1000 - Stadt Augsburg
1000 - Stadt Augsburg
1000 - Stadt Augsburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Liebe <strong>Augsburg</strong>erinnen und <strong>Augsburg</strong>er, liebe Gäste,<br />
tradition und postmoderne<br />
festival der<br />
<strong>1000</strong> töne<br />
Liebe <strong>Augsburg</strong>erinnen und <strong>Augsburg</strong>er, liebe Gäste,<br />
Sie kennen sicherlich alle den berühmten Satz des großen<br />
Unsere Gesellschaft unterliegt durch Prozesse der Individualisierung, durch Migration und<br />
Europäers Jean Monnet: „Wenn ich heute den Aufbau<br />
Globalisierung in den vergangenen Jahrzehnten einem tief greifenden Wandel, der trotz mitunter<br />
Europas in Angriff nähme, würde ich mit der Kultur beginnen.“<br />
Er lässt sich auch auf unsere <strong>Stadt</strong>gesellschaft über-<br />
1. november - 13. dezember<br />
artikulierter ideologischer Widerstände nicht mehr revidierbar ist. Der kulturelle, religiöse, ethnische<br />
und lebensweltliche Pluralismus umfasst alle Bereiche der Gesellschaft und stellt somit auch die<br />
tragen. Denn gerade in der Kultur zeigt sich ihre Pluralität.<br />
Und gerade in der Kultur zeigt sich immer wieder die<br />
besondere <strong>Augsburg</strong>er Vielfalt mit der Neuinterpretation<br />
des inhaltlichen Kerns des <strong>Augsburg</strong>er Religionsfriedens<br />
2- 3 Grußworte<br />
4- 7 Einführung<br />
8- 9 Klezmernächte<br />
10 Más que Tango<br />
1/3.11.<br />
1.11.<br />
Kulturarbeit, die Kulturpolitik sowie die Einrichtungen und Strukturen zur Erhaltung des kulturellen<br />
Erbes vor neue Herausforderungen. Diese inhaltlich-programmatischen und strukturellen Herausforderungen<br />
bedürfen eines Perspektivenwechsels in der Kulturpolitik und Kulturarbeit auf kommunaler-,<br />
Landes- und Bundesebene – weg von Abgrenzung durch fehlende Integrationspolitik hin zu<br />
„Parität und Partizipation“.<br />
10 Kerim Pamuk 1.11.<br />
einer Inklusion, einer Kultur der Diversität, die Interesse an der Vielfalt von kulturellen und künstleri-<br />
11 Karmann Konzert 2.11.<br />
schen Ausdrucksformen beinhaltet. Die künstlerisch-ästhetische Auseinandersetzung mit einer von<br />
Dazu gehört vor allem der interkulturelle Dialog, dazu<br />
12 Lebenslinien 4/5/6/8.11.<br />
Diversity geprägten Gesellschaft ist somit keine „Zusatzaufgabe“, die nur mit Sondermitteln zu reali-<br />
gehört die Bereitschaft, auf den anderen zuzugehen, mit-<br />
13 Neo Moslems 5.11.<br />
sieren und an zusätzliche Ressourcen geknüpft ist, sondern zählt zu den künftigen Kernaufgaben<br />
Allen Beteiligten<br />
wünsche ich ein<br />
erfolgreiches<br />
Festival und allen<br />
Besuchern neue und<br />
unvergessliche<br />
Erlebnisse.<br />
Ihr<br />
Dr. Kurt Gribl<br />
Oberbürgermeister<br />
einander zu sprechen, einander verstehen zu wollen und<br />
Achtung vor den Lebens- und kulturellen Ausdrucksformen<br />
der anderen zu haben. Vor allem aber: Sich auf die<br />
beschwerliche Entdeckungsreise zueinander einzulassen.<br />
Die Künstler als Brückenbauer über die kulturellen und<br />
religiösen Gräben sind in der Friedensstadt <strong>Augsburg</strong> willkommen.<br />
Das Festival der <strong>1000</strong> Töne ist seit vielen Jahren<br />
eine überregional vielbeachtete Bühne der kulturellen<br />
Polyphonie in unserer <strong>Stadt</strong>.<br />
Die Fähigkeit der Kunst, multiperspektivisch zu denken,<br />
Zwischentöne hörbar zu machen, den gewohnten<br />
Harmonien neue Akkorde und Rhythmen hinzuzufügen<br />
und damit Neues zu schaffen, ist ein wichtiger Beitrag zur<br />
gesellschaftlichen Erneuerung – gerade in der<br />
Friedensstadt <strong>Augsburg</strong>. Die Beiträge der <strong>Augsburg</strong>er<br />
Künstler aus aller Welt zum Festival der <strong>1000</strong> Töne sind<br />
dafür ein „unüber-hörbares“ Zeichen, für das ich ihnen im<br />
Namen der <strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong> meinen Dank ausspreche.<br />
Die Kraft mit Widersprüchen umzugehen, sie als Chance<br />
zu begreifen und die Hoffnung, Veränderungen im<br />
Bewusstsein der <strong>Augsburg</strong>er <strong>Stadt</strong>gesellschaft zu bewirken,<br />
prägen seit Jahrzehnten die Arbeit von Hans Ruile.<br />
Dem äußerst vielfältigen künstlerischen Schaffen der<br />
Menschen, die ihr Weg aus aller Welt zu uns nach<br />
<strong>Augsburg</strong> geführt hat, eine öffentliche Plattform zu bieten,<br />
nahm in seinem Engagement stets einen zentralen Platz<br />
ein. Ihm, dem Initiator und Motor des Festivals, gilt mein<br />
ganz besonderer Dank. Das Festival der <strong>1000</strong> Töne 2012<br />
ist ein passender Schlussakkord seines verdienstvollen<br />
Wirkens.<br />
13 Musikantenstammtisch 6.11./4.12.<br />
14 Fei scho 7.11.<br />
14-15 Die Rettung 8.11.<br />
15 Sauglocknläutn 9.11.<br />
16 Orchester Che 9.11.<br />
16-17 Fachtagung 14.11.<br />
18 Muttersprache: Liebe 16.11.<br />
19 Jüdischer Witz 17.11.<br />
19 Bayerisch-Assyrischer Tanzabend 17.11.<br />
20 Roy de Roy 17.11.<br />
20 bayerische kammerphilharmonie 18.11.<br />
21 Der Klang der <strong>Stadt</strong> IV 22.11.<br />
22 Duo Yarende 23.11.<br />
22 Murat Topaly 24.11.<br />
23 The Sounds Of God 24.11.<br />
24-25 Die wilde Nacht der Wirtshausmusik 24.11.<br />
26 Zukunft(s)Musik 25.11.<br />
26 Was ist eigentlich Salafismus? 26.11.<br />
27 <strong>Augsburg</strong>er Philharmoniker 26/27.11.<br />
28 The Art of Percussion 29.11.<br />
28 Geboren im KZ 29.11.<br />
29 Alpenl Klezmer 30.11.<br />
30 Microband 1.12.<br />
30 Moderne türkische Lyrik 2.12.<br />
31 Werther trifft auf Madschnun 4.12.<br />
32 Festakt zur Preisverleihung 5.12.<br />
32 Alvaro Solar 6.12.<br />
33 Die Liadhaber 7.12.<br />
33 LAVA - italienische Musik 8.12.<br />
34 Kofelgschroa 8.12.<br />
34 Django Asül 11.12.<br />
35 Deutschland ist meine Heimat, aber... 12.12.<br />
35 Cartouche 12.12.<br />
36 Ferruccio Cainero 13.12.<br />
von Kultureinrichtungen. Mehr denn je müssen öffentliche oder öffentlich finanzierte Kultureinrichtungen<br />
ihren gesellschaftlichen Mehrwert, ihren Public Value, unter Beweis stellen, indem sie ihrem<br />
kulturellen (Bildungs-)Auftrag gegenüber möglichst Vielen aus möglichst verschiedenen Milieus auf<br />
einem hohen künstlerischen und kulturvermittelnden Niveau gerecht werden. Der interkulturellen<br />
Bildungsarbeit kommt dabei ebenso eine entscheidende Rolle zu wie dem zeitgemäßen Audience<br />
Development, das mittels neuer Angebotsstrategien und Vermittlungspraxen darauf abzielt, bestehende<br />
Publika zu halten und gleichzeitig neue Zielgruppen ausfindig zu machen, um sie langfristig<br />
zu binden. Der von Hilmar Hoffmann ins Stammbuch deutscher Kulturpolitik diktierte Schlachtruf<br />
„Kultur für alle“ aus den 1970er und 1980er Jahren, hat grundsätzlich nichts an seiner Bedeutung<br />
und an seiner Relevanz eingebüßt. Diese demokratische Vision forderte die Teilhabe von möglichst<br />
vielen Menschen an Kunst und Kultur. Auch wenn die Gesellschaft komplexer geworden ist und sich<br />
die Situation heute weniger ideologisiert darstellt – die Gewährleistung der gleichberechtigten<br />
Teilhabe unter aktiver Einbindung von Menschen (mit und ohne Migrationshintergrund), die mit<br />
inhaltlichen und thematischen Neujustierungen aufgrund (neuer) migrantischer Zielgruppen verbunden<br />
sind, ist heute ähnlich wie damals eine der zentralen kulturpolitischen Aufgaben.<br />
Mit Blick auf die bundesweiten Entwicklungen erfüllt es mich als Kulturreferent mit Freude und auch<br />
ein wenig mit Stolz, dass Formate wie das Festival der <strong>1000</strong> Töne sich auf hohem künstlerischen<br />
Niveau mit diesen hochaktuellen Themen auseinandersetzen und dass wir gemeinsam mit vielen<br />
Partnern an den Schnittstellen von Kultur, Bildung, Wissenschaft und Sozialem die mitunter schwierigen<br />
Prozesse des Diversity-Managements und der interkulturellen Öffnung gestalten. Dass sich<br />
zunehmend auch die großen kommunalen Kultureinrichtungen unserer <strong>Stadt</strong> auf den Weg machen<br />
und tragfähige Konzepte für die Zukunft entwickeln, unterstütze ich mit Nachdruck.<br />
Das Festival der <strong>1000</strong> Töne und viele andere Veranstaltungen sowie Initiativen der Kresslesmühle<br />
mit ihrem Leiter Hansi Ruile haben nunmehr seit Jahrzehnten diese Entwicklungen in unserer <strong>Stadt</strong><br />
vorangetrieben und begleitet. Für ihr beispielhaftes interkulturelles Engagement wurde die Kresslesmühle<br />
mit dem Preis der Kulturpolitischen Gesellschaft (2006) ausgezeichnet. Seit diesem Jahr zählt<br />
die Kresslesmühle mit ihrem „Festival der <strong>1000</strong> Töne – Friedensstadt <strong>Augsburg</strong>“ zu einem der ausgezeichneten<br />
Orte des Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“. Für seine Verdienste, sein<br />
Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz danke ich Hansi Ruile und wünsche dem Festival<br />
einen guten Verlauf und Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher, spannende interkulturelle<br />
Begegnungen in unserer Friedensstadt!<br />
Ich wünsche Ihnen<br />
einen schönen und<br />
klangvollen<br />
Festivalherbst!<br />
Ihr<br />
Peter Grab<br />
Bürgermeister,<br />
Referent für Kultur,<br />
und Sport<br />
2<br />
36-37 Perspektiven<br />
38-39 Kültürtage 27.10-23.11.<br />
Hieronymus Bosch<br />
Der Garten der Lüste, Mitteltafel des Triptichons<br />
3
Bild: New Jerusalem<br />
„Gegensätze und<br />
Widersprüche –<br />
das ist unsere<br />
Harmonie“<br />
Wassily Kandinsky<br />
Festival der <strong>1000</strong> Töne – Die Plattform für künstlerische<br />
Projekte und kulturpolitische Perspektiven in<br />
der vielkulturellen <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Augsburg</strong> ist eine internationale Großstadt und in der Tradition<br />
des <strong>Augsburg</strong>er Religionsfriedens offen für die Kulturen und<br />
Religionen der Welt. Das „Festival der <strong>1000</strong> Töne“ präsentiert als<br />
interkulturelle Veranstaltungsreihe jährlich einen Überblick über<br />
die große Vielfalt der kulturellen Wirklichkeiten in <strong>Augsburg</strong> und<br />
beweist damit, dass Heterogenität und das Miteinander der<br />
Kulturen eine „Heimat für Alle“ in <strong>Augsburg</strong> ermöglichen können.<br />
Durch das „Festival der <strong>1000</strong> Töne“ wird die moderne<br />
„<strong>Augsburg</strong>er Vielfalt“ mit der Neuinterpretation des inhaltlichen<br />
Kerns des <strong>Augsburg</strong>er Religionsfriedens „Parität und<br />
Partizipation“ sinnlich erfahrbar und gleichzeitig diskursiv erarbeitet.<br />
Das Veranstaltungsprogramm des „Festivals der <strong>1000</strong> Töne“<br />
beschäftigt sich deshalb mit der künstlerischen, kulturpolitischen,<br />
soziokulturellen und theoretisch-wissenschaftlichen<br />
Auseinandersetzung mit der Vielfalt in unserer <strong>Stadt</strong>gesellschaft.<br />
Als künstlerische Plattform der unterschiedlichen kommunalen<br />
Kulturinstitutionen und als Netzwerk der vielen bürgerschaftlichen<br />
Kulturinitiativen mit und ohne Migrationshintergrund, sucht das<br />
„Festival der <strong>1000</strong> Töne“ nach den Perspektiven und Konzepten<br />
von Kunst und Kultur in der vielkulturellen <strong>Stadt</strong> der Gegenwart<br />
und der Zukunft.<br />
Die „neue” und nicht mehr revidierbare Pluralität unserer heutigen<br />
<strong>Stadt</strong>gesellschaft in <strong>Augsburg</strong> erhält im „Festival der <strong>1000</strong><br />
Töne” eine starke Stimme und verleiht damit als sozial-kulturelles<br />
und künstlerisches Forum der Forderung nach interkulturellem<br />
Dialog, nach gesellschaftspolitischer Inklusion und nach<br />
Anerkennung des Unterschiedlichen einen starken symbolischen<br />
Nachdruck. Gleichzeitig bietet es den unterschiedlichen Gruppen<br />
und Akteuren der Vielfaltsgesellschaft eine bürgerschaftliche<br />
Plattform der kulturellen Selbstdarstellung, der künstlerischen<br />
Mitwirkung und der politischen Teilhabe.<br />
Hochkarätige Konzerte aus Volksmusik, Klassik, Jugendkultur,<br />
Weltmusik, Crossover, Theater, Kabarett, Tanz, Literatur,<br />
Performances, Workshops und Tagungen garantieren einen vielfältigen<br />
und anspruchsvollen Programm-Mix vor dem<br />
Hintergrund der aktuellen Verknüpfung von globalen Trends und<br />
ihren lokalen Ausprägungen im Spannungsfeld zwischen<br />
Erinnerungskultur und interkulturellem Austausch, zwischen der<br />
Traditionspflege und Transkulturalität, zwischen Hochkultur und<br />
Das FESTIVAL DER <strong>1000</strong> TÖNE findet immer im<br />
Herbst statt und ist ein Veranstalternetzwerk aus<br />
Kulturhaus Kresslesmühle in Zusammenarbeit mit:<br />
Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-<strong>Augsburg</strong>,<br />
Jüdisches Kulturmuseum <strong>Augsburg</strong> Schwaben,<br />
Kulturamt, Projektbüro für Frieden und Interkultur,<br />
Theater <strong>Augsburg</strong>, Philharmonisches Orchester<br />
<strong>Augsburg</strong>, Fachstelle für Volksmusik des Bezirks<br />
Schwaben, Altstadt <strong>Augsburg</strong> Aktiv e.V., KarmaN e.V.,<br />
Universität <strong>Augsburg</strong>, Fachstelle für Integration und<br />
Interkulturelle Arbeit im Referat Oberbürger-meister,<br />
Integrations-beauftragter der <strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong>, Projekt<br />
MEHR MUSIK!<br />
Popularkultur und zwischen „bürgerlicher Leitkultur“, „Multikulti“<br />
und kultureller Hybridität.<br />
Das „Festival der <strong>1000</strong> Töne“ soll im Sinne eines modernen,<br />
urbanen Kulturbegriffs vor allem als Mittler zwischen den vielfältigen<br />
kulturellen und sozialen Wirklichkeiten dienen und so im<br />
Rahmen der <strong>Augsburg</strong>er Integrations- und Friedenskonzepte als<br />
Allianz zwischen Kultur-, Sozial- und Bildungspolitik lokale künstlerische<br />
und soziokulturelle Potentiale wahrnehmen, aufgreifen<br />
und befördern. Durch die Präsentation kultureller Highlights sollen<br />
gleichzeitig Impulse und Anregungen im Sinne einer gelebten<br />
Interkulturalität auch unter internationalen und transnationalen<br />
Perspektiven und ohne eindimensionale ethnisierende oder kulturalisierende<br />
Zuweisungen ermöglicht werden.<br />
Im Mittelpunkt steht deshalb dabei ein dynamischer Kulturbegriff,<br />
der nicht ausschließlich musikalische Traditionen, Folklore<br />
und ethnische sowie kulturelle Besonderheiten dokumentiert,<br />
sondern der auch sehr stark den Wandel der Kulturen und der<br />
Künste, populäre großstädtische Crossover Musikformen und<br />
„subkulturelle” Jugendszenen im Dialog mit der institutionalisierten<br />
„Hochkultur“ – eben die zeitgenössische städtische Vielfalt<br />
auch in ihrer Kakophonie – berücksichtigt.<br />
Die komplexe und häufig vernischte Kulturleistung der modernen<br />
<strong>Stadt</strong> wird so veröffentlicht und dient im „Festival der <strong>1000</strong><br />
Töne” ganz in der Tradition der Friedensstadt <strong>Augsburg</strong> im Sinne<br />
von Parität und Partizipation der „Zivilisierung der vielen<br />
Differenzen”. Vor dem Hintergrund eines „neuen” Gemeinsinns<br />
werden so durch gesellschaftliche Anerkennung und kulturelle<br />
Inklusion die zentrifugalen Kräfte der segmentierten <strong>Stadt</strong> kompensiert<br />
und deren wegweisende Ressourcen erkannt. Ergänzend<br />
und vor allem alternierend zu konventionellen<br />
Integrationsentwürfen dient hier die Kultur als Mittel zur Teilhabe<br />
und als demokratische Kraft bei der friedlichen Gestaltung der<br />
Vielfalt.<br />
Thema 2012<br />
TRADITION UND POSTMODERNE – die Dynamik<br />
von Kultur in der Pluralität<br />
Identität, kulturelles Erbe, Erinnerungskultur und transkulturelle<br />
Zukunftsperspektiven.<br />
Kulturelle Bildung, Erinnerungskultur und Kunstvermittlung<br />
erhalten in der heterogenen Gesellschaft neue kulturpolitische<br />
Herausforderungen. Sie sind von zentraler Bedeutung und<br />
haben eine wichtige Brückenfunktion bei der Vermittlung interkultureller<br />
Kompetenz im Umgang mit Heterogenität, der<br />
Grundvoraussetzung für die Integration aller in die plurale<br />
Gesellschaft. Diversity wird auch im Kulturbetrieb, egal ob in<br />
den öffentlich geförderten Kultureinrichtungen oder in der<br />
Kreativwirtschaft zu einem bestimmenden Merkmal.<br />
Unsere Gesellschaften erhalten durch den Prozess der<br />
Individualisierung, durch Migration und Globalisierung eine bisher<br />
nie da gewesene Pluralisierung. Die Fragmentierung unserer<br />
<strong>Stadt</strong>gesellschaften stellt uns vor die zwingende auch kulturpolitische<br />
Aufgabe, Wege der Verständigung und des<br />
Dialogs in dieser von Vielfalt gezeichneten Wirklichkeit zu entwickeln.<br />
Das ideologische Leitmotiv so genannter kultureller<br />
Homogenität von Nationalstaaten oder von Regionen gehört<br />
vor diesem Hintergrund zunehmend der Vergangenheit an. Ein<br />
neuer Kosmopolitismus, vielfältige Lebensstile, postnationale<br />
Identitäten, europäische und transnationale Perspektiven<br />
bekommen auch in den Kunstszenen und Kultureinrichtungen,<br />
der Kulturproduktion und Kulturrezeption in Deutschland<br />
zunehmend mehr Gewicht.<br />
Dabei sind gerade die Bewahrung des kulturellen (auch jeweiligen<br />
nationalen und regionalen) Erbes in der heterogenen<br />
Gesellschaft und die Pflege der unterschiedlichen<br />
Erinnerungskulturen in unseren durch Migration gewandelten<br />
Städten die notwendigen Voraussetzungen für die Integration<br />
aller in die von Diversity geprägten Gesellschaften. Die<br />
Entwicklung von damit verbundenen, neuen komplexen<br />
Zukunftsperspektiven der kulturellen Bildung spielt in diesem<br />
Kontext von der Traditionspflege bis zur Gegenwartskunst eine<br />
zentrale Rolle.<br />
Es gilt dabei transkulturelle und transnationale Ansätze gerade<br />
im Bereich der Kunstvermittlung und der kulturellen Bildung in<br />
Kohärenz mit der oben genannten Bewahrung der jeweiligen<br />
kulturellen Identitäten und unterschiedlichen künstlerischen/kulturellen<br />
Traditionen zu erproben. In diesem Zusammenhang ist<br />
der postmoderne Ansatz des „sowohl als auch“, also das<br />
Nebeneinander, Durcheinander und das eventuelle Miteinander<br />
von Unterschieden und Widersprüchen und damit die<br />
Akzeptanz von Heterogenität zu berücksichtigen. Dies bedeutet<br />
Neukonzeptionen in den Bereichen der Wahrung von<br />
Traditionen, der Erinnerungskultur, der interkulturellen Öffnung<br />
Artwork by<br />
Roger Williams<br />
“EACH ONE<br />
TEACH ONE”<br />
Leitmotiv der Hip<br />
Hop Kultur<br />
4 5
All dies ist übrigens<br />
gelebter Alltag in<br />
Europa, man muss<br />
diesen nur in unseren<br />
Bildungs- und<br />
Kultureinrichtungen<br />
endlich zur Kenntnis<br />
nehmen.<br />
Ihr<br />
Hansi Ruile,<br />
Kulturhaus<br />
Kresslesmühle<br />
der Kultureinrichtungen und des internationalen<br />
Kulturaustauschs – also eine Neuausrichtung der Kulturpolitik<br />
in der heterogenen Gesellschaft.<br />
Gerade die kulturelle Bildung kann in ihrer Brückenfunktion den<br />
kompetenten und insbesondere den kreativen Umgang mit kultureller<br />
Heterogenität befördern und so den gegenseitigen<br />
Respekt in der fragmentierten urbanen <strong>Stadt</strong> vermitteln. Von<br />
zentraler Bedeutung ist dabei allerdings, die Dynamik von<br />
Kultur(en) und Kunst (auch bei der Pflege von kulturellen<br />
Traditionen) in der pluralen Gesellschaft anzuerkennen.<br />
Die Anerkennung der Prozesshaftigkeit und des Wandels von<br />
Kulturen im Kontext von Migration und Globalisierung bei<br />
gleichzeitiger Akzeptanz von Tradition und Erinnerung ermöglichen<br />
multiperspektivische Erlebnis- und Vermittlungsansätze im<br />
Bereich kultureller Bildung ohne ethnisierende und kulturalistische<br />
Aspekte.<br />
„Transkulturelle Symbiosen“<br />
von Dr. Kien Nghi Ha<br />
„Es scheint als ob moderne Menschen schon aus Überlebensgründen<br />
gleichzeitig vielen verschiedenen, sich überschneidenden<br />
‚vorgestellten Gemeinschaften‘ angehören mussten<br />
und müssen“ (Stuart Hall)<br />
Die Zukunft aller offenen <strong>Stadt</strong>gesellschaften ist kosmopolitisch<br />
ausgeprägt, weil keine Nation, die im globalen<br />
Wettbewerb um die besten Ideen, Köpfe und Produkte erfolgreich<br />
sein will, die Potentiale der kulturellen Vielfalt dauerhaft<br />
ignorieren kann. Wir können es uns weder leisten noch erlauben<br />
die Chancen der transkulturellen Symbiose weiterhin so<br />
sträflich zu vernachlässigen. Die ökonomischen Kosten wären<br />
schlicht zu hoch, um aus ideologischen Gründen der imaginären<br />
Vergangenheitsfixierung oder aus fauler Gewohnheit sich<br />
innovativen Prozessen zu versperren. Gerade der Mehrheitsgesellschaft<br />
täte es gut, sich offen und ohne Vorurteile den<br />
ungewöhnlichen und ungewohnten Perspektiven von Minderheitenkulturen<br />
anzunähern. Damit meine ich weniger die exotischen<br />
Alltagsausflüge in die mehr oder weniger bekannten<br />
kulinarischen Kulturkontaktzonen der schicken Sushibars und<br />
scharfen Taquerias. Vielmehr geht es mir um die interkulturelle<br />
Öffnung des Kulturbetriebs, der Schulen und Universitäten,<br />
der Krankenhäuser und Bibliotheken sowie der Verwaltung<br />
und Rathäuser.<br />
Kultur- und gesellschaftspolitisch wäre die fortgesetzte<br />
Leugnung der Bedeutung und Relevanz von interkultureller<br />
Hybridisierung für Einwanderungsgesellschaften fatal. Wir<br />
würden uns langfristig vor allem selbst bestrafen und unsere<br />
Chancen auf die dringend benötigte gesellschaftliche<br />
Modernisierung verspielen, wenn wir keine neuen Modelle<br />
für die interkulturelle Demokratie, für das interkulturelle<br />
Theater und den interkulturellen Wissenskanon im Bildungswesen<br />
entwickeln wollen. Wer wie die mehrheitsdeutsche<br />
Gesellschaft erst nach 50 Jahren der Leugnung und Abstinenz<br />
sich zum Zusammenleben mit Migrant/innen und anderen<br />
Deutschen in der Einwanderungsgesellschaft bekennt, zeigt<br />
mentale Defizite auf, die noch nicht aufgearbeitet sind. Dabei<br />
ist es rational eigentlich nicht so schwer nachzuvollziehen,<br />
dass die liberale Demokratie nur mit der gleichberechtigten<br />
Repräsentation aller Gesellschaftsmitglieder funktionieren<br />
kann. In der pluralen Einwanderungsgesellschaft ist darüber<br />
hinaus die Anerkennung von kultureller Diversität und Differenz<br />
die Voraussetzung für die Herstellung des sozialen<br />
Zusammenhalts und des politischen Grundkonsens. Wer nicht<br />
in Richtung der historischen US-Apartheidslösung des „equal,<br />
but separate“ gehen will, muss sich logisch betrachtet für das<br />
transkulturelle Zusammenleben entscheiden. Mehr<br />
Wahlmöglichkeiten bleiben nicht.<br />
Anders-Sein und Differenz werden zunehmend begehrenswerte<br />
Zeichen von Kreativität, Dissidenz und Konsumfähigkeit. In<br />
einer Gesellschaft, die auf Alleinstellungsmerkmale oder auf<br />
neudeutsch „unique selling points“ Wert legt, ist das Schräge<br />
und Ausgefallene nicht mehr wie früher notwendigerweise<br />
mit Marginalität und Ausschließung verbunden. Das Unkonventionelle<br />
ist kein Straftatbestand, dass mit Zwang in die<br />
bestehenden Strukturen untergeordnet werden muss.<br />
Vielmehr stellen nicht-konforme Positionen und Haltungen<br />
eine spannende Inspiration und vielfältige Ressource dar, die<br />
manchmal durchaus verstörend wirkt und auch befremden<br />
darf. Wenn beispielsweise im Zuge des NSU-Skandals der<br />
deutschen Sicherheitsbehörden postmigrantische Deutsche,<br />
muslimische Migrant/innen und People of Color die Frage<br />
nach strukturellem Rassismus aufwerfen, dann sind die daraus<br />
entstehenden Irritationen und Kontroversen höchst pro-<br />
„Alle Kulturen<br />
sind ineinander verstrickt;<br />
keine ist vereinzelt und rein,<br />
alle sind hybrid, heterogen,<br />
hochdifferenziert und<br />
nicht monolithisch“<br />
Edward Said<br />
duktiv, weil sie einen Perspektivwechsel im Mainstream<br />
anstoßen. Wir werden dadurch auf Leichen im Keller aufmerksam<br />
gemacht, die wir aus lauter Betriebsblindheit nicht wahrnehmen<br />
wollen oder können. Oder weil wir als Weiße relativ<br />
privilegiert und nicht von rassistischer Diskriminierung betroffen<br />
sind, so dass diese Probleme uns nicht sonderlich interessieren.<br />
Die Aufwertung der früher unbeachteten und als nicht-zugehörig<br />
beachteten Minoritäten ist eine notwendige<br />
Voraussetzung für transkulturelle Symbiosen, die nur auf<br />
Aushandlungen auf gleicher Augenhöhe funktionieren können.<br />
Mitglieder der Mehrheitsgesellschaft wären daher gut<br />
beraten sich bewusst zu machen, dass ihre Privilegien als<br />
Weiße Deutsche nicht nur undemokratisch, sondern auch<br />
nicht leistungsgerecht sind. Wer in einer demokratischen, auf<br />
interkultureller Basis arbeitenden Gesellschaft ohne<br />
Diskriminierungen leben will, muss direkte wie indirekte, aber<br />
auch intendierte und unintendierte Privilegien aufgeben und<br />
bekämpfen. Je schneller wir zu einer realistischen und ehrlichen<br />
Selbsteinschätzung kommen, desto einfacher wird es<br />
transkulturell zusammenzuleben.<br />
Kien Nghi Ha, promovierter Kultur- und Politikwissenschaftler,<br />
ist Fellow des Instituts für postkoloniale und transkulturelle<br />
Studien der Universität Bremen. Er hat an der New York<br />
University sowie an den Universitäten in Heidelberg und<br />
Tübingen zu postkolonialer Kritik, Migration und Asian<br />
Diasporic Studies geforscht und gelehrt. Als Kurator hat er<br />
u.a. im Haus der Kulturen der Welt (Berlin) und am Hebbel<br />
am Ufer-Theater (Berlin) verschiedene Projekte realisiert.<br />
Zahlreiche Preise und Stipendien u.a. der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft, der Heinrich Böll Stiftung, der Carl-<br />
Duisberg-Gesellschaft und der FAZIT-Stiftung. Seine<br />
Monografie: Unrein und vermischt. Postkoloniale Grenzgänge<br />
durch die Kulturgeschichte der Hybridität und der kolonialen<br />
„Rassenbastarde“ (transcript 2010) wurde mit dem<br />
<strong>Augsburg</strong>er Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien<br />
2011 ausgezeichnet. Weitere Bücher: Ethnizität und<br />
Migration Reloaded (Westfälisches Dampfboot 1999/WVB<br />
2004); Vietnam Revisited (WVB 2005) und re/visionen.<br />
Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus,<br />
Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland (Unrast 2007,<br />
Co-Hg.).<br />
Dr. Kien Nghi Ha<br />
promovierter<br />
Kultur- und<br />
Politikwissenschaftler<br />
6 7
Donnerstag<br />
1. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Synagoge, Halderstr. 6<br />
Klezmernächte in<br />
der Synagoge<br />
Amsterdam<br />
Shtetl Band<br />
Bluer than Blue<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle,<br />
Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 17 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Eröffnungskonzert<br />
Shtetl Band Amsterdam – „The Klezmer Village“<br />
www.joodsmuziek.nl<br />
Die niederländische Shtetl Band Amsterdam gehört zu den besten<br />
und aufregendsten Klezmer Ensembles Europas. Bereits kurz nach<br />
ihrer Gründung wurde die Shtetl Band Amsterdam eine international<br />
gefragte und angesehene Vertreterin des Village Style Klezmer,<br />
einer Mischung aus sehr alter, vollkommen authentischer und<br />
neuer Klezmermusik.<br />
Ganz im Stil des traditionellen kleinen Shtetl-Orchesters spielt die<br />
furiose Band in der Besetzung Geigen, Akkordeon, Bass, Klarinette<br />
und Schlagwerk zu Feier, Tanz und Hochzeit auf. Bei ihrem aktuellen<br />
Programm „The Klezmer Village“ präsentieren die Stars der<br />
klassischen Klezmermusik den weltweit anerkannten Klarinettisten<br />
Christian Dawid. Garantiert wird ein Programm in der besten<br />
„Fiddler-on-the-roof“-Tradition aus Europas Osten, die eben keineswegs<br />
aus dem Museum stammt, sondern mitten aus dem<br />
Herzen kommt und direkt in die Beine geht.<br />
Die Shtetl Band Amsterdam ist der Beweis dafür, dass Tradition<br />
und Moderne, Erinnerungskultur und Neues eine kraftvolle<br />
Authentizität ermöglichen, die lebendig und mitreißend ist. Die<br />
spontane und spielfreudige Performance dieser Band lässt eine<br />
Menge Platz für variationsreiche, ungewöhnlich energievolle und<br />
ebenso sensitive Musik. Als Stargast ist der international renommierte<br />
Klezmer-Klarinettist Christian Dawid mit von der Partie.<br />
Bert Vos violin, horn violin, scordatura violin<br />
Iefke Wang violin, viola<br />
Joost van Son accordion<br />
Gregor Schaefer bassetl, waldzither (mandola), folk cello<br />
Roberto Haliffi percussion<br />
Christian Dawid Klarinette<br />
BLUER THAN BLUE<br />
Ein illustrierter jiddischer Liederzyklus<br />
Eine Sensation ist die Aufführung von „BLUER THAN BLUE“ in der<br />
<strong>Augsburg</strong>er Synagoge, ein ungemein berührendes Beispiel von<br />
Erinnerungskultur, ein Beweis für die Kraft der Kunst. „BLUER<br />
THAN BLUE“ ist ein illustrierter jiddischer Liederzyklus der Künstler<br />
der jiddischen Kultur aus Krakau, Berlin und Montreal vereint, eine<br />
75minütige Gesamtkomposition aus Liedern des Widerstands von<br />
1939-45 mit faszinierenden Videoprojektionen der kanadischen<br />
Künstlerin Avia Moore.<br />
BLUER THAN BLUE ist ein deutsch-polnisch-jüdisches Projekt<br />
und die erste Zusammenarbeit von Christian Dawid, einem der<br />
besten Klezmer-Klarinettisten Europas mit Urszula Makosz, einer<br />
unglaublich ausdrucksstarken jungen Sängerin, die in Polen<br />
immer mehr zu dem Namen für jiddisches Lied wird. Das<br />
Programm wurde erstmals im Juli 2011 auf dem jüdischen<br />
Kulturfestival in Krakow und in der ehemaligen Oskar-Schindler-<br />
Fabrik aufgeführt. Es geht bei diesem wunderbaren und ermutigendem<br />
Abend weniger um Betroffenheit und Dokumentation,<br />
sondern vielmehr um die Anerkennung der Schönheit, der Kraft<br />
der Poesie, des Zorns und der Sehnsucht, die den teils unbekannten<br />
Liedern innewohnt.<br />
BLUER THAN BLUE ist eine künstlerische Würdigung des<br />
Kunstschaffens unter schwierigsten Bedingungen, eine Widmung<br />
an den kreativen Widerstand, und ein eindrückliches<br />
Beispiel für die Kraft und die Notwendigkeit von Kunst. Dieses<br />
einmalige Erinnerungsprogramm schließt Archivmaterial ein,<br />
das noch niemals einem Publikum präsentiert wurde.<br />
Urszula Makosz Gesang<br />
Christian Dawid Klarinetten, Flöte, Gesang<br />
Michał Półtorak Violine, Mandoline<br />
Paweł Pierzchała Klavier<br />
Avia Moore Visuelle Gestaltung, Regie<br />
KLEZMERNÄCHTE IN DER SYNAGOGE<br />
Global Shtetl Band<br />
„Do the Yiddish Mambo!” www.globalshtetlband.com<br />
New York, Miami, Havanna, Buenos Aires Mitte des 20.<br />
Jahrhunderts: Die Musik der Einwanderer aus Osteuropa trifft<br />
auf die Musiken Amerikas. Es entsteht ein brodelndes Gemisch<br />
aus osteuropäischer Folklore, jiddischer Musik und lateinamerikanischen<br />
Rhythmen. Die Global Shtetl Band greift diese<br />
Tradition der “Mamboniks” auf und katapultiert sie mit Chuzpe,<br />
Virtuosität und Spielfreude in unser globalisiertes Jahrtausend.<br />
In ihrem aktuellen Programm lässt die global shtetl band ihre<br />
tiefen Wurzeln in der jiddischen Musik hervorscheinen, um<br />
dann umso abenteuerlicher in ganz neue Gefilde zu fliegen,<br />
von den Bergen Südpolens über die Straßen Manhattans bis zu<br />
den Tanzsälen Kubas. Mit ihrem neuen Album „bist geven“<br />
(nopshore music) macht die Band einen riesigen Schritt nach<br />
vorne, und präsentiert fast ausschließlich neue, eigene jiddische<br />
Texte und frische Kompositionen. Ein sehr persönliches, poetisches,<br />
kraftvolles Statement von einer überwältigend kreativen<br />
Band: „Ein kleines Meisterwerk. Nach einem vergleichbaren<br />
Sound kann man in der aktuellen Szene lange suchen.“<br />
(Nürnberger Nachrichten)<br />
Längst hat sich Bandleader Markus Milian Müller als außergewöhnlicher<br />
Songschreiber der jungen Generation erwiesen, ein<br />
„großes Talent, das in ganz Europa Furore macht.“ (The Yiddish<br />
Forward, New York). Die Lieder der lateinamerikanischen Juden<br />
sind für ihn eine Inspiration für brandneue Lieder, die davon<br />
erzählen, wie die jiddische Sprache und Kultur fern von ihren<br />
osteuropäischen Wurzeln blüht und weiterlebt.<br />
Presse: „Frisch, faszinierend, jenseits ausgetretener Pfade - die<br />
global shtetl band ist eine Entdeckungsreise durch lateinamerikanische,<br />
osteuropäische und jiddische Musik.“<br />
Bartek Stanczyk Akkordeon, Gesang,<br />
Daniel Piccon Percussion, Gesang,<br />
Markus Milian Müller Gesang, Bass, Ukulele, Cister<br />
Brian Benders Little Shop of Horas:<br />
„Eyn Velt“ www.brianbender.com<br />
Der US-amerikanische Posaunist und Komponist Brian Bender<br />
ist in vielen Musikwelten zuhause. Über seine familiären<br />
Wurzeln kam er mit Klezmer, der Instrumentalmusik der osteuropäischen<br />
Juden in Berührung. Bereits während seines<br />
Studiums am New England Conservatory of Music konzertierte<br />
Bender mit Ensembles, die sich mit lateinamerikanischer Musik,<br />
Reggae, Jazz und arabischer Musik befassen. Weil er nicht<br />
jeden Stil isoliert betrachten will, brachte er vor Kurzem führende<br />
Musiker aus den verschiedenen Welten zusammen, um mit<br />
ihnen die CD „Eyn Velt“ aufzunehmen. Hier treffen jiddische<br />
Melodien wie „Di grine Kusine“ auf filigranen Swing,<br />
Chassidische Nigunim auf groovenden Calypso oder ein hebräischer<br />
Passover-Song auf einen Reggae Off-Beat. Neben traditionellen<br />
Melodien mischt Bender auch Eigenkompositionen<br />
wie „Der Gazebo“ mit türkischen und arabischen Rhythmen<br />
oder vereinigt Latin-Jazz und Klezmer in „El Judio“. Hankus<br />
Netsky, einer der Väter des Klezmer-Revivals, bescheinigt<br />
Bender, die „Melodien und Rhythmen unserer Vorfahren liebevoll<br />
in die Sounds von Heute zu verwandeln“.<br />
Jetzt bringt Brian Bender das in der Klezmerwelt gefeierte<br />
Fusion-Projekt „Eyn Velt“ in Europa auf die Bühne. Während<br />
Konzertreisen von 2007 bis 2009 konzertierte er mit diversen<br />
europäischen Ensembles wie etwa der „Fiddle Kapelye“ (NL),<br />
„Klezmer Kaos“ (F), „Mesinke“ (D) oder „Global Shtetl Band“<br />
(D). Aus diesen Gruppen stellte er sich ein versiertes, siebenköpfiges<br />
Ensemble zusammen, das den Eine-Welt-Gedanken<br />
und –Sound erstmals im November 2010 in Europa bei namhaften<br />
Festivals und in einigen Clubs auf die Bühne brachte.<br />
Samstag<br />
3. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Synagoge, Halderstr. 6<br />
Klezmernächte in<br />
der Synagoge<br />
Global Shtetl Band<br />
Brian Benders<br />
Little Shop of Horas<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle,<br />
Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 17 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
8 9
Donnerstag<br />
1. November 2012<br />
19.00 Uhr<br />
tim-Textilmuseum<br />
Provinostr. 46<br />
Más que Tango<br />
V: tim - Staatliches Textil-<br />
und Industriemuseum<br />
Karten im tim<br />
Eintritt: 12 / 10 €<br />
Info: 0821- 81001-50<br />
www.timbayern.de<br />
Más que Tango<br />
„Dedicación“<br />
Widmungen - an einen fernen Menschen, an die<br />
Musik, an den Augenblick - immer betreffen sie<br />
existentielle Lebensmomente.<br />
Im Tango, aber auch in der „alten“ Musik ist die<br />
Hingabe an den gegenwärtigen Augenblick des<br />
Erlebens, an die Liebe und deren Vergänglichkeit<br />
ein bedeutendes Thema. Darin begegnen sich die<br />
Melancholie eines Barockliedes und die Leidenschaft<br />
kraftvoller Milongas oder schwingender<br />
Valses des Tango.<br />
So stehen musikalische Widmungen Jahrhunderte<br />
weit auseinander liegender Epochen diesmal im<br />
Fokus des neuen Programms der Formation „ Más<br />
que Tango „ : Astor Piazzollas Hommage an seinen<br />
Vater, „Adiós Nonino“ trifft da auf eines der<br />
wohl berührendsten Lieder des Barock: „Music<br />
for a while“, Purcells Widmung an die Musik und<br />
die Seligkeit des Augenblicks.<br />
Más que Tango konnte bereits in vielen<br />
Konzerten, aber auch mit ihrer CD „sin palabras“<br />
ein großes Publikum für sich begeistern. Nach<br />
dem schmerzlichen Verlust ihres Sängerfreundes<br />
Jaime Liemann - seinem Andenken ist dieses<br />
Konzert auch gewidmet - wird das Ensemble um<br />
Iris Lichtinger (Klavier und Stimme) und Martin<br />
Franke (Violine) diesmal ergänzt durch den jungen<br />
sizilianischen Cellisten Alessandro Sica und<br />
den in unterschiedlichsten Stilen bewanderten<br />
Kontrabassisten Uli Fiedler. Dr. Karl B. Murr wird<br />
die Musik mit Rezitationen begleiten.<br />
Donnerstag<br />
1. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Kresslesmühle<br />
Barfüßerstr. 4<br />
Kerim Pamuk<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle,<br />
Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 16 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Kerim Pamuk<br />
„Burka und Bikini“<br />
kabarett oriental<br />
www.kerimpamuk.de<br />
Was sagt der Koran zu Facebook und anderen<br />
terroristischen Netzwerken?<br />
Welches Smartphone ist für den In-Dschihadisten<br />
das richtige?<br />
Wie es sich für einen ordentlichen Deutschen<br />
gehört wird Kerim Pamuk in Burka & Bikini<br />
grundsätzlich und erklärt Gott, Allah und die<br />
Welt der Dessous: Welcher Bikini harmoniert<br />
mit meiner Burka? Wie bringe ich meinem<br />
dauer-grillenden Moslemnachbarn sachlich<br />
die Hausordnung bei? Strebt „der Islam“ die<br />
globale Herrschaft an?<br />
Bibel oder Koran: Wer von beiden schickt<br />
zuerst die Freundschaftsanfrage? Burka &<br />
Bikini erzählt über das Vertraute im Fremden<br />
und das Fremde im Vertrauten.<br />
Kerim Pamuk spinnt, spielt und spricht.<br />
Dabei hat er immer das große Ganze im<br />
Blick, denn als wahrer Konvertit ist er päpstlicher<br />
als der Pabst und deutscher als der<br />
Deutsche. Ein Abend für Frau und Mann, für<br />
Hirn und Zwerchfell.<br />
Metisolea<br />
DAS GLÜCK<br />
Partisahne<br />
Konzert präsentiert vom Karman e.V.<br />
Metisolea (Frankreich)<br />
Frankreich ist ja ein richtiges Eldorado für spannende neue<br />
Musik. Die 7 MusikerInnen aus Bordeaux haben gerade<br />
mit „La Chute et l’envol.2“ ihre zweite CD herausgebracht,<br />
die so überzeugend gut ist, dass man sich nur wundern<br />
kann, warum diese Band nicht längst in aller Munde ist<br />
und seit Jahren als eine feste Größe in der Mestizo-Szene<br />
die Bühnen Europas bespielt haben. Auf dieser CD schaffen<br />
sie mit einer Leichtigkeit den Sprung zwischen verschiedenen<br />
Stilen & Kulturen, ganz so als wäre Barcelona<br />
eine <strong>Stadt</strong> in Osteuropa, welches wiederum mitten in der<br />
Karibik liegt.<br />
Anleihen von Sgt. Garcia, Macaco, Ojos de Brujo, Zebda,<br />
Shantel, Watcha Clan und einiges mehr sind hier zu finden.<br />
So als wäre es das Natürlichste der Welt mal eben<br />
Flamenco mit Electro, HipHop und fetten Gitarren in einen<br />
Topf zu werfen, bringen hier Metisolea mit einer unverkrampften<br />
Respektlosigkeit diverse Stile zusammen und<br />
formen daraus einen Sound, der den Namen Mestizo nur<br />
zu Recht trägt.<br />
Wer eine der spannendsten Bands die dieses Genre in den<br />
letzten Jahren hervorgebracht hat live sehen will, hat dazu<br />
im Herbst reichliche Möglichkeiten. „Das einzige, was man<br />
hier noch ergänzen könnte, ist: Sie sind so verdammt<br />
gut!!“<br />
Metisolea<br />
DAS GLÜCK<br />
Segun Ola mit Band, Cotonou - Bénin<br />
Partisahne<br />
Konzert präsentiert vom Karman e.V.<br />
DAS GLÜCK (<strong>Augsburg</strong>)<br />
Die <strong>Augsburg</strong>er Band CYACTBE (zu Deutsch »das Glück«)<br />
besteht aus fünf jungen Männern. Die meisten haben über<br />
zehn Jahre lang musikalische Erfahrung sammeln können bzw.<br />
ihre musikalische Ausbildung an einer Musikhoch-schule absolviert.<br />
Die Bandmitglieder wurden allesamt in der Russischen<br />
Föderation geboren und leben seit 15 Jahren in Deutschland.<br />
Seit August 2010 besteht die Band in der aktuellen Formation,<br />
wobei die musikalische Umsetzung der Texte und Ideen deutlich<br />
älter ist. Die Liebe zur Musik und auch zum russischen Rock<br />
brachte die jungen Männer zusammen und ließ viele ihrer<br />
Songs entstehen. Auffallend bei den Texten ist, dass diese bei<br />
ihrer Eindeutigkeit trotz allem viel Frei-raum für individuelle<br />
Wahrnehmung und Fantasien lassen. Aber auch musikalisch<br />
wird viel experimentiert. Die Vielfalt an Instrumenten und<br />
Einflüssen aus verschiedenen Musikrichtungen überrascht.<br />
Segun Ola und Band<br />
Segun Ola, geboren in Lagos, Nigeria, ist Musiker, Schauspieler,<br />
Artist, Regisseur. Bei ihm verschmelzen die traditionellen<br />
westafrikanischen Rhythmen mit anderen Genres wie Jazz, Funk<br />
oder Soul. Die musikalische Vielfältigkeit ist kombiniert mit einer<br />
sprachlichen Diversität aus Französisch, Englisch und den<br />
westafrikanischen Sprachen Fon und Yoruba.<br />
Freitag<br />
2. November 2012<br />
21.00 Uhr<br />
Kradhalle - KUPA West<br />
Metisolea<br />
DAS GLÜCK<br />
Segun Ola mit Band<br />
Partisahne<br />
V.: KarmaN e. V.<br />
Karten: Abendkasse<br />
Eintritt : 10 €<br />
Info: www.karman-ev.de<br />
10 11
Sonntag<br />
4. November 2012<br />
Matinee 11.00 Uhr<br />
S’ensemble Theater<br />
Bergmühlstraße 34<br />
Lebenslinien<br />
Deutsch-jüdische Familiengeschichten<br />
V: Jüdisches Kulturmuseum<br />
<strong>Augsburg</strong>-Schwaben mit<br />
dem S’ensemble Theater<br />
Karten: Jüdisches<br />
Kulturmuseum<br />
Eintritt: 5 € / 3 €<br />
5/6/8. November<br />
Jüdisches Kulturmuseum<br />
Halderstr. 6<br />
Lebenslinien<br />
WORKSHOP<br />
Info: Telefon 51 36 58<br />
www.jkmas.de<br />
Lebenslinien<br />
Deutsch-jüdische Familiengeschichten<br />
„Es ist ein hartes Los, das uns getroffen hat.“<br />
Der Weg der Familie Einstein aus <strong>Augsburg</strong>-Kriegshaber<br />
mit der Zeitzeugin Liese Fischer, geb. Einstein<br />
Liese Fischer wurde 1925 in eine angesehene jüdische<br />
Familie hineingeboren. Ihr Vater war zusammen mit sechs<br />
seiner sieben Brüder Inhaber der Firma Gebrüder Einstein<br />
in Kriegshaber, die bis zur NS-Machtübernahme eine der<br />
führenden Viehhandelsfirmen in Bayerisch-Schwaben war.<br />
Trotz intensiver Bemühungen, gelang es Lieses Eltern<br />
nicht mehr, die ganze Familie vor der Gewaltherrschaft<br />
des NS-Regimes in Sicherheit zu bringen.<br />
Nur Liese und ihr Bruder fanden ein Exil. Sie konnten im<br />
Sommer 1939 noch mit einem Kindertransport nach<br />
England emigrieren. Nach dem Krieg ging Liese Fischer in<br />
die USA. Sie lebt heute in Silver Spring, Maryland.<br />
Lebenslinien<br />
Workshops für Schulklassen<br />
mit der Zeitzeugin Liese Fischer, geb. Einstein.<br />
Die Workshops ermöglichen Jugendlichen, mit Liese Fischer<br />
persönlich über ihr Leben und über die Geschichte ihrer<br />
Familie ins Gespräch zu kommen. Zunächst setzen sich die<br />
Schulklassen selbstständig mit Texten, Fotos und Dokumenten<br />
aus dem Familienbesitz auseinander, um fundierte Fragen stellen<br />
zu können.<br />
Anmeldung bis spätestens 12.10.2012<br />
Aktion der NSDAP zur<br />
Diskrimminierung der jüdischen Bevölkerung<br />
Murat Günak<br />
einer der wichtigsten<br />
deutschen Automobildesigner<br />
Eren Güvercin,<br />
„Neo-Moslems“<br />
Porträt einer deutschen Generation<br />
Eren Güvercin erzählt klug und polemisch von einer<br />
Generation junger deutscher Muslime, die in der aufgeregten<br />
öffentlichen Debatte kaum wahrgenommen wird, deren<br />
Lebensgeschichten gesamtgesellschaftlich betrachtet jedoch<br />
echte Erfolgsstories darstellen. Eine Generation, die schon<br />
heute eine wichtige kulturelle und politische Rolle in<br />
Deutschland spielt, die das Land positiv verändern kann und<br />
das nicht trotz, sondern wegen ihres Migrationshintergrunds.<br />
Ein Buch, das ernst und witzig zugleich erklärt, warum<br />
Güvercin ein mindestens so deutscher Name ist wie Podolski<br />
und Sarrazin, und warum die üblichen Abgrenzungsreflexe<br />
nicht mehr funktionieren.<br />
„Es gibt immer diese Zuschreibungen, wie etwa die jungen<br />
türkischstämmigen oder arabischstämmigen Deutschen<br />
haben Identitätsprobleme, sitzen zwischen zwei Kulturen.<br />
Das ist meiner Meinung nach ziemlicher Schwachsinn. Wir<br />
sind Teil dieser Gesellschaft, fühlen uns hier wohl und lieben<br />
die deutsche Kultur. Wann hört denn der Migrationshintergrund<br />
auf? Werden auch meine Enkel noch einen Migrationshintergrund<br />
haben? Lasst uns doch einfach mal über<br />
den Vordergrund reden, Hintergründe sind doch langweilig.“<br />
Eren Güvercin<br />
Eren Güvercin, geboren 1980 als Sohn türkischer Eltern in<br />
Köln, arbeitet als freier Journalist für verschiedene Hörfunksender<br />
und Zeitungen. Er ist Mitinitiator der „Alternativen<br />
Islamkonferenz“<br />
Interkultureller Musikantenstammtisch<br />
Zu einer festen Einrichtung im interkulturellen musikalischen<br />
Zusammenleben in <strong>Augsburg</strong> hat sich der regelmäßig stattfindende<br />
Musikantenstammtisch im Kulturcafé NERUDA etabliert.<br />
Die Vielfalt der kulturellen und sozialen Wirklichkeiten,<br />
die sich in <strong>Augsburg</strong> auch anhand zahlreicher aktiver<br />
Musikerinnen und Musiker ausdrückt, darf sich hier in geselliger<br />
Atmosphäre entfalten, begegnen und im interkulturellen<br />
Zusammenspiel austauschen.<br />
Treffpunkt: Jeden ersten Dienstag im Monat, Beginn 20 Uhr,<br />
Montag<br />
5. November 2012<br />
19.30 Uhr<br />
Neue <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
Ernst-Reuter-Platz<br />
Neo Moslems<br />
Porträt einer Generation<br />
V.: Kresslesmühle,<br />
Interkulturelle Akademie in<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Neuen <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
Karten an der Abendkasse<br />
Eintritt: 5 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Dienstag 6. 11. / 4.12.<br />
20.00 Uhr<br />
Café Neruda, Alte Gasse 7<br />
Interkultureller<br />
Musikantenstammtisch<br />
Initiatoren: Evi Heigl,<br />
Bezirk Schwaben und<br />
Fikret Yakaboylu,<br />
Kulturcafé NERUDA<br />
Eintritt frei<br />
12 13
Mittwoch<br />
7. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Kresslesmühle<br />
Barfüßerstraße 4<br />
Fei scho<br />
„Vom Landler<br />
zum Funk“<br />
V: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle,<br />
Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 15 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Fei scho<br />
„Vom Landler zum Funk“<br />
Wirtshausmusik - aber anders!<br />
www.fei-scho.de<br />
5 Individualist/innen, 5 charakteristische Stimmen und<br />
18 Instrumente! Aus einer Idee von Juri Lex und<br />
Stefan Straubinger traditionelle Tänze im neuen<br />
Gewand anzubieten, entstand FEI SCHO. Mit Angela<br />
Lex, Anschi Hacklinger und Martin Lidl haben sich fünf<br />
Vollblutmusiker/innen gefunden. Sie bringen Erfahrungen<br />
aus den unterschiedlichsten Genres wie Volksmusik,<br />
Jazz oder Funk mit und diese Einflüsse machen<br />
ihren Sound so einmalig. Seit 2005 bereichern FEI<br />
SCHO die Weltmusikszene mit ihrem bayrischen, alpinen<br />
Charme und ihrer großen Vielseitigkeit.<br />
FEI SCHO schaffen mit ihrer Musik, was in anderen<br />
Ländern Europas längst Status Quo geworden ist: Eine<br />
respektvolle Weiterentwicklung der eigenen Traditionen,<br />
die frei von Klischees und mit dem nötigen Selbstbewusstsein<br />
moderne sowie fremde Stilmittel als natürliche<br />
Verbündete der eigenen Wurzeln etabliert.<br />
Wunderbar werden Landler und Zwiefache mit<br />
Bandoneon und Darabouka interpretiert, Harmoniegesänge<br />
praktiziert, der Bayerische Dialekt gepflegt und<br />
Bayern damit endgültig auf die Weltkarte der weltmusikproduzierenden<br />
Länder gesetzt.<br />
FEI SCHO Konzerte verbreiten unverschämt gute Laune<br />
und zeigen die fröhliche und lustige Seite der bayerischen<br />
Kultur. “Ungrantig” ist ein großartiges und<br />
wichtiges musikalisches Dokument aus einer neuen<br />
musikalisch-bayerischen Zeitrechnung.<br />
Donnerstag<br />
8. November 2012<br />
19.30 Uhr<br />
Synagoge, Halderstr. 6<br />
„Die Rettung“<br />
eine szenische<br />
Passion<br />
V.: EurOpera e. V.,<br />
München<br />
Karten: Abendkasse<br />
Eintritt: 15 €, erm.12 €<br />
„Die Rettung“<br />
eine szenische Passion<br />
Europäischer Toleranzpreis 2011<br />
50.000 Juden. Ihre Deportation in die Todeslager ist<br />
beschlossen, die Züge stehen bereit. – und alle bleiben<br />
am Leben. Dies ist die unglaubliche Geschichte, die sich<br />
1943 in Bulgarien ereignete.<br />
Das Musiktheaterprojekt »Die Rettung« ist allen mutigen<br />
Frauen und Männern gewidmet, die an der Rettung der<br />
bulgarischen Juden beteiligt waren. Politiker, kirchliche<br />
Amtsträger, Intellektuelle und viele einfache Menschen<br />
setzten sich rettend für ihre jüdischen Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger ein – einige Beispiele unter vielen:<br />
Der Erzbischof von Sofia Stephan bot allen Juden die<br />
sofortige Taufe an und nahm jüdische Vertreter in<br />
seinem Haus auf.<br />
Der Bischof von Plovdiv Kyrill kletterte über den Zaun<br />
des Schulhofs, in dem sich die Juden seiner <strong>Stadt</strong><br />
sammeln mussten und ließ der Regierung mitteilen,<br />
sie solle ihn mitdeportieren.<br />
Der stellvertretende Parlamentspräsident Dimitar<br />
Peschev – später der »bulgarische Schindler« genannt<br />
– sammelte unter einem Protestschreiben gegen die<br />
vorgesehene Deportation Unterschriften eines Drittels<br />
der Regierungsmehrheit.<br />
Liljana Panitza, Sekretärin des bulgarischen<br />
Kommissars für Jüdische Angelegenheiten, leitete die<br />
Deportationspläne weiter an Vertreter der jüdischen<br />
Gemeinde. Ihr »Hochverrat« im Namen der Mensch-<br />
lichkeit war Voraussetzung, dass die Information über das<br />
geplante Verbrechen rechtzeitig verbreitet wurde, und machte<br />
die Entstehung eines Widerstandes überhaupt erst möglich.<br />
Die Liste der mutigen Taten ließe sich um ein Vielfaches erweitern.<br />
Als Folge dieser bemerkenswerten Entwicklung war Bulgarien das<br />
einzige europäische Land, in dem am Ende des Krieges mehr Juden<br />
lebten als zu Beginn. »Die Rettung« ist die theatralische Umsetzung<br />
eines faszinierenden historischen Ereignisses und eine Aufforderung<br />
zu Zivilcourage in der heutigen Zeit. Der in Deutschland arbeitende<br />
Regisseur jüdisch-bulgarischer Herkunft Vladimir Danovsky recherchierte<br />
jahrelang zu diesem Thema. »Die Rettung« vereint Drama<br />
mit Dokumentation, Schauspiel mit szenischem Oratorium, brechtsche<br />
Verfremdung mit Passionsspiel.<br />
Autor: Vladimir Danovsky, Musik: Lyubomir Denev<br />
Die Erstaufführung fand am 26. Januar 2012 in der Konrad-<br />
Adenauer-Akademie Berlin statt. Im Anschluss wurde Vladimir<br />
Danovsky für sein Werk der Europäische Toleranz Preis des<br />
KulturForums Europa überreicht.<br />
DarstellerInnen: Der Kommissar/Erzähler 1: Thomas Meinhardt<br />
Liljana Panitza / Erzählerin: Judith Toth<br />
Buko Danon/Erzähler 2: Andreas Agler<br />
Regie: Vladimir Danovsky<br />
Musikalische Leitung/Klavier: Manfred Mahnart<br />
Öffentlichkeit: Rose-Marie Kranzfelder-Poth<br />
Dramaturgie / Regieassistenz: Ulrike Heckenmüller<br />
Technische Leitung: Maximilian Thomae<br />
Produktion: EurOpera e. V., München<br />
Sauglocknläutn<br />
„Wegwärts“<br />
Volksmusik - aber anders!<br />
www.sauglocknlaeutn.de<br />
Sauglocknläutn macht Volksmusik, aber anders. Das<br />
heißt neue Texte zu alten traditionellen Liedern und<br />
neue Lieder vermischt mit anderen Musikstilen, mit<br />
satirischen, kritischen, humoristischen oder politischen<br />
Texten. Dargeboten in der guten alten<br />
Tradition der Wirtshausmusikanten. Der Name<br />
Sauglocknläutn ist ein altbayrischer Ausdruck und<br />
steht ursprünglich für schlüpfriges, derbes<br />
Dahergerede. Im übertragenen Sinne bedeutet es<br />
grad raus reden, mit nichts hinterm Berg halten,<br />
sagen, was wahr ist, auch, wenn es mal unangenehm<br />
ist – gutes Kabarett eben.<br />
Das Programm „Wegwärts“ beschreibt den bayerisch-philosophischen,<br />
bisweilen auch recht subversiven<br />
Weg, den das Trio beschreitet. An welchen<br />
Gabelungen sie abbiegen, entscheiden sie spontan.<br />
Und grade diese Spontaneität macht die Auftritte<br />
von „Sauglocknläutn“ zu einer ganz besonderen<br />
Mischung aus skurriler Bühnenshow und authentischer<br />
Volksmusik-Darbietung.<br />
Freitag<br />
9. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Neue <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
Ernst-Reuter-Platz<br />
Sauglocknläutn<br />
„Wegwärts“<br />
V.: Kresslesmühle in<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Neuen <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
Karten: Kresslesmühle,<br />
allgemeine Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 15 €<br />
Info: Telefon 36215, www.<br />
kresslesmuehle.de<br />
14 15
Freitag<br />
9. November 2012<br />
21.00 Uhr<br />
Kradhalle/Kupa West<br />
ORCHESTER CHE<br />
V: KarmaN e. V.<br />
Karten: Abendkasse<br />
Eintritt : 10 €<br />
Info: www.karman-ev.de<br />
ORCHESTER CHE<br />
Art-rock, psychedelic, indie, Theater<br />
Konzertperformance<br />
www.orkestrche.com<br />
Orchester Che die Band aus Charkiv wurde 2002<br />
gegründet. Bei den Musik-Session-Abenden in<br />
der WG der Theaterschule (wo auch schon<br />
bekannte Bands wie 5‘Nizza zu Besuch waren),<br />
lernten sich Oleg Kadanov (vocal, songtexte),<br />
Sergej Savenko (Klarinette) und Mikhail Kabanov<br />
(Performance) kennen. Später kamen auch<br />
Maxim Morozov (alt) und Kostja Salnikov (darbuka)<br />
hinzu. 2007 dann der Bassist Ivan Kondratov.<br />
Die Idee dahinter war es Musik mit Theater zu<br />
verbinden.<br />
Oleg u. Mikhail, beides Schauspielschulabsolventen<br />
waren in zahlreichen Stücken zu sehen.<br />
Hatten verschiedene gemeinsame Projekte<br />
gestartet. Sergej u. Maxim haben die Charkiv<br />
Hochschule für Musik abgeschlossen. Und<br />
zusammen sind sie eine seltsame Symbiose<br />
sowohl visueller Musik als auch der Beschallung<br />
der Impulse im Unterbewusstsein, die ungewöhnliche<br />
Gedanken über diese Welt hervorrufen<br />
:D Seit 2003 sind 5 Alben erschienen.<br />
Mittlerweile touren die Orchester Che mit ihrer<br />
Performance durch ganz Europa!<br />
Mittwoch<br />
14. November 2012<br />
17 bis 21 Uhr<br />
Rathaus <strong>Augsburg</strong><br />
Fachtagung<br />
KULTUR MIT ALLEN<br />
„Die Interkulturelle Öffnung<br />
der <strong>Stadt</strong>“<br />
Neue Herausforderungen<br />
für die Kultur- und Bildungseinrichtungen<br />
in der<br />
vielkulturellen Gesellschaft<br />
V: Interkulturelle Akademie,<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong><br />
Referat Oberbürgermeister<br />
und Kulturreferat<br />
Eintritt frei<br />
Info: Kresslesmühle<br />
Info: Telefon 37170<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Fachtagung: KULTUR MIT ALLEN<br />
„Die Interkulturelle Öffnung der <strong>Stadt</strong> „<br />
Neue Herausforderungen für die Kultur- und<br />
Bildungseinrichtungen in der vielkulturellen<br />
Gesellschaft<br />
Die durch Individualisierung, Migration und<br />
Globalisierung veränderte moderne <strong>Stadt</strong>gesellschaft<br />
beinhaltet große Herausforderungen für<br />
die Einrichtungen der Kommunen. So haben zum<br />
Beispiel 40% der in <strong>Augsburg</strong> lebenden Menschen<br />
eine Migrationgeschichte. Sich dieser neuen Vielfalt<br />
zu öffnen, heißt, sie auf einem soliden gemeinsamen<br />
Fundament zu fördern und als Chance für die<br />
Entwicklung der <strong>Stadt</strong> zu begreifen. Der gleichberechtigte<br />
Zugang aller Bürgerinnen und Bürger am<br />
kulturellen, sozialen, religiösen und politischen<br />
Leben ist eine Aufgabe, der sich alle Institutionen<br />
der Städte stellen müssen. Die interkulturelle<br />
Öffnung der <strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong> und ihrer Einrichtungen<br />
steht an. Der Öffnungsprozess der Kultureinrichtungen<br />
spielt dabei eine zentrale Rolle.<br />
Mit der Tagung „Die interkulturelle Öffnung der<br />
<strong>Stadt</strong>“ möchten die Interkulturelle Akademie, das<br />
Referat Oberbürgermeister und das Kulturreferat<br />
am Beispiel der interkulturellen Ausrichtung der<br />
Kulturpolitik <strong>Augsburg</strong>s Handlungsansätze und<br />
praktische Perspektiven für diesen Prozess mit den<br />
Beteiligten und ausgewählten Fachleuten diskutieren<br />
und entwickeln.<br />
Wie für die Wirtschaft, so gilt auch für den Kulturund<br />
Bildungsbereich: Es wird nur überleben, was<br />
nachgefragt wird. Kultur- und Bildungseinrichtungen,<br />
seien es Bühnen, Konzerthäuser, Museen<br />
oder aber Volkshochschulen und Bibliotheken,<br />
brauchen Zuschauer und Nutzer. Dies gilt für<br />
öffentlich geförderte Häuser einerseits, um ihre<br />
gesellschaftliche Funktion wirksam zu erfüllen und<br />
ihre Finanzierung zu legitimieren. Andererseits, um<br />
sich zunehmend selbst zu finanzieren, denn<br />
Einnahmen als Eigenanteil an ihrer Finanzierung<br />
werden für die wirtschaftliche Absicherung immer<br />
wichtiger. Und noch stärker gilt dies für privat<br />
betriebene Institutionen, denn ihr Publikum bzw.<br />
ihre Nutzer ist/sind ihre Haupteinnahmequelle und<br />
Auschnitt aus der Fassade<br />
des Theaters <strong>Augsburg</strong><br />
dienen entsprechend der Existenzsicherung.<br />
Grundlegend ist demzufolge vor allem die<br />
Entwicklung eines „Nutzungsbedarfs“ für die<br />
Einrichtungen und ihre Angebote.<br />
Diesem Bedarf, die Institutionen mit Publikum bzw.<br />
Nutzern zu füllen, steht die Erfahrung gegenüber,<br />
dass Interesse kein unbegrenzt verfügbares Gut ist,<br />
sondern eine knappe Ressource. Wie aber kann<br />
Nachfrage generiert werden? In vielen Institutionen<br />
werden hierfür eine gesteigerte Besucherorientierung<br />
und ein gezieltes Umwandeln ihrer traditionellen<br />
„Angebotsorientierung“ in eine „Nachfrageorientierung“<br />
notwendig sein. Ein solches<br />
„Audience Development“ ist in Deutschland bislang<br />
nicht weit verbreitet. Wenn diesbezüglich Bemühungen<br />
stattfinden, beziehen sie sich bislang zumeist<br />
auf die Gruppe derjenigen, die bereits häufig<br />
Kultur- und Bildungsangebote nutzt. Zukünftig<br />
muss zudem verstärkt versucht werden, diejenigen<br />
für Angebote zu gewinnen, die diese bislang nicht<br />
oder kaum nutzen.<br />
Eine Bevölkerungsgruppe, die in diesem Kontext<br />
seit geraumer Zeit immer wieder in der öffentlichen<br />
Diskussion auftaucht, ist die der „Migranten“ bzw.<br />
der „Personen mit Migrationshintergrund“. Obwohl<br />
der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund<br />
an der Gesamtbevölkerung in vielen Großstädten<br />
sehr hoch liegt, nimmt diese Gruppe bislang<br />
anscheinend wenig am kulturellen Leben in<br />
Deutschland teil und nutzt Bildungsangebote<br />
anscheinend nur bedingt. Für den Kultur- und<br />
Bildungsbereich stellt sich die Frage, inwieweit sie<br />
diese sicherlich nicht homogene Gruppe als<br />
potentielle/s Publikum bzw. Nutzer gewinnen können.<br />
Tagungsablauf<br />
17.00 Uhr, Begrüßung<br />
Peter Grab, Bürgermeister und Kulturreferent<br />
Moderation: Angela Bachmair, Kulturjournalistin<br />
17.15 bis 18.00 Uhr, Einführender Vortrag<br />
Vera Allmanritter, Ehemalige Koordinatorin des<br />
Zentrums für Audience Development (ZAD) an der<br />
Freien Universität Berlin<br />
„Kultur mit allen – Migranten als Publikum<br />
von Kulturinstitutionen“<br />
Warum sollen sich Kulturinstitutionen mit dem<br />
Thema „Migranten“ beschäftigen? Was bedeutet<br />
„Audience Development“ und wie kann man damit<br />
migrantisches Publikum für sein künstlerisches<br />
Angebot begeistern, wie kann man es besser an<br />
sich binden, wie erschließt man möglicherweise völlig<br />
neue Publikumsschichten? Dieser Vortrag wird die<br />
aktuellen Forschungsergebnisse zu diesem Thema<br />
beinhalten und exemplarisch Erfahrungen von<br />
Kulturinstitutionen mit ihrer Arbeit für bzw. mit<br />
Migranten vorstellen. Praxisorientiert sollen hierbei<br />
Anregungen für Kulturinstitutionen gegeben werden,<br />
die sich intensiver mit dem Thema „Migranten“<br />
beschäftigen möchten.<br />
17.15 bis 18.00 Uhr, Vertiefender Vortag mit<br />
aktuellsten Ergebnissen<br />
Prof. Birgit Mandel, Kulturwissenschaftlerin,<br />
Institut für Kulturpolitik, Universität Hildesheim<br />
Interkulturelles Audience Development<br />
Strategien und Potentiale für interkulturelle<br />
Veränderungsprozesse öffentlicher Kultureinrichtungen“<br />
Wie gelingt es, neues, kulturell diverses Publikum zu<br />
gewinnen für öffentliche, so genannte „Hochkultur“-<br />
Einrichtungen und mehr noch: wie gelingen interkulturelle<br />
Veränderungsprozesse in den Einrichtungen?<br />
Anhand vorliegender empirischer Ergebnisse werden<br />
Ziele, Potentiale und Barrieren sowie mögliche<br />
Strategien dargestellt, um mehr Menschen unterschiedlicher<br />
sozialer Milieus und Herkunft als Nutzer<br />
und Akteure für Kultureinrichtungen zu gewinnen.<br />
19.00 Uhr bis 19.30 Uhr, Pause<br />
19.30 - 21.00 Uhr, Workshop mit den Referentinnen<br />
„Konkrete Handlungsempfehlungen und zentrale<br />
Strategien eines Interkulturellen<br />
Audience Development“<br />
Neue Programme und Formate, Kooperation, Partizipation,<br />
innerbetriebliche Change Management Prozesse<br />
16 17
Freitag<br />
16. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Goldener Saal, Rathaus<br />
Muttersprache: Liebe<br />
Konzert<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle<br />
allgemeine Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 18 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Konzert<br />
„Muttersprache: Liebe“<br />
Am Anfang allen Lebens steht die Liebe; Liebe ist, was der winzige<br />
Zellhaufen im Mutterleib als Erstes erfährt: genährt, geschützt und<br />
geborgen - Tag für Tag, in jeder Sekunde. Jenes ununterbrochene<br />
Band der Liebe begleitet den Menschen nun von seiner Geburt an, im<br />
Heranwachsen, durch alle Lebensalter und auch über den Tod hinaus.<br />
Diese eine, einzigartige emotionale Verbindung besteht nunmehr für<br />
alle Zeiten und teilt sich in viel mehr als nur in Worten oder Gesten<br />
mit, in einer Kommunikation in weit feineren Schwingungen.<br />
Die Sprache, die von allen Müttern dieser Erde gesprochen und verstanden<br />
wird, heißt: Liebe. Jenseits aller Sprachen steht sie - genau<br />
wie die Musik. Diese erste Liebeserfahrung bildet den Maßstab für<br />
alle weiteren des Lebens - Segen und Fluch zugleich, denn die alles<br />
umfassende, alles verstehende, alles verzeihende Unbedingtheit der<br />
Mutterliebe ist nicht wiederholbar. Vor allem die Liebe lässt die<br />
Menschen in allen Kulturen unendlich viel erzählen, dichten, klagen<br />
und singen über jene bitteren und süßen Verstrickungen in Sehnsucht,<br />
Enttäuschung, Leidenschaft, Glück und Einsamkeit.<br />
Ein besonderes Ensemble hat sich hier zusammengefunden, um jenen<br />
Zusammenhängen in der Musik nachzuspüren. Die Musikerinnen und<br />
Musiker dieser außergewöhnlichen Besetzung haben bereits in unzähligen<br />
Konzerten, oft auch in interkulturellen Projekten, reiche<br />
Erfahrungen gesammelt und sich alle in ihren verschiedenen Genres<br />
längst einen Namen gemacht.<br />
Das Programm besteht aus vielfarbigen musikalischen Reflektionen<br />
zum Thema „Liebe“ aus verschiedenen Musikkulturen. Ihre Herkunft<br />
und ihre Biografien ermöglichen es den Ensemblemitgliedern, spielerisch<br />
und selbstverständlich aus dem Erbe der großen Klangtraditionen<br />
von Orient und Okzident zu schöpfen.<br />
Verschiedene Sprachen werden hier erklingen - doch die eine, ureigene<br />
Sprache der Menschheit zieht sich als roter Faden durch den ganzen<br />
Abend.<br />
Zur Aufführung kommen bei diesem wahrhaftig interkulturellen<br />
Konzert Werke aus der westlichen und orientalischen Klassik, darunter<br />
Stücke von Gershwin, Alabiev, Verdi, Dede Efendi, Ali Ufki Bey,<br />
Delibes, Erol Sayan, Yurdal Tokcan, Brahms, aber auch anonyme Lieder<br />
und Instrumentalstücke aus Orient und Okzident.<br />
Die Besetzung: Öykü Sensöz, Sopran; Aylin Aykan, Klavier;<br />
Selin Çehreli, Fagott, Seref Dalyanoglu, Ud, Tanbur, Gesang<br />
Derya Türkan, Kemençe (Kniegeige); Murat Coskun, Perkussion<br />
„Ein Leben, das ohne Liebe vergeht,<br />
ist zwecklos. Frag dich nicht, ob du<br />
nach göttlicher, metaphorischer, irdischer<br />
oder körperlicher Liebe streben<br />
sollst. Verschiedenheiten gebären<br />
Unterschiede. Aber Liebe bedarf keiner<br />
Eigenschaft, keiner Beschreibung.<br />
Eine eigene Welt ist die Liebe.<br />
Entweder zentral genau in der Mitte,<br />
oder außen in der Sehnsucht.“<br />
Şems-i Tebrizi<br />
Dieses schöne Zitat des großen<br />
persischen Mystikers beschreibt den Kern<br />
unseres musikalischen Exkurses.<br />
Samstag<br />
17. November 2012<br />
19.00 Uhr<br />
Synagoge, Halderstr. 6<br />
Humorvoll, frech<br />
und weise<br />
Jüdischer Witz<br />
jiddische Lieder<br />
V: Israelitische<br />
Kultusgemeinde<br />
Spenden erwünscht<br />
„Humorvoll, frech und weise.“<br />
Jüdischer Witz – jiddische Lieder<br />
Marjan Abramovitsch, Erzähler, Sänger<br />
Eugen Rojzin, Pianist<br />
Der charismatische jüdische in <strong>Augsburg</strong> lebende<br />
Sänger Marjan Abramovitsch aus der Ukraine gibt in<br />
seinem Programm „Humorvoll, frech und weise“<br />
einen äußerst amüsanten Einblick in die Kultur des<br />
jüdischen Witzes und der jiddischen Lieder. Im Duo<br />
mit Eugen Rojzin erzählt und singt er jiddische Witze<br />
und humorvolle jiddische Lieder und vermittelt so<br />
eindrücklich ein fast vergessenes einmaliges<br />
Kulturgut.<br />
Jüdischer Humor<br />
„Gott lacht mit seinen Geschöpfen, nicht über seine<br />
Geschöpfe“, so steht es im Talmud. Mithilfe von<br />
Spott, Respektlosigkeit, schwarzem Humor und bissiger<br />
Kritik ist er fast immer eine Verteidigung der<br />
Menschlichkeit gegen jede Ideologie und Gewalt.<br />
Ezra BenGershom, der die Kulturgeschichte des jüdischen<br />
Humors erforscht, nennt zwei Merkmale: Oft ist<br />
es ein „Humor der Unterdrückten“ und stärker als in<br />
anderem Humor kommt in ihm die Selbstironie vor.<br />
Auffällig ist auch, dass die jüdischen Helden humoristischer<br />
Erzählungen auch in größten Schwierigkeiten<br />
Stolz und Selbstsicherheit bewahren und auf keinen<br />
Fall aggressiv werden. „Jüdischer Humor war und ist<br />
die schönste Waffe einer Minderheit, denn Humor<br />
tötet nicht“, schrieb Paul Spiegel, der 2006 verstorbene<br />
Vorsitzende des Zentralrates der Juden in<br />
Deutschland. Humor zieht sich durch die gesamte<br />
jüdische Literatur, angefangen bei der Thora.<br />
Bayerisch-Assyrischer Tanzabend<br />
Assyrer leben in Bayern. Assyrer tanzen in<br />
Bayern. Assyrer tanzen mit Bayern!<br />
Einen lockeren, geselligen Tanzabend mit<br />
viel Spaß und kulinarischen Köstlichkeiten<br />
verspricht der Bayerisch-Assyrische<br />
Tanzabend im Kulturzentrum des<br />
Mesopotamienvereins <strong>Augsburg</strong>.<br />
Unter Anleitung kann man sowohl einfache<br />
bayerische Paartänze als auch Ketten- und<br />
Reihentänze aus dem assyrischen Raum<br />
kennenlernen und mittanzen. Die<br />
Schwäbischen Wirtshausmusikanten werden<br />
die bayerischen Tänze anleiten und musizieren,<br />
die Folkloretanzgruppe des<br />
Mesopotamien Vereins zeigt Tänze aus<br />
Assyrien.<br />
Samstag<br />
17. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Mesopotamien Verein<br />
Mendelssohnstraße 21<br />
Bayerisch-Assyrischer<br />
Tanzabend<br />
V.: Bezirk Schwaben<br />
und Mesopotamien Verein<br />
<strong>Augsburg</strong> e.V.<br />
Eintritt inkl.<br />
assyrisches Buffet: 7 €<br />
Karten: Abendkasse<br />
18 19
Samstag<br />
17. November 2012<br />
21.00 Uhr<br />
Ballonfabrik, Austraße 27<br />
Roy de Roy<br />
polka punk beats<br />
gypsy ska<br />
V.: KarmaN e. V.<br />
Karten: Abendkasse<br />
Eintritt : 8.- Euro<br />
Info: www.karman-ev.de<br />
Roy de Roy<br />
polka punk beats gypsy ska<br />
Konzert präsentiert vom Karman e.V.<br />
„Roy de Roy“ ist der Mikrokosmos Wiens: Anders,<br />
multikulturell und laut!<br />
Das Mulitikultiquintett gilt als einer der heißesten<br />
Liveacts aus Österreich, tourte mit Bands wie<br />
„World/Inferno Friendship Society“, „Rotfront“ und<br />
„Dubioza Kolektiv“ und präsentiert im Zuge seiner<br />
Europa-Tournee sein neues Album „Bohemian<br />
Bolsheviks“ (Klangue Records)! Interesse an einer<br />
Live-Explosion wo Folk auf Balkan und Gypsy auf<br />
Punk stoßen!?<br />
Das Multikultiensemble mit slowenischen, portugiesischen<br />
und unaussprechlichen Wurzeln versteht<br />
Wien als Hauptstadt Osteuropas und bedient<br />
sich dessen musikalischen Reichtums: recyceln Folk<br />
wie Punk, vermischen Gypsy mit balkanischen<br />
Einflüssen und singen all dies in einer Sprache die<br />
nur von 2Mio Menschen gesprochen wird:<br />
Slowenisch. Ausstaffiert mit schnellen Gitarren,<br />
melancholischem Akkordeon und treibenden<br />
Trompeten bietet „Roy de Roy“ eine ekstatische<br />
Performance zwischen Piratenwalzer, Polit-<br />
Persiflage und tanzbarer Tragik.<br />
Das Quintett etablierte sich in den letzten Jahren<br />
auf den Bühnen Europas als Geheimtipp des<br />
Balkan-Folka-Punks und hinterließ auf ihren<br />
Tourneen von Paris bis nach Sarajevo, von Berlin<br />
bis nach London, lediglich brennende Tanzböden<br />
und bebende Wände.<br />
Sonntag<br />
18. November 2012<br />
18.00 Uhr<br />
Synagoge, Halderstr. 6<br />
bayerische kammerphilharmonie<br />
V.: bayerische kammerphilharmonie/<br />
Kresslesmühle<br />
Karten: 25€/ 35€ er. 10€,<br />
nur Abendkasse und bei<br />
der bayerischen<br />
kammerphilharmonie,<br />
Jesuitengasse 2,<br />
Info: Telefon 5213620<br />
info@kammerphilharmonie.de<br />
bayerische kammerphilharmonie<br />
„un-er-hört: In Memoriam“<br />
Im Konzentrationslager Theresienstadt im heutigen<br />
Tschechien wurden den Insassen gewisse „Freiheiten“<br />
zuerkannt. Viele Künstler, Musiker und Wissenschaftler<br />
waren dort interniert, und es gab ab 1942<br />
für kurze Zeit eine rege kulturelle Aktivität, die von<br />
den Häftlingen selbst initiiert wurde.<br />
Für die allermeisten Inhaftierten war Theresienstadt<br />
lediglich ein Durchgangslager. Auch Pavel Haas und<br />
Gideon Klein wurden weiter nach Auschwitz deportiert,<br />
wo sie gegen Kriegsende ermordet wurden.<br />
Der jüdische Musiker und Komponist Ödön Pártos,<br />
der nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten<br />
seine Tätigkeit als Konzertmeister in Berlin aufgeben<br />
musste, war später Solobratscher des Israel<br />
Philharmonic Orchestra.<br />
„Yizkor“ bedeutet „In Gedenken“ – Pártos schrieb<br />
das Werk 1947 in Erinnerung an den Holocaust.<br />
Erleben Sie dieses ergreifende Werk mit dem zweifachen<br />
ECHO Preisträger Nils Mönkemeyer, der am<br />
Beginn einer Weltkarriere steht.<br />
Gideon Klein Partita per Archi<br />
Pavel Haas Studie für Streichorchester<br />
Ödön Pártos „Yiskor“ für Viola u.Streichorchester<br />
D. Schostakowitsch 4. Streichquartett D-Dur op.83<br />
Nils Mönkemeyer, Viola<br />
Gabriel Adorján, Konzertmeister und Leitung<br />
Zakedy Music featuring Ute Legner<br />
„Der Klang der <strong>Stadt</strong> IV: Spinning Wheel“<br />
Eine musikalische und visuelle Hommage an die<br />
<strong>Augsburg</strong>er Textilvergangenheit<br />
Die <strong>Augsburg</strong>er Textilvergangenheit und die Schauplätze<br />
des regen industriellen Geschehens in <strong>Augsburg</strong> bewegen<br />
- nicht nur die direkt Beteiligten, die von dem Auf<br />
und Ab der <strong>Augsburg</strong>er Textilgeschichte profitierten oder<br />
unter diesem litten, sondern auch diejenigen, die indirekt<br />
damit in Berührung kamen – und sie bewegen bis heute.<br />
Zakedy Music feat. Ute Legner und der Projektionskünstler<br />
Eric Zwang Eriksson widmen sich dem Thema<br />
musikalisch und visuell und entführen den Besucher an<br />
einen historischen Ort in die Vergangenheit. Mit Gedichtvertonungen,<br />
durch bearbeitetes Volksliedgut der Weber,<br />
mit den für die Band typischen musikalischen Einflüssen<br />
aus Jazz und Pop entsteht in Verbindung mit den<br />
Visualisierungen Eric Zwang Erikssons eine musikalische<br />
Erinnerung, ein Widerhall – und eine Hommage am Ort<br />
des einst pulsierenden Arbeiterlebens.<br />
Walter Bittner, drums, sampling<br />
Daniel Mark Eberhard, Piano, Akkordeon, Melodika<br />
Stephan Holstein, Saxophon, Klarinette, Bassklarinette<br />
Uli Fiedler, Bass<br />
Ute Legner, Vocals<br />
Eric Zwang Eriksson, Visuals<br />
Seit 2009 entwirft Ute Legner von MEHR MUSIK! für das<br />
„Festival der <strong>1000</strong> Töne“ unter dem Titel „DER KLANG<br />
DER STADT“ Konzerte, die sich mit der Realität unserer<br />
<strong>Stadt</strong>gesellschaft berühren.<br />
2009 warf das Wandelkonzert „DER KLANG DER STADT I“ durch die<br />
Baustelle des heutigen Textil- und Industriemuseums TIM einen intensiven<br />
Blick auf Komponisten, die der Kakophonie der Städte in ihrer Musik<br />
Rechnung trugen. Besonderes Highlight war die von MEHR MUSIK! in<br />
Auftrag gegebene „komp-f.wbstuhl-e“, eine interaktive Klang-installation von<br />
Mensch und Maschine, in der Rhythmen, Geräusche und Klänge von<br />
Webstühlen des TIM die Matrix für Improvisationen und Klangverfremdungen<br />
durch die agierenden Musiker – Walter Bittner und Stephan Holstein<br />
von Zakedy Music, Klangkünstler Sebastian Guissani und der türkische<br />
Musiker Seref Dalyanoglu bildeten.<br />
Das Konzert „KLANG DER STADT II – Der Orient in <strong>Augsburg</strong>“ warf 2010<br />
einen musikalischen Blick auf Komponisten, die an der Schwelle zwischen<br />
Orient und Okzident hin und her pendeln. Erneut lud Legner neben dem<br />
MEHR MUSIK! Ensemble und den „Schlagwerkern“ die Zakedy-Mitglieder<br />
Bittner und Holstein ein und brachte sie mit dem iranischen Musiker Darioush<br />
Shirvani zusammen, mit dem eigene Stücke für diesen Abend entstanden.<br />
Das Wirrwarr der Sprache in unseren Städten, aber auch deren Vielstimmigkeit<br />
gab das 3. KLANG DER STADT-Projekt im Jahr 2011 in beispielhafter<br />
Weise wider: Über 100 SängerInnen verschiedener <strong>Augsburg</strong>er Chöre trafen<br />
sich im Goldenen Saal, um unter der Leitung des Briten John Tilnury<br />
„Paragraph“ 7 aus „The Great Learning“ von Cornelius Cardew zu interpretieren<br />
– jeder Sänger für sich und individuell, doch entstand aus dieser Vielfalt<br />
ein einmaliger Gesamtklang, der im Moment entstand.<br />
In „DER KLANG DER STADT IV“ 2012 kehren die Musiker erneut zurück zum<br />
TIM – mittlerweile höchst erfolgreiches Museum über Industriekultur - um tiefer<br />
einzutauchen in die Thematik „Textil“, die für <strong>Augsburg</strong> jahrzehntelang so<br />
bestimmend war.<br />
Donnerstag<br />
22. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
TIM - Textilmuseum<br />
Provinostr. 46<br />
Zakedy Music<br />
featuring Ute Legner<br />
„Der Klang der <strong>Stadt</strong> IV:<br />
Spinning Wheel“<br />
V.: Festival der <strong>1000</strong> Töne,<br />
MEHR MUSIK!, tim - Staatliches<br />
Textil- und Industriemuseum,<br />
Provinostr. 46<br />
Karten: Reservierung unter<br />
info@mehrmusik-augsburg.de<br />
& Abendkasse<br />
Eintritt: 15 € er. 10 €<br />
Info:<br />
www.double-you-be.de<br />
20 21
Freitag<br />
23. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Neue <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
Ernst-Reuter-Platz<br />
Devrim Eren &<br />
Haydar Acarsoy<br />
Duo Yarende<br />
„Sprache und Klang der<br />
anatolischen Volkslieder -<br />
Liebe und Leiden einer<br />
Region“<br />
V.: Kresslesmühle in<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Neuen <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
Karten: Kresslesmühle<br />
Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 14 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Devrim Eren & Haydar Acarsoy<br />
Duo Yarende<br />
Sprache und Klang der anatolischen Volkslieder -<br />
Liebe und Leiden einer Region<br />
Der Name Antolien stammt aus dem altgriechischen<br />
Wort Anatole, welches Osten bedeutet, “Der Ort, an<br />
dem die Sonne aufgeht”. Seit Tausenden von Jahren<br />
sind ihre Dichter die Stimme dieser Region. Sie können<br />
Gefühle und Gedanken, Freude und Leid des<br />
Volkes von Geburt bis zum Tod mit Melodien und<br />
Liedern erzählen. Diese anatolischen Volksdichter<br />
wurden ursprünglich Ozan und ab dem 16.<br />
Jahrhundert auch Asık („der Liebende“) genannt. Asık<br />
ist die Bezeichnung für einen Geschichtenerzähler<br />
und Volksliedsänger, der sich auf einer Langhalslaute<br />
(Saz) begleitet. Ihre Lieder und Erzählungen beschreiben<br />
die vielfältigen Kulturen Anatoliens. Durch ihre<br />
Lieder bringen sie als Vertreter der Bevölkerungen<br />
Anatoliens alle sozialen Ereignisse der Gesellschaft<br />
zur Sprache.<br />
Yarende... bedeutet geselliges Beisammensein mit<br />
innigen Freunden. So nennen Devrim Eren und<br />
Haydar Acarsoy ihr Duo, die durch besondere Liebe<br />
zur traditionellen anatolischen Volksmusik zueinander<br />
gefunden haben. Sie wollen die Volksmusik mit ihren<br />
Schöpfern und Ursprungsgebieten als eine Ganzheit<br />
pflegen. Hierbei legt das Duo besonderen Wert auf<br />
die authentische Interpretation der Stücke und<br />
bedient sich dabei den Klängen der türkischen Laute<br />
„Saz“ und der akustischen Gitarre. Zu ihrer<br />
Darbietung gehören alte Volkslieder in türkischer und<br />
kurdischer Sprache, aber auch Eigenkompositionen.<br />
Samstag<br />
24. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Kresslesmühle<br />
Barfüßerstr. 4<br />
Murat Topal<br />
„MULTITOOL - Der<br />
Mann für alle Fälle“<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle,<br />
Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 17 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Murat Topal<br />
„MULTITOOL - Der Mann für alle Fälle“<br />
www.murattopal.de<br />
Als türkisch-deutscher Polizist hat er in Berlin<br />
Verbrecher gejagt. Nebenbei jedoch hat er sein<br />
komisches Talent so weit kultiviert, dass er die<br />
Polizeiuniform über kurz oder lang an den<br />
Nagel hängen musste: Murat Topal.<br />
Mit seinem ersten Solo „Getürkte Fälle“ und<br />
dessen Nachfolger „Tschüssi Copski!“ avancierte<br />
Murat zum gefeierten Live-Performer - nicht<br />
zuletzt, weil er in seinem von allerhand Spezialaufträgen<br />
gespickten Alltag als Gesetzeshüter<br />
auch in gänzlich polizeiuntypischen Disziplinen<br />
wie Bauchtanz zu brillieren vermochte.<br />
In seinem dritten Soloprogramm „MultiTool -<br />
Der Mann für alle Fälle“ berichtet Murat von<br />
den alltäglichen Anforderungen und Überforderungen<br />
des modernen Mannes. Bekanntermaßen<br />
ist der Mann des 3. Jahrtausends<br />
berufstätig, er hält sich fit, kümmert sich um<br />
die Kinder während er gleichzeitig so ganz<br />
nebenbei seine Mails auf dem Smartphone<br />
beantwortet. Topal wäre aber nicht der „Mann<br />
für alle Fälle“, wenn er nicht sogar auf Fragen,<br />
die selbst in Väterselbsthilfegruppen nur hinter<br />
vorgehaltener Hand gestellt werden, Antworten<br />
parat hätte.<br />
„The Sounds Of God“<br />
Eine Nacht der spirituellen Musik<br />
Armenian Voices, Kudsi Erguner, Asif Ali Khan,<br />
Matthew Shipp, Abdelkebir Merchane<br />
Abdelkebir Merchane<br />
“The Sounds Of God – eine Nacht der spirituellen Musik“<br />
vereint namhafte Künstler aus verschiedenen Kulturkreisen,<br />
deren Musik in einem spirituellen oder religiösen Kontext tief<br />
verwurzelt ist. Hinter der Idee von »The Sounds Of God«<br />
steht die in vielen Kulturen und Religionen verbreitete<br />
Überzeugung, dass man in der Nacht Gott am nächsten sein<br />
könne. Daraus leitet sich die gängige Praxis nächtlicher<br />
Rituale mit Musik ab. Die Darbietungen, die in dieser Dichte,<br />
Vielfalt und künstlerischen Qualität sicher einmalig sind,<br />
beginnen am Abend und enden in den frühen<br />
Morgenstunden.<br />
Armenian Voices sind der christlichen Chortradition<br />
Armeniens entsprungen. Vieles an ihrer Musik scheint den<br />
Hörgewohnheiten westlicher Musiktraditionen sehr nahe zu<br />
kommen, manches aber führt darüber hinaus und lässt beispielsweise<br />
die historischen Bezüge zu Byzanz und zur persischen<br />
Musik erahnen.<br />
Kudsi Erguner aus der Türkei ist ein Sufi-Meister der<br />
Neyflöte. Schon in seiner Jugend trat er bei den hypnotischen<br />
und spirituellen Tanzritualen der Mevlevi-Sufis im<br />
Untergrund Istanbuls auf. Inzwischen lebt er in Paris und<br />
führt die musikalische Tradition seiner Vorväter im Rahmen<br />
vielfältiger Projekte weiter.<br />
Asif Ali Khan ist der Meisterschüler und gleichermaßen<br />
anerkannte Nachfolger des legendären Qawwali-Sängers<br />
Nusrat Fateh Ali Khan. Leidenschaftlich führt er sein<br />
Ensemble aus Lahore in Pakistan aus Sängern, Harmonium und<br />
Tabla-Spielern an. Die Dynamik dieser mitreißenden Darbietungen<br />
des Qawwali-Gesangs, einer Art Hingabe zu Gott, reichen von feinsinnig<br />
und meditativ bis hin zu explosiv und ekstatisch.<br />
Matthew Shipp aus den USA steht in der Tradition des Spiritual<br />
Jazz eines John Coltrane oder Cecil Taylor und gehört zur<br />
Speerspitze der Avantgarde. In seinem Klavier Trio verknüpft er<br />
komplex strukturierte Themen mit ausgeklügelten Improvisationen.<br />
Abdelkebir Merchane aus Marokko ist ein Meister des Gimbrispiels<br />
(eine Art Akustikbass) und der Gnawa-Trancemusik, deren<br />
Ursprün-ge in den präzivilisatorischen Kulturen der Subsahara vermutet<br />
werden. Die Zeremonien und Lieder der Gnawas, bei denen<br />
Heilige und Geister in Liedern beschworen werden, dienen der<br />
Heilung.<br />
In den Flügeln des Parktheaters befindet sich in dieser Nacht der<br />
Transitbereich, eine künstlerische Installation aus Flugzeugwrackteilen<br />
und Bildschirmen mit digital-verfremdeten Motiven. An den<br />
»Schaltern« servieren Stewards und Stewardessen kulinarische<br />
Spezialitäten des Orients. Damit entsteht ein besonderes<br />
Kaleidoskop der Wahrnehmung – von der Postmoderne zur teilweise<br />
jahrhundertealten und zeitlosen Musik im Innern der<br />
Konzerthalle.<br />
Idee und Konzeption: Girisha Fernando und Timo Köster<br />
Samstag<br />
24. November 2012<br />
20.00 Uhr bis 5.00 Uhr<br />
Parktheater Göggingen<br />
The Sounds Of God<br />
Eine Nacht der spirituellen<br />
Musik<br />
V.: Büro für Frieden und<br />
Interkultur der <strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong><br />
und gefördert durch<br />
den Kulturfonds Bayern<br />
Info: www.friedensstadt.<br />
augsburg.de<br />
Karten: 30€, er. 20 €<br />
VVK im Parktheater <strong>Augsburg</strong>,<br />
an der Bürgerinformation<br />
am Rathausplatz,<br />
im Space 2b und an der<br />
Abendkasse<br />
22 23
Samstag<br />
24. November 2012<br />
ab 20.00 Uhr<br />
Kneipen in der Altstadt<br />
(siehe Einzelprogramme)<br />
Die wilde Nacht der<br />
Wirtshausmusik<br />
Ein Kneipenfestival der<br />
besonderen Art<br />
V: Altstadtverein <strong>Augsburg</strong><br />
und Beratungsstelle für<br />
Volksmusik des Bezirks<br />
Schwaben in Zusammenarbeit<br />
mit dem Festival der<br />
<strong>1000</strong> Töne<br />
Eintritt frei, aber Spenden<br />
sehr erwünscht!<br />
Lanzinger Trio<br />
Café am Milchberg, Milchberg 12<br />
www.saitentrio.de<br />
Das Lanzinger Trio ist Deutschlands erste Volksmusik-Jazz-<br />
Pop-Boyband. In der klassischen Stubenmusik-Besetzung mit<br />
Hackbrett, Zither und Gitarre interpretieren die drei professionellen<br />
Musiker nicht nur Traditionelles, sondern sie versuchen<br />
mit Elementen aus Jazz und Pop die Instrumente von staubigen<br />
Klischees und Vorurteilen zu lösen. Dabei schöpft das Trio<br />
aus einem Repertoire mit eigenen Kompositionen, die verschiedene<br />
Stile mit abwechslungsreichen Arrangements verbinden.<br />
Hofmarkmusik<br />
Striese, Kirchgasse 1<br />
Die Hofmarkmusik aus dem nordschwäbischen Raum hat sich<br />
der Tanz(boden)musik in bester bairisch-schwäbischer<br />
Tradition verschrieben: Boarischer, Halbwalzer, Zwiefacher,<br />
Polka oder Schottisch. Schnell befindet man sich mit ihnen<br />
aber auch auf einem musikalischen Streifzug durch Europa.<br />
Stücke aus Irland, Schweden, Osteuropa (Klezmer) bis hin<br />
zum griechischen Syrtos erklingen – im typischen „Hofmark-<br />
Sound“.<br />
Unverschämte Wirtshausmusik Göttler und Kraus<br />
Kappeneck, Kappeneck 30<br />
www.goettler-raith.de<br />
Freche Lieder, politische Balladen, Zwiefache und Landler<br />
bringen die beiden ebenso erdig und überzeugend wie rockige<br />
Einlagen und bayrischen Blues.<br />
Konstanze Kraus streichelt und peitscht die Volksharfe, drischt<br />
beherzt auf die Teufelsgeige ein und singt mit ihrer faszinierenden,<br />
immer präsenten Stimme, die mal zart und nachdenklich,<br />
mal unwiderstehlich mitreißend klingt. Otto Göttler,<br />
bewährter Haudegen der Kleinkunst, lässt die Diatonische<br />
jaulen, die E-Ukulele weinen und die Säge singen. Er rappt<br />
mit der Tuba und schmettert so manches freche G’stanzl in<br />
den Saal. Ein vergnüglicher, manchmal tiefgründiger, oft<br />
rebellischer und immer unterhaltsamer Abend wird garantiert:<br />
„Aufg’schbuid wird … und wem’s ned passt, der ko si glei<br />
schleicha!“<br />
Hofmarkmusik<br />
Streicherstammtisch<br />
Göttler & Kraus<br />
Sebastian Daller<br />
Im Wirtshaus von Hugo Kauffmann (1844 - 1915)<br />
Die Schmuttertaler Musikanten & Sebastian Daller<br />
Brechts Bistro, Auf dem Rain 6<br />
www.gstanzl-musik-satire.de<br />
Wirtshausmusikanten im besten Sinne, das sind die Schmuttertaler<br />
Musikanten. Rein in die Wirtschaft, Instrumente ausgepackt<br />
und los geht’s. Ob Polka, Walzer, Zwiefacher, ob Gstanzl oder<br />
Couplet, ob akrobatische Gesangs- und Instrumentaleinlagen…<br />
Bei den „Schmuttertalern“ ist man vor nichts gefeit! Beste<br />
Wirtshausunterhaltung im ursprünglichen Sinn.<br />
Sebastian Daller aus Teugn ist einer der angesagtesten Gstanzlsänger<br />
in Bayern. Er pflegt den berühmten, im Dialekt vorgetragenen<br />
alpenländischen Spottgesang als Artikulationsmöglichkeit für<br />
staubtrockene Kritik. Wer sich aufregt, ist der Spielverderber.<br />
Die Schwäbischen Wirtshausmusikanten<br />
Annapam, Bäckergasse 23<br />
www.schwaebische-wirtshausmusikanten.de<br />
Die vier Musikerinnen und Musiker aus dem Raum <strong>Augsburg</strong> musizieren<br />
mit Klarinetten, Geige, Akkordeon und Bariton. Ihr „Tatort“ ist<br />
das Wirtshaus oder der Tanzboden, wo sie ihr Publikum gerne „à la<br />
carte“ verwöhnen. Weil sie ohne Noten musizieren und stilistisch<br />
sehr vielseitig sind, ist es ihr Markenzeichen, stets spontan auf die<br />
Wünsche ihrer Zuhörer einzugehen. Ihr Repertoire reicht von Musik<br />
aus schwäbischer und bayerischer Überlieferung über Swing- und<br />
Jazzstandards bis hin zu eigenen Kompositionen.<br />
Schwäbischer Streicherstammtisch – musikalische<br />
Wirtshauskultur in <strong>Augsburg</strong><br />
König von Flandern, Karolinenstr. 12<br />
Seit Ende 2010 existiert der Schwäbische Streicherstammtisch, der<br />
seitdem die musikalische Wirtshauskultur in <strong>Augsburg</strong> belebt und<br />
beweist, dass VolXmusik wieder gefragt ist und als coole Alternative<br />
ein Publikum anspricht, das die eigenständige Musiktradition von<br />
Bayerisch-Schwaben in zeitgemäßer Form wiederentdeckt. Fernab<br />
von volksdümmelnder Schlagerhitparade trifft sich hier die junge<br />
Volksmusikszene von <strong>Augsburg</strong>, um zum eigenen Genuss und zur<br />
Freude der Gäste mitten im Wirtshaus aufzuspielen.<br />
Zum Festival der <strong>1000</strong> Töne veranstaltet der Schwäbische Streicherstammtisch<br />
einen offenen Musikantenstammtisch (eine Jam Session<br />
für traditionelle Musik) zu dem alle eingeladen sind – hauptsächlich<br />
Streichinstrumente (Geige, Bratsche, Kontrabass, da meistens in<br />
Kreuztonarten gespielt wird) aber auch andere Instrumentalisten/<br />
innen, die sich in diesen Tonarten sicher fühlen, sind herzlich willkommen!<br />
Die wilde Nacht der<br />
Wirtshausmusik<br />
Ein Kneipenfestival der<br />
besonderen Art<br />
Sechs Wirte aus der<br />
<strong>Augsburg</strong>er Altstadt öffnen<br />
an einem Abend ihre Tore für<br />
ungeschminkte bayerische<br />
Wirtshausmusik.<br />
Erleben Sie Wirtshauskultur<br />
im ureigensten Sinne:<br />
Ungekünstelte Musikanten<br />
– spontan, interaktiv, ohne<br />
Noten und doppeltem Boden<br />
– treffen auf Gstanzlsänger –<br />
gnadenlos, mit frechem,<br />
bissigem Humor.<br />
Bert Brecht wäre begeistert<br />
gewesen!<br />
24 25<br />
Lanzinger Trio<br />
ALTSTADT<br />
AUGSBURG
Sonntag<br />
25. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Kongress am Park<br />
Gögginger Straße 10<br />
Konzert aus der<br />
Reihe<br />
„Zukunft(s)Musik“<br />
„Tod und das Mädchen“<br />
von Franz Schubert<br />
„BLACK ANGELS“<br />
von George Crumb<br />
V.: Zukunft(s)musik in<br />
Zusammenarbeit mit<br />
MEHR MUSIK! und dem<br />
Kulturhaus Kresslesmühle/<br />
Festival der <strong>1000</strong> Töne.<br />
Eintritt: 15 € / 10 €<br />
Karten: Theatergemeinde<br />
<strong>Augsburg</strong><br />
Info:<br />
www.zukunft-musik.de<br />
Konzert aus der Reihe „Zukunft(s)Musik“<br />
„Tod und das Mädchen“ von Franz Schubert<br />
„BLACK ANGELS“ von George Crumb<br />
Die Auseinandersetzung mit dem Tod führt von den<br />
Anfängen menschlicher Kultur bis in unsere postmoderne<br />
Welt. Religiosität und Spiritualität, traditionelle<br />
Vorstellungen und zeitgenössische Visionen vom<br />
„Jenseits“ - auch scheinbar disparate Pole des künstlerischen<br />
Umganges mit der existentiellen Frage spiegeln<br />
auf der ganzen Welt das menschliche Dasein.<br />
in tempo belli - George Crumb (*1929) widmete sein<br />
Streichquartett „Black Angels“ dem Gedenken an den<br />
Vietnam-Krieg, unter dessen Eindruck es 1970 fertig<br />
gestellt wurde. Das Ensemble spielt das Werk zum<br />
Totensonntag zusammen mit Franz Schuberts Quartett<br />
„Tod und das Mädchen“ - mit „Black Angels“ beziehungsreich<br />
verknüpft.<br />
Black Angels, gefallene Engel, himmlische- und teuflische<br />
Sphären werden in diesem Stück musikalisch dargestellt<br />
- Teufelsgeigen, teuflische Intervalle und das<br />
dies-irae Thema, als Bestandteil der Totenmesse. Auf<br />
der anderen Seite erklingt himmlische Sphärenmusik -<br />
Glasharfe und Cello verkörpern die himmlische Stimme<br />
Gottes. Die Spieler des elektrisch verstärkten Streichquartettes<br />
werden zusätzlich mit Sprechstimmen,<br />
Tamtams und Glasharfe gefordert. Zwei mystisch -<br />
traumatisch - traumhafte Stücke großer Musikgeschichte,<br />
eine Seelenwanderung durch alle Instanzen!<br />
Christian Döring, Viola, Johannes Gutfleisch,Violoncello<br />
Dace Salmina, Violine, Agnes Malich, Violine<br />
Montag<br />
26. November 2012<br />
19.30 Uhr<br />
Mesopotamien Verein<br />
Mendelssohnstr. 21<br />
Was ist eigentlich<br />
Salafismus?<br />
Vortrag: Dr. Jörn Thielmann<br />
V.: Kresslesmühle,<br />
Interkulturelle Akademie<br />
Karten an der Abendkasse<br />
Eintritt: 5 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
„Was ist eigentlich Salafismus?“<br />
Vortrag von Dr. Jörn Thielmann<br />
Erlanger Zentrum für Islam u. Recht in Europa EZIRE,<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
www.ezire.uni-erlangen.de<br />
Im Frühjahr 2012 rückte plötzlich der Salafismus<br />
in den Blick der deutschen Öffentlichkeit,<br />
als in vielen Städten kostenlose Koranausgaben<br />
verteilt wurden.<br />
Diskutiert wird seitdem nicht nur die<br />
Zulässigkeit dieser Aktion. Es steht auch ein<br />
Verbot dieser Gruppen im Raum, auch die<br />
Kürzung von Sozialleistungen für „Salafis“ oder<br />
„Salafisten“ wird vorgeschlagen. Doch wer sind<br />
diese Gruppierungen, wo kommen sie her, was<br />
machen sie und was ist ihre Sicht des Islams?<br />
In der internationalen Forschung hat sich mittlerweile<br />
ein Deutungskonsens gebildet, der<br />
aber mit Blick auf die Vielschichtigkeit der<br />
Strömungen, die mit „Salafismus“ etikettiert<br />
werden, oft nicht trägt. Der Vortrag skizziert<br />
diese Strömungen in Deutschland und diskutiert<br />
kritisch die Forschung.<br />
Jörn Thielmann ist Islamwissenschaftler und<br />
Geschäftsführer des Erlanger Zentrums für Islam<br />
und Recht in Europa EZIRE, Friedrich-Alexander-<br />
Universität Erlangen-Nürnberg. Seit langem<br />
arbeitet er zu Islam in Deutschland und Europa<br />
in einer transnationalen Perspektive. 2008 hat er<br />
mit Ala Al-Hamarneh „Islam and Muslims in<br />
Germany“ (Leiden, Boston: Brill) herausgegeben.<br />
„Spiegelwelten im Sinfoniekonzert“<br />
<strong>Augsburg</strong>er Philharmoniker<br />
Kurt Weill trifft auf Richard Strauss<br />
und ein Konzert von Wolf Kerschek<br />
Wie viel Politik steckt in Musik, wie viel Komponisten-<br />
Leben schwingt mit, wenn ein Musikstück Musiker und<br />
Zuhörer zusammenführt? Gerade in diesem Jahr eine<br />
aktuelle Frage, als im Frühsommer das geplante erste<br />
vollständige Richard Wagner gewidmete Konzert in Israel<br />
an Widerständen aus der Bevölkerung scheiterte.<br />
Kurt Weill war sicherlich ein eminent politischer Mensch<br />
- sowohl aus Überzeugung, als auch aufgrund der<br />
Tatsache, dass er als Deutscher jüdischer Herkunft im so<br />
genannten Dritten Reich Verfolgung fürchten musste und<br />
in die USA emigrierte. Sicherlich auch sind die Werke,<br />
die aus der Zusammenarbeit mit Bert Brecht erwuchsen,<br />
politisch oder politisch wirksam zu nennen. Sind aber in<br />
einem Werk wie seiner 2. Sinfonie von 1934 andere als<br />
musikalische Verbindungen zu spüren? Ist der zweite<br />
Satz als Trauermarsch zu deuten? Erahnt man im grimmig-heiteren<br />
dritten Satz Kampf- und Arbeiterlieder?<br />
Weill selbst scheint das Stück als eine Art kompositorischer<br />
Selbstvergewisserung angesehen zu haben: Nach<br />
der Zusammenarbeit mit Brecht, fertiggestellt im Exil -<br />
also doch politische Konnotationen?<br />
Wenn man nun im Spiegel von Weills Leben und Werk<br />
dasjenige von Richard Strauss betrachtet: wie hören wir<br />
die traumverlorenen, selbstvergessenen Flöten-<br />
Kantilenen der berühmten Dichtung Tod und Verklärung<br />
(ca. 1890)? Wie nehmen wir den schicksalhaften<br />
Blechbläserdonner, welcher der Verklärung vorausgeht,<br />
wahr, wenn wir wissen, wie problematisch Strauss‘ Verhältnis<br />
zu Politik und Macht war:<br />
Haus- und Hofkomponist der braunen Machthaber, scheinbar<br />
Unpolitischer, sich anpassender - der „letzte Romantiker“? Ist<br />
es nötig, dass wir diese Hintergründe kennen?<br />
Fragen, die vermutlich nicht allgemein beantwortet werden<br />
können. Sachverhalte, die immer wieder herausgearbeitet werden<br />
sollten. Kunstwerke, die dadurch, dass wir sie einer neuen<br />
Umgebung aussetzen, ihnen einen anderen Spiegel vorhalten,<br />
vielleicht für uns neue Bedeutung erlangen.<br />
Das dritte Stück des zweiten Sinfoniekonzerts ist eine<br />
Uraufführung: eines Doppelkonzerts für Trompete, Schlagzeug<br />
und Orchester von Wolf Kerschek. Wolf Kerschek begreift sich<br />
im weitesten Sinne als „Weltmusiker“ der fortwährend versucht,<br />
möglichst viel über Musik verschiedener Kulturen zu<br />
erfahren und diese in seine musikalische Arbeit mit einfließen<br />
zu lassen. An der Trompete Matthias Höfs von German Brass,<br />
am Schlagzeug der legendäre Trilok Gurtu. Er zählt seit 20<br />
Jahren zur absoluten Weltspitze und hat mit Musikern wie<br />
Yo-Yo Ma, den Schwestern Labèque, Gary Moore, Angelique<br />
Kidjo und vielen anderen zusammen gearbeitet. Am 29.<br />
November gibt er ebenfalls im Rahmen des Festivals der <strong>1000</strong><br />
Töne, außerdem ein Recital im Abraxas.<br />
Solisten: Trilok Gurtu, Matthias Höfs<br />
Dirigent Peter Kuhn<br />
Montag<br />
26. November 2012<br />
Dienstag<br />
27. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Kongress am Park<br />
Gögginger Straße 10<br />
<strong>Augsburg</strong>er<br />
Philharmoniker<br />
„Spiegelwelten im<br />
Sinfoniekonzert“<br />
Kurt Weill trifft auf Richard<br />
Strauss und ein Konzert<br />
von Wolf Kerschek<br />
V.: Theater <strong>Augsburg</strong><br />
Karten: VVK Theater <strong>Augsburg</strong><br />
und Abendkasse<br />
Info:<br />
Telefon 0821 324-4900,<br />
www.theater-augsburg.de<br />
26 27
Donnerstag<br />
29. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
abraxas<br />
Sommestraße 30<br />
Trilok Gurtu<br />
„The Art of<br />
Percussion”<br />
V.: Theater <strong>Augsburg</strong> im<br />
Rahmen des Festivals der<br />
<strong>1000</strong> Töne<br />
Karten: VVK Theater<br />
<strong>Augsburg</strong> und Abendkasse<br />
Telefon: 0821 324-4900,<br />
Info:<br />
www.theater-augsburg.de<br />
„The Art of Percussion”<br />
Trilok Gurtu<br />
Trilok Gurtu (* 30. Oktober 1951 in Bombay) ist ein<br />
indischer Perkussionist und Sänger, der vor allem als<br />
Vermittler zwischen indischen und westlichen Musik-<br />
Traditionen berühmt geworden ist. Während man ihn<br />
Mitte der 1980er-Jahre als zugehörig zur Welt des Jazz<br />
gesehen hat, gilt er seit Mitte der Neunziger als Vertreter<br />
der Weltmusik. Im neuen Jahrhundert sucht er mehr als<br />
zuvor die Zusammenarbeit mit Musikern aus seiner<br />
alten Heimat, bleibt dabei aber seiner Wahlheimat<br />
Hamburg treu. Trilok Gurtu hat in den Jahren 1994 bis<br />
1996 und 1999 bis 2002 jeweils den Kritiker-Preis der<br />
Zeitschrift Down Beat als bester Perkussionist des Jahres<br />
gewonnen. 1999 wurde er von den Lesern des Drum<br />
Magazine zum besten Perkussionisten des Jahres<br />
gewählt.<br />
Man kann sagen, dass Gurtu sich im Jahr 1996 dem<br />
Weltmusik-Zirkel zugewendet hat. Auf seinen Alben<br />
sind ab jetzt nicht vorwiegend Größen aus Jazz und<br />
Rock vertreten, sondern immer mehr auch Künstlerpersönlichkeiten,<br />
die nicht dem westlichen Kulturkreis<br />
angehören. Es gab Aufsehen erregende Musik-<br />
Ereignisse, an denen Gurtu beteiligt war. So musizierte<br />
er im Londoner Hyde Park zum 50. Thronjubiläum von<br />
Queen Elizabeth II. sowie bei einem Konzert in Bombay<br />
zum 70. Jubiläum des BBC World Service mit Youssou<br />
N‘Dour und Baaba Maal. Im Hafen von Kopenhagen<br />
trommelte er mit dem koreanischen Perkussions-<br />
Ensemble Samulnori auf einer schwimmenden Bühne.<br />
Donnerstag<br />
29. November 2012<br />
19.00 Uhr<br />
Jüdisches Kulturmuseum<br />
Halderstraße 6<br />
Geboren im KZ.<br />
Sieben Mütter,<br />
sieben Kinder und<br />
das Wunder von<br />
Kaufering I<br />
Buchpräsentation<br />
V.: Jüdisches Kulturmuseum<br />
zusammen mit dem<br />
Bündnis für Menschenwürde<br />
<strong>Augsburg</strong>-Schwaben e.V.<br />
und der Gesellschaft für<br />
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit<br />
<strong>Augsburg</strong> und<br />
Schwaben e.V.<br />
Karten: Jüdisches Kulturmuseum<br />
<strong>Augsburg</strong>-Schwaben<br />
Eintritt 5 € / 3 €<br />
Info: Telefon 51 36 58,<br />
www.jkmas.de<br />
„Geboren im KZ. Sieben Mütter, sieben<br />
Kinder und das Wunder von Kaufering I“<br />
Buchpräsentation mit den Autoren Eva Gruberová<br />
und Helmut Zeller<br />
Bei der Befreiung des KZ Dachau fanden die<br />
US-Soldaten im April 1945 zu ihrer größten<br />
Überraschung auch sieben jüdische Frauen mit<br />
Babys.<br />
Es war ein Wunder inmitten der Zerstörung und<br />
Gewalt. In ihrem Buch „Geboren im KZ“ erzählen<br />
der SZ-Redakteur Helmut Zeller und die<br />
Filmautorin Eva Gruberová einfühlsam und auf<br />
der Grundlage intensiver historischer<br />
Recherchen die unglaubliche Geschichte von<br />
Eva Fleischmannová und Miriam Rosenthal. Sie<br />
gehörten zu den sieben ungarischen Jüdinnen,<br />
die im Winter 1944/45 im Dachauer KZ-Außenlager<br />
Kaufering I ein Kind zur Welt brachten<br />
und überlebten.<br />
Die Tochter von Eva Fleischmannová, Marika<br />
Nováková, wird bei der Buchvorstellung anwesend<br />
sein und über ihre Lebensgeschichte<br />
berichten.<br />
Im Anschluss ein Gespräch<br />
mit Marika Nováková, einem der sieben<br />
Kinder, die in Kaufering I geboren wurden.<br />
Einführung: Dr. h.c. Max Mannheimer<br />
Andrea Pancur und llya Shneyveys<br />
„Alpen Klezmer“<br />
Bairisch * jiddisch * wuid & koscher<br />
www.andrea-pancur.de<br />
Bairisch geht‘s zu und jiddisch auch. Wild und rau geht‘s zu,<br />
aber auch sanft und beseelt.<br />
Andrea Pancur, München, und Ilya Shneyveys, Riga-Lettland,<br />
treffen aufeinander und spielen Alpenklezmer vom Feinsten.<br />
Sie spielen uralte Lieder, Lieder, die so alt sind, dass weder<br />
der Bajuware noch der Jid weiß, dass der andere die Lieder<br />
auch so gerne singt. Die beiden Musiker haben das Liedgut<br />
entstaubt und gemäß dem Motto „Lang lebe der koschere<br />
Gebirgsjodler“ neues Material in den Rucksack gepackt. Da<br />
nimmt die jiddische Hora den bairischen Landler beherzt an<br />
der Hand und gemeinsam tanzen, kreiseln, wirbeln sie über<br />
die Gipfel bis die Alpen im Klezmerklang erglühen.<br />
Andrea Pancur gilt als „Garantin für tiefschürfende<br />
Programme” (SZ) und „wichtigste Vertreterin der jiddischen<br />
Kultur in Deutschland” (Der Neue Tag). Sie wurde zweimal<br />
für die RUTH in der Kategorie „Global Roots” und für den<br />
Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Sie betreibt<br />
musikalische Grenzüberschreitung mit dem „modern klezmer<br />
quartet”, tourt als Gast mit dem Trio „A Tickle in the Heart”,<br />
widmet sich ihrem Soloprogramm „ANDREA PANCURs<br />
FEDERMENTSH” der jiddischen Musik nach 1945 und ist die<br />
Initiatorin und Juryvorsitzende des „Mosche – Beregowski<br />
Nachwuchspreises”. Ihre CD „Federmentsh – Lider fun<br />
Yidishland” zählte der Yiddish Forverts in New York zu den<br />
wichtigsten Veröffentlichungen 2010.<br />
llya Shneyveys, Riga, Litauen, der Multiinstrumentalist ist<br />
auf den Instrumenten, die er spielt (darunter Akkordeon,<br />
Piano, Gitarre, Percussion und Flöten), in einer Vielzahl von<br />
Stilistiken bewandert, seine musikalische Bandbreite reicht<br />
von Pop bis hin zur Freien Improvisation. Seit 2003 beschäftigt<br />
er sich mit jiddischer Musik, unterrichte, konzertierte und<br />
lehrte auf internationalen Klezmer Workshops und Festivals<br />
in Litauen, Russland, Deutschland, Großbritannien und<br />
Kanada. Er ist Gründungsmitglied der in Riga beheimateten<br />
Gruppe Forshpil und Mitglied des internationalen Queen<br />
Esther Klezmer Trios.<br />
Special Guest: Anja Günther, Klarinette<br />
Freitag<br />
30. November 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Neue <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
Ernst-Reuter-Platz<br />
Alpen Klezmer<br />
Andrea Pancur und<br />
llya Shneyveys<br />
Special Guest:<br />
Anja Günther, Klarinette<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle<br />
allgemeine Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 16 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
28 29
Samstag<br />
1. Dezember 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Kresslesmühle<br />
Barfüßerstr. 4<br />
Microband<br />
Italiensches Musikkabarett<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle<br />
allgemeine Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 18 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Unterstützt von der<br />
Società Dante Alighieri<br />
Microband<br />
Italiensches Musikkabarett<br />
Microband zählt mit den beiden außergewöhnlichen Musikclowns<br />
Luca Domenicali und Danilo Maggio zu den international<br />
renommiertesten Ensembles der Musikcomedy aus<br />
Italien. Bekannt sind die beiden Stars des extrem originellen<br />
Musik-kabaretts und höchster Virtuosität auch durch ihre<br />
Auftritte bei LA PIAZZA. Verrückt und total faszinierend ist<br />
die komödiantische Verquickung von Stilen der Musikgeschichte<br />
der Highlights aus Klassik, Jazz, Rock und Pop.<br />
Mit höchst überraschenden musikalischen Neuinterpretationen<br />
und mit zerlegbaren Geigen, Gitarren und Flöten, die<br />
sich fortwährend verwandeln und mit anderen verrückten<br />
selbst entwickelten Fantasieinstrumenten, garantieren die<br />
Beiden einen irrwitzigen Abend. In rasantem Tempo dekonstruieren<br />
die beiden musikalischen Zauberer zum Vergnügen<br />
der Zuschauer die Großwerke der Musik und ebenso ihre<br />
Instrumente um sie dann neu zusammenzusetzen.<br />
Mit unglaublicher Kreativität und spektakulärer Kunstfertigkeit<br />
wird hier musikalische Tradition auf intelligente Weise<br />
seziert und vollkommen Überraschendes geschaffen.<br />
Schöner kann der komödiantische und intelligente Umgang<br />
mit Musik nicht sein. Ein genialer Abend für Musikfreunde<br />
und –kenner mit Humor.<br />
Presse: „Luca Domenicali und Danilo Maggio sind nicht nur<br />
Komödianten erster Klasse, sondern auch virtuose Musiker,<br />
die mit spielerischer Leichtigkeit und witziger Improvisation<br />
auf den verschiedensten, auch ungewöhnlich modifizierten<br />
Instrumenten, als Sympathieträger clownesker Italianita<br />
jedes Publikum begeistern.“<br />
Sonntag<br />
2. Dezember 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Kresslesmühle<br />
Barfüßerstraße 4<br />
Ali Sanli HIZAL<br />
Moderne türkische Lyrik<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle<br />
allgemeine Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 15 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
„Moderne türkische Lyrik“<br />
Ali Sanli HIZAL<br />
Ein musikalischer Poesieabend mit Texten von<br />
Nâzim Hikmet, Orhan Veli Kanik, Oktay Rıfat<br />
Horozcu, Ahmet Hamdi Tanpınar u. Bülent Ecevit<br />
Ali Sanlı HIZAL unternimmt mit seinem<br />
Programm einen Streifzug durch die in<br />
Deutschland weitgehend unbekannte<br />
moderne türkische Lyrik des 20. Jahrhunderts.<br />
In den Mittelpunkt stellt er dabei Nâzim<br />
Hikmet, Orhan Veli Kanik, Oktay Rıfat<br />
Horozcu, Ahmet Hamdi Tanpınar und<br />
Bülent Ecevit.<br />
Die zeitlos schönen und ausdrucksstarken<br />
Gedichte über Mensch, Leben und Natur<br />
werden von versonnenen Gitarrenmelodien<br />
untermalt. Einige der Gedichte werden in<br />
Originalsprache vorgetragen, um den<br />
Sprachklang wiederzugeben und gleichzeitig<br />
die gelebte Mehrsprachigkeit in unserer<br />
Gesellschaft zu dokumentieren. Ali Sanlı<br />
HIZAL stammt aus der Türkei und lebt mit<br />
seiner Familie seit über 30 Jahren in<br />
Deutschland. Sein großes Anliegen ist es<br />
Verständnis füreinander zu schaffen.<br />
„Werther trifft auf Madschnun“<br />
Interkulturelles Theater „O-Poesie – Ensemble“<br />
Serkan Erol, Burhan Kacar<br />
Sehnsucht nach der unerreichbaren Geliebten<br />
Eine Szenische Lesung<br />
Bei dieser szenischen interkulturellen Lesung treffen zwei<br />
Großwerke der orientalischen und der westlichen Literatur aufeinander.<br />
Werther wirbt vergebens um die Zuwendung Lottes.<br />
Madschnun wird nicht müde, Lieder für seine Geliebte Leila zu<br />
singen. Was mag der berühmteste Liebhaber der orientalischen<br />
Literatur dem bekanntesten Verliebten des Sturm und Drang<br />
erzählen können? Was hat Goethes Schlüsselroman „Die Leiden<br />
des jungen Werther“ (1774) mit der berühmtesten<br />
Liebesgeschichte aus dem islamischen Kulturkreis „Leila und<br />
Madschnun“ (1188), dem altpersischen Epos des großen<br />
Weltliteraturklassikers Nizami zu tun?<br />
Beide erzählen von einer radikalen, grenzenlosen und zuletzt<br />
tödlichen Liebe. Beide behandeln die Liebe zu einer unerreichbaren<br />
Geliebten. Wer sich im Orient unsterblich verliebt, wird<br />
schnell als Madschnun („wahnsinnig vor Liebe“) bezeichnet.<br />
Auch Werther findet Nachfolger. Im 18. Jahrhundert gab es<br />
geradezu ein „Wertherfieber“, das manche unglücklich Liebende<br />
in den Selbstmord trieb. Serkan Erol und Burhan Kacar lassen<br />
sich von der Dichtung Goethes und Nizamis inspirieren und<br />
schaffen eine Begegnung zwischen Werther und Madschnun.<br />
Serkan Erol, geboren 1985, ist ein deutsch-türkischer Dichter.<br />
Als Sohn von Gastarbeitern führte sein Weg quer durch das<br />
ganze Bildungssystem. Von der Hauptschule zur Realschule und<br />
zurück zum Ausgangspunkt, bis er nach einer Ausbildung als<br />
Sportfachverkäufer auf dem Bayernkolleg sein Abitur nachholte.<br />
Heute ist Serkan Erol Student an der Universität <strong>Augsburg</strong> und<br />
arbeitet als Rezitator und Geschichtenerzähler. Seine zweijährige<br />
Stimmausbildung hat seine Zunge geschult und seine<br />
Wahrnehmung geschärft. Wenn er denkt, dann dichtet er und<br />
wenn er dichtet, dann denkt er.<br />
Burhan Kacar, geboren 1985, kam als Sohn einer Gastarbeiterfamilie<br />
auf die Welt. Nach der Realschule beginnt er eine Ausbildung<br />
zum Fachinformatiker. Neben zahlreichen Auftritten als<br />
Schauspieler der interkulturellen Theatergruppe „Tiyatro Biber“<br />
liest er sich in die Werke der deutschen Klassiker ein. Er besucht<br />
zur Zeit das Bayernkolleg. Er plädiert für die Erhaltung der deutschen<br />
Sprache im Duktus von Goethe, Schiller und Hölderlin.<br />
Dienstag<br />
4. Dezember 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Kresslesmühle<br />
Barfüßerstraße 4<br />
„Werther trifft auf<br />
Madschnun“<br />
Interkulturelles Theater<br />
O-Poesie – Ensemble<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle<br />
allgemeine Vorverkaufstellen<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 15 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
30 31
Mittwoch<br />
5. Dezember 2012<br />
19.00 Uhr<br />
Kresslesmühle<br />
Barfüßerstraße 4<br />
Festakt zur Preisverleihung<br />
„365<br />
ausgewählte Orte<br />
im Land der Ideen<br />
2012“an das Festival<br />
der <strong>1000</strong> Töne<br />
V.: Kresslesmühle<br />
nur mit Einladung<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Festakt zur Preisverleihung „365 ausgewählte<br />
Orte im Land der Ideen 2012“an das Festival<br />
der <strong>1000</strong> Töne<br />
Abschied von Hansi Ruile aus der Kresslesmühle<br />
www.land-der-ideen.de<br />
Das FESTIVAL DER <strong>1000</strong> TÖNE – Friedensstadt<br />
<strong>Augsburg</strong> gehört zu den „365 ausgewählten<br />
Orten 2012“ in Deutschland. Mit einem Festakt<br />
zur Preisverleihung präsentiert die Kresslesmühle<br />
mit einem vielfältigen inter- und transkulturellem<br />
Programm die Idee des FESTIVALS DER <strong>1000</strong><br />
TÖNE. Die Auszeichnung wird gemeinsam von<br />
der Standortinitiative „Deutschland – Land der<br />
Ideen“ und der Deutschen Bank vergeben. Die<br />
Preisträger im Wettbewerb „365 Orte im Land<br />
der Ideen“ gehen kreative Wege, setzen Ideen<br />
erfolgreich um und fördern so Innovationen in<br />
Deutschland. Aus über 2.000 Bewerbungen hat<br />
die Expertenjury aus Wissenschaftlern,<br />
Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern<br />
das FESTIVAL DER <strong>1000</strong> TÖNE – Friedensstadt<br />
<strong>Augsburg</strong> für die Kategorie Kultur ausgewählt.<br />
Mit dem Festakt zur Preisverleihung verabschiedet<br />
sich gleichzeitig Hansi Ruhe nach 36<br />
Jahren der künstlerischen und konzeptionellen<br />
Geschäftsführung der Kresslesmühle in den<br />
Ruhestand.<br />
Donnerstag<br />
6. Dezember 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Kresslesmühle<br />
Barfüßerstraße 4<br />
Alvaro Solar<br />
„Transitvogel“<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle<br />
allg. Vorverkaufstellen und<br />
Abendkasse<br />
Eintritt: 16 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Unterstützt von der<br />
Società Dante Alighieri<br />
Alvaro Solar<br />
„Transitvogel“<br />
www.alvarosolar.de<br />
Der grandiose Alvaro Solar kommt endlich wieder<br />
und zeigt sein geniales neues Bühnensolo, das alle<br />
Comedy-Grenzen sprengt. Dieser einmalige Geschichtenerzähler<br />
mobilisiert die Fantasie, stößt die Imagination<br />
an und zaubert mit der Kraft seiner Sprache<br />
unglaublich eindrucksvolle Bilder auf die Bühne. Der<br />
weltweit auftretende Solar zeigt sich wie immer als<br />
spannender Schauspieler und lustvoller Fabulierer<br />
voller Galgenhumor. Seine Markenzeichen sind sein<br />
voller Körpereinsatz, die musikalische Akrobatik auf<br />
Trommel und Gitarre, seine fulminante Pantomime,<br />
der temporeiche Wechsel in mehrere Rollen gleichzeitig<br />
und seine wunderbaren Geschichten.<br />
Mit Transitvogel erzählt Alvaro Solar eine hochaktuelle<br />
Geschichte von der Suche nach Identität in der<br />
heutigen Welt, eine Geschichte mit einem weinenden<br />
und mindestens zwei lachenden Augen. „Wer bin<br />
ich, woher komme ich, wohin gehe ich?“, das sind<br />
die Fragen, die Alvaro Solar in seinem neuen Stück<br />
„Transitvogel“ sich und dem Publikum stellt. Er begibt<br />
sich auf den Pfad der alten Sioux-Indianer und<br />
erzählt dabei eine Geschichte, die mehr denn je im<br />
Hier und Jetzt verortet ist. Immer mehr Menschen<br />
geht es wie dem Transitvogel. Der Auftritt des bei<br />
vielen internationalen Festivals ausgezeichneten<br />
Künstlers Solar wird ein Höhepunkt der Veranstaltungsreihe<br />
sein. Es gibt wohl kaum einen vielseitigeren<br />
Künstler als ihn - auf keinen Fall versäumen!<br />
Die Liadhaber<br />
„Zugvögel“<br />
www.volksmusik-schwaben.de<br />
Vom Reisen und vom Wandern, von der Natur und<br />
von der Liebe erzählen ihre Lieder, Balladen und<br />
Wirtshauslieder. ‚Liadhaber‘ nennt sich die schwäbische<br />
Gruppe, die musikalische Raritäten wieder<br />
auf die Bühne bringt. Mittendrin: Volksmusikforscherin<br />
Dagmar Held, die auf ihren Reisen alte<br />
Lieder aufgezeichnet hat. Viele der Lieder entstammen<br />
drei Jahrzehnten Feldforschung in Bayerisch-<br />
Schwaben. Auf ihrer Suche nach altem Liedgut hat<br />
Dagmar Held ebenfalls viele der deutschen Sprachinseln<br />
in Südost-europa aufgesucht und zahlreiche<br />
traditionelle Lieder zusammengetragen. Denn dort<br />
wie auch hierzulande verschwindet dieses meist<br />
nur mündlich überlieferte Kulturgut allmählich.<br />
Damit dieses Kulturgut nicht in Vergessenheit<br />
gerät, hat Dagmar Held zusammen mit vier Musi<br />
kanten die Lieder neu arrangiert und diesen so zu<br />
einer neuen ‚Strahlkraft‘ verholfen. Ihre neue CD<br />
heißt ‚Zugvögel‘, „weil so viele Lieder von der<br />
Sehnsucht nach der Ferne, vom Weggehen und<br />
Wiederkommen handeln“, meint Dagmar Held.<br />
Dagmar Held, Gesang<br />
Hansjörg Gehring, Kontrabass<br />
Christoph Lambertz, Gesang, Klarinetten<br />
Böhmischer Bock<br />
Johannes Stift, Harmonika, Geige, Bratsche<br />
André Schubert, Harfe, Smallpipe<br />
Freitag<br />
7. Dezember 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Neue <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
Ernst-Reuter-Platz<br />
Die Liadhaber<br />
„Zugvögel“<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle<br />
allg. Vorverkaufstellen und<br />
Abendkasse<br />
Eintritt: 16 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
„LAVA“<br />
Italienische Musik der Gegenwart<br />
Ein Konzertprogramm, das auf den fruchtbaren<br />
Hängen des mächtigen Vulkan Ätna geboren wurde.<br />
Der Sizilianer Antonio Politano, weltweit ein gefragter<br />
Gast auf bedeutenden Festivals für Neue Musik<br />
ist einer der Protagonisten. Mit ihm musiziert Iris<br />
Lichtinger, die sich als Ausnahmemusikerin frei zwischen<br />
E-und U-Musik, Alter und Neuer Musik,<br />
improvisierter und komponierter Musik bewegt und<br />
dabei viele Grenzen überschreitet. Ebenfalls mit von<br />
der Partie Alessandro Sica, ein junger, hochtalentierter<br />
sizilianischer Cellist und das von Julius Berger<br />
geleitete Ensemble „Cello Passionato“.<br />
Der Abend präsentiert aktuelle italienische Musik<br />
inklusive zweier Uraufführungen - einem neuen<br />
Werk von Francesco La Licata und „Lapides“ von<br />
Nicola Evangelisti, sowie der deutschen<br />
Erstaufführung von Giorgio Nettis „Qui“. Dem<br />
gegenüber stehen die postmodernen Kompositionen<br />
des palermitanischen Cellostars Giovanni Sollima, ein<br />
musikalischer Grenzgänger, der gerne auch ungewöhnliche<br />
Kooperationen wie beispielsweise mit der<br />
Rocksängerin Patti Smith sucht.<br />
Iris Lichtinger, Gesang<br />
Antonio Politano, Paetzold-Flöten<br />
Alessandro Sica, Violoncello<br />
Ensemble „Cello Passionato“<br />
Samstag<br />
8. Dezember 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Glaspalast, H2<br />
Beim Glaspalast 1<br />
„LAVA“<br />
Italienische Musik der<br />
Gegenwart<br />
V.: Mehr Musik! und das<br />
Leopold-Mozart-Zentrum<br />
der Universität <strong>Augsburg</strong><br />
Karten: Reservierung<br />
unter info@mehrmusikaugsburg.de<br />
und Abendkasse<br />
Eintritt: 15 € / 10 €<br />
Info: www.mehrmusikaugsburg.de<br />
Unterstützt von der<br />
Società Dante Alighieri<br />
32 33
Samstag<br />
8. Dezember 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Thing, Vorderer Lech 45<br />
Kofelgschroa<br />
Die ultimative<br />
Wirtshausnacht<br />
dadaistisch-komisch,<br />
minimalistisch, abgedreht,<br />
verträumt!<br />
V.: Altstadtverein <strong>Augsburg</strong><br />
e.V. und Beratungsstelle<br />
für Volksmusik des<br />
Bezirks Schwaben in<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Festival der <strong>1000</strong> Töne<br />
Eintritt: 10 €<br />
Die ultimative Wirtshausnacht<br />
Kofelgschroa<br />
dadaistisch-komisch, minimalistisch, abgedreht,<br />
verträumt! www.kofelgschroa.by<br />
KOFELGSCHROA kommen aus Oberammergau.<br />
Matthias Meichelböck (Tenorhorn), Martin von Mücke<br />
(Helikontuba), Michael von Mücke (Flügelhorn und<br />
Gitarre) und Maxi Pongratz (Akkordeon) gründeten<br />
die Band. „Kofelmusik“ benannten sich nach dem<br />
Hausberg Oberammergaus, eben dem Kofel. Als<br />
dann aber das Geschrei dazu kam, änderte sich auch<br />
ihre Musik. Denn das „Gschroa“ oben auf dem Kofel<br />
ist für die Band auch ein Bild für ihren Heimatbezug,<br />
den sie selbst als schizophren bezeichnen.<br />
Die Kofelgschroa-Musik lässt sich so beschreiben: Der<br />
Dialekt markant, die Instrumente immer noch nah an<br />
einer typischen Volksmusikbesetzung, der ein- bis<br />
dreistimmige Gesang trifft sich oder auch nicht, die<br />
Mollakkorde korrigieren ganz plötzlich das Überschäumende<br />
und Ausufernde in ihren Stücken. Die<br />
Texte werden gesprochen, gerufen, gesungen und<br />
dann gerne auch versetzt, zusammen und öfter. Ob<br />
nun die Wäsche an der Sonne trocknet, der kleine<br />
Bub Ball spielt, oder Oberammergau zum nicht<br />
enden wollenden Mantra wird – das, was gesagt<br />
werden will und muss, umgarnt und fesselt die<br />
Zuhörer und zaubert Bilder in ihren Kopf, die gepaart<br />
mit wunderschönen Melodien zum Sog werden und<br />
einen tagelang begleiten können.<br />
„Wir lieben es, bedingungslos zu spielen, überraschend,<br />
spontan und dabei von den Menschen<br />
belauscht zu werden.“ (O-Ton Kofelgschroa)<br />
Dienstag<br />
11. Dezember 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Barbara Saal<br />
Am Katzenstadl 18a<br />
Django Asül<br />
„Rückspiegel“<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle<br />
allg. Vorverkaufstellen und<br />
Abendkasse<br />
Eintritt: 24 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Django Asül<br />
„Rückspiegel“<br />
www.django-asuel.de<br />
Wer nach vorne fährt, sollte den Blick nach hinten<br />
nicht vergessen. Das lernt man schon in der<br />
ersten Fahrstunde. Was in der räumlichen<br />
Dimension angebracht ist, kann also für die zeitliche<br />
Dimension nicht schlecht sein. Und das Jahr<br />
2012 hat einen eigenen Abend im Rückspiegel<br />
wahrlich verdient.<br />
Hatte diese schwarz-gelbe Regierung überhaupt<br />
einen Führerschein und wenn ja für welches<br />
Land? Waren die Skandale, die Fernsehlandschaften<br />
erschütterten real oder Reality? Wer<br />
kam, wer ging? Und wer war überhaupt da?<br />
Aber so ein Jahr wird nicht nur von der Politik,<br />
Sport, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur<br />
geprägt, sondern auch von wichtigen Themen<br />
wie z.B. was die vier Jahreszeiten sonst noch<br />
alles zu bieten haben.<br />
Django Asül hat sich deshalb vorgenommen: An<br />
ein Jahr, das zum Vergessen ist, muss zumindest<br />
100 Minuten erinnert werden.<br />
„Deutschland ist meine Heimat, aber...<br />
Einheimische mit türkischem<br />
Migrationshintergrund“<br />
Hybride europäisch-muslimische Identitätsmodelle<br />
Coskun Canan, Humboldt-Universität , Berlin<br />
Der Vortrag befasst sich mit Personen türkischer<br />
Herkunft, die hier geboren sind. Statistische Studien<br />
zur Integration von Menschen mit türkischem Hintergrund<br />
gibt es unzählige. In diesen werden ganz allgemein<br />
sozio-strukturelle und sozio-kulturelle Unterschiede<br />
zwischen türkischstämmigen Personen und<br />
„einheimischer“ Bevölkerung offen gelegt und eine<br />
mangelnde Integrationsbereitschaft der Personen mit<br />
türkischem Migrationshintergrund konstatiert. Unter<br />
mangelnder Integrationsbereitschaft wird dabei meist<br />
die fehlende Assimilationsbereitschaft verstanden.<br />
Das Bild der „Integrationsunwilligen“ wird schließlich<br />
von Medienberichten zu Themen wie Ehrenmord,<br />
Zwangsheirat, Gewalt von türkischstämmigen<br />
Jugendlichen, Kopftuchzwang und islamischem<br />
Fundamentalismus überlagert, so dass sich ein negativ<br />
konnotiertes Bild von „den“ Personen mit türkischem<br />
Migrationshintergrund in den Köpfen der<br />
Mehrheitsgesellschaft festsetzt.<br />
Auf diese Weise werden vermeintliche ethnische<br />
Differenzen verstärkt und Re-Ethnisierungen finden<br />
statt, obwohl türkischstämmige Einheimische, aufgrund<br />
ihrer kulturellen Ressourcenausstattung, weder<br />
durch „Türkisch-Sein“ noch durch „Deutsch-Sein“<br />
definiert werden können. Sie sind hybrid. Die Forschungsarbeit<br />
sucht eine Erklärung für die Entstehung<br />
von hybriden Identitäten und beschreibt ihre<br />
Möglichkeiten als neue Identitätsmodelle.<br />
Mittwoch<br />
12. Dezember 2012<br />
19.30 Uhr<br />
Mesopotamien Verein<br />
Mendelssohnstr. 21<br />
Deutschland ist<br />
meine Heimat, aber...<br />
Vortrag von Coskun Canan<br />
V.: Interkulturelle Akademie,<br />
Kresslesmühle<br />
Karten: Abendkasse<br />
Eintritt: 5 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Cartouche<br />
Chansonnacht<br />
www.cartouchechansons.jimdo.com<br />
Zum Repertoire von „Cartouche“ zählen die großen<br />
Namen des französischen Chansons, von<br />
Charles Aznavour bis Zebda. Viele der Melodien<br />
sind weltberühmt, doch man kennt man sie oft<br />
nur in ihrer englischen Fassung. Wer weiß schon,<br />
dass Frank Sinatras „My Way“ von einem<br />
Franzosen komponiert wurde. Ob Sie sich zu<br />
einem romantischen Spaziergang entlang der<br />
Seine entführen lassen oder mit „Nathalie“ über<br />
den Roten Platz schlendern, die „Maladie<br />
d’amour“ zieht sich wie ein roter Faden durch<br />
den Abend.<br />
Aber keine Angst, bevor es zu kuschelig wird,<br />
beschleunigen wir den Rhythmus. Genießen Sie<br />
die ganze Bandbreite des Chansons: Vom poetischen<br />
Lied, über jazzig angehauchte Balladen bis<br />
hin zu den Standards, die jeder kennt. Das französische<br />
Lied ist nicht nur Musik - es ist auch<br />
gelebte Kunst und wir freuen uns, wenn der<br />
Funke zum Publikum überspringt und mitgesungen<br />
wird.<br />
Mittwoch<br />
12. Dezember 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Kresslesmühle<br />
Barfüßerstraße 4<br />
Cartouche<br />
Chansonnacht<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle<br />
allg. Vorverkaufstellen und<br />
Abendkasse<br />
Eintritt: 12 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
34 35
Donnerstag<br />
13. Dezember 2012<br />
20.00 Uhr<br />
Kresslesmühle<br />
Barfüßerstraße 4<br />
Ferruccio Cainero<br />
Krieger des Regenbogens<br />
V.: Kresslesmühle<br />
Karten: Kresslesmühle<br />
allg. Vorverkaufstellen und<br />
Abendkasse<br />
Eintritt: 18 €<br />
Info: Telefon 36215<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Unterstützt von der<br />
Società Dante Alighieri<br />
Ferruccio Cainero<br />
„Krieger des Regenbogens“<br />
www.ferrucciocainero.ch<br />
Das neueste Stück von Ferruccio Cainero „Krieger<br />
des Regenbogens“ ist bewegendes Einmann-<br />
Theater. Anklagend, zum Lachen berührend,<br />
genial gescheit, sensationell witzig. Eine<br />
Legende aus einer vermeintlich fernen Zeit, aus<br />
einer Jugend im Italien der 70er Jahre, irgendwo<br />
zwischen Kirche, Kommunismus und der ersten<br />
Liebe. Ein Stück über politisches Erwachen,<br />
Viagra für die Utopie und ein äußerst unterhaltsames<br />
Plädoyer dafür, Fragen zu stellen.<br />
Ferruccio Cainero erzählt von sich und redet von<br />
uns allen. Er holt sich die lauten Lacher und<br />
besänftigt sie mit einer leichten Melancholie.<br />
„Krieger des Regenbogens“ ist so schön, dass<br />
man die ganze Zeit vor Lachen weinen muss.<br />
Und für diese Lust an den großen Gefühlen<br />
kämpfen sie noch immer, die Krieger des Regenbogens<br />
und der genialste Erzählkünstler seiner<br />
Zeit. Ferruccio Cainero - ein großartiger Kabarettist<br />
und Schauspieler, dem es auf wunderbare,<br />
höchst köstliche Art gelingt, mit viel Tiefgang<br />
und italienischer Leichtigkeit, die Absurditäten<br />
des Alltags aufzuzeigen. Seit über 20 Jahren fasziniert<br />
Ferruccio Cainero sein Publikum in ganz<br />
Europa mit seiner kabarettistischen Erzählkunst,<br />
wobei er sich durch seinen intelligenten Witz<br />
und seinen feinfühligen Sinn für Humor auszeichnet.<br />
Weitere Beiträge und Projekte zum Thema<br />
„Kultur, Migration, Globalisierung“<br />
Forschungsseminar an der Universität <strong>Augsburg</strong><br />
„Erinnerungskultur, Bräuche und Feste in der vielkulturellen Gesellschaft“<br />
Wie in kaum einem anderen Forschungsfeld der Europäischen Ethnologie lassen sich<br />
Kulturkontakt und Kulturaustausch besser untersuchen als in der Migrationsforschung.<br />
Dabei stellen Bräuche und Feste wichtige Indikatoren für kulturelle Wandlungsprozesse<br />
dar, da sie Rückschlüsse auf die jeweilige Identitätsstiftung und kulturelle Selbstverortung<br />
zulassen.<br />
Im Zuge des Bundesprogramms TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN bietet<br />
der Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Volkskunde an der Universität <strong>Augsburg</strong> in<br />
Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V. ein<br />
Forschungsseminar zu diesem Themenkomplex an.<br />
Mit dem Projekt „Brauchst Du`s auch? www.brauchwiki.de! Mit Wissen über Bräuche und<br />
Feste voneinander lernen“ sollen aktiv ausgeübte Bräuche von MigrantInnen in <strong>Augsburg</strong><br />
digital dokumentiert und aufgearbeitet werden. In mehreren Workshops kann so durch<br />
eine gezielte Förderung von interkultureller und medialer Bildung ein Verständnis für<br />
Heimat und Identität geweckt, und eine Auseinandersetzung mit der Erinnerungskultur<br />
angeregt werden.<br />
Hierfür werden noch WorkshopteilnehmerInnen gesucht, die eigene<br />
Brauchbeschreibungen liefern möchten und in Zusammenarbeit mit Studenten<br />
und Dozenten der Universität <strong>Augsburg</strong> dazu Brauchartikel erstellen. Bei Fragen und<br />
Anmeldungen melden Sie sich bitte bei: michael.achatz@phil.uni-augsburg.de<br />
Auszug aus dem Grundsatzprogramm der Kulturpolitischen Gesellschaft<br />
Interkulturelle Öffnung<br />
Die kulturelle Vielfalt der Einwanderungsgesellschaft ist eine der größten gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen und eine kostbare Ressource der Zukunft. In absehbarer Zeit<br />
werden die MigrantInnen und ihre Nachkommen in den westdeutschen Großstädten die<br />
Mehrheit der Bevölkerung bilden.<br />
Im deutschen Kulturbetrieb, vor allem im Kulturpublikum, spiegelt sich diese interkulturelle<br />
Realität bislang jedoch nicht angemessen wider. Interkulturelle Kulturarbeit ist eine<br />
dauerhafte Aufgabe für die Gesellschaft und ihre kulturellen Institutionen. Das Recht auf<br />
kulturelle Teilhabe verpflichtet dazu, kulturelle Diversität und Integration gleichermaßen<br />
zu fördern. MigrantInnen sind als Rezipienten, aber auch als Produzenten<br />
und Akteure in der Kulturarbeit und der Kulturpolitik stärker zu beteiligen.<br />
Der Begriff des Kulturerbes und dessen Vermittlung sind vor dem Hintergrund der<br />
Migrationsrealität zu überdenken und neu zu interpretieren. In kulturpolitischen<br />
Verbänden sowie in den Gremien und Kommissionen der Programm- und Förderstrukturen<br />
des öffentlichen Kunst und Kulturbetriebs müssen MigrantInnen aktiv in die<br />
Verantwortung einbezogen werden. Es ist Aufgabe einer demokratischen und zukunftsorientierten<br />
Kulturpolitik, die mit der Zuwanderung verbundenen kulturellen Chancen und<br />
Potenziale aktiv aufzugreifen – auch in Kommunen, in denen vergleichsweise wenige<br />
MigrantInnen leben. Kunst und Kultur können in besonderer Weise zu<br />
Verständigungsprozessen und zu einer Kultur der Offenheit beitragen und den interkulturellen<br />
Wandel der Gesellschaft produktiv begleiten.“<br />
Auszug aus dem Programm 4. Bundesfachkongress Interkultur<br />
DIVERCITY<br />
Realitäten – Konzepte – Visionen<br />
Hamburg 24.10.- 26.10.2012<br />
4. Bundesfachkongress Interkultur<br />
„Kulturelle Vielfalt ist bei uns Realität und Alltag. Migration, Globalisierung und die hieraus<br />
resultierenden unterschiedlichen kulturellen und religiösen Werte, Lebenswelten und -entwürfe<br />
bedeuten für unsere Gesellschaft enorme Potenziale und Chancen. Die praktische<br />
Gestaltung dieser Diversität erfordert jedoch ausdifferenzierte Konzepte und Maßnahmen.<br />
Gefragt ist ein Paradigmenwechsel: Statt einer vorwiegend an Defiziten orientierten<br />
Integrationspolitik ist heute ein vielschichtiges Diversitäts-Management erforderlich.<br />
Benötigt wird eine Politik, die in der Lage ist, auf die unterschiedlichen Herausforderungen<br />
unserer kulturell vielfältigen Gesellschaft angemessen zu reagieren. Eine Politik,<br />
die Strukturen und Räume schafft, innerhalb derer sich Diversität weiter entfalten und<br />
entwickeln kann.<br />
Dies setzt eine gezielte Förderung von bislang wenig wahrgenommenen Potenzialen<br />
voraus ebenso wie das intensive Bemühen um die Herstellung von Chancengleichheit<br />
für alle und die offensive Bekämpfung von Diskriminierung, Rassismus und Nationalismus.<br />
Wir wollen einen Bewusstseinswandel fördern, der vom trennenden und ausgrenzenden<br />
„Ihr“ und „Wir“ ablässt und zu einem neuen „WIR“ führt. Statt Konflikte zu<br />
kulturalisieren, müssen die wirklichen Ursachen erkannt und entsprechende Lösungen<br />
gefunden werden.<br />
Der vierte Bundesfachkongress Interkultur möchte auf lokaler und globaler Ebene praktische<br />
Konzepte und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit kultureller Vielfalt<br />
entwickeln und konkrete Visionen entwerfen. Dabei stellt die UNESCO-Konvention zur<br />
Vielfalt kultureller Ausdrucksformen - wie bei den vorausgegangenen Kongressen - eine<br />
zentrale Leitlinie dar.<br />
In verschiedenen Fachforen wird der Bedeutung von Migrantenorganisationen im<br />
Spannungsfeld von gesellschaftlichem Engagement und Selbstethnisierung ebenso<br />
nachgegangen wie der Bedeutung von Gender sowie der Konstruktion und dem<br />
Wandel von Identität(en) in einer globalisierten Welt. Auch der Beitrag, den <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
und Städtebau für ein zeitgemäßes Diversitäts-Management leisten, wird<br />
Thema des Kongresses sein. Untersucht wird, welche Beiträge Medien und Wissenschaft<br />
zu den jeweiligen Fragestellungen leisten können.<br />
Eine ernst gemeinte Politik der interkulturellen Öffnung als Teil einer umfassenden<br />
Vielfalts-Orientierung ist eine permanente Herausforderung für alle gesellschaftlichen<br />
Handlungsfelder - und natürlich auch für eine zeitgemäße Kulturpolitik. Kunst und<br />
Kultur nehmen in der Gestaltung einen hohen Stellenwert ein und stehen in allen<br />
Fachforen des Bundesfachkongresses im Mittelpunkt.“<br />
Perspektiven zum Thema interkulturelle Öffnung im Kulturbereich<br />
Eine Projektidee „Haus der Erinnerung“<br />
Heimat, Erinnerungskultur & Migrationsgeschichte als Quelle der Identifikation mit<br />
der vielkulturellen <strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong><br />
Die vielkulturelle Wirklichkeit in <strong>Augsburg</strong> entdecken, wertschätzen und aufzeichnen. Ein<br />
Projekt, das Miteinander in der vielkulturellen und multireligiösen Friedensstadt zu stärken.<br />
Über 40% der <strong>Augsburg</strong>er haben einen Migrationshintergrund. Bei den Kindern und<br />
Jugendlichen liegt dieser Anteil wesentlich höher. Wie gelingt es das friedliche Zusammenleben<br />
der Menschen unter diesen neuen Bedingungen in der <strong>Stadt</strong> zu sichern und den<br />
Gemeinsinn in der Vielfalt zu stärken. Wie kann unter diesen Bedingungen die Identität<br />
aller mit dieser gewandelten „Heimat“ entstehen?<br />
„Haus der Erinnerung“<br />
Sammeln & Forschen & Dokumentieren &Teilhaben<br />
Ein Projekt zur Pflege der Erinnerungskultur und der Migrationgeschichte in der <strong>Augsburg</strong><br />
Interkulturelle Kulturarbeit, die Diskussion um die Verortung von Erinnerungskulturen und<br />
historisches Lernen in Einwanderungsgesellschaften bekommen unter der Voraussetzung<br />
einer durch Migration und Globalisierung bedingten kulturellen, religiösen und lebensweltlichen<br />
Pluralisierung neue Herausforderungen. Dies insbesondere in der Friedensstadt<br />
<strong>Augsburg</strong> mit ihrer spezifischen Geschichte und ihren besonderen Zuwanderungswirklichkeiten.<br />
Die so genannte „Super-Diversity“ kennzeichnet die Wirklichkeit höchster gesellschaftlicher<br />
Heterogenisierung insbesondere auch in <strong>Augsburg</strong>, aus der angemessene<br />
Orientierungsstrategien und Identifikationsmodelle in der neuen Vielfalt für die Bürger entwickelt<br />
und angeboten werden müssen.<br />
Mit der Neuausrichtung des <strong>Augsburg</strong>er Friedensfestes, den Projekten des Projektbüros für<br />
Frieden und Interkultur (z. B. Merhaba <strong>Augsburg</strong>), mit dem Programm des Festivals der<br />
<strong>1000</strong> Töne, mit den Diskussionen um die Halle 116 als Ort der Erinnerungskultur und<br />
anderen wichtigen Initiativen hat sich <strong>Augsburg</strong> in den letzten Jahren sehr verdienstvoll in<br />
diesem Bereich einer multiperspektifischen Ausrichtung der eigenen Geschichte engagiert.<br />
Die Auseinandersetzung mit der Migrationsgeschichte <strong>Augsburg</strong>s unter Einbindung der<br />
Migranten und die Dokumentation der Erinnerungen der „neuen“ <strong>Augsburg</strong>er wurde dabei<br />
eher marginal bearbeitet. Die Frage wie <strong>Augsburg</strong> eine Heimat für seine Neubürger und<br />
ein Ort ihrer Identifikation werden kann, sollte in Zukunft im Sinne des Miteinanders aller<br />
<strong>Augsburg</strong>er auch bei den Kultureinrichtungen der Heimatvermittlung und der Erinnerungskultur<br />
stärker verankert werden. (Die Diskussion um Orte der Erinnerungskultur für die Zeit<br />
vor der Arbeitseinwanderung kann dabei keineswegs ausgeblendet werden)<br />
Wie können die Migrationsgeschichte(n) und Erinnerungskultur in der vielkulturellen Gesellschaft<br />
pädagogisch entsprechend für die Bürger vermittelt werden? Wie entsteht Identität<br />
mit dem Gemeinwesen in der nicht mehr revidierbaren Vielkulturalität? Wie müssen sich<br />
Heimat- und <strong>Stadt</strong>museen öffnen um diesen neuen Herausforderungen gerecht zu werden?<br />
Zunächst sollte man sehr schnell und systematisch in Kooperation mit Migranten<br />
Zeitzeugengespräche aufzeichnen und mit der Sammlung von Dokumenten und Artefakten<br />
aus Zuwanderungskontexten beginnen. Der Aufbau von den dafür notwendigen Strukturen<br />
sollte unverzüglich beginnen. Begrüßenswert wäre die Gründung einer Projektgruppe zur<br />
Pflege der Erinnerungskultur und der Migrationgeschichte in der Friedensstadt <strong>Augsburg</strong>.<br />
Dieser Prozess sollte von den entsprechenden Fakultäten der Universität <strong>Augsburg</strong> und den<br />
Museumseinrichtungen der <strong>Stadt</strong> betreut und begleitet werden. Hansi Ruile<br />
36 37
Programm Kültürtage 2012 – „Die Anderen“<br />
Vom 27.10. bis 23.11. 2012 finden wieder die Kültürtage in <strong>Augsburg</strong><br />
mit einem vielgestaltigen Kulturprogramm statt.<br />
Durch Lesungen, Konzerte, Kabarett, Pantomimetheater, Märchen, Filmvorführungen,<br />
Poetry-Slam und einer Fotoausstellung wird das diejsährige<br />
Motto „Die Anderen“ auf vielfältige Weise dargestellt. Und zum<br />
Schluss bleibt dann die Frage, wer sind denn eigentlich „Die Anderen“?<br />
Mehr Informationen unter: www.kültürtage-augsburg.de<br />
Opening<br />
Samstag 27. Oktober, 20 Uhr, Café Neruda, Alte Gasse 7, <strong>Augsburg</strong><br />
Eintritt frei!<br />
Buntes Eröffnungsfest mit Livemusik, Tanz und Lesungen.<br />
Der Kültürverein lädt ein: Feiern mit den Künstlern, dem Organisationsteam<br />
und allen Freunden der Kültürtage im Kulturcafé Neruda.<br />
Eine Veranstaltung im Rahmen der Kültürtage 2012<br />
Ein Zauberer auf Weltreise<br />
Montag 29. Oktober, 15.30 Uhr, Neue <strong>Stadt</strong>bücherei, Ernst-Reuter-Platz<br />
Eintritt frei!<br />
Der Zauberer trifft bei seinen Reisen auf einen anatolischen<br />
Geschichtenerzähler, der mit seiner Poesie das Leben des Magiers verändert.<br />
Fikret Yakaboylu und Fabio Esposito entführen mit Musik und Zauberei in eine<br />
andere, magische Welt.<br />
Begrenzte Teilnehmerzahl – bitte anmelden unter (0821) 324-2715.<br />
Daheim in einer anderen Welt<br />
Mittwoch 31. Oktober, 20 Uhr<br />
Grandhotel Cosmopolis, Springergässchen 5<br />
Eintritt frei!<br />
Asyl in Deutschland - Lesung und Musik.<br />
Moses Okile Ebokorait und Moses Kiberu lesen eigene Texte über ihr Leben<br />
und ihre Träume. Die deutsche Übersetzung wird von der Schauspielerin<br />
Judith Bohle vorgetragen. Dazwischen entlockt Moses Kiberu gemeinsam mit<br />
ugandischen Musikern den Trommeln seiner Heimat traditionelle Klänge.<br />
Fotoausstellung „Die Anderen“<br />
Sonntag 4. November, 18 Uhr, Cafe Neruda, Alte Gasse 7<br />
Eintritt frei!<br />
Anders sein - ein Stigma oder Ziel einer nach Individualität strebenden<br />
Gesellschaft? Wer ist anders? Und vor allem: Was ist anders? Fragen, die sich<br />
Nina Hortig stellte und denen sie mit der Kamera auf den Grund ging.<br />
„Selbstverständlich anders“ sind die Menschen, die sie in ihren Aufnahmen<br />
porträtiert.<br />
Vernissage am Sonntag 4. November um 18 Uhr im Café Neruda.<br />
Döner mit Sauerkraut: „Die Anderen“<br />
Dienstag 6. November, 20 Uhr, Kresslesmühle, Barfüßerstr. 4<br />
Eintritt frei!<br />
Comedy und Kabarett<br />
Die <strong>Augsburg</strong>er Multikultitruppe präsentiert ihr neues Stück. In einer etwas<br />
anderen Straßenbahnfahrt durch unsere <strong>Stadt</strong> treffen Migranten,<br />
Datschiburger, Neonazis, Homosexuelle, religiöse Fanatiker, Ausgeflippte,<br />
Durchschnittsbürger aufeinander und integrieren sich mehr oder weniger.<br />
Text und Regie: Fikret Yakaboylu<br />
Ich und die Anderen - Interaktives Reflektionstheater<br />
Montag 12. November, 20 Uhr, Neue <strong>Stadt</strong>bücherei, Ernst-Reuter-Platz<br />
Eintritt frei<br />
Ein Text, ein Erzähler, zwei Theatergruppen und das Publikum mittendrin.<br />
Fabio Esposito liest das Stück „Ich und die Anderen“, und parallel wird es auf<br />
zwei Bühnen von der Theatergruppe Bluespot Productions und von<br />
<strong>Augsburg</strong>er Schauspielern, die sich für dieses Projekt zusammengefunden<br />
haben, pantomimisch interpretiert. Idee und Konzept: Düzgün Polat.<br />
Triple Feature „Die Anderen“<br />
Mittwoch 14. November, 19 Uhr, Kino Liliom, Unterer Graben 1<br />
Drei Kurzfilme aus <strong>Augsburg</strong> zum Thema Flucht und Asyl<br />
Eintritt frei<br />
„Together“<br />
Ein Mann steht am Hauptbahnhof, sein Gepäck sind zwei Plastiktüten, er<br />
spricht eine ältere Frau an. Ein „Roadmovie“ durch <strong>Augsburg</strong> beginnt.<br />
Regie und technische Umsetzung Ufuk Calisici.<br />
Eine Produktion des Kültürvereins <strong>Augsburg</strong>.<br />
„Leben verboten“<br />
Der Film zeigt das Leben von Flüchtlingen in Deutschland – insbesondere in<br />
<strong>Augsburg</strong> und Umgebung – und verdeutlicht dabei, wie schwierig es manchmal<br />
ist elementare Rechte in Deutschland durchzusetzen. Regie Matthias<br />
Fiedler, Schnitt Astrid Nave.<br />
„Heimat“<br />
Auf einer Landstraße prallt die junge Bayerin Johanna mit ihrem Rad mit der<br />
afrikanischen Asylbewerberin Lucille zusammen. Da das Rad kaputt ist, müssen<br />
die beiden den Weg nun gemeinsam fortführen. Regie Pierre-Yves Dalka.<br />
Im Anschluss stehen die Regisseure und Schauspieler dem Publikum für<br />
Fragen zur Verfügung.<br />
Bist du anders? Musik und Literatur in der Mühle<br />
Montag 19. November 20 Uhr, Kresslesmühle, Barfüßerstr. 4<br />
Eintritt frei!<br />
Was ist anders? Wer sind die Anderen? Eine literarische und musikalische<br />
Annäherung mit Künstlern und Interpreten unserer vielkulturellen <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Augsburg</strong>.<br />
Es lesen Barbara Friedrichs, Michael Friedrichs, Alina Yakaboylu und Fikret<br />
Yakaboylu sowie Heidemarie Brosche. Texte von Heinrich Heine, Karl Valentin,<br />
Bert Brecht, Fikret Yakaboylu, Heidemarie Brosche u.a. werden den Abend zu<br />
einem literarischen Genuss machen.<br />
Für die musikalische Umrahmung sorgen Evi Heigl (Geige), Haydar Acarsoy<br />
(Gitarre), Devrim Eren (Saz), Uwe Rachuth (Klarinette), Yasar Dogan<br />
(Persussion), Harald Bender (Kontrabass) und der Kültürchor, die die anderen<br />
Kulturen auf eine einzigartige Weise zusammenbringen.<br />
Poetryslam Die Anderen<br />
Freitag 23. November, 20 Uhr, Cafe Neruda, Alte Gasse 7<br />
Eintritt frei!<br />
Slammaster Horst Thieme führt durch den etwas anderen Poetryslam.<br />
Slampoeten aus <strong>Augsburg</strong> präsentieren ihre Texte zum Motto der Kültürtage<br />
2012. Mit Livemusik ist anschließend „open end“ im Neruda angesagt.<br />
Fotowettbewerb „Die Anderen“<br />
Was macht jemand anders? Wer sind die Anderen?<br />
Zeige uns deine fotografische Interpretation zu „Die Anderen“ und gewinne<br />
ein Menü für zwei Personen im Kulturcafé Neruda.<br />
Poste dein Foto zwischen 1. Oktober und 23. November auf facebook –<br />
http://www.facebook.com/events/409041539153921 – oder sende es an<br />
kueltuerverein.augsburg@gmx.de<br />
Die besten Fotos werden ab dem 23.11. im Café Neruda ausgestellt.<br />
38 39
tradition und postmoderne<br />
festival der<br />
<strong>1000</strong> töne<br />
1. november - 13. dezember<br />
02-03 Grußworte von Dr. Kurt Gribl und Peter Grab<br />
04-07 Einführung von Hansi Ruile und Dr. Kien Nghi Ha<br />
08-09 Klezmernächte in der Synagoge 1/3.11.<br />
10 Más que Tango – Konzert 1.11.<br />
10 Kerim Pamuk – Burka und Bikini 1.11.<br />
11 Metisolea/DASGLÜCK/Segun Ola mit Band/Partisahne 2.11.<br />
12 Deutsch-jüdische Familiengeschichten 4/5/6/8.11.<br />
13 Neo Moslems Vortrag 5.11.<br />
13 Musikantenstammtisch 6.11./4.12.<br />
14 Fei scho – Vom Landler zum Funk 7.11.<br />
14-15 Die Rettung – eine szenische Passion 8.11.<br />
15 Sauglocknläutn – Volksmusik - aber anders! 9.11.<br />
16 Orchester Che – Art-rock, psychedelic, indie 9.11.<br />
16-17 Fachtagung – Die Interkulturelle Öffnung der <strong>Stadt</strong> 14.11.<br />
18 Muttersprache: Liebe – Konzert 16.11.<br />
19 Jüdischer Witz, jiddische Lieder 17.11.<br />
19 Bayerisch-Assyrischer Tanzabend 17.11.<br />
20 Roy de Roy – polka punk gypsy ska 17.11.<br />
20 bayerische kammerphilharmonie 18.11.<br />
21 Der Klang der <strong>Stadt</strong> IV – Konzert 22.11.<br />
22 Duo Yarende – Konzert 23.11.<br />
22 Murat Topal – MULTITOOL 24.11.<br />
Interkulturelle<br />
Akademie <strong>Augsburg</strong><br />
ALTSTADT<br />
AUGSBURG<br />
23 Spirituelle Musik – The Sounds Of God 24.11.<br />
24-25 Die wilde Nacht der Wirtshausmusik 24.11.<br />
26 Zukunft(s)Musik – Konzert 25.11.<br />
26 Was ist eigentlich Salafismus – Vortrag 26.11.<br />
27 <strong>Augsburg</strong>er Philharmoniker 26/27.11.<br />
28 Trilok Gurtu – The Art of Percussion 29.11.<br />
28 Geboren im KZ – Buchpräsentation 29.11.<br />
29 Pancur & Shneyveys Alpenl Klezmer 30.11.<br />
30 Microband – itaienisches Musikkabarett 1.12.<br />
30 Ali Sanli HIZAL – Moderne türkische Lyrik 2.12.<br />
31 Werther trifft auf Madschnun – Theater 4.12.<br />
32 Festakt zur Preisverleihung – 365 Orte 5.12.<br />
32 Alvaro Solar – Transitvogel 6.12.<br />
33 Die Liadhaber – Zugvögel 7.12.<br />
33 LAVA - italienische Musik der Gegenwart 8.12.<br />
34 Kofelgschroa – Die ultimative Wirtshausnacht 8.12.<br />
34 Django Asül – Rückspiegel 11.12.<br />
35 Deutschland ist meine Heimat, aber... 12.12.<br />
35 Cartouche – Chansonnacht 12.12,<br />
36 Ferruccio Cainero – Krieger des Regenbogens 13.12.<br />
36-37 Perspektiven zum thema interkulturelle Öffnung<br />
38-39 Kültürtage – Programm 27.10. - 23.11.<br />
Israelitische<br />
Kultusgemeinde<br />
Schwaben-<strong>Augsburg</strong><br />
Kulturhaus Kresslesmühle gGmbH, Hans Joachim Ruile, Barfüßerstraße 4, 86150 <strong>Augsburg</strong>, Tel: 0821-37170, Fax: 516723, muehle@gmx.biz, www.kresslesmuehle.de