgungsgesellschaft mbH (KEG), Kassel 45 1 50,0<br />

Anteil<br />

%<br />

Anteil<br />

%<br />

53


54<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen/Beteiligungen (indirekt) Eigenkapital<br />

Tsd. EUR<br />

über STW<br />

letztes Jahresergebnis<br />

Tsd. EUR<br />

Kasseler Fernwärme GmbH (KFW), Kassel 22.582 0 94,9<br />

Gas-Union GmbH (GU), Frankfurt am Main 86.995 14.594 10,1<br />

Kraftwerk Kassel Verwaltungs-GmbH (KWK), Kassel 4.216 0 40,0<br />

Stadtwerke Sangerhausen GmbH, Sangerhausen 11.170 0 25,1<br />

Trianel Service GmbH (TSG), Aachen — — 20,0<br />

über <strong>KVG</strong><br />

Regionalbahn Kassel GmbH (RBK), Kassel 1.722 102 50,0<br />

Mit der <strong>KVG</strong>, der MHKW, der KVC, der STW, der KFW (über<br />

STW) und der KVN bestehen Organverträge mit Ergebnisabführungsvereinbarungen.<br />

(4) Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

enthalten 19.613 Tsd. EUR Ergebnisabführung, Kassenkredite<br />

und Darlehen in Höhe von 14.779 Tsd. EUR und<br />

358 Tsd. EUR sonstige Forderungen. Mit der Position<br />

Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen wurde<br />

eine interne Verrechnung vorgenommen.<br />

(5) Sonstige Vermögensgegenstände<br />

In den sonstigen Vermögensgegenständen werden u. a.<br />

die anrechenbaren, noch nicht verrechneten Steuererstattungsansprüche<br />

sowie Solidaritätszuschlag in Höhe<br />

von 4.241 Tsd. EUR ausgewiesen. Darüber hinaus sind<br />

Forderungen gegenüber der Gesellschafterin in Höhe von<br />

0 Tsd. EUR (Vorjahr 257 Tsd. EUR) enthalten.<br />

Gesamt<br />

Tsd. EUR<br />

(6) Eigenkapital<br />

Anteil<br />

%<br />

Das gezeichnete Kapital ist im Alleinbesitz der Stadt Kassel.<br />

Die Aufstockung der Kapitalrücklage stammt aus einer<br />

Kapitalstärkung des Gesellschafters.<br />

(7) Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

Die Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

resultiert aus der Übertragung der Rückstellung<br />

von der <strong>KVG</strong> gemäß Freistellungsvereinbarung vom<br />

23.12.2002.<br />

(8) Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen enthalten als Hauptpositionen<br />

eine zusätzliche Inanspruchnahme im Rahmen der<br />

Pensionsverpflichtungen (1.695 Tsd. EUR) sowie ungewisse<br />

Verbindlichkeiten (670 Tsd. EUR).<br />

(9) Verbindlichkeiten<br />

Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />

bis<br />

1 Jahr<br />

Tsd. EUR<br />

1–5<br />

Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

über<br />

5 Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

Gesamt<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

gegenüber Kreditinstituten 7.401 997 3.943 2.461 8.388<br />

aus Lieferungen und Leistungen 19 19 — — 15<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 27.632 17.339 10.293 — 27.498<br />

gegenüber Unternehmen mit<br />

Beteilungsverhältnis 64 64 — — 2<br />

sonstige Verbindlichkeiten 1.110 1.110 — — 2.116<br />

Gesamt 36.226 19.529 14.236 2.461 38.019<br />

Der Posten Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen beinhaltet saldiert mit Forderungen<br />

(852 Tsd. EUR) im Wesentlichen die Verlustübernahmeverpflichtung<br />

gegenüber der <strong>KVG</strong> (12.416 Tsd. EUR) und<br />

Kassenkredite (13.873 Tsd. EUR).<br />

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten<br />

aus Steuern in Höhe von 0 Tsd. EUR (Vorjahr 359 Tsd. EUR)<br />

enthalten. Hauptposition (671 Tsd. EUR) ist ein Kassenkredit<br />

der NB Nordhessenbus GmbH.<br />

III. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(10) Sonstige betriebliche Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten überwiegend<br />

die den Tochterunternehmen weiterberechneten Verwaltungsdienstleistungen<br />

der <strong>KVV</strong>.<br />

(11) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im<br />

Wesentlichen die von den Tochterunternehmen weiterberechneten<br />

Verwaltungsdienstleistungen an die <strong>KVV</strong> sowie<br />

die Aufwendungen aus der Freistellungsvereinbarung mit<br />

der <strong>KVG</strong> im Rahmen der Übertragung der Pensionsrückstellung.<br />

(12) Erträge aus Gewinnabführungsverträgen<br />

Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen betreffen<br />

die Übernahme des Ergebnisses der Städtische Werke AG,<br />

der Müllheizkraftwerk Kassel GmbH, der <strong>KVV</strong> Bau- und<br />

Verkehrs-Consulting Kassel GmbH und der <strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft<br />

Nordhessen GmbH.<br />

(13) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind<br />

Erträge aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

1.933 Tsd. EUR (Vorjahr 2.399 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(14) Aufwendungen aus Verlustübernahme<br />

Die Aufwendungen aus Verlustübernahme betreffen den<br />

bei der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG erforderlichen<br />

Ergebnisausgleich.<br />

(15) Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Bei den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen<br />

aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

1.950 Tsd. EUR (Vorjahr 2.464 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(16) Jahresüberschuss<br />

Der Jahresüberschuss in Höhe von 1.316 Tsd. EUR wird den<br />

anderen Gewinnrücklagen zugeführt.<br />

IV. Sonstige Angaben<br />

Allgemein<br />

Die Zusammensetzung der Organe wird in der Anlage 2<br />

gezeigt.<br />

An die Aufsichtsratsmitglieder der Konzernobergesellschaft<br />

wurden 10 Tsd. EUR vergütet. Unter Hinweis auf § 286<br />

Abs. 4 HGB unterbleibt die Angabe der Geschäftsführerbezüge.<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen das<br />

Bestellobligo in Höhe von 164 Tsd. EUR.<br />

Kassel, den 20. März 2008<br />

Die Geschäftsführung<br />

Andreas Helbig Martin Kiok


56<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Anlage 1: Entwicklung des<br />

Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

I. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

Stand<br />

01.01.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Zugänge<br />

EUR<br />

Abgänge<br />

EUR<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Buchwerte<br />

Umbuchungen<br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.2006<br />

EUR<br />

Abschreibungen<br />

des Geschäftsjahres<br />

EUR<br />

a) Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG 103.477.627,02 4.721.786,21 0,00 0,00 108.199.413,23 0,00 108.199.413,23 103.477.627,02 0,00<br />

b) Städtische Werke AG 106.863.985,88 5.557.706,54 0,00 0,00 112.421.692,42 0,00 112.421.692,42 106.863.985,88 0,00<br />

c) <strong>KVV</strong> Verkehrsges. Nordh. GmbH 25.000,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00 0,00 25.000,00 25.000,00 0,00<br />

d) Kasseler Fernwärme GmbH 1.152.525,11 0,00 0,00 0,00 1.152.525,11 0,00 1.152.525,11 1.152.525,11 0,00<br />

e) <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH 26.000,00 0,00 0,00 0,00 26.000,00 0,00 26.000,00 26.000,00 0,00<br />

f) Müllheizkraftwerk Kassel GmbH 19.940.700,00 0,00 0,00 0,00 19.940.700,00 0,00 19.940.700,00 19.940.700,00 0,00<br />

g) NB Nordhessenbus GmbH 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen gesamt 231.485.838,01 10.279.492,75 0,00 0,00 241.765.330,76 0,00 241.765.330,76 231.485.838,01 0,00<br />

2. Beteiligungen<br />

a) Kommunale Arbeitsförderung Kassel GmbH 5.112,92 0,00 0,00 0,00 5.112,92 0,00 5.112,92 5.112,92 0,00<br />

b) DORKOM Kommunale Beratungsgesellschaft mbH 13.430,66 0,00 13.430,66 0,00 0,00 0,00 0,00 13.430,66 0,00<br />

c) Netcom Kassel Gesellschaft für Telekommunikation mbH 1.465.714,43 0,00 0,00 0,00 1.465.714,43 0,00 1.465.714,43 1.465.714,43 0,00<br />

d) Kasseler Entsorgungsgesellschaft mbH 12.500,00 0,00 0,00 0,00 12.500,00 0,00 12.500,00 12.500,00 0,00<br />

Beteiligungen gesamt 1.496.758,01 0,00 13.430,66 0,00 1.483.327,35 0,00 1.483.327,35 1.496.758,01 0,00<br />

Finanzanlagen gesamt 232.982.596,02 10.279.492,75 13.430,66 0,00 243.248.658,11 0,00 243.248.658,11 232.982.596,02 0,00<br />

Anlagevermögen gesamt 232.982.596,02 10.279.492,75 13.430,66 0,00 243.248.658,11 0,00 243.248.658,11 232.982.596,02 0,00


58<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Bezirksverwaltung Nordhessen<br />

Diplom-Sozialpädagoge<br />

Manfred Eckhardt, Schwalmstadt<br />

(stellvertretender Vorsitzender)<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Dr. Rabani Alekuzei, Kassel<br />

Stadtkämmerer<br />

Diplom-Volkswirt<br />

Dr. Jürgen Barthel, Kassel<br />

Maler- und Lackierermeister<br />

Bernd-Peter Doose, Kassel<br />

Bezirksgeschäftsführer ver.di Nordhessen<br />

Harald Fennel, Borken<br />

Starkstrom-Elektriker<br />

Rolf-Dieter Förster, Ahnatal<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Landesbezirk Hessen<br />

Frank Haindl, Flörsheim<br />

Lehrerin<br />

Bärbel Hengst, Kassel<br />

Betriebsratsvorsitzender Städtische Werke AG<br />

Klaus Horn, Söhrewald<br />

Verwaltungsangestellte<br />

Karin Müller, Kassel<br />

Elektro-Installateurmeister<br />

Volker Reitze, Kassel<br />

Industriekaufmann<br />

Ralf Salzmann, Baunatal<br />

Betriebsratsvorsitzender Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Reiner Simon, Fuldabrück<br />

Gas- und Wasserinstallateur<br />

Ludwig Vogt, Kassel<br />

Rechtsanwalt<br />

Dr. Fritz Westhelle, Kassel<br />

Stadtbaurat<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Norbert Witte, Kassel<br />

Polizeibeamter<br />

Volker Zeidler, Kassel<br />

Geschäftsführung<br />

Diplom-Kaufmann<br />

Andreas Helbig, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Martin Kiok, Kassel<br />

Bestätigungsvermerk<br />

An die Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH, Kassel<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,<br />

Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der<br />

Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH, Kassel, für das<br />

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong> geprüft.<br />

Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen<br />

des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der<br />

Geschäftsführer der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf<br />

der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine<br />

Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die<br />

Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch<br />

den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />

erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der<br />

Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler<br />

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />

Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />

Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf<br />

der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführer<br />

sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />

dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />

für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen<br />

des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter<br />

Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.<br />

Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der<br />

Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend dar.<br />

Kassel, den 23. April 2008<br />

WIBERA Wirtschaftsberatung AG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Holger Plaum Jens Dippel<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

59


60<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat ist von der Geschäftsleitung während<br />

des Geschäftsjahres <strong>2007</strong> über die Geschäftsentwicklung<br />

und über Besonderheiten durch schriftliche und münd-<br />

liche Berichte umfassend unterrichtet worden. In den vier<br />

Aufsichtsratssitzungen am 13.03., 29.06., 25.09. und<br />

07.12.<strong>2007</strong> wurden wesentliche Fragen der Unternehmenspolitik<br />

ausführlich beraten. Der Aufsichtsrat konnte seine<br />

gesetzlich vorgeschriebene Kontrollfunktion gegenüber der<br />

Geschäftsführung wahrnehmen und die ihm im Rahmen<br />

der satzungsmäßigen Zuständigkeit obliegenden Entscheidungen<br />

treffen.<br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> wurden von der gemäß Gesellschafterbeschluss<br />

vom 28.11.<strong>2007</strong> zum Abschlussprüfer bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

WIBERA Wirtschaftsberatung<br />

Aktiengesellschaft, Niederlassung Kassel, geprüft und der<br />

uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt.<br />

Dem Aufsichtsrat lagen der Prüfungsbericht, der Jahresabschluss,<br />

der Lagebericht sowie der ergänzende Bericht der<br />

Geschäftsführung vor. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss<br />

in der von der Geschäftsführung vorgelegten Form.<br />

Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.<br />

Der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und allen Mitarbeitern<br />

spricht der Aufsichtsrat seinen Dank aus.<br />

Kassel, den 19. Juni 2008<br />

Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen<br />

Vorsitzender<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft


62<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong><br />

62 Lagebericht<br />

74 Bilanz<br />

76 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

78 Anhang<br />

84 Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

86 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

87 Bestätigungsvermerk<br />

88 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Lagebericht<br />

Die Städtische Werke AG (STW) hat ihr Ergebnis im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> erneut verbessert. Dabei<br />

standen insbesondere die weitere Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

(EnWG) und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit im Mittelpunkt der Tätigkeiten.<br />

1. Geschäft und Rahmenbedingung<br />

1.1 Gesamtwirtschaftliche und rechtliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Die Energiemärkte in Deutschland werden künftig durch<br />

die Debatte um die Verstärkung des Wettbewerbs geprägt.<br />

Auch das Jahr <strong>2007</strong> war durch die Anpassung an die aus<br />

dem EnWG resultierenden Anforderungen gekennzeichnet.<br />

Wesentliche Punkte hierbei waren die Senkung von Netzentgelten<br />

und die Vereinfachung des Netzzugangs für alle<br />

Lieferanten. Damit verbunden war die Notwendigkeit erheblicher<br />

organisatorischer Änderungen. Weiterhin bestehen<br />

dabei beachtliche Unsicherheiten hinsichtlich der Auslegung<br />

der gesetzlichen Vorgaben. Konsequenz war und ist auch<br />

weiterhin eine Vielzahl von Beschwerdeverfahren gegen die<br />

Beschlüsse der Regulierungsbehörden.<br />

Ein weiteres wesentliches Ziel des EnWG ist die Stärkung<br />

der Verbraucherrechte. Dies wurde in der Umstellung von<br />

den Allgemeinen Versorgungsbedingungen (AVB) auf die<br />

neuen Grundversorgungsverordnungen (StromGVV und<br />

GasGVV) geregelt. In diesen werden den Kunden mehr<br />

Rechte im Umgang mit ihrem Energielieferanten eingeräumt.<br />

Hierzu gehören u. a. Informationsrechte (z. B. Erläuterung<br />

von Preisänderungen), neue Haftungsregelungen<br />

und verkürzte Kündigungsfristen.<br />

Eine Besonderheit ist zudem, dass die rechtlichen Grundlagen<br />

kontinuierlich weiterentwickelt werden. Dies erfolgt<br />

zum einen durch die Verabschiedung weiterer Verord-<br />

nungen und zum anderen durch Festlegungen der Regulierungsbehörden<br />

zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben.<br />

Aktuell bedeutsam sind die Verordnung zur Anreizregulierung<br />

(ARegV) und die Festlegungen zur Abwicklung der<br />

Kundenwechselprozesse. Die ARegV ist am 06.11.<strong>2007</strong><br />

in Kraft getreten und wird ab 01.01.2009 das bislang<br />

bestehende Modell der Kostenkontrolle ablösen. Für die<br />

Kalkulation der Netzerlöse wird dann nicht mehr die<br />

eigene Kostensituation, sondern die Kosten effizienter Netz-<br />

betreiber (Benchmarkunternehmen) ausschlaggebend sein.<br />

Zusätzlich müssen alle Netzbetreiber – auch die Bench-<br />

markunternehmen – eine allgemeine Effizienzsteigerung<br />

realisieren. Der Abbau der ermittelten Ineffizienzen wird<br />

innerhalb von zwei Regulierungsperioden geschehen. Bei<br />

Strom verlaufen die Perioden jeweils über fünf Jahre, bei<br />

Gas ist die 1. Periode auf vier und die 2. Periode auf fünf<br />

Jahre festgelegt. Dabei gilt die Festlegung eines netzwirtschaftlichen<br />

Produktivitätsfortschritts von 1,25 % bzw.<br />

1,50 % in den beiden Regulierungsperioden für alle Netzbetreiber.<br />

Daraus resultierend besteht die Herausforderung<br />

darin, Kostensenkungen zu realisieren, die sich mindestens<br />

an dem durch die Regulierungsbehörde vorgegebenen<br />

Pfad orientieren.<br />

Das Verfahren zur Genehmigung der beantragten<br />

STW-Netzentgelte Strom 2006 wurde im Mai <strong>2007</strong><br />

abgeschlossen. Die Netzentgelte waren zum 01.05.<strong>2007</strong><br />

entsprechend anzupassen. Die Genehmigung ist bis zum<br />

31.12.<strong>2007</strong> befristet. Der Netzentgeltantrag für 2008 war<br />

bereits zum 30.06.<strong>2007</strong> abzugeben. Die Landesregulierungsbehörde<br />

hat zwischenzeitlich darauf hingewiesen,<br />

dass sie davon ausgeht, dass bei der STW die 100.000-Kundengrenze<br />

überschritten und somit die Bundesnetzagentur<br />

(BNetzA) zuständig sei. Gegen die Weitergabe des Antrags<br />

an die BNetzA hat die STW Widerspruch eingelegt und<br />

die Landesregulierungsbehörde aufgefordert, hierzu einen<br />

förmlichen Beschluss zu fassen, gegen den die STW dann<br />

Rechtsmittel einlegen könnte. Derzeit liegt keine Antwort<br />

der Landesregulierungsbehörde auf diesen Widerspruch<br />

vor.<br />

Daneben wurde auch das Verfahren zur Genehmigung der<br />

beantragten Gas-Netzentgelte 2006 mit der zuständigen<br />

Landesregulierungsbehörde abgeschlossen. Die Netzentgelte<br />

wurden ab 01.10.<strong>2007</strong> angepasst. Die Genehmigung<br />

ist bis zum 31.12.2008 befristet und erstreckt sich<br />

somit auch auf das Jahr 2008, sodass kein neuer Netzentgeltantrag<br />

zum 30.09.<strong>2007</strong> mehr abgegeben werden<br />

musste.<br />

Da die STW nach eigener Auffassung sowohl im Strom- als<br />

auch im Gasbereich weniger als 100.000 Kunden habe,<br />

erfolgt kein gesellschaftsrechtliches Unbundling zwischen<br />

Netz und Energievertrieb. Über die Ermittlung der Kundenzahl<br />

konnte mit der BNetzA allerdings noch keine Einigung<br />

erzielt werden. Die BNetzA hat hierzu ein formelles<br />

Verfahren eingeleitet. Ein Beschluss liegt allerdings noch<br />

nicht vor. Gegebenenfalls muss der Klageweg beschritten<br />

werden.<br />

Die Europäische Union (EU)-Wettbewerbskommission hat<br />

am 27.09.<strong>2007</strong> weitere Pläne zur Zukunft der Energiewirtschaft<br />

vorgestellt. Darin enthalten ist auch das sogenannte<br />

„Ownership Unbundling“. Danach sollen im Wesentlichen<br />

die Energieversorger ihre Gesellschaften für den Betrieb der<br />

Stromnetze verkaufen oder die Netze einem unabhängigen<br />

Systembetreiber überlassen. Davon betroffen wären die<br />

Eigentümer überregionaler Hochspannungsleitungen. Eine<br />

Übertragung dieses Konzepts auch auf Verteilnetzbetreiber<br />

ist zwar nicht ausgeschlossen, gilt derzeit aber als unwahrscheinlich.<br />

Welche Auswirkungen sich insgesamt auf die Wettbewerbsintensität<br />

und die Strukturen der Energiemärkte<br />

ergeben, ist noch nicht hinreichend abschätzbar.<br />

63


64<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Insbesondere in der näheren Zukunft wird der Wettbewerb<br />

weiter zunehmen. Bereits im Jahr <strong>2007</strong> sind neue bundes-<br />

weite Angebote etabliert worden, was auch mit einer<br />

Erhöhung der Wechselquoten von Privatkunden verbunden<br />

war. Offensichtlich ist, dass – wie in der Vergangenheit<br />

auch – einige Anbieter dabei Preise anbieten, die langfristig<br />

nicht auskömmlich sind. Möglicherweise wird das dazu<br />

führen, dass die über die Anreizregulierung weiter sinkenden<br />

Netzentgelte nicht an die Kunden weitergegeben<br />

werden, sondern dazu genutzt werden, die Lieferantenmargen<br />

wieder zu erhöhen. Dabei wird der Wettbewerb<br />

bislang fast ausschließlich auf der Preisebene geführt.<br />

Die Sensibilität für die eigenen Energiekosten ist bei den<br />

Kunden enorm gestiegen. Die aktuellen Wechselraten in<br />

Deutschland zeigen, dass sich innerhalb weniger Monate<br />

die Anzahl der Haushalte, welche ihren Versorger gewechselt<br />

haben, mehr als verdoppelt hat. Die Transparenz im<br />

Markt ist mit dieser Entwicklung allerdings fast vollständig<br />

verloren gegangen – trotz Internetpreisvergleichen. Nur<br />

Anbieter mit einem hohen Vertrauen bei den Kunden<br />

konnten sich von dieser Entwicklung zumindest teilweise<br />

abkoppeln. Die STW setzt dabei ganz bewusst auf Kundennähe<br />

und faire Preise. Neben den Preisentwicklungen<br />

sind weitere strukturelle Änderungen im Energiemarkt zu<br />

erwarten. Dies kommt in einer zunehmenden Kooperationsbereitschaft,<br />

insbesondere bei kommunalen Versorgungsunternehmen,<br />

zum Ausdruck.<br />

Eine ebenfalls weitreichende Entscheidung der BNetzA<br />

betrifft die Organisation von Gastransporten. Neue<br />

Verträge dürfen nur noch auf der Basis des sogenannten<br />

„Zweivertragsmodells“ abgeschlossen werden, da das<br />

Einzelvertragsmodell als missbräuchlich eingestuft wurde.<br />

Das Einzelbuchungsmodell sah vor, Gastransporte aufgrund<br />

einer Kette von Einzelverträgen mit allen beteiligten<br />

Netzbetreibern zu realisieren. Demgegenüber führt das<br />

„Zweivertragsmodell“ nur noch zum Abschluss eines<br />

Einspeise- und eines Ausspeisevertrages. Bestehende integrierte<br />

Verträge (Gaslieferung inkl. Netznutzung) sind auf<br />

ihren Anpassungsbedarf hin zu überprüfen.<br />

Neben den aufgeführten Veränderungen im Strom- und<br />

Gasbereich ergeben sich auch im Wasserbereich neue<br />

Herausforderungen durch die Aktivitäten der Landeskartellbehörden<br />

bei der Kontrolle der Wasserpreise. Die Landeskartellbehörden<br />

haben bereits in mehreren Bundesländern<br />

angekündigt, die Wasserpreise kartellrechtlich zu überprüfen<br />

und Wasserversorgungsunternehmen gegebenenfalls<br />

zu Preissenkungen zu zwingen. In Hessen hat das Kartell-<br />

amt Anfang <strong>2007</strong> eine kartellrechtliche Prüfung gegen acht<br />

Wasserversorger eingeleitet. Zum Teil wurden Missbrauchsverfügungen<br />

ausgesprochen oder Preissenkungen im Verhandlungswege<br />

vereinbart. Ein hessischer Wasserversorger<br />

hat gegen die verordnete Preissenkung Beschwerde beim<br />

Oberlandesgericht Frankfurt eingelegt; diese hat aufschiebende<br />

Wirkung. Von der STW wurden Anfang des Jahres<br />

Daten zur Wasserversorgung seitens des Kartellamts abgefragt.<br />

Die Abfrage wurde seitens der Landeskartellbehörde<br />

im Oktober <strong>2007</strong> ergänzt. Zwischenzeitlich wurden die geforderten<br />

Daten im Februar 2008 an die Behörde gesandt.<br />

Derzeit liegt keine Antwort der Behörde vor.<br />

1.2 Beschaffung<br />

Auf den Beschaffungsmärkten für Strom werden die<br />

Energiepreise von den Börsennotierungen an der European<br />

Energy Exchange (EEX), der Leipziger Strombörse,<br />

geprägt. Der deutsche Energiemarkt war zu Beginn des<br />

Jahres <strong>2007</strong> durch nachgebende Strom- und Gaspreise, ein<br />

Überangebot an CO -Zertifikaten und eine extrem warme<br />

2<br />

Witterung geprägt. Die großen Preisveränderungen bei<br />

den strombeeinflussenden Energieträgern (Öl, Gas, CO - 2<br />

Zertifikate etc.) führten <strong>2007</strong> zu einer erhöhten Volatilität<br />

beim Strompreis. Die Strompreise im Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />

sind nach einer kurzen Schwächephase im Februar aufgrund<br />

des Einbruchs der CO -Notierungen kontinuierlich<br />

2<br />

angestiegen und haben zum Jahresende die Höchstwerte<br />

erreicht. Die Notierungen für CO -Zertifikate haben sich in<br />

2<br />

Abhängigkeit von der Handelsperiode unterschiedlich entwickelt.<br />

Das Überangebot an Emissionsrechten führte zu<br />

einem Zusammenbruch der CO -Notierungen in der ersten<br />

2<br />

Handelsperiode 2005 – <strong>2007</strong> und damit zu einer massiven<br />

Wertsenkung der Emissionsrechte. Der Durchschnittspreis<br />

<strong>2007</strong> betrug für die Tonne 0,70 EUR. Der zunehmende<br />

Gaspreis und die höheren Reduktionsziele haben dagegen<br />

die Preise für CO -Zertifikate für die zweite Handelsperiode<br />

2<br />

2008 – 2012 deutlich ansteigen lassen.<br />

In der Zukunft wird vor allem aufgrund des international<br />

steigenden Energiebedarfs und des steigenden Anteils<br />

regenerativer Energien bei allen Energieträgern von anziehenden<br />

Preisen ausgegangen. Einen wesentlichen Einfluss<br />

auf die Erzeugungspreise wird auch die Weiterentwicklung<br />

des Kraftwerksparks haben. Neben der Frage hinsichtlich<br />

der Laufzeiten von Atomkraftwerken entstehen zunehmend<br />

auch öffentliche Diskussionen über den geplanten<br />

Bau weiterer Kohlekraftwerke. Daneben spielt die Weiterentwicklung<br />

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG),<br />

des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) und des<br />

Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes (TEHG) eine Rolle<br />

für die Preisentwicklung.<br />

Mit Hilfe des TEHG sollen die CO -Emissionen in Deutsch-<br />

2<br />

land insgesamt gesenkt werden. Die gesetzliche Grundlage<br />

für die Zuteilung für die 2. Emissionshandelsperiode bildet<br />

das Zuteilungsgesetz (ZuG), welches zum 11.08.<strong>2007</strong> – mit<br />

dem Ziel, eine weitere deutliche Reduzierung des CO -Aus- 2<br />

stoßes zu erreichen – in Kraft getreten ist. Darin werden<br />

u. a. die Regeln definiert, nach welchen die Anlagenbetreiber<br />

in den Jahren 2008 bis 2012 mit Emissionsrechten<br />

ausgestattet werden. Die Basis hierfür stellt der Nationale<br />

Allokationsplan 2008 – 2012 dar.<br />

Für das EEG und das KWKG werden zurzeit Novellierungen<br />

in den politischen Gremien diskutiert. Gefördert werden<br />

sollen nach Regierungsplänen der Bau von hocheffizienten<br />

Neuanlagen und Modernisierungen, die bis Ende 2014<br />

ihren Dauerbetrieb aufgenommen haben sowie neue oder<br />

ausgebaute Wärmenetze, die bis Ende 2020 mit dem<br />

Dauerbetrieb begonnen haben. KWK-Anlagen mit mehr<br />

als 50 kW sollen sechs Jahre lang gefördert werden, wobei<br />

el<br />

die Förderung begrenzt wird. KWK-Anlagen mit bis zu<br />

50 kW erhalten acht Jahre lang einen nach dem Jahr der<br />

el<br />

Inbetriebnahme gestaffelten, konstanten Zuschlag. Die<br />

STW betreibt fünf KWK-Anlagen – davon drei in Kassel<br />

(„Hasenhecke“, „Fichtnerstraße“ sowie eine seit <strong>2007</strong><br />

neu in Betrieb genommene Anlage in der „Kurhessen<br />

Therme“) – mit jeweils mehr als 50 kW . el<br />

Am 30.10.<strong>2007</strong> hat das Bundesumweltministerium (BMU)<br />

einen novellierten Entwurf des EEG vorgelegt. Während<br />

das derzeitige EEG bis zum Jahr 2020 einen Anteil erneuerbarer<br />

Energien an der Stromversorgung von mindestens<br />

20 % anstrebt, verfolgt der Novellierungsentwurf das Ziel,<br />

diesen Anteil bis 2020 auf mindestens 25 bis 30 % und<br />

danach kontinuierlich weiter zu erhöhen. Der im EEG angelegte<br />

Fördermechanismus, wonach Anlagenbetreiber einen<br />

Anspruch gegen den Netzbetreiber auf Netzanschluss<br />

sowie auf Abnahme, Übertragung und Vergütung des<br />

eingespeisten Stroms erhalten, bleibt im Wesentlichen<br />

unangetastet.<br />

Die Neuregelung umfasst vor allem eine verstärkte Privilegierung<br />

von Anlagen mit einer Leistung von 5 MW . Mit el<br />

dieser Vorgabe wird aufgrund der gekoppelten Erzeugung<br />

zugleich auch der Rahmen für die thermische Leistung<br />

vorgegeben. Neben der Privilegierung von Anlagen mit<br />

einer Leistung bis 5 MW sieht der Entwurf für das EEG<br />

el<br />

2009 auch beim Brennstoff wesentliche Änderungen vor.<br />

Förderfähig sind zukünftig nur noch Anlagen, die mit<br />

Brennstoffen betrieben werden, die in einer Anlage zum<br />

EEG 2009 ausdrücklich anerkannt sind („Positiv-Liste“). Die<br />

vom EEG 2009 geplante „Positiv-Liste“ enthält gegenüber<br />

der bislang maßgeblichen Biomasse-Verordnung (VO)<br />

deutliche Einschränkungen, so wird z. B. der Einsatz von<br />

Altholz oder Sägewerksprodukten zukünftig nicht mehr<br />

unterstützt.<br />

Die Preisentwicklung auf dem Gasmarkt ist weiterhin<br />

stark durch die Kopplung an den Referenzpreis des Rohöls<br />

geprägt. Im Verlauf des Geschäftsjahres <strong>2007</strong> wurde der<br />

Gaspreis durch preistreibende Impulse von den Rohstoffmärkten<br />

beeinflusst. Der Gaspreis ist im Verlaufe des Jahres<br />

<strong>2007</strong> aufgrund der gestiegenen Ölnotierungen angestiegen.<br />

Ende des Jahres lag der Preis um rd. 6 % über dem<br />

Wert zu Jahresbeginn.<br />

Die weltweit anziehende Nachfrage nach Erdgas und -öl<br />

wird auch zukünftig für einen hohen Gaspreis sorgen.<br />

Ohne Wettbewerb auf der Lieferantenseite wird sich für<br />

die Endkunden kein nennenswerter Wettbewerb einstellen<br />

können. Die Gasbeschaffung der STW erfolgt weiter über<br />

die Einkaufsgemeinschaft mit der Gas-Union GmbH (GU).<br />

Diese verfügt im Großhandel über diverse Beschaffungsoptionen<br />

und kann durch gebündelte Nachfrage günstige<br />

Konditionen realisieren.<br />

Im Rahmen der Beschaffungsstrategie der STW wird die<br />

Differenz aus der Endkundenabsatzprognose und der<br />

Eigenerzeugung der Kasseler Fernwärme GmbH (KFW)<br />

und Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW) am Markt<br />

beschafft. Diese Menge wird unter Berücksichtigung<br />

der Abnahmeverpflichtung aus dem EEG über Standardhandelsprodukte<br />

am Großhandelsmarkt eingekauft. Dabei<br />

wird sichergestellt, dass das Spotpreis- und Ausgleichsenergierisiko<br />

der STW auch ohne eigenen Bilanzkreis<br />

minimiert wird. Wie im Vorjahr lieferte das „Energiemanagementsystem“<br />

die Erzeugungsfahrpläne für die<br />

Anlagen der KFW.<br />

Maßgebend für das Strompreisniveau, sowohl auf der<br />

Beschaffungs- als auch auf der Verkaufsseite, bleiben die<br />

Preise an der EEX (abhängig von den Rahmenparametern<br />

durch politische Einflüsse, Witterungsbedingungen etc.).<br />

Im Mittel liegt das Preisniveau für die Beschaffung des<br />

Jahres 2008 über dem Niveau des Jahres <strong>2007</strong>. Der Ausbau<br />

der regenerativ erzeugten Strommengen wird sich auch in<br />

den nächsten Jahren fortsetzen. Damit verbunden ist auch<br />

eine weitere Steigerung der Strombeschaffungskosten im<br />

Rahmen der Pflichtabnahme nach dem EEG.<br />

65


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Aufgrund des Beschlusses der BNetzA Ende 2006 zum<br />

Kooperationsvertrag für den Netzzugang Gas müssen alle<br />

Gaslieferungen vom virtuellen Handelspunkt eines Markt-<br />

gebiets zum letztverbrauchenden Kunden im Rahmen von<br />

zwei Verträgen (Einspeisevertrag in das Marktgebiet und<br />

Ausspeisevertrag beim Kunden) abgewickelt werden. Mit<br />

diesem Beschluss entfällt die Liefermöglichkeit am „City-<br />

Gate“, also an den Übergabestationen „Lohfelden“ und<br />

„Bunsenstraße“. Der Erdgasliefervertrag mit der GU musste<br />

daher zum 01.10.<strong>2007</strong> entsprechend den Vorgaben<br />

umgestellt werden. Die eigentliche Umstellung erfolgte<br />

preisneutral. Zusätzlich hat die GU zum 01.10.<strong>2007</strong><br />

Änderungen in der Preisformel angeboten. Bisher war der<br />

Gas-Arbeitspreis ausschließlich an die Entwicklung des<br />

Preises für leichtes Heizöl gekoppelt, in Zukunft wird auch<br />

die Entwicklung des Preises für schweres Heizöl mit 10 %<br />

in die Bildung des Gaspreises eingehen.<br />

1.3 Markt und Umfeld<br />

Mit einer umfangreichen Wachstumsstrategie stellt sich<br />

die STW den zukünftigen Herausforderungen des Marktes.<br />

Im Fokus dieser Strategie steht die Expansion außerhalb<br />

des angestammten Liefergebietes. Durch externen Strom-<br />

vertrieb an Sondervertrags- und Energiedienstleistungs-<br />

kunden, die Erschließung von Potenzialen bei Bündel-<br />

kunden und die deutschlandweite Belieferung von<br />

Privatkunden – auch über neue Vertriebswege wie z. B.<br />

das Internet – erwartet die STW deutliche Umsatz- und<br />

Ergebniszuwächse.<br />

In diesem Zusammenhang werden auch Kooperationen<br />

mit anderen Energieversorgern eine besondere Rolle<br />

spielen. Mit der Beteiligung an der Vertriebsplattform der<br />

Trianel Energie GmbH (TSG) hat sich die STW bereits in<br />

Richtung des bundesweiten Energievertriebs geöffnet. Seit<br />

September <strong>2007</strong> werden in enger Zusammenarbeit mit der<br />

TSG bundesweit verschiedene Stromprodukte angeboten,<br />

die ausschließlich über das Internet vertrieben werden.<br />

Insbesondere der Tarif „HalloSpar“, bei dem Stromsparen<br />

aktiv gefördert wird, erfreut sich eines großen Interesses.<br />

Zurzeit wird geprüft, ob es sinnvoll ist, unter eigenem<br />

Namen eine bundesweite Belieferung von Privatkunden<br />

anzubieten.<br />

Eine weitere Säule für das künftige Wachstum wird das<br />

Geschäftsfeld der Energiedienstleistungen inklusive<br />

Lösungen rund um das Thema Erneuerbare Energien sein.<br />

Neben dem Geschäftsfeld Contracting, für das die STW<br />

schon länger sehr gut aufgestellt ist, werden auch die<br />

Themen Biomasse und Biogas sowie Areal- und Objektnetze<br />

in Zukunft eine Rolle spielen. Für die zukünftige<br />

Markterschließung werden die guten Referenzen in diesen<br />

Bereichen wertschöpfend wirken. Trotz alledem wird sich<br />

das geplante Wachstum nicht ohne finanzielle, personelle<br />

und informationstechnologische Weichenstellungen erreichen<br />

lassen. Auch Kooperationen mit anderen Stadtwerken<br />

oder Anlagenbauern können in der Umsetzung wertvolle<br />

Zeit sparen. Das Wachstumsprojekt ist auf mehrere Jahre<br />

angelegt und eine strategische Richtungsentscheidung für<br />

die zukünftigen Aufgaben des Unternehmens.<br />

Die Klimaschutzdiskussion hat dazu geführt, dass Ökostromangebote<br />

wieder verstärkt vom Kunden nachgefragt<br />

werden. Aufgrund der hohen Preise solcher Ökotarife<br />

haben sich bislang nur wenige Kunden für ein solches<br />

Produkt entschieden. Dass Ökologie und Wirtschaftlichkeit<br />

miteinander zu vereinbaren sind, beweist die STW seit<br />

November <strong>2007</strong>. Durch die Umstellung aller Privatkunden<br />

in Kassel, ohne Aufpreis auf sauberen Naturstrom, nehmen<br />

die STW eine Vorreiterfunktion für umweltgerechte Stromerzeugung<br />

in Deutschland ein. Der Naturstrom kommt zu<br />

100 % aus regenerativer Erzeugung. Die positiven Folgen<br />

sind dementsprechend beeindruckend: 197.000 t CO2 werden pro Jahr durch die Kasseler Haushalte eingespart.<br />

Zusätzlich bietet die STW weiterhin das Ökostromprodukt<br />

„nahstrom“ an. Der darüber vermarktete Strom wird<br />

ausschließlich aus Kasseler Anlagen gewonnen (Wasserkraft<br />

und Photovoltaik). Die STW garantiert, den hierfür<br />

erhobenen Preisaufschlag in neue Anlagen zur regenerativen<br />

Stromerzeugung zu investieren. Dieses Produkt wird<br />

vom Öko-Institut e. V., Freiburg über das Label OK Power<br />

zertifiziert.<br />

Ab 01.07.2008 wird der Energieausweis zur Pflicht bei<br />

Vermietung, Verkauf und Leasing von Immobilien. Ein<br />

Interessent für ein Objekt soll somit den Energieverbrauch<br />

der Immobilie abschätzen können. Die Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft mbH Hessen (GWH) hat<br />

beschlossen, ca. 1.100 Wohneinheiten in Kassel und<br />

Umland auf ihre energetischen Qualitäten prüfen zu lassen.<br />

Um die große Anzahl von Objekten zu analysieren, hat sie<br />

die Energieberatung der STW mit der Erstellung der<br />

Energieausweise beauftragt. Damit konnte das<br />

Produktportfolio der STW im Bereich der Dienstleistungs-<br />

angebote für Hauseigentümer wesentlich weiterentwickelt<br />

werden. Auf diesem Wege ergeben sich zusätzliche<br />

Potenziale zur Kundenbindung und Neukundengewinnung.<br />

Ziel des Projektes GPKE (Einheitliche Geschäftsprozesse zur<br />

Kundenbelieferung mit Elektrizität) ist es, die Umsetzung<br />

der nach der Beschlussfassung BK6-06-009 der BNetzA<br />

festgelegten einheitlichen Geschäftsprozesse und Datenformate<br />

zur elektronischen Abwicklung der Belieferung von<br />

Kunden mit Elektrizität durchzuführen. Folgende Prozesse<br />

sind zu automatisieren: Lieferantenwechsel, Lieferbeginn<br />

und -ende, Ersatzversorgung, Zählerstands- und -werteübermittlung,<br />

Stammdatenänderung, Geschäftsdatenabfrage<br />

und Netznutzungsabrechnung. Zur Abwicklung<br />

dieser Datenaustauschprozesse sind standardisierte<br />

Datenformate vorgeschrieben. Eine Teilproduktivsetzung<br />

betreffend der Prozesse des Lieferantenwechsels ist seitens<br />

der STW am 27.08.<strong>2007</strong> erfolgt.<br />

Die BNetzA hat im August <strong>2007</strong> die Beschlussfassung<br />

BK7-06-67 „Geschäftsprozesse Lieferantenwechsel Gas“<br />

in Kraft gesetzt. Demnach ist der elektronische Datenaustausch<br />

auch für die Sparte Gas analog zu den Prozessen<br />

der GPKE ab dem 01.08.2008 umzusetzen.<br />

Im Rahmen des novellierten EEG werden u. a. Biogas-Anlagen<br />

durch eine feste Einspeisevergütung in Abhängigkeit<br />

von der Anlagengröße und der eingesetzten Substrate<br />

für 20 Jahre gefördert. Die STW wird voraussichtlich<br />

Ende 2008 gemeinsam mit landwirtschaftlichen Partnern<br />

am Standort Homberg (Efze) eine auf der Basis von<br />

nachwachsenden Rohstoffen betriebene Biogas-Anlage<br />

in Betrieb nehmen. Mit dem dort erzeugten und in das<br />

Ferngasnetz eingespeisten Biogas können an anderer<br />

Stelle umweltfreundliche Blockheizkraftwerke mit einer<br />

elektrischen Gesamtleistung von etwa 1.400 kW betrieben<br />

werden. Die Stadtverordnetenversammlung hat am<br />

03.09.<strong>2007</strong> der Beteiligung der STW an der Biogas Verwaltungs-GmbH<br />

und der Biogas Homberg GmbH & Co. KG<br />

zugestimmt.<br />

In der Sparte Wasser werden in verschiedenen Kasseler<br />

Umlandgemeinden weiterhin erfolgreich Betriebsführungen<br />

durchgeführt. Die STW – als größtes zertifiziertes<br />

Wasserversorgungsunternehmen in Nordhessen –<br />

bietet dabei individuelle Dienstleistungen (Labordienstleistungen,<br />

Planung und Durchführung von Netzsanierungen<br />

und -ausbau) bis hin zur Übernahme der technischen<br />

Betriebsführung der Gemeinden Fuldabrück,<br />

Calden und des Wasserbeschaffungsverbandes Dörnberg<br />

an.<br />

Um die Servicequalität weiter zu verbessern, wurde Anfang<br />

<strong>2007</strong> eine systematische Erfassung und Abarbeitung<br />

der eingehenden Beschwerden eingerichtet. Die Ziele<br />

des dezentralen Beschwerdemanagements lassen sich<br />

erreichen, wenn für unzufriedene Kunden leicht zugängliche<br />

Beschwerdekanäle vorhanden sind, eine sach- und<br />

problemgerechte Beschwerdereaktion und -bearbeitung<br />

erfolgt sowie Beschwerden systematisch hinsichtlich ihres<br />

informatorischen Gehalts ausgewertet werden. Dabei<br />

stehen insbesondere Mitarbeiter der Bereiche Kundenservice,<br />

Vertrieb, Bau sowie Betrieb von Versorgungsnetzen,<br />

Wassergewinnung und der Bäderbetriebe als<br />

geschulte Ansprechpartner für die Beschwerdebearbeitung<br />

zur Verfügung. Dies ist ein wesentlicher Baustein der<br />

Kundenbindungsstrategie. Darüber hinaus wurde Mitte des<br />

Jahres <strong>2007</strong> ein Sprachportal (Telefonrouter) bei der STW<br />

eingeführt. Damit werden eine bessere Erreichbarkeit und<br />

eine höhere Servicequalität im Kundenservice erzielt.<br />

1.4 Optimierungsprojekte und interne Steuerung<br />

Im Rahmen der Genehmigungsverfahren zu den Netzentgelten<br />

haben sich auch neue Anforderungen an die<br />

Controllingsysteme ergeben. Neben der Erarbeitung<br />

der Netzentgeltkalkulationen stellen insbesondere die<br />

Dokumentation der Kalkulationsgrundlagen und die<br />

Risikoanalyse potenzieller Netzentgeltsenkungen besondere<br />

Anforderungen. Hierzu wurden sowohl die betriebswirtschaftlichen<br />

als auch die DV-technischen Grundlagen<br />

wesentlich verbessert. Zudem waren geeignete Analyseverfahren<br />

hinsichtlich potenzieller Auswirkungen der zukünftigen<br />

Anreizregulierung zu entwickeln.<br />

Ähnliche Anforderungen ergeben sich durch das rechnerische<br />

Unbundling. Dieses wird aus den gleichen Profit-<br />

Center-Strukturen abgeleitet, die auch Basis für die Netzentgeltkalkulationen<br />

sind. Dies macht wiederum eine intensive<br />

Abstimmung beider Prozesse notwendig.<br />

Auf der Kostenseite wird neben den kontinuierlichen<br />

Optimierungsmaßnahmen auch mit der Notwendigkeit<br />

eines weiteren unternehmensweiten Restrukturierungsprojekts<br />

gerechnet. Dieses würde an die umfassenden<br />

Optimierungsprojekte aus der Vergangenheit anknüpfen.<br />

Die Vorgaben zur Kostensenkung können jedoch erst<br />

entwickelt werden, wenn die Auswirkungen der Anreiz-<br />

regulierung genauer einzuschätzen sind. Die entsprechen-<br />

den Berechnungen werden zurzeit erstellt.<br />

Die STW optimieren ständig ihre technischen Anlagen, um<br />

den sich verändernden technischen Anforderungen Rech-<br />

nung zu tragen beziehungsweise den Kundenwünschen<br />

gerecht zu werden. Dabei haben die STW und das<br />

Mercedes Benz Werk Kassel der Daimler AG im Juni <strong>2007</strong><br />

66 67


68<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

im Industriepark Mittelfeld ein neues Umspannwerk (UW)<br />

in Betrieb genommen. Insgesamt haben die beiden Partner<br />

rund 7,6 Mio. EUR in die moderne Versorgungstechnik<br />

investiert. Das UW ersetzt zwei ältere Anlagen und soll für<br />

die Daimler AG und für den gesamten Industriestandort<br />

Mittelfeld eine bessere Versorgungssicherheit garantieren.<br />

Nach dem erfolgreichen Betrieb des Laufwasserkraftwerks<br />

Neue Mühle wird gegenwärtig untersucht, inwieweit<br />

eine Erweiterung der Anlage technisch und wirtschaftlich<br />

sinnvoll sein kann. Dabei wird ebenfalls auf das EEG und<br />

die dort fixierten attraktiven Einspeisevergütungen zurückgegriffen.<br />

Zudem verfolgt die STW Optimierungen in der Trinkwasserversorgung<br />

durch die Erarbeitung langfristiger Investitionsund<br />

Instandhaltungsstrategien. An dem übergeordneten<br />

Ziel, ein Konzept zu erarbeiten, das unter Beibehaltung der<br />

derzeitig hohen Versorgungsqualität und Sicherheit eine<br />

Senkung der Bau-, Instandhaltungs- und Betriebskosten<br />

mit sich bringt (Netzkonzept Wasser), wird kontinuierlich<br />

gearbeitet. Für die Wassergewinnung und -verteilung werden<br />

zurzeit Planungen zur mittelfristigen Optimierung des<br />

Anlagenbestandes und der Betriebskosten angestellt. Ziel<br />

ist es, notwendige Investitionen zukunftsorientiert für eine<br />

langfristig leistungsfähige Wasserversorgung einzusetzen<br />

und dabei die Versorgungssicherheit bei optimierten Kosten<br />

langfristig sicherzustellen. Ein besonderer Schwerpunkt<br />

dabei ist die langfristige Anpassung des Anlagenbestands<br />

an die Bedarfsänderungen, die sich aus der zu erwartenden<br />

Bevölkerungsentwicklung ergeben können. Im Einzelnen<br />

werden folgende Maßnahmen geprüft:<br />

• Optimierung der Netzstruktur zur Reduzierung der Transportwege<br />

des Wassers,<br />

• Optimierung der geografischen Verteilung des Speichervolumens,<br />

• Reduzierung der Leitungsdimensionen im Hauptleitungsnetz<br />

und<br />

• Anpassung der Zonenaufteilung zur verbesserten Überwachung<br />

der Wasserverluste.<br />

Wie bereits beim Stromnetz, soll auf diesem Wege ein<br />

langfristiges Investitions- und Instandhaltungskonzept<br />

entwickelt werden, das den aktuellen Zustand sukzessive<br />

in einen als optimal erkannten Zielzustand überführen<br />

soll. Neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten spielen hier<br />

auch die Versorgungssicherheit und die Nachhaltigkeit der<br />

Bewirtschaftung eine besondere Rolle. Diese Maßnahmen<br />

sind gerade auch im Rahmen der verstärkten Aktivitäten<br />

der Landeskartellbehörde zur Überprüfung der Wasser-<br />

preise relevant. Die Landeskartellbehörde hat <strong>2007</strong> von der<br />

STW und anderen hessischen Wasserversorgern umfangreiche<br />

Daten abgefragt, um zu überprüfen, ob missbräuchlich<br />

überhöhte Preise existieren. Aus Sicht der STW zeigen<br />

diese Daten – gerade auch in Verbindung mit den in den<br />

vergangenen Jahren bereits durchgeführten Optimierungen<br />

– dass die STW Wasser keinesfalls zu missbräulichen<br />

Preisen liefert.<br />

2. Analyse des Geschäftsverlaufes<br />

2.1 Ertragslage<br />

Die Umsatzerlöse in den Kernsparten Strom, Gas, Wasser<br />

und Energiedienstleistungen (EDL) sind gegenüber dem<br />

Vorjahreswert von 314,9 Mio. EUR um 6,5 % auf insgesamt<br />

294,6 Mio. EUR zurückgegangen.<br />

<strong>2007</strong><br />

Mio.<br />

EUR<br />

2006<br />

Mio.<br />

EUR<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Strom 99,4 90,3 +10,1<br />

Gas 163,5 194,0 –15,7<br />

Wasser 22,4 22,7 –1,3<br />

EDL 9,3 7,9 +17,7<br />

Gesamt 294,6 314,9 –6,5<br />

Außerhalb der Kernsparten wurden im Berichtsjahr<br />

Umsatzerlöse von 37,9 Mio. EUR (Vorjahr 37,4 Mio. EUR)<br />

erzielt. Die Umsatzerlöse Straßenbeleuchtung lagen mit<br />

1,8 Mio. EUR leicht über dem Vorjahresniveau (Vorjahr<br />

1,7 Mio. EUR). Die Umsatzerlöse der Bäder in Höhe von<br />

0,6 Mio. EUR lagen witterungsbedingt unter dem Vorjahresniveau.<br />

Die Verteilung der Umsatzerlöse nach Sparten stellt sich<br />

wie folgt dar:<br />

Strom 29,9 %<br />

Gas 49,2 %<br />

Wasser 6,7 %<br />

EDL 2,8 %<br />

Sonstige 11,4 %<br />

Umsatzerlöse in Mio. Euro<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

99,4<br />

90,3<br />

163,5<br />

194,0<br />

22,4<br />

22,7<br />

9,3<br />

7,9<br />

Strom Gas Wasser EDL<br />

Im Strommarkt führten die großen Preisveränderungen<br />

bei den strombeeinflussenden Energieträgern (Öl, Gas,<br />

CO -Zertifikate etc.) <strong>2007</strong> zu einer erhöhten Volatilität<br />

2<br />

beim Strompreis. Die Strompreise im Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />

sind nach einer kurzen Schwächephase im Februar aufgrund<br />

des Einbruchs der CO -Notierungen kontinuierlich<br />

2<br />

angestiegen und haben zum Jahresende die Höchstwerte<br />

erreicht. Die STW hat zum 01.09.<strong>2007</strong> die Strompreise im<br />

Haushalts- und Gewerbekundensegment den gestiegenen<br />

Beschaffungskosten angepasst. Es ist allerdings festzustellen,<br />

dass die Wettbewerbsintensität deutlich zugenommen<br />

hat. Weitere Preissteigerungen auf der Beschaffungsseite<br />

sind zu erwarten.<br />

In der Sparte Strom wurde ein Absatzzuwachs, insbesondere<br />

durch erfolgreiche Akquisitionen im Sondervertragskundenbereich,<br />

realisiert. Die Umsatzerlöse wurden auf<br />

99,4 Mio. EUR (Vorjahr 90,3 Mio. EUR) gesteigert. Auch im<br />

Sondervertragsbereich konnten noch im Berichtsjahr die<br />

erheblichen Kostensteigerungen auf der Beschaffungsseite<br />

an die Kunden weitergegeben werden.<br />

Nach wie vor hatte die bundesweite Einspeisung von<br />

Strommengen gemäß EEG auch im Berichtsjahr eine<br />

steigende Tendenz. Damit stellen diese Stromerzeugungsmengen<br />

somit einen kostenerhöhenden Faktor für die STW<br />

dar. Die STW ist – wie alle anderen Stromversorgungsunternehmen<br />

– verpflichtet, eine bundeseinheitliche Quote<br />

des in EEG-Anlagen erzeugten Stroms zu den gesetzlich<br />

definierten, über dem Markt liegenden Preisen abzunehmen.<br />

Die Umsatzerlöse in der Sparte Gas sind gegenüber<br />

dem Vorjahr sowohl mengen- als auch preisbedingt um<br />

30,5 Mio. EUR auf 163,5 Mio. EUR gefallen. Dabei ist der<br />

Rückgang in der warmen Witterung, insbesondere im<br />

ersten Quartal <strong>2007</strong>, begründet.<br />

In der Wassersparte ist die Absatzmenge mit 10,6 Mio. m³<br />

(Vorjahr 10,7 Mio. m³) leicht zurückgegangen. Daraus<br />

resultiert auch der Rückgang der Umsatzerlöse auf<br />

22,4 Mio. EUR (Vorjahr 22,7 Mio. EUR).<br />

Die Umsatzerlöse in der Sparte EDL konnten auf<br />

9,3 Mio. EUR (Vorjahr 7,9 Mio. EUR) deutlich gesteigert<br />

werden. Ursache sind die Akquisitionserfolge der Jahre<br />

2006 und <strong>2007</strong> sowie die vertraglich fixierte Weitergabe<br />

des gestiegenen Energiepreisniveaus.<br />

Die STW stellte auch im Berichtsjahr im Rahmen eines<br />

Betriebsführungsvertrages beziehungsweise eines Personalgestellungsvertrages<br />

dem Tochterunternehmen KFW und<br />

dem Schwesterunternehmen MHKW Mitarbeiter zur Verfü-<br />

Berichtsjahr (<strong>2007</strong>)<br />

Vorjahr (2006)<br />

gung. Die daraus resultierenden Erlöse sind in der Position<br />

„sonstige Umsatzerlöse“ enthalten.<br />

Der Materialaufwand betrug im Berichtsjahr<br />

220,6 Mio. EUR (Vorjahr 246,0 Mio. EUR). Der Rückgang<br />

ist neben dem Mengeneffekt insbesondere durch den<br />

günstigen Gas- und Kohleeinkauf bedingt.<br />

Die STW hat <strong>2007</strong> über das KWKG Zuschlagszahlungen von<br />

3,9 Mio. EUR (Vorjahr 3,8 Mio. EUR) an die Betreiber von<br />

KWK-Anlagen geleistet (insbesondere an die KFW).<br />

Im Berichtsjahr waren durchschnittlich 921 (Vorjahr 928)<br />

Mitarbeiter für die STW tätig. Der Personalaufwand betrug<br />

47,8 Mio. EUR (48,8 Mio. EUR). Das seit Oktober 2005<br />

geltende Tarifrecht für den Öffentlichen Dienst gilt nicht<br />

unmittelbar für Verkehrs- und Versorgungsunternehmen.<br />

Bei der STW verbleibt es zunächst bei dem bisherigen<br />

Tarifrecht. Es ist beabsichtigt, einen aufwandsneutralen<br />

Wechsel zum 01.01.2009 in den Tarifvertrag Versorgungsbetriebe<br />

vorzunehmen.<br />

Die Abschreibungen lagen mit 20,3 Mio. EUR leicht über<br />

dem Vorjahresniveau von 20,2 Mio. EUR. Dagegen ist der<br />

Zinsaufwand auf 7,0 Mio. EUR deutlich gesunken (Vorjahr<br />

8,4 Mio. EUR). Das Volumen an verzinslichen Konzernverbindlichkeiten<br />

sowie der Bedarf an konzernfremden Mitteln<br />

ist zurückgegangen. Die Zinserträge aus Konzernforderungen<br />

sind aufgrund des geringeren Volumens stärker gesunken<br />

als der Aufwand für Konzernzinsen. Im Saldo ergibt<br />

sich ein um 0,2 Mio. EUR verbessertes Zinsergebnis.<br />

2.2 Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme der STW lag mit 382,4 Mio. EUR über<br />

dem Vorjahresniveau (Vorjahr 368,7 Mio. EUR). Dies ist im<br />

Wesentlichen auf die Steigerung des Sachanlagevermögens<br />

zurückzuführen.<br />

Das Anlagevermögen betrug 319,0 Mio. EUR (Vorjahr<br />

309,9 Mio. EUR). Der Anteil des Anlagevermögens in Höhe<br />

von 83,4 % am Gesamtvermögen spiegelt eine sehr hohe<br />

Anlagenintensität wider.<br />

Die bilanzielle Eigenkapitalquote lag mit 33,1 % über dem<br />

Vorjahresniveau von 32,3 %. Diese Erhöhung resultiert im<br />

Wesentlichen aus der Rücklagenstärkung.<br />

Im Berichtsjahr wurden Bruttoinvestitionen von<br />

31,9 Mio. EUR (Vorjahr 31,7 Mio. EUR) getätigt.<br />

69


70<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Davon entfielen auf die Sparten:<br />

Strom 13,0 Mio. EUR<br />

Gas 3,9 Mio. EUR<br />

Wasser 6,0 Mio. EUR<br />

EDL 2,7 Mio. EUR<br />

Sonstige 6,3 Mio. EUR<br />

Gesamt 31,9 Mio. EUR<br />

Im Vordergrund der Investitionstätigkeiten standen, wie<br />

auch in den Vorjahren, Optimierungs- und Erneuerungs-<br />

maßnahmen im Strom-, Gas- und Wassernetz in Höhe von<br />

22,9 Mio. EUR. Dabei bildete die weitere Umsetzung des<br />

langfristigen Netzkonzeptes Strom den Schwerpunkt der<br />

Investitionsmaßnahmen. Dieses sieht unter anderem eine<br />

Umstellung des 60 kV-Netzes auf ein 110 kV-Netz vor.<br />

Im Rahmen von gemeinsamen Baumaßnahmen mit dem<br />

Kasseler Entwässerungsbetrieb (KEB) und der Stadt Kassel<br />

wurden in der Frankfurter Straße und der Sandershäuser<br />

Straße Erneuerungen an den Versorgungsleitungen von<br />

Strom, Gas und Wasser durchgeführt. Hierfür hat die STW<br />

<strong>2007</strong> insgesamt weitere 2,0 Mio. EUR investiert. In beiden<br />

Fällen wurde die Herstellung der 110 kV-Kabeltrasse weiter<br />

fortgesetzt.<br />

Im Berichtsjahr investierte die STW 1,0 Mio. EUR in eigene<br />

Photovoltaik-Anlagen an den Standorten „Betriebshof<br />

Ost“ und „Königstor“ mit einer Gesamtspitzenleistung von<br />

140 kW. Damit betreibt sie STW nunmehr insgesamt zehn<br />

eigene Photovoltaik-Anlagen. Darüber hinaus forciert die<br />

STW einen systematischen Ausbau öffentlicher Dachflächen<br />

von Photovoltaik-Anlagen in Kassel.<br />

Im Berichtsjahr wurden 2,7 Mio. EUR in EDL-Projekte investiert.<br />

Dabei entfielen im Bereich der Energiedienstleistung<br />

auf den Bau eines Blockheizkraftwerkes für die „Kurhessen<br />

Therme“ 0,4 Mio. EUR. Daneben wurden 0,5 Mio. EUR in<br />

eine Erneuerung der Heizungsanlage für Liegenschaften<br />

der GWH in Fritzlar investiert.<br />

Für die IT-Ausstattung, insbesondere für einen Releasewechsel<br />

von SAP R/3 auf dessen Nachfolger SAP ERP 6.0,<br />

wurden <strong>2007</strong> insgesamt 0,7 Mio. EUR investiert. Diese<br />

Umstellung bietet eine gute Plattform für die anstehenden<br />

Projekte in den Bereichen Unbundling Strom und<br />

Gas, Kopplung der grafischen Informationssysteme,<br />

Einsatz eines Data-Warehouse, Energiebilanzierung und<br />

Kundenservice im Internet. Darüber hinaus wurden<br />

notwendige Voraussetzungen für den Bau eines neuen<br />

Rechenzentrums, so z. B. die Planung und Verlegung der<br />

Trassen für Strom- und Datenkabel, geschaffen und mit<br />

der Errichtung und Ausstattung der Gebäude begonnen.<br />

Der Umzug in die neuen Rechenzentren ist für 2008 vorgesehen.<br />

2.3 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf<br />

Die STW konnte <strong>2007</strong> das Ergebnis trotz deutlicher<br />

Erschwernisse in den Rahmenbedingungen verbessern.<br />

Die Gesamterträge beliefen sich auf 360,6 Mio. EUR<br />

(Vorjahr 383,9 Mio. EUR) und die Aufwendungen auf<br />

339,9 Mio. EUR (Vorjahr 365,7 Mio. EUR). Das Ergebnis<br />

der STW, vor Ergebnisübernahme der KFW, der Ausgleichszahlung<br />

an den Minderheitsaktionär Vattenfall<br />

Europe Hamburg AG (VEH) und vor Ertragsteuern, lag<br />

bei 18,3 Mio. EUR. Gründe für diese positive Ergebnis-<br />

entwicklung waren die Weiterentwicklung von innovativen<br />

Energiekonzepten, intensive Vertriebsaktivitäten zur<br />

Kundengewinnung und -bindung, kontinuierliche Optimierung<br />

der Beschaffungskosten und die frühzeitige Neuausrichtung<br />

auf geänderte Rahmenbedingungen. Darüber<br />

hinaus wurden <strong>2007</strong> der Ausbau von strategischen<br />

Partnerschaften innerhalb und außerhalb der Versorgungsbranche,<br />

die konsequente Nutzung von Synergieeffekten<br />

im Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>)-Konzern<br />

und die Optimierung interner Prozesse forciert.<br />

Auf Basis des Ergebnisabführungsvertrages mit der KFW, an<br />

der die STW 94,9 % hält, wurde der Gewinn der KFW von<br />

2,0 Mio. EUR (Vorjahr 1,1 Mio. EUR) an die STW abgeführt.<br />

Die deutliche Ergebnisverbesserung der KFW resultiert aus<br />

dem Ausbau der Eigenerzeugung, kontinuierlich<br />

durchgeführten Optimierungen an den Kraftwerken, der<br />

erfolgreichen Erschließung weiterer Absatzpotenziale für<br />

Wärme sowie der Preisentwicklung an den Energiemärkten.<br />

An den Minderheitsaktionär VEH wird eine Ausgleichszahlung<br />

von brutto 4,7 Mio. EUR geleistet (Vorjahr<br />

4,4 Mio. EUR). Der verbleibende Jahresüberschuss von<br />

14,3 Mio. EUR wird an die Konzernobergesellschaft <strong>KVV</strong><br />

abgeführt.<br />

Es wurden alle erforderlichen Rückstellungen für<br />

Pensionen, Urlaubsansprüche und sonstige soziale Verpflichtungen<br />

gebildet. Darüber hinaus bestehen entsprechende<br />

Rückstellungen für ausstehende Rechnungen und<br />

für im Geschäftsjahr nicht realisierte Instandhaltungen<br />

sowie für ungewisse Verbindlichkeiten.<br />

STW Bruttoinvestitionen<br />

Strom 13,0 Mio. EUR<br />

Gas 3,9 Mio. EUR<br />

Wasser 6,0 Mio. EUR<br />

EDL 2,7 Mio. EUR<br />

Sonstige 6,3 Mio. EUR<br />

Gesamt 31,9 Mio. EUR<br />

Die Eigenkapitalrentabilität betrug 16,0 % gegenüber<br />

15,2 % im Vorjahr.<br />

Die Anteilseigner haben zur Stärkung der Finanzkraft der<br />

Gesellschaft eine Zuführung zur Kapitalrücklage in Höhe<br />

von 7,4 Mio. EUR vorgenommen.<br />

Nach Ende des Geschäftsjahres sind keine besonderen<br />

Vorgänge angefallen.<br />

3. Risikobericht<br />

Ein wesentliches Ergebnisrisiko liegt in weiteren potenziellen<br />

Netzentgeltsenkungen im Strombereich. Aufgrund<br />

der bereits veröffentlichten Genehmigungsbescheide bei<br />

anderen Unternehmen für den Antrag 2008 der zweiten<br />

Genehmigungsrunde lassen sich erneut relativ deutliche<br />

Kürzungsforderungen der BNetzA erkennen. Die dabei<br />

getroffenen Entscheidungen sind keineswegs durch das<br />

EnWG beziehungsweise die Netzentgeltverordnungen<br />

eindeutig gedeckt. Daher bleibt abzuwarten, inwieweit die<br />

Bescheide der zweiten Genehmigungsphase die Bewertungsgrundlagen<br />

der ersten Genehmigungsrunde berücksichtigen,<br />

beziehungsweise den Netzbetreibern größere<br />

Spielräume gewähren. Aber selbst auf Basis der derzeitigen<br />

Regulierungspraxis besteht durch weitere potenzielle Netzentgeltkürzungen<br />

kein bestandsgefährdendes Risiko, da die<br />

Netzentgeltverordnungen eine definierte Mindestverzinsung<br />

des Eigenkapitals gewähren. Diese Risken betreffen<br />

bei der STW den Bereich Strom, da hier die Genehmigung<br />

des Antrages 2008 noch aussteht, hingegen ist der<br />

Gasantrag 2006 bis einschließlich 31.12.2008 erstreckt<br />

worden, sodass hier zunächst keine weiteren Kürzungen<br />

drohen.<br />

Die Anreizregulierung, die am 01.01.2009 startet, bietet<br />

sowohl Chancen als auch Risiken für die STW. Risiken würden<br />

sich dann ergeben, wenn die vorgegebene Netzentgelthöhe<br />

inklusive der Effizienzsteigerungsfaktoren unter<br />

den tatsächlichen Kosten liegt. Hingegen würden sich<br />

Chancen in dem Fall ergeben, wenn die erzielbaren Netzentgelte<br />

über den tatsächlichen Ist-Kosten liegen würden.<br />

Die geforderten Daten seitens der BNetzA für den Strombereich<br />

wurden von STW bereits abgegeben, für Gas ist die<br />

Abgabe für den 28.03.2008 seitens der Behörde terminiert.<br />

Daraus resultierend werden individuelle Effizienzfaktoren<br />

für die STW als Netzbetreiber festgelegt. Erst nach<br />

Festlegung der BNetzA kann die STW die sich ergebenden<br />

Risiken und Chancen genauer analysieren und gegebenenfalls<br />

Anpassungsprozesse einleiten. Die Herausforderung<br />

wird zukünftig darin bestehen, Kostensenkungen zu<br />

realisieren, die sich mindestens an dem durch die Regulierungsbehörde<br />

vorgegebenen Pfad orientieren.<br />

Die steigenden beziehungsweise zum Teil sehr volatilen<br />

Beschaffungspreise und deren Weitergabe in den Verkaufspreisen<br />

werden weiterhin eine große Herausforderung für<br />

die STW darstellen. Weitere preistreibende Faktoren sind<br />

der Ausbau der Stromerzeugung in EEG-Anlagen und die<br />

Folgen des CO -Handels. Hinsichtlich des EEG wie auch des<br />

2<br />

KWKG gilt es, die Chancen, die die zugrunde liegenden<br />

gesetzlichen Regelungen bieten, konsequent zu nutzen.<br />

Den Risiken aus der Volatilität der Beschaffungspreise im<br />

Strombereich wird mit einer speziellen Risikostrategie<br />

begegnet. Hierbei ist die Zielsetzung der STW, Einkaufspreise<br />

auf einem möglichst niedrigen Niveau abzusichern<br />

und gleichzeitig die eigenen im Konzern erzeugten Strommengen<br />

preismäßig abzusichern. Zu diesem Zweck werden<br />

Stromhandelsoptionen eingesetzt, die ausschließlich<br />

als gegenläufige Sicherungsstrategien (Hedge-Strategie)<br />

gefahren werden.<br />

Dem wirtschaftlichen Umfeld, insbesondere dem immer<br />

schärfer werdenden Wettbewerb und den steigenden<br />

rechtlichen Reglementierungen durch den Gesetzgeber<br />

und die Kartellbehörden begegnet die STW mit dem<br />

umfangreichen Projekt „Wachstumsstrategie“. Die STW<br />

erwartet daraus zukünftig deutliche Umsatz- und Ergebniszuwächse<br />

insbesondere aus der Expansion außerhalb des<br />

angestammten Liefergebietes. Daneben werden Wachstumschancen<br />

in Kooperationen mit anderen Stadtwerken<br />

oder Anlagenbauern gesehen. Das Wachstumsprojekt<br />

ist auf mehrere Jahre angelegt und eine strategische<br />

Richtungsentscheidung für die zukünftige Entwicklung des<br />

Unternehmens.<br />

In der Sparte Wasser wird trotz der Aktivitäten des<br />

Kartellamts weiter davon ausgegangen, dass die Preise auf<br />

dem heutigen Niveau verbleiben. Die STW wird ihre<br />

berechtigten Ansprüche gegebenenfalls gerichtlich klären<br />

lassen.<br />

Bei der STW findet eine unterjährige Überwachung der<br />

Erlös- und Kostensituation im Rahmen eines monatlichen<br />

Berichtswesens statt. Darüber hinaus besteht eine Profit-<br />

Center-Rechnung, mit der gezielt Optimierungsbedarf<br />

ermittelt werden kann. Diese Controlling- und Risiko-<br />

managementsysteme ermöglichen frühzeitige Analysen des<br />

Geschäftsverlaufes. Die sich durch Einbindung der STW in<br />

den <strong>KVV</strong>-Konzern ergebenden Synergiepotenziale werden<br />

konsequent genutzt.<br />

71


72<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

4. Prognosebericht<br />

Die Entscheidungen zu dem Netzentgeltantrag Strom<br />

2008 werden im ersten Quartal 2008 erwartet. Da die<br />

grundsätzlichen Rechtsfragen noch vollständig ungeklärt<br />

sind, ist es derzeit nicht möglich, eine hinreichend genaue<br />

Aussage über die zu erwartenden Netzentgelte tätigen zu<br />

können.<br />

Auch für die Folgejahre muss davon ausgegangen werden,<br />

dass weiterhin massive politische Eingriffe in die Preisgestaltung<br />

erfolgen werden. Nach der Abschaffung der<br />

Preiskontrolle über die Bundestarifordnung Eletrizität<br />

(BTOElt) zum 30.06.<strong>2007</strong> könnte eine verschärfte<br />

kartellrechtliche Missbrauchskontrolle durchgeführt<br />

werden.<br />

In der Zukunft wird vor allem aufgrund des international<br />

steigenden Energiebedarfs und des steigenden Anteils<br />

regenerativer Energien bei allen Energieträgern von anzie-<br />

henden Preisen ausgegangen. Einen wesentlichen Einfluss<br />

auf die Erzeugungspreise wird auch die Weiterentwicklung<br />

des deutschen Kraftwerksparks haben.<br />

Auch im Jahr 2008 und den Folgejahren muss von<br />

einem weiter steigenden Wettbewerb in der Endkundenbelieferung<br />

ausgegangen werden. Aus diesem Grund wird<br />

der Einsatz der bereits vorhandenen Kundenbindungsinstrumente<br />

forciert. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit<br />

TSG für die Vermarktung von Produkten zur bundesweiten<br />

Strom- und Gasbelieferung für Haushalts- und Gewerbekunden<br />

– vorrangig über das Internet – wird intensiviert.<br />

Zurzeit wird geprüft, ob sich eine Chance bietet, unter<br />

eigenem Namen eine bundesweite Belieferung von Privatkunden<br />

zu offerieren. Daneben werden weitere Entwicklungs-<br />

und Wachstumschancen zukünftig vor allem in der<br />

Ausweitung von Kooperationen gesehen.<br />

Das EEG stellt in Verbindung mit der Biomasse-VO eine<br />

wichtige Grundlage für einen möglichen Bau eines Biomasse-Heizkraftwerkes<br />

von 5 MW bei der KFW dar. Dies<br />

el<br />

könnte ab 2010 zu einer weiteren Ergebnisverbesserung<br />

der STW beitragen.<br />

Vor dem Hintergrund der Anreizregulierung und der<br />

Diskussion über die weitere Senkung von Netzentgelten<br />

im Strombereich und Wasserpreisen kommt der kontinuierlichen<br />

internen Optimierung auch 2008 eine besondere<br />

Bedeutung zu. Die STW optimieren ständig ihre technischen<br />

Anlagen, um den sich verändernden technischen<br />

Anforderungen Rechnung zu tragen bzw. den Kundenwünschen<br />

gerecht zu werden.<br />

Dabei werden folgende Projekte in den nächsten Jahren<br />

umgesetzt:<br />

• Neubau des UW Lossewerk (110 kV/10 kV) stellt einen<br />

weiteren Meilenstein im 110 kV-Netzkonzept dar. Mit der<br />

Fertigstellung wird Mitte 2009 zu rechnen sein.<br />

• Neubau der 10 kV-Schaltanlage in UW Süd. Die bestehende<br />

Anlage wird aus Altersgründen ersetzt.<br />

Die Fertigstellung wird Ende 2008 erwartet.<br />

• Neubau Netzleitstelle (Strom, Gas, Wasser, EDL) zur<br />

Überwachung und Steuerung der Versorgungsnetze<br />

sowie von Kundenanlagen. Die Netzleitstelle wird mit<br />

einem erheblichen Anteil an Eigenleistungen erstellt.<br />

• Umstellung des neuen grafischen Informationssystems<br />

für eine lagegenaue Dokumentation der Versorgungs-<br />

leitungen (Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, Kommuni-<br />

kation) im Stadtgebiet und der angrenzenden Gemein-<br />

den. Die Fertigstellung ist für 2008/2009 vorgesehen.<br />

• Umsetzung der Maßnahmen, die im Rahmen des<br />

Wasserbewirtschaftungskonzepts und des Netzkonzepts<br />

Wasser entwickelt wurden.<br />

Der Konsolidierungsvertrag zwischen der Stadt Kassel und<br />

der <strong>KVV</strong> wurde bis 31.12.<strong>2007</strong> verlängert. Im Verlauf des<br />

Jahres <strong>2007</strong> erfolgten Verhandlungen über die weitere<br />

Fortführung des Vertrages. Davon betroffen sind auch die<br />

Finanzbeziehungen der <strong>KVV</strong> mit ihren Tochterunterneh-<br />

men. Aus dem <strong>KVV</strong>-Ergebnisanteil von 75,1 % erhält die<br />

Stadt Kassel im Rahmen des Konsolidierungsvertrags eine<br />

Gutschrift. Die Differenz zwischen <strong>KVV</strong>-Ergebnisanteil und<br />

Gutschrift an die Stadt Kassel stand bisher zur Eigenkapitalstärkung<br />

der STW zur Verfügung. Gemäß ihrem Anteil hat<br />

bisher auch die VEH eine entsprechende Eigenkapitalstärkung<br />

bei der STW vorgenommen. Derzeit wird mit der<br />

Stadt Kassel unter anderem über die Höhe dieser Gutschrift<br />

aus dem STW-Ergebnis verhandelt.<br />

Insgesamt wird für 2008 davon ausgegangen, dass – trotz<br />

der steigenden Einflüsse des Wettbewerbes und der hohen<br />

regulatorischen Anforderungen – Ergebnisse in ähnlicher<br />

Größenordnung wie in den Vorjahren zu realisieren sind.<br />

Um dieses hohe Niveau auch in den Folgejahren halten<br />

zu können und damit die positive Entwicklung der STW<br />

fortzuführen, werden erhebliche Anstrengungen in allen<br />

Bereichen unternommen werden müssen.<br />

Kassel, den 20. März 2008<br />

Städtische Werke<br />

Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

Andreas Helbig Martin Kiok


74<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Bilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Aktiva Anhang<br />

A. Anlagevermögen (4)<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 2.451.337,20 2.804<br />

II. Sachanlagen 285.727.502,96 276.377<br />

III. Finanzanlagen (5) 30.845.154,61 30.768<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

319.023.994,77 309.949<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.687.895,91 1.519<br />

2. Unfertige Leistungen 416.057,47 54<br />

3. Waren 17.221,62 17<br />

4. Erhaltene Anzahlungen auf unfertige<br />

Leistungen –43.246,42 –45<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und<br />

2.077.928,58 1.545<br />

Leistungen (6) 50.277.286,23 43.397<br />

2. Forderungen gegen verbundene<br />

Unternehmen 1.878.128,08 4.926<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände (7) 7.877.757,29 7.836<br />

60.033.171,60 56.159<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

und Schecks 915.545,35 257<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten (8) 370.423,46 756<br />

382.421.063,76 368.666<br />

Passiva Anhang<br />

A. Eigenkapital (9)<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Gezeichnetes Kapital 48.654.000,00 48.654<br />

II. Kapitalrücklage 70.502.859,52 63.102<br />

III. Gewinnrücklagen<br />

1. Gesetzliche Rücklage 4.865.400,00 4.865<br />

2. Andere Gewinnrücklagen 2.479.820,16 2.480<br />

7.345.220,16 7.345<br />

126.502.079,68 119.101<br />

B. Empfangene Ertragszuschüsse (10) 17.477.255,00 19.929<br />

C. Rückstellungen (11)<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und<br />

ähnliche Verpflichtungen 3.075.255,00 3.013<br />

2. Steuerrückstellungen 113.393,52 75<br />

3. Sonstige Rückstellungen 33.901.263,59 34.208<br />

D. Verbindlichkeiten (12)<br />

37.089.912,11 37.296<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 125.119.563,93 127.514<br />

2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 4.274.168,27 3.111<br />

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen 32.293.492,57 23.845<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 29.278.398,29 29.594<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.505.983,75 3.273<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten 5.884.914,38 5.002<br />

200.356.521,19 192.339<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten 995.295,78 1<br />

382.421.063,76 368.666


76<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong><br />

Anhang<br />

EUR<br />

<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

2006<br />

Tsd. EUR<br />

1. Umsatzerlöse (13) 358.188.760,49 369.050<br />

abgeführte Stromsteuer / Energiesteuer –25.650.121,25 –16.770<br />

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an<br />

332.538.639,24 352.280<br />

unfertigen Leistungen 361.947,21 –86<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 4.458.748,33 6.676<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge (14) 16.956.986,19 18.145<br />

5. Erträge aus der Auflösung empfangener Ertragszuschüsse 2.451.594,00 2.546<br />

6. Materialaufwand<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

356.767.914,97 379.561<br />

und für bezogene Waren –215.394.742,22 –229.958<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen –5.211.048,39 –16.025<br />

7. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter –36.965.228,49 –37.626<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung (15) –10.811.437,89 –11.128<br />

8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen –20.314.361,62 –20.188<br />

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen (16) –44.190.758,51 –42.367<br />

–332.887.577,12 –357.292<br />

Betriebsergebnis 23.880.337,85 22.269<br />

10. Erträge aus Beteiligungen 1.007.614,67 1.158<br />

11. Erträge aus Gewinnabführungsvertrag (17) 2.016.903,88 1.074<br />

12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des<br />

Finanzanlagevermögens 13.588,67 14<br />

13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (18) 854.800,49 2.091<br />

14. Abschreibungen auf Finanzanlagen –1.253,89 –9<br />

15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (19) –7.024.147,49 –8.432<br />

Finanzergebnis –3.132.493,67 –4.104<br />

16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 20.747.844,18 18.165<br />

17. Ausgleichszahlung für außenstehende Gesellschafter –3.505.215,75 –3.273<br />

18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –2.497.139,28 –1.597<br />

19. Sonstige Steuern –455.814,31 –37<br />

14.289.674,84 13.258<br />

20. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags<br />

abgeführter Gewinn (20) –14.289.674,84 –13.258<br />

21. Jahresüberschuss 0,00 0<br />

22. Bilanzgewinn 0,00 0


78<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Anhang<br />

I. Allgemeines<br />

(1) Gliederung<br />

Die Darstellung der Sachanlagen wurde im Anlagenspiegel<br />

im Posten „Technische Anlagen und Maschinen“ nach<br />

Kriterien der Versorgungswirtschaft gemäß § 265 Abs. 4<br />

HGB erweitert.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem<br />

Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Aufwandspositionen<br />

sind mit einem Minuszeichen versehen. Im gesetzlichen<br />

Gliederungsschema wurde die Position 5 aus Gründen der<br />

Klarheit aus Position 4 ausgegliedert.<br />

Zur Aufstellung eines klaren und übersichtlichen Jahresabschlusses<br />

wurden einzelne Posten in Bilanz und Gewinnund<br />

Verlustrechnung ergänzt bzw. in ihrer Bezeichnung<br />

geändert.<br />

Aus Gründen eines verbesserten Einblicks in die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wurde die Position Stromsteuer<br />

von der Position Umsatzerlöse offen abgesetzt. Zur<br />

Verbesserung der Klarheit der Darstellung in der Bilanz und<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung sind Davon-Vermerke<br />

im Anhang ausgewiesen.<br />

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen<br />

sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

bewertet; die aktivierten Eigenleistungen enthalten neben<br />

den Einzelkosten angemessene Gemeinkosten. Investitionszuschüsse<br />

werden zum Zeitpunkt der Fertigstellung der<br />

begünstigten Vermögensgegenstände aktivisch von den<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Zuschüsse<br />

für Anlagen im Bau werden aktivisch an den Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

gekürzt.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der<br />

betrieblichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände<br />

entsprechend den handels- und steuerrechtlichen Vorschriften<br />

linear vorgenommen.<br />

Die ab 2003 empfangenen Ertragszuschüsse werden<br />

direkt aktivisch von den Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

abgesetzt.<br />

Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr in<br />

voller Höhe abgeschrieben.<br />

Von den Finanzanlagen wurden Anteile an verbundene<br />

Unternehmen, Beteiligungen und Wertpapiere des Anlagevermögens<br />

mit den Anschaffungskosten, verzinsliche Ausleihungen<br />

mit dem Nennwert, unverzinsliche und niedrig<br />

verzinsliche Ausleihungen mit dem Barwert ausgewiesen.<br />

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu fortgeschriebenen,<br />

durchschnittlichen Anschaffungskosten angesetzt.<br />

Die unfertigen Leistungen werden wie aktivierte Eigenleistungen<br />

bewertet. Von dem Wahlrecht gemäß § 268 Abs. 5<br />

HGB, die erhaltenen Anzahlungen auf unfertige Leistungen<br />

offen von der Position Vorräte abzusetzen, wurde Gebrauch<br />

gemacht.<br />

Alle übrigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich<br />

mit den Nennbeträgen erfasst.<br />

Bei Forderungen werden erkennbare Risiken durch Wertberichtigungen<br />

berücksichtigt. Im Bereich der Einzelbewertung<br />

der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

wurde der Bewertungsschlüssel aufgrund von Einzelermittlungen<br />

angepasst.<br />

Der Ansatz der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />

Verpflichtungen erfolgt auf Basis der nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen berechneten Teilwerte,<br />

denen ein Rechnungszinsfuß von 6 % zugrunde liegt.<br />

Die Teilwerte wurden unter Anwendung der Richttafeln<br />

2005 G ermittelt.<br />

Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen wurde<br />

mit dem handelsrechtlich möglichen Wertansatz<br />

(IDW RS HFA 3 - Bilanzierung von Verpflichtungen aus<br />

Altersteilzeitregelungen nach IAS und nach handelsrechtlichen<br />

Vorschriften) bewertet. Bei den sonstigen Rückstellungen<br />

sind alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag passiviert.<br />

(3) Konzernabschluss<br />

Einen Konzernabschluss stellt die Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>), Kassel, auf. Dieser Abschluss<br />

wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

II. Bilanz<br />

(4) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens einschließlich der<br />

Abschreibungen des Geschäftsjahres wird in der Anlage 1<br />

gezeigt.<br />

Im Geschäftsjahr wurden von den Zugängen Investitionszuschüsse<br />

in Höhe von 2.435 Tsd. EUR aktivisch abgesetzt.<br />

(5) Finanzanlagen<br />

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an<br />

verbundenen Unternehmen und Beteiligungen gliedern<br />

sich wie folgt:<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Eigenkapital<br />

Tsd. EUR<br />

verbundene Unternehmen<br />

letztes Jahresergebnis<br />

Tsd. EUR<br />

Kasseler Fernwärme GmbH (<strong>2007</strong>) 22.582 2.017 94,9<br />

Beteiligungen<br />

Gas-Union GmbH Frankfurt (2006) 86.995 14.594 10,1<br />

Kraftwerk Kassel Verwaltungs-GmbH (<strong>2007</strong>) 4.216 0 40,0<br />

Stadtwerke Sangerhausen GmbH (2006) 11.170 0 25,1<br />

Trianel Service GmbH — — 20,0<br />

(6) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auch<br />

der abgegrenzte Verbrauch zwischen Ablese- und Bilanz-<br />

stichtag, gekürzt um erhaltene Abschlagszahlungen von<br />

Kunden, enthalten.<br />

(7) Sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten überwie-<br />

gend Erstattungsansprüche gegenüber der Stadt Kassel<br />

(5.303 Tsd. EUR). Außerdem sonstige Vermögensgegenstände<br />

mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr in Höhe<br />

von 1.287 Tsd. EUR (Vorjahr 2.785 Tsd. EUR).<br />

Anteil<br />

%


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

(8) Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet ein<br />

Disagio in Höhe von 216 Tsd. EUR (Vorjahr 268 Tsd. EUR).<br />

(9) Eigenkapital<br />

Das gezeichnete Kapital setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Aktionär Namensaktien<br />

zu 100 EUR<br />

Stück<br />

Nominalbetrag<br />

EUR<br />

Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH 365.391 36.539.100<br />

Vattenfall Europe<br />

Hamburg AG 121.149 12.114.900<br />

486.540 48.654.000<br />

Die Aufstockung der Kapitalrücklage in Höhe von<br />

7.400 Tsd. EUR stammt aus einer Bareinlage der Gesellschafter.<br />

Gesamt<br />

Tsd. EUR<br />

bis<br />

1 Jahr<br />

Tsd. EUR<br />

(10) Empfangene Ertragszuschüsse<br />

Die bis 2002 empfangenen Ertragszuschüsse stellen<br />

Baukostenzuschüsse von Kunden dar, die jährlich zu 5 %<br />

erfolgswirksam aufgelöst werden.<br />

(11) Rückstellungen<br />

Die Steuerrückstellungen betreffen Körperschaftsteuer und<br />

Solidaritätszuschlag.<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind neben den Rückstellungen<br />

für die Abrechnung von Bezugsverpflichtungen<br />

(4.800 Tsd. EUR), die Rückbauverpflichtung Block 1<br />

Kraftwerk Kassel (2.780 Tsd. EUR), hauptsächlich Verpflichtungen<br />

für Urlaubsansprüche von Mitarbeitern<br />

(2.919 Tsd. EUR), für vorgezogene Altersteilzeitverpflichtungen<br />

(2.891 Tsd. EUR), für Aufwendungen aus<br />

der Umsetzung des Energierechtes (2.800 Tsd. EUR)<br />

sowie unterlassene Aufwendungen für Instandhaltung<br />

(9.182 Tsd. EUR) enthalten. Das Risiko aus noch nicht<br />

abgeschlossenen Altersteilzeitverträgen wurde anteilig<br />

berücksichtigt.<br />

(12) Verbindlichkeiten<br />

Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />

1–5<br />

Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

über<br />

5 Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

Gesamt<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

gegenüber Kreditinstituten 125.120 52.760 38.817 33.543 127.514<br />

erhaltene Anzahlungen 4.274 4.274 — — 3.111<br />

aus Lieferungen und Leistungen 32.294 32.294 — — 23.845<br />

gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen 29.278 29.278 — — 29.594<br />

gegenüber Unternehmen mit<br />

Beteilungsverhältnis 3.506 3.506 — — 3.273<br />

sonstige Verbindlichkeiten 5.885 5.885 — — 5.002<br />

Gesamt 200.357 127.997 38.817 33.543 192.339<br />

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unter-<br />

nehmen handelt es sich um den Saldo aus gegenseitigem<br />

Lieferungs- und Leistungsaustausch mit der <strong>KVV</strong>, der KVC<br />

und der KFW sowie Kassenkredite und die Verpflichtung<br />

aus dem Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>KVV</strong>. Gegenü-<br />

ber der Gesellschafterin <strong>KVV</strong> bestehen Verbindlichkeiten in<br />

Höhe von 19.255 Tsd. EUR (Vorjahr 17.319 Tsd. EUR).<br />

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind enthalten:<br />

<strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

aus Steuern 3.591 971<br />

im Rahmen der sozialen<br />

Sicherheit 20 22<br />

(–) Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen beschränken<br />

sich auf das Bestellobligo in Höhe von 29.701 Tsd. EUR.<br />

III. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(13) Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse der Sparten gliedern sich wie folgt auf:<br />

Sparte <strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

Strom brutto 111.573 101.999<br />

abzgl. Stromsteuer –12.129 –11.716<br />

Strom netto 99.444 90.283<br />

Gas 163.469 193.978<br />

Wasser 22.445 22.765<br />

Bäder 568 689<br />

Straßenbeleuchtung 1.753 1.724<br />

Energiedienstleistung 9.309 7.917<br />

Sonstige Umsatzerlöse<br />

296.988 317.356<br />

- Verwaltungsdienste<br />

Konzern 29.244 29.964<br />

- Verwaltungsdienste<br />

NCK 1.354 1.031<br />

- Sonstiges 4.953 3.929<br />

35.551 34.924<br />

Umsatzerlöse 332.539 352.280<br />

(14) Sonstige betriebliche Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten vor allem<br />

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von<br />

9.601 Tsd. EUR, die Erstattung des Verlustes aus dem Betrieb<br />

der städtischen Bäder von 2.932 Tsd. EUR.<br />

(15) Personalaufwand<br />

Im Personalaufwand sind Aufwendungen für die Altersversorgung<br />

in Höhe von 3.151 Tsd. EUR (Vorjahr<br />

3.015 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(16) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Konzessionsabgaben<br />

mit einem Betrag von 12.318 Tsd. EUR<br />

(Vorjahr 12.798 Tsd. EUR) enthalten.<br />

80 81


82<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

(17) Erträge aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages<br />

Die Erträge betreffen die Ergebnisabführung der KFW.<br />

(18) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind<br />

Erträge aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

692 Tsd. EUR (Vorjahr 1.950 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(19) Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Bei den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen<br />

aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

1.638 Tsd. EUR (Vorjahr 2.336 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(20) Aufwendungen für Gewinnabführung<br />

Der aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführte<br />

Gewinn betrifft die Verpflichtung gegenüber der Kasseler<br />

Verkehrs- und Versorgungs-GmbH aus dem Beherrschungsund<br />

Gewinnabführungsvertrag.<br />

IV. Sonstige Angaben<br />

Allgemein<br />

Im Durchschnitt des Berichtsjahres betrug der Personalstand<br />

ohne Auszubildende:<br />

<strong>2007</strong> Vorjahr<br />

Lohnempfänger 351 361<br />

Gehaltsempfänger 570 567<br />

insgesamt 921 928<br />

Die Zusammensetzung der Organe ist als Anlage 2 aufgeführt.<br />

Für ein Mitglied des Aufsichtsrates bestand am Stichtag<br />

eine Darlehensforderung in Höhe von 1 Tsd. EUR (Tilgung<br />

5 %, Zinsen 1 %). Die Tilgung im Geschäftsjahr lag unter<br />

1 Tsd. EUR.<br />

Im Berichtsjahr wandte die Gesellschaft für Bezüge des<br />

Aufsichtsrates 7 Tsd. EUR auf. Für frühere Mitglieder des<br />

Vorstandes und deren Hinterbliebene wurden 190 Tsd. EUR<br />

aufgewandt. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber<br />

früheren Mitgliedern des Vorstandes und deren Hinterbliebene<br />

sind 2.179 Tsd. EUR zurückgestellt. Unter Hinweis auf<br />

§ 286 Abs. 4 HGB unterbleibt die Angabe der Vorstandsbezüge.<br />

Derivate Finanzinstrumente<br />

Bei den derivaten Finanzinstrumenten der Gesellschaft<br />

handelt es sich um Zinsderivate sowie um Stromhandelsoptionen.<br />

Sie stellen sich wie folgt dar:<br />

Zinsderivate<br />

Nominalwert<br />

Tsd. EUR<br />

Marktwert<br />

zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

SWAP 8.328 +188<br />

CAP 25.339 +219<br />

Stromhandelsoptionen<br />

Kaufoptionen 2009 –1.285 647<br />

Verkaufsoptionen 2009 1.297 1.297<br />

Die SWAPs stehen im Rahmen der Zinssicherung in einem<br />

direkten Zusammenhang zu bestehenden Darlehensverbindlichkeiten.<br />

Die Berechnung des Marktwertes basiert<br />

auf einer Zeitwertermittlung des SWAP-Gebers zum<br />

Bilanzstichtag.<br />

Geschäfte größeren Umfangs<br />

Gemäß § 10 Absatz 2 EnWG sind Geschäfte größeren Umfangs<br />

mit verbundenen sowie assoziierten Unternehmen<br />

oder mit Unternehmen derselben Aktionäre darzustellen.<br />

Die STW hat im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> wesentliche Geschäfte<br />

aufgrund folgender Verträge mit Unternehmen im Sinne<br />

dieser Vorschrift durchgeführt:<br />

• Dienstleistungsverträge mit einem Leistungsumfang von<br />

insgesamt 14.278,2 Tsd. EUR<br />

- Vertrag über die Verrechnung von Leistungen mit der<br />

<strong>KVV</strong> (Juni 2004).<br />

- Betriebsführungsverträge mit der KFW (Oktober 1992)<br />

und der MHKW (Mai 1998).<br />

- Personalgestellungsvertrag mit der MHKW (April 1996)<br />

• Strom-, Fernwärme- und Erdgaslieferungsverträge mit<br />

der KFW (Mai 2001)<br />

• Stromlieferungsvertrag mit der MHKW (Mai 1996).<br />

Zusatzversorgung<br />

Die folgenden Angaben dienen dazu, Art und Umfang<br />

der aus der Zusatzversorgung resultierenden mittelbaren<br />

Verpflichtung der Gesellschaft zu erläutern.<br />

Den Arbeitnehmern/-innen des Unternehmens steht ein<br />

tarifvertraglich oder einzelarbeitsvertraglich begründeter<br />

Anspruch auf Verschaffung einer zusätzlichen Alters-, In-<br />

validitäts- und Hinterbliebenenversorgung nach Maßgabe<br />

des Tarifvertrages über die Versorgung der Arbeitnehmer<br />

kommunaler Verwaltungen und Betriebe (VersTV-G) in<br />

seiner jeweils gültigen Fassung zu.<br />

Das Unternehmen erfüllt diesen Anspruch durch den<br />

Erwerb der Mitgliedschaft bei der regional zuständigen<br />

kommunalen Zusatzversorgungskasse und Anmeldung<br />

des/der Arbeitsnehmers/-in zur Pflichtversicherung. Der/die<br />

Arbeitnehmer/-in hat nach Eintritt des Versicherungsfalles<br />

als Bezugsberechtigte/r einen Anspruch auf die satzungs-<br />

gemäßen tariflichen Versorgungsleistungen gegen die<br />

Zusatzversorgungskasse.<br />

Das Unternehmen ist Mitglied der Zusatzversorgungskasse<br />

der Gemeinden und Gemeindeverbände des Regierungs-<br />

bezirks Kassel in Kassel.<br />

Der Umlagesatz der Zusatzversorgungskasse beträgt seit<br />

dem 01.01.<strong>2007</strong> 6,5 v. H. der zusatzversorgungspflichtigen<br />

Entgelte (i. d. R. der steuerpflichtige Arbeitslohn).<br />

Die Summe der umlagepflichtigen Gehälter des Unternehmens<br />

beläuft sich, vorbehaltlich der noch ausstehenden<br />

Umlageabrechnung, auf voraussichtlich 35,4 Mio. EUR.<br />

Die Zahl der Bezieher von Versorgungs- und Versicherungsrenten<br />

belief sich zum 31.12.<strong>2007</strong> auf 816. Eine Aufteilung<br />

der zukünftigen Versorgungsverpflichtungen der Zusatzversorgungskasse,<br />

die sich aus den Anwartschaften der angemeldeten<br />

Pflichtversicherten und der Rentenberechtigten<br />

des Unternehmens ergeben, ist nicht mit vertretbarem<br />

Zeitaufwand ermittelbar.<br />

Kassel, den 20. März 2008<br />

Städtische Werke<br />

Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

Andreas Helbig Martin Kiok


84<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Anlage 1: Entwicklung des<br />

Anlagevermögens<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Stand<br />

01.01.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Zugänge<br />

EUR<br />

Abgänge<br />

EUR<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellkosten<br />

Umbuchungen<br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Buchwerte<br />

Stand<br />

31.12.2006<br />

EUR<br />

Abschreibungen<br />

des Geschäftsjahres<br />

EUR<br />

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte<br />

und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 13.070.525,84 835.871,51 923.007,46 0,00 12.983.389,89 10.851.019,89 2.132.370,00 2.803.561,00 1.505.426,51<br />

2. Geleistete Anzahlungen 0,00 318.967,20 0,00 0,00 318.967,20 0,00 318.967,20 0,00 0,00<br />

Immaterielle gesamt 13.070.525,84 1.154.838,71 923.007,46 0,00 13.302.357,09 10.851.019,89 2.451.337,20 2.803.561,00 1.505.426,51<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grund 56.049.482,87 772.582,82 15.777,44 –908.892,66 55.897.395,59 35.154.055,96 20.743.339,63 22.109.181,33 1.239.362,76<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen<br />

a) Erzeugung 34.516.346,00 1.292.267,29 925,26 945.232,72 36.752.920,75 24.043.627,75 12.709.293,00 11.251.996,00 754.172,85<br />

b) Fortleitung 508.648.131,16 19.257.546,63 1.557.937,70 265.031,04 526.612.771,13 294.220.015,13 232.392.756,00 225.910.133,98 13.050.624,84<br />

c) Messung 19.965.632,43 568.598,13 865.424,61 0,00 19.668.805,95 17.848.708,95 1.820.097,00 1.930.869,00 671.819,24<br />

d) Bäder 2.016.569,36 3.563,28 16.145,58 –4.345,98 1.999.641,08 1.831.271,08 168.370,00 196.214,00 31.304,28<br />

e) Sonstiges 17.971.570,19 1.770.672,51 220.319,76 936.464,77 20.458.387,71 10.860.847,71 9.597.540,00 8.094.858,00 1.204.455,28<br />

Technische Anlagen und Maschinen gesamt 583.118.249,14 22.892.647,84 2.660.752,91 2.142.382,55 605.492.526,62 348.804.470,62 256.688.056,00 247.384.070,98 15.712.376,49<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 26.797.081,91 1.739.625,86 951.081,15 0,00 27.585.626,62 22.469.874,62 5.115.752,00 5.268.400,00 1.857.195,86<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.615.602,96 2.832.647,78 34.405,52 –1.233.489,89 3.180.355,33 0,00 3.180.355,33 1.615.602,96 0,00<br />

Sachanlagen gesamt 667.580.416,88 28.237.504,30 3.662.017,02 0,00 692.155.904,16 406.428.401,20 285.727.502,96 276.377.255,27 18.808.935,11<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 21.429.715,35 0,00 0,00 0,00 21.429.715,35 0,00 21.429.715,35 21.429.715,35 0,00<br />

2. Beteiligungen 9.014.040,62 100.000,00 0,00 0,00 9.114.040,62 0,00 9.114.040,62 9.014.040,62 0,00<br />

3. Wertpapiere des Anlagevermögens 9.750,34 0,00 0,00 0,00 9.750,34 0,00 9.750,34 9.750,34 0,00<br />

4. Sonstige Ausleihungen 385.496,05 5.110,00 36.858,51 0,00 353.747,54 62.099,24 291.648,30 314.764,82 –8.631,99<br />

Finanzanlagen gesamt 30.839.002,36 105.110,00 36.858,51 0,00 30.907.253,85 62.099,24 30.845.154,61 30.768.271,13 –8.631,99<br />

Anlagevermögen gesamt 711.489.945,08 29.497.453,01 4.621.882,99 0,00 736.365.515,10 417.341.520,33 319.023.994,77 309.949.087,40 20.305.729,63


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Betriebsratsvorsitzender<br />

Klaus Horn, Söhrewald<br />

(stellvertretender Vorsitzender)<br />

Kaufmännischer Angestellter<br />

Lothar Alexi, Staufenberg<br />

Stadtkämmerer<br />

Diplom-Volkswirt<br />

Dr. Jürgen Barthel, Kassel<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Bezirksverwaltung Nordhessen<br />

Diplom-Sozialpädagoge<br />

Manfred Eckhardt, Schwalmstadt<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Landesbezirk Hessen<br />

Frank Haindl, Flörsheim<br />

Sekretärin<br />

Ute Jungton, Kassel<br />

Vorstandsmitglied Vattenfall Europe Hamburg AG<br />

Günther Kwaschnik, Hamburg<br />

Betriebswirt<br />

Georg Lewandowski, Kassel<br />

Diplom-Kaufmann Vattenfall Europe Hamburg AG<br />

Gunther Müller, Hamburg<br />

Gas- und Wasserinstallateur<br />

Ludwig Vogt, Kassel<br />

Lehrerin<br />

Helga Weber, Kassel<br />

Vorstand<br />

Diplom-Kaufmann<br />

Andreas Helbig, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Martin Kiok, Kassel<br />

Bestätigungsvermerk des<br />

Abschlussprüfers<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Ge-<br />

winn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbezie-<br />

hung der Buchführung und den Lagebericht der Städtische<br />

Werke AG, Kassel für das Geschäftsjahr vom 01. Januar<br />

bis 31. Dezember <strong>2007</strong> geprüft. Nach § 10 Abs. 4 EnWG<br />

umfasste die Prüfung auch die Einhaltung der Pflichten<br />

zur Entflechtung in der internen Rechnungslegung nach<br />

§ 10 Abs. 3 EnWG. Die Buchführung und die Aufstellung<br />

von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen<br />

handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden<br />

Bestimmungen der Satzung sowie die Einhaltung der<br />

Pflichten nach § 10 Abs. 3 EnWG liegen in der Verantwortung<br />

der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere<br />

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />

unter Einbeziehung der Buchführung und über den<br />

Lagebericht sowie über die interne Rechnungslegung nach<br />

§ 10 Abs. 3 EnWG abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die<br />

Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch<br />

den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden und dass mit hinreichender<br />

Sicherheit beurteilt werden kann, ob die Pflichten nach<br />

§ 10 Abs. 3 EnWG in allen wesentlichen Belangen erfüllt<br />

sind. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />

die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das<br />

wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft<br />

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit<br />

des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll-<br />

systems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />

Jahresabschluss und Lagebericht sowie in der internen<br />

Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG überwiegend<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung<br />

umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungs-<br />

grundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der<br />

gesetzlichen Vertreter, die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des Lageberichts sowie<br />

die Beurteilung, ob die Wertansätze und die Zuordnung<br />

der Konten in der internen Rechnungslegung nach § 10<br />

Abs. 3 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt<br />

sind und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde. Wir<br />

sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung des Jahresabschlusses unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und des Lageberichts hat zu keinen<br />

Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden<br />

Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein<br />

den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der<br />

Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der<br />

Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend dar.<br />

Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Entflechtung<br />

in der internen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG<br />

hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Kassel, den 10. April 2008<br />

sb+p Strecker . Berger + Partner<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Heiner Eggert Andreas Fehr<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

86 87


88<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Städtische Werke Aktiengesellschaft<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand während des<br />

Geschäftsjahres <strong>2007</strong> über die Geschäftsentwicklung<br />

und Besonderheiten durch schriftliche und mündliche<br />

Berichte umfassend unterrichtet. In den vier Aufsichts-<br />

ratssitzungen am 06.03., 27.06., 19.09. und 27.11.<strong>2007</strong><br />

wurden wesentliche Fragen der Unternehmenspolitik und<br />

Investitionsentscheidungen ausführlich beraten. Der Aufsichtsrat<br />

konnte seine gesetzlich vorgeschriebene Kontrollfunktion<br />

gegenüber der Geschäftsführung wahrnehmen<br />

und die ihm im Rahmen der satzungsmäßigen Zuständigkeit<br />

obliegenden Entscheidungen treffen.<br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> wurden von der in der Hauptversammlung am<br />

27.06.<strong>2007</strong> zu Abschlussprüfern bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Strecker, Berger und Partner, Kassel,<br />

geprüft und der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk<br />

erteilt.<br />

Dem Aufsichtsrat lagen der Prüfungsbericht, der Jahresabschluss,<br />

der Lagebericht sowie der ergänzende Bericht des<br />

Vorstandes vor. Er hat sich von der Ordnungsmäßigkeit<br />

der Geschäftsführung überzeugt und billigt den Jahresabschluss<br />

in der vom Vorstand vorgelegten Form. Der<br />

Jahresabschluss ist damit festgestellt.<br />

Dem Vorstand, dem Betriebsrat und allen Mitarbeitern<br />

spricht der Aufsichtsrat seinen Dank aus.<br />

Kassel, den 3. Juni 2008<br />

Städtische Werke<br />

Aktiengesellschaft<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen<br />

Vorsitzender<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Fernwärme GmbH


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong><br />

90 Lagebericht<br />

96 Bilanz<br />

98 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

99 Anhang<br />

102 Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

104 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

105 Bestätigungsvermerk<br />

106 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Lagebericht<br />

Die Kasseler Fernwärme GmbH (KFW) hat im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> erneut eine deutliche Ergebnisverbesserung<br />

erreicht. Dabei profitierte sie insbesondere vom Ausbau der Eigenerzeugung und einer gezielten Erschließung<br />

weiterer Absatzpotenziale.<br />

1. Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

1.1 Gesamtwirtschaftliche und rechtliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Der deutsche Energiemarkt war zu Beginn des Jahres <strong>2007</strong><br />

durch nachgebende Strom- und Gaspreise, ein Überangebot<br />

an CO -Zertifikaten und eine extrem warme Witterung<br />

2<br />

geprägt. Im Verlauf des Geschäftsjahres <strong>2007</strong> wurde der<br />

Gaspreis durch preistreibende Impulse von den Rohstoffmärkten<br />

beeinflusst. Der Gaspreis ist im Verlaufe des Jahres<br />

<strong>2007</strong> aufgrund der gestiegenen Ölnotierungen angestiegen.<br />

Ende des Jahres lag der Preis um rund 6 % über dem<br />

Wert zu Jahresbeginn. Die großen Preisveränderungen bei<br />

den strombeeinflussenden Energieträgern (Öl, Gas, CO - 2<br />

Zertifikate etc.) führten <strong>2007</strong> zu einer erhöhten Volatilität<br />

beim Strompreis. Die Strompreise im Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />

sind nach einer kurzen Schwächephase im Februar aufgrund<br />

des Einbruchs der CO -Notierungen kontinuierlich<br />

2<br />

angestiegen und haben zum Jahresende die Höchstwerte<br />

erreicht. Auch der Importkohleindex ist Ende <strong>2007</strong> deutlich<br />

angestiegen. Ende <strong>2007</strong> lag der Preis über dem mittleren<br />

Preis 2006 mit weiter steigender Tendenz. Der Preis für<br />

den Kohleeinsatz in den Kraftwerken der KFW lag <strong>2007</strong><br />

aufgrund bestehender Einkaufsverträge nur geringfügig<br />

über dem Preis des Vorjahres.<br />

Die Notierungen für CO -Zertifikate haben sich in Abhän-<br />

2<br />

gigkeit von der Handelsperiode unterschiedlich entwickelt.<br />

Das Überangebot an Emissionsrechten führte zu einem<br />

Zusammenbruch der CO -Notierungen in der ersten<br />

2<br />

Handelsperiode 2005 – <strong>2007</strong> und damit zu einer massiven<br />

Wertsenkung der Emissionsrechte. Der Durchschnittspreis<br />

<strong>2007</strong> betrug für die Tonne 0,70 EUR. Der zunehmende<br />

Gaspreis und die höheren Reduktionsziele haben dagegen<br />

die Preise für CO -Zertifikate für die zweite Handelsperiode<br />

2<br />

2008 – 2012 deutlich ansteigen lassen.<br />

Mit dem Ziel, eine weitere deutliche Reduzierung des<br />

CO -Ausstoßes zu erreichen, ist zum 11.08.<strong>2007</strong> das<br />

2<br />

Zuteilungsgesetz (ZuG) 2012 in Kraft getreten. Darin<br />

werden u. a. die Regeln definiert, nach welchen die Anlagenbetreiber<br />

in den Jahren 2008 bis 2012 mit Emissionsrechten<br />

ausgestattet werden. Die Basis hierfür stellt der<br />

Nationale Allokationsplan 2008 – 2012 dar. Die Zuteilungsanträge<br />

wurden im Herbst <strong>2007</strong> für die KFW-Feuerungsanlagen<br />

erstellt und fristgerecht bei der Deutschen Emissionshandelsstelle<br />

(DEHSt) eingereicht.<br />

Die Beschaffungsseite war insbesondere durch die<br />

Preisentwicklung von Rohöl und der daraus abgeleiteten<br />

Gaspreisentwicklung geprägt. Einen wesentlichen Einfluss<br />

auf die Erzeugungspreise wird auch die Weiterentwicklung<br />

des Kraftwerksparks haben. Neben der Frage hinsichtlich<br />

der Laufzeiten von Atomkraftwerken entstehen zunehmend<br />

auch öffentliche Diskussionen über den geplanten<br />

Bau weiterer Kohlekraftwerke. Daneben spielt die Weiterentwicklung<br />

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG),<br />

des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) und des<br />

Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) eine Rolle für<br />

die Preisentwicklung. Für das EEG und das KWKG werden<br />

zurzeit Novellierungen vorbereitet. Gefördert werden<br />

sollen nach Regierungsplänen der Bau von hocheffizienten<br />

Neuanlagen und Modernisierungen, die bis Ende 2014<br />

ihren Dauerbetrieb aufgenommen haben sowie neue oder<br />

ausgebaute Wärmenetze, die bis Ende 2020 mit dem<br />

Dauerbetrieb begonnen haben. KWK-Anlagen mit mehr<br />

als 50 kW sollen sechs Jahre lang gefördert werden, wobei<br />

el<br />

die Förderung begrenzt wird. KWK-Anlagen mit bis zu<br />

50 kW erhalten acht Jahre lang einen nach dem Jahr der<br />

el<br />

Inbetriebnahme gestaffelten, konstanten Zuschlag. Derzeit<br />

wird das Kombi-Heizkraftwerk (HKW) auf Basis des KWKG<br />

gefördert.<br />

Am 30.10.07 hat das Bundesumweltministerium (BMU)<br />

einen novellierten Entwurf des EEG vorgelegt. Während<br />

das derzeitige EEG bis zum Jahr 2020 einen Anteil erneuerbarer<br />

Energien an der Stromversorgung von mindestens<br />

20 % anstrebt, verfolgt der Novellierungsentwurf das<br />

Ziel, diesen Anteil bis 2020 auf mindestens 25 bis 30 %<br />

und danach kontinuierlich weiter zu erhöhen. Der im EEG<br />

angelegte Fördermechanismus, wonach Anlagenbetreiber<br />

einen Anspruch gegen den Netzbetreiber auf Netzanschluss<br />

sowie auf Abnahme, Übertragung und Vergütung<br />

des eingespeisten Stroms erhalten, bleibt weitestgehend<br />

unangetastet.<br />

Die Neuregelung umfasst vor allem eine verstärkte Privilegierung<br />

von Anlagen mit einer Leistung von 5 MW . Mit el<br />

dieser Vorgabe wird aufgrund der gekoppelten Erzeugung<br />

zugleich auch der Rahmen für die thermische Leistung<br />

vorgegeben. Neben der Privilegierung von Anlagen mit<br />

einer Leistung bis 5 MW sieht der Entwurf für das EEG<br />

el<br />

2009 auch beim Brennstoff wesentliche Änderungen vor.<br />

Förderfähig sind zukünftig nur noch Anlagen, die mit<br />

Brennstoffen betrieben werden, die in einer Anlage zum<br />

EEG 2009 ausdrücklich anerkannt sind („Positiv-Liste“). Die<br />

vom EEG 2009 geplante „Positiv-Liste“ enthält gegenüber<br />

der bislang maßgeblichen Biomasse-Verordnung (VO)<br />

deutliche Einschränkungen, so wird z. B. der Einsatz von<br />

Altholz oder Sägewerksprodukten zukünftig nicht mehr<br />

unterstützt.<br />

1.2 Strom- und Fernwärmeerzeugung<br />

Auch <strong>2007</strong> stellten Aktivitäten zur weiteren Optimierung<br />

des Kraftwerksparks der KFW einen besonderen Schwerpunkt<br />

dar.<br />

90 91


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Am Standort Fernwärmekraftwerk Kassel (FKK) hat sich der<br />

Brennstoffmix der vorhergehenden Jahre aus Rohbraun-<br />

kohle, Braunkohlebriketts und tschechischer Hartbraun-<br />

kohle bewährt. Im Hinblick auf eine geplante alternative<br />

Mitverbrennung von Klärschlamm oder Ersatzbrennstoffen<br />

ist der erforderliche gemeinsame Genehmigungsantrag<br />

gestellt. Von Seiten der zuständigen Genehmigungsbe-<br />

hörde Regierungspräsidium (RP) Kassel gab es allerdings<br />

erhöhte Auflagen bezüglich der Emissionsgrenzwerte bei<br />

der Tiermehlverbrennung. Zusätzlich wurde die Anforderung<br />

gestellt, die Emissionsmesstechnik um eine Gesamt-<br />

Kohlenstoff-Messung zu erweitern, wobei die wiederkehrenden<br />

Emissionsmessungen statt alle drei Jahre jährlich<br />

durchgeführt werden müssten. Unter diesen Bedingungen<br />

ist die Wirtschaftlichkeit eines Tiermehleinsatzes nicht mehr<br />

gegeben. Somit wurde die Mitverbrennung von Tier- und<br />

Knochenmehl eingestellt.<br />

In der Revision <strong>2007</strong> wurde das Zyklon-Tauchrohr erneuert.<br />

Die ersten Betriebserfahrungen mit dem neuen Tauchrohr<br />

sind positiv. Die Umlaufaschemenge konnte erhöht werden,<br />

so dass auf die Zugabe von Quarzsand voraussichtlich<br />

verzichtet werden kann.<br />

Die Gesamtanlage am Standort Kombi-HKW wird entsprechend<br />

den Vorgaben der Kraftwerkseinsatzplanung<br />

betrieben. Dabei sind im Jahr <strong>2007</strong> die allgemeinen<br />

Revisionsarbeiten an der Gasturbine 1 (Kombi-HKW 1)<br />

planmäßig ohne besonderen Befund durchgeführt worden.<br />

Die Anpassungsarbeiten an der Gasturbine 2 (GT2), um<br />

die verfahrens- sowie leittechnischen Schnittstellen in einen<br />

technisch einwandfreien Zustand zu versetzen, sind noch<br />

nicht abgeschlossen und werden auch noch über <strong>2007</strong><br />

hinaus fortgeführt. Besonders im Bereich der Forderungen<br />

der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen (VAwS) sind noch Anpassungen an der<br />

Anlage notwendig. Aufgrund der derzeitigen Lage in der<br />

Auseinandersetzung mit dem Generalunternehmer sind hier<br />

weitere Verzögerungen zu erwarten, da die vorhandenen<br />

Mängel rechtssicher festgestellt sein müssen.<br />

Darüber hinaus wurde am Standort HKW-Mittelfeld auch<br />

<strong>2007</strong> vom Einsatz der preiswerteren Importkohle und von<br />

der Umstellung auf wärmegeführten Betrieb profitiert.<br />

Während der Jahresrevision <strong>2007</strong> wurden Optimierungsmaßnahmen<br />

am Umlaufsystem des Kohlekessels vorgenommen.<br />

Ziel dieser Maßnahmen ist eine Intensivierung<br />

des Ascheumlaufs und damit eine Verbesserung der<br />

Wärmeübertragung. Zudem wird dadurch die Belastung<br />

der Nachschaltheizflächen reduziert und somit die<br />

Verfügbarkeit des Kessels verbessert.<br />

Für das Jahr 2008 ist geplant, die ersten Kunden am<br />

Standort Mittelfeld an das Fernwärmenetz anzuschließen<br />

(Umstellung auf Heißwasser gegenüber derzeit Dampf).<br />

Der Abschluss der Umstellung aller Kunden ist für Oktober<br />

2009 vorgesehen. Derzeit werden in Kombination mit<br />

der Belieferung des Kunden Daimler AG aus dem Heizwerk<br />

Daimler AG die entsprechenden Vorbereitungen für einen<br />

optimalen Einsatz beider Anlagen für diese Übergangszeit<br />

getroffen.<br />

Seit Mitte 2003 wird die Optimierungs-Software BoFiT<br />

eingesetzt. Dieses Planungsinstrument analysiert die<br />

komplexen Beziehungen zwischen Energieerzeugung in<br />

eigenen Anlagen, der Laststeuerung der Netze und der<br />

Beschaffung von Strom und Brennstoffen. Unter wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten werden optimale Einsatzvorschläge<br />

für die Erzeugungsanlagen ermittelt.<br />

Beide Module, TEP (Tägliche Einsatz-Planung) und MEM<br />

(Mittelfristiges Einsatz Management) bilden ein stabiles<br />

und zuverlässiges System, das unter verschiedenen<br />

Szenarien eine optimale energiewirtschaftliche Planung<br />

liefert. Die seit Mitte <strong>2007</strong> bestehende Möglichkeit der<br />

Vermarktung von Eigenerzeugung aus dem Kombi-HKW<br />

an der Börse European Energy Exchange (EEX) wird zurzeit<br />

erprobt. Dabei hat sich das Modul BoFiT-TEP auch unter<br />

diesen Bedingungen bewährt und Optimierungspotenziale<br />

aufgezeigt.<br />

1.3 Emissionshandel<br />

Die KFW betreibt mehrere emissionshandelspflichtige<br />

Anlagen mit einer Feuerungswärmeleistung größer als<br />

20 MW. Für diese Feuerungsanlagen wurden CO -Emis-<br />

2<br />

sionszertifikate bei der DEHSt beantragt und für die erste<br />

Zuteilungsperiode seitens der DEHSt erteilt. Dabei schloss<br />

die erste Zuteilungsperiode (2005 – <strong>2007</strong>) für die von der<br />

KFW betriebenen Heiz- und Heizkraftwerke aus heutiger<br />

Sicht positiv ab. Die KFW wurde in den Jahren 2005 –<br />

<strong>2007</strong> mit einer ausreichenden Menge an kostenlosen<br />

Emissionsrechten ausgestattet, so dass der Erfüllung der<br />

Abgabepflichten ohne den Zukauf weiterer Emissionsberechtigungen<br />

nachgekommen werden konnte. Durch die<br />

Inbetriebnahme der GT2 im Jahr 2006 und die entsprechende<br />

Benchmark-Zuteilung von CO -Emissionszertifi-<br />

2<br />

katen wurden Unterdeckungen von Feuerungsanlagen<br />

der KFW ausgeglichen. Eine Übertragung von CO -Zerti-<br />

2<br />

fikaten von der ersten in die zweite Handelsperiode ist<br />

ausgeschlossen. Auf Basis von Emissionsberichten sowie<br />

der daraus abgeleiteten Emissionsberechnung (CO -Moni-<br />

2<br />

toring) ist die KFW mit ausreichend Emissionszertifikaten<br />

ausgestattet.<br />

Für die zweite Zuteilungsperiode (2008 – 2012) wurden<br />

im November <strong>2007</strong> Anträge auf CO -Zertifikate bei der<br />

2<br />

DEHSt gestellt. Die Zuteilung wird für die Heizkraftwerke<br />

auf Basis von durchschnittlichen Produktionsmengen aus<br />

den Basisjahren (2000 – 2005) und für die Heizwerke auf<br />

Basis von historischen Emissionen der Jahre 2000 bis 2005<br />

erteilt. Im Weiteren finden analog der ersten Handelsperiode<br />

gesetzliche Kürzungsfaktoren zusätzlich Anwendung.<br />

Die Feuerungsanlagen der KFW unterliegen somit als Energieerzeugungsanlagen<br />

durch Anwendung von gesetzlich<br />

vorgegebenen Kürzungsfaktoren einer stärkeren Minderung<br />

in der Zuteilung von CO -Zertifikaten als zum Beispiel<br />

2<br />

Industrieanlagen.<br />

1.4 Markt und Umfeld<br />

Im Rahmen von Vertriebsprojekten standen bei der KFW<br />

im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> weiterhin Fernwärmenetzerweiterungen<br />

und Verdichtungsmaßnahmen im Mittelpunkt. Im<br />

Zuge eines Hotelerweiterungsbaus wurde eine zusätzliche<br />

Wärmelast an das Fernwärmenetz angeschlossen und<br />

erhöhte dadurch den Anschlusswert um 908 kW auf ins-<br />

gesamt 2.485 kW. Zudem konnte in der Oberen Königs-<br />

straße die gesamte Wärmeversorgung für einen neuen<br />

Gebäudekomplex mit einem Anschlusswert von 870 kW<br />

akquiriert werden.<br />

Daneben konnten Anfang des Geschäftsjahres die Haupttrassen<br />

der Fernwärme-Transportleitung Westspange<br />

zwischen der „Südstadt“ und dem „Vorderen Westen“<br />

fertiggestellt werden. Mit dieser Maßnahme wird das<br />

Druckverhältnis des Fernwärmenetzes in Kassel erheblich<br />

verbessert. Zusätzlich konnte im westlichen Teil Kassels ein<br />

Ringschluss der bisherigen Endstränge im Fernwärmenetz<br />

geschaffen werden, was zu einer wesentlichen Verbesserung<br />

der Versorgungssicherheit in diesem Gebiet führt.<br />

Zudem konnte aufgrund dieser Fertigstellung im Auftrag<br />

der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft mbH Hessen<br />

(GWH) die Fernwärmeversorgung von weiteren Wohneinheiten<br />

mit einem Anschlusswert von 500 kW in der<br />

Heubnerstraße in Kassel ausgebaut werden.<br />

Daneben sind die Umlegung der Fernwärmeleitung „Am<br />

Altmarkt“ – ausgelöst durch den Neubau eines Finanzzentrums<br />

– und die Mitverlegung von Leitungen im Zuge<br />

einer Fußgängerbrücke über die Fulda (Beginn Transportleitung<br />

Ostspange) aufzuführen.<br />

Nachdem die Vertragsverhandlungen mit der Thyssen<br />

Henschel GmbH zur Fortführung der Wärmeversorgung<br />

des Industriegebiets Mittelfeld erfolgreich abgeschlossen<br />

wurden, ist es vorgesehen, das zurzeit über das HKW Mittelfeld<br />

versorgte Inselnetz bis Oktober 2009 an das Fernwärmeprimärnetz<br />

der KFW anzuschließen. Im Berichtsjahr<br />

haben dazu im Netzbereich die Arbeiten zur Anbindung<br />

der Mittelfeldkunden (Heißwassernetz) begonnen.<br />

1.5 Optimierungsprojekte und interne Steuerung<br />

Die vielfältigen neuen Regelungen im Energiesektor<br />

erhöhen die Anforderungen an die Controllingsysteme der<br />

KFW. Daher stehen die ständige Weiterentwicklung des<br />

Berichtswesens, der Kraftwerksergebnisrechnung und die<br />

Schaffung neuer Steuerungsinstrumente im Vordergrund.<br />

Im Zusammenhang mit dem Emissionshandel ist bei der<br />

KFW ein CO -Monitoring eingerichtet worden. Unterjährig<br />

2<br />

können damit der Umfang der Emissionen einerseits und<br />

die entsprechenden vorzuhaltenden Emissionsrechte andererseits<br />

kontrolliert und gesteuert werden.<br />

2. Analyse des Geschäftsverlaufes<br />

2.1 Ertragslage<br />

Im Kernbereich Fernwärme (FW) konnten die Umsatzerlöse<br />

im Berichtsjahr erneut deutlich gesteigert werden und<br />

betrugen 25,5 Mio. EUR (Vorjahr 24,5 Mio. EUR). Diese<br />

Steigerung resultiert hauptsächlich aus einem durchschnittlich<br />

höheren Fernwärmepreis gegenüber dem Vorjahr. Die<br />

Fernwärmeabgabe war trotz erfolgreicher Akquisitionsmaßnahmen<br />

rückläufig und betrug 492,3 GWh (Vorjahr<br />

510,3 GWh). Dieser Rückgang ist einerseits hauptsächlich<br />

in der warmen Witterung und andererseits in Energieeinsparmaßnahmen<br />

der Kunden begründet. Dabei erfolgte<br />

bei einer Vielzahl von Gebäuden wegen Energiesparmaßnahmen<br />

eine Reduzierung des Anschlusswertes in einer<br />

Gesamthöhe von 4,7 MW. Die Anschlussleistung im<br />

Bereich Fernwärme konnte trotz dieser Reduzierungen<br />

durch erfolgreiche Akquisitionen mit 349,3 MW leicht<br />

gegenüber dem Vorjahreswert mit 349,0 MW gesteigert<br />

werden.<br />

Darüber hinaus konnte auch im Strombereich die Absatzmenge<br />

auf 380,4 GWh (Vorjahr 363,5 GWh) gesteigert<br />

werden. Diese Steigerung der Absatzmenge und der<br />

Umsatzerlöse von 23,1 Mio. EUR auf 25,0 Mio. EUR im<br />

Geschäftsjahr ist insbesondere durch den Betrieb der GT2<br />

begründet. Daneben wurden im Rahmen der Kraftwerks-<br />

92 93


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Fernwärme GmbH<br />

einsatzplanung freie Kapazitäten am Strommarkt – „Over<br />

The Counter“ (OTC)-Markt – verkauft und hierdurch<br />

zusätzliche Verkaufserlöse erzielt.<br />

Die sonstigen Umsatzerlöse lagen bei 3,4 Mio. EUR (Vorjahr<br />

3,9 Mio. EUR). Diese ergeben sich im Wesentlichen<br />

aus der Weiterberechnung der Kosten für die Betriebsführung<br />

am Standort KWK an die e.on.<br />

Im Berichtsjahr lagen die Aufwendungen mit<br />

59,9 Mio. EUR über dem Vorjahreswert von 59,4 Mio. EUR.<br />

Der Materialaufwand ist auf 34,8 Mio. EUR (Vorjahr<br />

34,4 Mio. EUR) gestiegen. Diese Steigerung ist insbesondere<br />

in erbrachten Vorleistungen zur Planung einer<br />

Erzeugungsanlage begründet. Im Materialaufwand sind<br />

zudem Aufwendungen für den Fernwärmebezug von dem<br />

Schwesterunternehmen Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

(MHKW) enthalten. Der Anteil der von der MHKW bezogenen<br />

Fernwärme betrug 24,4 %. Der größte Teil wurde in<br />

den Anlagen der KFW erzeugt.<br />

Die Abschreibungen lagen mit 7,6 Mio. EUR auf dem<br />

Vorjahresniveau.<br />

Das Finanzergebnis schließt mit –1,9 Mio. EUR (Vorjahr<br />

–2,2 Mio. EUR) ab.<br />

2.2 Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme der KFW lag mit 91,5 Mio. EUR unter<br />

dem Vorjahreswert von 101,2 Mio. EUR. Dies ist im<br />

Wesentlichen auf den Rückgang des Anlagevermögens,<br />

durch zeitlich verschobene Investitionen, zurückzuführen.<br />

Damit einhergehend sind die Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen deutlich zurückgegangen.<br />

Das Anlagevermögen betrug 68,2 Mio. EUR (Vorjahr<br />

74,3 Mio. EUR). Der Anteil des Anlagevermögens am<br />

Gesamtvermögen in Höhe von 74,5 % spiegelt nach wie<br />

vor eine hohe Anlagenintensität wider.<br />

Die bilanzielle Eigenkapitalquote lag mit 24,7 % über dem<br />

Vorjahresniveau von 22,3 %.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2007</strong> wurden Bruttoinvestitionen von<br />

2,0 Mio. EUR (Vorjahr 5,6 Mio. EUR) getätigt. Hierbei<br />

bildete der Ausbau des Netzes mit 1,2 Mio. EUR den Investitionsschwerpunkt.<br />

2.3 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf<br />

Die KFW hat im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> einen Gewinn von<br />

2,0 Mio. EUR (Vorjahr 1,1 Mio. EUR) erzielt. Die deutliche<br />

Ergebnisverbesserung resultiert im Wesentlichen aus der<br />

optimierten Erzeugung und der Preisentwicklung an<br />

den Energiemärkten. Der Gewinn wurde auf Basis eines<br />

Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages an die<br />

Städtische Werke AG (STW) abgeführt.<br />

Die Ergebnisverbesserung führte zu einer Steigerung<br />

der Eigenkapitalrentabilität der KFW vor Ertragsteuer auf<br />

10,3 %.<br />

Nach Ende des Geschäftsjahres sind keine besonderen<br />

Vorgänge angefallen.<br />

3. Risikobericht<br />

Da die Fernwärmepreise nach wie vor an die Entwicklung<br />

der Brennstoffpreise gekoppelt sind, besteht hier kein<br />

wesentliches Risiko, da steigende Beschaffungskosten im<br />

Rahmen der Absatzpreise weitergegeben werden. Bei den<br />

Strompreisen besteht keine vergleichbare unmittelbare<br />

Abhängigkeit von den Erzeugungskosten. Allerdings sind<br />

die Großhandelspreise für Strom marktseitig wesentlich<br />

von den Brennstoffkosten und den Kosten für CO -Zerti-<br />

2<br />

fikate abhängig. Fallende Strompreise werden daher<br />

tendenziell auch mit sinkenden Energieeinsatzkosten bzw.<br />

Zertifikatspreisen verbunden sein. Umgekehrt werden<br />

Preissteigerungen tendenziell auch über Strompreissteigerungen<br />

weitergegeben werden können. Da die KFW über<br />

einen ausgewogenen Energieeinsatzmix verfügt, werden<br />

hier keine wesentlichen Risiken erwartet. Welche Rolle die<br />

in Kraft getretene Kartellrechtsnovelle bei den Preisen ab<br />

Kraftwerk spielen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht<br />

absehbar. Gleiches gilt für die zu erwartende Inbetriebnahme<br />

neuer Kraftwerke im Rahmen der derzeit geplanten<br />

umfangreichen Erneuerungen des bundesdeutschen<br />

Kraftwerksparks.<br />

Welche Auswirkungen sich aus der Umsetzung des<br />

Nationalen Allokationsplans 2008 – 2012 bzw. des zu<br />

erwartenden Zuteilungsgesetzes 2012 bezüglich der<br />

CO -Zertifikate ergeben werden, ist noch nicht endgültig<br />

2<br />

absehbar. Im Gegensatz zur ersten Zuteilungsperiode<br />

(2005 – <strong>2007</strong>) werden nicht alle Emissionsrechte kostenlos<br />

zugeteilt, vielmehr ist eine Teilversteigerung vorgesehen.<br />

Zudem ist die Gesamtmenge der zuteilbaren Berechtigungen<br />

reduziert worden. Für die KFW bedeutet dies, dass<br />

nicht länger von einer ausreichenden Ausstattung mit<br />

Emissionsrechten ausgegangen werden kann, sondern dass<br />

Zukäufe von Emissionsrechten erfolgen müssen. Diese<br />

müssen im Ergebnis der KFW für die Folgejahre berücksichtigt<br />

werden.<br />

Im Jahr 2009 laufen für den Kraftwerksstandort FKK die<br />

Verträge mit dem Kooperationspartner e.on und die Lieferverträge<br />

mit Volkswagen AG (VW) – dem Hauptabnehmer<br />

der erzeugten Fernwärme – aus. Derzeit werden zwischen<br />

den beteiligten Partnern Nachfolgelösungen geprüft. Aus<br />

Sicht der KFW bestehen mehrere Möglichkeiten für Nachfolgelösungen,<br />

die sowohl mit als auch ohne die bisherigen<br />

Partner realisiert werden können.<br />

Bei der KFW wird durch ein monatliches Berichtswesens<br />

eine unterjährige Überwachung der Erlös- und Kostensituation<br />

ermöglicht. Darüber hinaus kann durch die<br />

bestehende Profit-Center-Rechnung gezielt Optimierungsbedarf<br />

ermittelt werden. Diese Controlling- und Risikomanagementsysteme<br />

ermöglichen frühzeitige Analysen des<br />

Geschäftsverlaufes.<br />

Die Finanzierung des Anlagevermögens wird durch<br />

langfristige Darlehen sichergestellt. Kurzfristige Liquiditätsschwankungen<br />

werden im Rahmen des konzernweiten<br />

Cash-Managements ausgeglichen. Über einen Kassenkreditvertrag<br />

mit der <strong>KVV</strong> verfügt die KFW im Bedarfsfall<br />

über hinreichend Liquidität. Ein ratierlicher Cap begrenzt<br />

das Zinsrisiko für variabel verzinste Kassenkredite. Die eigene<br />

Bonität wird durch die Einbindung in den <strong>KVV</strong>-Konzern<br />

weiter verbessert, sodass das Liquiditätsrisiko begrenzt ist.<br />

4. Prognosebericht<br />

Bei der KFW wird auch für die Folgejahre eine positive<br />

Geschäftsentwicklung erwartet. Das EEG stellt in Verbindung<br />

mit der Biomasse-VO eine wichtige Grundlage für<br />

einen möglichen Bau eines Biomasse-HKW von 5 MW bei el<br />

der KFW dar.<br />

Dies könnte ab 2010 zu einer weiteren Ergebnisverbesserung<br />

beitragen.<br />

Bezüglich des FKK werden derzeit zwischen den Partnern<br />

Nachfolgelösungen geprüft. Aus Sicht der KFW bestehen<br />

mehrere Varianten, die den Betrieb langfristig sicherstellen<br />

können.<br />

Eine zukünftige Prognose der Strompreise hängt neben<br />

der Entwicklung der Weltenergiemärkte und damit der<br />

Brennstoffpreise auch von der Möglichkeit des Zubaus<br />

neuer Erzeugungskapazitäten in Deutschland ab. Die<br />

künftige Entwicklung der Renditen in den Strompreisen der<br />

Großhandelsmärkte hängt stark davon ab, ob es zu einer<br />

Angebotsverknappung durch abnehmende Erzeugungskapazitäten<br />

oder einer Angebotsvermehrung durch Ausweitung<br />

der Erzeugungskapazitäten kommt. Dieses wird geprägt<br />

durch den altersbedingten bzw. politisch gewollten<br />

Abgang von Erzeugungskapazitäten (Kernenergieausstieg)<br />

und der Möglichkeit neue Ersatzkapazitäten zu schaffen.<br />

Es ist allerdings davon auszugehen, dass Wettbewer-<br />

ber nur dann in neue Kraftwerke investieren, wenn mit<br />

hinreichender Sicherheit ausreichende Ertragschancen zu<br />

erwarten sind. Weitere Ertragschancen lassen sich überwiegend<br />

aus der angekündigten Weiterentwicklung des KWKG<br />

herleiten, jedoch werden nur neue oder wesentlich modernisierte<br />

Kraftwerke betroffen sein.<br />

Die gerade in der jüngeren Vergangenheit erschlossenen<br />

zusätzlichen FW-Absatzpotenziale werden auch weiterhin<br />

die angestrebten Ertragssteigerungen liefern. Der Neuanschluss<br />

von Fernwärmekunden wird in den Folgejahren<br />

zielgerichtet dort weitergeführt, wo angemessene Ergebnisbeiträge<br />

zu erwarten sind. Dabei wird in den Jahren<br />

2008 und 2009 der Fernwärmeausbau im Netz durch den<br />

Anschluss der bestehenden Kunden im Bereich Mittelfeld<br />

an das Heißwassernetz geprägt sein. Mit diesem Ausbau<br />

soll einerseits die Versorgung sichergestellt und andererseits<br />

sollen zukünftige Fernwärmeabsatzsteigerungen<br />

erzielt werden.<br />

Aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages<br />

führen die erwarteten Ergebnissteigerungen der KFW auch<br />

zu einer Verbesserung des STW-Ergebnisses. Umgekehrt<br />

ist durch den Ergebnisabführungsvertrag der Bestand<br />

der KFW bei gegebenenfalls anfallenden Verlusten nicht<br />

gefährdet.<br />

Die sich durch Einbindung der KFW in den <strong>KVV</strong>-Konzern<br />

ergebenden Synergiepotenziale werden auch in den Folgejahren<br />

konsequent genutzt.<br />

Kassel, den 20. März 2008<br />

Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Andreas Helbig Martin Kiok<br />

94 95


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Bilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Aktiva Anhang<br />

A. Anlagevermögen (4)<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 513.568,00 550<br />

II. Sachanlagen 67.687.555,31 73.734<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

68.201.123,31 74.284<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3.815.549,03 3.443<br />

2. Unfertige Leistungen 349.735,54 151<br />

3. Erhaltene Anzahlungen auf unfertige Leistungen –142.279,53 –13<br />

4. Unentgeltlich ausgegebene<br />

Schadstoffemissionsrechte 8.840,84 2.742<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

(5)<br />

4.031.845,88 6.323<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.053.123,37 6.509<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 10.021.966,50 12.263<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände 2.024.754,58 1.565<br />

19.099.844,45 20.337<br />

III. Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 8.770,08 9<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 173.209,33 208<br />

91.514.793,05 101.161<br />

Passiva Anhang<br />

A. Eigenkapital (6)<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Gezeichnetes Kapital 16.899.000,00 16.899<br />

II. Kapitalrücklage 5.683.240,47 5.683<br />

B. Sonderposten und Ertragszuschüsse (7)<br />

22.582.240,47 22.582<br />

1. Empfangene Ertragszuschüsse 1.218.792,00 1.363<br />

2. Sonderposten für unentgeltlich<br />

ausgegebene Schadstoffemissionsrechte 1.744,44 504<br />

C. Rückstellungen (8)<br />

1.220.536,44 1.867<br />

1. Steuerrückstellungen 3.000,00 0<br />

2. Sonstige Rückstellungen 10.084.896,40 7.608<br />

D. Verbindlichkeiten (9)<br />

10.087.896,40 7.608<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 47.180.659,22 53.466<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen 5.633.089,72 4.665<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

4.810.370,80 10.973<br />

57.624.119,74 69.104<br />

91.514.793,05 101.161<br />

96 97


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong><br />

Anhang<br />

EUR<br />

<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

2006<br />

Tsd. EUR<br />

1. Umsatzerlöse (10) 53.928.224,11 51.513<br />

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an<br />

unfertigen Leistungen 198.384,41<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 14.216,56 4<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge (11) 3.559.449,33 4.361<br />

5. Erträge aus der Auflösung empfangener<br />

Ertragszuschüsse 144.205,00 153<br />

6. Materialaufwand<br />

49<br />

57.844.479,41 56.080<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Waren –27.642.205,12 –28.244<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen –7.172.998,33 –6.125<br />

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen –7.584.942,53 –7.600<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) –14.666.695,70 –14.198<br />

–57.066.841,68 –56.167<br />

Betriebsergebnis 777.637,73 –87<br />

9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />

des Finanzanlagevermögens 904,13 2<br />

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (13) 658.232,95 888<br />

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (14) –2.573.016,23 –3.129<br />

Finanzergebnis –1.913.879,15 –2.239<br />

12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit –1.136.241,42 –2.326<br />

13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –303.375,00 –104<br />

14. Sonstige Steuern 3.456.520,30 3.504<br />

2.016.903,88 1.074<br />

15. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags<br />

abgeführter Gewinn (15) –2.016.903,88 –1.074<br />

16. Jahresüberschuss 0,00 0<br />

Anhang<br />

I. Allgemeines<br />

(1) Gliederung<br />

Bei der Darstellung der Sachanlagen wurde im Anlagen-<br />

spiegel der Posten „Technische Anlagen und Maschinen“<br />

nach Kriterien der Versorgungswirtschaft gemäß<br />

§ 265 (5) HGB erweitert.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem<br />

Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Aufwandspositionen<br />

sind mit einem Minuszeichen versehen. Das gesetzliche<br />

Gliederungsschema wurde um die Position 5 erweitert,<br />

die aus Gründen der Klarheit aus Position 1 ausgegliedert<br />

wurde.<br />

Zur Aufstellung eines klaren und übersichtlichen Jahresabschlusses<br />

wurden einzelne Posten in Bilanz und Gewinnund<br />

Verlustrechnung in ihrer Bezeichnung geändert. Zur<br />

Verbesserung der Klarheit der Darstellung in der Bilanz und<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung sind Davon-Vermerke<br />

im Anhang ausgewiesen.<br />

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen<br />

sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet;<br />

die aktivierten Eigenleistungen enthalten neben den Einzelkosten<br />

angemessene Gemeinkosten. Investitionszuschüsse<br />

werden zum Zeitpunkt der Fertigstellung der begünstigten<br />

Vermögensgegenstände aktivisch von den Anschaffungsbzw.<br />

Herstellungskosten abgesetzt. Zuschüsse für Anlagen<br />

im Bau werden aktivisch an den Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

gekürzt.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der<br />

betrieblichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände<br />

entsprechend den handels- und steuerrechtlichen Vorschriften<br />

linear vorgenommen.<br />

Die ab 2003 empfangenen Ertragszuschüsse werden<br />

direkt aktivisch von den Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

abgesetzt.<br />

Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr in<br />

voller Höhe abgeschrieben.<br />

Die unentgeltlich erworbenen CO -Emissionsrechte<br />

2<br />

wurden gemäß der IDW-Stellungnahme IDW RS HFA15 in<br />

den Vorräten sowie einem Sonderposten bzw. den sonstigen<br />

Rückstellungen bilanziert. Die Bewertung erfolgte zum<br />

Stichtagskurs der EEX-Börse am 31.12.<strong>2007</strong>.<br />

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu fortgeschriebenen,<br />

durchschnittlichen Anschaffungskosten angesetzt.<br />

Die unfertigen Leistungen werden wie aktivierte Eigenleistungen<br />

bewertet.<br />

Von dem Wahlrecht gemäß § 268 (5) HGB, die erhaltenen<br />

Anzahlungen auf unfertige Leistungen offen von der Position<br />

Vorräte abzusetzen, wurde Gebrauch gemacht.<br />

Alle übrigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich<br />

mit den Nennbeträgen erfasst.<br />

Bei den Rückstellungen sind alle erkennbaren Risiken<br />

berücksichtigt.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag passiviert.<br />

(3) Konzernabschluss<br />

Einen Konzernabschluss stellt die Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>), Kassel, auf. Dieser Abschluss<br />

wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

II. Bilanz<br />

(4) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens einschließlich der<br />

Abschreibungen des Geschäftsjahres wird in der Anlage 1<br />

gezeigt.<br />

Im Geschäftsjahr wurden von den Zugängen Investitionszuschüsse<br />

in Höhe von 104 Tsd. EUR aktivisch abgesetzt.<br />

(5) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auch<br />

der abgegrenzte Verbrauch zwischen Ablese- und Bilanzstichtag,<br />

gekürzt um erhaltene Abschlagszahlungen von<br />

Kunden, enthalten. Forderungen mit einer Restlaufzeit von<br />

mehr als einem Jahr bestanden nicht.<br />

In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

ist die laufende Verrechnung mit der Gesellschafterin<br />

Städtische Werke AG (STW) mit 10.022 Tsd. EUR (Vorjahr<br />

12.263 Tsd. EUR) enthalten.<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten hauptsächlich<br />

Erstattungsansprüche aus Energiesteuern.<br />

98 99


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Fernwärme GmbH<br />

(6) Gezeichnetes Kapital<br />

Das gezeichnete Kapital setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Gesellschafter EUR %<br />

Städtische Werke AG 16.037.200 94,9<br />

Kasseler Verkehrs-<br />

und Versorgungs-GmbH 861.800 5,1<br />

(7) Empfangene Ertragszuschüsse<br />

16.899.000 100,0<br />

Die bis 2002 empfangenen Ertragszuschüsse stellen<br />

Baukostenzuschüsse von Kunden dar, die jährlich zu 5 %<br />

erfolgswirksam aufgelöst werden.<br />

(8) Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten in der Hauptsache<br />

die Erfüllung künftiger Verpflichtungen aus der Energieer-<br />

zeugung (1.745 Tsd. EUR), unterlassene Aufwendungen<br />

für Instandhaltung (2.712 Tsd. EUR) sowie ungewisse<br />

Verbindlichkeiten (5.151 Tsd. EUR).<br />

(9) Verbindlichkeiten<br />

Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />

Gesamt<br />

Tsd. EUR<br />

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

handelt es sich um den Saldo aus gegenseitigem<br />

Lieferungs- und Leistungsaustausch mit der Müllheizkraftwerk<br />

Kassel GmbH (MHKW), der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft<br />

AG (<strong>KVG</strong>), der <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting<br />

Kassel GmbH (KVC), sowie der Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>) - einschließlich Kassenkredite.<br />

Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin <strong>KVV</strong> sind<br />

mit 4.494 Tsd. EUR (Vorjahr 10.542 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(–) Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen beschränken<br />

sich auf das Bestellobligo in Höhe von 7.401 Tsd. EUR.<br />

bis<br />

1 Jahr<br />

Tsd. EUR<br />

1–5<br />

Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

über<br />

5 Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

Gesamt<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

gegenüber Kreditinstituten 47.181 6.952 24.210 16.019 53.465<br />

aus Lieferungen und Leistungen 5.633 5.633 — — 4.665<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 4.810 4.810 — — 10.973<br />

sonstige Verbindlichkeiten — — — — —<br />

Gesamt 57.624 17.395 24.210 16.019 69.103<br />

Umsatzerlöse in Tsd. Euro<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

25.529<br />

24.445<br />

Fernwärme<br />

27.333<br />

25.862<br />

Strom<br />

III. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(10) Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt auf:<br />

Produkt <strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

1.066<br />

1.206<br />

Sonstiges<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

Fernwärme 25.529 24.445<br />

Strom 27.333 25.862<br />

Sonstiges 1.066 1.206<br />

Umsatzerlöse 53.928 51.513<br />

Unter Sonstiges werden in der Hauptsache die Dienstleistungen<br />

im Konzern ausgewiesen.<br />

(11) Sonstige betriebliche Erträge<br />

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen sind unter<br />

anderem Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen<br />

(1.622 Tsd. EUR) ausgewiesen.<br />

(12) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind weiterberechnete<br />

Kosten aus Leistungen der Konzerngesellschaften<br />

und der E.ON Kraftwerke GmbH enthalten.<br />

(13) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind<br />

Erträge aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

632 Tsd. EUR (Vorjahr 887 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(14) Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen<br />

aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

506 Tsd. EUR (Vorjahr 960 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(15) Aufwendungen für Gewinnabführung<br />

Die Aufwendungen für Gewinnabführung betreffen das<br />

an die STW auf Grund eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages<br />

abgeführte Ergebnis des Geschäftsjahres.<br />

Berichtsjahr (<strong>2007</strong>)<br />

Vorjahr (2006)<br />

IV. Sonstige Angaben<br />

Allgemein<br />

Die Zusammensetzung der Organe ist als Anlage 2 aufgeführt.<br />

Der Aufsichtsrat des Mehrheitsgesellschafters STW stellt in<br />

Personalunion den Aufsichtsrat der Gesellschaft, der Bezüge<br />

ausschließlich von der STW erhält. Die Geschäftsführer<br />

erhalten Bezüge von der Konzerngesellschaft STW bzw. der<br />

<strong>KVV</strong>. Die Tätigkeit der Organe für die Gesellschaft ist damit<br />

abgegolten.<br />

Derivate Finanzierungsinstrumente<br />

Bei den derivaten Finanzinstrumenten der Gesellschaft<br />

handelt es sich um einen CAP mit einem Nominalwert von<br />

5 Mio. EUR und einem Marktwert von +110 Tsd. EUR.<br />

Geschäfte größeren Umfangs<br />

Gemäß § 10 Absatz 2 EnWG sind Geschäfte größeren Umfangs<br />

mit verbundenen sowie assoziierten Unternehmen<br />

oder mit Unternehmen derselben Aktionäre darzustellen.<br />

Die KFW hat im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> wesentliche Geschäfte<br />

aufgrund folgender Verträge mit Unternehmen im Sinne<br />

dieser Vorschrift durchgeführt:<br />

• Dienstleistungsverträge mit einem Leistungsumfang von<br />

insgesamt 6.876,6 Tsd. EUR<br />

- Vertrag über die Verrechnung von Leistungen mit der<br />

<strong>KVV</strong> (Juni 2004)<br />

- Betriebsführungsverträge mit der STW (Oktober 1992)<br />

• Strom-, Fernwärme- und Erdgaslieferungsverträge mit<br />

der STW (Mai 2001)<br />

• Stromlieferungsvertrag mit der MHKW (Mai 1996).<br />

Kassel, den 20. März 2008<br />

Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Andreas Helbig Martin Kiok<br />

100 101


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Anlage 1: Entwicklung des<br />

Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Stand<br />

01.01.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Zugänge<br />

EUR<br />

Abgänge<br />

EUR<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellkosten<br />

Umbuchungen<br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Buchwerte<br />

Stand<br />

31.12.2006<br />

EUR<br />

Abschreibungen<br />

des Geschäftsjahres<br />

EUR<br />

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte<br />

und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 979.939,59 5.055,34 0,00 0,00 984.994,93 471.426,93 513.568,00 549.747,00 41.234,34<br />

2. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Immaterielle gesamt 979.939,59 5.055,34 0,00 0,00 984.994,93 471.426,93 513.568,00 549.747,00 41.234,34<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grund 6.781.336,05 2.883,00 0,00 0,00 6.784.219,05 1.585.110,85 5.199.108,20 5.402.898,20 206.673,00<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen<br />

a) Erzeugung 63.649.493,96 116.566,68 17.154,79 0,00 63.748.905,85 40.979.725,85 22.769.180,00 26.126.992,00 3.469.424,68<br />

b) Fortleitung 87.481.732,21 1.198.035,48 0,00 0,00 88.679.767,69 49.785.543,69 38.894.224,00 41.233.333,00 3.537.144,48<br />

c) Messung 1.973.115,71 176.157,90 973.954,30 0,00 1.175.319,31 1.093.831,31 81.488,00 214.669,00 194.495,90<br />

d) Sonstiges 21.187,33 29.371,66 0,00 0,00 50.558,99 12.719,99 37.839,00 12.254,00 3.786,66<br />

Technische Anlagen und Maschinen gesamt 153.125.529,21 1.520.131,72 991.109,09 0,00 153.654.551,84 91.871.820,84 61.782.731,00 67.587.248,00 7.204.851,72<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.272.640,65 112.471,47 26.772,96 0,00 1.358.339,16 881.016,16 477.323,00 505.322,00 132.183,47<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 239.037,86 226.867,31 237.512,06 0,00 228.393,11 0,00 228.393,11 239.037,86 0,00<br />

Sachanlagen gesamt 161.418.543,77 1.862.353,50 1.255.394,11 0,00 162.025.503,16 94.337.947,85 67.687.555,31 73.734.506,06 7.543.708,19<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

2. Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

3. Wertpapiere des Anlagevermögens 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

4. Sonstige Ausleihungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen gesamt 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen gesamt 162.398.483,36 1.867.408,84 1.255.394,11 0,00 163.010.498,09 94.809.374,78 68.201.123,31 74.284.253,06 7.584.942,53<br />

102 103


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Betriebsratsvorsitzender<br />

Klaus Horn, Söhrewald<br />

(stellvertretender Vorsitzender)<br />

Kaufmännischer Angestellter<br />

Lothar Alexi, Staufenberg<br />

Stadtkämmerer<br />

Diplom-Volkswirt<br />

Dr. Jürgen Barthel, Kassel<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Bezirksverwaltung Nordhessen<br />

Diplom-Sozialpädagoge<br />

Manfred Eckhardt, Schwalmstadt<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Landesbezirk Hessen<br />

Frank Haindl, Flörsheim<br />

Sekretärin<br />

Ute Jungton, Kassel<br />

Vorstandsmitglied Vattenfall Europe Hamburg AG<br />

Günther Kwaschnik, Hamburg<br />

Betriebswirt<br />

Georg Lewandowski, Kassel<br />

Diplom-Kaufmann Vattenfall Europe Hamburg AG<br />

Gunther Müller, Hamburg<br />

Gas- und Wasserinstallateur<br />

Ludwig Vogt, Kassel<br />

Lehrerin<br />

Helga Weber, Kassel<br />

Geschäftsführung<br />

Diplom-Kaufmann<br />

Andreas Helbig, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Martin Kiok, Kassel<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Ge-<br />

winn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbezie-<br />

hung der Buchführung und den Lagebericht der Kasseler<br />

Fernwärme GmbH, Kassel für das Geschäftsjahr 01. Januar<br />

bis 31. Dezember <strong>2007</strong> geprüft. Die Buchführung und<br />

die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach<br />

den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den<br />

ergänzenden Bestimmungen im Gesellschaftsvertrag<br />

liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der<br />

Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der<br />

von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />

Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und<br />

über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die<br />

Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch<br />

den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />

erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der<br />

Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler<br />

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />

Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />

Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf<br />

der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />

Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der<br />

Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />

Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung<br />

hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen<br />

des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter<br />

Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.<br />

Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der<br />

Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend dar.<br />

Kassel, den 10. April 2008<br />

sb+p Strecker . Berger + Partner<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Heiner Eggert Andreas Fehr<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

104 105


106<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat ist von der Geschäftsleitung während des<br />

Geschäftsjahres <strong>2007</strong> über die Geschäftsentwicklung und<br />

über Besonderheiten durch schriftliche und mündliche<br />

Berichte umfassend unterrichtet worden. In den vier<br />

Aufsichtsratssitzungen am 06.03., 27.06., 19.09. und<br />

27.11.<strong>2007</strong> wurden wesentliche Fragen der Unternehmenspolitik<br />

und Investitionsentscheidungen ausführlich beraten.<br />

Der Aufsichtsrat konnte seine gesetzlich vorgeschriebene<br />

Kontrollfunktion gegenüber der Geschäftsführung wahrnehmen<br />

und die ihm im Rahmen der satzungsmäßigen<br />

Zuständigkeit obliegenden Entscheidungen treffen.<br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> wurden von der gemäß Gesellschafterbeschluss<br />

vom 09.08.<strong>2007</strong> zu Abschlussprüfern bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Strecker, Berger und Partner,<br />

Kassel, geprüft und der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk<br />

erteilt.<br />

Dem Aufsichtsrat lagen der Prüfungsbericht, der Jahresabschluss,<br />

der Lagebericht sowie der ergänzende Bericht der<br />

Geschäftsführung vor. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss<br />

in der von der Geschäftsführung vorgelegten Form.<br />

Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.<br />

Der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und allen Mitarbeitern<br />

spricht der Aufsichtsrat seinen Dank aus.<br />

Kassel, den 3. Juni 2008<br />

Kasseler Fernwärme GmbH<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen<br />

Vorsitzender<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Müllheizkraftwerk Kassel GmbH


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong><br />

108 Lagebericht<br />

112 Bilanz<br />

113 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

114 Anhang<br />

118 Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

120 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

121 Bestätigungsvermerk<br />

122 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Lagebericht<br />

Die Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW) konnte im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> erneut ein gutes Ergeb-<br />

nis erzielen. Die Verbrennungsanlage war in vollem Umfang ausgelastet.<br />

1. Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Der Markt für Entsorgungsleistungen bleibt weiterhin<br />

volatil. Nachdem mit dem Verbot zur Deponierung von<br />

nicht vorbehandelten Abfällen Mitte 2005 Kapazitätseng-<br />

pässe entstanden waren, entwickelte sich der Markt <strong>2007</strong><br />

erstmals wieder in die entgegengesetzte Richtung. Die<br />

Inbetriebnahme neuer Anlagen zur thermischen Behand-<br />

lung, der Ertüchtigung von Anlagen zur Trennung von<br />

Wertstoffen sowie zur Aufbereitung von Ersatzbrennstof-<br />

fen beziehungsweise zur mechanischen Behandlung von<br />

Abfällen haben dazu geführt, dass die Abfallbehandlungs-<br />

kapazitäten in Summe angewachsen sind. Das Entstehen<br />

von zusätzlichen Entsorgungskapazitäten wird sich weiter<br />

fortsetzen. Allein in Hessen werden in den kommenden<br />

Jahren zusätzliche Verbrennungskapazitäten von etwa<br />

1,0 Mio. Mg/a in Witzenhausen, Korbach, Heringen und<br />

Frankfurt in Betrieb gehen. Auch im Landkreis Kassel bauen<br />

neue Wettbewerber in Lohfelden eine Sortieranlage mit<br />

einer Jahreskapazität von ca. 50.000 Mg, die vermutlich<br />

2008 in Betrieb gehen wird. Zudem wird die Verwertung<br />

in Form des Bergversatzes intensiver genutzt.<br />

Hinzu kommt, dass durch die Erweiterung der Europäischen<br />

Union (EU) die Exportmöglichkeiten nach Osteuropa deutlich<br />

verbessert worden sind. Große Entsorger verfügen inzwischen<br />

über eigene Töchter – z. B. in Polen – und schaffen<br />

damit zulässige zusätzliche Entsorgungswege.<br />

In der Summe stehen somit wieder mehr Kapazitäten zur<br />

Verfügung, um alle Ansprüche im Entsorgungsbereich zu<br />

bedienen. Insbesondere bei den Abfällen gewerblicher<br />

Herkunft ist dies dafür verantwortlich, dass die Preise rückläufig<br />

sind. Dagegen sind Abfälle aus dem kommunalen<br />

Bereich – infolge langfristiger vertraglicher Bindungen –<br />

deutlich weniger volatil, sodass die MHKW durch die<br />

langfristigen Verträge mit den kommunalen Kunden von<br />

den gegenwärtigen Rückgängen nur teilweise betroffen ist.<br />

Sowohl mit der Stadt Kassel als auch mit den Landkreisen<br />

Marburg-Biedenkopf und Schwalm-Eder wurden diesbezügliche<br />

Vereinbarungen getroffen. Die MHKW realisiert<br />

inzwischen den größten Anteil ihres Entsorgungsgeschäftes<br />

aus diesen langfristigen Verträgen.<br />

2. Analyse des Geschäftsverlaufes<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> wurden 182.422 Mg Abfall<br />

angeliefert (Vorjahr 185.901 Mg). Davon lieferten die<br />

Stadtreiniger Kassel 85.407 Mg (Vorjahr 82.063 Mg) und<br />

die Landkreise und gewerbliche Kunden ca. 97.015 Mg<br />

(Vorjahr 103.838 Mg).<br />

Die sehr gute Verfügbarkeit der Anlage sorgte dafür,<br />

dass die Durchsatzmenge gegenüber dem Vorjahr weiter<br />

gesteigert werden konnte. Insgesamt wurden 178.262 Mg<br />

(Vorjahr 176.354 Mg) thermisch behandelt. Dabei waren<br />

sowohl der zwischengelagerte Abfall mit 952 Mg als auch<br />

Wertstoffe mit 627 Mg wie z. B. Kunststofffolien, Holz und<br />

Papier, welche aussortiert und einer stofflichen Verwertung<br />

zugeführt wurden, rückläufig.<br />

Daneben hat die MHKW weitere 10.094 Mg (Vorjahr<br />

8.432 Mg) Abfall im Auftrag ihrer Kunden in externen<br />

Anlagen entsorgt. Dies erfolgte vorwiegend über den<br />

Mengenaustausch mit dem Landkreis Kassel.<br />

In umweltverträglicher Kraft-Wärme-Kopplung hat die<br />

Anlage Strom ins Netz eingespeist und Fernwärme erzeugt.<br />

Die erzeugte Fernwärme wird vollständig an das Schwesterunternehmen<br />

Kasseler Fernwärme GmbH (KFW) und der<br />

Strom an das Schwesterunternehmen Städtische Werke AG<br />

(STW) verkauft.<br />

Die Umsatzerlöse für Entsorgung, Fernwärme, Strom,<br />

Wertstoffe und sonstige Produkte betrugen im Berichtsjahr<br />

34,3 Mio. EUR (Vorjahr 33,2 Mio. EUR). Dabei sind die Erlöse<br />

aus dem Entsorgungsvertrag mit den Stadtreinigern Kassel<br />

angewachsen. Dagegen sind die Entsorgungserlöse mit Dritten<br />

durch Mengenrückgänge zurückgegangen. Die Erlöse<br />

aus Strom und Fernwärme beliefen sich auf 4,2 Mio. EUR<br />

(Vorjahr 4,0 Mio. EUR). Dabei konnten die Erlöse aus der<br />

Stromlieferung an die STW gesteigert werden; hingegen<br />

sind die Erlöse aus Fernwärmelieferung an die KFW infolge<br />

der milden Witterung zurückgegangen.<br />

Der Betrieb der Anlage wird mit Personal der STW durchgeführt.<br />

Die Entgelte werden auf der Basis bestehender<br />

Verträge berechnet.<br />

Demgegenüber standen Materialaufwendungen in Höhe<br />

von 8,9 Mio. EUR (Vorjahr 8,7 Mio. EUR). Der Aufwand für<br />

bezogene Waren setzt sich im Wesentlichen aus den Einsatzstoffen<br />

für die Rauchgasreinigung und dem zusätzlich<br />

notwendigen Energieeinsatz für die Erzeugung von Fernwärme<br />

und Strom (Erdgas und Heizöl) zusammen. Gegenüber<br />

dem Vorjahr sind Kostensteigerungen unter anderem<br />

durch den Einsatz von Natriumbicarbonat zu verzeichnen.<br />

Im Gegensatz zu Kalk ist der Kauf von Natriumbicarbonat<br />

teurer, jedoch werden durch diesen Einsatz Einsparungen<br />

in den Unterhaltungskosten im Bereich der bisherigen<br />

Rauchgasreinigungsanlage erwartet. Die Aufwendungen<br />

für bezogene Leistungen sind durch den Anstieg der extern<br />

entsorgten Mengen angestiegen.<br />

Die Steigerung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

auf 7,7 Mio. EUR (Vorjahr 7,2 Mio. EUR) resultiert im<br />

Wesentlichen aus der Bildung einer Rückstellung für<br />

unterlassene Instandhaltung der Schlackeaufbereitungsanlage.<br />

Im Geschäftsjahr hat die MHKW insgesamt 7,3 Mio. EUR<br />

in Sachanlagen investiert (Vorjahr 4,7 Mio. EUR). Die<br />

Hauptinvestition im Berichtsjahr <strong>2007</strong> war die Erneuerung<br />

der Rauchgasreinigungsanlage mit 6,0 Mio. EUR. Ziel der<br />

Investitionsmaßnahme ist unter anderem die Erhöhung des<br />

108 109


110<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

thermodynamischen Wirkungsgrades der Verbrennungs-<br />

anlage. Im Rahmen dieser Investition wurde im April <strong>2007</strong><br />

der Probebetrieb der ersten Rauchgasreinigungslinie 3<br />

aufgenommen. Die Fundamentarbeiten für die neue<br />

Rauchgasreinigungslinie 4 begannen im August <strong>2007</strong>.<br />

Die ersten Lieferungen der Rauchgaskanäle erfolgten im<br />

Dezember <strong>2007</strong>. Darüber hinaus wurden im Jahr <strong>2007</strong><br />

0,6 Mio. EUR in einen Grundstückskauf in der Ellenbacher<br />

Straße investiert. Die Abschreibungen beliefen sich auf<br />

7,7 Mio. EUR (Vorjahr 7,8 Mio. EUR).<br />

Der Zinsaufwand lag mit 5,3 Mio. EUR um 0,5 Mio. EUR<br />

über dem Vorjahreswert. Das Finanzergebnis wurde mit<br />

–4,6 Mio. EUR (Vorjahr –4,0 Mio. EUR) abgeschlossen.<br />

Das Ergebnis der MHKW ist vor allem von der Kapazitätsauslastung<br />

abhängig. Die MHKW hat ein Ergebnis von<br />

5,2 Mio. EUR (Vorjahr 5,7 Mio. EUR) – bei Gesamterlösen<br />

von 35,2 Mio. EUR (Vorjahr 34,4 Mio. EUR) und Aufwendungen<br />

von 30,0 Mio. EUR (Vorjahr 28,6 Mio. EUR) – erwirtschaftet,<br />

welches vollständig an die Kasseler Verkehrsund<br />

Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>) abgeführt wurde.<br />

Nach Ende des Geschäftsjahres sind keine besonderen<br />

Vorgänge angefallen.<br />

3. Risikobericht<br />

Neben dem allgemeinen Betreiberrisiko ist die MHKW kurzfristig<br />

keinen besonderen Risiken ausgesetzt. Die vorhandenen<br />

Verträge mit den Hauptkunden – Stadtreiniger Kassel<br />

und den Landkreisen Schwalm-Eder/Marburg-Biedenkopf<br />

– werden auch in den nächsten Jahren die Ertragskraft<br />

der MHKW sichern. Die Anlieferungen dieser kommunalen<br />

Großkunden werden weiterhin wesentlich zur Auslastung<br />

der Verbrennungskapazität beitragen; jedoch wird die starke<br />

Inanspruchnahme der Kapazitäten durch die Landkreise<br />

Marburg-Biedenkopf und Schwalm-Eder zurückgehen. Um<br />

diese frei werdenden Kapazitäten zu vermarkten, steht der<br />

MHKW eine kostengünstige Verarbeitung von Gewerbeabfällen<br />

in der Abfallsortier- und -zerkleinerungsanlage<br />

(ASZA) zur Verfügung. Damit könnte die MHKW zusätzlich<br />

auch ein wettbewerbsfähiges Angebot am Markt etablieren.<br />

Langfristig bleibt abzuwarten, wie sich das allgemeine<br />

Preisrisiko für Entsorgungsleistungen entwickeln wird.<br />

Sofern durch die Konkurrenz von Ersatzbrennstoff-Kraftwerken<br />

der Wettbewerb künftig ansteigt, könnte auch auf<br />

die MHKW ein Preisdruck entstehen. Davon betroffen wäre<br />

aber nur der Erlösanteil, der aufgrund der frei akquirierten<br />

Mengen entsteht.<br />

Die MHKW wird daher in Zukunft aufgefordert sein, neben<br />

den kommunalen Kunden auch weitere gewerbliche<br />

Bereiche zu akquirieren. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es<br />

notwendig, die Angebotspalette entsprechend den neuen<br />

Herausforderungen zu differenzieren. Dabei wird dem<br />

Ausbau der ASZA eine zentrale Rolle zukommen. Parallel<br />

dazu wird die MHKW versuchen, ihre Leistungsstärke durch<br />

Kooperationen auszubauen.<br />

Insgesamt sorgt das gute Verhältnis von lang- zu kurzfristigen<br />

Kontrakten dafür, dass das Betreiber- und Auslastungsrisiko<br />

trotz der Veränderungen am Markt nicht signifikant<br />

steigt.<br />

Liquiditäts- und Zinsrisiken werden durch langfristige Finanzierungen<br />

der MHKW über den Verkauf von einredefreien<br />

Forderungen abgesichert. Die kurzfristige Finanzierung<br />

des laufenden Liquiditätsbedarfes erfolgt im Rahmen des<br />

Cash-Managements im <strong>KVV</strong>-Konzern. Über entsprechende<br />

Kassenkreditverträge mit der <strong>KVV</strong> wird der laufende Liquiditätsausgleich<br />

durchgeführt, sodass die Liquiditätsrisiken für<br />

den kurzfristigen Bedarf begrenzt sind.<br />

Es wurde unter anderem eine unterjährige Überwachung<br />

der Erlös- und Kostensituation und der erbrachten bzw. bezogenen<br />

Leistungsmengen eingerichtet. Diese Controllingund<br />

Risikomanagementsysteme ermöglichen frühzeitige<br />

Analysen des Geschäftsverlaufes.<br />

4. Prognosebericht<br />

Die Inbetriebnahme neuer Anlagen wird den Wettbewerbsdruck<br />

in den Folgejahren verstärken. Die Volatilität des<br />

Marktes und der davon ausgehende Preisdruck erfordern<br />

intensive Anstrengungen zur Steigerung der Produktivität.<br />

Die MHKW strebt jedoch an, durch eine verstärkte<br />

Separierung von Wertstoffen zusätzliche Ertragschancen<br />

zu nutzen. Angesichts der voll ausgelasteten, ohne<br />

Investitionen nicht ausbaubaren Verbrennungskapazitäten<br />

intensiviert die MHKW die Vorbehandlung der Abfälle.<br />

Durch die Verstärkung der stofflichen Verwertung einzelner,<br />

dafür geeigneter Fraktionen wird eine Reduzierung<br />

der Kosten angestrebt. Dadurch soll erreicht werden, dass<br />

auch künftig wettbewerbsfähige Preise am Markt platziert<br />

werden können. Perspektivisch verfügt die MHKW mit ihrer<br />

Vorbehandlungsanlage über die Ressourcen, um sich auch<br />

bei einem verstärkten Wettbewerb erfolgreich entwickeln<br />

zu können.<br />

Die Bestandssicherung ist durch die langjährige Kooperation<br />

mit der Stadt Kassel und den Landkreisen Marburg-Biedenkopf<br />

und Schwalm-Eder gewährleistet. Daher kann 2008<br />

und in den folgenden Jahren mit einem positiven Geschäftsverlauf<br />

für die MHKW gerechnet werden. Auch in der Zusammenarbeit<br />

mit der Kasseler Entsorgungsgesellschaft mbH<br />

werden weiterhin Synergiepotenziale erwartet.<br />

Im technischen Bereich wird weiterhin an der Optimierung<br />

der Anlagen gearbeitet. Im Rahmen der Investitionsmaßnahmen<br />

wurde die Erneuerung der Rauchgasreinigungsanlage<br />

<strong>2007</strong> begonnen. Darüber hinaus ist die Installation<br />

einer neuen Dampfturbine vorgesehen, da aufgrund des<br />

erhöhten Wirkungsgrades der Dampfturbine höhere Stromerlöse<br />

erzielt werden können.<br />

Insgesamt wird auch über 2008 hinaus von weiterhin<br />

stabilen Ergebnissen der MHKW ausgegangen.<br />

Kassel, den 20. März 2008<br />

Müllheizkraftwerk<br />

Kassel GmbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Karl-Heinz Schreyer


112<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

Bilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Aktiva Anhang<br />

A. Anlagevermögen (4)<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 61.120,00 71<br />

II. Sachanlagen 92.255.829,35 92.713<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

92.316.949,35 92.784<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.619.926,29 2.682<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

2.619.926,29 2.682<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (5) 3.249.266,53 2.008<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen (6) 315.494,05 438<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände 121.317,56 103<br />

3.686.078,14 2.549<br />

III. Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 6.109,03 0<br />

Passiva Anhang<br />

EUR<br />

98.629.062,81 98.015<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

A. Eigenkapital<br />

I. Gezeichnetes Kapital (7) 20.452.000,00 20.452<br />

B. Rückstellungen (8)<br />

1. Steuerrückstellungen 10.000,00 0<br />

2. Sonstige Rückstellungen 1.579.460,00 1.263<br />

C. Verbindlichkeiten (9)<br />

1.589.460,00 1.263<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 256.099,66 308<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.870.438,49 596<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen 11.520.161,80 11.364<br />

4. Sonstige Verbindlichkeiten 193.749,87 545<br />

13.840.449,82 12.813<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten (10) 62.747.152,99 63.487<br />

98.629.062,81 98.015<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong><br />

Anhang<br />

EUR<br />

<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

2006<br />

Tsd. EUR<br />

1. Umsatzerlöse (11) 34.315.462,65 33.195<br />

2. Andere aktivierte Eigenleistungen 331,07 60<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 256.135,51 262<br />

4. Materialaufwand<br />

34.571.929,23 33.517<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Waren –4.238.676,70 –3.484<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen –4.621.312,58 –5.180<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen –7.719.101,23 –7.803<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen –7.740.835,91 –7.222<br />

–24.319.926,42 –23.689<br />

Betriebsergebnis 10.252.002,81 9.828<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (12) 675.248,48 842<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (13) –5.255.018,12 –4.810<br />

Finanzergebnis –4.579.769,64 –3.968<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 5.672.233,17 5.860<br />

10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –440.551,00 –133<br />

11. Sonstige Steuern –31.719,97 –3<br />

5.199.962,20 5.724<br />

12. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags<br />

abgeführter Gewinn (14) –5.199.962,20 –5.724<br />

13. Jahresüberschuss 0,00 0


114<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

Anhang<br />

I. Allgemeines<br />

(1) Gliederung<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Ge-<br />

samtkostenverfahren aufgestellt. Aufwandspositionen sind<br />

mit einem Minuszeichen versehen. Zur Verbesserung der<br />

Klarheit der Darstellung in der Bilanz und in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung sind Davon-Vermerke im Anhang<br />

ausgewiesen.<br />

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungs-<br />

kosten bewertet.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der<br />

betrieblichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände<br />

entsprechend den handels- und steuerrechtlichen Vor-<br />

schriften linear vorgenommen.<br />

Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr in<br />

voller Höhe abgeschrieben.<br />

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu fortgeschriebenen,<br />

durchschnittlichen Anschaffungskosten angesetzt.<br />

Die unfertigen Leistungen werden wie aktivierte Eigenleis-<br />

tungen bewertet. Von dem Wahlrecht gemäß § 268 Abs. 5<br />

HGB, die erhaltenen Anzahlungen auf unfertige Leistungen<br />

offen von der Position Vorräte abzusetzen, wurde Ge-<br />

brauch gemacht.<br />

Alle übrigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich<br />

mit den Nennbeträgen erfasst.<br />

Bei Forderungen werden erkennbare Risiken durch Wertbe-<br />

richtigungen berücksichtigt.<br />

Bei den Rückstellungen sind alle erkennbaren Risiken<br />

berücksichtigt.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag passi-<br />

viert.<br />

(3) Konzernabschluss<br />

Einen Konzernabschluss stellt die Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>), Kassel, auf. Dieser Abschluss<br />

wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

II. Bilanz<br />

(4) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens einschließlich der<br />

Abschreibungen des Geschäftsjahres wird in der Anlage 1<br />

gezeigt.<br />

(5) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind<br />

Forderungen gegenüber dem Eigenbetrieb des Gesell-<br />

schafters Stadt Kassel “Die Stadtreiniger“ in Höhe von<br />

1.713 Tsd. EUR (Vorjahr 8 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(6) Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

sind Forderungen gegen die Kasseler Fernwärme GmbH in<br />

Höhe von 315 Tsd. EUR (Vorjahr 429 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(7) Gezeichnetes Kapital<br />

Das gezeichnete Kapital setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Gesellschafter EUR %<br />

Stadt Kassel 511.300 2,5<br />

Kasseler Verkehrsund<br />

Versorgungs-GmbH<br />

19.940.700<br />

97,5<br />

20.452.000 100,0<br />

(8) Rückstellungen<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind in der Hauptsache<br />

unterlassene Aufwendungen für Instandhaltungen<br />

(1.200 Tsd. EUR) sowie ausstehende Rechnungen<br />

(240 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(9) Verbindlichkeiten<br />

Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />

Gesamt<br />

Tsd. EUR<br />

bis<br />

1 Jahr<br />

Tsd. EUR<br />

1–5<br />

Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

über<br />

5 Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

Restlaufzeiten<br />

Gesamt<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

gegenüber Kreditinstituten 256 53 203 0 307<br />

aus Lieferungen und Leistungen 1.870 1.870 — — 596<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 11.520 11.520 — — 11.365<br />

sonstige Verbindlichkeiten 194 194 — — 545<br />

Gesamt 13.840 13.637 203 0 12.813<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Darlehen<br />

in Höhe von 254 Tsd. EUR sind mit einer Bürgschaft<br />

der Stadt Kassel besichert.<br />

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

handelt es sich um den Saldo aus gegenseitigem<br />

Lieferungs- und Leistungsaustausch mit der Städtische<br />

Werke AG (STW) und der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

(<strong>KVV</strong>).<br />

In den Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber<br />

den Gesellschaftern wie folgt enthalten:<br />

<strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen (<strong>KVV</strong>) 10.820 7.642<br />

sonstige Verbindlichkeiten<br />

(Die Stadtreiniger Kassel) 0 363<br />

(10) Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet den<br />

Barwert der forfaitierten und abgezinsten Forderungen<br />

an “Die Stadtreiniger“ aus dem Entsorgungsvertrag vom<br />

12.09.1995.


116<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

(–) Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen beschränken<br />

sich auf das Bestellobligo in Höhe von 2.620 Tsd. EUR.<br />

III. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(11) Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt auf:<br />

Produkt <strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

Entsorgung 29.539 28.897<br />

Strom 3.034 2.757<br />

Fernwärme 1.164 1.250<br />

Sonstige 578 291<br />

Umsatzerlöse 34.315 33.195<br />

(12) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind<br />

Erträge aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

675 Tsd. EUR (Vorjahr 842 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(13) Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Bei den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen<br />

aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

1.295 Tsd. EUR (Vorjahr 1.066 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(14) Aufwendungen für Gewinnabführung<br />

Der aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführte<br />

Gewinn betrifft die Verpflichtung gegenüber der Kasseler<br />

Verkehrs- und Versorgungs-GmbH aus dem Beherrschungsund<br />

Gewinnabführungsvertrag.<br />

IV. Sonstige Angaben<br />

Allgemein<br />

Die Zusammensetzung der Organe ist als Anlage 2 aufgeführt.<br />

Im Berichtsjahr wandte die Gesellschaft für Bezüge des<br />

Aufsichtsrates 8 Tsd. EUR auf.<br />

Der Geschäftsführer erhielt im Geschäftsjahr keine Bezüge.<br />

Geschäfte größeren Umfangs<br />

Gemäß § 10 Absatz 2 EnWG sind Geschäfte größeren Umfangs<br />

mit verbundenen sowie assoziierten Unternehmen<br />

oder mit Unternehmen derselben Aktionäre darzustellen.<br />

Die STW hat im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> wesentliche Geschäfte<br />

aufgrund folgender Verträge mit Unternehmen im Sinne<br />

dieser Vorschrift durchgeführt:<br />

• Dienstleistungsverträge mit einem Leistungsumfang von<br />

insgesamt 6.710,9 Tsd. EUR<br />

- Vertrag über die Verrechnung von Leistungen mit der<br />

<strong>KVV</strong> (Juni 2004)<br />

- Betriebsführungsvertrag mit der STW (Mai 1998)<br />

• Stromlieferungsvertrag mit der STW (Mai 1996).<br />

Kassel, den 20. März 2008<br />

Müllheizkraftwerk<br />

Kassel GmbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Karl-Heinz Schreyer<br />

Umsatzerlöse in Tsd. Euro<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

29.539<br />

28.897<br />

3.034<br />

2.757<br />

1.164<br />

1.250<br />

578<br />

291<br />

Entsorgung Strom Fernwärme Sonstige<br />

Berichtsjahr (<strong>2007</strong>)<br />

Vorjahr (2006)


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

Anlage 1: Entwicklung des<br />

Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Stand<br />

01.01.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Zugänge<br />

EUR<br />

Abgänge<br />

EUR<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellkosten<br />

Umbuchungen<br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Buchwerte<br />

Stand<br />

31.12.2006<br />

EUR<br />

Abschreibungen<br />

des Geschäftsjahres<br />

EUR<br />

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte<br />

und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 120.008,97 0,00 0,00 0,00 120.008,97 58.888,97 61.120,00 70.715,00 9.595,00<br />

2. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Immaterielle gesamt 120.008,97 0,00 0,00 0,00 120.008,97 58.888,97 61.120,00 70.715,00 9.595,00<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grund 59.077.853,72 690.111,92 0,00 0,00 59.767.965,64 24.748.167,25 35.019.798,39 36.617.196,72 2.287.510,25<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen<br />

a) Erzeugung 13.542.130,16 0,00 0,00 0,00 13.542.130,16 8.646.689,16 4.895.441,00 5.629.803,00 734.362,00<br />

b) Fortleitung 17.779.259,37 75.509,64 0,00 –1.275.388,97 16.579.380,04 10.121.641,04 6.457.739,00 7.440.990,00 999.514,64<br />

c) Messung 6.551,70 0,00 0,00 0,00 6.551,70 3.879,70 2.672,00 3.141,00 469,00<br />

d) Sonstiges 84.544.285,49 121.955,66 165.701,52 0,00 84.500.539,63 50.312.792,63 34.187.747,00 37.563.067,00 3.497.275,66<br />

Technische Anlagen und Maschinen gesamt 115.872.226,72 197.465,30 165.701,52 –1.275.388,97 114.628.601,53 69.085.002,53 45.543.599,00 50.637.001,00 5.231.621,30<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.350.277,36 287.109,68 2.305,42 1.275.388,97 3.910.470,59 3.324.422,59 586.048,00 430.067,00 190.374,68<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.028.436,76 6.077.947,20 0,00 0,00 11.106.383,96 0,00 11.106.383,96 5.028.436,76 0,00<br />

Sachanlagen gesamt 182.328.794,56 7.252.634,10 168.006,94 0,00 189.413.421,72 97.157.592,37 92.255.829,35 92.712.701,48 7.709.506,23<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

2. Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

3. Wertpapiere des Anlagevermögens 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

4. Sonstige Ausleihungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen gesamt 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen gesamt 182.448.803,53 7.252.634,10 168.006,94 0,00 189.533.430,69 97.216.481,34 92.316.949,35 92.783.416,48 7.719.101,23<br />

118 119


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Bürgermeister<br />

Thomas-Erik Junge, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Betriebsratsvorsitzender Städtische Werke AG<br />

Klaus Horn, Söhrewald<br />

(stellvertretender Vorsitzender)<br />

Stadtkämmerer<br />

Diplom-Volkswirt<br />

Dr. Jürgen Barthel, Kassel<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Bezirksverwaltung Nordhessen<br />

Diplom-Sozialpädagoge<br />

Manfred Eckhardt, Schwalmstadt<br />

Assessor jur.<br />

Günter Geisen, Kassel<br />

Betriebsleiter Die Stadtreiniger Kassel<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Gerhard Halm, Kassel<br />

Geschäftsführer-Vorsitzender Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH<br />

Diplom-Kaufmann<br />

Andreas Helbig, Kassel<br />

Fernmeldemonteur<br />

Klaus-Peter Keller, Vellmar<br />

Geschäftsführer Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Martin Kiok, Kassel<br />

Fachkaufmann für Marketing<br />

Stefan Kortmann, Kassel<br />

Hauptgeschäftsführer Industrie- und<br />

Handelskammer Kassel<br />

Dr. Walter Lohmeier, Kassel<br />

Sozialpädagogin<br />

Annett Martin, Kassel<br />

Technischer Zeichner<br />

Klaus-Dieter Noll, Kassel<br />

Ausbildungsleiterin Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH<br />

Anja Placzek, Wabern<br />

Diplom-Handelslehrer<br />

Heribert Völler, Kassel<br />

Geschäftsführung<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Karl-Heinz Schreyer, Niestetal<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,<br />

Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der<br />

Müllheizkraftwerk Kassel GmbH, Kassel für das Geschäfts-<br />

jahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember <strong>2007</strong> geprüft.<br />

Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen im<br />

Gesellschaftsvertrag liegen in der Verantwortung der<br />

gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist<br />

es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung<br />

eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbezie-<br />

hung der Buchführung und über den Lagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmä-<br />

ßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die<br />

Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtig-<br />

keiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch<br />

den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lage-<br />

bericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicher-<br />

heit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshand-<br />

lungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der<br />

Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler<br />

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />

Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buch-<br />

führung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf<br />

der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />

Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der<br />

Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />

Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Be-<br />

stimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter<br />

Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.<br />

Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der<br />

Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünf-<br />

tigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Kassel, den 10. April 2008<br />

sb+p Strecker . Berger + Partner<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Heiner Eggert Andreas Fehr<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

120 121


122<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat wurde von der Geschäftsführung während<br />

des Geschäftsjahres <strong>2007</strong> über die Geschäftsentwicklung<br />

und Besonderheiten durch schriftliche und mündliche<br />

Berichte umfassend unterrichtet. In den zwei Aufsichtsrats-<br />

sitzungen am 27.06. und 27.11.<strong>2007</strong> wurden wesentliche<br />

Fragen der Unternehmenspolitik und Investitionsentschei-<br />

dungen ausführlich beraten. Der Aufsichtsrat konnte seine<br />

gesetzlich vorgeschriebene Kontrollfunktion gegenüber der<br />

Geschäftsführung wahrnehmen und die ihm im Rahmen<br />

der satzungsmäßigen Zuständigkeit obliegenden Entschei-<br />

dungen treffen.<br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäfts-<br />

jahr <strong>2007</strong> wurden von der gemäß Gesellschafterbeschluss<br />

vom 09.08./28.11.<strong>2007</strong> zu Abschlussprüfern bestellten<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Strecker, Berger und<br />

Partner, Kassel, geprüft, die dazu den uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk erteilt haben.<br />

Dem Aufsichtsrat lagen der Prüfungsbericht, der Jahresabschluss,<br />

der Lagebericht sowie die ergänzenden Berichte<br />

der Geschäftsführung vor.<br />

Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss in der von der<br />

Geschäftsführung vorgelegten Form. Er empfiehlt der<br />

Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss in der<br />

vorliegenden Form festzustellen.<br />

Der Geschäftsführung und allen Mitarbeitern spricht der<br />

Aufsichtsrat seinen Dank aus.<br />

Kassel, den 13. Juni 2008<br />

Müllheizkraftwerk Kassel GmbH<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Bürgermeister<br />

Thomas-Erik Junge<br />

Vorsitzender<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong><br />

124 Lagebericht<br />

132 Bilanz<br />

134 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

135 Anhang<br />

140 Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

142 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

143 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

144 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Lagebericht<br />

Die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (<strong>KVG</strong>) konnte im Jahr <strong>2007</strong> ihr Ergebnis deutlich verbessern<br />

und das mit der Stadt Kassel vereinbarte Ergebnis erreichen. Ein herausragendes Projekt war<br />

dabei die Inbetriebnahme der Haltestelle am Hauptbahnhof im Rahmen des RegioTram (RT)-<br />

Projektes.<br />

1. Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

1.1 Gesamtwirtschaftliche und rechtliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Am 18.09.<strong>2007</strong> hat der Rat der Europäischen Union (EU)<br />

dem Vorschlag zur Verordnung über öffentliche Personenverkehrsdienste<br />

auf Schiene und Straße – Nachfolgeregelung<br />

der EU-Verordnung VO 1191/69 – zugestimmt. Die<br />

Verordnung tritt zwei Jahre nach ihrer Veröffentlichung im<br />

EU-Amtsblatt in Kraft (Ende 2009). Diese neue Verordnung<br />

regelt die Vergabe von Öffentlichen Personennahverkehrs<br />

(ÖPNV)-Leistungen und bietet unter bestimmten<br />

Bedingungen die Möglichkeit einer Direktvergabe oder<br />

Eigenerstellung. Eine wesentliche Voraussetzung ist, dass<br />

das konzessionierte Verkehrsunternehmen nur innerhalb<br />

des betroffenen Verkehrsgebietes tätig ist. Außerdem muss<br />

der Vergabepreis von einem Marktvergleichspreis abgeleitet<br />

sein.<br />

Die Verordnung gilt grundsätzlich unmittelbar, auch<br />

ohne eine Umsetzung in nationales Recht. Der deutsche<br />

Gesetzgeber prüft derzeit, inwieweit eine Anpassung des<br />

Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) notwendig ist, um<br />

Widersprüche zur neuen Verordnung zu vermeiden. Parallel<br />

dazu hat das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr<br />

und Landesentwicklung (HMWVL) mit Schreiben vom<br />

27.07.<strong>2007</strong> dargelegt, welche Rahmenbedingungen aus<br />

seiner Sicht zukünftig für die Genehmigungs- und Vergabepraxis<br />

von ÖPNV-Leistungen in Hessen gelten sollen.<br />

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden neuen EU-Verordnung<br />

ist geprüft worden, inwieweit Änderungsbedarf<br />

für die bereits durchgeführte Vergabe der Stadtbusleistungen<br />

oder für die bis 2012 vergebenen Straßenbahnkonzessionen<br />

insbesondere aus verkehrs-, steuer-,<br />

vergabe- oder beihilferechtlicher Sicht besteht. Derzeit sind<br />

keine gravierenden Veränderungen oder Risiken aus der<br />

EU-Verordnung sowie aus anderen rechtlichen Entwicklungen<br />

zu erkennen, da die Vergabepraxis für Straßenbahn<br />

und Bus bereits weitgehend an den neuen Rechtsrahmen<br />

angelehnt war.<br />

Seitens der Regionalverkehr Kurhessen GmbH (RKH)<br />

wurde Ende Januar <strong>2007</strong> Klage gegen die Entscheidung<br />

des Regierungspräsidiums (RP) Kassel im Hinblick auf den<br />

Genehmigungsbescheid an die NB Nordhessenbus GmbH<br />

(NB) erhoben. Die Klage wurde inzwischen zurückgezogen<br />

und die Konzession bis 2014 erteilt.<br />

1.2 Verkehrsangebot<br />

Die <strong>KVG</strong> hat das von der hessischen Landesregierung<br />

verfolgte Besteller-Ersteller-Prinzip in den letzten zwei<br />

Jahren konsequent umgesetzt. Die Verkehrslandschaft<br />

im Konzern besteht aus den Unternehmen <strong>KVG</strong>, <strong>KVV</strong><br />

Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH (KVN) sowie der<br />

Beteiligung an der Regionalbahn Kassel GmbH (RBK). Der<br />

Verkehrsverbund und Fördergesellschaft Nordhessen mbH<br />

(NVV) als regionale Aufgabenträgergesellschaft ist Besteller<br />

des regionalen Bus- und Schienenverkehrs. Die <strong>KVG</strong> ist die<br />

lokale Aufgabenträgergesellschaft in Kassel und nimmt die<br />

Bestellerfunktion wahr. Das beinhaltet das Angebots- und<br />

das Erlösmanagement sowie Marketing und Vertrieb. Die<br />

<strong>KVG</strong> erhält sämtliche Fahrgeldeinnahmen und bestellt gegen<br />

Entgelt die Busverkehrsleistungen für den Stadtverkehr<br />

Kassel bei der NB (zu den im Rahmen der Direktvergabe<br />

vorgegebenen Preisen) sowie die Straßenbahnverkehrsleistungen<br />

bei der KVN.<br />

Gleichzeitig stellt die <strong>KVG</strong> den „Ersteller-Unternehmen“ NB<br />

und KVN die bei ihr angestellten Fahrer, Fahrzeuge, Trassen<br />

sowie diverse Dienstleistungen zu marktfähigen Preisen zur<br />

Verfügung. Da KVN und NB die Betriebsführung für ihre<br />

Konzessionen auf die <strong>KVG</strong> übertragen haben, ist die <strong>KVG</strong><br />

den Kunden gegenüber für den Betrieb verantwortlich.<br />

Bei der Planung des Verkehrsangebotes hat sich die Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>KVG</strong> und NVV weiterhin bewährt.<br />

Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf gemeinsame<br />

Marktbearbeitung im „KasselPlus-Bereich“ sowie die<br />

Abwicklung von Marketing- und Vertriebsleistungen. Die<br />

Aufteilung der Einnahmen der Verkehrsunternehmen wird<br />

weiterhin von der <strong>KVG</strong> im Auftrag des NVV durchgeführt.<br />

Die Abwicklung der Tarifausgleichszahlungen wurde vom<br />

NVV übernommen.<br />

1.3 Markt und Umfeld<br />

Der Rollenwechsel der <strong>KVG</strong> vom Verkehrsunternehmen<br />

(Ersteller) zum Aufgabenträger (Besteller) hatte auch in<br />

Bezug auf die Marktbearbeitung erhebliche Konsequenzen.<br />

Es gilt, die bekannte und positiv besetzte Marke <strong>KVG</strong> zu<br />

erhalten und auszubauen. Obwohl formal der NVV für<br />

den regionalen Verkehr und die <strong>KVG</strong> für die Stadt Kassel<br />

zuständig sind, haben <strong>KVG</strong> und NVV im Rahmen einer<br />

Kooperation eine gemeinsame Marktbearbeitung für das<br />

„KasselPlus-Gebiet“ verabschiedet. Dabei ist das Ziel,<br />

einerseits die finanziellen Mittel zu bündeln und andererseits<br />

die Marketingschwerpunkte gemeinsam aufeinander<br />

abzustimmen, um gegenüber den Kunden größtmögliche<br />

Aufmerksamkeit zu erzielen. Der gemeinsame Marktauftritt<br />

von <strong>KVG</strong> und NVV und die abgestimmten Marketingaktivitäten<br />

sorgen dafür, dass die Kunden den ÖPNV in Kassel<br />

und Umgebung als einheitliches Produkt erleben.<br />

124 125


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Um die Angebotsqualitäten im Nahverkehr – insbesondere<br />

im „KasselPlus-Gebiet“ – zu erhalten, ist es notwendig, die<br />

Einnahmen – neben der Tarifsteigerung – durch Erschlie-<br />

ßen neuer und Ausbau bestehender Kundenpotenziale<br />

deutlicher als in der Vergangenheit zu erhöhen. Darüber<br />

hinaus ist es auch erforderlich, neue Produkte in der<br />

Dienstleistungskette zu entwickeln.<br />

In den letzten Jahren wurde das Nachtschwärmerangebot<br />

um die Anbindung der Stadteile mit Anrufsammeltaxis<br />

erweitert. Dieser Service ist mit einem Zuschlag belegt, der<br />

von Kunden akzeptiert wird.<br />

Die Einführung des „Vorne-Einstiegs“ in Bussen wurde<br />

intensiv durch Kommunikationsmaßnahmen sowohl intern<br />

als auch extern begleitet. Die erwartete Einnahmensteige-<br />

rung wurde erreicht, die Effizienz des Prüfpersonals erhöht,<br />

da der Fokus jetzt auf Prüfvorgänge in Straßenbahnen<br />

gelegt wird.<br />

Mit der „Brüderkirche“ wurde ein Pilotprojekt gestartet,<br />

das ein Angebot für Hartz IV-Empfänger bereithält. Vor-<br />

gabe war, dass weder die Verkehrsunternehmen noch die<br />

Stadt Zuschüsse zahlen können. In Form einer Vertriebskooperation<br />

wurde ein Angebot entwickelt, das mittlerweile<br />

durch die Kooperation mit dem Diakonischen Werk<br />

auf ein stabiles Fundament gestellt wurde. Das Pilotprojekt<br />

wurde intensiv evaluiert. Das Ziel, mit dem Angebot zusätzliche<br />

Einnahmen zu generieren, ist erreicht.<br />

Die „NordhessenKarte 60plus“, ein Angebot für die<br />

Kundengruppe ab 60 Jahre, ist ebenfalls ohne Zuschusszahlungen<br />

kalkuliert und basiert darauf, dass Menschen,<br />

die nicht mehr berufstätig sind, ein anderes Mobilitätsverhalten<br />

haben. Nach einer umfassenden Einführungskampagne<br />

mit Schwerpunkt auf das „KasselPlus-Gebiet“ wurde<br />

die „NordhessenKarte 60plus“ erfolgreich eingeführt. Die<br />

für <strong>2007</strong> anvisierten Verkaufszahlen wurden binnen vier<br />

Monaten erreicht.<br />

Im Bereich des Kombitickets wurde sowohl mit dem<br />

Kasseler Sport-Verein (KSV) Hessen Kassel e. V. als auch mit<br />

der Museumslandschaft Hessen Kassel (mhk) ein Vertrag<br />

abgeschlossen. Mit diesen Partnern wird der Nahverkehr<br />

einem Kundenkreis geöffnet, dessen Mobilität sehr stark<br />

im Freizeitverkehr stattfindet. Dies ist ein Segment, in dem<br />

das Grundangebot bereits sehr gut ist, die Auslastung aber<br />

durchaus noch erhöht werden kann.<br />

Im Bereich Jobticket stand neben der Akquise insbesondere<br />

die Intensivierung von bestehenden Verträgen im Vordergrund.<br />

Hier galt es, durch gezielte Kontaktpflege und<br />

Kommunikationsmaßnahmen mit den Vertragspartnern<br />

die Vorteile des Jobtickets bei den Mitarbeitern kontinuierlich<br />

zu bewerben. Der Aufbau eines Netzwerkes von<br />

Key-Accountern im Nahverkehr wird angestrebt, um einen<br />

Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.<br />

Das herausragende kulturelle aber eben auch ÖPNV-relevante<br />

Großereignis <strong>2007</strong> war die documenta 12. Die <strong>KVG</strong><br />

war in ihrer Kernaufgabe gefordert für ca. 700.000 Besucher<br />

während der 100 Tage ein geeignetes Mobilitätsangebot<br />

zu erstellen und sie zu den verschiedenen Ausstellungsorten<br />

zu bringen. Dank der guten Zusammenarbeit mit der documenta<br />

GmbH ist dies auch gelungen: Gemeinsam wurde<br />

kundenorientiert auf die Besucherströme reagiert, sodass<br />

die <strong>KVG</strong> einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen und zum<br />

positiven Erscheinungsbild Kassels geleistet hat.<br />

In den nächsten Jahren wird der Ausbau des Akquisegeschäftes<br />

insbesondere im Bereich Jobticket und der Ausbau<br />

von Kooperationen im Freizeitverkehr im kulturellen (Museen<br />

der Stadt Kassel, Museumsnacht), im touristischen<br />

(Zusammenarbeit mit Kassel Tourist) und im sportlichen<br />

Bereich (Wandervereine etc.) vorangetrieben.<br />

1.4 RegioTram<br />

Die <strong>KVG</strong> hat im Jahr <strong>2007</strong> den wichtigsten Teil der<br />

Baumaßnahmen zur Realisierung des RT-Projektes fertiggestellt:<br />

Die feierliche Inbetriebnahme der neuen Haltestelle<br />

und die Durchfahrt am Hauptbahnhof am 19.08.<strong>2007</strong><br />

starteten den Beginn des RegioTram-Zeitalters für Kassel<br />

und die Region. Damit wurde das zentrale Ziel des RT-<br />

Konzepts erreicht: Die Stadt Kassel und die Region werden<br />

über ein durchgängiges Schienenverkehrssystem eng<br />

miteinander verknüpft.<br />

Zeitgleich wurde der fahrplanmäßige Betrieb der RT4 von<br />

Wolfhagen in die Kasseler Innenstadt aufgenommen. Am<br />

16.09.<strong>2007</strong> wurde zusätzlich der fahrplanmäßige Betrieb<br />

der Linien RT3 von Warburg und RT5 von Melsungen bis<br />

in die Innenstadt realisiert. Seit dem 09.12.<strong>2007</strong> fährt auch<br />

die RT9 von Treysa im durchgehenden Linienbetrieb bis<br />

zum Kasseler Auestadion.<br />

Nachdem 2006 die Beschaffung und Inbetriebnahme der<br />

Fahrzeuge erfolgreich abgeschlossen werden konnten,<br />

wurde <strong>2007</strong> mit der Haltestelle am Hauptbahnhof das<br />

Herzstück der Infrastruktur fertiggestellt. In dieses technisch<br />

und planerisch äußerst anspruchsvolle Projekt wurden<br />

rund 29 Mio. EUR investiert. Daneben wurden auch<br />

die innerstädtische RT-Infrastruktur mit dem Wendegleis<br />

am Auestadion und einzelne Anpassungsmaßnahmen bei<br />

weiteren Haltestellen fertiggestellt. Die <strong>KVG</strong> hat damit die<br />

vertraglich übernommenen Aufgaben der Bereitstellung<br />

der erforderlichen Infrastruktur für die RegioTram erfüllt.<br />

Die von der Deutschen Bahn (DB) in ihrem Netz noch<br />

zu leistenden Umbaumaßnahmen (insbesondere die<br />

Einrichtung zusätzlicher Haltepunkte in Kirchditmold und<br />

am Jungfernkopf) wurden noch nicht begonnen. Erst dann<br />

wird der Regelbetrieb wie geplant vollumfänglich durchgeführt<br />

werden können.<br />

Neben den technischen Grundlagen wurden 2006 und<br />

<strong>2007</strong> die betrieblichen und kaufmännischen Voraussetzungen<br />

geschaffen. Auf der betrieblichen Seite waren<br />

vor allem die Fahrpläne abzustimmen, die Fahrer zu<br />

schulen und die Fahrzeugwartung und -bereitstellung zu<br />

organisieren. Auf der kaufmännischen Seite wurden die<br />

Leistungsbeziehungen zwischen den beteiligten Unternehmen<br />

entwickelt, die Vielzahl notwendiger Einzelverträge<br />

verhandelt und die Integration in die Buchhaltungs- und<br />

Controllingsysteme der <strong>KVG</strong> realisiert.<br />

Zuständig für die Verkehrsleistung und Vertragspartner des<br />

NVV ist seit 19.08.<strong>2007</strong> die neu gegründete RegioTram<br />

Betriebsgesellschaft mbH (RTB) mit Sitz in Kassel. Anteilseigner<br />

des neuen Unternehmens sind zu 51 % die DB<br />

Regio AG und zu 49 % die RBK. Auf Seiten der RBK werden<br />

die Aufgaben in Zusammenarbeit zwischen <strong>KVG</strong> und<br />

Hessischer Landesbahn (HLB) Basis AG wahrgenommen.<br />

Die Vergabe der Verkehre erfolgte durch den NVV bis Ende<br />

2012. Grundlage ist ein Verkehrsvertrag. Die vom NVV bei<br />

der RTB beauftragte jährliche Verkehrsleistung liegt insgesamt<br />

bei rund 2,2 Mio. Zugkilometern.<br />

Die RT-Fahrzeuge werden von der RTB bei der RBK angemietet.<br />

Für die Bereitstellung und Wartung der Fahrzeuge<br />

ist die RBK verantwortlich, wobei sie wiederum die <strong>KVG</strong><br />

mit der Wartung beauftragt hat. Die <strong>KVG</strong> bezieht dafür<br />

Teilleistungen von der HLB Basis AG und DB Regio AG.<br />

Hierzu wurden bei der <strong>KVG</strong> eine neue Werkstatt und eine<br />

neue Abstellhalle am Standort Sandershäuser Straße gebaut,<br />

die im Jahr <strong>2007</strong> fertiggestellt wurden.<br />

Eine wesentliche Aufgabe 2008 wird die weitere Optimierung<br />

des Fahrplans für die Folgejahre, in Abstimmung mit<br />

dem NVV, sein. Darüber hinaus werden intern die Dienstpläne<br />

und die Instandhaltungskonzepte den sich gegebenenfalls<br />

verändernden Rahmenbedingungen anzupassen<br />

sein.<br />

1.5 Optimierungsprojekte und interne Steuerung<br />

Die <strong>KVG</strong> verfolgt mit internen Optimierungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />

die Zielsetzung, das Unter-<br />

nehmen als wirtschaftlich erfolgreiches und führendes<br />

regionales ÖPNV-Unternehmen weiterzuentwickeln und<br />

die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter zu sichern. <strong>KVG</strong>-WiN<br />

(Wettbewerb im Nahverkehr) ist dabei seit Ende 2003<br />

das zentrale Restrukturierungs- und Optimierungsprojekt,<br />

das alle Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung bündelt,<br />

bewertet und steuert. Dieses ist in vier Teilprojekte untergliedert,<br />

davon zwei mit strategischem Fokus: „Dezentrale<br />

Bereichssteuerung mit Kennzahlen“ (TP I) und „Szenarien<br />

und Strategien zur Wettbewerbsfähigkeit“ (TP II) sowie<br />

zwei mit operativen Schwerpunkt: „Aktiv verkaufen – Erlöse<br />

steigern“ (TP III) zur Erzielung von Mehrerlösen und<br />

„Prozesse optimieren – Ressourcen nutzen“ (TP IV) zur<br />

Kostensenkung.<br />

Im Teilprojekt I wurden seitens des Controllings im Jahr<br />

<strong>2007</strong> die Produkte der <strong>KVG</strong>-Bereiche definiert und marktfähige<br />

Preise anhand von Benchmarks festgelegt. Daneben<br />

wurde ein <strong>KVG</strong>-Modell „Steuern mit Zielen“ entwickelt,<br />

das, ausgehend vom Fahrdienst Bus, auf alle <strong>KVG</strong>-Bereiche<br />

übertragen werden soll. Ergebnisabweichungen werden<br />

nach den Kategorien Lohn-, Produktivitäts- und Sondereffekte<br />

analysiert. Aus dieser Abweichungsanalyse<br />

werden bereichsspezifische Verbesserungsmaßnahmen<br />

entwickelt. Diese werden bewertet und daraus abhängig<br />

vom Umsetzungszeitraum die künftigen Zielergebnisse<br />

berechnet.<br />

Innerhalb des Teilprojektes II wurden seit 2004 das Besteller-Ersteller-Modell<br />

entwickelt und die dafür notwendigen<br />

Verträge zwischen <strong>KVG</strong>, NB, KVN und RBK erstellt und<br />

abgeschlossen. 2006 bzw. <strong>2007</strong> wurde erreicht, dass nach<br />

Auslaufen der Stadtbuskonzessionen die NB im Rahmen<br />

eines Verkehrsvertrages, unter der Voraussetzung weiterer<br />

Kostensenkungen, mit der Durchführung des Stadtbusverkehrs<br />

beauftragt wird.<br />

Die Maßnahmen in Teilprojekt III „Erlöse steigern – Aktiv<br />

verkaufen“ haben parallel zu den Kosteneinsparungen<br />

Zuwächse auf der Erlösseite erwirtschaftet.<br />

In Teilprojekt IV „Prozesse optimieren – Ressourcen nutzen“<br />

wurden bisher auf der Kostenseite die Einsparungen<br />

erzielt, die notwendig waren, um das <strong>KVG</strong>-Ergebnis,<br />

das seit <strong>2007</strong> noch einmal um 2,2 Mio. EUR jährlich zu<br />

verbessern ist, zu erreichen. Dazu wurden auch <strong>2007</strong><br />

weitere Einsparpotenziale identifiziert und realisiert. Im<br />

Bereich Lokaler Aufgabenträger wurden mittels einer umfassenden<br />

Aufgabenanalyse eine Anpassung der Struktur<br />

und die Straffung der internen Arbeitsabläufe – insbesondere<br />

in der Abrechnung – erreicht. Im Fahrdienstbereich<br />

126 127


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

wurden durch Umsetzung verschiedener Maßnahmen zur<br />

Dienstplanoptimierung (Nutzung der tarifvertraglich zuläs-<br />

sigen Möglichkeiten, Anpassung der Fahrerreserven und<br />

flexibler Arbeitseinsatz der Betriebshofverwaltung, deren<br />

Mitarbeiter täglich Dienste in Höhe von vier Personalen<br />

übernehmen) und durch Anpassungen im Dienstplanturnus<br />

Bus und Straßenbahn weitere Kostensenkungen<br />

erzielt.<br />

Die seit Projektstart Ende 2003 im Rahmen <strong>KVG</strong>-WiN<br />

durchgeführten Reorganisationsmaßnahmen haben – bei<br />

gleichem Verkehrsangebot – Einsparungen erbracht, die<br />

ohne betriebsbedingte Kündigungen umgesetzt wurden.<br />

Zu den realisierten Maßnahmen gehören konzernweite<br />

innerbetriebliche Versetzungen, Nutzung Fluktuation,<br />

Altersteilzeitmaßnahmen, Abbau von Überstunden und vor<br />

allem die Umwandlung von Lohnerhöhungen in Arbeitszeitverkürzungen.<br />

Daneben wird weiterhin aktiv Personalentwicklung<br />

betrieben, insbesondere, um dem sich abzeichnenden<br />

Fachkräftemangel im technischen Bereich entgegenzuwirken.<br />

Im Rahmen des RT-Projektes werden zahlreiche<br />

Qualifikationsmaßnahmen im Werkstattbereich, aber auch<br />

bei Fahrdienstbeschäftigten durchgeführt. <strong>2007</strong> wurden<br />

bereits 11 Triebfahrzeugführer für die RT ausgebildet<br />

(Ausbildung im Straßenbahn- und im Eisenbahnbereich).<br />

Des Weiteren werden laufend in den Fahrschulen der <strong>KVG</strong><br />

Bus- und Straßenbahnfahrer qualifiziert, um die vorhandene<br />

altersbedingte Fluktuation auszugleichen. Die Einstellung<br />

erfolgt zu abgesenkten Tarifen. Neben der Ausbildung<br />

von neuen Mitarbeitern werden 2008 die Umsetzung der<br />

Berufskraftfahrerrichtlinien, die durch die Fahrschule der<br />

<strong>KVG</strong> erfolgen wird sowie Kundenorientierungsschulungen<br />

für Beschäftigte im Fahrdienst im Fokus stehen.<br />

2. Analyse des Geschäftsverlaufes<br />

2.1 Ertragslage<br />

Die Umsatzerlöse der <strong>KVG</strong> konnten im Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />

auf 85,8 Mio. EUR (Vorjahr 84,1 Mio. EUR) gesteigert werden.<br />

In ihrer Funktion als Besteller von Verkehrsleistungen<br />

und Betriebsführer nach § 3 Abs. 2 PBefG erhält die <strong>KVG</strong><br />

die gesamten Verkehrseinnahmen und Zuschüsse für den<br />

lokalen Verkehr und die Linien 35/37. Die Steigerung der<br />

Umsatzerlöse aus dem Linienverkehr um 1,2 Mio. EUR auf<br />

25,6 Mio. EUR resultiert einerseits aus der Tariferhöhung<br />

<strong>2007</strong> und andererseits aus erfolgreichen Akquisitionsmaßnahmen.<br />

So wurde zum Beispiel das „DiakonieTicket“, die<br />

„NordhessenKarte 60plus“, das „JobTicket“ erfolgreich<br />

ein- beziehungsweise fortgeführt. Ein Teil dieser Umsatzstei-<br />

gerungsmaßnahmen ist im Rahmen der Ausschreibungen<br />

im „KasselPlus-Gebiet“ abzuführen und hinsichtlich der<br />

„NordhessenKarte 60plus“ an regionale Bündel beziehungsweise<br />

an Verkehrsunternehmen weiterzuleiten. Daher<br />

wurde der Wert des Kassenausgleiches deutlich angehoben.<br />

Dabei beruht die Erhöhung des Kassenausgleiches auf<br />

Schätzungen, da die genaue Entwicklung der Einnahmen<br />

der nordhessischen Verkehrsunternehmen noch nicht<br />

vorliegt. Die Umsatzerlöse beinhalten auch die Bereitstellung<br />

von Personal und Fahrzeugen an die KVN und die NB<br />

sowie Erlöse aus der Trassennutzung in Gesamthöhe von<br />

insgesamt 35,1 Mio. EUR (Vorjahr 37,1 Mio. EUR). Obwohl<br />

im Jahr <strong>2007</strong> seitens der <strong>KVG</strong> der Bereitstellungspreis pro<br />

Spitzenfahrzeug um eine Pauschale für Vandalismus- und<br />

Eigenschäden angehoben wurde – wodurch alle anfallenden<br />

Kosten für Schäden seitens der KVN und NB abgegolten<br />

sind – gingen die Umsatzerlöse für die Fahrzeugbereitstellung<br />

zurück. Daneben ist auch ein Rückgang der<br />

Erlöse aus der Personalgestellung zu verzeichnen. Dieser<br />

Rückgang ist überwiegend in der Vereinbarung begründet,<br />

dass die Neueinstellungen von Fahrdienstpersonal bei der<br />

KVN erfolgt und somit der Bedarf seitens der KVN gegenüber<br />

der <strong>KVG</strong> rückläufig ist.<br />

Zudem gingen auch die Erstattungen von Bund und Land<br />

leicht zurück. Diese rückläufige Entwicklung resultiert aus<br />

dem Abbau von Harmonisierungsverlusten im Tarifausgleich<br />

und den vom Bundesgesetzgeber beschlossenen<br />

Kürzungen. Die sonstigen Umsatzerlöse sind von<br />

17,2 Mio. EUR auf 19,9 Mio. EUR gestiegen. Die Steigerung<br />

ist überwiegend durch erbrachte Leistungen für den<br />

RT-Fahrbetrieb und die RT-Fahrzeuginstandhaltung für die<br />

RBK bedingt. Darüber hinaus konnten die Dienstleistungen<br />

für den NVV ausgeweitet werden.<br />

Die aktivierten Eigenleistungen sind aufgrund höherer<br />

Investitionen im Baubereich gegenüber dem Vorjahr um<br />

0,3 Mio. EUR auf 1,1 Mio. EUR gestiegen. Die sonstigen<br />

betrieblichen Erträge lagen mit 12,6 Mio. EUR über dem<br />

Vorjahreswert von 11,1 Mio. EUR. Die Steigerung ist<br />

einerseits in veränderten Gemeinde- und Kooperationsbeteiligungen,<br />

die wiederum aus den Besteller-Ersteller-<br />

Strukturen resultieren, und andererseits in einer einmaligen<br />

Ertragsposition aus der Auflösung des Neoplans-Servicevertrages<br />

begründet. Die Gesamterlöse sind im Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> auf 106,4 Mio. EUR (Vorjahr 99,3 Mio. EUR)<br />

angewachsen. Diese Steigerung beinhaltet auch eine<br />

deutliche Erhöhung der Bestandsveränderung in Höhe<br />

von 3,2 Mio. EUR auf insgesamt 5,3 Mio. EUR aus noch<br />

nicht endgültig mit Dritten abgerechneten Großbaumaßnahmen.<br />

Der hiermit korrespondierende Aufwand wird<br />

unter den Positionen Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffe sowie unter dem sonstigen Aufwand ausgewiesen.<br />

Dabei betrug der Materialaufwand im Berichtsjahr<br />

62,1 Mio. EUR (Vorjahr 57,7 Mio. EUR). Entsprechend der<br />

Funktion der <strong>KVG</strong> als lokaler Aufgabenträger ist der größte<br />

Aufwandsposten durch die Verkehrsverträge mit der NB<br />

und der KVN bestimmt. Die Steigerung ist überwiegend<br />

in höheren Bezugskosten für Fahrstrom und Diesel dem<br />

korrespondierenden Aufwand zur Erhöhung der Bestandsveränderung<br />

begründet.<br />

Bei der <strong>KVG</strong> waren im Berichtsjahr durchschnittlich 695<br />

(Vorjahr 719) Mitarbeiter tätig. Sowohl die sinkende<br />

Mitarbeiterzahl als auch die Auswirkungen in der Vergangenheit<br />

geschlossener Altersteilzeitvereinbarungen, führten<br />

im Berichtsjahr zu einem deutlichen Rückgang des<br />

Personalaufwandes auf 29,9 Mio. EUR (Vorjahr<br />

35,5 Mio. EUR).<br />

Die Abschreibungen sind im Geschäftsjahr um<br />

0,6 Mio. EUR auf 8,2 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr<br />

gestiegen. Das Finanzergebnis lag mit –0,9 Mio. EUR unter<br />

dem Vorjahresniveau (Vorjahr –0,3 Mio. EUR).<br />

2.2 Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme der <strong>KVG</strong> lag mit 177,7 Mio. EUR über<br />

dem Vorjahrwert von 173,4 Mio. EUR. Dies ist im Wesentlichen<br />

auf die Steigerung des Sachanlagevermögens<br />

zurückzuführen.<br />

Das Anlagevermögen betrug 112,0 Mio. EUR (Vorjahr<br />

96,7 Mio. EUR). Der Anteil des Anlagevermögens am<br />

Gesamtvermögen in Höhe von 63,0 % spiegelt eine hohe<br />

Anlagenintensität wider.<br />

Die Eigenkapitalquote konnte gegenüber dem Vorjahr<br />

auf 63,6 % aufgrund einer Rücklagenstärkung gesteigert<br />

werden.<br />

Es wurden Bruttoinvestitionen von 39,5 Mio. EUR getätigt<br />

(Vorjahr 35,2 Mio. EUR). Dabei entfielen 27,0 Mio. EUR auf<br />

den Bereich Straßenbahn, 10,1 Mio. EUR auf den Busbereich<br />

und 2,4 Mio. EUR auf sonstige Bereiche. Der Anstieg<br />

des Investitionsvolumens im Busbereich ist überwiegend<br />

in der Erneuerung des Gelenkbusbestandes begründet.<br />

Dadurch wurde der Bestand an die gegenwärtigen Marktbedingungen<br />

angepasst. Im Straßenbahnbereich war das<br />

Investitionsvolumen durch die Ausbauten für die RT am<br />

Hauptbahnhof dominiert. Die Finanzierung der Gesamtinvestitionen<br />

erfolgte hauptsächlich durch vereinnahmte<br />

Zuschüsse in Höhe von 15,2 Mio. EUR und Abschreib-<br />

ungen des Geschäftsjahres von 8,2 Mio. EUR sowie mit<br />

Mitteln der Eigenfinanzierung unter anderem aus der<br />

Erhöhung der Kapitalrücklage im Jahr <strong>2007</strong>.<br />

Wesentliche Investitionsmaßnahmen wurden im Streckennetz<br />

vollzogen. Auch im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> war der<br />

Ausbau für die RT am Hauptbahnhof mit einer Investitions-<br />

höhe von 11,1 Mio. EUR das beherrschende Bauprojekt. Im<br />

Rahmen dieser Baumaßnahme wurde auch eine Neugestal-<br />

tung des Bahnhofsvorplatzes Bus in Höhe von 1,4 Mio. EUR<br />

umgesetzt. Da mit der Platzgestaltung auch der Busver-<br />

kehr teilweise neu organisiert werden musste, wurden die<br />

Bushaltestellen geografisch angepasst und barrierefrei neu<br />

errichtet. Darüber hinaus wurden in Verbindung mit dem<br />

Ausbau des RT-Netzes im Berichtsjahr 1,5 Mio. EUR für das<br />

Wendegleis am Auestadion investiert.<br />

Ein weiteres wichtiges Bauprojekt war der Um- und Ausbau<br />

des Streckenbereiches Fuldatalstraße in Höhe von<br />

1,5 Mio. EUR. Die Gesamtbaumaßnahme in der Fuldatalstraße<br />

konnte im Jahr <strong>2007</strong> fertiggestellt werden. Dabei<br />

wurde nicht nur die teilweise eingleisige Streckenführung<br />

zweigleisig niederflurgerecht ausgebaut, sondern alle<br />

Haltestellen im Baufeld barrierefrei gestaltet. Hierbei<br />

konnten die Straßenquerungen erstmalig in Kassel<br />

konsequent auch als geteilte Querung ausgeführt werden,<br />

das heißt, dass neben vollständigen Nullabsenkungen für<br />

Rollstühle auch Querungsbereiche für blinde und sehbehinderte<br />

Menschen mit ausreichender Bordhöhe geschaffen<br />

wurden.<br />

Eine weitere Investitionsmaßnahme im Berichtsjahr war<br />

der Ausbau des Betriebshofes Sandershäuser Straße in<br />

Höhe von 2,0 Mio. EUR. Hierbei konnten zum einen eine<br />

Abstellanlage und zum anderen eine neue Hauptwerkstatt<br />

mit vier Arbeitsständen für die RT-Fahrzeuge fertiggestellt<br />

werden.<br />

2.3 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf<br />

Der Verlust lag mit –12,4 Mio. EUR deutlich unter dem<br />

Vorjahreswert von –14,5 Mio. EUR. Damit konnte die <strong>KVG</strong><br />

die um 2,2 Mio. EUR festgelegte Reduzierung des von der<br />

Stadt Kassel geleisteten Substanzerhaltungsbeitrages im<br />

Jahr <strong>2007</strong> kompensieren.<br />

Aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinn-<br />

abführungsvertrages zwischen der Kasseler Verkehrs- und<br />

128 129


130<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>) und der <strong>KVG</strong> erfolgte eine voll-<br />

ständige Verlustübernahme durch die <strong>KVV</strong>, die auch den<br />

von der Stadt Kassel geleisteten Substanzerhaltungsbeitrag<br />

vereinnahmt.<br />

Der Konsolidierungsvertrag zwischen der Stadt Kassel und<br />

der <strong>KVV</strong> wurde bis 31.12.<strong>2007</strong> verlängert. Im Verlauf des<br />

Jahres <strong>2007</strong> erfolgten Verhandlungen mit der Stadt Kassel<br />

über die weitere Fortführung des Vertrages. Davon betroffen<br />

sind auch die Finanzbeziehungen der <strong>KVV</strong> mit ihren<br />

Tochterunternehmen. Die <strong>KVV</strong> übernimmt das <strong>KVG</strong>-Ergebnis<br />

im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages. Zum<br />

Ausgleich für die Ergebnisübernahme und zur Finanzierung<br />

der Pensionslasten aus der Ruhegeldordnung der <strong>KVG</strong><br />

erhält die <strong>KVV</strong> den Substanzerhaltungsbeitrag von der<br />

Stadt. Dieser wird auf der Grundlage von Preis- und Tarifsteigerungen<br />

dynamisiert. Derzeit wird mit der Stadt Kassel<br />

unter anderem über weitere Kürzungen des Substanzerhaltungsbeitrags<br />

verhandelt. Ziel der Stadt Kassel ist es,<br />

den Substanzerhaltungsbeitrag nur noch in der Höhe zu<br />

bezahlen, die notwendig ist, um die Belastungen der <strong>KVV</strong><br />

aus der <strong>KVG</strong>-Ergebnisübernahme und der <strong>KVG</strong>-Ruhegeldordnung<br />

auszugleichen. Somit wäre – anders als in den<br />

vergangenen Jahren – keine weitere Eigenkapitalstärkung<br />

bei der <strong>KVG</strong> mehr möglich. Die Verhandlungen über eine<br />

Fortführung über <strong>2007</strong> hinaus dauern an.<br />

Nach Ende des Geschäftsjahres sind keine besonderen<br />

Vorgänge angefallen.<br />

3. Risikobericht<br />

Die Konzessionen für den Straßenbahnbetrieb der KVN<br />

in Kassel und Baunatal liegen bis 2012 vor. Aufgrund der<br />

vertraglich vereinbarten Leistungsbeziehungen zwischen<br />

<strong>KVG</strong> und KVN für eine Bereitstellung von Fahrpersonalen<br />

und Fahrzeugen ist eine Auslastung der <strong>KVG</strong>-Kapazitäten<br />

bis 2012 sichergestellt. Darüber hinaus ist durch den<br />

Abschluss der Ausschreibungen im „KasselPlus-Bereich“ der<br />

Markt für Busleistungen im Raum Kassel für die nächsten<br />

Jahre verteilt.<br />

Im Hinblick auf die Klage der RKH bezüglich der Direktvergabe<br />

der Stadtbusverkehre Kassel wurde das Verfahren vor<br />

dem Verwaltungsgericht Kassel eingestellt. Dadurch ist die<br />

Genehmigungserteilung des RP Kassel vom 21.12.2006 an<br />

die NB unanfechtbar geworden. Damit wären auch die Kapazitäten<br />

im Busbereich der <strong>KVG</strong> bis 2014 ausgelastet.<br />

Unter diesen Annahmen sind erst im Zeitraum 2012 bis<br />

2014 die Verkehrsleistungen im <strong>KVG</strong>-Bereich – Bus,<br />

Straßenbahn, Lossetalbahn und RegioTram – neu zu<br />

vergeben. Hier könnte durch die neue EU-Verordnung für<br />

diese Verkehre eine Direktvergabe auf Basis von Marktvergleichspreisen<br />

erfolgen. Lediglich beim RT-Verkehr<br />

ist davon auszugehen, dass der NVV erneut auf einer<br />

Ausschreibung besteht. Davon betroffen wäre allerdings<br />

vorrangig die Fahrleistung und nicht die Fahrzeugbereitstellung,<br />

da diesbezüglich bereits langfristige vertragliche<br />

Vereinbarungen bei der RBK bestehen.<br />

Für die <strong>KVG</strong> – als Gesellschafterin der RBK – ist die Beteiligung<br />

am RT-Betrieb ebenfalls bis zum Jahr 2012 gesichert.<br />

Durch den Leistungsvertrag Fahrzeugbereitstellung<br />

zwischen <strong>KVG</strong>, RBK und HLB Basis AG sind zudem die Investitionen<br />

in die Betriebswerkstatt und die Abstellhalle in<br />

der Sandershäuser Straße gesichert. Das RT-Geschäft bietet<br />

durch das kilometerabhängige bereitzustellende Leistungsvolumen<br />

beim Betrieb und der Fahrzeuginstandhaltung für<br />

die <strong>KVG</strong> daher auch entsprechende Ertrags- und Entwicklungschancen.<br />

Bei der <strong>KVG</strong> findet eine unterjährige Überwachung der<br />

Erlös- und Kostensituation im Rahmen eines monatlichen<br />

Berichtswesens statt. Darüber hinaus besteht eine Profit-<br />

Center-Rechnung, mit der gezielt Optimierungsbedarf<br />

ermittelt werden kann. Diese Controlling- und Risikomanagementsysteme<br />

ermöglichen frühzeitige Analysen<br />

des Geschäftsverlaufes.<br />

Über die bestehende Bankenkreditlinie hinaus ist die Finanzierung<br />

der <strong>KVG</strong> durch den <strong>KVV</strong>-Konzern gesichert, da<br />

im Rahmen des Cash-Managements im Konzern entsprechende<br />

Kassenkredite eingeräumt werden können. Die<br />

Investitionen sind langfristig finanziert. Das Liquiditätsrisiko<br />

ist daher begrenzt.<br />

4. Prognosebericht<br />

Das Projekt <strong>KVG</strong>-WiN wird auch 2008 fortgeführt. Trotz<br />

der Erfolge der Vorjahre werden auch 2008 und in den<br />

Folgejahren Anstrengungen notwendig werden, um die<br />

Verpflichtungen aus dem Konsolidierungsvertrag und die<br />

zusätzliche Ergebnisverbesserung aufgrund der Direktvergabe<br />

Stadtbusverkehr weiterhin zu erfüllen.<br />

Die Verhandlungen für die Modifizierung des Konsolidie-<br />

rungsvertrages zwischen der <strong>KVV</strong> und der Stadt Kassel<br />

laufen derzeit. Welche Finanzbeziehungen und sonstigen<br />

Vereinbarungen zwischen <strong>KVV</strong> und Stadt Kassel zukünftig<br />

gelten werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht<br />

abgeschätzt werden. Aufgrund der noch in Verhandlung<br />

befindlichen Verlängerung des Konsolidierungsvertrages<br />

werden sich ab 2008 voraussichtlich die ergebniswirk-<br />

samen Leistungen der Stadt Kassel an die <strong>KVG</strong> um den<br />

ÖPNV-Zuschuss in Höhe von ca. 2,0 Mio. EUR verringern.<br />

Der ÖPNV-Zuschuss soll Bestandteil des Substanzerhaltungsbeitrages<br />

der Stadt an die <strong>KVV</strong> zur Finanzierung des<br />

ÖPNV in Kassel werden. Daher wird der Verlustausgleich<br />

der <strong>KVV</strong> an die <strong>KVG</strong> um den gleichen Betrag erhöht.<br />

Darüber hinaus sind weitere deutliche Kürzungen des von<br />

der Stadt an die <strong>KVV</strong> gezahlten Substanzerhaltungsbeitrags<br />

zur Finanzierung der Verkehrsverluste zu erwarten. Somit<br />

werden zukünftig die in den letzten Jahren erfolgten<br />

Rücklagenzuführungen bei der <strong>KVG</strong> nicht mehr in<br />

vergleichbarer Höhe möglich sein. Es ist allerdings zu<br />

erwarten, dass aufgrund der prognostizierten Ergebnisse<br />

bei der <strong>KVG</strong> die Eigenkapitalquote auf dem aktuellen<br />

Niveau gehalten werden kann.<br />

Daraus resultierend werden weitere Optimierungsmaßnahmen<br />

notwendig sein. Diese werden sich nach den realisierten<br />

umfangreichen Personalreduzierungen künftig auf<br />

die Weiterentwicklung und Optimierung des bestehenden<br />

Verkehrsangebotes und Liniennetzes und die Entwicklung<br />

von langfristigen Investitions- und Instandhaltungskonzepten<br />

im Bereich Fahrzeuge, Werkstätten und Infrastruktur<br />

fokussieren. Ziel dabei ist, bei Instandhaltungs- und<br />

Investitionsmaßnahmen durch verbesserte Planung und<br />

Arbeitsvorbereitung eine gleichmäßigere Kapazitätsauslastung<br />

des Personals und eine Optimierung des Anlagenund<br />

Fahrzeugbestandes zu erreichen.<br />

Die <strong>KVG</strong> geht für die Jahre 2010 und folgende, aufgrund<br />

der am 05.11.<strong>2007</strong> erfolgten Zustimmung der Stadtverord-<br />

neten der Stadt Vellmar zum Bau der Straßenbahnverlänge-<br />

rung nach Vellmar, von einem Fahrgastzuwachs mit einher-<br />

gehenden Linienumsatzerlössteigerungen aus.<br />

Aus den genannten Herausforderungen resultierend, wird<br />

die <strong>KVG</strong> ihren Restrukturierungs- und Wachstumskurs<br />

auch 2008 und in den Folgejahren weiterhin konsequent<br />

fortsetzen.<br />

Kassel, den 20. März 2008<br />

Kasseler Verkehrs-Gesellschaft<br />

Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

Andreas Helbig Martin Kiok Rainer Meyfahrt


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Bilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Aktiva Anhang<br />

A. Anlagevermögen (4)<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 184.658,51 249<br />

II. Sachanlagen 111.437.810,86 96.042<br />

III. Finanzanlagen (5) 364.371,83 403<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

111.986.841,20 96.694<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3.577.033,12 2.656<br />

2. Unfertige Leistungen 17.308.706,69 12.002<br />

3. Waren 3.735,50 3<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

20.889.475,31 14.661<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.010.936,55 4.086<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 27.634.943,24 27.291<br />

3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 8.793.577,69 12.218<br />

4. Sonstige Vermögensgegenstände (6) 3.847.072,29 17.735<br />

44.286.529,77 61.330<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und<br />

Schecks 249.253,43 417<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 342.662,69 346<br />

177.754.762,40 173.448<br />

Passiva Anhang<br />

A. Eigenkapital<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Gezeichnetes Kapital (7) 22.244.000,00 22.244<br />

II. Kapitalrücklage (8) 90.303.950,17 85.582<br />

III. Gewinnrücklagen<br />

1. Gesetzliche Rücklage 274.455,35 275<br />

2. Andere Gewinnrücklagen 194.077,05 194<br />

B. Rückstellungen<br />

468.532,40 469<br />

113.016.482,57 108.295<br />

Sonstige Rückstellungen (9) 17.124.682,54 12.988<br />

C. Verbindlichkeiten (10)<br />

17.124.682,54 12.988<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.080.808,62 13.071<br />

2. Erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen 18.433.883,89 15.786<br />

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.269.501,48 3.628<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 1.593.559,69 1.827<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 186.720,60 0<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten 6.455.017,71 16.403<br />

46.019.491,99 50.715<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten 1.594.105,30 1.450<br />

177.754.762,40 173.448<br />

132 133


134<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong><br />

Anhang<br />

EUR<br />

<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

2006<br />

Tsd. EUR<br />

1. Umsatzerlöse (11) 85.836.093,00 84.109<br />

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an<br />

unfertigen Leistungen 5.306.339,49 2.110<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.098.596,35 814<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge (12) 12.576.223,03 11.070<br />

5. Materialaufwand<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

104.817.251,87 98.103<br />

und für bezogene Waren –10.153.001,41 –8.640<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen –51.982.374,49 –49.043<br />

6. Personalaufwand (13)<br />

a) Löhne und Gehälter –24.198.633,84 –28.699<br />

b) soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung –5.701.576,16 –6.828<br />

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen –8.172.162,64 –7.575<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen –18.060.487,75 –12.149<br />

–118.268.236,29 –112.934<br />

Betriebsergebnis –13.450.984,42 –14.831<br />

9. Erträge aus Beteiligungen 3.782,93 0<br />

10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />

des Finanzanlagevermögens 10.588,23 12<br />

11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (14) 1.577.634,92 1.169<br />

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen –1.253,89 –4<br />

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (15) –620.645,52 –921<br />

Finanzergebnis 970.106,67 256<br />

14. Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit –12.480.877,75 –14.575<br />

15. Sonstige Steuern 64.849,62 61<br />

–12.416.028,13 –14.514<br />

16. Erträge aus Verlustübernahme (16) 12.416.028,13 14.514<br />

17. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 0,00 0<br />

Anhang<br />

I. Allgemeines<br />

(1) Gliederung<br />

Die Darstellung der Sachanlagen wurde im Anlagenspiegel<br />

im Posten „Technische Anlagen und Maschinen“ nach<br />

den Kriterien der Verkehrswirtschaft gemäß § 265 (4) HGB<br />

erweitert.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Ge-<br />

samtkostenverfahren aufgestellt. Aufwandspositionen sind<br />

mit einem Minuszeichen versehen.<br />

Zur Aufstellung eines klaren und übersichtlichen Jahresab-<br />

schlusses wurden einzelne Posten in Bilanz und Gewinn-<br />

und Verlustrechnung in ihrer Bezeichnung geändert. Zur<br />

Verbesserung der Klarheit der Darstellung in der Bilanz und<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung sind Davon-Vermerke<br />

im Anhang ausgewiesen.<br />

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sach-<br />

anlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

bewertet; die aktivierten Eigenleistungen enthalten neben<br />

den Einzelkosten angemessene Gemeinkosten; Investitionszuschüsse<br />

werden zum Zeitpunkt der Fertigstellung der<br />

begünstigten Vermögensgegenstände aktivisch von den<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Zuschüsse<br />

für Anlagen im Bau werden aktivisch an den Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

gekürzt.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der<br />

betrieblichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände<br />

entsprechend den handels- und steuerrechtlichen Vorschriften<br />

linear vorgenommen.<br />

Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr in<br />

voller Höhe abgeschrieben.<br />

Von den Finanzanlagen werden Beteiligungen mit den<br />

Anschaffungskosten, verzinsliche Ausleihungen mit dem<br />

Nennwert, unverzinsliche und niedrig verzinsliche Ausleihungen<br />

mit dem Barwert ausgewiesen.<br />

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu fortgeschriebenen,<br />

durchschnittlichen Anschaffungskosten angesetzt.<br />

Die unfertigen Leistungen werden wie aktivierte Eigenleistungen<br />

bewertet. Die erhaltenen Anzahlungen werden auf<br />

der Passivseite der Bilanz ausgewiesen.<br />

Alle übrigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich<br />

mit den Nennbeträgen erfasst.<br />

Bei Forderungen werden erkennbare Risiken durch Wertberichtigungen<br />

berücksichtigt.<br />

Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen wurde<br />

mit dem handelsrechtlich möglichen Wertansatz (IDW RS<br />

HFA 3 - Bilanzierung von Verpflichtungen aus Altersteilzeitregelungen<br />

nach IAS und nach handelsrechtlichen<br />

Vorschriften) bewertet. Bei den sonstigen Rückstellungen<br />

sind alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag passiviert.


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

(3) Konzernabschluss<br />

Einen Konzernabschluss stellt die Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>), Kassel, auf. Dieser Abschluss<br />

wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

II. Bilanz<br />

(4) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens einschließlich der<br />

Abschreibungen des Geschäftsjahres wird in der Anlage 1<br />

gezeigt.<br />

Von den Zugängen im Geschäftsjahr wurden Investitions-<br />

zuschüsse in Höhe von 8.521 Tsd. EUR aktivisch abgesetzt.<br />

(5) Beteiligungen gem. § 285 Nr. 11 HGB<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Eigenkapital<br />

Tsd. EUR<br />

RBK – Regionalbahn Kassel GmbH,<br />

letztes Jahresergebnis<br />

Tsd. EUR<br />

Kassel (<strong>2007</strong>) 1.722 102 50,0<br />

(6) Sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forde-<br />

rungen gegenüber Bund und Land aus Investitionszuschüs-<br />

sen in Höhe von 1.049 Tsd. EUR.<br />

(7) Gezeichnetes Kapital<br />

Das gezeichnete Kapital setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Aktionär Namensaktien<br />

zu 100 EUR<br />

Stück<br />

Anteil<br />

%<br />

Nominalbetrag<br />

Tsd. EUR %<br />

Stadt Kassel 14.453 1.445,3 6,5<br />

Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH 207.987 20.798,7 93,5<br />

222.440 22.244,0 100,0<br />

(8) Kapitalrücklage<br />

Tsd. EUR<br />

Stand 01.01.<strong>2007</strong> 85.582<br />

Zuführung 4.722<br />

Stand 31.12.<strong>2007</strong> 90.304<br />

Die Aufstockung der Kapitalrücklage stammt aus der Kapi-<br />

talstärkung durch die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-<br />

GmbH gemäß Konsolidierungsvertrag.<br />

(9) Sonstige Rückstellungen<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen<br />

Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten und Rück-<br />

stellungen für unterlassene Aufwendungen für Instand-<br />

haltungen enthalten. Die Rückstellungen für ungewisse<br />

Verbindlichkeiten enthalten u. a. Personalrückstellungen<br />

(9.112 Tsd. EUR). Das Risiko aus noch nicht abgeschlossenen<br />

Altersteilzeitverträgen wurde anteilig berücksichtigt.<br />

(10) Verbindlichkeiten<br />

Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />

Gesamt<br />

Tsd. EUR<br />

bis<br />

1 Jahr<br />

Tsd. EUR<br />

1–5<br />

Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

über<br />

5 Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

Gesamt<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

gegenüber<br />

Kreditinstituten 12.081 3.449 3.676 4.956 13.071<br />

erhaltene Anzahlungen auf<br />

Bestellungen 18.434 18.434 — — 15.786<br />

aus Lieferungen und<br />

Leistungen 7.269 7.269 — — 3.628<br />

gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen 1.593 1.593 — — 1.827<br />

gegenüber Unternehmen<br />

mit Beteilungsverhältnis 187 187 — — 0<br />

sonstige<br />

Verbindlichkeiten 6.455<br />

6.455 —<br />

— 16.404<br />

Gesamt 46.019 37.387 3.676 4.956 50.716<br />

136 137


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Darle-<br />

hen in Höhe von 9.536 Tsd. EUR sind mit Bürgschaften der<br />

Stadt Kassel besichert.<br />

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind enthalten:<br />

<strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

aus Steuern 215 230<br />

im Rahmen der<br />

sozialen Sicherheit 0 0<br />

(–) Haftungsverhältnisse<br />

Aufgrund der Freistellungsvereinbarung vom 23.12.2002<br />

erfolgte eine Freistellung von der wirtschaftlichen Last<br />

aus den bestehenden Pensionsverpflichtungen (am<br />

31.12.<strong>2007</strong> 55.194 Tsd. EUR) durch die Kasseler Verkehrsund<br />

Versorgungs-GmbH. Die Gesellschaft bleibt ungeachtet<br />

dieser Freistellung Verpflichtete im Hinblick auf die<br />

Pensionszahlungen.<br />

(–) Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen das<br />

Bestellobligo in Höhe von 13.872 Tsd. EUR sowie einen<br />

noch nicht ausgereichten Betrag von 4.665 Tsd. EUR aus<br />

der Darlehenszusage an die Regionalbahn Kassel GmbH.<br />

III. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(11) Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt auf:<br />

Leistungen <strong>2007</strong><br />

Tsd. EUR<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

Bereitstellungen 35.055 37.091<br />

Erlöse aus Linienverkehr 32.804 29.946<br />

Erstattungen 5.287 5.472<br />

Sonstige 19.914 17.177<br />

93.060 89.686<br />

Kassenausgleich –7.224 –5.577<br />

Umsatzerlöse 85.836 84.109<br />

(12) Sonstige betriebliche Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen<br />

Erträge aus Gemeindebeteiligungen einschließlich<br />

Zahlungen der Stadt Kassel und des NVV für den ÖPNV<br />

(9.017 Tsd. EUR) sowie der Auflösung von Rückstellungen<br />

(497 Tsd. EUR).<br />

(13) Personalaufwand<br />

Im Personalaufwand sind Aufwendungen für die Altersversorgung<br />

in Höhe von 602 Tsd. EUR (Vorjahr<br />

1.056 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(14) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind<br />

Erträge aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

1.057 Tsd. EUR (Vorjahr 696 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(15) Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Bei den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen<br />

aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

109 Tsd. EUR (Vorjahr 449 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(16) Erträge aus Verlustübernahme<br />

Die Erträge aus Verlustübernahme betreffen den von der<br />

<strong>KVV</strong> aufgrund eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages<br />

übernommenen Verlust des Geschäftsjahres.<br />

IV. Sonstige Angaben<br />

Allgemein<br />

Im Durchschnitt des Berichtsjahres betrug der Personalstand<br />

ohne Auszubildende:<br />

<strong>2007</strong> Vorjahr<br />

Lohnempfänger 522 548<br />

Gehaltsempfänger 173 171<br />

Insgesamt 695 719<br />

Personalstand ohne Auszubildende<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

522<br />

548<br />

Lohnempfänger<br />

173<br />

171<br />

Gehaltsempfänger<br />

Die Zusammensetzung der Organe ist als Anlage 2 aufgeführt.<br />

Für ein Mitglied des Aufsichtsrates bestand am Stichtag<br />

eine Darlehensforderung in Höhe von unter 1 Tsd. EUR<br />

(Tilgung 5 %, Zinsen 1 %). Die Tilgung im Geschäftsjahr<br />

lag bei 3 Tsd. EUR.<br />

Im Berichtsjahr wandte die Gesellschaft für Bezüge des Aufsichtsrates<br />

7 Tsd. EUR auf. Die Aufwendungen für frühere<br />

Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene sowie<br />

die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern<br />

des Vorstandes und deren Hinterbliebenen sind über<br />

die Freistellungsvereinbarung mit der <strong>KVV</strong> abgedeckt. Unter<br />

Hinweis auf § 286 Abs. 4 HGB unterbleibt die Angabe<br />

der Vorstandsbezüge.<br />

Zusatzversorgung<br />

Die folgenden Angaben dienen dazu, Art und Umfang<br />

der aus der Zusatzversorgung resultierenden mittelbaren<br />

Verpflichtung der Gesellschaft zu erläutern.<br />

Den Arbeitnehmern/-innen des Unternehmens steht ein<br />

tarifvertraglich oder einzelarbeitsvertraglich begründeter<br />

Anspruch auf Verschaffung einer zusätzlichen Alters-, Invaliditäts-<br />

und Hinterbliebenenversorgung nach Maßgabe des<br />

Tarifvertrages über die Versorgung der Arbeitnehmer kommunaler<br />

Verwaltungen und Betriebe (VersTV-G) in seiner<br />

jeweils gültigen Fassung zu. Das Unternehmen erfüllt diesen<br />

Anspruch durch den Erwerb der Mitgliedschaft bei der<br />

regional zuständigen kommunalen Zusatzversorgungskasse<br />

und Anmeldung des/der Arbeitnehmers/-in zur Pflichtversicherung.<br />

Der/die Arbeitnehmer/-in hat nach Eintritt des<br />

Versicherungsfalles als Bezugsberechtigte/r einen Anspruch<br />

auf die satzungsgemäßen tariflichen Versorgungsleistungen<br />

gegen die Zusatzversorgungskasse.<br />

Das Unternehmen ist Mitglied der Zusatzversorgungskasse<br />

der Gemeinden und Gemeindeverbände des Regierungsbezirks<br />

Kassel in Kassel.<br />

Berichtsjahr (<strong>2007</strong>)<br />

Vorjahr (2006)<br />

Der Umlagesatz der Zusatzversorgungskasse beträgt seit<br />

dem 01.01.<strong>2007</strong> 6,5 v. H. der zusatzversorgungspflichtigen<br />

Entgelte (i. d. R. der steuerpflichtige Arbeitslohn).<br />

Die Summe der umlagepflichtigen Gehälter des Unternehmens<br />

beläuft sich, vorbehaltlich der noch ausstehenden Umlageabrechnung,<br />

auf voraussichtlich 7,7 Mio. EUR.<br />

Die Zahl der Bezieher von Versorgungs- und Versicherungsrenten<br />

belief sich zum 31.12.<strong>2007</strong> auf 42. Eine Aufteilung<br />

der zukünftigen Versorgungsverpflichtungen der Zusatzversorgungskasse,<br />

die sich aus den Anwartschaften der angemeldeten<br />

Pflichtversicherten und der Rentenberechtigten<br />

des Unternehmens ergeben, ist nicht mit vertretbarem<br />

Zeitaufwand ermittelbar.<br />

Kassel, den 20. März 2008<br />

Kasseler Verkehrs-Gesellschaft<br />

Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

Andreas Helbig Martin Kiok Rainer Meyfahrt<br />

138 139


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Anlage 1: Entwicklung des<br />

Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte<br />

Stand<br />

01.01.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Umgliederungen<br />

EUR<br />

Zugänge<br />

EUR<br />

Abgänge<br />

EUR<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellkosten Buchwerte<br />

Umbuchungen<br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

Abschreibungen<br />

des Geschäftsjahres<br />

EUR<br />

und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.417.366,80 0,00 35.717,91 4.018,46 0,00 1.449.066,25 1.264.407,74 184.658,51 248,7 99.728,91<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

auf fremden Grund *) 60.749.725,46 0,00 –2.677.203,98 59.432,75 4.213.112,88 62.226.201,61 39.746.023,24 22.480.178,37 21.796,1 826.245,22<br />

2. Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen 73.511.667,96 0,00 11.669.945,38 632.774,73 –5.211.775,19 79.337.063,42 40.334.243,76 39.002.819,66 35.915,5 2.813.080,73<br />

3. Fahrzeuge für Personenverkehr 75.996.539,84 0,00 7.995.844,48 3.283.806,38 0,00 80.708.577,94 44.130.601,94 36.577.976,00 32.028,5 3.358.040,48<br />

4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die<br />

nicht zu 2. + 3. gehören 3.699.277,68 0,00 497.000,44 36.432,62 109.500,00 4.269.345,50 3.078.352,50 1.190.993,00 682,4 97.940,44<br />

5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.530.961,44 0,00 1.269.204,77 906.489,71 108.156,09 15.001.832,59 10.692.532,59 4.309.300,00 3.914,7 977.126,86<br />

6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.705.223,13 0,00 5.454.387,00 64.072,52 781.006,22 7.876.543,83 0,00 7.876.543,83 1.705,2 0,00<br />

Sachanlagen gesamt 230.193.395,51 0,00 24.209.178,09 4.983.008,71 0,00 249.419.564,89 137.981.754,03 111.437.810,86 96.042,5 8.072.433,73<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Beteiligungen 166.518,14 0,00 0,00 17.500,00 0,00 149.018,14 0,00 149.018,14 166,5 0,00<br />

2. Sonstige Ausleihungen 295.593,76 0,00 5.110,00 32.626,65 0,00 268.077,11 52.723,42 215.353,69 236,2 1.253,89<br />

Finanzanlagen gesamt 462.111,90 0,00 5.110,00 50.126,65 0,00 417.095,25 52.723,42 364.371,83 402,8 1.253,89<br />

Anlagevermögen gesamt 232.072.874,21 0,00 24.250.006,00 5.037.153,82 0,00 251.285.726,39 139.298.885,19 111.986.841,20 96.693,9 8.173.416,53<br />

*) davon Grundstücke mit<br />

a) Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten 50.476.166,11 0,00 –2.813.494,27 31.018,02 4.072.995,87 51.704.650,69 37.353.649,25 14.351.001,44 13.671,0 579.095,60<br />

b) Bahnkörper und Bauten des Schienenweges 10.273.559,35 0,00 136.290,29 28.414,73 140.117,01 10.521.551,92 2.392.373,99 8.129.176,93 8.125,1 247.149,62<br />

140 141


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Betriebsratsvorsitzender<br />

Reiner Simon, Fuldabrück<br />

(stellvertretender Vorsitzender)<br />

Stadtkämmerer<br />

Diplom-Volkswirt<br />

Dr. Jürgen Barthel, Kassel<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Bezirksverwaltung Nordhessen<br />

Diplom-Sozialpädagoge<br />

Manfred Eckhardt, Schwalmstadt<br />

Starkstrom-Elektriker<br />

Rolf-Dieter Förster, Ahnatal<br />

Kauffrau für Bürokommunikation<br />

Waltraud Haase, Staufenberg<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Landesbezirk Hessen<br />

Frank Haindl, Flörsheim<br />

Diplom-Sozialpädagoge<br />

Ottmar Miles-Paul, Kassel<br />

Industriekaufmann<br />

Ralf Salzmann, Baunatal<br />

Verwaltungsbeamter<br />

Alfons Spitzenberg, Kassel<br />

Stadtbaurat<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Norbert Witte, Kassel<br />

Polizeibeamter<br />

Volker Zeidler, Kassel<br />

Vorstand<br />

Diplom-Kaufmann<br />

Andreas Helbig, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Martin Kiok, Kassel<br />

Professor Diplom-Ingenieur<br />

Rainer Meyfahrt, Kassel<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,<br />

Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der<br />

Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG, Kassel, für das Geschäfts-<br />

jahr vom 01. Januar <strong>2007</strong> bis 31. Dezember <strong>2007</strong> geprüft.<br />

Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen<br />

Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />

Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beur-<br />

teilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der<br />

Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmä-<br />

ßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die<br />

Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtig-<br />

keiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch<br />

den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lage-<br />

bericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicher-<br />

heit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshand-<br />

lungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der<br />

Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler<br />

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />

Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buch-<br />

führung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf<br />

der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />

Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Wir sind der<br />

Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />

Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beach-<br />

tung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein<br />

den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der<br />

Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der<br />

Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünf-<br />

tigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Kassel, den 17. April 2008<br />

Prof. Dr. Ludewig u. Partner GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Dr. Uwe Lauerwald Dipl.-Oec. Jörn Linke<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

142 143


144<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat ist vom Vorstand während des Geschäfts-<br />

jahres <strong>2007</strong> über die Geschäftsentwicklung und über<br />

Besonderheiten durch schriftliche und mündliche Berichte<br />

umfassend unterrichtet worden. In den vier Aufsichtsratssitzungen<br />

am 07.03., 26.06., 18.09. und 28.11.<strong>2007</strong><br />

wurden wesentliche Fragen der Unternehmenspolitik und<br />

Investitionsentscheidungen ausführlich beraten. Der Aufsichtsrat<br />

konnte seine gesetzlich vorgeschriebene Kontrollfunktion<br />

gegenüber der Geschäftsführung wahrnehmen<br />

und die ihm im Rahmen der satzungsmäßigen Zuständigkeit<br />

obliegenden Entscheidungen treffen.<br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> wurden von der in der Hauptversammlung am<br />

26.06.<strong>2007</strong> zum Abschlussprüfer bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Prof. Dr. Ludewig u. Partner GmbH,<br />

Kassel, geprüft, die dazu den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

erteilt hat.<br />

Dem Aufsichtsrat lagen der Prüfungsbericht, der Jahresabschluss,<br />

der Lagebericht sowie der ergänzende Bericht des<br />

Vorstandes vor. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss<br />

in der vom Vorstand vorgelegten Form. Der Jahresabschluss<br />

ist damit festgestellt.<br />

Dem Vorstand, dem Betriebsrat und allen Mitarbeitern<br />

spricht der Aufsichtsrat seinen Dank aus.<br />

Kassel, den 13. Juni 2008<br />

Kasseler Verkehrs-Gesellschaft<br />

Aktiengesellschaft<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen<br />

Vorsitzender<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong><br />

146 Lagebericht<br />

150 Bilanz<br />

151 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

152 Anhang<br />

154 Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

156 Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

157 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

158 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Lagebericht<br />

Die <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH (KVC) konnte <strong>2007</strong> ein positives Ergebnis erzie-<br />

len. Dabei waren die Bauaktivitäten im Rahmen des RegioTram-Projektes und die Planungen zur<br />

Straßenbahnverlängerung nach Vellmar-Nord von zentraler Bedeutung.<br />

1. Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Die KVC erbringt Planungs-, Projektsteuerungs- und Bera-<br />

tungsleistungen für die Bereiche Öffentlicher Personen-<br />

Nahverkehr (ÖPNV), Eisenbahnwesen, Verkehrs- und<br />

Stadtplanung sowie Architektur. Die Hauptaktivitäten <strong>2007</strong><br />

waren zum einen Projektsteuerungsarbeiten der Haltestelle<br />

im Kasseler Hauptbahnhof zum anderem die Planung des<br />

Wendegleises am Auestadion im Zuge des RegioTram-<br />

Projektes.<br />

Am Ende des Geschäftsjahres <strong>2007</strong> konnte das Planfest-<br />

stellungsverfahren zum Projekt Straßenbahnverlängerung<br />

nach Vellmar-Nord, welches auch den Umbau der Wende-<br />

schleife in der Holländischen Straße vorsieht, erfolgreich<br />

abgeschlossen werden. Die Verlängerung dieser Straßenbahnstrecke<br />

verfolgt das Ziel, ein schnelles und klar<br />

erkennbares Verkehrssystem zusätzlich zu den Einzugsbereichen<br />

der Deutsche Bahn (DB) AG-Strecken und deren<br />

Haltestationen zu bauen. Die notwendigen Zustimmungen<br />

seitens der städtischen Gremien und der Bewilligung von<br />

Zuwendungen des Landes Hessen liegen nunmehr vor,<br />

sodass mit der Ausführungsplanung zum Umbau der Wendeschleife<br />

begonnen werden konnte.<br />

Weitere Projekte, die sich überwiegend in der Planungsphase<br />

befinden, sind:<br />

• Niederflurgerechter Ausbau der Bushaltestellen im<br />

Kasseler Stadtgebiet und den Umlandgemeinden.<br />

• Erarbeitung eines Konzeptes für den ortsgerechten<br />

Umbau der ehemaligen Bundesstraße 3 in Fuldatal-<br />

Ihringshausen (mit der Option einer Straßenbahn-<br />

verlängerung).<br />

• Ausbau der Breitscheidstraße mit niederflurgerechtem<br />

Umbau der Haltestellen Aschrottstraße und Breitscheid-<br />

straße.<br />

• Standortplanungen für ein Hallenbad in Niestetal.<br />

2. Analyse des Geschäftsverlaufes<br />

Im Berichtsjahr konnte die KVC Erlöse in Höhe von<br />

2.514 Tsd. EUR (Vorjahr 2.498 Tsd. EUR) realisieren.<br />

Dementsprechend lagen die Betriebsaufwendungen<br />

mit 2.437 Tsd. EUR leicht über dem Vorjahreswert von<br />

2.420 Tsd. EUR. Dabei lag der Materialaufwand in Höhe<br />

von 507 Tsd. EUR unter dem Vorjahreswert von 645 Tsd.<br />

EUR. Der Aufwand für bezogene Leistungen beinhaltet<br />

unter anderem die Vergaben an Fachingenieure. Bei der<br />

Ausführung von Ingenieurleistungen bedient sich die KVC<br />

der Ressourcen von Schwesterunternehmen. Entgelte für<br />

diese und weitere in Anspruch genommene Konzernleistungen<br />

sind in die sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

eingeflossen. Diese sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen<br />

und betrugen 1.290 Tsd. EUR (Vorjahr 1.151 Tsd. EUR). In<br />

den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind zudem<br />

Rückstellungen für Risiken, Aufbewahrungs- und Garantieverpflichtungen<br />

enthalten.<br />

Die KVC beschäftigte im Berichtsjahr im Durchschnitt<br />

13 Mitarbeiter (Vorjahr 12 Mitarbeiter) mit einem Personalaufwand<br />

von 639 Tsd. EUR (Vorjahr 624 Tsd. EUR). Im Jahr<br />

<strong>2007</strong> auslaufende Zeitarbeitsverträge wurden aufgrund<br />

der zeitlichen Verzögerung des Projektes Vellmar-Nord und<br />

von Folgemaßnahmen im Zuge des Projektes RegioTram<br />

teilweise befristet verlängert. Das Finanzergebnis schließt<br />

mit –6 Tsd. EUR (Vorjahr –3 Tsd. EUR) ab.<br />

Das Unternehmensergebnis lag <strong>2007</strong> bei 76 Tsd. EUR<br />

(Vorjahr 79 Tsd. EUR). Der Gewinn wurde auf Basis eines<br />

Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages an die<br />

Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>) abgeführt.<br />

Nach Ende des Geschäftsjahres sind keine besonderen<br />

Vorgänge angefallen.<br />

3. Risikobericht<br />

Das Geschäftsfeld der KVC wird erheblich von politischen<br />

Entscheidungen geprägt. Verschiebungen durch fehlende<br />

Entscheidungen der Planungsträger oder ausstehende<br />

Finanzierungsbescheide sind zum Teil nur schwer kalkulierbar.<br />

Daher kann der Zeit- und Ablaufplan eines Projektes<br />

und damit einhergehend auch die Aufwands- und Ertragssituation<br />

der KVC stark schwanken.<br />

Dieses Risiko wird bei der KVC zum einen durch die bestehende<br />

Grundauslastung mit Aufträgen von der Kasseler<br />

Verkehrs-Gesellschaft AG (<strong>KVG</strong>) und zum anderen durch<br />

eine flexible Einbindung externer Ingenieurbüros oder<br />

befristeter Arbeitsverträge reduziert. Daneben ermöglichen<br />

die häufig langen Laufzeiten von Projektaufträgen eine<br />

mittelfristige Vorhersage der Kapazitätsauslastung.<br />

Controlling- und Risikomanagementsysteme, welche unterjährig<br />

die Überwachung der Erlös- und Kostensituation der<br />

KVC sicherstellen, ermöglichen frühzeitige Analysen des<br />

Geschäftsverlaufes.<br />

Liquiditätsrisiken der KVC sind durch die Absicherung innerhalb<br />

des <strong>KVV</strong>-Konzerns begrenzt. Im Rahmen des Cash-<br />

Managements im Konzern werden der KVC entsprechende<br />

Kassenkredite eingeräumt.<br />

4. Prognosebericht<br />

Auch im Jahr 2008 und den Folgejahren wird weiterhin<br />

von einer positiven Geschäftsentwicklung der KVC ausgegangen.<br />

Der Ausbau der Straßenbahn nach Vellmar-Nord<br />

und weitere anstehende Baumaßnahmen innerhalb des<br />

Netzes der <strong>KVG</strong> werden voraussichtlich bis Mitte 2010 zu<br />

einer Auslastung der vorhandenen Personalkapazitäten<br />

bei der KVC führen. Der Baubeginn der Wendeschleife<br />

146 147


148<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH<br />

Holländische Straße ist im Frühjahr 2008 vorgesehen. Im<br />

Anschluss an die vorbereitenden Umbauarbeiten folgt der<br />

Neubau der Straßenbahnstrecke bis Vellmar-Nord.<br />

Darüber hinaus bieten kleinere Projekte – zum Beispiel der<br />

niederflurgerechte Ausbau der Straßenbahnhaltestellen<br />

Breitscheidstraße, Aschrottstraße und Goethestraße – gute<br />

Aussichten, eine Auslastung für die Folgejahre 2008 und<br />

2009 sicherzustellen.<br />

Da zurzeit im ÖPNV-Sektor in Kassel über das genannte<br />

Projekt Vellmar-Nord hinausgehend keine weiteren größeren<br />

Aufträge für die KVC absehbar sind, werden – als<br />

Chance zur Erweiterung des Geschäftsfeldes der KVC –<br />

überregionale Projekte akquiriert. Des Weiteren soll das<br />

KVC-Geschäftsfeld im Bereich Architektur und Hochbau<br />

intensiviert und ausgeweitet werden.<br />

Für die Jahre nach 2010 wird nach derzeitigem Stand von<br />

einem Rückgang der Geschäftstätigkeit der KVC ausgegangen.<br />

Die Personalsituation der KVC müsste dann zwangsläufig<br />

der veränderten Auftragslage angepasst werden.<br />

Dementsprechend wird die Akquisition von überregionalen<br />

Neuprojekten zukünftig im Vordergrund stehen, um dem<br />

prognostizierten Rückgang von Aufträgen in Kassel entgegenzuwirken.<br />

Kassel, 20. März 2008<br />

<strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-<br />

Consulting Kassel GmbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Rainer Meyfahrt Bruno Jerlitschka


150<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH<br />

Bilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Aktiva Anhang<br />

A. Anlagevermögen (4)<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 0,00 0<br />

II. Sachanlagen 0,00 0<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (5)<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 300.980,34 132<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 1.367,69 262<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände 2.396,30 1<br />

304.744,33 395<br />

II. Guthaben bei Kreditinstituten 398,84 1<br />

Passiva Anhang<br />

A. Eigenkapital<br />

EUR<br />

305.143,17 396<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Gezeichnetes Kapital (6) 26.000,00 26<br />

B. Rückstellungen<br />

Sonstige Rückstellungen (7) 202.045,59 185<br />

C. Verbindlichkeiten (8)<br />

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26.275,54 19<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen 44.197,70 161<br />

3. Sonstige Verbindlichkeiten 6.624,34 5<br />

77.097,58 185<br />

305.143,17 396<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong><br />

Anhang<br />

EUR<br />

<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

2006<br />

Tsd. EUR<br />

1. Umsatzerlöse (9) 2.402.793,93 2.481<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 110.893,06 17<br />

3. Materialaufwand<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

2.513.686,99 2.498<br />

und für bezogene Waren –169,27 –3<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen –507.328,79 –642<br />

4. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter –533.183,83 –513<br />

b) Soziale Abgaben –105.748,66 –110<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegen-<br />

stände des Anlagevermögens und Sachanlagen –169,00 –1<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen (10) –1.290.495,09 –1.151<br />

–2.437.094,64 –2.420<br />

Betriebsergebnis 76.592,35 78<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (11) 21.848,18 39<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (12) –15.554,55 –36<br />

Finanzergebnis 6.293,63 3<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 82.885,98 81<br />

10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –6.578,00 –2<br />

11. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags<br />

abgeführter Gewinn (13) –76.307,98 –79<br />

12. Jahresüberschuss 0,00 0


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH<br />

Anhang<br />

I. Allgemeines<br />

(1) Gliederung<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Ge-<br />

samtkostenverfahren aufgestellt. Aufwandspositionen sind<br />

mit einem Minuszeichen versehen. Zur Verbesserung der<br />

Klarheit der Darstellung in der Bilanz und in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung sind Davon-Vermerke im Anhang<br />

ausgewiesen.<br />

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Das Anlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstel-<br />

lungskosten bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen<br />

werden nach der betrieblichen Nutzungsdauer der<br />

Vermögensgegenstände entsprechend der handels- und<br />

steuerrechtlichen Vorschriften linear vorgenommen.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind<br />

mit deren Nennwerten angesetzt.<br />

Das Guthaben bei Kreditinstituten ist mit dem Nennbetrag<br />

erfasst.<br />

Rückstellungen berücksichtigen erkennbare Risiken sowie<br />

ungewisse Verbindlichkeiten angemessen und ausreichend.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Rückzahlungsbetrag<br />

passiviert.<br />

(3) Konzernabschluss<br />

Einen Konzernabschluss stellt die Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>), Kassel, auf. Dieser Abschluss<br />

wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

II. Bilanz<br />

(4) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens einschließlich der<br />

Abschreibungen des Geschäftsjahres wird in der Anlage 1<br />

gezeigt.<br />

(5) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

betreffen die laufende Verrechnung mit der Städtische<br />

Werke AG (STW) und Kasseler Fernwärme GmbH (KFW).<br />

(6) Gezeichnetes Kapital<br />

Das gezeichnete Kapital ist im Alleinbesitz der Kasseler<br />

Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>).<br />

(7) Sonstige Rückstellungen<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind die Jahresabschluss-<br />

kosten der Gesellschaft, Urlaubsansprüche von Mitarbei-<br />

tern sowie Rückstellungen zur Abdeckung von Risiken aus<br />

Planungsleistungen enthalten.<br />

(8) Verbindlichkeiten<br />

Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />

Gesamt<br />

Tsd. EUR<br />

bis<br />

1 Jahr<br />

Tsd. EUR<br />

1–5<br />

Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

über<br />

5 Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

Gesamt<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

aus Lieferungen und Leistungen 26 26 — — 19<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 44 44 — — 161<br />

sonstige Verbindlichkeiten 7 7 — — 5<br />

Gesamt 77 77 — — 185<br />

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unter-<br />

nehmen sind Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesell-<br />

schafter in Höhe von 42 Tsd. EUR enthalten.<br />

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten<br />

aus Steuern in Höhe von 6 Tsd. EUR (Vorjahr 5 Tsd. EUR)<br />

enthalten.<br />

III. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(9) Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse betreffen Planungsleistungen.<br />

(10) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind weiterberechnete<br />

Kosten aus Leistungen der Konzerngesellschaften<br />

als Hauptposition enthalten.<br />

(11) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind<br />

Erträge aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

22 Tsd. EUR (Vorjahr 39 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(12) Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen<br />

aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

16 Tsd. EUR (Vorjahr 36 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(13) Aufwendungen für Gewinnabführung<br />

Der aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführte<br />

Gewinn betrifft die Verpflichtung gegenüber der Kasseler<br />

Verkehrs- und Versorgungs-GmbH aus dem Beherrschungsund<br />

Gewinnabführungsvertrag.<br />

IV. Sonstige Angaben<br />

Mitarbeiter<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> waren durchschnittlich 13 Mitarbeiter<br />

(Vorjahr 12 Mitarbeiter) beschäftigt.<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Der Aufsichtsrat der Konzernobergesellschaft <strong>KVV</strong> stellt in<br />

Personalunion den Aufsichtsrat der Gesellschaft, der Bezüge<br />

ausschließlich von der <strong>KVV</strong> erhält. Unter Hinweis auf<br />

§ 286 Abs. 4 HGB unterbleibt die Angabe der Geschäftsführerbezüge.<br />

Die Zusammensetzung der Organe ist als Anlage 2 aufgeführt.<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen beschränken<br />

sich auf das Bestellobligo in Höhe von 93 Tsd. EUR.<br />

Kassel, 20. März 2008<br />

<strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-<br />

Consulting Kassel GmbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Rainer Meyfahrt Bruno Jerlitschka<br />

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154<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH<br />

Anlage 1: Entwicklung des<br />

Anlagevermögens <strong>2007</strong><br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Stand<br />

01.01.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Zugänge<br />

EUR<br />

Abgänge<br />

EUR<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellkosten Buchwerte<br />

Umbuchungen<br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

Stand<br />

31.12.2006<br />

EUR<br />

Abschreibungen des<br />

Geschäftsjahres<br />

EUR<br />

Nutzungs- und ähnliche Rechte 31.029,79 0,00 30.677,51 0,00 352,28 352,28 0,00 0,00 0,00<br />

II. Sachanlagen<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.654,29 0,00 8,18 0,00 2.646,11 2.646,11 0,00 169,00 169,00<br />

Sachanlagen gesamt 2.654,29 0,00 8,18 0,00 2.646,11 2.646,11 0,00 169,00 169,00<br />

Anlagevermögen gesamt 33.684,08 0,00 30.685,69 0,00 2.998,39 2.998,39 0,00 169,00 169,00


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH<br />

Anlage 2: Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen, Kassel<br />

(Vorsitzender)<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Bezirksverwaltung Nordhessen<br />

Diplom-Sozialpädagoge<br />

Manfred Eckhardt, Schwalmstadt<br />

(stellvertretender Vorsitzender)<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Dr. Rabani Alekuzei, Kassel<br />

Stadtkämmerer<br />

Diplom-Volkswirt<br />

Dr. Jürgen Barthel, Kassel<br />

Maler- und Lackierermeister<br />

Bernd-Peter Doose, Kassel<br />

Bezirksgeschäftsführer ver.di Nordhessen<br />

Harald Fennel, Borken<br />

Starkstrom-Elektriker<br />

Rolf-Dieter Förster, Ahnatal<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di Landesbezirk Hessen<br />

Frank Haindl, Flörsheim<br />

Lehrerin<br />

Bärbel Hengst, Kassel<br />

Betriebsratsvorsitzender Städtische Werke AG<br />

Klaus Horn, Söhrewald<br />

Verwaltungsangestellte<br />

Karin Müller, Kassel<br />

Elektro-Installateurmeister<br />

Volker Reitze, Kassel<br />

Industriekaufmann<br />

Ralf Salzmann, Baunatal<br />

Betriebsratsvorsitzender Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG<br />

Reiner Simon, Fuldabrück<br />

Gas- und Wasserinstallateur<br />

Ludwig Vogt, Kassel<br />

Rechtsanwalt<br />

Dr. Fritz Westhelle, Kassel<br />

Stadtbaurat<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Norbert Witte, Kassel<br />

Polizeibeamter<br />

Volker Zeidler, Kassel<br />

Geschäftsführung<br />

Professor Diplom-Ingenieur<br />

Rainer Meyfahrt, Kassel<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Bruno Jerlitschka, Kassel<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,<br />

Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Ein-<br />

beziehung der Buchführung und den Lagebericht der <strong>KVV</strong><br />

Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH, Kassel, für<br />

das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong><br />

geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegen in der Verantwortung der<br />

gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe<br />

ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die<br />

Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch<br />

den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />

erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der<br />

Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler<br />

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />

Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />

Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf<br />

der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />

Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Wir sind der<br />

Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />

Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein<br />

den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der<br />

Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage<br />

der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der<br />

künftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Kassel, den 17. April 2008<br />

Prof. Dr. Ludewig u. Partner GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Dr. Uwe Lauerwald Dipl.-Oec. Jörn Linke<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

156 157


158<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat ist von der Geschäftsleitung während des<br />

Geschäftsjahres <strong>2007</strong> über die Geschäftsentwicklung und<br />

über Besonderheiten durch schriftliche und mündliche Be-<br />

richte umfassend unterrichtet worden. In den vier Aufsichts-<br />

ratssitzungen am 13.03., 29.06., 25.09. und 07.12.<strong>2007</strong><br />

wurden wesentliche Fragen der Unternehmenspolitik und<br />

Investitionsentscheidungen ausführlich beraten. Der Auf-<br />

sichtsrat konnte seine gesetzlich vorgeschriebene Kontroll-<br />

funktion gegenüber der Geschäftsführung wahrnehmen<br />

und die ihm im Rahmen der satzungsmäßigen Zuständigkeit<br />

obliegenden Entscheidungen treffen.<br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2007</strong> wurden von der gemäß Gesellschafterbeschluss<br />

vom 09.08.<strong>2007</strong> zum Abschlussprüfer bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Prof. Dr. Ludewig u. Partner GmbH,<br />

Kassel, geprüft und der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk<br />

erteilt.<br />

Dem Aufsichtsrat lagen der Prüfungsbericht, der Jahresabschluss,<br />

der Lagebericht sowie der ergänzende Bericht der<br />

Geschäftsführung vor. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss<br />

in der von der Geschäftsführung vorgelegten Form.<br />

Er empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss<br />

in der vorliegenden Form festzustellen.<br />

Der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und allen Mitarbeitern<br />

spricht der Aufsichtsrat seinen Dank aus.<br />

Kassel, den 19. Juni 2008<br />

<strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-<br />

Consulting Kassel GmbH<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Oberbürgermeister<br />

Bertram Hilgen<br />

Vorsitzender<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH<br />

160 Lagebericht<br />

164 Bilanz<br />

165 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

166 Anhang<br />

168 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Lagebericht<br />

Im Rahmen der Erstellung von Straßenbahnverkehrsleistungen in Kassel und der Region konnte die<br />

<strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH (KVN) im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> ein positives Ergebnis<br />

erzielen und ihren Dienstleistungsauftrag vollumfänglich erfüllen.<br />

1. Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Die Konzessionen für die Straßenbahnverkehre in Kassel<br />

und Baunatal werden von der KVN gehalten. Die Betriebs-<br />

führung für die Straßenbahnverkehre wurde gemäß<br />

§ 2 Abs. 2 Nr. 3 des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG)<br />

an die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (<strong>KVG</strong>) übertragen.<br />

Die <strong>KVG</strong> hat ihrerseits die KVN mit der Verkehrserstellung<br />

beauftragt. Darüber hinaus führt die KVN im Auftrag der<br />

Regionalbahn Kassel GmbH (RBK) die Straßenbahnverkehre<br />

im Lossetal durch.<br />

Zur Erfüllung der Verkehrserstellung bedient sich die KVN<br />

neben den eigenen Fahrern, der Fahrer der <strong>KVG</strong> und der<br />

Hessische Landesbahn (HLB) Basis AG sowie der Fahrzeuge<br />

der <strong>KVG</strong>, der RBK und der HLB Basis AG. Darüber hinaus<br />

nutzt sie die Trassen der <strong>KVG</strong> bzw. der RBK in Kassel,<br />

Baunatal und Lossetal. Die benötigten Verwaltungsdienstleistungen<br />

werden von der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH<br />

(<strong>KVV</strong>) erbracht.<br />

Daneben werden weiterhin Personale der KVN im Rahmen<br />

von Dienstleistungsverträgen der NB Nordhessenbus<br />

GmbH (NB) als Busfahrer und der <strong>KVG</strong> als Servicekräfte<br />

(Fahrgastservice) und Wagenreiniger zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

2. Analyse des Geschäftsverlaufes<br />

Im Berichtsjahr wurden für die Erbringung der Straßenbahnverkehrsleistung<br />

in Kassel und der Region Umsatz-<br />

erlöse in Höhe von 34,5 Mio. EUR (Vorjahr 35,4 Mio. EUR),<br />

bei einer erbrachten Gesamtfahrleistung von<br />

4.310.679 Fahrplan-Kilometern (Vorjahr 4.416.360 Fahr-<br />

plan-Kilometern), erzielt. Der Rückgang der Umsatzerlöse<br />

ist überwiegend durch die reduzierten Fahrplan-Kilometer<br />

bedingt. Die sonstigen Umsatzerlöse in Höhe von<br />

0,8 Mio. EUR wurden durch die Gestellung von Personalen<br />

an die NB und die <strong>KVG</strong> generiert.<br />

Demgegenüber standen <strong>2007</strong> Materialaufwendungen<br />

in Höhe von 32,3 Mio. EUR (Vorjahr 34,2 Mio. EUR). In<br />

dieser Position sind sowohl Aufwendungen für den Bezug<br />

von Fahrzeugen, Personalen und Fahrstrom, als auch für<br />

die Trassennutzung enthalten. Im Jahr <strong>2007</strong> wurde seitens<br />

der <strong>KVG</strong> der Bereitstellungspreis pro Spitzenfahrzeug<br />

um eine Pauschale für Vandalismus- und Eigenschäden<br />

angehoben, wodurch alle anfallenden Kosten für Schäden<br />

seitens der KVN abgegolten sind. Dagegen sind <strong>2007</strong><br />

die Aufwendungen für die Trassennutzung aufgrund der<br />

niedrigeren Kilometerleistung zurückgegangen. Bedingt<br />

durch Neueinstellung von Fahrpersonal bei der KVN wurde<br />

weniger <strong>KVG</strong>-Personal in Anspruch genommen, sodass<br />

auch die Kosten für die Fahrergestellung geringer sind als<br />

im Vorjahr.<br />

Bei der KVN waren im Berichtsjahr durchschnittlich 66<br />

(Vorjahr 26) Mitarbeiter beschäftigt. Der Personalaufwand<br />

stieg gegenüber dem Vorjahr von 0,8 Mio. EUR auf<br />

2,0 Mio. EUR. Diese Steigerung resultiert aus der Neu-<br />

einstellung von Straßenbahn- und Busfahrern bei der<br />

KVN. Bei der KVN sind neben den Straßenbahnfahrern<br />

auch Busfahrer, Produktspezialisten und Wagenreiniger<br />

beschäftigt. Deren Leistungen werden der NB und <strong>KVG</strong><br />

bereitgestellt.<br />

Entgelte für Verwaltungsdienstleistungen und weitere in<br />

Anspruch genommene Konzernleistungen sind in den<br />

sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten und<br />

lagen mit 1,1 Mio. EUR auf Vorjahresniveau. Das Finanzergebnis<br />

<strong>2007</strong> schließt mit 17,6 Tsd. EUR ab.<br />

Der Geschäftsverlauf im Jahr <strong>2007</strong> war ausgeglichen. Die<br />

Gesellschaft hat das Berichtsjahr mit einem Gewinn von<br />

47,5 Tsd. EUR (Vorjahr 6,3 Tsd. EUR) abgeschlossen. Der<br />

Gewinn wurde auf Basis eines Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages<br />

an die <strong>KVV</strong> abgeführt.<br />

Zur Sicherung der Liquidität wurden der KVN Kreditlinien<br />

durch die <strong>KVV</strong> eingeräumt, die zum Jahresabschluss <strong>2007</strong><br />

nicht in Anspruch genommen wurden.<br />

Nach Ende des Geschäftsjahres sind keine besonderen<br />

Vorgänge angefallen.<br />

3. Risikobericht<br />

Das Grundgeschäft des Straßenbahnbetriebes der KVN in<br />

Kassel, Baunatal und im Lossetal ist aufgrund der Konzessionserteilung<br />

und der bestehenden Verkehrsverträge<br />

bis 2012 gesichert. Der Straßenbahnverkehrsmarkt in<br />

Nordhessen wird bis zum Jahr 2012 nicht durch Wettbewerb<br />

geprägt sein. Preis- und Mengenrisiken sind durch<br />

die Verträge mit den genannten Unternehmen nahezu<br />

ausgeschlossen. Über vertraglich fixierte Preisanpassungsklauseln<br />

sind Risiken, insbesondere beim Energiebezug<br />

abgesichert, da diese an die jeweiligen Besteller – <strong>KVG</strong> und<br />

RBK – weitergegeben werden können.<br />

Die Auslastung der Fahr- und Servicepersonale ist durch<br />

die bestehenden Bereitstellungsverträge mit NB und <strong>KVG</strong><br />

ebenfalls gesichert.<br />

Liquiditätsrisiken der KVN sind durch die Absicherung innerhalb<br />

des <strong>KVV</strong>-Konzerns begrenzt. Im Rahmen des Cash-<br />

Managements im Konzern werden der KVN entsprechende<br />

Kassenkredite eingeräumt.<br />

Daneben findet eine unterjährige Überwachung der Erlösund<br />

Kostensituation und der erbrachten bzw. bezogenen<br />

Leistungsmengen der KVN statt. Dadurch sind frühzeitige<br />

Analysen des Geschäftsverlaufes durch die vorhandenen<br />

Controlling- und Risikomanagementsysteme möglich.<br />

160 161


162<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH<br />

4. Prognosebericht<br />

Aufgrund der bestehenden Konzessionen und Verträge<br />

werden sich die von der KVN zu erstellenden Verkehrsleis-<br />

tungen auch zukünftig auf dem Niveau des Jahres <strong>2007</strong><br />

bewegen.<br />

In Verbindung mit der laufzeitkonformen Koppelung der<br />

vertraglichen Vereinbarungen für Personal und Fahrzeuge<br />

einerseits und der Verkehrsverträge bzw. Konzessionen<br />

andererseits ist sichergestellt, dass ausreichend Personal<br />

bzw. Betriebsmittel zu festgelegten Konditionen zur Verfügung<br />

stehen und das eigene Personal ausgelastet werden<br />

kann.<br />

Weitere Wachstumspotenziale lassen sich aus der Streckenerweiterung<br />

nach Vellmar-Nord ableiten. Daraus ergeben<br />

sich Chancen zum Ausbau des Geschäftsfeldes der KVN<br />

frühestens zum Fahrplanwechsel 2010.<br />

Kassel, 20. März 2008<br />

<strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Klaus-Joachim Maurer Sven Möller


164<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH<br />

Bilanz zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Aktiva Anhang<br />

A. Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

EUR<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 98.877,14 367<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen (4) 415.161,01 572<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände 399.977,77 1<br />

914.015,92 940<br />

II. Guthaben bei Kreditinstituten 567,32 0<br />

Passiva Anhang<br />

A. Eigenkapital<br />

EUR<br />

914.583,24 940<br />

31.12.<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

31.12.2006<br />

Tsd. EUR<br />

I. Gezeichnetes Kapital (5) 25.000,00 25<br />

B. Rückstellungen<br />

Sonstige Rückstellungen (6) 171.700,00 436<br />

C. Verbindlichkeiten (7)<br />

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

74.469,49 473<br />

Unternehmen 139.099,81 0<br />

3. Sonstige Verbindlichkeiten 504.313,94 6<br />

717.883,24 479<br />

914.583,24 940<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong><br />

Anhang<br />

EUR<br />

<strong>2007</strong><br />

EUR<br />

2006<br />

Tsd. EUR<br />

1. Umsatzerlöse (8) 35.342.873,96 36.035<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 56.804,92 29<br />

3. Materialaufwand<br />

35.399.678,88 36.064<br />

a) Aufwendungen für Betriebsstoffe und für<br />

bezogene Waren –2.105.168,74 –2.015<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen –30.155.465,23 –32.198<br />

4. Personalaufwand<br />

a) Gehälter –1.686.061,09 –644<br />

b) Soziale Abgaben –338.731,43 –144<br />

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen (9) –1.081.177,41 –1.064<br />

–35.366.603,90 –36.065<br />

Betriebsergebnis 33.074,98 –1<br />

6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (10) 17.695,94 7<br />

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –145,62 0<br />

Finanzergebnis 17.550,32 7<br />

8. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 50.625,30 6<br />

9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –3.125,00 0<br />

10. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags<br />

abgeführter Gewinn (11) –47.500,30 –6<br />

11. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 0,00 0


Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH<br />

Anhang<br />

I. Allgemeines<br />

(1) Gliederung<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Ge-<br />

samtkostenverfahren aufgestellt. Aufwandspositionen sind<br />

mit einem Minuszeichen versehen. Zur Verbesserung der<br />

Klarheit der Darstellung in der Bilanz und in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung sind Davon-Vermerke im Anhang<br />

ausgewiesen.<br />

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind<br />

mit deren Nennwerten angesetzt, erkennbare Risiken sind<br />

berücksichtigt.<br />

Das Guthaben bei Kreditinstituten ist mit dem Nennbetrag<br />

erfasst.<br />

Rückstellungen berücksichtigen erkennbare Risiken sowie<br />

ungewisse Verbindlichkeiten angemessen und ausreichend.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Rückzahlungsbetrag<br />

passiviert.<br />

(3) Konzernabschluss<br />

Einen Konzernabschluss stellt die Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH (<strong>KVV</strong>), Kassel, auf. Dieser Abschluss<br />

wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

II. Bilanz<br />

(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

In den Forderungen gegenüber verbundenen Unterneh-<br />

men sind Forderungen an die Gesellschafterin Kasseler<br />

Verkehrs- und Versorgungs-GmbH in Höhe von 0 Tsd. EUR<br />

(Vorjahr 210 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(5) Gezeichnetes Kapital<br />

Das gezeichnete Kapital ist im Alleinbesitz der Kasseler<br />

Verkehrs- und Versorgungs-GmbH.<br />

(6) Sonstige Rückstellungen<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind Personalrückstellungen<br />

(147 Tsd. EUR) als Hauptpositionen enthalten.<br />

(7) Verbindlichkeiten<br />

Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />

Gesamt<br />

Tsd. EUR<br />

bis<br />

1 Jahr<br />

Tsd. EUR<br />

1–5<br />

Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

über<br />

5 Jahre<br />

Tsd. EUR<br />

Gesamt<br />

Vorjahr<br />

Tsd. EUR<br />

aus Lieferungen und Leistungen 74 74 — — 473<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 139 139 — — 0<br />

sonstige Verbindlichkeiten 504 504 — — 6<br />

Gesamt 717 717 — — 479<br />

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

sind Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin<br />

<strong>KVV</strong> in Höhe von 139 Tsd. EUR (Vorjahr 0 Tsd. EUR)<br />

enthalten.<br />

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten<br />

aus Steuern in Höhe von unter 12 Tsd. EUR (Vorjahr<br />

6 Tsd. EUR) enthalten.<br />

III. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(8) Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse betreffen ausschließlich die Erbringung<br />

von Fahrleistungen.<br />

(9) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind weiterberechnete<br />

Kosten aus Leistungen der Konzerngesellschaften<br />

als Hauptposition enthalten.<br />

(10) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

Bei den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind<br />

Erträge aus verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

18 Tsd. EUR (Vorjahr 7 Tsd. EUR) enthalten.<br />

(11) Aufwendungen für Gewinnabführung<br />

Der aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführte<br />

Gewinn betrifft die Verpflichtung gegenüber der Kasseler<br />

Verkehrs- und Versorgungs-GmbH aus dem Beherrschungsund<br />

Gewinnabführungsvertrag.<br />

IV. Sonstige Angaben<br />

Geschäftsführung<br />

Geschäftsführer war im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> Herr Diplom-<br />

Ingenieur Klaus-Joachim Maurer. Ab 01.01.2008 ist Herr<br />

Diplom-Wirtschaftsingenieur Sven Möller Mitgeschäftsführer.<br />

Unter Hinweis auf § 286 Abs. 4 HGB unterbleibt die An-<br />

gabe der Geschäftsführerbezüge.<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Zum Bilanzstichtag besteht ein Bestellobligo in Höhe von<br />

12 Tsd. EUR.<br />

Zahl der Beschäftigten<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> waren durchschnittlich 66 Mitarbeiter<br />

beschäftigt.<br />

Kassel, 20. März 2008<br />

<strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Klaus-Joachim Maurer Sven Möller<br />

166 167


168<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> – <strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,<br />

Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der<br />

<strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft Nordhessen GmbH, Kassel, für<br />

das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember <strong>2007</strong><br />

geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegen in der Verantwortung der<br />

gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe<br />

ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die<br />

Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch<br />

den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />

erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der<br />

Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler<br />

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />

Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />

Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf<br />

der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />

Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Wir sind der<br />

Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />

Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein<br />

den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der<br />

Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der<br />

Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend dar.<br />

Kassel, den 17. April 2008<br />

Prof. Dr. Ludewig u. Partner GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Dr. Uwe Lauerwald Dipl.-Oec. Jörn Linke<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer


Impressum<br />

Herausgeber Kasseler Verkehrs- und<br />

Redaktion<br />

Gesellschaften<br />

Gestaltung<br />

Machbar GmbH<br />

Kassel<br />

Versorgungs-GmbH<br />

Kasseler Verkehrs- und<br />

Versorgungs-GmbH<br />

Städtische Werke<br />

Aktiengesellschaft<br />

Kasseler<br />

Fernwärme GmbH<br />

Müllheizkraftwerk<br />

Kassel GmbH<br />

Kasseler Verkehrs-Gesellschaft<br />

Aktiengesellschaft<br />

<strong>KVV</strong> Bau- und Verkehrs-Consulting<br />

Kassel GmbH<br />

<strong>KVV</strong> Verkehrsgesellschaft<br />

Nordhessen GmbH (KVN)<br />

Fotografie<br />

Michael Wiedemann<br />

<strong>KVV</strong>-Archiv<br />

Gerd Aumeier<br />

Guntram Klintzsch<br />

Dr. Heribert Menzel<br />

PR und Marketing Service<br />

Michael Oelemann<br />

Königstor 3 – 13<br />

34117 Kassel<br />

Ingo Pijanka<br />

Birgit Raphael<br />

Telefon 0561 782-24 36<br />

Telefax 0561 782-26 76<br />

E-Mail presse@kvvks.de<br />

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www.mhkw-kassel.de<br />

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Druck<br />

Druck- und Verlagshaus<br />

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