18.07.2013 Aufrufe

1000 - Stadt Augsburg

1000 - Stadt Augsburg

1000 - Stadt Augsburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Liebe <strong>Augsburg</strong>erinnen und <strong>Augsburg</strong>er, liebe Gäste,<br />

tradition und postmoderne<br />

festival der<br />

<strong>1000</strong> töne<br />

Liebe <strong>Augsburg</strong>erinnen und <strong>Augsburg</strong>er, liebe Gäste,<br />

Sie kennen sicherlich alle den berühmten Satz des großen<br />

Unsere Gesellschaft unterliegt durch Prozesse der Individualisierung, durch Migration und<br />

Europäers Jean Monnet: „Wenn ich heute den Aufbau<br />

Globalisierung in den vergangenen Jahrzehnten einem tief greifenden Wandel, der trotz mitunter<br />

Europas in Angriff nähme, würde ich mit der Kultur beginnen.“<br />

Er lässt sich auch auf unsere <strong>Stadt</strong>gesellschaft über-<br />

1. november - 13. dezember<br />

artikulierter ideologischer Widerstände nicht mehr revidierbar ist. Der kulturelle, religiöse, ethnische<br />

und lebensweltliche Pluralismus umfasst alle Bereiche der Gesellschaft und stellt somit auch die<br />

tragen. Denn gerade in der Kultur zeigt sich ihre Pluralität.<br />

Und gerade in der Kultur zeigt sich immer wieder die<br />

besondere <strong>Augsburg</strong>er Vielfalt mit der Neuinterpretation<br />

des inhaltlichen Kerns des <strong>Augsburg</strong>er Religionsfriedens<br />

2- 3 Grußworte<br />

4- 7 Einführung<br />

8- 9 Klezmernächte<br />

10 Más que Tango<br />

1/3.11.<br />

1.11.<br />

Kulturarbeit, die Kulturpolitik sowie die Einrichtungen und Strukturen zur Erhaltung des kulturellen<br />

Erbes vor neue Herausforderungen. Diese inhaltlich-programmatischen und strukturellen Herausforderungen<br />

bedürfen eines Perspektivenwechsels in der Kulturpolitik und Kulturarbeit auf kommunaler-,<br />

Landes- und Bundesebene – weg von Abgrenzung durch fehlende Integrationspolitik hin zu<br />

„Parität und Partizipation“.<br />

10 Kerim Pamuk 1.11.<br />

einer Inklusion, einer Kultur der Diversität, die Interesse an der Vielfalt von kulturellen und künstleri-<br />

11 Karmann Konzert 2.11.<br />

schen Ausdrucksformen beinhaltet. Die künstlerisch-ästhetische Auseinandersetzung mit einer von<br />

Dazu gehört vor allem der interkulturelle Dialog, dazu<br />

12 Lebenslinien 4/5/6/8.11.<br />

Diversity geprägten Gesellschaft ist somit keine „Zusatzaufgabe“, die nur mit Sondermitteln zu reali-<br />

gehört die Bereitschaft, auf den anderen zuzugehen, mit-<br />

13 Neo Moslems 5.11.<br />

sieren und an zusätzliche Ressourcen geknüpft ist, sondern zählt zu den künftigen Kernaufgaben<br />

Allen Beteiligten<br />

wünsche ich ein<br />

erfolgreiches<br />

Festival und allen<br />

Besuchern neue und<br />

unvergessliche<br />

Erlebnisse.<br />

Ihr<br />

Dr. Kurt Gribl<br />

Oberbürgermeister<br />

einander zu sprechen, einander verstehen zu wollen und<br />

Achtung vor den Lebens- und kulturellen Ausdrucksformen<br />

der anderen zu haben. Vor allem aber: Sich auf die<br />

beschwerliche Entdeckungsreise zueinander einzulassen.<br />

Die Künstler als Brückenbauer über die kulturellen und<br />

religiösen Gräben sind in der Friedensstadt <strong>Augsburg</strong> willkommen.<br />

Das Festival der <strong>1000</strong> Töne ist seit vielen Jahren<br />

eine überregional vielbeachtete Bühne der kulturellen<br />

Polyphonie in unserer <strong>Stadt</strong>.<br />

Die Fähigkeit der Kunst, multiperspektivisch zu denken,<br />

Zwischentöne hörbar zu machen, den gewohnten<br />

Harmonien neue Akkorde und Rhythmen hinzuzufügen<br />

und damit Neues zu schaffen, ist ein wichtiger Beitrag zur<br />

gesellschaftlichen Erneuerung – gerade in der<br />

Friedensstadt <strong>Augsburg</strong>. Die Beiträge der <strong>Augsburg</strong>er<br />

Künstler aus aller Welt zum Festival der <strong>1000</strong> Töne sind<br />

dafür ein „unüber-hörbares“ Zeichen, für das ich ihnen im<br />

Namen der <strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong> meinen Dank ausspreche.<br />

Die Kraft mit Widersprüchen umzugehen, sie als Chance<br />

zu begreifen und die Hoffnung, Veränderungen im<br />

Bewusstsein der <strong>Augsburg</strong>er <strong>Stadt</strong>gesellschaft zu bewirken,<br />

prägen seit Jahrzehnten die Arbeit von Hans Ruile.<br />

Dem äußerst vielfältigen künstlerischen Schaffen der<br />

Menschen, die ihr Weg aus aller Welt zu uns nach<br />

<strong>Augsburg</strong> geführt hat, eine öffentliche Plattform zu bieten,<br />

nahm in seinem Engagement stets einen zentralen Platz<br />

ein. Ihm, dem Initiator und Motor des Festivals, gilt mein<br />

ganz besonderer Dank. Das Festival der <strong>1000</strong> Töne 2012<br />

ist ein passender Schlussakkord seines verdienstvollen<br />

Wirkens.<br />

13 Musikantenstammtisch 6.11./4.12.<br />

14 Fei scho 7.11.<br />

14-15 Die Rettung 8.11.<br />

15 Sauglocknläutn 9.11.<br />

16 Orchester Che 9.11.<br />

16-17 Fachtagung 14.11.<br />

18 Muttersprache: Liebe 16.11.<br />

19 Jüdischer Witz 17.11.<br />

19 Bayerisch-Assyrischer Tanzabend 17.11.<br />

20 Roy de Roy 17.11.<br />

20 bayerische kammerphilharmonie 18.11.<br />

21 Der Klang der <strong>Stadt</strong> IV 22.11.<br />

22 Duo Yarende 23.11.<br />

22 Murat Topaly 24.11.<br />

23 The Sounds Of God 24.11.<br />

24-25 Die wilde Nacht der Wirtshausmusik 24.11.<br />

26 Zukunft(s)Musik 25.11.<br />

26 Was ist eigentlich Salafismus? 26.11.<br />

27 <strong>Augsburg</strong>er Philharmoniker 26/27.11.<br />

28 The Art of Percussion 29.11.<br />

28 Geboren im KZ 29.11.<br />

29 Alpenl Klezmer 30.11.<br />

30 Microband 1.12.<br />

30 Moderne türkische Lyrik 2.12.<br />

31 Werther trifft auf Madschnun 4.12.<br />

32 Festakt zur Preisverleihung 5.12.<br />

32 Alvaro Solar 6.12.<br />

33 Die Liadhaber 7.12.<br />

33 LAVA - italienische Musik 8.12.<br />

34 Kofelgschroa 8.12.<br />

34 Django Asül 11.12.<br />

35 Deutschland ist meine Heimat, aber... 12.12.<br />

35 Cartouche 12.12.<br />

36 Ferruccio Cainero 13.12.<br />

von Kultureinrichtungen. Mehr denn je müssen öffentliche oder öffentlich finanzierte Kultureinrichtungen<br />

ihren gesellschaftlichen Mehrwert, ihren Public Value, unter Beweis stellen, indem sie ihrem<br />

kulturellen (Bildungs-)Auftrag gegenüber möglichst Vielen aus möglichst verschiedenen Milieus auf<br />

einem hohen künstlerischen und kulturvermittelnden Niveau gerecht werden. Der interkulturellen<br />

Bildungsarbeit kommt dabei ebenso eine entscheidende Rolle zu wie dem zeitgemäßen Audience<br />

Development, das mittels neuer Angebotsstrategien und Vermittlungspraxen darauf abzielt, bestehende<br />

Publika zu halten und gleichzeitig neue Zielgruppen ausfindig zu machen, um sie langfristig<br />

zu binden. Der von Hilmar Hoffmann ins Stammbuch deutscher Kulturpolitik diktierte Schlachtruf<br />

„Kultur für alle“ aus den 1970er und 1980er Jahren, hat grundsätzlich nichts an seiner Bedeutung<br />

und an seiner Relevanz eingebüßt. Diese demokratische Vision forderte die Teilhabe von möglichst<br />

vielen Menschen an Kunst und Kultur. Auch wenn die Gesellschaft komplexer geworden ist und sich<br />

die Situation heute weniger ideologisiert darstellt – die Gewährleistung der gleichberechtigten<br />

Teilhabe unter aktiver Einbindung von Menschen (mit und ohne Migrationshintergrund), die mit<br />

inhaltlichen und thematischen Neujustierungen aufgrund (neuer) migrantischer Zielgruppen verbunden<br />

sind, ist heute ähnlich wie damals eine der zentralen kulturpolitischen Aufgaben.<br />

Mit Blick auf die bundesweiten Entwicklungen erfüllt es mich als Kulturreferent mit Freude und auch<br />

ein wenig mit Stolz, dass Formate wie das Festival der <strong>1000</strong> Töne sich auf hohem künstlerischen<br />

Niveau mit diesen hochaktuellen Themen auseinandersetzen und dass wir gemeinsam mit vielen<br />

Partnern an den Schnittstellen von Kultur, Bildung, Wissenschaft und Sozialem die mitunter schwierigen<br />

Prozesse des Diversity-Managements und der interkulturellen Öffnung gestalten. Dass sich<br />

zunehmend auch die großen kommunalen Kultureinrichtungen unserer <strong>Stadt</strong> auf den Weg machen<br />

und tragfähige Konzepte für die Zukunft entwickeln, unterstütze ich mit Nachdruck.<br />

Das Festival der <strong>1000</strong> Töne und viele andere Veranstaltungen sowie Initiativen der Kresslesmühle<br />

mit ihrem Leiter Hansi Ruile haben nunmehr seit Jahrzehnten diese Entwicklungen in unserer <strong>Stadt</strong><br />

vorangetrieben und begleitet. Für ihr beispielhaftes interkulturelles Engagement wurde die Kresslesmühle<br />

mit dem Preis der Kulturpolitischen Gesellschaft (2006) ausgezeichnet. Seit diesem Jahr zählt<br />

die Kresslesmühle mit ihrem „Festival der <strong>1000</strong> Töne – Friedensstadt <strong>Augsburg</strong>“ zu einem der ausgezeichneten<br />

Orte des Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“. Für seine Verdienste, sein<br />

Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz danke ich Hansi Ruile und wünsche dem Festival<br />

einen guten Verlauf und Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher, spannende interkulturelle<br />

Begegnungen in unserer Friedensstadt!<br />

Ich wünsche Ihnen<br />

einen schönen und<br />

klangvollen<br />

Festivalherbst!<br />

Ihr<br />

Peter Grab<br />

Bürgermeister,<br />

Referent für Kultur,<br />

und Sport<br />

2<br />

36-37 Perspektiven<br />

38-39 Kültürtage 27.10-23.11.<br />

Hieronymus Bosch<br />

Der Garten der Lüste, Mitteltafel des Triptichons<br />

3


Bild: New Jerusalem<br />

„Gegensätze und<br />

Widersprüche –<br />

das ist unsere<br />

Harmonie“<br />

Wassily Kandinsky<br />

Festival der <strong>1000</strong> Töne – Die Plattform für künstlerische<br />

Projekte und kulturpolitische Perspektiven in<br />

der vielkulturellen <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Augsburg</strong> ist eine internationale Großstadt und in der Tradition<br />

des <strong>Augsburg</strong>er Religionsfriedens offen für die Kulturen und<br />

Religionen der Welt. Das „Festival der <strong>1000</strong> Töne“ präsentiert als<br />

interkulturelle Veranstaltungsreihe jährlich einen Überblick über<br />

die große Vielfalt der kulturellen Wirklichkeiten in <strong>Augsburg</strong> und<br />

beweist damit, dass Heterogenität und das Miteinander der<br />

Kulturen eine „Heimat für Alle“ in <strong>Augsburg</strong> ermöglichen können.<br />

Durch das „Festival der <strong>1000</strong> Töne“ wird die moderne<br />

„<strong>Augsburg</strong>er Vielfalt“ mit der Neuinterpretation des inhaltlichen<br />

Kerns des <strong>Augsburg</strong>er Religionsfriedens „Parität und<br />

Partizipation“ sinnlich erfahrbar und gleichzeitig diskursiv erarbeitet.<br />

Das Veranstaltungsprogramm des „Festivals der <strong>1000</strong> Töne“<br />

beschäftigt sich deshalb mit der künstlerischen, kulturpolitischen,<br />

soziokulturellen und theoretisch-wissenschaftlichen<br />

Auseinandersetzung mit der Vielfalt in unserer <strong>Stadt</strong>gesellschaft.<br />

Als künstlerische Plattform der unterschiedlichen kommunalen<br />

Kulturinstitutionen und als Netzwerk der vielen bürgerschaftlichen<br />

Kulturinitiativen mit und ohne Migrationshintergrund, sucht das<br />

„Festival der <strong>1000</strong> Töne“ nach den Perspektiven und Konzepten<br />

von Kunst und Kultur in der vielkulturellen <strong>Stadt</strong> der Gegenwart<br />

und der Zukunft.<br />

Die „neue” und nicht mehr revidierbare Pluralität unserer heutigen<br />

<strong>Stadt</strong>gesellschaft in <strong>Augsburg</strong> erhält im „Festival der <strong>1000</strong><br />

Töne” eine starke Stimme und verleiht damit als sozial-kulturelles<br />

und künstlerisches Forum der Forderung nach interkulturellem<br />

Dialog, nach gesellschaftspolitischer Inklusion und nach<br />

Anerkennung des Unterschiedlichen einen starken symbolischen<br />

Nachdruck. Gleichzeitig bietet es den unterschiedlichen Gruppen<br />

und Akteuren der Vielfaltsgesellschaft eine bürgerschaftliche<br />

Plattform der kulturellen Selbstdarstellung, der künstlerischen<br />

Mitwirkung und der politischen Teilhabe.<br />

Hochkarätige Konzerte aus Volksmusik, Klassik, Jugendkultur,<br />

Weltmusik, Crossover, Theater, Kabarett, Tanz, Literatur,<br />

Performances, Workshops und Tagungen garantieren einen vielfältigen<br />

und anspruchsvollen Programm-Mix vor dem<br />

Hintergrund der aktuellen Verknüpfung von globalen Trends und<br />

ihren lokalen Ausprägungen im Spannungsfeld zwischen<br />

Erinnerungskultur und interkulturellem Austausch, zwischen der<br />

Traditionspflege und Transkulturalität, zwischen Hochkultur und<br />

Das FESTIVAL DER <strong>1000</strong> TÖNE findet immer im<br />

Herbst statt und ist ein Veranstalternetzwerk aus<br />

Kulturhaus Kresslesmühle in Zusammenarbeit mit:<br />

Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-<strong>Augsburg</strong>,<br />

Jüdisches Kulturmuseum <strong>Augsburg</strong> Schwaben,<br />

Kulturamt, Projektbüro für Frieden und Interkultur,<br />

Theater <strong>Augsburg</strong>, Philharmonisches Orchester<br />

<strong>Augsburg</strong>, Fachstelle für Volksmusik des Bezirks<br />

Schwaben, Altstadt <strong>Augsburg</strong> Aktiv e.V., KarmaN e.V.,<br />

Universität <strong>Augsburg</strong>, Fachstelle für Integration und<br />

Interkulturelle Arbeit im Referat Oberbürger-meister,<br />

Integrations-beauftragter der <strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong>, Projekt<br />

MEHR MUSIK!<br />

Popularkultur und zwischen „bürgerlicher Leitkultur“, „Multikulti“<br />

und kultureller Hybridität.<br />

Das „Festival der <strong>1000</strong> Töne“ soll im Sinne eines modernen,<br />

urbanen Kulturbegriffs vor allem als Mittler zwischen den vielfältigen<br />

kulturellen und sozialen Wirklichkeiten dienen und so im<br />

Rahmen der <strong>Augsburg</strong>er Integrations- und Friedenskonzepte als<br />

Allianz zwischen Kultur-, Sozial- und Bildungspolitik lokale künstlerische<br />

und soziokulturelle Potentiale wahrnehmen, aufgreifen<br />

und befördern. Durch die Präsentation kultureller Highlights sollen<br />

gleichzeitig Impulse und Anregungen im Sinne einer gelebten<br />

Interkulturalität auch unter internationalen und transnationalen<br />

Perspektiven und ohne eindimensionale ethnisierende oder kulturalisierende<br />

Zuweisungen ermöglicht werden.<br />

Im Mittelpunkt steht deshalb dabei ein dynamischer Kulturbegriff,<br />

der nicht ausschließlich musikalische Traditionen, Folklore<br />

und ethnische sowie kulturelle Besonderheiten dokumentiert,<br />

sondern der auch sehr stark den Wandel der Kulturen und der<br />

Künste, populäre großstädtische Crossover Musikformen und<br />

„subkulturelle” Jugendszenen im Dialog mit der institutionalisierten<br />

„Hochkultur“ – eben die zeitgenössische städtische Vielfalt<br />

auch in ihrer Kakophonie – berücksichtigt.<br />

Die komplexe und häufig vernischte Kulturleistung der modernen<br />

<strong>Stadt</strong> wird so veröffentlicht und dient im „Festival der <strong>1000</strong><br />

Töne” ganz in der Tradition der Friedensstadt <strong>Augsburg</strong> im Sinne<br />

von Parität und Partizipation der „Zivilisierung der vielen<br />

Differenzen”. Vor dem Hintergrund eines „neuen” Gemeinsinns<br />

werden so durch gesellschaftliche Anerkennung und kulturelle<br />

Inklusion die zentrifugalen Kräfte der segmentierten <strong>Stadt</strong> kompensiert<br />

und deren wegweisende Ressourcen erkannt. Ergänzend<br />

und vor allem alternierend zu konventionellen<br />

Integrationsentwürfen dient hier die Kultur als Mittel zur Teilhabe<br />

und als demokratische Kraft bei der friedlichen Gestaltung der<br />

Vielfalt.<br />

Thema 2012<br />

TRADITION UND POSTMODERNE – die Dynamik<br />

von Kultur in der Pluralität<br />

Identität, kulturelles Erbe, Erinnerungskultur und transkulturelle<br />

Zukunftsperspektiven.<br />

Kulturelle Bildung, Erinnerungskultur und Kunstvermittlung<br />

erhalten in der heterogenen Gesellschaft neue kulturpolitische<br />

Herausforderungen. Sie sind von zentraler Bedeutung und<br />

haben eine wichtige Brückenfunktion bei der Vermittlung interkultureller<br />

Kompetenz im Umgang mit Heterogenität, der<br />

Grundvoraussetzung für die Integration aller in die plurale<br />

Gesellschaft. Diversity wird auch im Kulturbetrieb, egal ob in<br />

den öffentlich geförderten Kultureinrichtungen oder in der<br />

Kreativwirtschaft zu einem bestimmenden Merkmal.<br />

Unsere Gesellschaften erhalten durch den Prozess der<br />

Individualisierung, durch Migration und Globalisierung eine bisher<br />

nie da gewesene Pluralisierung. Die Fragmentierung unserer<br />

<strong>Stadt</strong>gesellschaften stellt uns vor die zwingende auch kulturpolitische<br />

Aufgabe, Wege der Verständigung und des<br />

Dialogs in dieser von Vielfalt gezeichneten Wirklichkeit zu entwickeln.<br />

Das ideologische Leitmotiv so genannter kultureller<br />

Homogenität von Nationalstaaten oder von Regionen gehört<br />

vor diesem Hintergrund zunehmend der Vergangenheit an. Ein<br />

neuer Kosmopolitismus, vielfältige Lebensstile, postnationale<br />

Identitäten, europäische und transnationale Perspektiven<br />

bekommen auch in den Kunstszenen und Kultureinrichtungen,<br />

der Kulturproduktion und Kulturrezeption in Deutschland<br />

zunehmend mehr Gewicht.<br />

Dabei sind gerade die Bewahrung des kulturellen (auch jeweiligen<br />

nationalen und regionalen) Erbes in der heterogenen<br />

Gesellschaft und die Pflege der unterschiedlichen<br />

Erinnerungskulturen in unseren durch Migration gewandelten<br />

Städten die notwendigen Voraussetzungen für die Integration<br />

aller in die von Diversity geprägten Gesellschaften. Die<br />

Entwicklung von damit verbundenen, neuen komplexen<br />

Zukunftsperspektiven der kulturellen Bildung spielt in diesem<br />

Kontext von der Traditionspflege bis zur Gegenwartskunst eine<br />

zentrale Rolle.<br />

Es gilt dabei transkulturelle und transnationale Ansätze gerade<br />

im Bereich der Kunstvermittlung und der kulturellen Bildung in<br />

Kohärenz mit der oben genannten Bewahrung der jeweiligen<br />

kulturellen Identitäten und unterschiedlichen künstlerischen/kulturellen<br />

Traditionen zu erproben. In diesem Zusammenhang ist<br />

der postmoderne Ansatz des „sowohl als auch“, also das<br />

Nebeneinander, Durcheinander und das eventuelle Miteinander<br />

von Unterschieden und Widersprüchen und damit die<br />

Akzeptanz von Heterogenität zu berücksichtigen. Dies bedeutet<br />

Neukonzeptionen in den Bereichen der Wahrung von<br />

Traditionen, der Erinnerungskultur, der interkulturellen Öffnung<br />

Artwork by<br />

Roger Williams<br />

“EACH ONE<br />

TEACH ONE”<br />

Leitmotiv der Hip<br />

Hop Kultur<br />

4 5


All dies ist übrigens<br />

gelebter Alltag in<br />

Europa, man muss<br />

diesen nur in unseren<br />

Bildungs- und<br />

Kultureinrichtungen<br />

endlich zur Kenntnis<br />

nehmen.<br />

Ihr<br />

Hansi Ruile,<br />

Kulturhaus<br />

Kresslesmühle<br />

der Kultureinrichtungen und des internationalen<br />

Kulturaustauschs – also eine Neuausrichtung der Kulturpolitik<br />

in der heterogenen Gesellschaft.<br />

Gerade die kulturelle Bildung kann in ihrer Brückenfunktion den<br />

kompetenten und insbesondere den kreativen Umgang mit kultureller<br />

Heterogenität befördern und so den gegenseitigen<br />

Respekt in der fragmentierten urbanen <strong>Stadt</strong> vermitteln. Von<br />

zentraler Bedeutung ist dabei allerdings, die Dynamik von<br />

Kultur(en) und Kunst (auch bei der Pflege von kulturellen<br />

Traditionen) in der pluralen Gesellschaft anzuerkennen.<br />

Die Anerkennung der Prozesshaftigkeit und des Wandels von<br />

Kulturen im Kontext von Migration und Globalisierung bei<br />

gleichzeitiger Akzeptanz von Tradition und Erinnerung ermöglichen<br />

multiperspektivische Erlebnis- und Vermittlungsansätze im<br />

Bereich kultureller Bildung ohne ethnisierende und kulturalistische<br />

Aspekte.<br />

„Transkulturelle Symbiosen“<br />

von Dr. Kien Nghi Ha<br />

„Es scheint als ob moderne Menschen schon aus Überlebensgründen<br />

gleichzeitig vielen verschiedenen, sich überschneidenden<br />

‚vorgestellten Gemeinschaften‘ angehören mussten<br />

und müssen“ (Stuart Hall)<br />

Die Zukunft aller offenen <strong>Stadt</strong>gesellschaften ist kosmopolitisch<br />

ausgeprägt, weil keine Nation, die im globalen<br />

Wettbewerb um die besten Ideen, Köpfe und Produkte erfolgreich<br />

sein will, die Potentiale der kulturellen Vielfalt dauerhaft<br />

ignorieren kann. Wir können es uns weder leisten noch erlauben<br />

die Chancen der transkulturellen Symbiose weiterhin so<br />

sträflich zu vernachlässigen. Die ökonomischen Kosten wären<br />

schlicht zu hoch, um aus ideologischen Gründen der imaginären<br />

Vergangenheitsfixierung oder aus fauler Gewohnheit sich<br />

innovativen Prozessen zu versperren. Gerade der Mehrheitsgesellschaft<br />

täte es gut, sich offen und ohne Vorurteile den<br />

ungewöhnlichen und ungewohnten Perspektiven von Minderheitenkulturen<br />

anzunähern. Damit meine ich weniger die exotischen<br />

Alltagsausflüge in die mehr oder weniger bekannten<br />

kulinarischen Kulturkontaktzonen der schicken Sushibars und<br />

scharfen Taquerias. Vielmehr geht es mir um die interkulturelle<br />

Öffnung des Kulturbetriebs, der Schulen und Universitäten,<br />

der Krankenhäuser und Bibliotheken sowie der Verwaltung<br />

und Rathäuser.<br />

Kultur- und gesellschaftspolitisch wäre die fortgesetzte<br />

Leugnung der Bedeutung und Relevanz von interkultureller<br />

Hybridisierung für Einwanderungsgesellschaften fatal. Wir<br />

würden uns langfristig vor allem selbst bestrafen und unsere<br />

Chancen auf die dringend benötigte gesellschaftliche<br />

Modernisierung verspielen, wenn wir keine neuen Modelle<br />

für die interkulturelle Demokratie, für das interkulturelle<br />

Theater und den interkulturellen Wissenskanon im Bildungswesen<br />

entwickeln wollen. Wer wie die mehrheitsdeutsche<br />

Gesellschaft erst nach 50 Jahren der Leugnung und Abstinenz<br />

sich zum Zusammenleben mit Migrant/innen und anderen<br />

Deutschen in der Einwanderungsgesellschaft bekennt, zeigt<br />

mentale Defizite auf, die noch nicht aufgearbeitet sind. Dabei<br />

ist es rational eigentlich nicht so schwer nachzuvollziehen,<br />

dass die liberale Demokratie nur mit der gleichberechtigten<br />

Repräsentation aller Gesellschaftsmitglieder funktionieren<br />

kann. In der pluralen Einwanderungsgesellschaft ist darüber<br />

hinaus die Anerkennung von kultureller Diversität und Differenz<br />

die Voraussetzung für die Herstellung des sozialen<br />

Zusammenhalts und des politischen Grundkonsens. Wer nicht<br />

in Richtung der historischen US-Apartheidslösung des „equal,<br />

but separate“ gehen will, muss sich logisch betrachtet für das<br />

transkulturelle Zusammenleben entscheiden. Mehr<br />

Wahlmöglichkeiten bleiben nicht.<br />

Anders-Sein und Differenz werden zunehmend begehrenswerte<br />

Zeichen von Kreativität, Dissidenz und Konsumfähigkeit. In<br />

einer Gesellschaft, die auf Alleinstellungsmerkmale oder auf<br />

neudeutsch „unique selling points“ Wert legt, ist das Schräge<br />

und Ausgefallene nicht mehr wie früher notwendigerweise<br />

mit Marginalität und Ausschließung verbunden. Das Unkonventionelle<br />

ist kein Straftatbestand, dass mit Zwang in die<br />

bestehenden Strukturen untergeordnet werden muss.<br />

Vielmehr stellen nicht-konforme Positionen und Haltungen<br />

eine spannende Inspiration und vielfältige Ressource dar, die<br />

manchmal durchaus verstörend wirkt und auch befremden<br />

darf. Wenn beispielsweise im Zuge des NSU-Skandals der<br />

deutschen Sicherheitsbehörden postmigrantische Deutsche,<br />

muslimische Migrant/innen und People of Color die Frage<br />

nach strukturellem Rassismus aufwerfen, dann sind die daraus<br />

entstehenden Irritationen und Kontroversen höchst pro-<br />

„Alle Kulturen<br />

sind ineinander verstrickt;<br />

keine ist vereinzelt und rein,<br />

alle sind hybrid, heterogen,<br />

hochdifferenziert und<br />

nicht monolithisch“<br />

Edward Said<br />

duktiv, weil sie einen Perspektivwechsel im Mainstream<br />

anstoßen. Wir werden dadurch auf Leichen im Keller aufmerksam<br />

gemacht, die wir aus lauter Betriebsblindheit nicht wahrnehmen<br />

wollen oder können. Oder weil wir als Weiße relativ<br />

privilegiert und nicht von rassistischer Diskriminierung betroffen<br />

sind, so dass diese Probleme uns nicht sonderlich interessieren.<br />

Die Aufwertung der früher unbeachteten und als nicht-zugehörig<br />

beachteten Minoritäten ist eine notwendige<br />

Voraussetzung für transkulturelle Symbiosen, die nur auf<br />

Aushandlungen auf gleicher Augenhöhe funktionieren können.<br />

Mitglieder der Mehrheitsgesellschaft wären daher gut<br />

beraten sich bewusst zu machen, dass ihre Privilegien als<br />

Weiße Deutsche nicht nur undemokratisch, sondern auch<br />

nicht leistungsgerecht sind. Wer in einer demokratischen, auf<br />

interkultureller Basis arbeitenden Gesellschaft ohne<br />

Diskriminierungen leben will, muss direkte wie indirekte, aber<br />

auch intendierte und unintendierte Privilegien aufgeben und<br />

bekämpfen. Je schneller wir zu einer realistischen und ehrlichen<br />

Selbsteinschätzung kommen, desto einfacher wird es<br />

transkulturell zusammenzuleben.<br />

Kien Nghi Ha, promovierter Kultur- und Politikwissenschaftler,<br />

ist Fellow des Instituts für postkoloniale und transkulturelle<br />

Studien der Universität Bremen. Er hat an der New York<br />

University sowie an den Universitäten in Heidelberg und<br />

Tübingen zu postkolonialer Kritik, Migration und Asian<br />

Diasporic Studies geforscht und gelehrt. Als Kurator hat er<br />

u.a. im Haus der Kulturen der Welt (Berlin) und am Hebbel<br />

am Ufer-Theater (Berlin) verschiedene Projekte realisiert.<br />

Zahlreiche Preise und Stipendien u.a. der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft, der Heinrich Böll Stiftung, der Carl-<br />

Duisberg-Gesellschaft und der FAZIT-Stiftung. Seine<br />

Monografie: Unrein und vermischt. Postkoloniale Grenzgänge<br />

durch die Kulturgeschichte der Hybridität und der kolonialen<br />

„Rassenbastarde“ (transcript 2010) wurde mit dem<br />

<strong>Augsburg</strong>er Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien<br />

2011 ausgezeichnet. Weitere Bücher: Ethnizität und<br />

Migration Reloaded (Westfälisches Dampfboot 1999/WVB<br />

2004); Vietnam Revisited (WVB 2005) und re/visionen.<br />

Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus,<br />

Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland (Unrast 2007,<br />

Co-Hg.).<br />

Dr. Kien Nghi Ha<br />

promovierter<br />

Kultur- und<br />

Politikwissenschaftler<br />

6 7


Donnerstag<br />

1. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Synagoge, Halderstr. 6<br />

Klezmernächte in<br />

der Synagoge<br />

Amsterdam<br />

Shtetl Band<br />

Bluer than Blue<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle,<br />

Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 17 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Eröffnungskonzert<br />

Shtetl Band Amsterdam – „The Klezmer Village“<br />

www.joodsmuziek.nl<br />

Die niederländische Shtetl Band Amsterdam gehört zu den besten<br />

und aufregendsten Klezmer Ensembles Europas. Bereits kurz nach<br />

ihrer Gründung wurde die Shtetl Band Amsterdam eine international<br />

gefragte und angesehene Vertreterin des Village Style Klezmer,<br />

einer Mischung aus sehr alter, vollkommen authentischer und<br />

neuer Klezmermusik.<br />

Ganz im Stil des traditionellen kleinen Shtetl-Orchesters spielt die<br />

furiose Band in der Besetzung Geigen, Akkordeon, Bass, Klarinette<br />

und Schlagwerk zu Feier, Tanz und Hochzeit auf. Bei ihrem aktuellen<br />

Programm „The Klezmer Village“ präsentieren die Stars der<br />

klassischen Klezmermusik den weltweit anerkannten Klarinettisten<br />

Christian Dawid. Garantiert wird ein Programm in der besten<br />

„Fiddler-on-the-roof“-Tradition aus Europas Osten, die eben keineswegs<br />

aus dem Museum stammt, sondern mitten aus dem<br />

Herzen kommt und direkt in die Beine geht.<br />

Die Shtetl Band Amsterdam ist der Beweis dafür, dass Tradition<br />

und Moderne, Erinnerungskultur und Neues eine kraftvolle<br />

Authentizität ermöglichen, die lebendig und mitreißend ist. Die<br />

spontane und spielfreudige Performance dieser Band lässt eine<br />

Menge Platz für variationsreiche, ungewöhnlich energievolle und<br />

ebenso sensitive Musik. Als Stargast ist der international renommierte<br />

Klezmer-Klarinettist Christian Dawid mit von der Partie.<br />

Bert Vos violin, horn violin, scordatura violin<br />

Iefke Wang violin, viola<br />

Joost van Son accordion<br />

Gregor Schaefer bassetl, waldzither (mandola), folk cello<br />

Roberto Haliffi percussion<br />

Christian Dawid Klarinette<br />

BLUER THAN BLUE<br />

Ein illustrierter jiddischer Liederzyklus<br />

Eine Sensation ist die Aufführung von „BLUER THAN BLUE“ in der<br />

<strong>Augsburg</strong>er Synagoge, ein ungemein berührendes Beispiel von<br />

Erinnerungskultur, ein Beweis für die Kraft der Kunst. „BLUER<br />

THAN BLUE“ ist ein illustrierter jiddischer Liederzyklus der Künstler<br />

der jiddischen Kultur aus Krakau, Berlin und Montreal vereint, eine<br />

75minütige Gesamtkomposition aus Liedern des Widerstands von<br />

1939-45 mit faszinierenden Videoprojektionen der kanadischen<br />

Künstlerin Avia Moore.<br />

BLUER THAN BLUE ist ein deutsch-polnisch-jüdisches Projekt<br />

und die erste Zusammenarbeit von Christian Dawid, einem der<br />

besten Klezmer-Klarinettisten Europas mit Urszula Makosz, einer<br />

unglaublich ausdrucksstarken jungen Sängerin, die in Polen<br />

immer mehr zu dem Namen für jiddisches Lied wird. Das<br />

Programm wurde erstmals im Juli 2011 auf dem jüdischen<br />

Kulturfestival in Krakow und in der ehemaligen Oskar-Schindler-<br />

Fabrik aufgeführt. Es geht bei diesem wunderbaren und ermutigendem<br />

Abend weniger um Betroffenheit und Dokumentation,<br />

sondern vielmehr um die Anerkennung der Schönheit, der Kraft<br />

der Poesie, des Zorns und der Sehnsucht, die den teils unbekannten<br />

Liedern innewohnt.<br />

BLUER THAN BLUE ist eine künstlerische Würdigung des<br />

Kunstschaffens unter schwierigsten Bedingungen, eine Widmung<br />

an den kreativen Widerstand, und ein eindrückliches<br />

Beispiel für die Kraft und die Notwendigkeit von Kunst. Dieses<br />

einmalige Erinnerungsprogramm schließt Archivmaterial ein,<br />

das noch niemals einem Publikum präsentiert wurde.<br />

Urszula Makosz Gesang<br />

Christian Dawid Klarinetten, Flöte, Gesang<br />

Michał Półtorak Violine, Mandoline<br />

Paweł Pierzchała Klavier<br />

Avia Moore Visuelle Gestaltung, Regie<br />

KLEZMERNÄCHTE IN DER SYNAGOGE<br />

Global Shtetl Band<br />

„Do the Yiddish Mambo!” www.globalshtetlband.com<br />

New York, Miami, Havanna, Buenos Aires Mitte des 20.<br />

Jahrhunderts: Die Musik der Einwanderer aus Osteuropa trifft<br />

auf die Musiken Amerikas. Es entsteht ein brodelndes Gemisch<br />

aus osteuropäischer Folklore, jiddischer Musik und lateinamerikanischen<br />

Rhythmen. Die Global Shtetl Band greift diese<br />

Tradition der “Mamboniks” auf und katapultiert sie mit Chuzpe,<br />

Virtuosität und Spielfreude in unser globalisiertes Jahrtausend.<br />

In ihrem aktuellen Programm lässt die global shtetl band ihre<br />

tiefen Wurzeln in der jiddischen Musik hervorscheinen, um<br />

dann umso abenteuerlicher in ganz neue Gefilde zu fliegen,<br />

von den Bergen Südpolens über die Straßen Manhattans bis zu<br />

den Tanzsälen Kubas. Mit ihrem neuen Album „bist geven“<br />

(nopshore music) macht die Band einen riesigen Schritt nach<br />

vorne, und präsentiert fast ausschließlich neue, eigene jiddische<br />

Texte und frische Kompositionen. Ein sehr persönliches, poetisches,<br />

kraftvolles Statement von einer überwältigend kreativen<br />

Band: „Ein kleines Meisterwerk. Nach einem vergleichbaren<br />

Sound kann man in der aktuellen Szene lange suchen.“<br />

(Nürnberger Nachrichten)<br />

Längst hat sich Bandleader Markus Milian Müller als außergewöhnlicher<br />

Songschreiber der jungen Generation erwiesen, ein<br />

„großes Talent, das in ganz Europa Furore macht.“ (The Yiddish<br />

Forward, New York). Die Lieder der lateinamerikanischen Juden<br />

sind für ihn eine Inspiration für brandneue Lieder, die davon<br />

erzählen, wie die jiddische Sprache und Kultur fern von ihren<br />

osteuropäischen Wurzeln blüht und weiterlebt.<br />

Presse: „Frisch, faszinierend, jenseits ausgetretener Pfade - die<br />

global shtetl band ist eine Entdeckungsreise durch lateinamerikanische,<br />

osteuropäische und jiddische Musik.“<br />

Bartek Stanczyk Akkordeon, Gesang,<br />

Daniel Piccon Percussion, Gesang,<br />

Markus Milian Müller Gesang, Bass, Ukulele, Cister<br />

Brian Benders Little Shop of Horas:<br />

„Eyn Velt“ www.brianbender.com<br />

Der US-amerikanische Posaunist und Komponist Brian Bender<br />

ist in vielen Musikwelten zuhause. Über seine familiären<br />

Wurzeln kam er mit Klezmer, der Instrumentalmusik der osteuropäischen<br />

Juden in Berührung. Bereits während seines<br />

Studiums am New England Conservatory of Music konzertierte<br />

Bender mit Ensembles, die sich mit lateinamerikanischer Musik,<br />

Reggae, Jazz und arabischer Musik befassen. Weil er nicht<br />

jeden Stil isoliert betrachten will, brachte er vor Kurzem führende<br />

Musiker aus den verschiedenen Welten zusammen, um mit<br />

ihnen die CD „Eyn Velt“ aufzunehmen. Hier treffen jiddische<br />

Melodien wie „Di grine Kusine“ auf filigranen Swing,<br />

Chassidische Nigunim auf groovenden Calypso oder ein hebräischer<br />

Passover-Song auf einen Reggae Off-Beat. Neben traditionellen<br />

Melodien mischt Bender auch Eigenkompositionen<br />

wie „Der Gazebo“ mit türkischen und arabischen Rhythmen<br />

oder vereinigt Latin-Jazz und Klezmer in „El Judio“. Hankus<br />

Netsky, einer der Väter des Klezmer-Revivals, bescheinigt<br />

Bender, die „Melodien und Rhythmen unserer Vorfahren liebevoll<br />

in die Sounds von Heute zu verwandeln“.<br />

Jetzt bringt Brian Bender das in der Klezmerwelt gefeierte<br />

Fusion-Projekt „Eyn Velt“ in Europa auf die Bühne. Während<br />

Konzertreisen von 2007 bis 2009 konzertierte er mit diversen<br />

europäischen Ensembles wie etwa der „Fiddle Kapelye“ (NL),<br />

„Klezmer Kaos“ (F), „Mesinke“ (D) oder „Global Shtetl Band“<br />

(D). Aus diesen Gruppen stellte er sich ein versiertes, siebenköpfiges<br />

Ensemble zusammen, das den Eine-Welt-Gedanken<br />

und –Sound erstmals im November 2010 in Europa bei namhaften<br />

Festivals und in einigen Clubs auf die Bühne brachte.<br />

Samstag<br />

3. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Synagoge, Halderstr. 6<br />

Klezmernächte in<br />

der Synagoge<br />

Global Shtetl Band<br />

Brian Benders<br />

Little Shop of Horas<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle,<br />

Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 17 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

8 9


Donnerstag<br />

1. November 2012<br />

19.00 Uhr<br />

tim-Textilmuseum<br />

Provinostr. 46<br />

Más que Tango<br />

V: tim - Staatliches Textil-<br />

und Industriemuseum<br />

Karten im tim<br />

Eintritt: 12 / 10 €<br />

Info: 0821- 81001-50<br />

www.timbayern.de<br />

Más que Tango<br />

„Dedicación“<br />

Widmungen - an einen fernen Menschen, an die<br />

Musik, an den Augenblick - immer betreffen sie<br />

existentielle Lebensmomente.<br />

Im Tango, aber auch in der „alten“ Musik ist die<br />

Hingabe an den gegenwärtigen Augenblick des<br />

Erlebens, an die Liebe und deren Vergänglichkeit<br />

ein bedeutendes Thema. Darin begegnen sich die<br />

Melancholie eines Barockliedes und die Leidenschaft<br />

kraftvoller Milongas oder schwingender<br />

Valses des Tango.<br />

So stehen musikalische Widmungen Jahrhunderte<br />

weit auseinander liegender Epochen diesmal im<br />

Fokus des neuen Programms der Formation „ Más<br />

que Tango „ : Astor Piazzollas Hommage an seinen<br />

Vater, „Adiós Nonino“ trifft da auf eines der<br />

wohl berührendsten Lieder des Barock: „Music<br />

for a while“, Purcells Widmung an die Musik und<br />

die Seligkeit des Augenblicks.<br />

Más que Tango konnte bereits in vielen<br />

Konzerten, aber auch mit ihrer CD „sin palabras“<br />

ein großes Publikum für sich begeistern. Nach<br />

dem schmerzlichen Verlust ihres Sängerfreundes<br />

Jaime Liemann - seinem Andenken ist dieses<br />

Konzert auch gewidmet - wird das Ensemble um<br />

Iris Lichtinger (Klavier und Stimme) und Martin<br />

Franke (Violine) diesmal ergänzt durch den jungen<br />

sizilianischen Cellisten Alessandro Sica und<br />

den in unterschiedlichsten Stilen bewanderten<br />

Kontrabassisten Uli Fiedler. Dr. Karl B. Murr wird<br />

die Musik mit Rezitationen begleiten.<br />

Donnerstag<br />

1. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Kresslesmühle<br />

Barfüßerstr. 4<br />

Kerim Pamuk<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle,<br />

Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 16 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Kerim Pamuk<br />

„Burka und Bikini“<br />

kabarett oriental<br />

www.kerimpamuk.de<br />

Was sagt der Koran zu Facebook und anderen<br />

terroristischen Netzwerken?<br />

Welches Smartphone ist für den In-Dschihadisten<br />

das richtige?<br />

Wie es sich für einen ordentlichen Deutschen<br />

gehört wird Kerim Pamuk in Burka & Bikini<br />

grundsätzlich und erklärt Gott, Allah und die<br />

Welt der Dessous: Welcher Bikini harmoniert<br />

mit meiner Burka? Wie bringe ich meinem<br />

dauer-grillenden Moslemnachbarn sachlich<br />

die Hausordnung bei? Strebt „der Islam“ die<br />

globale Herrschaft an?<br />

Bibel oder Koran: Wer von beiden schickt<br />

zuerst die Freundschaftsanfrage? Burka &<br />

Bikini erzählt über das Vertraute im Fremden<br />

und das Fremde im Vertrauten.<br />

Kerim Pamuk spinnt, spielt und spricht.<br />

Dabei hat er immer das große Ganze im<br />

Blick, denn als wahrer Konvertit ist er päpstlicher<br />

als der Pabst und deutscher als der<br />

Deutsche. Ein Abend für Frau und Mann, für<br />

Hirn und Zwerchfell.<br />

Metisolea<br />

DAS GLÜCK<br />

Partisahne<br />

Konzert präsentiert vom Karman e.V.<br />

Metisolea (Frankreich)<br />

Frankreich ist ja ein richtiges Eldorado für spannende neue<br />

Musik. Die 7 MusikerInnen aus Bordeaux haben gerade<br />

mit „La Chute et l’envol.2“ ihre zweite CD herausgebracht,<br />

die so überzeugend gut ist, dass man sich nur wundern<br />

kann, warum diese Band nicht längst in aller Munde ist<br />

und seit Jahren als eine feste Größe in der Mestizo-Szene<br />

die Bühnen Europas bespielt haben. Auf dieser CD schaffen<br />

sie mit einer Leichtigkeit den Sprung zwischen verschiedenen<br />

Stilen & Kulturen, ganz so als wäre Barcelona<br />

eine <strong>Stadt</strong> in Osteuropa, welches wiederum mitten in der<br />

Karibik liegt.<br />

Anleihen von Sgt. Garcia, Macaco, Ojos de Brujo, Zebda,<br />

Shantel, Watcha Clan und einiges mehr sind hier zu finden.<br />

So als wäre es das Natürlichste der Welt mal eben<br />

Flamenco mit Electro, HipHop und fetten Gitarren in einen<br />

Topf zu werfen, bringen hier Metisolea mit einer unverkrampften<br />

Respektlosigkeit diverse Stile zusammen und<br />

formen daraus einen Sound, der den Namen Mestizo nur<br />

zu Recht trägt.<br />

Wer eine der spannendsten Bands die dieses Genre in den<br />

letzten Jahren hervorgebracht hat live sehen will, hat dazu<br />

im Herbst reichliche Möglichkeiten. „Das einzige, was man<br />

hier noch ergänzen könnte, ist: Sie sind so verdammt<br />

gut!!“<br />

Metisolea<br />

DAS GLÜCK<br />

Segun Ola mit Band, Cotonou - Bénin<br />

Partisahne<br />

Konzert präsentiert vom Karman e.V.<br />

DAS GLÜCK (<strong>Augsburg</strong>)<br />

Die <strong>Augsburg</strong>er Band CYACTBE (zu Deutsch »das Glück«)<br />

besteht aus fünf jungen Männern. Die meisten haben über<br />

zehn Jahre lang musikalische Erfahrung sammeln können bzw.<br />

ihre musikalische Ausbildung an einer Musikhoch-schule absolviert.<br />

Die Bandmitglieder wurden allesamt in der Russischen<br />

Föderation geboren und leben seit 15 Jahren in Deutschland.<br />

Seit August 2010 besteht die Band in der aktuellen Formation,<br />

wobei die musikalische Umsetzung der Texte und Ideen deutlich<br />

älter ist. Die Liebe zur Musik und auch zum russischen Rock<br />

brachte die jungen Männer zusammen und ließ viele ihrer<br />

Songs entstehen. Auffallend bei den Texten ist, dass diese bei<br />

ihrer Eindeutigkeit trotz allem viel Frei-raum für individuelle<br />

Wahrnehmung und Fantasien lassen. Aber auch musikalisch<br />

wird viel experimentiert. Die Vielfalt an Instrumenten und<br />

Einflüssen aus verschiedenen Musikrichtungen überrascht.<br />

Segun Ola und Band<br />

Segun Ola, geboren in Lagos, Nigeria, ist Musiker, Schauspieler,<br />

Artist, Regisseur. Bei ihm verschmelzen die traditionellen<br />

westafrikanischen Rhythmen mit anderen Genres wie Jazz, Funk<br />

oder Soul. Die musikalische Vielfältigkeit ist kombiniert mit einer<br />

sprachlichen Diversität aus Französisch, Englisch und den<br />

westafrikanischen Sprachen Fon und Yoruba.<br />

Freitag<br />

2. November 2012<br />

21.00 Uhr<br />

Kradhalle - KUPA West<br />

Metisolea<br />

DAS GLÜCK<br />

Segun Ola mit Band<br />

Partisahne<br />

V.: KarmaN e. V.<br />

Karten: Abendkasse<br />

Eintritt : 10 €<br />

Info: www.karman-ev.de<br />

10 11


Sonntag<br />

4. November 2012<br />

Matinee 11.00 Uhr<br />

S’ensemble Theater<br />

Bergmühlstraße 34<br />

Lebenslinien<br />

Deutsch-jüdische Familiengeschichten<br />

V: Jüdisches Kulturmuseum<br />

<strong>Augsburg</strong>-Schwaben mit<br />

dem S’ensemble Theater<br />

Karten: Jüdisches<br />

Kulturmuseum<br />

Eintritt: 5 € / 3 €<br />

5/6/8. November<br />

Jüdisches Kulturmuseum<br />

Halderstr. 6<br />

Lebenslinien<br />

WORKSHOP<br />

Info: Telefon 51 36 58<br />

www.jkmas.de<br />

Lebenslinien<br />

Deutsch-jüdische Familiengeschichten<br />

„Es ist ein hartes Los, das uns getroffen hat.“<br />

Der Weg der Familie Einstein aus <strong>Augsburg</strong>-Kriegshaber<br />

mit der Zeitzeugin Liese Fischer, geb. Einstein<br />

Liese Fischer wurde 1925 in eine angesehene jüdische<br />

Familie hineingeboren. Ihr Vater war zusammen mit sechs<br />

seiner sieben Brüder Inhaber der Firma Gebrüder Einstein<br />

in Kriegshaber, die bis zur NS-Machtübernahme eine der<br />

führenden Viehhandelsfirmen in Bayerisch-Schwaben war.<br />

Trotz intensiver Bemühungen, gelang es Lieses Eltern<br />

nicht mehr, die ganze Familie vor der Gewaltherrschaft<br />

des NS-Regimes in Sicherheit zu bringen.<br />

Nur Liese und ihr Bruder fanden ein Exil. Sie konnten im<br />

Sommer 1939 noch mit einem Kindertransport nach<br />

England emigrieren. Nach dem Krieg ging Liese Fischer in<br />

die USA. Sie lebt heute in Silver Spring, Maryland.<br />

Lebenslinien<br />

Workshops für Schulklassen<br />

mit der Zeitzeugin Liese Fischer, geb. Einstein.<br />

Die Workshops ermöglichen Jugendlichen, mit Liese Fischer<br />

persönlich über ihr Leben und über die Geschichte ihrer<br />

Familie ins Gespräch zu kommen. Zunächst setzen sich die<br />

Schulklassen selbstständig mit Texten, Fotos und Dokumenten<br />

aus dem Familienbesitz auseinander, um fundierte Fragen stellen<br />

zu können.<br />

Anmeldung bis spätestens 12.10.2012<br />

Aktion der NSDAP zur<br />

Diskrimminierung der jüdischen Bevölkerung<br />

Murat Günak<br />

einer der wichtigsten<br />

deutschen Automobildesigner<br />

Eren Güvercin,<br />

„Neo-Moslems“<br />

Porträt einer deutschen Generation<br />

Eren Güvercin erzählt klug und polemisch von einer<br />

Generation junger deutscher Muslime, die in der aufgeregten<br />

öffentlichen Debatte kaum wahrgenommen wird, deren<br />

Lebensgeschichten gesamtgesellschaftlich betrachtet jedoch<br />

echte Erfolgsstories darstellen. Eine Generation, die schon<br />

heute eine wichtige kulturelle und politische Rolle in<br />

Deutschland spielt, die das Land positiv verändern kann und<br />

das nicht trotz, sondern wegen ihres Migrationshintergrunds.<br />

Ein Buch, das ernst und witzig zugleich erklärt, warum<br />

Güvercin ein mindestens so deutscher Name ist wie Podolski<br />

und Sarrazin, und warum die üblichen Abgrenzungsreflexe<br />

nicht mehr funktionieren.<br />

„Es gibt immer diese Zuschreibungen, wie etwa die jungen<br />

türkischstämmigen oder arabischstämmigen Deutschen<br />

haben Identitätsprobleme, sitzen zwischen zwei Kulturen.<br />

Das ist meiner Meinung nach ziemlicher Schwachsinn. Wir<br />

sind Teil dieser Gesellschaft, fühlen uns hier wohl und lieben<br />

die deutsche Kultur. Wann hört denn der Migrationshintergrund<br />

auf? Werden auch meine Enkel noch einen Migrationshintergrund<br />

haben? Lasst uns doch einfach mal über<br />

den Vordergrund reden, Hintergründe sind doch langweilig.“<br />

Eren Güvercin<br />

Eren Güvercin, geboren 1980 als Sohn türkischer Eltern in<br />

Köln, arbeitet als freier Journalist für verschiedene Hörfunksender<br />

und Zeitungen. Er ist Mitinitiator der „Alternativen<br />

Islamkonferenz“<br />

Interkultureller Musikantenstammtisch<br />

Zu einer festen Einrichtung im interkulturellen musikalischen<br />

Zusammenleben in <strong>Augsburg</strong> hat sich der regelmäßig stattfindende<br />

Musikantenstammtisch im Kulturcafé NERUDA etabliert.<br />

Die Vielfalt der kulturellen und sozialen Wirklichkeiten,<br />

die sich in <strong>Augsburg</strong> auch anhand zahlreicher aktiver<br />

Musikerinnen und Musiker ausdrückt, darf sich hier in geselliger<br />

Atmosphäre entfalten, begegnen und im interkulturellen<br />

Zusammenspiel austauschen.<br />

Treffpunkt: Jeden ersten Dienstag im Monat, Beginn 20 Uhr,<br />

Montag<br />

5. November 2012<br />

19.30 Uhr<br />

Neue <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

Ernst-Reuter-Platz<br />

Neo Moslems<br />

Porträt einer Generation<br />

V.: Kresslesmühle,<br />

Interkulturelle Akademie in<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

Neuen <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

Karten an der Abendkasse<br />

Eintritt: 5 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Dienstag 6. 11. / 4.12.<br />

20.00 Uhr<br />

Café Neruda, Alte Gasse 7<br />

Interkultureller<br />

Musikantenstammtisch<br />

Initiatoren: Evi Heigl,<br />

Bezirk Schwaben und<br />

Fikret Yakaboylu,<br />

Kulturcafé NERUDA<br />

Eintritt frei<br />

12 13


Mittwoch<br />

7. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Kresslesmühle<br />

Barfüßerstraße 4<br />

Fei scho<br />

„Vom Landler<br />

zum Funk“<br />

V: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle,<br />

Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 15 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Fei scho<br />

„Vom Landler zum Funk“<br />

Wirtshausmusik - aber anders!<br />

www.fei-scho.de<br />

5 Individualist/innen, 5 charakteristische Stimmen und<br />

18 Instrumente! Aus einer Idee von Juri Lex und<br />

Stefan Straubinger traditionelle Tänze im neuen<br />

Gewand anzubieten, entstand FEI SCHO. Mit Angela<br />

Lex, Anschi Hacklinger und Martin Lidl haben sich fünf<br />

Vollblutmusiker/innen gefunden. Sie bringen Erfahrungen<br />

aus den unterschiedlichsten Genres wie Volksmusik,<br />

Jazz oder Funk mit und diese Einflüsse machen<br />

ihren Sound so einmalig. Seit 2005 bereichern FEI<br />

SCHO die Weltmusikszene mit ihrem bayrischen, alpinen<br />

Charme und ihrer großen Vielseitigkeit.<br />

FEI SCHO schaffen mit ihrer Musik, was in anderen<br />

Ländern Europas längst Status Quo geworden ist: Eine<br />

respektvolle Weiterentwicklung der eigenen Traditionen,<br />

die frei von Klischees und mit dem nötigen Selbstbewusstsein<br />

moderne sowie fremde Stilmittel als natürliche<br />

Verbündete der eigenen Wurzeln etabliert.<br />

Wunderbar werden Landler und Zwiefache mit<br />

Bandoneon und Darabouka interpretiert, Harmoniegesänge<br />

praktiziert, der Bayerische Dialekt gepflegt und<br />

Bayern damit endgültig auf die Weltkarte der weltmusikproduzierenden<br />

Länder gesetzt.<br />

FEI SCHO Konzerte verbreiten unverschämt gute Laune<br />

und zeigen die fröhliche und lustige Seite der bayerischen<br />

Kultur. “Ungrantig” ist ein großartiges und<br />

wichtiges musikalisches Dokument aus einer neuen<br />

musikalisch-bayerischen Zeitrechnung.<br />

Donnerstag<br />

8. November 2012<br />

19.30 Uhr<br />

Synagoge, Halderstr. 6<br />

„Die Rettung“<br />

eine szenische<br />

Passion<br />

V.: EurOpera e. V.,<br />

München<br />

Karten: Abendkasse<br />

Eintritt: 15 €, erm.12 €<br />

„Die Rettung“<br />

eine szenische Passion<br />

Europäischer Toleranzpreis 2011<br />

50.000 Juden. Ihre Deportation in die Todeslager ist<br />

beschlossen, die Züge stehen bereit. – und alle bleiben<br />

am Leben. Dies ist die unglaubliche Geschichte, die sich<br />

1943 in Bulgarien ereignete.<br />

Das Musiktheaterprojekt »Die Rettung« ist allen mutigen<br />

Frauen und Männern gewidmet, die an der Rettung der<br />

bulgarischen Juden beteiligt waren. Politiker, kirchliche<br />

Amtsträger, Intellektuelle und viele einfache Menschen<br />

setzten sich rettend für ihre jüdischen Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürger ein – einige Beispiele unter vielen:<br />

Der Erzbischof von Sofia Stephan bot allen Juden die<br />

sofortige Taufe an und nahm jüdische Vertreter in<br />

seinem Haus auf.<br />

Der Bischof von Plovdiv Kyrill kletterte über den Zaun<br />

des Schulhofs, in dem sich die Juden seiner <strong>Stadt</strong><br />

sammeln mussten und ließ der Regierung mitteilen,<br />

sie solle ihn mitdeportieren.<br />

Der stellvertretende Parlamentspräsident Dimitar<br />

Peschev – später der »bulgarische Schindler« genannt<br />

– sammelte unter einem Protestschreiben gegen die<br />

vorgesehene Deportation Unterschriften eines Drittels<br />

der Regierungsmehrheit.<br />

Liljana Panitza, Sekretärin des bulgarischen<br />

Kommissars für Jüdische Angelegenheiten, leitete die<br />

Deportationspläne weiter an Vertreter der jüdischen<br />

Gemeinde. Ihr »Hochverrat« im Namen der Mensch-<br />

lichkeit war Voraussetzung, dass die Information über das<br />

geplante Verbrechen rechtzeitig verbreitet wurde, und machte<br />

die Entstehung eines Widerstandes überhaupt erst möglich.<br />

Die Liste der mutigen Taten ließe sich um ein Vielfaches erweitern.<br />

Als Folge dieser bemerkenswerten Entwicklung war Bulgarien das<br />

einzige europäische Land, in dem am Ende des Krieges mehr Juden<br />

lebten als zu Beginn. »Die Rettung« ist die theatralische Umsetzung<br />

eines faszinierenden historischen Ereignisses und eine Aufforderung<br />

zu Zivilcourage in der heutigen Zeit. Der in Deutschland arbeitende<br />

Regisseur jüdisch-bulgarischer Herkunft Vladimir Danovsky recherchierte<br />

jahrelang zu diesem Thema. »Die Rettung« vereint Drama<br />

mit Dokumentation, Schauspiel mit szenischem Oratorium, brechtsche<br />

Verfremdung mit Passionsspiel.<br />

Autor: Vladimir Danovsky, Musik: Lyubomir Denev<br />

Die Erstaufführung fand am 26. Januar 2012 in der Konrad-<br />

Adenauer-Akademie Berlin statt. Im Anschluss wurde Vladimir<br />

Danovsky für sein Werk der Europäische Toleranz Preis des<br />

KulturForums Europa überreicht.<br />

DarstellerInnen: Der Kommissar/Erzähler 1: Thomas Meinhardt<br />

Liljana Panitza / Erzählerin: Judith Toth<br />

Buko Danon/Erzähler 2: Andreas Agler<br />

Regie: Vladimir Danovsky<br />

Musikalische Leitung/Klavier: Manfred Mahnart<br />

Öffentlichkeit: Rose-Marie Kranzfelder-Poth<br />

Dramaturgie / Regieassistenz: Ulrike Heckenmüller<br />

Technische Leitung: Maximilian Thomae<br />

Produktion: EurOpera e. V., München<br />

Sauglocknläutn<br />

„Wegwärts“<br />

Volksmusik - aber anders!<br />

www.sauglocknlaeutn.de<br />

Sauglocknläutn macht Volksmusik, aber anders. Das<br />

heißt neue Texte zu alten traditionellen Liedern und<br />

neue Lieder vermischt mit anderen Musikstilen, mit<br />

satirischen, kritischen, humoristischen oder politischen<br />

Texten. Dargeboten in der guten alten<br />

Tradition der Wirtshausmusikanten. Der Name<br />

Sauglocknläutn ist ein altbayrischer Ausdruck und<br />

steht ursprünglich für schlüpfriges, derbes<br />

Dahergerede. Im übertragenen Sinne bedeutet es<br />

grad raus reden, mit nichts hinterm Berg halten,<br />

sagen, was wahr ist, auch, wenn es mal unangenehm<br />

ist – gutes Kabarett eben.<br />

Das Programm „Wegwärts“ beschreibt den bayerisch-philosophischen,<br />

bisweilen auch recht subversiven<br />

Weg, den das Trio beschreitet. An welchen<br />

Gabelungen sie abbiegen, entscheiden sie spontan.<br />

Und grade diese Spontaneität macht die Auftritte<br />

von „Sauglocknläutn“ zu einer ganz besonderen<br />

Mischung aus skurriler Bühnenshow und authentischer<br />

Volksmusik-Darbietung.<br />

Freitag<br />

9. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Neue <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

Ernst-Reuter-Platz<br />

Sauglocknläutn<br />

„Wegwärts“<br />

V.: Kresslesmühle in<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

Neuen <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

Karten: Kresslesmühle,<br />

allgemeine Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 15 €<br />

Info: Telefon 36215, www.<br />

kresslesmuehle.de<br />

14 15


Freitag<br />

9. November 2012<br />

21.00 Uhr<br />

Kradhalle/Kupa West<br />

ORCHESTER CHE<br />

V: KarmaN e. V.<br />

Karten: Abendkasse<br />

Eintritt : 10 €<br />

Info: www.karman-ev.de<br />

ORCHESTER CHE<br />

Art-rock, psychedelic, indie, Theater<br />

Konzertperformance<br />

www.orkestrche.com<br />

Orchester Che die Band aus Charkiv wurde 2002<br />

gegründet. Bei den Musik-Session-Abenden in<br />

der WG der Theaterschule (wo auch schon<br />

bekannte Bands wie 5‘Nizza zu Besuch waren),<br />

lernten sich Oleg Kadanov (vocal, songtexte),<br />

Sergej Savenko (Klarinette) und Mikhail Kabanov<br />

(Performance) kennen. Später kamen auch<br />

Maxim Morozov (alt) und Kostja Salnikov (darbuka)<br />

hinzu. 2007 dann der Bassist Ivan Kondratov.<br />

Die Idee dahinter war es Musik mit Theater zu<br />

verbinden.<br />

Oleg u. Mikhail, beides Schauspielschulabsolventen<br />

waren in zahlreichen Stücken zu sehen.<br />

Hatten verschiedene gemeinsame Projekte<br />

gestartet. Sergej u. Maxim haben die Charkiv<br />

Hochschule für Musik abgeschlossen. Und<br />

zusammen sind sie eine seltsame Symbiose<br />

sowohl visueller Musik als auch der Beschallung<br />

der Impulse im Unterbewusstsein, die ungewöhnliche<br />

Gedanken über diese Welt hervorrufen<br />

:D Seit 2003 sind 5 Alben erschienen.<br />

Mittlerweile touren die Orchester Che mit ihrer<br />

Performance durch ganz Europa!<br />

Mittwoch<br />

14. November 2012<br />

17 bis 21 Uhr<br />

Rathaus <strong>Augsburg</strong><br />

Fachtagung<br />

KULTUR MIT ALLEN<br />

„Die Interkulturelle Öffnung<br />

der <strong>Stadt</strong>“<br />

Neue Herausforderungen<br />

für die Kultur- und Bildungseinrichtungen<br />

in der<br />

vielkulturellen Gesellschaft<br />

V: Interkulturelle Akademie,<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong><br />

Referat Oberbürgermeister<br />

und Kulturreferat<br />

Eintritt frei<br />

Info: Kresslesmühle<br />

Info: Telefon 37170<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Fachtagung: KULTUR MIT ALLEN<br />

„Die Interkulturelle Öffnung der <strong>Stadt</strong> „<br />

Neue Herausforderungen für die Kultur- und<br />

Bildungseinrichtungen in der vielkulturellen<br />

Gesellschaft<br />

Die durch Individualisierung, Migration und<br />

Globalisierung veränderte moderne <strong>Stadt</strong>gesellschaft<br />

beinhaltet große Herausforderungen für<br />

die Einrichtungen der Kommunen. So haben zum<br />

Beispiel 40% der in <strong>Augsburg</strong> lebenden Menschen<br />

eine Migrationgeschichte. Sich dieser neuen Vielfalt<br />

zu öffnen, heißt, sie auf einem soliden gemeinsamen<br />

Fundament zu fördern und als Chance für die<br />

Entwicklung der <strong>Stadt</strong> zu begreifen. Der gleichberechtigte<br />

Zugang aller Bürgerinnen und Bürger am<br />

kulturellen, sozialen, religiösen und politischen<br />

Leben ist eine Aufgabe, der sich alle Institutionen<br />

der Städte stellen müssen. Die interkulturelle<br />

Öffnung der <strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong> und ihrer Einrichtungen<br />

steht an. Der Öffnungsprozess der Kultureinrichtungen<br />

spielt dabei eine zentrale Rolle.<br />

Mit der Tagung „Die interkulturelle Öffnung der<br />

<strong>Stadt</strong>“ möchten die Interkulturelle Akademie, das<br />

Referat Oberbürgermeister und das Kulturreferat<br />

am Beispiel der interkulturellen Ausrichtung der<br />

Kulturpolitik <strong>Augsburg</strong>s Handlungsansätze und<br />

praktische Perspektiven für diesen Prozess mit den<br />

Beteiligten und ausgewählten Fachleuten diskutieren<br />

und entwickeln.<br />

Wie für die Wirtschaft, so gilt auch für den Kulturund<br />

Bildungsbereich: Es wird nur überleben, was<br />

nachgefragt wird. Kultur- und Bildungseinrichtungen,<br />

seien es Bühnen, Konzerthäuser, Museen<br />

oder aber Volkshochschulen und Bibliotheken,<br />

brauchen Zuschauer und Nutzer. Dies gilt für<br />

öffentlich geförderte Häuser einerseits, um ihre<br />

gesellschaftliche Funktion wirksam zu erfüllen und<br />

ihre Finanzierung zu legitimieren. Andererseits, um<br />

sich zunehmend selbst zu finanzieren, denn<br />

Einnahmen als Eigenanteil an ihrer Finanzierung<br />

werden für die wirtschaftliche Absicherung immer<br />

wichtiger. Und noch stärker gilt dies für privat<br />

betriebene Institutionen, denn ihr Publikum bzw.<br />

ihre Nutzer ist/sind ihre Haupteinnahmequelle und<br />

Auschnitt aus der Fassade<br />

des Theaters <strong>Augsburg</strong><br />

dienen entsprechend der Existenzsicherung.<br />

Grundlegend ist demzufolge vor allem die<br />

Entwicklung eines „Nutzungsbedarfs“ für die<br />

Einrichtungen und ihre Angebote.<br />

Diesem Bedarf, die Institutionen mit Publikum bzw.<br />

Nutzern zu füllen, steht die Erfahrung gegenüber,<br />

dass Interesse kein unbegrenzt verfügbares Gut ist,<br />

sondern eine knappe Ressource. Wie aber kann<br />

Nachfrage generiert werden? In vielen Institutionen<br />

werden hierfür eine gesteigerte Besucherorientierung<br />

und ein gezieltes Umwandeln ihrer traditionellen<br />

„Angebotsorientierung“ in eine „Nachfrageorientierung“<br />

notwendig sein. Ein solches<br />

„Audience Development“ ist in Deutschland bislang<br />

nicht weit verbreitet. Wenn diesbezüglich Bemühungen<br />

stattfinden, beziehen sie sich bislang zumeist<br />

auf die Gruppe derjenigen, die bereits häufig<br />

Kultur- und Bildungsangebote nutzt. Zukünftig<br />

muss zudem verstärkt versucht werden, diejenigen<br />

für Angebote zu gewinnen, die diese bislang nicht<br />

oder kaum nutzen.<br />

Eine Bevölkerungsgruppe, die in diesem Kontext<br />

seit geraumer Zeit immer wieder in der öffentlichen<br />

Diskussion auftaucht, ist die der „Migranten“ bzw.<br />

der „Personen mit Migrationshintergrund“. Obwohl<br />

der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

an der Gesamtbevölkerung in vielen Großstädten<br />

sehr hoch liegt, nimmt diese Gruppe bislang<br />

anscheinend wenig am kulturellen Leben in<br />

Deutschland teil und nutzt Bildungsangebote<br />

anscheinend nur bedingt. Für den Kultur- und<br />

Bildungsbereich stellt sich die Frage, inwieweit sie<br />

diese sicherlich nicht homogene Gruppe als<br />

potentielle/s Publikum bzw. Nutzer gewinnen können.<br />

Tagungsablauf<br />

17.00 Uhr, Begrüßung<br />

Peter Grab, Bürgermeister und Kulturreferent<br />

Moderation: Angela Bachmair, Kulturjournalistin<br />

17.15 bis 18.00 Uhr, Einführender Vortrag<br />

Vera Allmanritter, Ehemalige Koordinatorin des<br />

Zentrums für Audience Development (ZAD) an der<br />

Freien Universität Berlin<br />

„Kultur mit allen – Migranten als Publikum<br />

von Kulturinstitutionen“<br />

Warum sollen sich Kulturinstitutionen mit dem<br />

Thema „Migranten“ beschäftigen? Was bedeutet<br />

„Audience Development“ und wie kann man damit<br />

migrantisches Publikum für sein künstlerisches<br />

Angebot begeistern, wie kann man es besser an<br />

sich binden, wie erschließt man möglicherweise völlig<br />

neue Publikumsschichten? Dieser Vortrag wird die<br />

aktuellen Forschungsergebnisse zu diesem Thema<br />

beinhalten und exemplarisch Erfahrungen von<br />

Kulturinstitutionen mit ihrer Arbeit für bzw. mit<br />

Migranten vorstellen. Praxisorientiert sollen hierbei<br />

Anregungen für Kulturinstitutionen gegeben werden,<br />

die sich intensiver mit dem Thema „Migranten“<br />

beschäftigen möchten.<br />

17.15 bis 18.00 Uhr, Vertiefender Vortag mit<br />

aktuellsten Ergebnissen<br />

Prof. Birgit Mandel, Kulturwissenschaftlerin,<br />

Institut für Kulturpolitik, Universität Hildesheim<br />

Interkulturelles Audience Development<br />

Strategien und Potentiale für interkulturelle<br />

Veränderungsprozesse öffentlicher Kultureinrichtungen“<br />

Wie gelingt es, neues, kulturell diverses Publikum zu<br />

gewinnen für öffentliche, so genannte „Hochkultur“-<br />

Einrichtungen und mehr noch: wie gelingen interkulturelle<br />

Veränderungsprozesse in den Einrichtungen?<br />

Anhand vorliegender empirischer Ergebnisse werden<br />

Ziele, Potentiale und Barrieren sowie mögliche<br />

Strategien dargestellt, um mehr Menschen unterschiedlicher<br />

sozialer Milieus und Herkunft als Nutzer<br />

und Akteure für Kultureinrichtungen zu gewinnen.<br />

19.00 Uhr bis 19.30 Uhr, Pause<br />

19.30 - 21.00 Uhr, Workshop mit den Referentinnen<br />

„Konkrete Handlungsempfehlungen und zentrale<br />

Strategien eines Interkulturellen<br />

Audience Development“<br />

Neue Programme und Formate, Kooperation, Partizipation,<br />

innerbetriebliche Change Management Prozesse<br />

16 17


Freitag<br />

16. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Goldener Saal, Rathaus<br />

Muttersprache: Liebe<br />

Konzert<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle<br />

allgemeine Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 18 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Konzert<br />

„Muttersprache: Liebe“<br />

Am Anfang allen Lebens steht die Liebe; Liebe ist, was der winzige<br />

Zellhaufen im Mutterleib als Erstes erfährt: genährt, geschützt und<br />

geborgen - Tag für Tag, in jeder Sekunde. Jenes ununterbrochene<br />

Band der Liebe begleitet den Menschen nun von seiner Geburt an, im<br />

Heranwachsen, durch alle Lebensalter und auch über den Tod hinaus.<br />

Diese eine, einzigartige emotionale Verbindung besteht nunmehr für<br />

alle Zeiten und teilt sich in viel mehr als nur in Worten oder Gesten<br />

mit, in einer Kommunikation in weit feineren Schwingungen.<br />

Die Sprache, die von allen Müttern dieser Erde gesprochen und verstanden<br />

wird, heißt: Liebe. Jenseits aller Sprachen steht sie - genau<br />

wie die Musik. Diese erste Liebeserfahrung bildet den Maßstab für<br />

alle weiteren des Lebens - Segen und Fluch zugleich, denn die alles<br />

umfassende, alles verstehende, alles verzeihende Unbedingtheit der<br />

Mutterliebe ist nicht wiederholbar. Vor allem die Liebe lässt die<br />

Menschen in allen Kulturen unendlich viel erzählen, dichten, klagen<br />

und singen über jene bitteren und süßen Verstrickungen in Sehnsucht,<br />

Enttäuschung, Leidenschaft, Glück und Einsamkeit.<br />

Ein besonderes Ensemble hat sich hier zusammengefunden, um jenen<br />

Zusammenhängen in der Musik nachzuspüren. Die Musikerinnen und<br />

Musiker dieser außergewöhnlichen Besetzung haben bereits in unzähligen<br />

Konzerten, oft auch in interkulturellen Projekten, reiche<br />

Erfahrungen gesammelt und sich alle in ihren verschiedenen Genres<br />

längst einen Namen gemacht.<br />

Das Programm besteht aus vielfarbigen musikalischen Reflektionen<br />

zum Thema „Liebe“ aus verschiedenen Musikkulturen. Ihre Herkunft<br />

und ihre Biografien ermöglichen es den Ensemblemitgliedern, spielerisch<br />

und selbstverständlich aus dem Erbe der großen Klangtraditionen<br />

von Orient und Okzident zu schöpfen.<br />

Verschiedene Sprachen werden hier erklingen - doch die eine, ureigene<br />

Sprache der Menschheit zieht sich als roter Faden durch den ganzen<br />

Abend.<br />

Zur Aufführung kommen bei diesem wahrhaftig interkulturellen<br />

Konzert Werke aus der westlichen und orientalischen Klassik, darunter<br />

Stücke von Gershwin, Alabiev, Verdi, Dede Efendi, Ali Ufki Bey,<br />

Delibes, Erol Sayan, Yurdal Tokcan, Brahms, aber auch anonyme Lieder<br />

und Instrumentalstücke aus Orient und Okzident.<br />

Die Besetzung: Öykü Sensöz, Sopran; Aylin Aykan, Klavier;<br />

Selin Çehreli, Fagott, Seref Dalyanoglu, Ud, Tanbur, Gesang<br />

Derya Türkan, Kemençe (Kniegeige); Murat Coskun, Perkussion<br />

„Ein Leben, das ohne Liebe vergeht,<br />

ist zwecklos. Frag dich nicht, ob du<br />

nach göttlicher, metaphorischer, irdischer<br />

oder körperlicher Liebe streben<br />

sollst. Verschiedenheiten gebären<br />

Unterschiede. Aber Liebe bedarf keiner<br />

Eigenschaft, keiner Beschreibung.<br />

Eine eigene Welt ist die Liebe.<br />

Entweder zentral genau in der Mitte,<br />

oder außen in der Sehnsucht.“<br />

Şems-i Tebrizi<br />

Dieses schöne Zitat des großen<br />

persischen Mystikers beschreibt den Kern<br />

unseres musikalischen Exkurses.<br />

Samstag<br />

17. November 2012<br />

19.00 Uhr<br />

Synagoge, Halderstr. 6<br />

Humorvoll, frech<br />

und weise<br />

Jüdischer Witz<br />

jiddische Lieder<br />

V: Israelitische<br />

Kultusgemeinde<br />

Spenden erwünscht<br />

„Humorvoll, frech und weise.“<br />

Jüdischer Witz – jiddische Lieder<br />

Marjan Abramovitsch, Erzähler, Sänger<br />

Eugen Rojzin, Pianist<br />

Der charismatische jüdische in <strong>Augsburg</strong> lebende<br />

Sänger Marjan Abramovitsch aus der Ukraine gibt in<br />

seinem Programm „Humorvoll, frech und weise“<br />

einen äußerst amüsanten Einblick in die Kultur des<br />

jüdischen Witzes und der jiddischen Lieder. Im Duo<br />

mit Eugen Rojzin erzählt und singt er jiddische Witze<br />

und humorvolle jiddische Lieder und vermittelt so<br />

eindrücklich ein fast vergessenes einmaliges<br />

Kulturgut.<br />

Jüdischer Humor<br />

„Gott lacht mit seinen Geschöpfen, nicht über seine<br />

Geschöpfe“, so steht es im Talmud. Mithilfe von<br />

Spott, Respektlosigkeit, schwarzem Humor und bissiger<br />

Kritik ist er fast immer eine Verteidigung der<br />

Menschlichkeit gegen jede Ideologie und Gewalt.<br />

Ezra BenGershom, der die Kulturgeschichte des jüdischen<br />

Humors erforscht, nennt zwei Merkmale: Oft ist<br />

es ein „Humor der Unterdrückten“ und stärker als in<br />

anderem Humor kommt in ihm die Selbstironie vor.<br />

Auffällig ist auch, dass die jüdischen Helden humoristischer<br />

Erzählungen auch in größten Schwierigkeiten<br />

Stolz und Selbstsicherheit bewahren und auf keinen<br />

Fall aggressiv werden. „Jüdischer Humor war und ist<br />

die schönste Waffe einer Minderheit, denn Humor<br />

tötet nicht“, schrieb Paul Spiegel, der 2006 verstorbene<br />

Vorsitzende des Zentralrates der Juden in<br />

Deutschland. Humor zieht sich durch die gesamte<br />

jüdische Literatur, angefangen bei der Thora.<br />

Bayerisch-Assyrischer Tanzabend<br />

Assyrer leben in Bayern. Assyrer tanzen in<br />

Bayern. Assyrer tanzen mit Bayern!<br />

Einen lockeren, geselligen Tanzabend mit<br />

viel Spaß und kulinarischen Köstlichkeiten<br />

verspricht der Bayerisch-Assyrische<br />

Tanzabend im Kulturzentrum des<br />

Mesopotamienvereins <strong>Augsburg</strong>.<br />

Unter Anleitung kann man sowohl einfache<br />

bayerische Paartänze als auch Ketten- und<br />

Reihentänze aus dem assyrischen Raum<br />

kennenlernen und mittanzen. Die<br />

Schwäbischen Wirtshausmusikanten werden<br />

die bayerischen Tänze anleiten und musizieren,<br />

die Folkloretanzgruppe des<br />

Mesopotamien Vereins zeigt Tänze aus<br />

Assyrien.<br />

Samstag<br />

17. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Mesopotamien Verein<br />

Mendelssohnstraße 21<br />

Bayerisch-Assyrischer<br />

Tanzabend<br />

V.: Bezirk Schwaben<br />

und Mesopotamien Verein<br />

<strong>Augsburg</strong> e.V.<br />

Eintritt inkl.<br />

assyrisches Buffet: 7 €<br />

Karten: Abendkasse<br />

18 19


Samstag<br />

17. November 2012<br />

21.00 Uhr<br />

Ballonfabrik, Austraße 27<br />

Roy de Roy<br />

polka punk beats<br />

gypsy ska<br />

V.: KarmaN e. V.<br />

Karten: Abendkasse<br />

Eintritt : 8.- Euro<br />

Info: www.karman-ev.de<br />

Roy de Roy<br />

polka punk beats gypsy ska<br />

Konzert präsentiert vom Karman e.V.<br />

„Roy de Roy“ ist der Mikrokosmos Wiens: Anders,<br />

multikulturell und laut!<br />

Das Mulitikultiquintett gilt als einer der heißesten<br />

Liveacts aus Österreich, tourte mit Bands wie<br />

„World/Inferno Friendship Society“, „Rotfront“ und<br />

„Dubioza Kolektiv“ und präsentiert im Zuge seiner<br />

Europa-Tournee sein neues Album „Bohemian<br />

Bolsheviks“ (Klangue Records)! Interesse an einer<br />

Live-Explosion wo Folk auf Balkan und Gypsy auf<br />

Punk stoßen!?<br />

Das Multikultiensemble mit slowenischen, portugiesischen<br />

und unaussprechlichen Wurzeln versteht<br />

Wien als Hauptstadt Osteuropas und bedient<br />

sich dessen musikalischen Reichtums: recyceln Folk<br />

wie Punk, vermischen Gypsy mit balkanischen<br />

Einflüssen und singen all dies in einer Sprache die<br />

nur von 2Mio Menschen gesprochen wird:<br />

Slowenisch. Ausstaffiert mit schnellen Gitarren,<br />

melancholischem Akkordeon und treibenden<br />

Trompeten bietet „Roy de Roy“ eine ekstatische<br />

Performance zwischen Piratenwalzer, Polit-<br />

Persiflage und tanzbarer Tragik.<br />

Das Quintett etablierte sich in den letzten Jahren<br />

auf den Bühnen Europas als Geheimtipp des<br />

Balkan-Folka-Punks und hinterließ auf ihren<br />

Tourneen von Paris bis nach Sarajevo, von Berlin<br />

bis nach London, lediglich brennende Tanzböden<br />

und bebende Wände.<br />

Sonntag<br />

18. November 2012<br />

18.00 Uhr<br />

Synagoge, Halderstr. 6<br />

bayerische kammerphilharmonie<br />

V.: bayerische kammerphilharmonie/<br />

Kresslesmühle<br />

Karten: 25€/ 35€ er. 10€,<br />

nur Abendkasse und bei<br />

der bayerischen<br />

kammerphilharmonie,<br />

Jesuitengasse 2,<br />

Info: Telefon 5213620<br />

info@kammerphilharmonie.de<br />

bayerische kammerphilharmonie<br />

„un-er-hört: In Memoriam“<br />

Im Konzentrationslager Theresienstadt im heutigen<br />

Tschechien wurden den Insassen gewisse „Freiheiten“<br />

zuerkannt. Viele Künstler, Musiker und Wissenschaftler<br />

waren dort interniert, und es gab ab 1942<br />

für kurze Zeit eine rege kulturelle Aktivität, die von<br />

den Häftlingen selbst initiiert wurde.<br />

Für die allermeisten Inhaftierten war Theresienstadt<br />

lediglich ein Durchgangslager. Auch Pavel Haas und<br />

Gideon Klein wurden weiter nach Auschwitz deportiert,<br />

wo sie gegen Kriegsende ermordet wurden.<br />

Der jüdische Musiker und Komponist Ödön Pártos,<br />

der nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten<br />

seine Tätigkeit als Konzertmeister in Berlin aufgeben<br />

musste, war später Solobratscher des Israel<br />

Philharmonic Orchestra.<br />

„Yizkor“ bedeutet „In Gedenken“ – Pártos schrieb<br />

das Werk 1947 in Erinnerung an den Holocaust.<br />

Erleben Sie dieses ergreifende Werk mit dem zweifachen<br />

ECHO Preisträger Nils Mönkemeyer, der am<br />

Beginn einer Weltkarriere steht.<br />

Gideon Klein Partita per Archi<br />

Pavel Haas Studie für Streichorchester<br />

Ödön Pártos „Yiskor“ für Viola u.Streichorchester<br />

D. Schostakowitsch 4. Streichquartett D-Dur op.83<br />

Nils Mönkemeyer, Viola<br />

Gabriel Adorján, Konzertmeister und Leitung<br />

Zakedy Music featuring Ute Legner<br />

„Der Klang der <strong>Stadt</strong> IV: Spinning Wheel“<br />

Eine musikalische und visuelle Hommage an die<br />

<strong>Augsburg</strong>er Textilvergangenheit<br />

Die <strong>Augsburg</strong>er Textilvergangenheit und die Schauplätze<br />

des regen industriellen Geschehens in <strong>Augsburg</strong> bewegen<br />

- nicht nur die direkt Beteiligten, die von dem Auf<br />

und Ab der <strong>Augsburg</strong>er Textilgeschichte profitierten oder<br />

unter diesem litten, sondern auch diejenigen, die indirekt<br />

damit in Berührung kamen – und sie bewegen bis heute.<br />

Zakedy Music feat. Ute Legner und der Projektionskünstler<br />

Eric Zwang Eriksson widmen sich dem Thema<br />

musikalisch und visuell und entführen den Besucher an<br />

einen historischen Ort in die Vergangenheit. Mit Gedichtvertonungen,<br />

durch bearbeitetes Volksliedgut der Weber,<br />

mit den für die Band typischen musikalischen Einflüssen<br />

aus Jazz und Pop entsteht in Verbindung mit den<br />

Visualisierungen Eric Zwang Erikssons eine musikalische<br />

Erinnerung, ein Widerhall – und eine Hommage am Ort<br />

des einst pulsierenden Arbeiterlebens.<br />

Walter Bittner, drums, sampling<br />

Daniel Mark Eberhard, Piano, Akkordeon, Melodika<br />

Stephan Holstein, Saxophon, Klarinette, Bassklarinette<br />

Uli Fiedler, Bass<br />

Ute Legner, Vocals<br />

Eric Zwang Eriksson, Visuals<br />

Seit 2009 entwirft Ute Legner von MEHR MUSIK! für das<br />

„Festival der <strong>1000</strong> Töne“ unter dem Titel „DER KLANG<br />

DER STADT“ Konzerte, die sich mit der Realität unserer<br />

<strong>Stadt</strong>gesellschaft berühren.<br />

2009 warf das Wandelkonzert „DER KLANG DER STADT I“ durch die<br />

Baustelle des heutigen Textil- und Industriemuseums TIM einen intensiven<br />

Blick auf Komponisten, die der Kakophonie der Städte in ihrer Musik<br />

Rechnung trugen. Besonderes Highlight war die von MEHR MUSIK! in<br />

Auftrag gegebene „komp-f.wbstuhl-e“, eine interaktive Klang-installation von<br />

Mensch und Maschine, in der Rhythmen, Geräusche und Klänge von<br />

Webstühlen des TIM die Matrix für Improvisationen und Klangverfremdungen<br />

durch die agierenden Musiker – Walter Bittner und Stephan Holstein<br />

von Zakedy Music, Klangkünstler Sebastian Guissani und der türkische<br />

Musiker Seref Dalyanoglu bildeten.<br />

Das Konzert „KLANG DER STADT II – Der Orient in <strong>Augsburg</strong>“ warf 2010<br />

einen musikalischen Blick auf Komponisten, die an der Schwelle zwischen<br />

Orient und Okzident hin und her pendeln. Erneut lud Legner neben dem<br />

MEHR MUSIK! Ensemble und den „Schlagwerkern“ die Zakedy-Mitglieder<br />

Bittner und Holstein ein und brachte sie mit dem iranischen Musiker Darioush<br />

Shirvani zusammen, mit dem eigene Stücke für diesen Abend entstanden.<br />

Das Wirrwarr der Sprache in unseren Städten, aber auch deren Vielstimmigkeit<br />

gab das 3. KLANG DER STADT-Projekt im Jahr 2011 in beispielhafter<br />

Weise wider: Über 100 SängerInnen verschiedener <strong>Augsburg</strong>er Chöre trafen<br />

sich im Goldenen Saal, um unter der Leitung des Briten John Tilnury<br />

„Paragraph“ 7 aus „The Great Learning“ von Cornelius Cardew zu interpretieren<br />

– jeder Sänger für sich und individuell, doch entstand aus dieser Vielfalt<br />

ein einmaliger Gesamtklang, der im Moment entstand.<br />

In „DER KLANG DER STADT IV“ 2012 kehren die Musiker erneut zurück zum<br />

TIM – mittlerweile höchst erfolgreiches Museum über Industriekultur - um tiefer<br />

einzutauchen in die Thematik „Textil“, die für <strong>Augsburg</strong> jahrzehntelang so<br />

bestimmend war.<br />

Donnerstag<br />

22. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

TIM - Textilmuseum<br />

Provinostr. 46<br />

Zakedy Music<br />

featuring Ute Legner<br />

„Der Klang der <strong>Stadt</strong> IV:<br />

Spinning Wheel“<br />

V.: Festival der <strong>1000</strong> Töne,<br />

MEHR MUSIK!, tim - Staatliches<br />

Textil- und Industriemuseum,<br />

Provinostr. 46<br />

Karten: Reservierung unter<br />

info@mehrmusik-augsburg.de<br />

& Abendkasse<br />

Eintritt: 15 € er. 10 €<br />

Info:<br />

www.double-you-be.de<br />

20 21


Freitag<br />

23. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Neue <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

Ernst-Reuter-Platz<br />

Devrim Eren &<br />

Haydar Acarsoy<br />

Duo Yarende<br />

„Sprache und Klang der<br />

anatolischen Volkslieder -<br />

Liebe und Leiden einer<br />

Region“<br />

V.: Kresslesmühle in<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

Neuen <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

Karten: Kresslesmühle<br />

Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 14 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Devrim Eren & Haydar Acarsoy<br />

Duo Yarende<br />

Sprache und Klang der anatolischen Volkslieder -<br />

Liebe und Leiden einer Region<br />

Der Name Antolien stammt aus dem altgriechischen<br />

Wort Anatole, welches Osten bedeutet, “Der Ort, an<br />

dem die Sonne aufgeht”. Seit Tausenden von Jahren<br />

sind ihre Dichter die Stimme dieser Region. Sie können<br />

Gefühle und Gedanken, Freude und Leid des<br />

Volkes von Geburt bis zum Tod mit Melodien und<br />

Liedern erzählen. Diese anatolischen Volksdichter<br />

wurden ursprünglich Ozan und ab dem 16.<br />

Jahrhundert auch Asık („der Liebende“) genannt. Asık<br />

ist die Bezeichnung für einen Geschichtenerzähler<br />

und Volksliedsänger, der sich auf einer Langhalslaute<br />

(Saz) begleitet. Ihre Lieder und Erzählungen beschreiben<br />

die vielfältigen Kulturen Anatoliens. Durch ihre<br />

Lieder bringen sie als Vertreter der Bevölkerungen<br />

Anatoliens alle sozialen Ereignisse der Gesellschaft<br />

zur Sprache.<br />

Yarende... bedeutet geselliges Beisammensein mit<br />

innigen Freunden. So nennen Devrim Eren und<br />

Haydar Acarsoy ihr Duo, die durch besondere Liebe<br />

zur traditionellen anatolischen Volksmusik zueinander<br />

gefunden haben. Sie wollen die Volksmusik mit ihren<br />

Schöpfern und Ursprungsgebieten als eine Ganzheit<br />

pflegen. Hierbei legt das Duo besonderen Wert auf<br />

die authentische Interpretation der Stücke und<br />

bedient sich dabei den Klängen der türkischen Laute<br />

„Saz“ und der akustischen Gitarre. Zu ihrer<br />

Darbietung gehören alte Volkslieder in türkischer und<br />

kurdischer Sprache, aber auch Eigenkompositionen.<br />

Samstag<br />

24. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Kresslesmühle<br />

Barfüßerstr. 4<br />

Murat Topal<br />

„MULTITOOL - Der<br />

Mann für alle Fälle“<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle,<br />

Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 17 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Murat Topal<br />

„MULTITOOL - Der Mann für alle Fälle“<br />

www.murattopal.de<br />

Als türkisch-deutscher Polizist hat er in Berlin<br />

Verbrecher gejagt. Nebenbei jedoch hat er sein<br />

komisches Talent so weit kultiviert, dass er die<br />

Polizeiuniform über kurz oder lang an den<br />

Nagel hängen musste: Murat Topal.<br />

Mit seinem ersten Solo „Getürkte Fälle“ und<br />

dessen Nachfolger „Tschüssi Copski!“ avancierte<br />

Murat zum gefeierten Live-Performer - nicht<br />

zuletzt, weil er in seinem von allerhand Spezialaufträgen<br />

gespickten Alltag als Gesetzeshüter<br />

auch in gänzlich polizeiuntypischen Disziplinen<br />

wie Bauchtanz zu brillieren vermochte.<br />

In seinem dritten Soloprogramm „MultiTool -<br />

Der Mann für alle Fälle“ berichtet Murat von<br />

den alltäglichen Anforderungen und Überforderungen<br />

des modernen Mannes. Bekanntermaßen<br />

ist der Mann des 3. Jahrtausends<br />

berufstätig, er hält sich fit, kümmert sich um<br />

die Kinder während er gleichzeitig so ganz<br />

nebenbei seine Mails auf dem Smartphone<br />

beantwortet. Topal wäre aber nicht der „Mann<br />

für alle Fälle“, wenn er nicht sogar auf Fragen,<br />

die selbst in Väterselbsthilfegruppen nur hinter<br />

vorgehaltener Hand gestellt werden, Antworten<br />

parat hätte.<br />

„The Sounds Of God“<br />

Eine Nacht der spirituellen Musik<br />

Armenian Voices, Kudsi Erguner, Asif Ali Khan,<br />

Matthew Shipp, Abdelkebir Merchane<br />

Abdelkebir Merchane<br />

“The Sounds Of God – eine Nacht der spirituellen Musik“<br />

vereint namhafte Künstler aus verschiedenen Kulturkreisen,<br />

deren Musik in einem spirituellen oder religiösen Kontext tief<br />

verwurzelt ist. Hinter der Idee von »The Sounds Of God«<br />

steht die in vielen Kulturen und Religionen verbreitete<br />

Überzeugung, dass man in der Nacht Gott am nächsten sein<br />

könne. Daraus leitet sich die gängige Praxis nächtlicher<br />

Rituale mit Musik ab. Die Darbietungen, die in dieser Dichte,<br />

Vielfalt und künstlerischen Qualität sicher einmalig sind,<br />

beginnen am Abend und enden in den frühen<br />

Morgenstunden.<br />

Armenian Voices sind der christlichen Chortradition<br />

Armeniens entsprungen. Vieles an ihrer Musik scheint den<br />

Hörgewohnheiten westlicher Musiktraditionen sehr nahe zu<br />

kommen, manches aber führt darüber hinaus und lässt beispielsweise<br />

die historischen Bezüge zu Byzanz und zur persischen<br />

Musik erahnen.<br />

Kudsi Erguner aus der Türkei ist ein Sufi-Meister der<br />

Neyflöte. Schon in seiner Jugend trat er bei den hypnotischen<br />

und spirituellen Tanzritualen der Mevlevi-Sufis im<br />

Untergrund Istanbuls auf. Inzwischen lebt er in Paris und<br />

führt die musikalische Tradition seiner Vorväter im Rahmen<br />

vielfältiger Projekte weiter.<br />

Asif Ali Khan ist der Meisterschüler und gleichermaßen<br />

anerkannte Nachfolger des legendären Qawwali-Sängers<br />

Nusrat Fateh Ali Khan. Leidenschaftlich führt er sein<br />

Ensemble aus Lahore in Pakistan aus Sängern, Harmonium und<br />

Tabla-Spielern an. Die Dynamik dieser mitreißenden Darbietungen<br />

des Qawwali-Gesangs, einer Art Hingabe zu Gott, reichen von feinsinnig<br />

und meditativ bis hin zu explosiv und ekstatisch.<br />

Matthew Shipp aus den USA steht in der Tradition des Spiritual<br />

Jazz eines John Coltrane oder Cecil Taylor und gehört zur<br />

Speerspitze der Avantgarde. In seinem Klavier Trio verknüpft er<br />

komplex strukturierte Themen mit ausgeklügelten Improvisationen.<br />

Abdelkebir Merchane aus Marokko ist ein Meister des Gimbrispiels<br />

(eine Art Akustikbass) und der Gnawa-Trancemusik, deren<br />

Ursprün-ge in den präzivilisatorischen Kulturen der Subsahara vermutet<br />

werden. Die Zeremonien und Lieder der Gnawas, bei denen<br />

Heilige und Geister in Liedern beschworen werden, dienen der<br />

Heilung.<br />

In den Flügeln des Parktheaters befindet sich in dieser Nacht der<br />

Transitbereich, eine künstlerische Installation aus Flugzeugwrackteilen<br />

und Bildschirmen mit digital-verfremdeten Motiven. An den<br />

»Schaltern« servieren Stewards und Stewardessen kulinarische<br />

Spezialitäten des Orients. Damit entsteht ein besonderes<br />

Kaleidoskop der Wahrnehmung – von der Postmoderne zur teilweise<br />

jahrhundertealten und zeitlosen Musik im Innern der<br />

Konzerthalle.<br />

Idee und Konzeption: Girisha Fernando und Timo Köster<br />

Samstag<br />

24. November 2012<br />

20.00 Uhr bis 5.00 Uhr<br />

Parktheater Göggingen<br />

The Sounds Of God<br />

Eine Nacht der spirituellen<br />

Musik<br />

V.: Büro für Frieden und<br />

Interkultur der <strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong><br />

und gefördert durch<br />

den Kulturfonds Bayern<br />

Info: www.friedensstadt.<br />

augsburg.de<br />

Karten: 30€, er. 20 €<br />

VVK im Parktheater <strong>Augsburg</strong>,<br />

an der Bürgerinformation<br />

am Rathausplatz,<br />

im Space 2b und an der<br />

Abendkasse<br />

22 23


Samstag<br />

24. November 2012<br />

ab 20.00 Uhr<br />

Kneipen in der Altstadt<br />

(siehe Einzelprogramme)<br />

Die wilde Nacht der<br />

Wirtshausmusik<br />

Ein Kneipenfestival der<br />

besonderen Art<br />

V: Altstadtverein <strong>Augsburg</strong><br />

und Beratungsstelle für<br />

Volksmusik des Bezirks<br />

Schwaben in Zusammenarbeit<br />

mit dem Festival der<br />

<strong>1000</strong> Töne<br />

Eintritt frei, aber Spenden<br />

sehr erwünscht!<br />

Lanzinger Trio<br />

Café am Milchberg, Milchberg 12<br />

www.saitentrio.de<br />

Das Lanzinger Trio ist Deutschlands erste Volksmusik-Jazz-<br />

Pop-Boyband. In der klassischen Stubenmusik-Besetzung mit<br />

Hackbrett, Zither und Gitarre interpretieren die drei professionellen<br />

Musiker nicht nur Traditionelles, sondern sie versuchen<br />

mit Elementen aus Jazz und Pop die Instrumente von staubigen<br />

Klischees und Vorurteilen zu lösen. Dabei schöpft das Trio<br />

aus einem Repertoire mit eigenen Kompositionen, die verschiedene<br />

Stile mit abwechslungsreichen Arrangements verbinden.<br />

Hofmarkmusik<br />

Striese, Kirchgasse 1<br />

Die Hofmarkmusik aus dem nordschwäbischen Raum hat sich<br />

der Tanz(boden)musik in bester bairisch-schwäbischer<br />

Tradition verschrieben: Boarischer, Halbwalzer, Zwiefacher,<br />

Polka oder Schottisch. Schnell befindet man sich mit ihnen<br />

aber auch auf einem musikalischen Streifzug durch Europa.<br />

Stücke aus Irland, Schweden, Osteuropa (Klezmer) bis hin<br />

zum griechischen Syrtos erklingen – im typischen „Hofmark-<br />

Sound“.<br />

Unverschämte Wirtshausmusik Göttler und Kraus<br />

Kappeneck, Kappeneck 30<br />

www.goettler-raith.de<br />

Freche Lieder, politische Balladen, Zwiefache und Landler<br />

bringen die beiden ebenso erdig und überzeugend wie rockige<br />

Einlagen und bayrischen Blues.<br />

Konstanze Kraus streichelt und peitscht die Volksharfe, drischt<br />

beherzt auf die Teufelsgeige ein und singt mit ihrer faszinierenden,<br />

immer präsenten Stimme, die mal zart und nachdenklich,<br />

mal unwiderstehlich mitreißend klingt. Otto Göttler,<br />

bewährter Haudegen der Kleinkunst, lässt die Diatonische<br />

jaulen, die E-Ukulele weinen und die Säge singen. Er rappt<br />

mit der Tuba und schmettert so manches freche G’stanzl in<br />

den Saal. Ein vergnüglicher, manchmal tiefgründiger, oft<br />

rebellischer und immer unterhaltsamer Abend wird garantiert:<br />

„Aufg’schbuid wird … und wem’s ned passt, der ko si glei<br />

schleicha!“<br />

Hofmarkmusik<br />

Streicherstammtisch<br />

Göttler & Kraus<br />

Sebastian Daller<br />

Im Wirtshaus von Hugo Kauffmann (1844 - 1915)<br />

Die Schmuttertaler Musikanten & Sebastian Daller<br />

Brechts Bistro, Auf dem Rain 6<br />

www.gstanzl-musik-satire.de<br />

Wirtshausmusikanten im besten Sinne, das sind die Schmuttertaler<br />

Musikanten. Rein in die Wirtschaft, Instrumente ausgepackt<br />

und los geht’s. Ob Polka, Walzer, Zwiefacher, ob Gstanzl oder<br />

Couplet, ob akrobatische Gesangs- und Instrumentaleinlagen…<br />

Bei den „Schmuttertalern“ ist man vor nichts gefeit! Beste<br />

Wirtshausunterhaltung im ursprünglichen Sinn.<br />

Sebastian Daller aus Teugn ist einer der angesagtesten Gstanzlsänger<br />

in Bayern. Er pflegt den berühmten, im Dialekt vorgetragenen<br />

alpenländischen Spottgesang als Artikulationsmöglichkeit für<br />

staubtrockene Kritik. Wer sich aufregt, ist der Spielverderber.<br />

Die Schwäbischen Wirtshausmusikanten<br />

Annapam, Bäckergasse 23<br />

www.schwaebische-wirtshausmusikanten.de<br />

Die vier Musikerinnen und Musiker aus dem Raum <strong>Augsburg</strong> musizieren<br />

mit Klarinetten, Geige, Akkordeon und Bariton. Ihr „Tatort“ ist<br />

das Wirtshaus oder der Tanzboden, wo sie ihr Publikum gerne „à la<br />

carte“ verwöhnen. Weil sie ohne Noten musizieren und stilistisch<br />

sehr vielseitig sind, ist es ihr Markenzeichen, stets spontan auf die<br />

Wünsche ihrer Zuhörer einzugehen. Ihr Repertoire reicht von Musik<br />

aus schwäbischer und bayerischer Überlieferung über Swing- und<br />

Jazzstandards bis hin zu eigenen Kompositionen.<br />

Schwäbischer Streicherstammtisch – musikalische<br />

Wirtshauskultur in <strong>Augsburg</strong><br />

König von Flandern, Karolinenstr. 12<br />

Seit Ende 2010 existiert der Schwäbische Streicherstammtisch, der<br />

seitdem die musikalische Wirtshauskultur in <strong>Augsburg</strong> belebt und<br />

beweist, dass VolXmusik wieder gefragt ist und als coole Alternative<br />

ein Publikum anspricht, das die eigenständige Musiktradition von<br />

Bayerisch-Schwaben in zeitgemäßer Form wiederentdeckt. Fernab<br />

von volksdümmelnder Schlagerhitparade trifft sich hier die junge<br />

Volksmusikszene von <strong>Augsburg</strong>, um zum eigenen Genuss und zur<br />

Freude der Gäste mitten im Wirtshaus aufzuspielen.<br />

Zum Festival der <strong>1000</strong> Töne veranstaltet der Schwäbische Streicherstammtisch<br />

einen offenen Musikantenstammtisch (eine Jam Session<br />

für traditionelle Musik) zu dem alle eingeladen sind – hauptsächlich<br />

Streichinstrumente (Geige, Bratsche, Kontrabass, da meistens in<br />

Kreuztonarten gespielt wird) aber auch andere Instrumentalisten/<br />

innen, die sich in diesen Tonarten sicher fühlen, sind herzlich willkommen!<br />

Die wilde Nacht der<br />

Wirtshausmusik<br />

Ein Kneipenfestival der<br />

besonderen Art<br />

Sechs Wirte aus der<br />

<strong>Augsburg</strong>er Altstadt öffnen<br />

an einem Abend ihre Tore für<br />

ungeschminkte bayerische<br />

Wirtshausmusik.<br />

Erleben Sie Wirtshauskultur<br />

im ureigensten Sinne:<br />

Ungekünstelte Musikanten<br />

– spontan, interaktiv, ohne<br />

Noten und doppeltem Boden<br />

– treffen auf Gstanzlsänger –<br />

gnadenlos, mit frechem,<br />

bissigem Humor.<br />

Bert Brecht wäre begeistert<br />

gewesen!<br />

24 25<br />

Lanzinger Trio<br />

ALTSTADT<br />

AUGSBURG


Sonntag<br />

25. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Kongress am Park<br />

Gögginger Straße 10<br />

Konzert aus der<br />

Reihe<br />

„Zukunft(s)Musik“<br />

„Tod und das Mädchen“<br />

von Franz Schubert<br />

„BLACK ANGELS“<br />

von George Crumb<br />

V.: Zukunft(s)musik in<br />

Zusammenarbeit mit<br />

MEHR MUSIK! und dem<br />

Kulturhaus Kresslesmühle/<br />

Festival der <strong>1000</strong> Töne.<br />

Eintritt: 15 € / 10 €<br />

Karten: Theatergemeinde<br />

<strong>Augsburg</strong><br />

Info:<br />

www.zukunft-musik.de<br />

Konzert aus der Reihe „Zukunft(s)Musik“<br />

„Tod und das Mädchen“ von Franz Schubert<br />

„BLACK ANGELS“ von George Crumb<br />

Die Auseinandersetzung mit dem Tod führt von den<br />

Anfängen menschlicher Kultur bis in unsere postmoderne<br />

Welt. Religiosität und Spiritualität, traditionelle<br />

Vorstellungen und zeitgenössische Visionen vom<br />

„Jenseits“ - auch scheinbar disparate Pole des künstlerischen<br />

Umganges mit der existentiellen Frage spiegeln<br />

auf der ganzen Welt das menschliche Dasein.<br />

in tempo belli - George Crumb (*1929) widmete sein<br />

Streichquartett „Black Angels“ dem Gedenken an den<br />

Vietnam-Krieg, unter dessen Eindruck es 1970 fertig<br />

gestellt wurde. Das Ensemble spielt das Werk zum<br />

Totensonntag zusammen mit Franz Schuberts Quartett<br />

„Tod und das Mädchen“ - mit „Black Angels“ beziehungsreich<br />

verknüpft.<br />

Black Angels, gefallene Engel, himmlische- und teuflische<br />

Sphären werden in diesem Stück musikalisch dargestellt<br />

- Teufelsgeigen, teuflische Intervalle und das<br />

dies-irae Thema, als Bestandteil der Totenmesse. Auf<br />

der anderen Seite erklingt himmlische Sphärenmusik -<br />

Glasharfe und Cello verkörpern die himmlische Stimme<br />

Gottes. Die Spieler des elektrisch verstärkten Streichquartettes<br />

werden zusätzlich mit Sprechstimmen,<br />

Tamtams und Glasharfe gefordert. Zwei mystisch -<br />

traumatisch - traumhafte Stücke großer Musikgeschichte,<br />

eine Seelenwanderung durch alle Instanzen!<br />

Christian Döring, Viola, Johannes Gutfleisch,Violoncello<br />

Dace Salmina, Violine, Agnes Malich, Violine<br />

Montag<br />

26. November 2012<br />

19.30 Uhr<br />

Mesopotamien Verein<br />

Mendelssohnstr. 21<br />

Was ist eigentlich<br />

Salafismus?<br />

Vortrag: Dr. Jörn Thielmann<br />

V.: Kresslesmühle,<br />

Interkulturelle Akademie<br />

Karten an der Abendkasse<br />

Eintritt: 5 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

„Was ist eigentlich Salafismus?“<br />

Vortrag von Dr. Jörn Thielmann<br />

Erlanger Zentrum für Islam u. Recht in Europa EZIRE,<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

www.ezire.uni-erlangen.de<br />

Im Frühjahr 2012 rückte plötzlich der Salafismus<br />

in den Blick der deutschen Öffentlichkeit,<br />

als in vielen Städten kostenlose Koranausgaben<br />

verteilt wurden.<br />

Diskutiert wird seitdem nicht nur die<br />

Zulässigkeit dieser Aktion. Es steht auch ein<br />

Verbot dieser Gruppen im Raum, auch die<br />

Kürzung von Sozialleistungen für „Salafis“ oder<br />

„Salafisten“ wird vorgeschlagen. Doch wer sind<br />

diese Gruppierungen, wo kommen sie her, was<br />

machen sie und was ist ihre Sicht des Islams?<br />

In der internationalen Forschung hat sich mittlerweile<br />

ein Deutungskonsens gebildet, der<br />

aber mit Blick auf die Vielschichtigkeit der<br />

Strömungen, die mit „Salafismus“ etikettiert<br />

werden, oft nicht trägt. Der Vortrag skizziert<br />

diese Strömungen in Deutschland und diskutiert<br />

kritisch die Forschung.<br />

Jörn Thielmann ist Islamwissenschaftler und<br />

Geschäftsführer des Erlanger Zentrums für Islam<br />

und Recht in Europa EZIRE, Friedrich-Alexander-<br />

Universität Erlangen-Nürnberg. Seit langem<br />

arbeitet er zu Islam in Deutschland und Europa<br />

in einer transnationalen Perspektive. 2008 hat er<br />

mit Ala Al-Hamarneh „Islam and Muslims in<br />

Germany“ (Leiden, Boston: Brill) herausgegeben.<br />

„Spiegelwelten im Sinfoniekonzert“<br />

<strong>Augsburg</strong>er Philharmoniker<br />

Kurt Weill trifft auf Richard Strauss<br />

und ein Konzert von Wolf Kerschek<br />

Wie viel Politik steckt in Musik, wie viel Komponisten-<br />

Leben schwingt mit, wenn ein Musikstück Musiker und<br />

Zuhörer zusammenführt? Gerade in diesem Jahr eine<br />

aktuelle Frage, als im Frühsommer das geplante erste<br />

vollständige Richard Wagner gewidmete Konzert in Israel<br />

an Widerständen aus der Bevölkerung scheiterte.<br />

Kurt Weill war sicherlich ein eminent politischer Mensch<br />

- sowohl aus Überzeugung, als auch aufgrund der<br />

Tatsache, dass er als Deutscher jüdischer Herkunft im so<br />

genannten Dritten Reich Verfolgung fürchten musste und<br />

in die USA emigrierte. Sicherlich auch sind die Werke,<br />

die aus der Zusammenarbeit mit Bert Brecht erwuchsen,<br />

politisch oder politisch wirksam zu nennen. Sind aber in<br />

einem Werk wie seiner 2. Sinfonie von 1934 andere als<br />

musikalische Verbindungen zu spüren? Ist der zweite<br />

Satz als Trauermarsch zu deuten? Erahnt man im grimmig-heiteren<br />

dritten Satz Kampf- und Arbeiterlieder?<br />

Weill selbst scheint das Stück als eine Art kompositorischer<br />

Selbstvergewisserung angesehen zu haben: Nach<br />

der Zusammenarbeit mit Brecht, fertiggestellt im Exil -<br />

also doch politische Konnotationen?<br />

Wenn man nun im Spiegel von Weills Leben und Werk<br />

dasjenige von Richard Strauss betrachtet: wie hören wir<br />

die traumverlorenen, selbstvergessenen Flöten-<br />

Kantilenen der berühmten Dichtung Tod und Verklärung<br />

(ca. 1890)? Wie nehmen wir den schicksalhaften<br />

Blechbläserdonner, welcher der Verklärung vorausgeht,<br />

wahr, wenn wir wissen, wie problematisch Strauss‘ Verhältnis<br />

zu Politik und Macht war:<br />

Haus- und Hofkomponist der braunen Machthaber, scheinbar<br />

Unpolitischer, sich anpassender - der „letzte Romantiker“? Ist<br />

es nötig, dass wir diese Hintergründe kennen?<br />

Fragen, die vermutlich nicht allgemein beantwortet werden<br />

können. Sachverhalte, die immer wieder herausgearbeitet werden<br />

sollten. Kunstwerke, die dadurch, dass wir sie einer neuen<br />

Umgebung aussetzen, ihnen einen anderen Spiegel vorhalten,<br />

vielleicht für uns neue Bedeutung erlangen.<br />

Das dritte Stück des zweiten Sinfoniekonzerts ist eine<br />

Uraufführung: eines Doppelkonzerts für Trompete, Schlagzeug<br />

und Orchester von Wolf Kerschek. Wolf Kerschek begreift sich<br />

im weitesten Sinne als „Weltmusiker“ der fortwährend versucht,<br />

möglichst viel über Musik verschiedener Kulturen zu<br />

erfahren und diese in seine musikalische Arbeit mit einfließen<br />

zu lassen. An der Trompete Matthias Höfs von German Brass,<br />

am Schlagzeug der legendäre Trilok Gurtu. Er zählt seit 20<br />

Jahren zur absoluten Weltspitze und hat mit Musikern wie<br />

Yo-Yo Ma, den Schwestern Labèque, Gary Moore, Angelique<br />

Kidjo und vielen anderen zusammen gearbeitet. Am 29.<br />

November gibt er ebenfalls im Rahmen des Festivals der <strong>1000</strong><br />

Töne, außerdem ein Recital im Abraxas.<br />

Solisten: Trilok Gurtu, Matthias Höfs<br />

Dirigent Peter Kuhn<br />

Montag<br />

26. November 2012<br />

Dienstag<br />

27. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Kongress am Park<br />

Gögginger Straße 10<br />

<strong>Augsburg</strong>er<br />

Philharmoniker<br />

„Spiegelwelten im<br />

Sinfoniekonzert“<br />

Kurt Weill trifft auf Richard<br />

Strauss und ein Konzert<br />

von Wolf Kerschek<br />

V.: Theater <strong>Augsburg</strong><br />

Karten: VVK Theater <strong>Augsburg</strong><br />

und Abendkasse<br />

Info:<br />

Telefon 0821 324-4900,<br />

www.theater-augsburg.de<br />

26 27


Donnerstag<br />

29. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

abraxas<br />

Sommestraße 30<br />

Trilok Gurtu<br />

„The Art of<br />

Percussion”<br />

V.: Theater <strong>Augsburg</strong> im<br />

Rahmen des Festivals der<br />

<strong>1000</strong> Töne<br />

Karten: VVK Theater<br />

<strong>Augsburg</strong> und Abendkasse<br />

Telefon: 0821 324-4900,<br />

Info:<br />

www.theater-augsburg.de<br />

„The Art of Percussion”<br />

Trilok Gurtu<br />

Trilok Gurtu (* 30. Oktober 1951 in Bombay) ist ein<br />

indischer Perkussionist und Sänger, der vor allem als<br />

Vermittler zwischen indischen und westlichen Musik-<br />

Traditionen berühmt geworden ist. Während man ihn<br />

Mitte der 1980er-Jahre als zugehörig zur Welt des Jazz<br />

gesehen hat, gilt er seit Mitte der Neunziger als Vertreter<br />

der Weltmusik. Im neuen Jahrhundert sucht er mehr als<br />

zuvor die Zusammenarbeit mit Musikern aus seiner<br />

alten Heimat, bleibt dabei aber seiner Wahlheimat<br />

Hamburg treu. Trilok Gurtu hat in den Jahren 1994 bis<br />

1996 und 1999 bis 2002 jeweils den Kritiker-Preis der<br />

Zeitschrift Down Beat als bester Perkussionist des Jahres<br />

gewonnen. 1999 wurde er von den Lesern des Drum<br />

Magazine zum besten Perkussionisten des Jahres<br />

gewählt.<br />

Man kann sagen, dass Gurtu sich im Jahr 1996 dem<br />

Weltmusik-Zirkel zugewendet hat. Auf seinen Alben<br />

sind ab jetzt nicht vorwiegend Größen aus Jazz und<br />

Rock vertreten, sondern immer mehr auch Künstlerpersönlichkeiten,<br />

die nicht dem westlichen Kulturkreis<br />

angehören. Es gab Aufsehen erregende Musik-<br />

Ereignisse, an denen Gurtu beteiligt war. So musizierte<br />

er im Londoner Hyde Park zum 50. Thronjubiläum von<br />

Queen Elizabeth II. sowie bei einem Konzert in Bombay<br />

zum 70. Jubiläum des BBC World Service mit Youssou<br />

N‘Dour und Baaba Maal. Im Hafen von Kopenhagen<br />

trommelte er mit dem koreanischen Perkussions-<br />

Ensemble Samulnori auf einer schwimmenden Bühne.<br />

Donnerstag<br />

29. November 2012<br />

19.00 Uhr<br />

Jüdisches Kulturmuseum<br />

Halderstraße 6<br />

Geboren im KZ.<br />

Sieben Mütter,<br />

sieben Kinder und<br />

das Wunder von<br />

Kaufering I<br />

Buchpräsentation<br />

V.: Jüdisches Kulturmuseum<br />

zusammen mit dem<br />

Bündnis für Menschenwürde<br />

<strong>Augsburg</strong>-Schwaben e.V.<br />

und der Gesellschaft für<br />

Christlich-Jüdische Zusammenarbeit<br />

<strong>Augsburg</strong> und<br />

Schwaben e.V.<br />

Karten: Jüdisches Kulturmuseum<br />

<strong>Augsburg</strong>-Schwaben<br />

Eintritt 5 € / 3 €<br />

Info: Telefon 51 36 58,<br />

www.jkmas.de<br />

„Geboren im KZ. Sieben Mütter, sieben<br />

Kinder und das Wunder von Kaufering I“<br />

Buchpräsentation mit den Autoren Eva Gruberová<br />

und Helmut Zeller<br />

Bei der Befreiung des KZ Dachau fanden die<br />

US-Soldaten im April 1945 zu ihrer größten<br />

Überraschung auch sieben jüdische Frauen mit<br />

Babys.<br />

Es war ein Wunder inmitten der Zerstörung und<br />

Gewalt. In ihrem Buch „Geboren im KZ“ erzählen<br />

der SZ-Redakteur Helmut Zeller und die<br />

Filmautorin Eva Gruberová einfühlsam und auf<br />

der Grundlage intensiver historischer<br />

Recherchen die unglaubliche Geschichte von<br />

Eva Fleischmannová und Miriam Rosenthal. Sie<br />

gehörten zu den sieben ungarischen Jüdinnen,<br />

die im Winter 1944/45 im Dachauer KZ-Außenlager<br />

Kaufering I ein Kind zur Welt brachten<br />

und überlebten.<br />

Die Tochter von Eva Fleischmannová, Marika<br />

Nováková, wird bei der Buchvorstellung anwesend<br />

sein und über ihre Lebensgeschichte<br />

berichten.<br />

Im Anschluss ein Gespräch<br />

mit Marika Nováková, einem der sieben<br />

Kinder, die in Kaufering I geboren wurden.<br />

Einführung: Dr. h.c. Max Mannheimer<br />

Andrea Pancur und llya Shneyveys<br />

„Alpen Klezmer“<br />

Bairisch * jiddisch * wuid & koscher<br />

www.andrea-pancur.de<br />

Bairisch geht‘s zu und jiddisch auch. Wild und rau geht‘s zu,<br />

aber auch sanft und beseelt.<br />

Andrea Pancur, München, und Ilya Shneyveys, Riga-Lettland,<br />

treffen aufeinander und spielen Alpenklezmer vom Feinsten.<br />

Sie spielen uralte Lieder, Lieder, die so alt sind, dass weder<br />

der Bajuware noch der Jid weiß, dass der andere die Lieder<br />

auch so gerne singt. Die beiden Musiker haben das Liedgut<br />

entstaubt und gemäß dem Motto „Lang lebe der koschere<br />

Gebirgsjodler“ neues Material in den Rucksack gepackt. Da<br />

nimmt die jiddische Hora den bairischen Landler beherzt an<br />

der Hand und gemeinsam tanzen, kreiseln, wirbeln sie über<br />

die Gipfel bis die Alpen im Klezmerklang erglühen.<br />

Andrea Pancur gilt als „Garantin für tiefschürfende<br />

Programme” (SZ) und „wichtigste Vertreterin der jiddischen<br />

Kultur in Deutschland” (Der Neue Tag). Sie wurde zweimal<br />

für die RUTH in der Kategorie „Global Roots” und für den<br />

Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Sie betreibt<br />

musikalische Grenzüberschreitung mit dem „modern klezmer<br />

quartet”, tourt als Gast mit dem Trio „A Tickle in the Heart”,<br />

widmet sich ihrem Soloprogramm „ANDREA PANCURs<br />

FEDERMENTSH” der jiddischen Musik nach 1945 und ist die<br />

Initiatorin und Juryvorsitzende des „Mosche – Beregowski<br />

Nachwuchspreises”. Ihre CD „Federmentsh – Lider fun<br />

Yidishland” zählte der Yiddish Forverts in New York zu den<br />

wichtigsten Veröffentlichungen 2010.<br />

llya Shneyveys, Riga, Litauen, der Multiinstrumentalist ist<br />

auf den Instrumenten, die er spielt (darunter Akkordeon,<br />

Piano, Gitarre, Percussion und Flöten), in einer Vielzahl von<br />

Stilistiken bewandert, seine musikalische Bandbreite reicht<br />

von Pop bis hin zur Freien Improvisation. Seit 2003 beschäftigt<br />

er sich mit jiddischer Musik, unterrichte, konzertierte und<br />

lehrte auf internationalen Klezmer Workshops und Festivals<br />

in Litauen, Russland, Deutschland, Großbritannien und<br />

Kanada. Er ist Gründungsmitglied der in Riga beheimateten<br />

Gruppe Forshpil und Mitglied des internationalen Queen<br />

Esther Klezmer Trios.<br />

Special Guest: Anja Günther, Klarinette<br />

Freitag<br />

30. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Neue <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

Ernst-Reuter-Platz<br />

Alpen Klezmer<br />

Andrea Pancur und<br />

llya Shneyveys<br />

Special Guest:<br />

Anja Günther, Klarinette<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle<br />

allgemeine Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 16 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

28 29


Samstag<br />

1. Dezember 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Kresslesmühle<br />

Barfüßerstr. 4<br />

Microband<br />

Italiensches Musikkabarett<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle<br />

allgemeine Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 18 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Unterstützt von der<br />

Società Dante Alighieri<br />

Microband<br />

Italiensches Musikkabarett<br />

Microband zählt mit den beiden außergewöhnlichen Musikclowns<br />

Luca Domenicali und Danilo Maggio zu den international<br />

renommiertesten Ensembles der Musikcomedy aus<br />

Italien. Bekannt sind die beiden Stars des extrem originellen<br />

Musik-kabaretts und höchster Virtuosität auch durch ihre<br />

Auftritte bei LA PIAZZA. Verrückt und total faszinierend ist<br />

die komödiantische Verquickung von Stilen der Musikgeschichte<br />

der Highlights aus Klassik, Jazz, Rock und Pop.<br />

Mit höchst überraschenden musikalischen Neuinterpretationen<br />

und mit zerlegbaren Geigen, Gitarren und Flöten, die<br />

sich fortwährend verwandeln und mit anderen verrückten<br />

selbst entwickelten Fantasieinstrumenten, garantieren die<br />

Beiden einen irrwitzigen Abend. In rasantem Tempo dekonstruieren<br />

die beiden musikalischen Zauberer zum Vergnügen<br />

der Zuschauer die Großwerke der Musik und ebenso ihre<br />

Instrumente um sie dann neu zusammenzusetzen.<br />

Mit unglaublicher Kreativität und spektakulärer Kunstfertigkeit<br />

wird hier musikalische Tradition auf intelligente Weise<br />

seziert und vollkommen Überraschendes geschaffen.<br />

Schöner kann der komödiantische und intelligente Umgang<br />

mit Musik nicht sein. Ein genialer Abend für Musikfreunde<br />

und –kenner mit Humor.<br />

Presse: „Luca Domenicali und Danilo Maggio sind nicht nur<br />

Komödianten erster Klasse, sondern auch virtuose Musiker,<br />

die mit spielerischer Leichtigkeit und witziger Improvisation<br />

auf den verschiedensten, auch ungewöhnlich modifizierten<br />

Instrumenten, als Sympathieträger clownesker Italianita<br />

jedes Publikum begeistern.“<br />

Sonntag<br />

2. Dezember 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Kresslesmühle<br />

Barfüßerstraße 4<br />

Ali Sanli HIZAL<br />

Moderne türkische Lyrik<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle<br />

allgemeine Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 15 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

„Moderne türkische Lyrik“<br />

Ali Sanli HIZAL<br />

Ein musikalischer Poesieabend mit Texten von<br />

Nâzim Hikmet, Orhan Veli Kanik, Oktay Rıfat<br />

Horozcu, Ahmet Hamdi Tanpınar u. Bülent Ecevit<br />

Ali Sanlı HIZAL unternimmt mit seinem<br />

Programm einen Streifzug durch die in<br />

Deutschland weitgehend unbekannte<br />

moderne türkische Lyrik des 20. Jahrhunderts.<br />

In den Mittelpunkt stellt er dabei Nâzim<br />

Hikmet, Orhan Veli Kanik, Oktay Rıfat<br />

Horozcu, Ahmet Hamdi Tanpınar und<br />

Bülent Ecevit.<br />

Die zeitlos schönen und ausdrucksstarken<br />

Gedichte über Mensch, Leben und Natur<br />

werden von versonnenen Gitarrenmelodien<br />

untermalt. Einige der Gedichte werden in<br />

Originalsprache vorgetragen, um den<br />

Sprachklang wiederzugeben und gleichzeitig<br />

die gelebte Mehrsprachigkeit in unserer<br />

Gesellschaft zu dokumentieren. Ali Sanlı<br />

HIZAL stammt aus der Türkei und lebt mit<br />

seiner Familie seit über 30 Jahren in<br />

Deutschland. Sein großes Anliegen ist es<br />

Verständnis füreinander zu schaffen.<br />

„Werther trifft auf Madschnun“<br />

Interkulturelles Theater „O-Poesie – Ensemble“<br />

Serkan Erol, Burhan Kacar<br />

Sehnsucht nach der unerreichbaren Geliebten<br />

Eine Szenische Lesung<br />

Bei dieser szenischen interkulturellen Lesung treffen zwei<br />

Großwerke der orientalischen und der westlichen Literatur aufeinander.<br />

Werther wirbt vergebens um die Zuwendung Lottes.<br />

Madschnun wird nicht müde, Lieder für seine Geliebte Leila zu<br />

singen. Was mag der berühmteste Liebhaber der orientalischen<br />

Literatur dem bekanntesten Verliebten des Sturm und Drang<br />

erzählen können? Was hat Goethes Schlüsselroman „Die Leiden<br />

des jungen Werther“ (1774) mit der berühmtesten<br />

Liebesgeschichte aus dem islamischen Kulturkreis „Leila und<br />

Madschnun“ (1188), dem altpersischen Epos des großen<br />

Weltliteraturklassikers Nizami zu tun?<br />

Beide erzählen von einer radikalen, grenzenlosen und zuletzt<br />

tödlichen Liebe. Beide behandeln die Liebe zu einer unerreichbaren<br />

Geliebten. Wer sich im Orient unsterblich verliebt, wird<br />

schnell als Madschnun („wahnsinnig vor Liebe“) bezeichnet.<br />

Auch Werther findet Nachfolger. Im 18. Jahrhundert gab es<br />

geradezu ein „Wertherfieber“, das manche unglücklich Liebende<br />

in den Selbstmord trieb. Serkan Erol und Burhan Kacar lassen<br />

sich von der Dichtung Goethes und Nizamis inspirieren und<br />

schaffen eine Begegnung zwischen Werther und Madschnun.<br />

Serkan Erol, geboren 1985, ist ein deutsch-türkischer Dichter.<br />

Als Sohn von Gastarbeitern führte sein Weg quer durch das<br />

ganze Bildungssystem. Von der Hauptschule zur Realschule und<br />

zurück zum Ausgangspunkt, bis er nach einer Ausbildung als<br />

Sportfachverkäufer auf dem Bayernkolleg sein Abitur nachholte.<br />

Heute ist Serkan Erol Student an der Universität <strong>Augsburg</strong> und<br />

arbeitet als Rezitator und Geschichtenerzähler. Seine zweijährige<br />

Stimmausbildung hat seine Zunge geschult und seine<br />

Wahrnehmung geschärft. Wenn er denkt, dann dichtet er und<br />

wenn er dichtet, dann denkt er.<br />

Burhan Kacar, geboren 1985, kam als Sohn einer Gastarbeiterfamilie<br />

auf die Welt. Nach der Realschule beginnt er eine Ausbildung<br />

zum Fachinformatiker. Neben zahlreichen Auftritten als<br />

Schauspieler der interkulturellen Theatergruppe „Tiyatro Biber“<br />

liest er sich in die Werke der deutschen Klassiker ein. Er besucht<br />

zur Zeit das Bayernkolleg. Er plädiert für die Erhaltung der deutschen<br />

Sprache im Duktus von Goethe, Schiller und Hölderlin.<br />

Dienstag<br />

4. Dezember 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Kresslesmühle<br />

Barfüßerstraße 4<br />

„Werther trifft auf<br />

Madschnun“<br />

Interkulturelles Theater<br />

O-Poesie – Ensemble<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle<br />

allgemeine Vorverkaufstellen<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 15 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

30 31


Mittwoch<br />

5. Dezember 2012<br />

19.00 Uhr<br />

Kresslesmühle<br />

Barfüßerstraße 4<br />

Festakt zur Preisverleihung<br />

„365<br />

ausgewählte Orte<br />

im Land der Ideen<br />

2012“an das Festival<br />

der <strong>1000</strong> Töne<br />

V.: Kresslesmühle<br />

nur mit Einladung<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Festakt zur Preisverleihung „365 ausgewählte<br />

Orte im Land der Ideen 2012“an das Festival<br />

der <strong>1000</strong> Töne<br />

Abschied von Hansi Ruile aus der Kresslesmühle<br />

www.land-der-ideen.de<br />

Das FESTIVAL DER <strong>1000</strong> TÖNE – Friedensstadt<br />

<strong>Augsburg</strong> gehört zu den „365 ausgewählten<br />

Orten 2012“ in Deutschland. Mit einem Festakt<br />

zur Preisverleihung präsentiert die Kresslesmühle<br />

mit einem vielfältigen inter- und transkulturellem<br />

Programm die Idee des FESTIVALS DER <strong>1000</strong><br />

TÖNE. Die Auszeichnung wird gemeinsam von<br />

der Standortinitiative „Deutschland – Land der<br />

Ideen“ und der Deutschen Bank vergeben. Die<br />

Preisträger im Wettbewerb „365 Orte im Land<br />

der Ideen“ gehen kreative Wege, setzen Ideen<br />

erfolgreich um und fördern so Innovationen in<br />

Deutschland. Aus über 2.000 Bewerbungen hat<br />

die Expertenjury aus Wissenschaftlern,<br />

Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern<br />

das FESTIVAL DER <strong>1000</strong> TÖNE – Friedensstadt<br />

<strong>Augsburg</strong> für die Kategorie Kultur ausgewählt.<br />

Mit dem Festakt zur Preisverleihung verabschiedet<br />

sich gleichzeitig Hansi Ruhe nach 36<br />

Jahren der künstlerischen und konzeptionellen<br />

Geschäftsführung der Kresslesmühle in den<br />

Ruhestand.<br />

Donnerstag<br />

6. Dezember 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Kresslesmühle<br />

Barfüßerstraße 4<br />

Alvaro Solar<br />

„Transitvogel“<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle<br />

allg. Vorverkaufstellen und<br />

Abendkasse<br />

Eintritt: 16 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Unterstützt von der<br />

Società Dante Alighieri<br />

Alvaro Solar<br />

„Transitvogel“<br />

www.alvarosolar.de<br />

Der grandiose Alvaro Solar kommt endlich wieder<br />

und zeigt sein geniales neues Bühnensolo, das alle<br />

Comedy-Grenzen sprengt. Dieser einmalige Geschichtenerzähler<br />

mobilisiert die Fantasie, stößt die Imagination<br />

an und zaubert mit der Kraft seiner Sprache<br />

unglaublich eindrucksvolle Bilder auf die Bühne. Der<br />

weltweit auftretende Solar zeigt sich wie immer als<br />

spannender Schauspieler und lustvoller Fabulierer<br />

voller Galgenhumor. Seine Markenzeichen sind sein<br />

voller Körpereinsatz, die musikalische Akrobatik auf<br />

Trommel und Gitarre, seine fulminante Pantomime,<br />

der temporeiche Wechsel in mehrere Rollen gleichzeitig<br />

und seine wunderbaren Geschichten.<br />

Mit Transitvogel erzählt Alvaro Solar eine hochaktuelle<br />

Geschichte von der Suche nach Identität in der<br />

heutigen Welt, eine Geschichte mit einem weinenden<br />

und mindestens zwei lachenden Augen. „Wer bin<br />

ich, woher komme ich, wohin gehe ich?“, das sind<br />

die Fragen, die Alvaro Solar in seinem neuen Stück<br />

„Transitvogel“ sich und dem Publikum stellt. Er begibt<br />

sich auf den Pfad der alten Sioux-Indianer und<br />

erzählt dabei eine Geschichte, die mehr denn je im<br />

Hier und Jetzt verortet ist. Immer mehr Menschen<br />

geht es wie dem Transitvogel. Der Auftritt des bei<br />

vielen internationalen Festivals ausgezeichneten<br />

Künstlers Solar wird ein Höhepunkt der Veranstaltungsreihe<br />

sein. Es gibt wohl kaum einen vielseitigeren<br />

Künstler als ihn - auf keinen Fall versäumen!<br />

Die Liadhaber<br />

„Zugvögel“<br />

www.volksmusik-schwaben.de<br />

Vom Reisen und vom Wandern, von der Natur und<br />

von der Liebe erzählen ihre Lieder, Balladen und<br />

Wirtshauslieder. ‚Liadhaber‘ nennt sich die schwäbische<br />

Gruppe, die musikalische Raritäten wieder<br />

auf die Bühne bringt. Mittendrin: Volksmusikforscherin<br />

Dagmar Held, die auf ihren Reisen alte<br />

Lieder aufgezeichnet hat. Viele der Lieder entstammen<br />

drei Jahrzehnten Feldforschung in Bayerisch-<br />

Schwaben. Auf ihrer Suche nach altem Liedgut hat<br />

Dagmar Held ebenfalls viele der deutschen Sprachinseln<br />

in Südost-europa aufgesucht und zahlreiche<br />

traditionelle Lieder zusammengetragen. Denn dort<br />

wie auch hierzulande verschwindet dieses meist<br />

nur mündlich überlieferte Kulturgut allmählich.<br />

Damit dieses Kulturgut nicht in Vergessenheit<br />

gerät, hat Dagmar Held zusammen mit vier Musi<br />

kanten die Lieder neu arrangiert und diesen so zu<br />

einer neuen ‚Strahlkraft‘ verholfen. Ihre neue CD<br />

heißt ‚Zugvögel‘, „weil so viele Lieder von der<br />

Sehnsucht nach der Ferne, vom Weggehen und<br />

Wiederkommen handeln“, meint Dagmar Held.<br />

Dagmar Held, Gesang<br />

Hansjörg Gehring, Kontrabass<br />

Christoph Lambertz, Gesang, Klarinetten<br />

Böhmischer Bock<br />

Johannes Stift, Harmonika, Geige, Bratsche<br />

André Schubert, Harfe, Smallpipe<br />

Freitag<br />

7. Dezember 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Neue <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

Ernst-Reuter-Platz<br />

Die Liadhaber<br />

„Zugvögel“<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle<br />

allg. Vorverkaufstellen und<br />

Abendkasse<br />

Eintritt: 16 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

„LAVA“<br />

Italienische Musik der Gegenwart<br />

Ein Konzertprogramm, das auf den fruchtbaren<br />

Hängen des mächtigen Vulkan Ätna geboren wurde.<br />

Der Sizilianer Antonio Politano, weltweit ein gefragter<br />

Gast auf bedeutenden Festivals für Neue Musik<br />

ist einer der Protagonisten. Mit ihm musiziert Iris<br />

Lichtinger, die sich als Ausnahmemusikerin frei zwischen<br />

E-und U-Musik, Alter und Neuer Musik,<br />

improvisierter und komponierter Musik bewegt und<br />

dabei viele Grenzen überschreitet. Ebenfalls mit von<br />

der Partie Alessandro Sica, ein junger, hochtalentierter<br />

sizilianischer Cellist und das von Julius Berger<br />

geleitete Ensemble „Cello Passionato“.<br />

Der Abend präsentiert aktuelle italienische Musik<br />

inklusive zweier Uraufführungen - einem neuen<br />

Werk von Francesco La Licata und „Lapides“ von<br />

Nicola Evangelisti, sowie der deutschen<br />

Erstaufführung von Giorgio Nettis „Qui“. Dem<br />

gegenüber stehen die postmodernen Kompositionen<br />

des palermitanischen Cellostars Giovanni Sollima, ein<br />

musikalischer Grenzgänger, der gerne auch ungewöhnliche<br />

Kooperationen wie beispielsweise mit der<br />

Rocksängerin Patti Smith sucht.<br />

Iris Lichtinger, Gesang<br />

Antonio Politano, Paetzold-Flöten<br />

Alessandro Sica, Violoncello<br />

Ensemble „Cello Passionato“<br />

Samstag<br />

8. Dezember 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Glaspalast, H2<br />

Beim Glaspalast 1<br />

„LAVA“<br />

Italienische Musik der<br />

Gegenwart<br />

V.: Mehr Musik! und das<br />

Leopold-Mozart-Zentrum<br />

der Universität <strong>Augsburg</strong><br />

Karten: Reservierung<br />

unter info@mehrmusikaugsburg.de<br />

und Abendkasse<br />

Eintritt: 15 € / 10 €<br />

Info: www.mehrmusikaugsburg.de<br />

Unterstützt von der<br />

Società Dante Alighieri<br />

32 33


Samstag<br />

8. Dezember 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Thing, Vorderer Lech 45<br />

Kofelgschroa<br />

Die ultimative<br />

Wirtshausnacht<br />

dadaistisch-komisch,<br />

minimalistisch, abgedreht,<br />

verträumt!<br />

V.: Altstadtverein <strong>Augsburg</strong><br />

e.V. und Beratungsstelle<br />

für Volksmusik des<br />

Bezirks Schwaben in<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Festival der <strong>1000</strong> Töne<br />

Eintritt: 10 €<br />

Die ultimative Wirtshausnacht<br />

Kofelgschroa<br />

dadaistisch-komisch, minimalistisch, abgedreht,<br />

verträumt! www.kofelgschroa.by<br />

KOFELGSCHROA kommen aus Oberammergau.<br />

Matthias Meichelböck (Tenorhorn), Martin von Mücke<br />

(Helikontuba), Michael von Mücke (Flügelhorn und<br />

Gitarre) und Maxi Pongratz (Akkordeon) gründeten<br />

die Band. „Kofelmusik“ benannten sich nach dem<br />

Hausberg Oberammergaus, eben dem Kofel. Als<br />

dann aber das Geschrei dazu kam, änderte sich auch<br />

ihre Musik. Denn das „Gschroa“ oben auf dem Kofel<br />

ist für die Band auch ein Bild für ihren Heimatbezug,<br />

den sie selbst als schizophren bezeichnen.<br />

Die Kofelgschroa-Musik lässt sich so beschreiben: Der<br />

Dialekt markant, die Instrumente immer noch nah an<br />

einer typischen Volksmusikbesetzung, der ein- bis<br />

dreistimmige Gesang trifft sich oder auch nicht, die<br />

Mollakkorde korrigieren ganz plötzlich das Überschäumende<br />

und Ausufernde in ihren Stücken. Die<br />

Texte werden gesprochen, gerufen, gesungen und<br />

dann gerne auch versetzt, zusammen und öfter. Ob<br />

nun die Wäsche an der Sonne trocknet, der kleine<br />

Bub Ball spielt, oder Oberammergau zum nicht<br />

enden wollenden Mantra wird – das, was gesagt<br />

werden will und muss, umgarnt und fesselt die<br />

Zuhörer und zaubert Bilder in ihren Kopf, die gepaart<br />

mit wunderschönen Melodien zum Sog werden und<br />

einen tagelang begleiten können.<br />

„Wir lieben es, bedingungslos zu spielen, überraschend,<br />

spontan und dabei von den Menschen<br />

belauscht zu werden.“ (O-Ton Kofelgschroa)<br />

Dienstag<br />

11. Dezember 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Barbara Saal<br />

Am Katzenstadl 18a<br />

Django Asül<br />

„Rückspiegel“<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle<br />

allg. Vorverkaufstellen und<br />

Abendkasse<br />

Eintritt: 24 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Django Asül<br />

„Rückspiegel“<br />

www.django-asuel.de<br />

Wer nach vorne fährt, sollte den Blick nach hinten<br />

nicht vergessen. Das lernt man schon in der<br />

ersten Fahrstunde. Was in der räumlichen<br />

Dimension angebracht ist, kann also für die zeitliche<br />

Dimension nicht schlecht sein. Und das Jahr<br />

2012 hat einen eigenen Abend im Rückspiegel<br />

wahrlich verdient.<br />

Hatte diese schwarz-gelbe Regierung überhaupt<br />

einen Führerschein und wenn ja für welches<br />

Land? Waren die Skandale, die Fernsehlandschaften<br />

erschütterten real oder Reality? Wer<br />

kam, wer ging? Und wer war überhaupt da?<br />

Aber so ein Jahr wird nicht nur von der Politik,<br />

Sport, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur<br />

geprägt, sondern auch von wichtigen Themen<br />

wie z.B. was die vier Jahreszeiten sonst noch<br />

alles zu bieten haben.<br />

Django Asül hat sich deshalb vorgenommen: An<br />

ein Jahr, das zum Vergessen ist, muss zumindest<br />

100 Minuten erinnert werden.<br />

„Deutschland ist meine Heimat, aber...<br />

Einheimische mit türkischem<br />

Migrationshintergrund“<br />

Hybride europäisch-muslimische Identitätsmodelle<br />

Coskun Canan, Humboldt-Universität , Berlin<br />

Der Vortrag befasst sich mit Personen türkischer<br />

Herkunft, die hier geboren sind. Statistische Studien<br />

zur Integration von Menschen mit türkischem Hintergrund<br />

gibt es unzählige. In diesen werden ganz allgemein<br />

sozio-strukturelle und sozio-kulturelle Unterschiede<br />

zwischen türkischstämmigen Personen und<br />

„einheimischer“ Bevölkerung offen gelegt und eine<br />

mangelnde Integrationsbereitschaft der Personen mit<br />

türkischem Migrationshintergrund konstatiert. Unter<br />

mangelnder Integrationsbereitschaft wird dabei meist<br />

die fehlende Assimilationsbereitschaft verstanden.<br />

Das Bild der „Integrationsunwilligen“ wird schließlich<br />

von Medienberichten zu Themen wie Ehrenmord,<br />

Zwangsheirat, Gewalt von türkischstämmigen<br />

Jugendlichen, Kopftuchzwang und islamischem<br />

Fundamentalismus überlagert, so dass sich ein negativ<br />

konnotiertes Bild von „den“ Personen mit türkischem<br />

Migrationshintergrund in den Köpfen der<br />

Mehrheitsgesellschaft festsetzt.<br />

Auf diese Weise werden vermeintliche ethnische<br />

Differenzen verstärkt und Re-Ethnisierungen finden<br />

statt, obwohl türkischstämmige Einheimische, aufgrund<br />

ihrer kulturellen Ressourcenausstattung, weder<br />

durch „Türkisch-Sein“ noch durch „Deutsch-Sein“<br />

definiert werden können. Sie sind hybrid. Die Forschungsarbeit<br />

sucht eine Erklärung für die Entstehung<br />

von hybriden Identitäten und beschreibt ihre<br />

Möglichkeiten als neue Identitätsmodelle.<br />

Mittwoch<br />

12. Dezember 2012<br />

19.30 Uhr<br />

Mesopotamien Verein<br />

Mendelssohnstr. 21<br />

Deutschland ist<br />

meine Heimat, aber...<br />

Vortrag von Coskun Canan<br />

V.: Interkulturelle Akademie,<br />

Kresslesmühle<br />

Karten: Abendkasse<br />

Eintritt: 5 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Cartouche<br />

Chansonnacht<br />

www.cartouchechansons.jimdo.com<br />

Zum Repertoire von „Cartouche“ zählen die großen<br />

Namen des französischen Chansons, von<br />

Charles Aznavour bis Zebda. Viele der Melodien<br />

sind weltberühmt, doch man kennt man sie oft<br />

nur in ihrer englischen Fassung. Wer weiß schon,<br />

dass Frank Sinatras „My Way“ von einem<br />

Franzosen komponiert wurde. Ob Sie sich zu<br />

einem romantischen Spaziergang entlang der<br />

Seine entführen lassen oder mit „Nathalie“ über<br />

den Roten Platz schlendern, die „Maladie<br />

d’amour“ zieht sich wie ein roter Faden durch<br />

den Abend.<br />

Aber keine Angst, bevor es zu kuschelig wird,<br />

beschleunigen wir den Rhythmus. Genießen Sie<br />

die ganze Bandbreite des Chansons: Vom poetischen<br />

Lied, über jazzig angehauchte Balladen bis<br />

hin zu den Standards, die jeder kennt. Das französische<br />

Lied ist nicht nur Musik - es ist auch<br />

gelebte Kunst und wir freuen uns, wenn der<br />

Funke zum Publikum überspringt und mitgesungen<br />

wird.<br />

Mittwoch<br />

12. Dezember 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Kresslesmühle<br />

Barfüßerstraße 4<br />

Cartouche<br />

Chansonnacht<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle<br />

allg. Vorverkaufstellen und<br />

Abendkasse<br />

Eintritt: 12 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

34 35


Donnerstag<br />

13. Dezember 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Kresslesmühle<br />

Barfüßerstraße 4<br />

Ferruccio Cainero<br />

Krieger des Regenbogens<br />

V.: Kresslesmühle<br />

Karten: Kresslesmühle<br />

allg. Vorverkaufstellen und<br />

Abendkasse<br />

Eintritt: 18 €<br />

Info: Telefon 36215<br />

www.kresslesmuehle.de<br />

Unterstützt von der<br />

Società Dante Alighieri<br />

Ferruccio Cainero<br />

„Krieger des Regenbogens“<br />

www.ferrucciocainero.ch<br />

Das neueste Stück von Ferruccio Cainero „Krieger<br />

des Regenbogens“ ist bewegendes Einmann-<br />

Theater. Anklagend, zum Lachen berührend,<br />

genial gescheit, sensationell witzig. Eine<br />

Legende aus einer vermeintlich fernen Zeit, aus<br />

einer Jugend im Italien der 70er Jahre, irgendwo<br />

zwischen Kirche, Kommunismus und der ersten<br />

Liebe. Ein Stück über politisches Erwachen,<br />

Viagra für die Utopie und ein äußerst unterhaltsames<br />

Plädoyer dafür, Fragen zu stellen.<br />

Ferruccio Cainero erzählt von sich und redet von<br />

uns allen. Er holt sich die lauten Lacher und<br />

besänftigt sie mit einer leichten Melancholie.<br />

„Krieger des Regenbogens“ ist so schön, dass<br />

man die ganze Zeit vor Lachen weinen muss.<br />

Und für diese Lust an den großen Gefühlen<br />

kämpfen sie noch immer, die Krieger des Regenbogens<br />

und der genialste Erzählkünstler seiner<br />

Zeit. Ferruccio Cainero - ein großartiger Kabarettist<br />

und Schauspieler, dem es auf wunderbare,<br />

höchst köstliche Art gelingt, mit viel Tiefgang<br />

und italienischer Leichtigkeit, die Absurditäten<br />

des Alltags aufzuzeigen. Seit über 20 Jahren fasziniert<br />

Ferruccio Cainero sein Publikum in ganz<br />

Europa mit seiner kabarettistischen Erzählkunst,<br />

wobei er sich durch seinen intelligenten Witz<br />

und seinen feinfühligen Sinn für Humor auszeichnet.<br />

Weitere Beiträge und Projekte zum Thema<br />

„Kultur, Migration, Globalisierung“<br />

Forschungsseminar an der Universität <strong>Augsburg</strong><br />

„Erinnerungskultur, Bräuche und Feste in der vielkulturellen Gesellschaft“<br />

Wie in kaum einem anderen Forschungsfeld der Europäischen Ethnologie lassen sich<br />

Kulturkontakt und Kulturaustausch besser untersuchen als in der Migrationsforschung.<br />

Dabei stellen Bräuche und Feste wichtige Indikatoren für kulturelle Wandlungsprozesse<br />

dar, da sie Rückschlüsse auf die jeweilige Identitätsstiftung und kulturelle Selbstverortung<br />

zulassen.<br />

Im Zuge des Bundesprogramms TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN bietet<br />

der Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Volkskunde an der Universität <strong>Augsburg</strong> in<br />

Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V. ein<br />

Forschungsseminar zu diesem Themenkomplex an.<br />

Mit dem Projekt „Brauchst Du`s auch? www.brauchwiki.de! Mit Wissen über Bräuche und<br />

Feste voneinander lernen“ sollen aktiv ausgeübte Bräuche von MigrantInnen in <strong>Augsburg</strong><br />

digital dokumentiert und aufgearbeitet werden. In mehreren Workshops kann so durch<br />

eine gezielte Förderung von interkultureller und medialer Bildung ein Verständnis für<br />

Heimat und Identität geweckt, und eine Auseinandersetzung mit der Erinnerungskultur<br />

angeregt werden.<br />

Hierfür werden noch WorkshopteilnehmerInnen gesucht, die eigene<br />

Brauchbeschreibungen liefern möchten und in Zusammenarbeit mit Studenten<br />

und Dozenten der Universität <strong>Augsburg</strong> dazu Brauchartikel erstellen. Bei Fragen und<br />

Anmeldungen melden Sie sich bitte bei: michael.achatz@phil.uni-augsburg.de<br />

Auszug aus dem Grundsatzprogramm der Kulturpolitischen Gesellschaft<br />

Interkulturelle Öffnung<br />

Die kulturelle Vielfalt der Einwanderungsgesellschaft ist eine der größten gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen und eine kostbare Ressource der Zukunft. In absehbarer Zeit<br />

werden die MigrantInnen und ihre Nachkommen in den westdeutschen Großstädten die<br />

Mehrheit der Bevölkerung bilden.<br />

Im deutschen Kulturbetrieb, vor allem im Kulturpublikum, spiegelt sich diese interkulturelle<br />

Realität bislang jedoch nicht angemessen wider. Interkulturelle Kulturarbeit ist eine<br />

dauerhafte Aufgabe für die Gesellschaft und ihre kulturellen Institutionen. Das Recht auf<br />

kulturelle Teilhabe verpflichtet dazu, kulturelle Diversität und Integration gleichermaßen<br />

zu fördern. MigrantInnen sind als Rezipienten, aber auch als Produzenten<br />

und Akteure in der Kulturarbeit und der Kulturpolitik stärker zu beteiligen.<br />

Der Begriff des Kulturerbes und dessen Vermittlung sind vor dem Hintergrund der<br />

Migrationsrealität zu überdenken und neu zu interpretieren. In kulturpolitischen<br />

Verbänden sowie in den Gremien und Kommissionen der Programm- und Förderstrukturen<br />

des öffentlichen Kunst und Kulturbetriebs müssen MigrantInnen aktiv in die<br />

Verantwortung einbezogen werden. Es ist Aufgabe einer demokratischen und zukunftsorientierten<br />

Kulturpolitik, die mit der Zuwanderung verbundenen kulturellen Chancen und<br />

Potenziale aktiv aufzugreifen – auch in Kommunen, in denen vergleichsweise wenige<br />

MigrantInnen leben. Kunst und Kultur können in besonderer Weise zu<br />

Verständigungsprozessen und zu einer Kultur der Offenheit beitragen und den interkulturellen<br />

Wandel der Gesellschaft produktiv begleiten.“<br />

Auszug aus dem Programm 4. Bundesfachkongress Interkultur<br />

DIVERCITY<br />

Realitäten – Konzepte – Visionen<br />

Hamburg 24.10.- 26.10.2012<br />

4. Bundesfachkongress Interkultur<br />

„Kulturelle Vielfalt ist bei uns Realität und Alltag. Migration, Globalisierung und die hieraus<br />

resultierenden unterschiedlichen kulturellen und religiösen Werte, Lebenswelten und -entwürfe<br />

bedeuten für unsere Gesellschaft enorme Potenziale und Chancen. Die praktische<br />

Gestaltung dieser Diversität erfordert jedoch ausdifferenzierte Konzepte und Maßnahmen.<br />

Gefragt ist ein Paradigmenwechsel: Statt einer vorwiegend an Defiziten orientierten<br />

Integrationspolitik ist heute ein vielschichtiges Diversitäts-Management erforderlich.<br />

Benötigt wird eine Politik, die in der Lage ist, auf die unterschiedlichen Herausforderungen<br />

unserer kulturell vielfältigen Gesellschaft angemessen zu reagieren. Eine Politik,<br />

die Strukturen und Räume schafft, innerhalb derer sich Diversität weiter entfalten und<br />

entwickeln kann.<br />

Dies setzt eine gezielte Förderung von bislang wenig wahrgenommenen Potenzialen<br />

voraus ebenso wie das intensive Bemühen um die Herstellung von Chancengleichheit<br />

für alle und die offensive Bekämpfung von Diskriminierung, Rassismus und Nationalismus.<br />

Wir wollen einen Bewusstseinswandel fördern, der vom trennenden und ausgrenzenden<br />

„Ihr“ und „Wir“ ablässt und zu einem neuen „WIR“ führt. Statt Konflikte zu<br />

kulturalisieren, müssen die wirklichen Ursachen erkannt und entsprechende Lösungen<br />

gefunden werden.<br />

Der vierte Bundesfachkongress Interkultur möchte auf lokaler und globaler Ebene praktische<br />

Konzepte und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit kultureller Vielfalt<br />

entwickeln und konkrete Visionen entwerfen. Dabei stellt die UNESCO-Konvention zur<br />

Vielfalt kultureller Ausdrucksformen - wie bei den vorausgegangenen Kongressen - eine<br />

zentrale Leitlinie dar.<br />

In verschiedenen Fachforen wird der Bedeutung von Migrantenorganisationen im<br />

Spannungsfeld von gesellschaftlichem Engagement und Selbstethnisierung ebenso<br />

nachgegangen wie der Bedeutung von Gender sowie der Konstruktion und dem<br />

Wandel von Identität(en) in einer globalisierten Welt. Auch der Beitrag, den <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

und Städtebau für ein zeitgemäßes Diversitäts-Management leisten, wird<br />

Thema des Kongresses sein. Untersucht wird, welche Beiträge Medien und Wissenschaft<br />

zu den jeweiligen Fragestellungen leisten können.<br />

Eine ernst gemeinte Politik der interkulturellen Öffnung als Teil einer umfassenden<br />

Vielfalts-Orientierung ist eine permanente Herausforderung für alle gesellschaftlichen<br />

Handlungsfelder - und natürlich auch für eine zeitgemäße Kulturpolitik. Kunst und<br />

Kultur nehmen in der Gestaltung einen hohen Stellenwert ein und stehen in allen<br />

Fachforen des Bundesfachkongresses im Mittelpunkt.“<br />

Perspektiven zum Thema interkulturelle Öffnung im Kulturbereich<br />

Eine Projektidee „Haus der Erinnerung“<br />

Heimat, Erinnerungskultur & Migrationsgeschichte als Quelle der Identifikation mit<br />

der vielkulturellen <strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong><br />

Die vielkulturelle Wirklichkeit in <strong>Augsburg</strong> entdecken, wertschätzen und aufzeichnen. Ein<br />

Projekt, das Miteinander in der vielkulturellen und multireligiösen Friedensstadt zu stärken.<br />

Über 40% der <strong>Augsburg</strong>er haben einen Migrationshintergrund. Bei den Kindern und<br />

Jugendlichen liegt dieser Anteil wesentlich höher. Wie gelingt es das friedliche Zusammenleben<br />

der Menschen unter diesen neuen Bedingungen in der <strong>Stadt</strong> zu sichern und den<br />

Gemeinsinn in der Vielfalt zu stärken. Wie kann unter diesen Bedingungen die Identität<br />

aller mit dieser gewandelten „Heimat“ entstehen?<br />

„Haus der Erinnerung“<br />

Sammeln & Forschen & Dokumentieren &Teilhaben<br />

Ein Projekt zur Pflege der Erinnerungskultur und der Migrationgeschichte in der <strong>Augsburg</strong><br />

Interkulturelle Kulturarbeit, die Diskussion um die Verortung von Erinnerungskulturen und<br />

historisches Lernen in Einwanderungsgesellschaften bekommen unter der Voraussetzung<br />

einer durch Migration und Globalisierung bedingten kulturellen, religiösen und lebensweltlichen<br />

Pluralisierung neue Herausforderungen. Dies insbesondere in der Friedensstadt<br />

<strong>Augsburg</strong> mit ihrer spezifischen Geschichte und ihren besonderen Zuwanderungswirklichkeiten.<br />

Die so genannte „Super-Diversity“ kennzeichnet die Wirklichkeit höchster gesellschaftlicher<br />

Heterogenisierung insbesondere auch in <strong>Augsburg</strong>, aus der angemessene<br />

Orientierungsstrategien und Identifikationsmodelle in der neuen Vielfalt für die Bürger entwickelt<br />

und angeboten werden müssen.<br />

Mit der Neuausrichtung des <strong>Augsburg</strong>er Friedensfestes, den Projekten des Projektbüros für<br />

Frieden und Interkultur (z. B. Merhaba <strong>Augsburg</strong>), mit dem Programm des Festivals der<br />

<strong>1000</strong> Töne, mit den Diskussionen um die Halle 116 als Ort der Erinnerungskultur und<br />

anderen wichtigen Initiativen hat sich <strong>Augsburg</strong> in den letzten Jahren sehr verdienstvoll in<br />

diesem Bereich einer multiperspektifischen Ausrichtung der eigenen Geschichte engagiert.<br />

Die Auseinandersetzung mit der Migrationsgeschichte <strong>Augsburg</strong>s unter Einbindung der<br />

Migranten und die Dokumentation der Erinnerungen der „neuen“ <strong>Augsburg</strong>er wurde dabei<br />

eher marginal bearbeitet. Die Frage wie <strong>Augsburg</strong> eine Heimat für seine Neubürger und<br />

ein Ort ihrer Identifikation werden kann, sollte in Zukunft im Sinne des Miteinanders aller<br />

<strong>Augsburg</strong>er auch bei den Kultureinrichtungen der Heimatvermittlung und der Erinnerungskultur<br />

stärker verankert werden. (Die Diskussion um Orte der Erinnerungskultur für die Zeit<br />

vor der Arbeitseinwanderung kann dabei keineswegs ausgeblendet werden)<br />

Wie können die Migrationsgeschichte(n) und Erinnerungskultur in der vielkulturellen Gesellschaft<br />

pädagogisch entsprechend für die Bürger vermittelt werden? Wie entsteht Identität<br />

mit dem Gemeinwesen in der nicht mehr revidierbaren Vielkulturalität? Wie müssen sich<br />

Heimat- und <strong>Stadt</strong>museen öffnen um diesen neuen Herausforderungen gerecht zu werden?<br />

Zunächst sollte man sehr schnell und systematisch in Kooperation mit Migranten<br />

Zeitzeugengespräche aufzeichnen und mit der Sammlung von Dokumenten und Artefakten<br />

aus Zuwanderungskontexten beginnen. Der Aufbau von den dafür notwendigen Strukturen<br />

sollte unverzüglich beginnen. Begrüßenswert wäre die Gründung einer Projektgruppe zur<br />

Pflege der Erinnerungskultur und der Migrationgeschichte in der Friedensstadt <strong>Augsburg</strong>.<br />

Dieser Prozess sollte von den entsprechenden Fakultäten der Universität <strong>Augsburg</strong> und den<br />

Museumseinrichtungen der <strong>Stadt</strong> betreut und begleitet werden. Hansi Ruile<br />

36 37


Programm Kültürtage 2012 – „Die Anderen“<br />

Vom 27.10. bis 23.11. 2012 finden wieder die Kültürtage in <strong>Augsburg</strong><br />

mit einem vielgestaltigen Kulturprogramm statt.<br />

Durch Lesungen, Konzerte, Kabarett, Pantomimetheater, Märchen, Filmvorführungen,<br />

Poetry-Slam und einer Fotoausstellung wird das diejsährige<br />

Motto „Die Anderen“ auf vielfältige Weise dargestellt. Und zum<br />

Schluss bleibt dann die Frage, wer sind denn eigentlich „Die Anderen“?<br />

Mehr Informationen unter: www.kültürtage-augsburg.de<br />

Opening<br />

Samstag 27. Oktober, 20 Uhr, Café Neruda, Alte Gasse 7, <strong>Augsburg</strong><br />

Eintritt frei!<br />

Buntes Eröffnungsfest mit Livemusik, Tanz und Lesungen.<br />

Der Kültürverein lädt ein: Feiern mit den Künstlern, dem Organisationsteam<br />

und allen Freunden der Kültürtage im Kulturcafé Neruda.<br />

Eine Veranstaltung im Rahmen der Kültürtage 2012<br />

Ein Zauberer auf Weltreise<br />

Montag 29. Oktober, 15.30 Uhr, Neue <strong>Stadt</strong>bücherei, Ernst-Reuter-Platz<br />

Eintritt frei!<br />

Der Zauberer trifft bei seinen Reisen auf einen anatolischen<br />

Geschichtenerzähler, der mit seiner Poesie das Leben des Magiers verändert.<br />

Fikret Yakaboylu und Fabio Esposito entführen mit Musik und Zauberei in eine<br />

andere, magische Welt.<br />

Begrenzte Teilnehmerzahl – bitte anmelden unter (0821) 324-2715.<br />

Daheim in einer anderen Welt<br />

Mittwoch 31. Oktober, 20 Uhr<br />

Grandhotel Cosmopolis, Springergässchen 5<br />

Eintritt frei!<br />

Asyl in Deutschland - Lesung und Musik.<br />

Moses Okile Ebokorait und Moses Kiberu lesen eigene Texte über ihr Leben<br />

und ihre Träume. Die deutsche Übersetzung wird von der Schauspielerin<br />

Judith Bohle vorgetragen. Dazwischen entlockt Moses Kiberu gemeinsam mit<br />

ugandischen Musikern den Trommeln seiner Heimat traditionelle Klänge.<br />

Fotoausstellung „Die Anderen“<br />

Sonntag 4. November, 18 Uhr, Cafe Neruda, Alte Gasse 7<br />

Eintritt frei!<br />

Anders sein - ein Stigma oder Ziel einer nach Individualität strebenden<br />

Gesellschaft? Wer ist anders? Und vor allem: Was ist anders? Fragen, die sich<br />

Nina Hortig stellte und denen sie mit der Kamera auf den Grund ging.<br />

„Selbstverständlich anders“ sind die Menschen, die sie in ihren Aufnahmen<br />

porträtiert.<br />

Vernissage am Sonntag 4. November um 18 Uhr im Café Neruda.<br />

Döner mit Sauerkraut: „Die Anderen“<br />

Dienstag 6. November, 20 Uhr, Kresslesmühle, Barfüßerstr. 4<br />

Eintritt frei!<br />

Comedy und Kabarett<br />

Die <strong>Augsburg</strong>er Multikultitruppe präsentiert ihr neues Stück. In einer etwas<br />

anderen Straßenbahnfahrt durch unsere <strong>Stadt</strong> treffen Migranten,<br />

Datschiburger, Neonazis, Homosexuelle, religiöse Fanatiker, Ausgeflippte,<br />

Durchschnittsbürger aufeinander und integrieren sich mehr oder weniger.<br />

Text und Regie: Fikret Yakaboylu<br />

Ich und die Anderen - Interaktives Reflektionstheater<br />

Montag 12. November, 20 Uhr, Neue <strong>Stadt</strong>bücherei, Ernst-Reuter-Platz<br />

Eintritt frei<br />

Ein Text, ein Erzähler, zwei Theatergruppen und das Publikum mittendrin.<br />

Fabio Esposito liest das Stück „Ich und die Anderen“, und parallel wird es auf<br />

zwei Bühnen von der Theatergruppe Bluespot Productions und von<br />

<strong>Augsburg</strong>er Schauspielern, die sich für dieses Projekt zusammengefunden<br />

haben, pantomimisch interpretiert. Idee und Konzept: Düzgün Polat.<br />

Triple Feature „Die Anderen“<br />

Mittwoch 14. November, 19 Uhr, Kino Liliom, Unterer Graben 1<br />

Drei Kurzfilme aus <strong>Augsburg</strong> zum Thema Flucht und Asyl<br />

Eintritt frei<br />

„Together“<br />

Ein Mann steht am Hauptbahnhof, sein Gepäck sind zwei Plastiktüten, er<br />

spricht eine ältere Frau an. Ein „Roadmovie“ durch <strong>Augsburg</strong> beginnt.<br />

Regie und technische Umsetzung Ufuk Calisici.<br />

Eine Produktion des Kültürvereins <strong>Augsburg</strong>.<br />

„Leben verboten“<br />

Der Film zeigt das Leben von Flüchtlingen in Deutschland – insbesondere in<br />

<strong>Augsburg</strong> und Umgebung – und verdeutlicht dabei, wie schwierig es manchmal<br />

ist elementare Rechte in Deutschland durchzusetzen. Regie Matthias<br />

Fiedler, Schnitt Astrid Nave.<br />

„Heimat“<br />

Auf einer Landstraße prallt die junge Bayerin Johanna mit ihrem Rad mit der<br />

afrikanischen Asylbewerberin Lucille zusammen. Da das Rad kaputt ist, müssen<br />

die beiden den Weg nun gemeinsam fortführen. Regie Pierre-Yves Dalka.<br />

Im Anschluss stehen die Regisseure und Schauspieler dem Publikum für<br />

Fragen zur Verfügung.<br />

Bist du anders? Musik und Literatur in der Mühle<br />

Montag 19. November 20 Uhr, Kresslesmühle, Barfüßerstr. 4<br />

Eintritt frei!<br />

Was ist anders? Wer sind die Anderen? Eine literarische und musikalische<br />

Annäherung mit Künstlern und Interpreten unserer vielkulturellen <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Augsburg</strong>.<br />

Es lesen Barbara Friedrichs, Michael Friedrichs, Alina Yakaboylu und Fikret<br />

Yakaboylu sowie Heidemarie Brosche. Texte von Heinrich Heine, Karl Valentin,<br />

Bert Brecht, Fikret Yakaboylu, Heidemarie Brosche u.a. werden den Abend zu<br />

einem literarischen Genuss machen.<br />

Für die musikalische Umrahmung sorgen Evi Heigl (Geige), Haydar Acarsoy<br />

(Gitarre), Devrim Eren (Saz), Uwe Rachuth (Klarinette), Yasar Dogan<br />

(Persussion), Harald Bender (Kontrabass) und der Kültürchor, die die anderen<br />

Kulturen auf eine einzigartige Weise zusammenbringen.<br />

Poetryslam Die Anderen<br />

Freitag 23. November, 20 Uhr, Cafe Neruda, Alte Gasse 7<br />

Eintritt frei!<br />

Slammaster Horst Thieme führt durch den etwas anderen Poetryslam.<br />

Slampoeten aus <strong>Augsburg</strong> präsentieren ihre Texte zum Motto der Kültürtage<br />

2012. Mit Livemusik ist anschließend „open end“ im Neruda angesagt.<br />

Fotowettbewerb „Die Anderen“<br />

Was macht jemand anders? Wer sind die Anderen?<br />

Zeige uns deine fotografische Interpretation zu „Die Anderen“ und gewinne<br />

ein Menü für zwei Personen im Kulturcafé Neruda.<br />

Poste dein Foto zwischen 1. Oktober und 23. November auf facebook –<br />

http://www.facebook.com/events/409041539153921 – oder sende es an<br />

kueltuerverein.augsburg@gmx.de<br />

Die besten Fotos werden ab dem 23.11. im Café Neruda ausgestellt.<br />

38 39


tradition und postmoderne<br />

festival der<br />

<strong>1000</strong> töne<br />

1. november - 13. dezember<br />

02-03 Grußworte von Dr. Kurt Gribl und Peter Grab<br />

04-07 Einführung von Hansi Ruile und Dr. Kien Nghi Ha<br />

08-09 Klezmernächte in der Synagoge 1/3.11.<br />

10 Más que Tango – Konzert 1.11.<br />

10 Kerim Pamuk – Burka und Bikini 1.11.<br />

11 Metisolea/DASGLÜCK/Segun Ola mit Band/Partisahne 2.11.<br />

12 Deutsch-jüdische Familiengeschichten 4/5/6/8.11.<br />

13 Neo Moslems Vortrag 5.11.<br />

13 Musikantenstammtisch 6.11./4.12.<br />

14 Fei scho – Vom Landler zum Funk 7.11.<br />

14-15 Die Rettung – eine szenische Passion 8.11.<br />

15 Sauglocknläutn – Volksmusik - aber anders! 9.11.<br />

16 Orchester Che – Art-rock, psychedelic, indie 9.11.<br />

16-17 Fachtagung – Die Interkulturelle Öffnung der <strong>Stadt</strong> 14.11.<br />

18 Muttersprache: Liebe – Konzert 16.11.<br />

19 Jüdischer Witz, jiddische Lieder 17.11.<br />

19 Bayerisch-Assyrischer Tanzabend 17.11.<br />

20 Roy de Roy – polka punk gypsy ska 17.11.<br />

20 bayerische kammerphilharmonie 18.11.<br />

21 Der Klang der <strong>Stadt</strong> IV – Konzert 22.11.<br />

22 Duo Yarende – Konzert 23.11.<br />

22 Murat Topal – MULTITOOL 24.11.<br />

Interkulturelle<br />

Akademie <strong>Augsburg</strong><br />

ALTSTADT<br />

AUGSBURG<br />

23 Spirituelle Musik – The Sounds Of God 24.11.<br />

24-25 Die wilde Nacht der Wirtshausmusik 24.11.<br />

26 Zukunft(s)Musik – Konzert 25.11.<br />

26 Was ist eigentlich Salafismus – Vortrag 26.11.<br />

27 <strong>Augsburg</strong>er Philharmoniker 26/27.11.<br />

28 Trilok Gurtu – The Art of Percussion 29.11.<br />

28 Geboren im KZ – Buchpräsentation 29.11.<br />

29 Pancur & Shneyveys Alpenl Klezmer 30.11.<br />

30 Microband – itaienisches Musikkabarett 1.12.<br />

30 Ali Sanli HIZAL – Moderne türkische Lyrik 2.12.<br />

31 Werther trifft auf Madschnun – Theater 4.12.<br />

32 Festakt zur Preisverleihung – 365 Orte 5.12.<br />

32 Alvaro Solar – Transitvogel 6.12.<br />

33 Die Liadhaber – Zugvögel 7.12.<br />

33 LAVA - italienische Musik der Gegenwart 8.12.<br />

34 Kofelgschroa – Die ultimative Wirtshausnacht 8.12.<br />

34 Django Asül – Rückspiegel 11.12.<br />

35 Deutschland ist meine Heimat, aber... 12.12.<br />

35 Cartouche – Chansonnacht 12.12,<br />

36 Ferruccio Cainero – Krieger des Regenbogens 13.12.<br />

36-37 Perspektiven zum thema interkulturelle Öffnung<br />

38-39 Kültürtage – Programm 27.10. - 23.11.<br />

Israelitische<br />

Kultusgemeinde<br />

Schwaben-<strong>Augsburg</strong><br />

Kulturhaus Kresslesmühle gGmbH, Hans Joachim Ruile, Barfüßerstraße 4, 86150 <strong>Augsburg</strong>, Tel: 0821-37170, Fax: 516723, muehle@gmx.biz, www.kresslesmuehle.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!